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Elektromigration in Gold und Silber Nanostrukturen

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92 5. Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion: <strong>Gold</strong>leiterbahnen<br />

Die <strong>in</strong> dieser Arbeit gef<strong>und</strong>enen Werte zeigen damit e<strong>in</strong>e gute Übere<strong>in</strong>stimmung mit<br />

den Literaturwerten für metallische Leiterbahnen. Dies zeigt, dass für die experimentelle<br />

Bestimmung des kritischen Produktes nicht notwendigerweise aufwändig zu präparieren-<br />

de Blech-Strukturen hergestellt werden müssen.<br />

5.5 Abschließende Diskussion: Polykristall<strong>in</strong>e <strong>Gold</strong>leiterbah-<br />

nen<br />

Bei den Untersuchungen zur <strong>Elektromigration</strong> <strong>in</strong> polykristall<strong>in</strong>en <strong>Gold</strong>leiterbahnen<br />

konnten gegenüber alten Arbeiten weitere Fortschritte erzielt werden. Durch die erhöhte<br />

Auflösung der <strong>in</strong>-situ Messungen konnte gezeigt werden, dass das <strong>Elektromigration</strong>sver-<br />

halten dem bislang beschriebenen Verhalten für polykristall<strong>in</strong>e (Alum<strong>in</strong>ium-) Leiter-<br />

bahnen folgt. Hierbei ist <strong>in</strong> der vorliegenden Arbeit die Korngröße ger<strong>in</strong>ger als <strong>in</strong> vielen<br />

vorangegangenen Arbeiten. In Bezug auf die Morphologie der Porenbildung konnten<br />

Ergebnisse aus theoretischen Arbeiten validiert werden.<br />

Da die Leiterbahnen im Verhältnis zur Korngröße um m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en Faktor fünf<br />

breiter waren, wurde ke<strong>in</strong> E<strong>in</strong>fluss der Leiterbahnbreite auf die <strong>Elektromigration</strong> fest-<br />

gestellt. Aufgr<strong>und</strong> des kolumnaren Wachstums der Körner wurde weiterh<strong>in</strong> ke<strong>in</strong> we-<br />

sentlicher E<strong>in</strong>fluss der Schichtdicke auf das <strong>Elektromigration</strong>sverhalten festgestellt. Die<br />

vorgegebenen Engstellen <strong>in</strong>nerhalb der Leiterbahnen haben nicht zu zusätzlichen Fluss-<br />

divergenzen, <strong>und</strong> damit nicht zu e<strong>in</strong>em geänderten <strong>Elektromigration</strong>sverhalten geführt.<br />

Dies zeigt, dass das Phänomen der <strong>Elektromigration</strong> für die hier untersuchten polykris-<br />

tall<strong>in</strong>en Leiterbahnen wesentlich stärker von der Mikrostruktur (Korngröße <strong>und</strong> Anord-<br />

nung der Körner, bzw. der Korngrenzen) abhängig ist, als von geometrischen Faktoren.<br />

Auch der E<strong>in</strong>fluss von Richtungswechseln, welche neben Engstellen zu dem <strong>in</strong> der Li-<br />

teratur beschriebenen ”current crowd<strong>in</strong>g” [19,122] führen können, hatte ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss<br />

auf das <strong>Elektromigration</strong>sverhalten.<br />

Während die Porenbildung zunächst zu großflächigen Poren führt, ist das Ausfall-<br />

verhalten von schlitzförmigen Poren dom<strong>in</strong>iert. Erste theoretische Berechnungen zum<br />

schlitzförmigen Ausfallverhalten wurden bereits im Jahre 1973 von Sigsbee [182] durch-<br />

geführt <strong>und</strong> die Ergebnisse wurden mit experimentellen Bef<strong>und</strong>en verglichen. Die Poren<br />

breiten sich dabei senkrecht zur Stromrichtung aus <strong>und</strong> führen damit zum elektrischen<br />

Ausfall der Leiterbahn [34]. Dies wurde <strong>in</strong> weiteren theoretischen Arbeiten von Pennetta<br />

et al. [92,183] mit e<strong>in</strong>em ”residual resistor network” berechnet. In diesem Modell führt<br />

der Ausfall e<strong>in</strong>es Ersatzwiderstandes zu e<strong>in</strong>er Erhöhung der Belastung der benachbarten<br />

Widerstände. Dadurch kommt es auch hier statistisch gesehen verstärkt zu Ausfällen, so<br />

dass sich, senkrecht zur Stromrichtung e<strong>in</strong>e Reihe von benachbarten, ausgefallenen Er-

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