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Elektromigration in Gold und Silber Nanostrukturen

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4.2 E<strong>in</strong>fluss des Elektronenstrahls auf die <strong>Elektromigration</strong>smessungen im REM 59<br />

Die Widerstandsoszillationen treten nun bei e<strong>in</strong>em Wert von P ≃ 3, 6 · 10 −6 W auf. Zur<br />

Erklärung der Diskrepanz muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Leiterbahn als<br />

Detektor für die <strong>in</strong>sgesamt absorbierte Wärme <strong>in</strong>nerhalb des Substrats dient <strong>und</strong> dieser<br />

Wert nicht der lokal dissipierten Leistung entspricht. Die Wärme wird vielmehr von der<br />

Leiterbahn gespeichert <strong>und</strong> führt zu e<strong>in</strong>er Temperaturerhöhung, die größer ist, als es die<br />

dissipierte Leistung erwarten lässt. Weitere Messungen haben e<strong>in</strong>deutig gezeigt, dass<br />

bei e<strong>in</strong>em langsameren Abrasterungsvorgang der Leiterbahn die Amplitude der Wider-<br />

standsoszillationen zunimmt. Dementsprechend erhöht sich die Amplitude der Tempe-<br />

raturschwankungen. Wird h<strong>in</strong>gegen nur die Leiterbahn vom Elektronenstrahl getroffen,<br />

s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Widerstandsoszillationen zu beobachten, da es zu e<strong>in</strong>er Thermalisierung mit<br />

dem als Wärmesenke dienenden Substrat kommt.<br />

Periodische Widerstandsänderungen während <strong>in</strong>-situ - <strong>Elektromigration</strong>sexperimen-<br />

ten s<strong>in</strong>d bereits <strong>in</strong> der Literatur von Sh<strong>in</strong>gubara et al. beschrieben worden [30]. Die<br />

Größe ∆R/R lag im Bereich von 10 −5 <strong>und</strong> damit <strong>in</strong> der gleichen Größenordnung wie <strong>in</strong><br />

Abb. 4.5 dargestellt. Als Erklärung für diese Beobachtung wurde <strong>in</strong> [30] e<strong>in</strong> schneller<br />

Wechsel <strong>in</strong> der Bildung <strong>und</strong> Annihilation von Poren angegeben. Bei der Annihilation<br />

e<strong>in</strong>er Pore entstehen e<strong>in</strong>zelne Fehlstellen, welche e<strong>in</strong>en höheren Gesamtwiderstand als<br />

die ursprüngliche Pore besitzen. Bei der Neubildung e<strong>in</strong>er Pore würde der Widerstand<br />

dann erneut s<strong>in</strong>ken. Da <strong>in</strong> [30] ke<strong>in</strong>e genaueren Angaben über den Ablauf des Experi-<br />

ments - <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Bezug zu der Aufnahmeprozedur - gemacht wurden, besteht die<br />

Möglichkeit, dass es sich <strong>in</strong> der Tat um e<strong>in</strong>en <strong>Elektromigration</strong>seffekt handelt.<br />

Aufbauend auf [30] wurden von Cho et al. [172] periodische Widerstandsänderungen<br />

theoretisch untersucht. In dieser Arbeit wurde darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass der von Sh<strong>in</strong>gu-<br />

bara beschriebene Prozess nur zu e<strong>in</strong>em Rauschen im Widerstand, nicht aber zu e<strong>in</strong>er<br />

Widerstandsoszillation führen müsste. Nach den Berechnungen von Cho können Wi-<br />

derstandsoszillationen auf periodische Formänderungen der bereits vorhandenen Poren<br />

zurückgeführt werden. Demnach treten periodische Widerstandsänderungen als Folge<br />

periodischer Oberflächenwellen bei größeren Poren <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Leiterbahn auf. Die<br />

berechneten Oszillationen haben - für den <strong>in</strong> diesem Fall betrachteten Parametersatz<br />

- e<strong>in</strong>e Amplitude von ca. ∆R/R ≃ 10 %. Dieser Wert liegt um drei Größenordnungen<br />

über dem experimentellen Resultat, wie bereits von den Autoren kritisch angemerkt<br />

wurde, <strong>und</strong> ist damit ke<strong>in</strong>e Erklärung der beobachteten Oszillationen.<br />

Im Rahmen dieser Arbeit konnte damit zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass die<br />

Widerstandsoszillationen auf den Elektronenstrahl zurückzuführen s<strong>in</strong>d. Neben der zeit-<br />

lichen Korrelation zwischen der Position des Elektronenstrahls <strong>und</strong> den Widerstandswer-<br />

ten, wurde während e<strong>in</strong>es Experiments der Elektronenstrahl abgeschaltet. Gleichzeitig<br />

mit dem Abschalten waren ke<strong>in</strong>e Widerstandsoszillationen mehr beobachtbar. Weiterh<strong>in</strong>

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