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Elektromigration in Gold und Silber Nanostrukturen

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5.5 Abschließende Diskussion: Polykristall<strong>in</strong>e <strong>Gold</strong>leiterbahnen 93<br />

satzwiderständen ergeben, die schließlich zum Ausfall der gesamten Leiterbahn führen.<br />

Dies entspricht <strong>in</strong> realen Leiterbahnen den schlitzförmigen Poren senkrecht zur Strom-<br />

richtung. E<strong>in</strong> ähnliches Verhalten wurde von Suo et al. [95,184] für e<strong>in</strong>kristall<strong>in</strong>e Mate-<br />

rialien vorhergesagt.<br />

Die Position der kritischen Poren ist dabei für e<strong>in</strong>e Leiterbahn ohne E<strong>in</strong>buchtung im<br />

Vorfeld nicht vorhersagbar. So wird beobachtet, dass das Wachstum e<strong>in</strong>zelner, zunächst<br />

schnell wachsender Poren abrupt aufhört. Dies liegt möglicherweise an Körnern, wel-<br />

che gegenüber der Elektromigationsschädigung aufgr<strong>und</strong> ihrer kristallographischen Ori-<br />

entierung resistenter s<strong>in</strong>d [114]. Bei Leiterbahnen mit E<strong>in</strong>buchtung bildeten sich die<br />

schlitzförmigen Poren bevorzugt an der lokalen Kathode. Dies ist zu erwarten, da die<br />

Stromdichte außerhalb des Bereichs der Engstelle um typischerweise e<strong>in</strong>en Faktor zwei<br />

ger<strong>in</strong>ger ist, <strong>und</strong> dementsprechend e<strong>in</strong>e <strong>Elektromigration</strong>sschädigung (nach e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fa-<br />

chen Abschätzung über die Black-Gleichung unter Verwendung e<strong>in</strong>es Stromdichteexpo-<br />

nenten von zwei) vierfach langsamer verlaufen sollte.<br />

In Bezug auf die Entwicklung der Porenfläche konnte gezeigt werden, dass die Ge-<br />

samtfläche der Poren <strong>in</strong> den polykristall<strong>in</strong>en Leiterbahnen bei Gleichstrommessungen<br />

im wesentlichen l<strong>in</strong>ear mit der Zeit zunimmt. Dabei hängt sie im Detail aber auch von<br />

der Entwicklung e<strong>in</strong>zelner Poren ab. In der Literatur [32] wurde bereits ausführlich<br />

das l<strong>in</strong>eare Wachstum der Porenfläche e<strong>in</strong>zelner Poren beschrieben. Die dort gemachte<br />

Annahme e<strong>in</strong>es konstanten Masseflusses führt dabei automatisch zu e<strong>in</strong>em l<strong>in</strong>earen Zu-<br />

wachs der Porenfläche. Für die polykristall<strong>in</strong>en Leiterbahnen ist e<strong>in</strong> l<strong>in</strong>earer Anstieg der<br />

gesamten Porenfläche zunächst unerwartet: Trotz des statistischen Verhaltens e<strong>in</strong>zelner<br />

Poren (Stopp des Wachstums oder sogar e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung der Fläche) f<strong>in</strong>det <strong>in</strong>sge-<br />

samt e<strong>in</strong> l<strong>in</strong>eares Wachstum der Fläche statt. Der <strong>in</strong> vielen Experimenten <strong>in</strong>nerhalb<br />

dieser Arbeit berechnete l<strong>in</strong>eare Zuwachs der Porenfläche deutet damit auf e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>sge-<br />

samt konstanten Massefluss während e<strong>in</strong>es <strong>Elektromigration</strong>sexperimentes h<strong>in</strong>. In dieser<br />

Arbeit wurde weiterh<strong>in</strong> beobachtet, dass die Gesamtfläche der Poren bei ca. 2 % bis ma-<br />

ximal 4 % der Leiterbahnfläche liegt. Ausgegangen wird dabei von e<strong>in</strong>em kolumnaren<br />

Wachstum der Körner sowie Porenbildung über die gesamte Höhe der Leiterbahnen,<br />

so dass die Gesamtfläche dem Gesamtporenvolumen proportional ist [132]. Dies zeigt,<br />

dass e<strong>in</strong>e im Bezug zur Fläche der Leiterbahn ger<strong>in</strong>ge Schädigung ausreichend für den<br />

elektrischen Ausfall der Leiterbahn ist.<br />

Die REM-Aufnahmen zeigen deutlich, dass die Bildung der Poren aufgr<strong>und</strong> der ge-<br />

r<strong>in</strong>geren Aktivierungsenergie auf die Tripelpunkte <strong>und</strong> Korngrenzen <strong>in</strong>nerhalb der Lei-<br />

terbahnen beschränkt bleibt. Neben der ger<strong>in</strong>geren Aktivierungsenergie kommt es <strong>in</strong><br />

Korngrenzen auch zu e<strong>in</strong>er vermehrten Streuung der Leitungselektronen, da die An-<br />

zahl der Störstellen wesentlich erhöht ist. Von Zhang et al. [185] wurde (aufbauend auf

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