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Elektromigration in Gold und Silber Nanostrukturen

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60 4. Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion: Vorbetrachtungen zu den <strong>in</strong>-situ Messungen<br />

s<strong>in</strong>d auch bei den durchgeführten ex-situ Experimenten ke<strong>in</strong>e Oszillationen beobachtet<br />

worden.<br />

4.2.2 E<strong>in</strong>fluss von Verunre<strong>in</strong>igungen<br />

Es ist lange bekannt (siehe z. B. [170] <strong>und</strong> Zitate dar<strong>in</strong>), dass es bei elektronenopti-<br />

schen Verfahren wie REM <strong>und</strong> TEM zu Verunre<strong>in</strong>igungen der Proben mit Kohlenstoff<br />

kommen kann. Der Kohlenstoff stammt entweder aus dem Restgas oder von Verunre<strong>in</strong>i-<br />

gungen, welche sich auf der Probe bef<strong>in</strong>den. Dabei werden kohlenstoffhaltige Moleküle<br />

vom Elektronenstrahl aufgespalten <strong>und</strong> <strong>in</strong> Form von amorphem Kohlenstoff auf der Pro-<br />

benoberfläche im Auftreffbereich des Elektronenstrahls abgelagert. Dieser unerwünschte<br />

Nebeneffekt wird unter anderem für die Präparation von Rastertunnelmikroskopspitzen<br />

genutzt.<br />

Für die <strong>Elektromigration</strong>smessungen stellen diese Ablagerungen e<strong>in</strong> Problem dar,<br />

denn aufgr<strong>und</strong> des wachsenden Kohlenstofffilms <strong>in</strong>nerhalb des Messrahmens ver-<br />

schlechtert sich die Bildqualität während der Langzeitbeobachtung kont<strong>in</strong>uierlich. E<strong>in</strong>e<br />

Abschätzung anhand e<strong>in</strong>er um 45 ◦ geneigten Probe, welche mehrere St<strong>und</strong>en im REM<br />

vom Elektronenstrahl getroffen wurde, ergab e<strong>in</strong>e Schichtdicke von ca. 20 nm Kohlen-<br />

stoff. Daher ist es wünschenswert, die Aufnahmezeit bzw. die Messzeit für die <strong>in</strong>-situ<br />

Experimente möglichst ger<strong>in</strong>g zu halten. Dass es sich <strong>in</strong> der Tat um Kohlenstoffablage-<br />

rungen handelt, konnte anhand von EDX-Untersuchungen nachgewiesen werden.<br />

Neben der verschlechterten Bildqualität kommt es weiterh<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er Änderung des<br />

<strong>Elektromigration</strong>s- bzw. des Anlassverhaltens der Proben. So wird durch den Kohlenstoff<br />

e<strong>in</strong> eventuell auftretendes Kornwachstum stark beh<strong>in</strong>dert. Dieser Effekt wird im Zusam-<br />

menhang mit den morphologischen Änderungen <strong>in</strong> den <strong>Gold</strong>-Leiterbahnen ausführlicher<br />

<strong>in</strong> Kap. 5.2.2 behandelt.<br />

4.3 Unterschied zwischen e<strong>in</strong>geprägtem Strom <strong>und</strong> e<strong>in</strong>ge-<br />

prägter Spannung<br />

Bei <strong>Elektromigration</strong>smessungen wird e<strong>in</strong>e (nanoskopische) Leiterbahn mit e<strong>in</strong>er hohen<br />

Stromdichte belastet. Für die im Rahmen dieser Arbeit untersuchten Leiterbahnen wer-<br />

den typischerweise Stromdichten im Bereich von j ≥ 1·10 8 A/cm 2 verwendet. Dabei gibt<br />

es zwei pr<strong>in</strong>zipiell unterschiedliche Methoden zur Durchführung von <strong>Elektromigration</strong>s-<br />

messungen: Entweder wird mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>geprägten Strom gearbeitet, bei welchem das<br />

Messgerät die anliegende Spannung bis zu e<strong>in</strong>em vorgegebenen Grenzwert entsprechend<br />

dem Widerstand der Leiterbahn anpasst, oder es wird e<strong>in</strong>e Spannung vorgegeben, bei

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