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Elektromigration in Gold und Silber Nanostrukturen

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1.1 Industrielle Bedeutung <strong>und</strong> Literaturübersicht 5<br />

fall e<strong>in</strong>zelner Leiterbahnen zu verh<strong>in</strong>dern oder zum<strong>in</strong>dest zu verzögern <strong>und</strong> so die Zu-<br />

verlässigkeit <strong>und</strong> Lebensdauer der Schaltkreise zu erhöhen. Hierbei wird vielfach auf<br />

statistische Messungen an identischen Leiterbahnensemblen zurückgegriffen. Um Mes-<br />

sungen <strong>in</strong> verschiedenen Laboren vergleichbar zu machen, wurde e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationaler<br />

Standard geschaffen, nach welchem diese Ausfallzeiten bestimmt werden [7].<br />

Unter normalen Betriebsbed<strong>in</strong>gungen (heute: ∼ 105 ◦ C [3]) soll der Ausfall e<strong>in</strong>zel-<br />

ner Leiterbahnen e<strong>in</strong>es IC’s frühestens nach zehn Jahren erfolgen. Daher ist es nicht<br />

möglich, e<strong>in</strong>en Test unter normalen Betriebsbed<strong>in</strong>gungen ablaufen zu lassen. Um den-<br />

noch e<strong>in</strong>e Aussage bezüglich der zu erwartenden Lebensdauer zu treffen, wurden ver-<br />

schiedene Testmethoden entwickelt, welche unter E<strong>in</strong>satz hoher Temperaturen <strong>und</strong>/oder<br />

Stromdichten beschleunigte Lebensdauertests gestatten (siehe z. B. [8]). Mit Hilfe der<br />

empirischen Black-Gleichung lässt sich anschließend e<strong>in</strong>e Aussage über die Lebensdauer<br />

unter Betriebsbed<strong>in</strong>gungen treffen 4 .<br />

In <strong>in</strong>tegrierten Bauelementen wurde bis vor wenigen Jahren <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Alum<strong>in</strong>i-<br />

um für die Metallisierungen verwendet. E<strong>in</strong> Vorteil von Alum<strong>in</strong>ium ist die relativ hohe<br />

Leitfähigkeit <strong>und</strong> die Bildung e<strong>in</strong>er natürlichen Oxidschicht, welche als Diffusionsbar-<br />

riere dient <strong>und</strong> so zu e<strong>in</strong>er Verlängerung der Lebensdauer führt. E<strong>in</strong> Nachteil ist der<br />

ger<strong>in</strong>ge Schmelzpunkt <strong>und</strong> die hohe <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sische Diffusion. Weiterh<strong>in</strong> kommt für III-IV<br />

Halbleitersysteme wie beispielsweise Galliumarsenid <strong>Gold</strong> als Metallisierung zum E<strong>in</strong>-<br />

satz [9,10]).<br />

Bereits Anfang der siebziger Jahre des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts wurde erkannt, dass<br />

die Beimengung ger<strong>in</strong>ger Anteile anderer Metalle (hier ist vor allem Kupfer zu nennen)<br />

dazu führt, dass man e<strong>in</strong>e wesentliche Erhöhung der Lebensdauer erhält (siehe z. B. [11]).<br />

Der Gr<strong>und</strong> für die Verlängerung der Lebensdauer liegt <strong>in</strong> der bevorzugten Migration der<br />

Fremdatome.<br />

E<strong>in</strong>en entscheidenden E<strong>in</strong>fluss auf die Lebensdauer haben weiterh<strong>in</strong> die Korngröße<br />

<strong>und</strong> die Anordnung der Körner <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>zelner Leiterbahnen. Materialien mit kle<strong>in</strong>en<br />

Körnern zeigen aufgr<strong>und</strong> der energetisch günstigen Korngrenzendiffusion e<strong>in</strong>e erhöhte<br />

Anfälligkeit für <strong>Elektromigration</strong>seffekte. Dies wurde bereits recht früh [12] erkannt,<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> der Folge befassten sich <strong>in</strong> den 1970er Jahren e<strong>in</strong>e Reihe von Arbeiten mit so<br />

genannten Bambusstrukturen. Hierbei bestehen die Leiterbahnen, oder Teile der Leiter-<br />

bahnen aus e<strong>in</strong>kristall<strong>in</strong>en Bereichen. Das Ziel war es, die Lebensdauer mit Hilfe dieser<br />

Bereiche, die e<strong>in</strong>e höhere Aktivierungsenergie für die Diffusion benötigen, zu erhöhen.<br />

Die höchste Aktivierungsenergie für Diffusionsvorgänge <strong>und</strong> damit die größte Resistenz<br />

gegenüber <strong>Elektromigration</strong>sschädigungen weisen im allgeme<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>kristall<strong>in</strong>e Leiter-<br />

bahnen auf; dementsprechend fanden e<strong>in</strong>e Reihe von Untersuchungen an e<strong>in</strong>kristall<strong>in</strong>en<br />

4 Dies gilt, solange sich der für den Ausfall verantwortliche Diffusionspfad nicht ändert.

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