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Elektromigration in Gold und Silber Nanostrukturen

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56 4. Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion: Vorbetrachtungen zu den <strong>in</strong>-situ Messungen<br />

zeigt Probe vier bei gleicher Korngröße e<strong>in</strong>en um ca. 7 % kle<strong>in</strong>eren Stromdichteexpo-<br />

nenten (bezogen auf den niedrigeren Wert) als Probe fünf. Dies deutet darauf h<strong>in</strong>, dass<br />

sich unbestrahlte Leiterbahnen bei gleicher Stromdichte stärker erwärmen als bestrahlte<br />

Leiterbahnen. Gleichzeitig wurde beobachtet, dass der Anfangswiderstand R(0) unbe-<br />

strahlter Leiterbahnen höher ist als der Anfangswiderstand bestrahlter Leiterbahnen.<br />

Dieser Effekt hat im Vergleich zum E<strong>in</strong>fluss der Korngröße aber nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Aus-<br />

wirkung auf den Stromdichteexponenten.<br />

4.2 E<strong>in</strong>fluss des Elektronenstrahls auf die <strong>Elektromigration</strong>s-<br />

messungen im REM<br />

In der Literatur ist der E<strong>in</strong>fluss der <strong>in</strong>-situ REM-Untersuchungen auf das Elektromi-<br />

grationsverhalten der Leiterbahnen nur unzureichend charakterisiert. In dieser Arbeit<br />

wird daher untersucht, ob <strong>und</strong> welchen E<strong>in</strong>fluss diese Untersuchungsmethode auf die<br />

Messergebnisse besitzt. Dabei werden zwei verschiedene E<strong>in</strong>flussgrößen vone<strong>in</strong>ander un-<br />

terschieden: zum e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>fluss durch die Wechselwirkung des Elektronenstrahls mit<br />

der Leiterbahn <strong>und</strong> zum anderen der E<strong>in</strong>fluss von (Kohlenstoff-) Verunre<strong>in</strong>igungen, wie<br />

sie bei elektronenmikroskopischen Verfahren unvermeidlich auftreten [170].<br />

4.2.1 E<strong>in</strong>fluss des Elektronenstrahls<br />

Zunächst soll e<strong>in</strong> direkter E<strong>in</strong>fluss des Elektronenstrahls auf die <strong>in</strong>-situ gewonnenen Wi-<br />

derstandsdaten untersucht werden. Die <strong>in</strong> dieser Arbeit verwendeten REM-Aufnahmen<br />

wurden generell, falls nicht anders angegeben, mit e<strong>in</strong>er Beschleunigungsspannung von<br />

10 kV bei e<strong>in</strong>er Stromstärke des Elektronenstrahls von ca. IStrahl ≃ 1·10 −10 A aufgenom-<br />

men. Jedes auftreffende Elektron besitzt somit e<strong>in</strong>e Energie von ca. 10 keV . E<strong>in</strong> Teil<br />

dieser Elektronen verbleibt <strong>in</strong> der Probe, während e<strong>in</strong> weiterer Teil elastisch zurückge-<br />

streut wird. Weiterh<strong>in</strong> kommt es zu <strong>in</strong>elastischen Stößen, durch welche Sek<strong>und</strong>ärelek-<br />

tronen mit e<strong>in</strong>er Energie im Bereich von wenigen 10 eV aus der Probe austreten (siehe<br />

z. B. [156,157]). Der resultierende Energiee<strong>in</strong>trag <strong>in</strong> die Probe kann die <strong>in</strong>-situ Mes-<br />

sungen bee<strong>in</strong>flussen. Ob dies der Fall ist, <strong>und</strong> mit welcher Stärke e<strong>in</strong>e Bee<strong>in</strong>flussung<br />

der Messwerte stattf<strong>in</strong>det, wurde exemplarisch bei e<strong>in</strong>igen <strong>Elektromigration</strong>smessungen<br />

untersucht.<br />

Abb. 4.4 zeigt e<strong>in</strong>e REM-Aufnahme des typischen Layouts der Leiterbahnen für<br />

e<strong>in</strong> <strong>in</strong>-situ <strong>Elektromigration</strong>sexperiment. Um e<strong>in</strong>e Videosequenz aufzuzeichnen, wird<br />

zunächst e<strong>in</strong> Messrahmen gesetzt, welcher durch das schwarze Rechteck <strong>in</strong> Abb. 4.4 b)<br />

angedeutet ist. Der Elektronenstrahl beg<strong>in</strong>nt oben l<strong>in</strong>ks <strong>und</strong> rastert mit e<strong>in</strong>er vorgege-<br />

benen Geschw<strong>in</strong>digkeit e<strong>in</strong>e Zeile nach rechts ab (weißer Pfeil). Anschließend wird der

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