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Elektromigration in Gold und Silber Nanostrukturen

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7. Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />

In dieser Arbeit wurde vorrangig die <strong>Elektromigration</strong> <strong>in</strong> polykristall<strong>in</strong>en <strong>Gold</strong>leiter-<br />

bahnen untersucht. Besonderes Augenmerk lag auf der hochauflösenden <strong>in</strong>-situ Beob-<br />

achtung der auftretenden morphologischen Änderungen der Leiterbahnen. Hierzu wurde<br />

e<strong>in</strong> neuer Versuchsstand am bereits vorhandenen Rasterelektronenmikroskop aufgebaut,<br />

<strong>und</strong> dessen Tauglichkeit für die geplanten Untersuchungen getestet. Die Herstellung der<br />

polykristall<strong>in</strong>en Leiterbahnen erfolgte mittels der Elektronenstrahllithographie, wobei<br />

die Herstellungsparameter von e<strong>in</strong>er vorangegangenen Diplomarbeit übernommen wer-<br />

den konnten.<br />

Während der <strong>Elektromigration</strong> kommt es <strong>in</strong> metallischen Leitern üblicherweise zur<br />

Bildung von Poren an der Kathodenseite <strong>und</strong> zur Bildung von Hügeln an der Anoden-<br />

seite. Dieses Verhaltenen konnte <strong>in</strong> der vorliegenden Arbeit bestätigt werden. Als we-<br />

sentlicher Diffusionspfad wurden erwartungsgemäß die Korngrenzen identifiziert. Der<br />

elektrische Ausfall erfolgt im Endstadium der <strong>Elektromigration</strong>sschädigung für die po-<br />

lykristall<strong>in</strong>en Leiterbahnen über e<strong>in</strong>e schlitzförmige Pore senkrecht zur Stromrichtung.<br />

Dies ist aufgr<strong>und</strong> der Vielzahl an Korngrenzen zunächst etwas überraschend, kann je-<br />

doch gut mit e<strong>in</strong>em Widerstandsnetzwerk erklärt werden.<br />

Im Rahmen dieser Arbeit wurde e<strong>in</strong>e Vielzahl an Parametern untersucht, welche<br />

E<strong>in</strong>fluss auf das <strong>Elektromigration</strong>sverhalten nehmen. Neben Variationen der Breite <strong>und</strong><br />

Höhe der Leiterbahnen wurden gezielt Leiterbahnen mit E<strong>in</strong>buchtungen hergestellt, um<br />

so e<strong>in</strong>e höhere Auflösung bei den <strong>in</strong>-situ Untersuchungen erzielen zu können.<br />

Die Korngröße, beziehungsweise das Verhältnis von Korngröße zu Leiterbahnbreite,<br />

nimmt E<strong>in</strong>fluss auf das <strong>Elektromigration</strong>sverhalten. Da sich die Leiterbahnen aufgr<strong>und</strong><br />

Joul’scher Wärme erhitzen, kommt es gegebenenfalls zu e<strong>in</strong>em Kornwachstum. Durch<br />

die vom Mikroskop hervorgerufenen Kohlenstoffverunre<strong>in</strong>igungen ist es möglich, das<br />

<strong>Elektromigration</strong>sverhalten unabhängig von e<strong>in</strong>em temperaturbed<strong>in</strong>gten Kornwachstum<br />

zu beobachten. Bei <strong>in</strong>-situ Anlassversuchen konnte gezeigt werden, dass der Kohlenstoff<br />

effektiv e<strong>in</strong> Kornwachstum beh<strong>in</strong>dert <strong>und</strong> so die kristall<strong>in</strong>e Struktur der Leiterbahnen<br />

auch bei erhöhten Temperaturen erhalten bleibt. Das Ausfallverhalten h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

Morphologie der Schädigungen wird durch den Kohlenstoff nicht verändert.<br />

Die gesamte Porenfläche <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Leiterbahn nimmt im wesentlichen l<strong>in</strong>ear<br />

mit der Versuchszeit zu. Hierbei wird e<strong>in</strong>e kolumnare Kornstruktur vorausgesetzt, bei<br />

welcher sich die Poren von der Substratoberfläche bis zur Oberseite der Leiterbahn<br />

ausdehnen. Dies ist <strong>in</strong> den polykristall<strong>in</strong>en <strong>Gold</strong>leiterbahnen gegeben. Abweichungen<br />

vom l<strong>in</strong>earen Verhaltenen des Porenwachstums gibt es gegen Ende der Experimente,<br />

wenn die kritischen Poren, welche zum Ausfall der Leiterbahn führen, überproportional<br />

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