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Elektromigration in Gold und Silber Nanostrukturen

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2. Gr<strong>und</strong>lagen<br />

2.1 Kräfte bei der <strong>Elektromigration</strong><br />

Als <strong>Elektromigration</strong> bezeichnet man den strom<strong>in</strong>duzierten Massetransport <strong>in</strong> metal-<br />

lischen Festkörpern. Dabei wirkt e<strong>in</strong>e effektive Kraft auf die Atome, so dass die zu-<br />

vor ungerichtete, thermisch aktivierte Diffusion e<strong>in</strong>e Vorzugsrichtung erhält. Für die<br />

effektive Kraft unterscheidet man zwischen der W<strong>in</strong>dkraft, welche üblicherweise von<br />

den Leitungselektronen hervorgerufen wird, <strong>und</strong> der direkten Kraft, die vom angelegten<br />

elektrischen Feld auf die Metallionen des Kristalls e<strong>in</strong>wirkt. Das Konzept der W<strong>in</strong>dkraft<br />

geht auf e<strong>in</strong>e Idee von Skaupy aus dem Jahre 1914 zurück (siehe Zitate <strong>in</strong> [1]) welche<br />

e<strong>in</strong>en Impulsübertrag der Ladungsträger auf die Atomrümpfe des Festkörpers beschreibt.<br />

Bezüglich der direkten Kraft gab es e<strong>in</strong>e lange kontroverse Diskussion. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

elektronischen Abschirmung sollte es zu ke<strong>in</strong>er effektiv wirkenden Kraft kommen (siehe<br />

z. B. [101] <strong>und</strong> die dar<strong>in</strong> enthaltenen Zitate von Bosvieux <strong>und</strong> Friedel). Nimmt man h<strong>in</strong>-<br />

gegen an, dass ke<strong>in</strong>erlei Abschirmung existiert, ist die direkte Kraft proportional zum<br />

makroskopischen elektrischen Feld. Mittlerweile sche<strong>in</strong>t es gesichert zu se<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong>e<br />

direkte Kraft existiert [101,102]; deren Stärke ist aber weiterh<strong>in</strong> ungeklärt.<br />

Wie diese Kräfte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em (metallischen) Festkörper wirken, ist schematisch <strong>in</strong> Abb.<br />

2.1 dargestellt. Die Elektronen bewegen sich entgegen der (technischen) Stromrichtung<br />

<strong>und</strong> führen mit den Atomrümpfen <strong>in</strong>elastische Stöße aus. Dadurch kommt es zu e<strong>in</strong>em<br />

Impulsübertrag, welcher sich <strong>in</strong> der W<strong>in</strong>dkraft ZW äußert <strong>und</strong> das mit ”+” gekennzeich-<br />

nete Ion bewegt sich <strong>in</strong> die Leerstelle. Die Leerstelle bef<strong>in</strong>det sich damit an der zuvor<br />

vom Ion e<strong>in</strong>genommenen Position (<strong>in</strong> Abb. 2.1 l<strong>in</strong>ks oben) <strong>und</strong> ist damit entgegen der<br />

Richtung der Elektronen gewandert. Die direkte Kraft ZD zieht die positiv geladenen<br />

(-)<br />

W<strong>in</strong>dkraft Z W<br />

e -<br />

e -<br />

e -<br />

+ +<br />

+ + +<br />

+ + +<br />

elektrisches Feld<br />

direkte Kraft Z D<br />

e -<br />

e -<br />

e -<br />

(+)<br />

Abb. 2.1: Schematische Darstellung der Kräfte, welche auf die Atomrümpfe <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />

Metalls wirken.<br />

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