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Elektromigration in Gold und Silber Nanostrukturen

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100 6. Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion: <strong>Silber</strong>drähte<br />

(im mittleren Bereich der Drähte bis h<strong>in</strong> zur Anode) vielfach e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Richtung zur Anode<br />

gerichtete Bewegung der Poren. Der Gr<strong>und</strong> liegt <strong>in</strong> den nicht vorhandenen Flussdiver-<br />

genzen, die zu e<strong>in</strong>er Lokalisierung der Poren (<strong>und</strong> Hügel) führen würden. Daher s<strong>in</strong>d die<br />

Poren mobiler <strong>und</strong> bewegen sich <strong>in</strong> Richtung der Anode.<br />

Der Gr<strong>und</strong>, warum der e<strong>in</strong>kristall<strong>in</strong>e <strong>Silber</strong>draht vor der <strong>Gold</strong>leiterbahn die <strong>in</strong> Abb.<br />

6.2 b) beobachtete starke <strong>Elektromigration</strong>sschädigung gezeigt hat, wird durch die unter-<br />

schiedlichen Leitfähigkeiten der beiden Materialien erklärt. E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Abschätzung<br />

anhand der <strong>in</strong> dieser Arbeit bestimmten Widerstände von polykristall<strong>in</strong>en <strong>Gold</strong>leiter-<br />

bahnen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>kristall<strong>in</strong>en <strong>Silber</strong>drähten vergleichbarer Dimensionen zeigt, dass der<br />

Widerstand der <strong>Gold</strong>leiterbahn ca. dreißigfach größer ist als der des e<strong>in</strong>kristall<strong>in</strong>en Sil-<br />

berdrahtes. Daher fließt e<strong>in</strong> Großteil des Stromes zunächst durch den <strong>Silber</strong>draht <strong>und</strong><br />

sorgt dort für die beobachtete <strong>Elektromigration</strong>sschädigung. Bed<strong>in</strong>gt durch die Poren-<br />

bildung steigt der Widerstand des <strong>Silber</strong>drahtes kont<strong>in</strong>uierlich an. Dementsprechend<br />

fließt mehr Strom durch die <strong>Gold</strong>leiterbahn <strong>und</strong> es kommt aufgr<strong>und</strong> der ansteigenden<br />

Stromdichte zu der dort beobachteten Schädigung.<br />

6.3 E<strong>in</strong>fluss von Fremdatomen<br />

Es stellt sich die Frage, warum die <strong>Elektromigration</strong> <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>kristall<strong>in</strong>en <strong>Silber</strong>drähten<br />

entgegen der Flussrichtung der Elektronen verläuft. Das anschauliche Bild vom Im-<br />

pulsübertrag der Elektronen auf die Atomrümpfe kann für die e<strong>in</strong>kristall<strong>in</strong>en <strong>Silber</strong>-<br />

drähte nicht angewendet werden. In theoretischen Arbeiten [109,113] wurde gefun-<br />

den, dass ger<strong>in</strong>ge Mengen von Fremdatomen die <strong>Elektromigration</strong>srichtung umkehren<br />

können. Daher wird im folgenden der Anteil von Fremdatomen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>kristall<strong>in</strong>en<br />

<strong>Silber</strong>drähten untersucht.<br />

Im Rahmen dieser Arbeit wurde für die Kontaktierung der Drähte durchgängig poly-<br />

kristall<strong>in</strong>es <strong>Gold</strong> verwendet. Um zu bestimmen, ob <strong>und</strong> wie viel <strong>Gold</strong> sich nach der Elek-<br />

tromigration <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Silber</strong>draht bef<strong>in</strong>det, wurden EDX-Untersuchungen an verschie-<br />

denen Positionen e<strong>in</strong>er Leiterbahn mit zusätzlichen Spannungsabgriffen durchgeführt.<br />

Bei der Interpretation der Messdaten ist e<strong>in</strong>e gewisse Vorsicht geboten, da bei EDX-<br />

Untersuchungen an Schichten im Nanometerbereich allgeme<strong>in</strong> das Problem besteht, dass<br />

e<strong>in</strong> wesentlicher Teil des Signals vom Untergr<strong>und</strong> hervorgerufen wird.<br />

Abb. 6.3 zeigt die EDX-Messfenster (weiß umrandet) <strong>in</strong>nerhalb der die Konzentration<br />

von <strong>Silber</strong>, <strong>Gold</strong>, Sauerstoff <strong>und</strong> Silizium bestimmt wurde. Alle EDX-Untersuchungen<br />

wurden mit e<strong>in</strong>er Beschleunigungsspannung von 20 kV bei senkrechtem E<strong>in</strong>fall des Elek-<br />

tronenstrahls durchgeführt. Die Messfenster bef<strong>in</strong>den sich dabei zwischen der Leiterbahn

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