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Elektromigration in Gold und Silber Nanostrukturen

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5.4 Bestimmung e<strong>in</strong>er alternativen Blechlänge 91<br />

sches Produkt im Bereich von ca. 3000 A/cm. Hier führen ger<strong>in</strong>gere Änderungen der<br />

Stromdichte zu großen Änderungen der zu beobachtenden Pore-Hügel Abstände. E<strong>in</strong>e<br />

Besonderheit stellen Leiterbahnen dar, welche mit wechselnden Stromrichtungen belas-<br />

tet wurden (diese werden <strong>in</strong> Kap. 5.3 ausführlich behandelt). Auch bei ihnen lassen sich<br />

Pore-Hügel Abstände bestimmen <strong>und</strong> führen bei Auswertung der vorhandenen Mess-<br />

werte auf e<strong>in</strong> kritisches Produkt von 1570 A/cm.<br />

Am Konvergenzpunkt der beiden als Abschätzung dienenden Geraden für die Ober-<br />

<strong>und</strong> Untergrenze des kritischen Produkts erhält man e<strong>in</strong>en Wert für die Pore-Hügel<br />

Abstände von ≃ 140 nm sowie e<strong>in</strong>en Wert für die Stromdichte von j = 2, 8 ∗ 10 8 A/cm 2 .<br />

Diese Werte lassen sich experimentell nicht erreichen, da typische polykristall<strong>in</strong>e <strong>Gold</strong>-<br />

leiterbahnen bei e<strong>in</strong>er derart hohen Stromdichte aufschmelzen würden (vgl. hierzu Abb.<br />

4.3). Bereits Stromdichten von ca. 2, 5 · 10 8 A/cm 2 werden nur bei Leiterbahnen mit<br />

Engstelle oder bei angelassenen Leiterbahnen erreicht, da hier die Wärmeableitung groß<br />

genug ist, um die Temperatur der Leiterbahn zu stabilisieren. Weiterh<strong>in</strong> ist zu beachten,<br />

dass sich die dargestellte Konvergenz nur dadurch ergibt, dass man die als Ober- <strong>und</strong><br />

Untergrenze dienenden Geraden mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> Beziehung setzt. Für e<strong>in</strong>e gegebene Lei-<br />

terbahn, bzw. für exakt gleiche Leiterbahnen ergibt sich nur e<strong>in</strong>e Gerade mit e<strong>in</strong>er wohl<br />

def<strong>in</strong>ierten Steigung. Diese Gerade besitzt e<strong>in</strong>en über die Stromdichte <strong>und</strong> die daraus re-<br />

sultierende Erwärmung bestimmten Anfangspunkt, so dass sich e<strong>in</strong> m<strong>in</strong>imaler Abstand<br />

für die Pore-Hügel Paare ergeben sollte.<br />

Zusammenfassend nimmt der Abstand zwischen Poren <strong>und</strong> Hügeln mit zunehmen-<br />

der Stromdichte ab. Dies ist direkt vergleichbar mit e<strong>in</strong>em ”echten” Blech-Experiment,<br />

bei dem die kritische Länge l<strong>in</strong>ear mit der Stromdichte abnimmt. Weiterh<strong>in</strong> wird die<br />

Streuung der Messwerte mit zunehmender Stromdichte ger<strong>in</strong>ger. In Abb. 5.18 s<strong>in</strong>d zwei<br />

verschiedene Werte für das kritische Produkt e<strong>in</strong>getragen, die e<strong>in</strong>e Abschätzung an-<br />

hand aller hier aufgetragenen Pore-Hügel Abstände darstellen. Entsprechend Abb. 5.18<br />

besitzt das kritische Produkt Werte von 600 A/cm < Lcj < 3000 A/cm. Weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>-<br />

gezeichnet ist der Mittelwert über alle Leiterbahnen mit Lcj = 1420 A/cm. Dabei ist zu<br />

beachten, dass das kritische Produkt der Steigung der Ausgleichsgeraden entspricht <strong>und</strong><br />

daher Leiterbahnen mit unterschiedlicher Vorgeschichte <strong>und</strong> Prozessierung mite<strong>in</strong>ander<br />

verglichen werden.<br />

In der Literatur beschriebene Messungen zum kritischen Produkt berichten von Wer-<br />

ten des kritischen Produkts für Alum<strong>in</strong>iummetallisierungen von 500 A/cm bis 2000<br />

A/cm [128,181], die an klassischen Blech-Strukturen gemessen wurden. Gleichzeitig wird<br />

darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass das kritische Produkt sehr stark von der Vorgeschichte der un-<br />

tersuchten Leiterbahnen abhängt. Auch von der angewandten Untersuchungsmethode<br />

wird das kritische Produkt wesentlich bee<strong>in</strong>flusst.

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