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Elektromigration in Gold und Silber Nanostrukturen

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2.4 Diffusionspfade <strong>und</strong> Flussdivergenzen 19<br />

Pore<br />

Abb. 2.5: Schematische Darstellung e<strong>in</strong>es Tripelpunktes (nach [116]). Die Bildung e<strong>in</strong>er Pore<br />

oder e<strong>in</strong>es Hügels hängt von den Diffusionskoeffizienten Di <strong>in</strong>nerhalb der drei Korngrenzen<br />

sowie von dem W<strong>in</strong>kel θi zwischen der Stromrichtung <strong>und</strong> der jeweiligen Korngrenze ab.<br />

neben den Diffusionspfaden so genannte Flussdivergenzen, also lokale Änderungen der<br />

Anzahl der diff<strong>und</strong>ierenden Atome, vorhanden se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> konstanter Materialstrom (z.<br />

B. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>kristall<strong>in</strong>en Leiterbahn oder <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Korngrenze) führt nicht zu<br />

e<strong>in</strong>er Anhäufung oder Abtragung von Material, da genauso viele Atome (oder Leerstel-<br />

len) e<strong>in</strong>en Bereich verlassen, wie über die treibende Kraft nachgeführt werden. Dies ist<br />

<strong>in</strong> Abb. 2.4 a) angedeutet. In der Mitte der Leiterbahn s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Poren oder Hügel<br />

vorhanden; diese bilden sich aufgr<strong>und</strong> des sich ändernden Materialsstroms erst <strong>in</strong> der<br />

Nähe der Kontakte.<br />

E<strong>in</strong>e der am häufigsten untersuchten Flussdivergenzen ist e<strong>in</strong> sogenannter Tripel-<br />

punkt, der schematisch <strong>in</strong> Abb. 2.5 dargestellt ist. Bei e<strong>in</strong>em Tripelpunkt stoßen drei<br />

Korngrenzen aufe<strong>in</strong>ander [116]. Nimmt man vere<strong>in</strong>fachend an, dass die Zahl der Leer-<br />

stellen entlang aller drei Korngrenzen gleich groß ist, so werden an e<strong>in</strong>em solchen Punkt<br />

entweder Leerstellen oder Atome akkumuliert; dies führt entsprechend zur Bildung ei-<br />

ner Pore oder e<strong>in</strong>es Hügels. Bei genauerer Betrachtung hängt die Bildung e<strong>in</strong>er Pore<br />

oder e<strong>in</strong>es Hügels am Tripelpunkt von den drei Diffusionskoeffizienten Di der drei an-<br />

e<strong>in</strong>ander grenzenden Korngrenzen sowie vom W<strong>in</strong>kel zwischen den Korngrenzen <strong>und</strong> der<br />

Stromrichtung ab.<br />

Weitere Ursachen für Flussdivergenzen s<strong>in</strong>d beispielsweise Unterschiede <strong>in</strong> der Mor-<br />

phologie (Änderung der Korngröße <strong>und</strong> -orientierung zue<strong>in</strong>ander), Fremdatome (lo-<br />

kale Änderung der Gitterkonstanten <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene Effekte die zu geänder-<br />

ten Sprungfrequenzen der Atome führen), Temperaturgradienten, wie sie z. B. an den<br />

Kontakten der Leiterbahn entstehen (lokale Änderung der Diffusionskonstanten) sowie<br />

Änderungen der mechanischen Spannung σ. So sorgt e<strong>in</strong> Spannungsgradient ∆σ <strong>in</strong>ner-

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