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Elektromigration in Gold und Silber Nanostrukturen

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2.4 Diffusionspfade <strong>und</strong> Flussdivergenzen 17<br />

migrationsschädigung auch an der Anodenseite erhalten kann. Dies ist für die Diskussion<br />

<strong>in</strong> Kap. 6.6 wichtig. Dabei wirkt sowohl auf die Fremdatome, als auch auf die Atome der<br />

Leiterbahn maßgeblich die W<strong>in</strong>dkraft, so dass sich beide Atomsorten <strong>in</strong> Richtung der<br />

Anode bewegen. Aufgr<strong>und</strong> der unterschiedlichen Diffusionsgeschw<strong>in</strong>digkeiten der beiden<br />

Atomsorten kann es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestimmten Konzentrationsbereich der Fremdatome zur<br />

Bildung von Poren an der Anodenseite kommen.<br />

2.4 Diffusionspfade <strong>und</strong> Flussdivergenzen<br />

Die im vorigen Kapitel betrachtete Diffusion über Leerstellen ist zunächst allgeme<strong>in</strong><br />

gültig. Der elementare Mechanismus <strong>und</strong> das Zusammenwirken von W<strong>in</strong>dkraft <strong>und</strong> di-<br />

rekter Kraft wurde bereits <strong>in</strong> Kap. 2.1 erläutert. Für e<strong>in</strong>e tiefergehende Betrachtung der<br />

<strong>Elektromigration</strong> spielen weiterh<strong>in</strong> die verschiedenen Diffusionspfade e<strong>in</strong>e Rolle.<br />

Abb. 2.4 zeigt schematisch die verschiedenen Diffusionspfade <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Leiter-<br />

bahn. Teilbild a) symbolisiert e<strong>in</strong>e perfekte e<strong>in</strong>kristall<strong>in</strong>e Leiterbahn <strong>und</strong> Teilbild b)<br />

e<strong>in</strong>e Leiterbahn mit Korngrenzen. Das Layout der Leiterbahnen entspricht dem <strong>in</strong> die-<br />

ser Arbeit auch experimentell verwendeten Layout. Die positiven Atomrümpfe werden<br />

<strong>in</strong> beiden Bildern mit e<strong>in</strong>em Kreis symbolisiert; die Leerstellen werden durch e<strong>in</strong> Vier-<br />

eck symbolisiert. In beiden Fällen bef<strong>in</strong>det sich die Kathode rechts im Bild, so dass<br />

die Bewegungsrichtug der Elektronen von rechts nach l<strong>in</strong>ks erfolgt. Die Bewegung der<br />

Atomrümpfe bzw. der Leerstellen ist durch Pfeile angedeutet.<br />

Als Diffusionspfade kommen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>kristall<strong>in</strong>en Leiterbahn, wie Abb. 2.4 a) zeigt,<br />

sowohl die Oberfläche, als auch das Volumen <strong>in</strong> Betracht. Die Aktivierungsenergie für die<br />

Diffusion im Volumen ist dabei ca. e<strong>in</strong>en Faktor zwei größer als an die der Oberflächen-<br />

diffusion. Die Diffusion f<strong>in</strong>det daher im wesentlichen an der Oberfläche statt [14,114]. In<br />

polykristall<strong>in</strong>en Leiterbahnen s<strong>in</strong>d im wesentlichen die Korngrenzen als schnelle Diffu-<br />

sionpfade für e<strong>in</strong>e <strong>Elektromigration</strong>sschädigung verantwortlich. Weiterh<strong>in</strong> kann es hier<br />

zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>neren Oberflächendiffusion an bereits gebildeten Poren kommen (siehe Abb.<br />

2.4 b)). Die Aktivierungsenergie für e<strong>in</strong>e Diffusion entlang e<strong>in</strong>er Korngrenze ist etwas<br />

höher als die Aktivierungsenergie für die Oberflächendiffusion, aber wesentlich niedriger<br />

als die Aktivierungsenergie für die Volumendiffusion. E<strong>in</strong>en Übergangsbereich bilden die<br />

so genannten Bambusstrukturen, bei denen <strong>in</strong> bestimmten Bereichen der Leiterbahn die<br />

Korngrenzen senkrecht zum Stromfluss orientiert s<strong>in</strong>d. Dies führt zu e<strong>in</strong>em Wechsel des<br />

kritischen Diffusionspfades: Da für e<strong>in</strong>e schnelle Diffusion ke<strong>in</strong>e Korngrenzen mehr zur<br />

Verfügung stehen, f<strong>in</strong>det der Großteil der Diffusion an der Oberfläche statt. Bei den<br />

heute gebräuchlichen Leiterbahnen <strong>in</strong> <strong>in</strong>tegrierten Schaltkreisen auf Kupferbasis ist die<br />

Morphologie nicht so entscheidend, da sich der wesentliche Diffusionspfad beim Über-<br />

gang vom Metall zum Siliziumdioxid bef<strong>in</strong>det [41].

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