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Elektromigration in Gold und Silber Nanostrukturen

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2.2 E<strong>in</strong>fluss der Leerstellen auf den Widerstand 15<br />

2.2 E<strong>in</strong>fluss der Leerstellen auf den Widerstand<br />

Wie im vorangegangenen Kapitel beschrieben, besitzen Leerstellen e<strong>in</strong>en wesentlichen<br />

E<strong>in</strong>fluss auf die <strong>Elektromigration</strong>, da der vorherrschende Diffusionsmechanismus über<br />

Leerstellen erfolgt [6]. Abgesehen von der Oberflächendiffusion s<strong>in</strong>d die Leerstellen <strong>in</strong>ner-<br />

halb der Korngrenzen oder der Körner dafür verantwortlich, dass e<strong>in</strong>e Diffusion statt-<br />

f<strong>in</strong>den kann. Bei e<strong>in</strong>er endlichen Temperatur ist e<strong>in</strong>e gewissen Anzahl an Leerstellen<br />

vorhanden, welche über Streuung der Ladungsträger auch e<strong>in</strong>en Beitrag zum Wider-<br />

stand leisten. E<strong>in</strong> Ziel dieser Arbeit ist die Verknüpfung der Widerstandsdaten mit den<br />

<strong>Elektromigration</strong>seffekten. Daher ist es notwendig, den E<strong>in</strong>fluss der Leerstellen auf den<br />

Widerstand zu kennen.<br />

Für e<strong>in</strong>e konstante Temperatur ist die Leerstellenkonzentration c im Festkörper eben-<br />

falls konstant. Bei Erhöhung der Temperatur stellt sich die Frage, ob sich c so stark<br />

ändert, dass e<strong>in</strong> messbarer Effekt im Widerstand auftritt. Simmons <strong>und</strong> Balluffi [106]<br />

haben für Alum<strong>in</strong>ium herausgef<strong>und</strong>en, dass sich der spezifische Widerstand für e<strong>in</strong>zelne<br />

Leerstellen um 3 µΩcm/At − % erhöht. Wie zuvor erwähnt, liegt die Leerstellenkon-<br />

zentration nahe dem Schmelzpunkt für Metalle im Bereich von e<strong>in</strong>em Promille. E<strong>in</strong>e<br />

Abweichung vom l<strong>in</strong>earen Widerstandsanstieg (unter Berücksichtigung der thermischen<br />

Ausdehnung) f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> Alum<strong>in</strong>ium aber erst ab e<strong>in</strong>er Temperatur von ca. 500 ◦ C statt.<br />

Für <strong>Gold</strong> wurde experimentell e<strong>in</strong>e Erhöhung des spezifischen Widerstands am Schmelz-<br />

punkt ca 0, 1 µΩcm [107] gef<strong>und</strong>en. Der spezifische Widerstand bei Zimmertemperatur<br />

hat e<strong>in</strong>en Wert von ρi = 2, 03 µΩcm [108]. Die <strong>in</strong> dieser Arbeit durchgeführten Expe-<br />

rimente wurden im Bereich von Zimmertemperatur bis ca. 100 ◦ C durchgeführt. E<strong>in</strong><br />

möglicher zusätzlicher Beitrag der Leerstellenkonzentration ist daher für den betrachte-<br />

ten Temperaturbereich zu vernachlässigen.<br />

2.3 Fremdatome<br />

Wie bedeutend der E<strong>in</strong>fluss von Fremdatomen auf das <strong>Elektromigration</strong>sverhalten von<br />

Leiterbahnen ist, wurde zunächst im Zusammenhang mit Alum<strong>in</strong>iummetallisierungen<br />

im Jahre 1970 erkannt (siehe [1], Seite 327). Ames et al. konnten nachweisen, dass<br />

e<strong>in</strong>e Beimischung von Kupfer <strong>in</strong> Alum<strong>in</strong>iumleiterbahnen e<strong>in</strong>e signifikante Erhöhung der<br />

Lebensdauer zur Folge hat. Da Kupfer <strong>und</strong> Alum<strong>in</strong>ium schlecht mischbar s<strong>in</strong>d (bei<br />

350 ◦ C s<strong>in</strong>d nur 0, 16 At−% Kupfer <strong>in</strong> Alum<strong>in</strong>ium lösbar [1]), wurde als Erklärung für die<br />

erhöhte Lebensdauer e<strong>in</strong>e Segregation des Kupfers <strong>in</strong> die Korngrenzen des Alum<strong>in</strong>iums<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e damit verm<strong>in</strong>derte Diffusion des Alum<strong>in</strong>iums angenommen. In der Tat ist es<br />

so, dass bei Alum<strong>in</strong>iumleiterbahnen mit Zusätzen von bis zu vier Atomprozent Kupfer<br />

zunächst das Kupfer <strong>in</strong>nerhalb der Korngrenzen migriert <strong>und</strong> erst bei Überschreiten

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