Geschäftsbericht 08 - Mainova AG

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Geschäftsbericht 08 Geschäftsbericht 08 Mainova-Konzern

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>08</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>08</strong><br />

<strong>Mainova</strong>-Konzern


Finanzkalender<br />

26. Mai<br />

Bilanzpressekonferenz zum Geschäftsjahr 20<strong>08</strong><br />

28. Mai<br />

Veröffentlichung Zwischenmitteilung<br />

(Berichtszeitraum 01.01. bis 31.03.2009)<br />

28. Mai<br />

Einberufung der Hauptversammlung<br />

29. Mai<br />

Veröffentlichung des <strong>Geschäftsbericht</strong>s<br />

für das Geschäftsjahr 20<strong>08</strong><br />

<strong>08</strong>. Juli<br />

Hauptversammlung<br />

31. August<br />

Veröffentlichung Halbjahresbericht<br />

(Berichtszeitraum 01.01. bis 30.06.2009)<br />

19. November<br />

Veröffentlichung Zwischenmitteilung<br />

(Berichtszeitraum 01.01. bis 30.09.2009)<br />

Alle Angaben sind ohne Gewähr und vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>08</strong><br />

<strong>Mainova</strong>-Konzern


BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

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INHALT<br />

Brief an die Aktionäre<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Bilanz<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen<br />

Kapitalflussrechnung<br />

Anhang<br />

Bestätigungsvermerk<br />

Versicherung der gesetzlichen Vertreter<br />

Corporate Governance<br />

Corporate Governance Bericht<br />

Organe der Gesellschaft<br />

· Aufsichtsrat<br />

· Vorstand<br />

· Beirat<br />

Impressum


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BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE<br />

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />

l iebe Freunde unseres Unternehmens,<br />

20<strong>08</strong> war ein Jahr der Herausforderungen: Es<br />

war geprägt durch die Finanz- und später Wirt-<br />

schaftskrise, extrem volatile Beschaffungsmärkte<br />

und eine immer strengere Regulierung des Strom-<br />

und Gas geschäfts – bei weiter zunehmendem<br />

Wettbewerbsdruck. Es ist uns trotzdem gelungen,<br />

das zurück liegende Geschäftsjahr mit einem<br />

respektablen Ergebnis abzuschließen. Ihr <strong>Mainova</strong>-<br />

Konzern war erfolgreich, weil wir bei unserem<br />

Handeln folgende zentrale Punkte berücksichtigt<br />

haben:<br />

Wir fokussieren uns auf die Bedürfnisse unserer Kun-<br />

den – dieses Credo ist uns Ansporn und Wegweiser<br />

zugleich. Mit wettbewerbsfähigen Preisen schaffen<br />

wir Vertrauen und binden Kunden über lange<br />

Zeiträume hinweg. Daneben genießt bei uns der<br />

Kundenservice höchste Priorität, denn Erreichbarkeit,<br />

Transparenz und Zuverlässigkeit gewinnen gerade in<br />

wirtschaftlich schwierigen Zeiten an Bedeutung. Wir<br />

beraten unsere Kunden bei Bedarf intensiv und rich-<br />

ten uns dabei an ihren individuellen Voraussetzungen<br />

und Bedürfnissen aus. Angesichts steigender Energie-<br />

preise verändert sich der Umgang mit Energie teils<br />

gravierend. Deshalb wird das Thema Energieeffizienz<br />

künftig eine bedeutende Rolle für unser Angebot<br />

spielen – auch hier stehen wir unseren Kunden mit<br />

Rat und Tat zur Seite.<br />

Wir nehmen unsere Verantwortung wahr – als markt-<br />

führender Versorger in einer der wirtschaftlich erfolg-<br />

reichsten Regionen Europas. Die <strong>Mainova</strong> tätigt in<br />

Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet umfangreiche<br />

Investitionen in die Versorgungsinfrastruktur und leis-<br />

tet so einen entscheidenden Beitrag für die Attrakti-<br />

vität der Region als Wirtschaftsstandort. Hier ansäs-<br />

sige Spitzeninstitutionen der Finanzwirtschaft haben<br />

ebenso hohe Anforderungen an die Sicherheit ihrer<br />

Energieversorgung wie die hoch spezialisierten IT-<br />

Unternehmen, die mit ihren Internetservern Frankfurt<br />

zur heimlichen Internethauptstadt Deutschlands<br />

machen.<br />

Wir schützen Umwelt und Klima konsequent – als<br />

Unternehmen der Energie- und Wasserversorgung<br />

und als regionaler Erzeuger von Energie tragen wir<br />

eine große Verantwortung. Der Umweltschutz ist als<br />

zentrales Ziel bereits seit vielen Jahren in der Unter-<br />

nehmensstrategie der <strong>Mainova</strong> fest verankert. Bei<br />

uns steht nicht die kurzfristige Gewinnoptimierung,<br />

sondern nachhaltiges Wirtschaften im Vordergrund.<br />

In diesem Punkt unterscheiden wir uns deutlich von<br />

anderen Wirtschaftsbranchen. Unser Engagement<br />

beim Ausbau erneuerbarer Energien und der Kraft-<br />

Wärme-Kopplung belegt beispielhaft den rücksichts-<br />

vollen Umgang der <strong>Mainova</strong> mit Umwelt und Klima.<br />

So werden bei der Erzeugung einer Kilowattstunde<br />

<strong>Mainova</strong>-Strom heute nur 407 Gramm CO 2 ausgesto-<br />

ßen, im Bundesdurchschnitt aller Versorger sind es<br />

hingegen 541 Gramm, also rund ein Drittel mehr!<br />

Wir alle sind <strong>Mainova</strong> – Aktionärinnen und Ak ti onä-<br />

re, die Organe der Gesellschaft und ihre knapp<br />

2 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen wir<br />

für ihren Einsatz und ihre Leistung im Jahr 20<strong>08</strong><br />

herzlich danken. Wir alle verfolgen die gleichen Ziele<br />

und beweisen jeden Tag aufs Neue besonderen<br />

Zusammenhalt und Teamgeist. Wenn es uns gelingt,<br />

dieses „WIR“ weiter zu stärken, werden wir die<br />

He rausforderungen der Zukunft meistern.<br />

Bereits heute ist die <strong>Mainova</strong> gut aufgestellt: Sie ist<br />

in ihrer Heimatregion Rhein-Main führend und zählt<br />

deutschlandweit zu den acht großen kommunalen<br />

Unternehmen der Energieversorgung. Diese Position<br />

werden wir systematisch weiter ausbauen – durch<br />

herausragenden Einsatz für unsere Kunden und<br />

durch unternehmerisches Handeln mit strategischem<br />

Weitblick.<br />

Frankfurt am Main, im Mai 2009<br />

<strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Dr. Constantin H. Alsheimer<br />

Vorsitzender des Vorstands


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BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die Geschäfts-<br />

führung der Gesellschaft gemäß den ihm nach<br />

Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben über-<br />

wacht und beratend begleitet. Dabei war er in alle<br />

Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für<br />

das Unternehmen eingebunden. Der Vorstand hat<br />

den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend<br />

durch schriftliche Beschluss- und Berichtsvorlagen<br />

informiert. Diese Informationen waren fortlaufend<br />

von mündlichen Berichten und Auskünften begleitet<br />

und ergänzt.<br />

Zwischen der Vorsitzenden des Aufsichtsrats und<br />

dem Vorstandsmitglied, das die Kontakte zu den<br />

Unternehmensorganen koordiniert, fanden regelmä-<br />

ßige Beratungsgespräche statt. Die Schwerpunkte<br />

der Beratungen und Beschlussfassungen des Auf-<br />

sichtsrats waren die laufende Geschäftsentwicklung<br />

und die wirtschaftliche Lage und Entwicklung des<br />

Unternehmens, die Unternehmensplanung und<br />

- strategie sowie die Risikosituation einschließlich des<br />

Risikomanagements des Unternehmens.<br />

SITZUNGEN DES AUFSICHTSRATS<br />

Der Aufsichtsrat tagte im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> in<br />

fünf ordentlichen Sitzungen. Sämtliche Aufsichtsrats-<br />

mitglieder nahmen mindestens an der Hälfte der<br />

S itzungen teil. Im Durchschnitt lag die Präsenz bei<br />

nahe zu 90 %. Interessenkonflikte traten im Rahmen<br />

von Beschlussfassungen des Aufsichtsrats im<br />

Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> nicht auf.<br />

SITZUNG IM MÄRZ 20<strong>08</strong><br />

Im März 20<strong>08</strong> wurde die Vorausschau auf den Jahres-<br />

abschluss 2007 erörtert.<br />

Gegenstand der Berichterstattung war außerdem der<br />

Stand im Kartellverfahren Wasserpreise. Der Aufsichts-<br />

rat erteilte die Zustimmungen zum Abschluss eines<br />

Konzessionsvertrages mit der Stadt Bad Soden.<br />

Der Aufsichtsrat verabschiedete auch Ergänzungen<br />

der Corporate Governance Erklärung und den Corpo-<br />

rate Governance Bericht.<br />

SITZUNG IM MAI 20<strong>08</strong><br />

In der Sitzung am 25. Mai 20<strong>08</strong> billigte der Auf-<br />

sichtsrat den Jahres- und Konzernabschluss für das<br />

Geschäftsjahr 2007, womit der Jahresabschluss fest-<br />

gestellt war.<br />

Daneben hat der Vorstand ausführlich über die Ein-<br />

führung eines Compliance Management für den Ver-<br />

bund <strong>Mainova</strong>, den Anträgen zur Genehmigung von<br />

Netzentgelten Strom und Gas sowie der Bauphase<br />

des Kraftwerkes Irsching berichtet. Der Vorstand stat-<br />

tete zudem den technischen Jahresbericht sowie den<br />

Umweltbericht ab. Der Vorstand erläuterte darüber<br />

hinaus die Strategie des Unternehmens.<br />

Seine Zustimmung erteilte der Aufsichtsrat zum<br />

Erwerb zusätzlicher Aktien an der European Energy<br />

Exchange (EEX) und zur Gründung einer Gesellschaft<br />

zur Beschaffungskooperation; zur Erhöhung der all-<br />

gemeinen Preise der Grundversorgung Strom und<br />

Gas zum 1. September 20<strong>08</strong>.<br />

SITZUNGEN IM AUGUST 20<strong>08</strong> UND SEPTEMBER 20<strong>08</strong><br />

Gegenstand der Sitzungen am 13. August 20<strong>08</strong> und<br />

am 24. September 20<strong>08</strong> waren u. a. die Berichte<br />

über die wirtschaftliche Lage und Entwicklung des<br />

Unternehmens, den Status des neuen SAP-Berechti-<br />

gungswesens und die Bundesnetzagentur-Anforde-<br />

rungen an die IT, mögliche Kooperationen im Kraft-<br />

werksbereich sowie im Bereich erneuerbarer<br />

Energien. Der Vorstand informierte darüber hinaus<br />

über die Vorbereitung auf eine mögliche Veräuße-<br />

rung von Thüga-Anteilen durch E.ON.<br />

Der Aufsichtsrat stimmte einer Erhöhung der Preise<br />

für Strom Privat- und Kleingewerbekunden in der<br />

Grundversorgung zum 1. Dezember 20<strong>08</strong> zu sowie<br />

dem Abschluss des Allgemeinen Gestattungsver-<br />

trages (Rahmenvertrag Fiskalische Grundstücke mit<br />

der Stadt Frankfurt).<br />

Der Aufsichtsrat folgte der Empfehlung des Präsidi-<br />

ums, Herrn Dr. Constantin H. Alsheimer mit Wirkung<br />

zum 1. Januar 2009 zum Vorstandsvorsitzenden zu<br />

ernennen sowie den Vorstand der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> um<br />

ein weiteres Mitglied zu erweitern.<br />

SITZUNG IM DEZEMBER 20<strong>08</strong><br />

In seiner Sitzung am 8. Dezember 20<strong>08</strong> hat der Auf-<br />

sichtsrat dem Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr<br />

2009 und dem Quartalsbericht 30. September 20<strong>08</strong><br />

zugestimmt sowie die mittelfristige Erfolgsvorschau<br />

bis zum Jahr 2013 beraten. Der Vorstand informierte<br />

wieder ausführlich über das Wasserkartellverfahren<br />

sowie den Compliance Bericht des Chief Compliance<br />

Officers der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Auf Empfehlung des Präsidiums stimmte der Auf-<br />

sichtsrat einer Erhöhung der Aufwandsentschädi-<br />

gung (§ 14 der Satzung, § 18 der Geschäftsordnung<br />

des Aufsichtsrats) mit Wirkung zum 1. Januar 2010 zu<br />

und beschloss die Neufassung der Geschäftsordnung<br />

des Vorstands der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> zum 1. Januar 2009.<br />

Zu den regelmäßig wiederkehrenden Themen im<br />

Aufsichtsrat gehörten die aktuelle Situation an den<br />

Vertriebs-, Beschaffungs- und Handelsmärkten, der<br />

Adressrisikopool der Syneco Trading GmbH, die<br />

Regulierung der Netzentgelte Strom und Gas durch<br />

die Bundesnetzagentur, sowie die Berichte zum Risi-<br />

komanagement und zur Internen Revision. Zustim-<br />

mungen wurden zudem zu Investitionen in Netz-<br />

und Sachanlagen, Gesellschaftsneugründungen und<br />

Verfügungen über Grundstücksgeschäfte sowie zur<br />

Einleitung von Rechtsstreitigkeiten erteilt.<br />

SITZUNGEN DER AUSSCHÜSSE<br />

Dem Aufsichtsrat stehen vier Ausschüsse beratend<br />

zur Seite: das Präsidium, der Wirtschafts-, Finanz-<br />

und Prüfungsausschuss, der Personalausschuss und<br />

der Vermittlungsausschuss nach dem Mitbestim-<br />

mungsgesetz. Die jeweiligen Ausschussvorsitzenden<br />

berichten regelmäßig und ausführlich in den Auf-<br />

sichtsratssitzungen über die geleistete Arbeit.<br />

Das Präsidium hat im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> fünfmal<br />

getagt und sich mit Vorstandsangelegenheiten, ins-<br />

besondere der Vorstandsvergütung, der neuen Ge-<br />

schäftsordnung des Vorstands ab 1. Januar 2009, der<br />

Vertragsverlängerung eines Vorstandsmitglieds, der<br />

Ernennung eines Vorsitzenden des Vorstands und der<br />

Erweiterung des Vorstands um ein Mitglied befasst.


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BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss<br />

hielt in 20<strong>08</strong> drei Sitzungen ab, in denen Themen<br />

vorberaten und Beschlussempfehlungen an den Auf-<br />

sichtsrat ausgesprochen wurden. Themenschwer-<br />

punkte bildeten Investitionsvorhaben und Berichte<br />

zur wirtschaftlichen Lage und Entwicklung des<br />

Unternehmens, dabei insbesondere der Jahresab-<br />

schluss für das Geschäftsjahr 2007, die geschäftliche<br />

Entwicklung des laufenden Jahres, der Wirtschafts-<br />

plan für das Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> und die mittelfristige<br />

Erfolgsvorschau bis 2013. Der Personalausschuss<br />

tagte im Jahr 20<strong>08</strong> zweimal. Er prüfte und billigte<br />

den Personalbericht und den Bericht zur Arbeitssi-<br />

cherheit aus dem Geschäftsjahr 2007 sowie die kurz-<br />

und mittelfristige Planung der Personalstärke und der<br />

Personalkosten.<br />

BESETZUNG DES AUFSICHTSRATS UND DES<br />

VORSTANDS<br />

Am 15. November 20<strong>08</strong> verstarb das Aufsichtsrats-<br />

mitglied Herr Nikolaus Burggraf. Eine Besetzung des<br />

Mandats erfolgte bis zum Jahresende nicht.<br />

Herr Dr. Constantin H. Alsheimer wurde in der Dezem-<br />

ber-Sitzung des Aufsichtsrats als Mitglied des Vor-<br />

stands der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> mit Wirkung zum 31. Dezem-<br />

ber 20<strong>08</strong> abberufen und gleichzeitig wiederholt für<br />

die Dauer von fünf Jahren zum Vorstandsmitglied<br />

des Unternehmens bestellt. Herr Dr. Constantin H.<br />

Alsheimer wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2009<br />

zum Vorsitzenden des Vorstands benannt.<br />

In der Sitzung am 24. September 20<strong>08</strong> hat der Auf-<br />

sichtsrat auf Vorschlag des Präsidiums zudem be-<br />

schlossen, den Vorstand der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> um ein Mit-<br />

glied zu erweitern. Dem neuen Vorstandsmitglied<br />

soll insbesondere die Verantwortung für die Bereiche<br />

Vertrieb, Marketing sowie Energiebezug und -handel<br />

übertragen werden.<br />

Durch Beschluss des Aufsichtsrats wurde mit Wirkung<br />

zum 1. Januar 2009 eine neue Geschäftsordnung des<br />

Vorstands in Kraft gesetzt.<br />

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand für die vertrau-<br />

ensvolle Zusammenarbeit und sein außerordentlich<br />

erfolgreiches und langjähriges Engagement zum<br />

Wohle des Unternehmens.<br />

JAHRESABSCHLUSS UND GEWINNABFÜHRUNG<br />

Die für den 13. August 20<strong>08</strong> einberufene Haupt-<br />

versammlung wählte die KPMG Deutsche Treu-<br />

hand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschafts-<br />

prüfungsgesellschaft als Abschlussprüfer. In<br />

Umsetzung dieses Beschlusses erhielt die Gesell-<br />

schaft von der Vorsitzenden des Aufsichtsrats den<br />

schriftlichen Auftrag zur Prüfung des Jahres- und<br />

Konzernabschlusses der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> für das<br />

Geschäftsjahr 2009.<br />

Die Unterlagen zum Jahres- und Konzernabschluss<br />

wurden sowohl in der Sitzung des Wirtschafts-,<br />

Finanz- und Prüfungsausschusses am 18. Mai 2009<br />

als auch in der Sitzung des Aufsichtsrats am<br />

25. Mai 2009 ausführlich erörtert. Der Abschlussprü-<br />

fer berichtete dabei über die wesentlichen Ergebnisse<br />

seiner Prüfung und erteilte ergänzende Auskünfte.<br />

Der Aufsichtsrat hat sich durch eigene eingehende<br />

Prüfung davon überzeugt, dass die Buchführung der<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, ihr Jahres- und Konzernabschluss sowie<br />

der Lagebericht des Vorstands einschließlich des<br />

Konzernlageberichts von der KPMG geprüft und mit<br />

einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk ver-<br />

sehen worden sind.<br />

Dem Ergebnis der Prüfung stimmte der Aufsichtsrat<br />

zu. Der Aufsichtsrat hat den Jahres- und Konzern-<br />

abschluss gebilligt. Damit wurde der Jahresabschluss<br />

festgestellt.<br />

Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages ist an<br />

den Mehrheitsgesellschafter Stadtwerke Frankfurt am<br />

Main Holding GmbH das Jahresergebnis abzuführen.<br />

Es beläuft sich, abzüglich der vertragsgemäß bereits<br />

gezahlten Steuerumlage sowie der auf die Ausgleichs-<br />

zahlung an außenstehende Aktionäre entfallenden<br />

Ertragssteuern, auf 58,0 Mio. Euro (Vorjahr 61,2 Mio.<br />

Euro). Die Ausgleichszahlung des Mehrheitsaktionärs<br />

an die außenstehenden Aktionäre beträgt unverän-<br />

dert zum Vorjahr 9,48 Euro je Stückaktie.<br />

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, dem Betriebs-<br />

rat und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für<br />

die geleistete Arbeit in einem erfolgreichen<br />

Geschäftsjahr 20<strong>08</strong>.<br />

Frankfurt am Main, den 25. Mai 2009<br />

Für den Aufsichtsrat<br />

Dr. h. c. Petra Roth<br />

(Vorsitzende)


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BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT DES MAINOVA-KONZERNS<br />

FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 20<strong>08</strong><br />

Als börsennotierte Aktiengesellschaft hat die <strong>Mainova</strong><br />

Aktiengesellschaft (<strong>Mainova</strong>) ihren Konzernabschluss<br />

nach den International Financial Reporting Standards<br />

(IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzu-<br />

wenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1<br />

HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften<br />

aufgestellt.<br />

GESCHÄFT UND RAHMEN-<br />

BEDINGUNGEN<br />

Der <strong>Mainova</strong>-Konzern ist in der Versorgung mit<br />

leitungsgebundenen Energieträgern und Wasser,<br />

Telekommunikation sowie in artverwandten Dienst-<br />

leistungen tätig.<br />

<strong>Mainova</strong> und ihre Tochterunternehmen versorgen<br />

rund eine Million Menschen in Hessen, Rheinland-<br />

Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-<br />

Württemberg mit Energie und Wasser. Geschäfts-<br />

kunden werden bundesweit mit Strom und Gas<br />

ve rsorgt. Zudem belieferte der <strong>Mainova</strong>-Konzern im<br />

Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> 14 örtliche und regionale Gasver-<br />

sorger und ist an 20 vorwiegend versorgungswirt-<br />

schaftlichen Unternehmen in Hessen und Thüringen<br />

wesentlich be teiligt. Ferner stellt der Konzern als<br />

Betreiber von Versorgungsnetzen den Netzzugang und<br />

Netz anschluss Dritten zur Verfügung und gewährleis-<br />

tet den sicheren Transport von Energie und Wasser.<br />

KONZERNSTRUKTUR<br />

Das operative Geschäft des <strong>Mainova</strong>-Konzerns wird<br />

insbesondere von vier Tochterunternehmen wahr-<br />

genommen, welche aus der organisatorischen, buch-<br />

halterischen und gesellschaftsrechtlichen Entflech-<br />

tung des Erzeugungs-, Netz- und Vertriebsbereiches<br />

der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> hervorgegangen sind. Die NRM Netz-<br />

dienste Rhein-Main GmbH (NRM) pachtet das Strom-<br />

und Gasnetz der <strong>Mainova</strong> und übernimmt die Betriebs-<br />

führung der Netze. Die <strong>Mainova</strong> EnergieDienste GmbH<br />

(MED) hat von der <strong>Mainova</strong> das Energiedienstleistungs-<br />

geschäft (Contracting) und das technische Facility-<br />

Management übernommen. Die Aufgaben der<br />

<strong>Mainova</strong> ServiceDienste Gesellschaft mbH (MSD)<br />

erstrecken sich auf das Messwesen, die Abrechnung<br />

der gelieferten Strom-, Gas-, Wasser- und Wärme-<br />

mengen, die Kundenbetreuung sowie das Forderungs -<br />

management. Die SRM StraßenBeleuchtung Rhein-<br />

Main GmbH (SRM) hat zum 1. Juli 2007 von der<br />

NRM die Betriebsführung für die Straßenbeleuchtung<br />

übernommen.<br />

Die Gesellschaften sind bewusst so konzipiert, dass<br />

auch weitere Partner aufgenommen werden können.<br />

Unsere at equity bilanzierte Beteiligung Stadtwerke<br />

Hanau GmbH (SWH) hält einen Anteil von 10 % an<br />

der Netzgesellschaft. Seit 1. Januar 2006 ist NRM<br />

Pächterin der Elektrizitäts- und Gasversorgungsnetze<br />

der <strong>Mainova</strong> und der SWH und betreibt diese auf<br />

eigene Rechnung, während für die Fernwärme- und<br />

Wasserversorgungsnetze die Betriebsführung über-<br />

nommen wird. Vom 1. Juli 2007 bis zum 31. Mai<br />

20<strong>08</strong> verpachtete das ebenfalls vollkonsolidierte<br />

Unternehmen Energieversorgung Main-Spessart<br />

GmbH (EMS; vormals Gasversorgung Main-Spessart<br />

GmbH – GMS) ihren Netzbereich an die NRM. Seit<br />

dem 1. Juni 20<strong>08</strong> ist das Netz der EMS an die SRM<br />

verpachtet. Die NRM hat seitdem wieder die<br />

Betriebsführung übernommen, welche sie bereits<br />

vom 1. Oktober 2006 bis zum 30. Juni 2007 inne-<br />

hatte. Ab dem 1. Januar 2009 besteht das Pachtver-<br />

hältnis wieder mit der NRM.<br />

KONJUNKTURELLE UND ENERGIE-<br />

POLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN<br />

KONJUNKTURELLE ENTWICKLUNG<br />

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes<br />

war das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP)<br />

lediglich um 1,3 % höher als im Jahr zuvor. 2007<br />

war das BIP noch um 2,5 % und 2006 um 3,0 %<br />

gestiegen. Der dennoch zu verzeichnende Anstieg<br />

der Wirtschaftsleistung in den vergangenen zwölf<br />

Monaten ist vor allem auf das gute erste Quartal<br />

zurückzuführen, als das BIP real um 1,5 % anstieg.<br />

Als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise befindet<br />

sich Deutschland nun seit dem Herbst 20<strong>08</strong> in einer<br />

Rezession. Zwischen Oktober und November<br />

schrumpfte das BIP nach Angaben des Statistischen<br />

Bundesamtes schätzungsweise gegenüber dem<br />

Sommer um 1,5 bis 2,0 %.<br />

Die Exporte stiegen lediglich um 3,9 % an, nachdem<br />

das Exportwachstum 2007 noch bei 7,5 % gelegen<br />

hatte. Auch der private Konsum konnte die deutsche<br />

Wirtschaft nicht stabilisieren. Dies lag u. a. an dem<br />

gegenüber 2007 um 2,6 % gestiegenen Verbraucher-<br />

preisen. Hierbei handelt es sich um die höchste<br />

I nflationsrate seit 14 Jahren. Dieser deutliche Anstieg<br />

ist wesentlich durch Preiserhöhungen sowohl bei<br />

Energie als auch bei Nahrungsmitteln geprägt. Energie-<br />

produkte verteuerten sich 20<strong>08</strong> gegenüber dem<br />

Vo rjahr um 9,6 % und Nahrungsmittel um 6,4 %.<br />

ENTWICKLUNG DES PRIMÄRENERGIEVERBRAUCHS<br />

Trotz hoher Preise stieg nach Berechnungen der<br />

Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e. V. (<strong>AG</strong>EB) im<br />

Jahr 20<strong>08</strong> der Primärenergieverbrauch in Deutsch-<br />

land um 2,1 % auf rund 480 Mio. Tonnen Steinkohle-<br />

einheiten. Davon entfielen auf Mineralöl 34,6 %<br />

(Vorjahr 33,7 %), auf Erdgas 22,8 % (Vorjahr 22,7 %),<br />

auf Kohle 24,3 % (Vorjahr 26,0 %), auf Kernenergie<br />

11,5 % (Vorjahr 11,1 %) sowie auf sonstige Energien<br />

6,8 % (Vorjahr 6,5 %).<br />

Der Anstieg des Energiebedarfs resultierte vornehm-<br />

lich aus der deutlich kühleren Witterung. Infolge-<br />

dessen verbuchte insbesondere Mineralöl mit rund<br />

5 % den stärksten Zuwachs am Primärenergie-<br />

verbrauch. Diese Entwicklung ist insbesondere auf<br />

die stark gestiegene Nachfrage nach leichtem Heizöl<br />

zurückzuführen. Dem Nachfrageanstieg um 32 % im<br />

Jahr 20<strong>08</strong> steht ein Rückgang von 34 % im Vorjahr<br />

gegenüber. Auch der Erdgasverbrauch nahm um<br />

knapp 3 % zu. Während die kühlere Witterung im<br />

ersten Halbjahr die Nachfrage der privaten Haushalte<br />

steigerte, stagnierte der industrielle Erdgasverbrauch<br />

aufgrund der konjunkturellen Eintrübung. Der Erdgas-<br />

einsatz zur Stromerzeugung dagegen erhöhte sich<br />

um rund 8 %. Die Stromerzeugung aus Kernkraft<br />

nahm mit 5,7 % zu. Lediglich die Bedeutung von<br />

Stein- und Braunkohle ging mit -6,1 % bzw. -3,3 %<br />

leicht zurück. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen<br />

auf eine geringere Verfügbarkeit der Kraftwerke<br />

zurückzuführen. Die erneuerbaren E n ergien konnten<br />

ihren Anteil leicht steigern. Dieser Anstieg wurde<br />

bestimmt durch einen stabilen Beitrag der Wasser-<br />

kraft und einen starken Anstieg bei der Windenergie<br />

(+5,5 %).


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BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

ENTWICKLUNG DER ENERGIEPREISE UND DES<br />

CO 2 -EMISSIONSHANDELS<br />

Die Notierungen für Strom, Kohle, Öl und Gas<br />

s t iegen in der ersten Jahreshälfte 20<strong>08</strong> unaufhaltsam<br />

nach oben und erreichten im Sommer historische<br />

Höchststände. Ausgelöst durch die internationale<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise folgte dann in der zwei-<br />

ten Jahreshälfte ein deutlicher Rückgang der Preise.<br />

Die steigenden Preise in den ersten Monaten des<br />

J ahres 20<strong>08</strong> wurden primär von einer robusten Nach-<br />

frage nach Kohle und Ölprodukten aus dem asia-<br />

tischen Raum hervorgerufen. Hinzu kamen bei Kohle<br />

Angebotsverknappungen aufgrund von Störungen in<br />

der Lieferkette und stark steigenden Seefracht r aten.<br />

Bei Öl spielten zusätzlich Ängste über mögliche<br />

Ve rsorgungsengpässe, hervorgerufen durch die<br />

k nappen Raffineriekapazitäten und mögliche exogene<br />

Schocks, eine Rolle. Verstärkt wurde der Aufwärts-<br />

trend zudem von Kapitalanlagen im Rohstoff b e reich,<br />

die unter dem Gesichtspunkt der Portfolio optimie-<br />

rung bzw. Spekulation getätigt wurden. Im Sommer<br />

20<strong>08</strong> erreichten die Terminnotierungen betreffend<br />

Lieferung im Kalenderjahr 2009 für Rohöl der Sorte<br />

Brent etwa 150 US-Dollar pro Barrel, für Kohle-<br />

lieferung im ARA-Raum 220 US-Dollar pro Tonne<br />

und bei Strom sowie CO 2 lagen die Höchststände<br />

bei rund 90 Euro pro Megawattstunde bzw. 30 Euro<br />

pro Tonne.<br />

In der zweiten Jahreshälfte 20<strong>08</strong> wurde das Markt-<br />

geschehen zunehmend von der Finanz- und Wirt-<br />

schafts krise und den damit verbundenen Ängsten<br />

über einen zukünftig deutlichen Nachfragerückgang<br />

bei Strom, CO 2 -Emissionsrechten und den Brennstof-<br />

fen geprägt. Die Preisentwicklung des ersten Halb-<br />

jahres kehrte sich um, gewann zunehmend an Dyna-<br />

mik und mündete in einem steilen Abwärts trend. In<br />

dieser Phase konnten auch die von den OPEC-Län-<br />

dern beschlossenen Förderkürzungen bei Rohöl die<br />

Märkte nicht beruhigen. Neben den fundamentalen<br />

Faktoren lösten auch Risiko- und Liquiditäts aspekte<br />

Verkäufe aus. Anleger haben zudem ihr Kapital aus<br />

den Märkten abgezogen bzw. auf fallende Preise<br />

gesetzt. Am Ende des Jahres notierte Rohöl der Sorte<br />

Brent bei etwa 40 US-Dollar pro Barrel, Kohle wurde<br />

bei 85 US-Dollar pro Tonne gehandelt und für Strom<br />

sowie Emissionsrechte wurden etwa 56 Euro pro<br />

Megawattstunde bzw. 16 Euro pro Tonne gezahlt.<br />

Damit lag der Preisrückgang bezogen auf die Höchst-<br />

stände im Sommer zwischen 40 und 70 %. Berück-<br />

sichtigt man bei Kohle und Öl, welche international<br />

auf US-Dollarbasis gehandelt werden, den Euro-<br />

Dollar - Wechselkurseffekt, so fiel der Preisanstieg in<br />

Euro gerechnet in der ersten Jahreshälfte aufgrund<br />

der Aufwertung der europäischen Währung etwas<br />

geringer und der Preisrückgang in der zweiten Jahres-<br />

hälfte wegen der Euro-Abwertung weniger stark aus.<br />

Die Gaspreisentwicklung wird aufgrund der noch<br />

weit verbreiteten Ölpreisbindung, tendenziell aber<br />

zeitverzögert dem Verlauf der Ölpreise folgen. Der<br />

Preisrückgang bei Öl in den letzten Monaten wird<br />

sich daher verstärkt bei Gas erst im Kalenderjahr<br />

2009 beim Endverbraucher bemerkbar machen.<br />

EUROPÄISCHE ENERGIEPOLITIK ZUM KLIMASCHUTZ<br />

Am 17. Dezember 20<strong>08</strong> hat das Europäische Parla-<br />

ment in der ersten Lesung die Richtlinienvorhaben<br />

des „Grünen Pakets“ beschlossen. Das Grüne Paket<br />

beinhaltet insbesondere die Richtlinien zum Emissions-<br />

handel, zur Förderung erneuerbarer Energien und<br />

zur Abscheidung und Speicherung von CO 2 . Durch<br />

diese Maßnahmen will die EU ihre im März 2007 fest-<br />

gelegten klimapolitischen Ziele erreichen, die bis<br />

zum Jahr 2020 eine Reduzierung der Treibhausgas-<br />

emissionen um 20 bis 30 %, eine Steigerung des<br />

Anteils Erneuerbarer Energien am Energieverbrauch<br />

um 20 % und eine Steigerung der Energieeffizienz<br />

um 20 % vorsehen. Sollte 2009 in Kopenhagen ein<br />

neues Weltklimaabkommen abgeschlossen werden<br />

und sich die internationale Staatengemeinschaft darin<br />

zu vergleichbaren Reduktionszielen verpflichten, will<br />

die EU ihren CO 2 -Ausstoß um 30 % reduzieren.<br />

• E m issionszertifikatehandelsrichtlinie<br />

D ie Emissionshandelsrichtlinie regelt die Bedingung<br />

für die Zuteilung von Treibhausgasemissions-<br />

zertifikaten in der 3. Handelsperiode (2013-2020).<br />

Im Mittelpunkt steht die Einführung einer EU- we iten<br />

Obergrenze für die Vergabe von Zertifikaten, eine<br />

kontinuierliche Senkung der Zuteilungsmengen<br />

um jährlich 1,74 % und die Einführung der kosten-<br />

pflichtigen Zuteilung. Im Sektor Strom werden ab<br />

dem Jahr 2013 grundsätzlich keine kostenfreien<br />

Zertifikate mehr verteilt.<br />

D ie Option eines stufenweisen Einstiegs in die Voll-<br />

versteigerung wurde jedoch mittel- und osteuro-<br />

päischen Staaten eingeräumt. Erst ab 2020 müssen<br />

auch diese Länder 100 % der Zertifikate zukaufen.<br />

Zudem erhalten Unternehmen mit besonders ener-<br />

gieintensiver Produktion bis 2020 100 % der Zerti-<br />

fikate kostenfrei, da hier das Risiko besteht, dass<br />

die Produktion in Länder ohne ein Emissionsregime<br />

verlagert wird. Kostenfreie Zertifikate erhalten wei-<br />

terhin auch hocheffiziente Anlagen der Kraft-<br />

Wärme-Kopplung – allerdings nur zu 70 %, bis<br />

2020 stufenweise sinkend auf 20 %.<br />

Über die Verwendung der Auktionserlöse entschei-<br />

den die Mitgliedstaaten mit der Maßgabe, dass<br />

mindestens 50 % der Erlöse für Klimaschutzmaß-<br />

nahmen verwendet werden müssen. Darüber hinaus<br />

dürfen die Mitgliedsstaaten mit den Versteige-<br />

rungserlösen den Bau hocheffizienter, CCS-fähiger<br />

Kraftwerke (Abscheidung, Transport und dauer-<br />

hafte Speicherung von CO 2 ) mit Zuschüssen von<br />

bis zu 15 % der gesamten Investitionskosten unter-<br />

stützen.<br />

<strong>Mainova</strong> investiert kontinuierlich in die Modernisie-<br />

rung, die Erneuerung und den Ausbau des Kraft-<br />

werksparks und trägt damit zur CO 2 -Reduktion bei.<br />

Die CO 2 -Zertifikatekosten haben aufgrund des ab<br />

2013 erforderlichen Zukaufs von Zertifikaten einen<br />

wesentlichen Einfluss auf die Erzeugungskosten<br />

und damit auf die Wirtschaftlichkeit von Erzeugungs-<br />

anlangen. Dies ist in die Wirtschaftlichkeitsbetrach-<br />

tung für neue Kraftwerksprojekte einzubeziehen.<br />

• Richtlinie zur Abtrennung und geologischen<br />

Speicherung von Kohlendioxid (CCS)<br />

Ziel dieser Richtlinie ist die Schaffung eines Rechts-<br />

rahmens für die Einführung und Entwicklung der<br />

CCS-Technologie (carbon capture and storage), die<br />

ab 2020 großtechnisch zur Verfügung stehen soll.<br />

Durch die Abscheidung und Einlagerung von CO 2<br />

aus Kraftwerksprozessen soll bei fossil befeuerten<br />

Kraftwerken ein signifikanter Beitrag zur CO 2 -Min-<br />

derung erreicht werden. Als Anreiz soll dienen,<br />

dass für jede Tonne abgeschiedenes und gespei-<br />

chertes CO 2 kein Emissionszertifikat zuzukaufen ist.<br />

Zur großtechnischen Entwicklung und Dokumenta-<br />

tion von CCS sollen in den nächsten Jahren bis zu<br />

zwölf Demonstrationskraftwerke entstehen, für<br />

welche rund 300 Mio. Zertifikate als Förderung zur<br />

Verfügung gestellt werden. Eine Überprüfung der<br />

Richtlinie, auch im Hinblick auf die Anforderungen<br />

an den Neubau von Kraftwerken, ist für den<br />

30. Juni 2015 vorgesehen.<br />

<strong>Mainova</strong> sieht die CCS-Technologie als Chance,<br />

einen Beitrag zur Erreichung der CO 2 -Emissions-<br />

reduktionsziele zu leisten. Angesichts begrenzt<br />

vorhandener Speicherstätten wird die CCS-<br />

Technologie aus Sicht von <strong>Mainova</strong> jedoch nicht<br />

langfristig zur CO 2 -Reduktion beitragen können.<br />

Aussagen zur Wirtschaftlichkeit von CCS-Projekten<br />

sind derzeit noch nicht möglich, da die Technologie<br />

noch nicht erprobt ist und wesentliche Rahmen-<br />

bedingungen auf nationaler Ebene noch durch<br />

Rechtsverordnungen zu konkretisieren sind.<br />

• Richtlinie zur Förderung von Energie aus<br />

e r neuerbaren Energien<br />

Diese Richtlinie definiert das Ziel, im Jahr 2020 ein<br />

Fünftel des EU-Energiebedarfs durch erneuerbare<br />

Energien zu decken. Jeder Mitgliedsstaat muss ent-<br />

sprechend seinen Voraussetzungen zur Erreichung<br />

dieses Durchschnittswertes beitragen. So wird


14 15<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Deutschland verpflichtet, den Anteil an erneuer-<br />

baren Energien am Energieverbrauch auf 18 % zu<br />

steigern. Davon entfallen mindestens 30 % auf den<br />

Strombereich, 14 % auf Wärme und 12 % auf Bio-<br />

kraft stoffe. Für den Erlass der erforderlichen Maß-<br />

nahmen sind die EU-Staaten eigenverantwortlich,<br />

sodass auch auf die verbindliche Festlegung von<br />

Fördersystemen (z. B. Quotenmodelle, Einspeise-<br />

tarife, Prämienzahlungen) verzichtet wurde. Die<br />

Richtlinie formuliert jedoch eine Reihe von Mindest-<br />

standards in Bezug auf Netzanschluss, Netzausbau,<br />

Genehmigungsverfahren und Bau vorhaben und<br />

enthält zudem Regelungen zum Herkunftsnachweis.<br />

<strong>Mainova</strong> plant, den Anteil erneuerbarer Energien<br />

im Kraftwerksmix zu erhöhen und prüft derzeit<br />

verschiedene Projekte auf regionaler, nationaler<br />

und europäischer Ebene.<br />

Nach dem formalen Beschluss des Ministerrats müs-<br />

sen die Richtlinien durch die Mitgliedsstaaten in<br />

n a tionales Recht umgesetzt werden. Die Emissions-<br />

handelsrichtlinie sieht hierfür eine Frist bis zum<br />

31. Dezember 2012 vor. Die Erneuerbare-Energien-<br />

Richtlinie muss von den Mitgliedsstaaten innerhalb<br />

von 18 Monaten nach Veröffentlichung der Richt linie<br />

im Amtsblatt der EU umgesetzt werden. Die Umset-<br />

zungsfrist für die CCS-Richtlinie beträgt zwei Jahre.<br />

Ein erster Entwurf dieses Gesetzes zur Regelung von<br />

Abscheidung, Transport und dauerhafter Speiche-<br />

rung von Kohlendioxid befindet sich derzeit in der<br />

Ressortabstimmung.<br />

Im Jahr 2009 wird auf europäischer Ebene der<br />

Schwer p u nkt der Arbeit in der Steigerung der<br />

Energie effizienz und hier insbesondere im Gebäude-<br />

bereich liegen.<br />

EUROPÄISCHE ENERGIEPOLITIK ZUM ENERGIE-<br />

BINNENMARKT<br />

Bezüglich des dritten Energiebinnenmarktpakets<br />

wurden insbesondere in der zweiten Jahreshälfte<br />

20<strong>08</strong> die Verhandlungen vertieft. Im Rahmen der<br />

Verhandlungen haben sich die EU-Energieminister<br />

im Oktober 20<strong>08</strong> auf neue Entflechtungsregeln für<br />

Übertragungsnetzbetreiber geeinigt. Demnach sollen<br />

zukünftig drei Möglichkeiten zugelassen werden:<br />

Neben der eigentumsrechtlichen Entflechtung<br />

(„Ownership Unbundling“) sollen auch die Über-<br />

tragung des Netzbetriebs an eine unabhängige<br />

Betreibergesellschaft („Independent System Operator –<br />

ISO“) bzw. die Verschärfung der rechtlichen und<br />

funktionalen Entflechtung („Independent Trans-<br />

mission Operator – ITO“) möglich sein. In jedem Fall<br />

sollen die Entflechtungsregeln des dritten Binnen-<br />

marktpakets nur für Übertragungsnetzbetreiber und<br />

nicht für Verteilnetzbetreiber gelten. Grund hierfür<br />

ist, dass die Verpflichtung zur rechtlichen Entflech-<br />

tung auf der Verteilnetzebene erst seit 1. Juli 2007<br />

besteht und eine abschließende Bewertung des<br />

„ E ntflechtungserfolgs“ damit noch nicht möglich ist.<br />

Allerdings sehen die jetzt zwischen EU-Kommission,<br />

Europäischem Parlament und EU-Rat diskutierten<br />

Kompromissvorschläge zwei wichtige Neuerungen<br />

auch für Verteilnetzbetreiber vor, nämlich die Aus-<br />

stattung mit den notwendigen personellen, tech-<br />

nischen, physischen und finanziellen Ressourcen für<br />

den Netzbetrieb sowie eine eigene Kommunikation<br />

und ein eigenes Branding, durch das der Netzbetreiber<br />

deutlich von den Wettbewerbssparten des integrierten<br />

Unternehmens abgehoben wird.<br />

Das dritte Energiebinnenmarktpaket beinhaltet<br />

zudem Vorschläge hinsichtlich einer Revision der<br />

bestehenden Strom- und Gasbinnenmarkt-Richtlinien,<br />

einer Verordnung zur Schaffung einer Europäischen<br />

Regulierungsagentur (ACER) für die Kooperation der<br />

nationalen Energieregulierungsbehörden sowie Ver-<br />

ordnungen zur Regelung des grenzüberschreitenden<br />

Stromhandels und des Netzzugangs Gas.<br />

Eine abschließende Einigung gibt es noch nicht.<br />

Eine Verhandlungsdelegation von EU-Parlament<br />

und Ministerrat einigten sich jedoch im März auf<br />

einen Entwurf, wonach die Versorger ihre Netze<br />

behalten dürfen. Der Zeitplan sieht vor, das Gesetz-<br />

gebungsverfahren noch in der aktuellen Legislatur-<br />

periode bis Mitte 2009 abzuschließen.<br />

Als Verteilnetzbetreiber begrüßt <strong>Mainova</strong> die bereits<br />

erzielte Einigung zwischen Rat und Parlament dahin-<br />

gehend, dass – anders als noch im Entwurf vom<br />

S e ptember 2007 vorgesehen – die EU-Kommission<br />

nicht ermächtigt wird, weitere Entflechtungs-<br />

anforderungen an Verteilnetzbetreiber zu stellen.<br />

INTEGRIERTES KLIMA- UND ENERGIEPROGRAMM<br />

DER BUNDESREGIERUNG (IEKP)<br />

Das Integrierte Energie- und Klimaprogramm (IEKP)<br />

wurde in seinen Eckpunkten im August 2007 von der<br />

Bundesregierung auf der Kabinettsklausur in Meseberg<br />

erarbeitet und am 5. Dezember 2007 von der Bundes-<br />

regierung beschlossen. Das Programm umfasst rund<br />

29 Einzelmaßnahmen und soll Anreize bieten, die euro-<br />

päischen und deutschen Klimaschutzziele zu erreichen,<br />

aber auch steigende Energiepreise zu kompensieren.<br />

Das Ziel besteht bis 2020 in der Minderung der<br />

Treibhausgasemissionen um 40 % gegenüber dem<br />

Basisjahr 1990 und im Ausbau des Anteils erneuer-<br />

barer Energien bei der Stromerzeugung auf 30 %.<br />

Dies soll durch den Ausbau des Anteils erneuerbarer<br />

Energien am Energieverbrauch sowie die Steigerung<br />

der Energieeffizienz erreicht werden. Das IEKP wurde<br />

in zwei Paketen verabschiedet: Die meisten Vorhaben<br />

des 1. Pakets befinden sich im parlamentarischen<br />

Verfahren bzw. sind bereits verabschiedet. Hierzu<br />

zählen das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das<br />

Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG),<br />

das Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG) sowie<br />

die Öffnung des Messwesens bei Strom und Gas<br />

für den Wettbewerb.<br />

Für die noch verbleibenden Vorhaben des 2. Pakets<br />

wurden die Gesetzes- und Verordnungstexte am<br />

18. Juni 20<strong>08</strong> vom Bundeskabinett verabschiedet.<br />

Dies sind insbesondere das Gesetz zur Beschleuni-<br />

gung des Ausbaus der Höchstspannungsnetze,<br />

die Messzugangsverordnung, die Energieeinspar-<br />

verordnung mit Energieeinspargesetz sowie die Heiz-<br />

kostenverordnung. Der Schwerpunkt dieser Gesetze<br />

und Verordnungen ist die Steigerung der Energie-<br />

effizienz.<br />

• Messzugangsverordnung (MessZV)<br />

Das Messwesen soll mit Blick auf die Verbreitung<br />

intelligenter Zähler (Smart Meter) vollständig libe-<br />

ralisiert werden. Ziel ist es, bessere Informationen,<br />

Transparenz und Steuerungsmöglichkeiten für den<br />

Verbraucher von Strom und Gas zu haben, um<br />

Energieeinsparungen und Energieeffizienz zu<br />

unterstützen. Der Kunde kann künftig seinen Mess-<br />

stellenbetreiber und seinen Zähler selbst auswäh-<br />

len. Um die Modernisierung des Zählerwesens<br />

schneller voranzutreiben, müssen ab 2010 dem<br />

Kunden im Regelfall elektronische Zähler ange-<br />

boten werden. Der Kunde behält aber die Freiheit<br />

zu entscheiden, ob er einen solchen Zähler nutzen<br />

möchte. Nur bei Neubauten und wesentlichen<br />

Renovierungen sollen solche Zähler ab 2010 Stan-<br />

dard werden. Dies jedoch nur, soweit es technisch<br />

machbar und wirtschaftlich zumutbar ist. Aber<br />

auch hier bleibt Raum für Technologiewettbewerb,<br />

denn der Kunde kann wählen, wer ihm einen<br />

Z ä hler einbauen soll.<br />

Derzeit läuft bei MSD bereits ein Pilotprojekt zur<br />

Einführung von Smart Metern.<br />

• Energieeinsparverordnung (EnEV), Energie-<br />

einspargesetz sowie Heizkostenverordnung<br />

Dem Gebäudesektor kommt bei dem Bestreben,<br />

Energie einzusparen, eine ganz erhebliche Bedeu-<br />

tung zu, denn Gebäude haben mit mehr als 40 %<br />

einen erheblichen Anteil am gesamten Energie-<br />

verbrauch. Ziel der Bundesregierung ist es daher,<br />

bei der Neuerrichtung Gebäude mit möglichst<br />

sparsamer Energiebilanz zu erstellen und im<br />

Gebäudebestand die Möglichkeiten zur Energie-<br />

einsparung zu mobilisieren. Im Mittelpunkt der<br />

Neuregelungen der EnEV stehen daher die Anhe-<br />

bung der energetischen Anforderungen an Neu-<br />

bauten sowie bei wesentlichen Sanierungen im


16 17<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Gebäudebestand um durchschnittlich 30 %, die<br />

Ausweitung einzelner Nachrüstpflichten, die lang-<br />

fristige, stufenweise Außerbetriebnahme von<br />

Nachtstromspeicherheizungen in bestimmten<br />

Gebäuden sowie die Überwachung der Einhaltung<br />

der neuen Vorschriften. Kern der Änderung der<br />

Heizkostenverordnung ist die Erhöhung des ver-<br />

brauchsabhängigen Anteils bei der Abrechnung<br />

der Heizkosten in Mehrfamilienhäusern, um die<br />

Anreize zu sparsamerem Verhalten zu erhöhen.<br />

Besonders sparsame Gebäude wie z. B. Passiv häuser<br />

werden von der Verbrauchserfassungspflicht aus-<br />

genommen.<br />

Diese rechtlichen Neuerungen stellen die Energie-<br />

effizienz sowie die Energieeinsparung in den Mittel-<br />

punkt. <strong>Mainova</strong> geht daher davon aus, dass der<br />

spezifische Absatz pro Kunde von Wärme sowie<br />

von Erdgas im Bereich Raumwärme und Warmwasser<br />

sinken wird. Um die Folgen für <strong>Mainova</strong> konkreter<br />

abschätzen zu können und kompensierende<br />

Gegenmaßnahmen frühzeitig einzuleiten, wurde<br />

ein unternehmensübergreifendes Projekt gestartet.<br />

• Energieleitungsausbaugesetz (EnL<strong>AG</strong>)<br />

Ziel des Gesetzes ist der zügige Ausbau des Anteils<br />

erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung.<br />

Zum erforderlichen Ausbau des Höchstspannungs-<br />

übertragungsnetzes sollen die Genehmigungs-<br />

verfahren verkürzt werden. Mit dem Gesetz wer-<br />

den zudem bisherige Landesregelungen bundes-<br />

weit vereinheitlicht. Auch soll der Einsatz von<br />

Erdkabeln im eng vermaschten deutschen Höchst-<br />

spannungsübertragungsnetz im Rahmen von vier<br />

Pilotprojekten erprobt werden.<br />

Insgesamt geht <strong>Mainova</strong> davon aus, dass das IEKP<br />

mit seinen Maßnahmen die Energiemärkte funda-<br />

mental verändern wird. Dies belegt auch die vom<br />

Bundes m inisterium für Umwelt, Naturschutz und<br />

Reaktor sicherheit (BMU) erstellte „Leitstudie 20<strong>08</strong>“.<br />

Bei insgesamt sinkendem Energieverbrauch werden<br />

innovative Technologien und erneuerbare Energien<br />

zunehmend mit den herkömmlichen Technologien<br />

konkurrieren.<br />

KLIMASCHUTZBEMÜHUNGEN AUF LANDES- UND<br />

REGIONALER EBENE<br />

Auf Landesebene wurde das Hessische Klimaschutz-<br />

programm 2012 entwickelt, das als eines der ersten<br />

Länderklimaschutzprogramme Strategien zur Ver-<br />

meidung von Kohlendioxid und Verminderung der<br />

übrigen Treibhausgase gleichrangig mit Anpas-<br />

sungsmaßnahmen an den regional zu beobachten-<br />

den Klimawandel berücksichtigt. Das Integrierte Kli-<br />

maschutzprogramm Hessen (INKLIM) bildet dabei<br />

die wissenschaftliche Basis für das Klimaschutzkon-<br />

zept Hessen 2012. Mit einem Bündel von Einspa-<br />

rungs- und Effizienzmaßnahmen ist es geplant, die<br />

CO 2 -Emissionen in Hessen bis 2020 um 40 % gegen-<br />

über 1990 zu reduzieren. Dazu gehören beispiels-<br />

weise die Schaffung eines hessischen Wärmege-<br />

setzes und die Änderung der hessischen Bauord-<br />

nung, die energie effizientes Bauen und Renovieren<br />

fördern sollen.<br />

Auch für die Stadt Frankfurt am Main liegt seit<br />

Se ptember 20<strong>08</strong> ein eigenes Energie- und Klimaschutz-<br />

konzept im Entwurf vor. Dieses sieht als Ziel eine<br />

20-prozentige Reduktion der CO 2 -Emissionen inner-<br />

halb der nächsten zehn Jahre sowie eine Reduktion<br />

der CO 2 -Emissionen um 50 % bis zum Jahr 2030 vor.<br />

Zudem setzt sich Frankfurt das Ziel, „Stadt der<br />

Energie effizienz“ zu werden. Derzeit bewertet<br />

M a inova die Auswirkungen des Klimaschutzkonzepts<br />

und prüft, welche Maßnahmen zur Erreichung der<br />

klimapolitischen Ziele über die bisherigen Aktivitäten<br />

hinaus umgesetzt werden können.<br />

ENERGIEEFFIZIENZGESETZ<br />

Die Bundesregierung legte Anfang 2009 einen ersten<br />

unabgestimmten Entwurf des Energieeffizienz-<br />

gesetzes vor. Mit diesem will die Bundesregierung<br />

die 2006 verabschiedete europäische Richtlinie über<br />

Energieeffizienz und Energiedienstleistungen um -<br />

setzen. Darin werden die EU-Mitgliedsstaaten auf-<br />

gefordert, nationale Einsparziele festzulegen und<br />

eine Einsparung des Energieverbrauchs von jährlich<br />

1 % anzustreben. Es ist den Mitgliedsstaaten über-<br />

lassen, die hierfür geeigneten Maßnahmen zu<br />

er greifen. Laut Vorgabe der EU hätte das Gesetz<br />

bereits bis Mai 20<strong>08</strong> in deutsches Recht umgesetzt<br />

werden müssen.<br />

Der deutsche Gesetzesentwurf sieht vor, dass die<br />

Bundesregierung einen nationalen Einsparwert fest-<br />

legt. Dieser soll sich an dem energiepolitischen Ziel<br />

der Bundesregierung orientieren, bis zum Jahr 2020<br />

die Energieproduktivität gegenüber dem Jahr 1990<br />

zu verdoppeln. Dies ist anspruchsvoller als die un -<br />

mittelbare Vorgabe der Richtlinie. Das Gesetz wird<br />

zudem Unternehmen zur Einführung von Energie-<br />

managementsystemen verpflichten und über einen<br />

Energieeffizienzfonds Einsparprojekte fördern. Letzt-<br />

lich soll das Gesetz auch Verbrauchern helfen,<br />

E n ergie und Kosten zu sparen. Dies u. a. mit der<br />

F e stlegung von Informationspflichten wie beispiels-<br />

weise der informativen Abrechnung des Energie-<br />

verbrauchs. Das deutsche Energieeffizienzgesetz sieht<br />

zudem vor, das Bundesamt für Wirtschaft und Aus-<br />

fuhrkontrolle (BAFA) als „Bundesstelle für Energie-<br />

effizienz“ zu berufen.<br />

Der Entwurf des Energieeffizienzgesetzes liegt derzeit<br />

zur Anhörung den Ländern und Verbänden vor. Die<br />

Auswirkungen auf <strong>Mainova</strong> können aufgrund des<br />

laufenden Gesetzgebungsverfahrens noch nicht<br />

abschließend beurteilt werden. Absehbar ist jedoch,<br />

dass sich die mit der Gesetzesnovelle verfolgten Ziele<br />

tendenziell absatzmindernd auswirken.<br />

REGULIERUNG DER NETZENTGELTE STROM UND GAS<br />

Das Netzgeschäft des <strong>Mainova</strong>-Konzerns umfasst<br />

die Netzgebiete Frankfurt, Hanau und Main-Spessart<br />

und wird zum 31. Dezember 20<strong>08</strong> mit Ausnahme des<br />

Netzgebietes Main-Spessart, für welches die SRM<br />

Netzbetreiber ist, von der NRM betrieben. Ab<br />

1. Januar 2009 betreibt die NRM auch wieder das<br />

Netzgebiet Main-Spessart.<br />

Auf Basis der Kosten des Geschäftsjahres 2006 hat<br />

NRM in 2007 neue Anträge für die zweite Genehmi-<br />

gung der Netzentgelte für Strom und Gas gestellt.<br />

Die Genehmigung der Netzentgelte Strom erfolgte<br />

für die Netzgebiete Frankfurt und Hanau am<br />

10. April 20<strong>08</strong>. Gegenüber dem Antrag wurde eine<br />

deutliche Kürzung der Kapitalkosten vorgenommen.<br />

Grund hierfür sind die von der Bundesnetzagentur<br />

(BNetzA) mit Beschluss vom 17. Oktober 2007 neu<br />

fest gelegten Indexreihen zur Berechnung der Tages-<br />

neuwerte des Anlagevermögens, gegen die die<br />

NRM bereits im November 2007 fristgerecht<br />

Beschwerde erhoben hatte. Das Verfahren ruht wei-<br />

terhin, da bereits Verfahren in gleicher Sache<br />

anhängig sind. Des Weiteren erfolgte eine Kürzung<br />

der Betriebs k o sten. Insgesamt wurden die Kosten<br />

gegenüber der Genehmigung 2006/2007 im Netz-<br />

gebiet Frankfurt im mittleren und im Netzgebiet<br />

Hanau im unteren einstelligen Millionenbereich<br />

erneut gekürzt.<br />

Die Genehmigung der Netzentgelte Gas wurde für<br />

die Netzgebiete Frankfurt und Main-Spessart zum<br />

17. Juli 20<strong>08</strong> erteilt. Gegenüber der ersten Genehmi-<br />

gung erfolgte hier eine Steigerung der Kosten, die<br />

für das Netzgebiet Frankfurt im mittleren einstelligen<br />

Millionenbereich und für das Netzgebiet Main-<br />

S p essart im unteren sechsstelligen Bereich lag. Für<br />

das Netzgebiet Hanau war bereits in 2007 ein Ver-<br />

längerungsantrag gestellt und von der BNetzA<br />

genehmigt worden.<br />

Gegenüber dem Jahr 2007 blieben die in der zwei-<br />

ten Entgeltgenehmigungsrunde insgesamt geneh-<br />

migten Kosten annähernd konstant, wobei die<br />

Entwick lungen in den einzelnen Netzgebieten – wie<br />

dargestellt – Unterschiede aufweisen. Zu den noch<br />

Anfang 20<strong>08</strong> befürchteten erneut tiefen Einschnit-<br />

ten bei den Entgelten ist es dementsprechend nicht<br />

gekommen.<br />

Die in 20<strong>08</strong> genehmigten Kosten galten im Strom-<br />

und Gasnetz jeweils rückwirkend ab 1. Januar 20<strong>08</strong>


18 19<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

(Strom) bzw. 1. April 20<strong>08</strong> (Gas) und bildeten die<br />

Ausgangsbasis für die am 1. Januar 2009 begonnene<br />

Anreizregulierung.<br />

Auf der Basis umfangreicher Datenerhebungen zum<br />

10. Januar 20<strong>08</strong> bzw. 28. März 20<strong>08</strong> hat die BNetzA<br />

mittels statistischer Methoden Effizienzvergleiche der<br />

Netzbetreiber durchgeführt und Effizienzwerte je<br />

Netzbetreiber ermittelt. Im September 20<strong>08</strong> wurden<br />

diese im Rahmen der Anhörungsverfahren für Strom<br />

und Gas an die Netzbetreiber kommuniziert. Die<br />

NRM hat hierzu in umfangreichen Stellungnahmen<br />

ihre zum Teil abweichenden Positionen dargelegt.<br />

Dies erfolgte gestützt auf die Ergebnisse des durch<br />

die Verbände BDEW, VKU und GEODE initiierten<br />

Projektes „Benchmarking Transparenz 20<strong>08</strong>“, mit<br />

dem die Branche die Effizienzwerte der BNetzA<br />

ü b erprüft hat.<br />

Mit Datum vom 5. Dezember 20<strong>08</strong> hat die BNetzA<br />

die Erlösobergrenze Gas für das Netzgebiet Main-<br />

Spessart festgelegt. Am 18. Dezember 20<strong>08</strong> folgte<br />

die Festlegung für die Netzgebiete Frankfurt und<br />

Hanau. Mit Datum vom 4. Februar 2009 liegen nun-<br />

mehr auch die Erlösobergrenzen für Strom vor.<br />

Daraus ergeben sich Effizienzwerte für das Netz-<br />

gebiet Frankfurt in Höhe von jeweils rund 94 % für<br />

Strom bzw. Gas. Die Effizienzwerte für Hanau liegen<br />

bei rund 89 % für Strom bzw. rund 86 % für Gas. Das<br />

Netzgebiet Main-Spessart nimmt mit Bescheid vom<br />

11. Juni 20<strong>08</strong> am sogenannten vereinfachten Ver-<br />

fahren teil; der Effizienzwert liegt demzufolge bei<br />

87,5 %. Aus den vorliegenden Effizienzwerten und<br />

dem allgemeinen Produktivitätsfortschritt, der mit<br />

1,25 % p. a. für die erste bzw. 1,5 % p. a. für die<br />

zweite Regulierungsperiode in der ARegV festgelegt<br />

ist, ergibt sich zukünftig weiterhin ein deutlicher<br />

Ko stendruck auf das Netzgeschäft.<br />

Bei Strom liegen die Erlösobergrenzen in Frankfurt<br />

und Hanau unter den genehmigten Kosten des Jahres<br />

20<strong>08</strong>. Die BNetzA hat mit Bescheiden vom 15. bzw.<br />

21. Juli 20<strong>08</strong> die Eigenkapital (EK)-Zinssätze ab<br />

1. Januar 2009 erhöht. Diese betragen nunmehr für<br />

Strom- bzw. Gasnetzbetreiber einheitlich 9,29 % vor<br />

Steuern für Neuanlagen bzw. 7,56 % vor Steuern für<br />

Altanlagen. Die EK-Zinssätze betrugen bisher für<br />

Strom laut StromNEV bei Neuanlagen 7,91 % und<br />

bei Altanlagen 6,5 %, für Gas laut GasNEV bei Neu-<br />

anlagen 9,21 % und bei Altanlagen 7,8 %. Aufgrund<br />

der insgesamt positiven Auswirkungen dieser Neu-<br />

festsetzung der EK-Zinssätze wurde auf Beschwerden<br />

gegen die vorgenannten Bescheide der BNetzA ver-<br />

zichtet. Den höheren Kapitalkosten stehen allerdings<br />

Mehrerlöse aus dem Jahr 2007 gegenüber, die zu<br />

einer periodenübergreifenden Saldierung zulasten<br />

der NRM in 2009 führen, sodass die Strom erlöse in<br />

Summe sinken. Gegen die Bescheide zu den Erlöso-<br />

bergrenzen Strom wurde in Bezug auf einen Aufla-<br />

genvorbehalt zur Mehrerlösabschöpfung Beschwerde<br />

eingelegt.<br />

Die Erlösobergrenzen für Gas liegen in allen Netz-<br />

gebieten über den genehmigten Kosten des Jahres<br />

20<strong>08</strong>. Ursache dafür sind insbesondere die deutlich<br />

gestiegenen Entgelte des vorgelagerten Netzbetreibers<br />

Gas-Union Transport GmbH & Co. KG, Frankfurt am<br />

Main, die aus dem Wegfall des Marktgebietes der<br />

Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main, resultieren,<br />

sowie der Inflationsaufschlag, der bei der Ermittlung<br />

der Erlösobergrenze gewährt wird. Zudem gab es<br />

aufgrund des warmen Jahres 2007 eine perioden-<br />

übergreifende Saldierung zugunsten der NRM, die in<br />

2009 zu Mehrerlösen führt. Dem stehen geringfügig<br />

gesunkene Kapitalkosten aus der Neufestsetzung der<br />

EK-Zinssätze gegenüber. Aufrund der positiven Ent-<br />

wicklung im Gas wurde auf eine allgemeine<br />

Beschwerde gegen die Bescheide zu den Erlösober-<br />

grenzen Gas verzichtet. Lediglich gegen den Auflagen-<br />

vorbehalt zur Mehrerlösabschöpfung wurde<br />

Beschwerde eingelegt.<br />

Gegen die Entgeltbescheide der Regulierungs-<br />

behörden und gegen hierzu ergangene Beschlüsse<br />

der Oberlandesgerichte haben diverse Netzbetreiber<br />

Beschwerde eingelegt. Der Kartellsenat des Bundes-<br />

gerichtshofes (BGH) hat am 14. August 20<strong>08</strong> zur<br />

Rechtmäßigkeit einzelner Auslegungen der Strom-<br />

NEV bzw. des EnWG entschieden. Hervorzuheben<br />

sind hier insbesondere die Entscheidungen zur<br />

Behandlung der sogenannten Mehrerlöse, die die<br />

Netz betreiber dadurch erzielt haben, dass sie in<br />

der Zeit von der Antragstellung bis zur erstmaligen<br />

Genehmigung der Netzentgelte ihre ursprünglichen<br />

Entgelte beibehalten haben. Auch wenn die Entschei-<br />

dungen des BGH sich bisher nur auf Entgeltgenehmi-<br />

gungen im Strom beziehen, ist davon auszugehen,<br />

dass bei den Netzentgelten Gas entsprechend ver-<br />

fahren wird.<br />

Das Urteil hat für die Netzbetreiber, und somit auch<br />

für den <strong>Mainova</strong>-Konzern, weit reichende Konsequen-<br />

zen. Zunächst handelt es sich bei den Mehrerlösen<br />

um Erlöse der Geschäftsjahre 2005 und 2006. Laut<br />

BGH dürfen die Netzbetreiber diese Mehrerlöse man-<br />

gels Rechtsgrund nicht dauerhaft behalten. Grund-<br />

sätzlich stellt sich damit die Frage einer Rückabwick-<br />

lung mit den betroffenen Netzkunden bzw. einer<br />

Berücksichtigung der Mehrerlöse bei der Festlegung<br />

der zukünftigen Erlösobergrenzen. Die BNetzA lehnt<br />

die Rückabwicklung kategorisch ab und will die<br />

Netzbetreiber verpflichten, ihre Erlösobergrenzen<br />

voraussichtlich in den Jahren 2010-2012 anteilig um<br />

die angefallenen Mehrerlöse zu kürzen. Ein entspre-<br />

chender Auflagenvorbehalt findet sich in den<br />

Bescheiden zu den Erlösobergrenzen. Der BGH hat<br />

die Rückabwicklung nicht ausgeschlossen. Gegen die<br />

Bescheide zu den Erlösobergrenzen Gas wurde in<br />

Bezug auf einen Auflagenvorbehalt zur Mehrerlös-<br />

abschöpfung Beschwerde eingelegt.<br />

Die Berechnung der Mehrerlöse ist der Höhe nach<br />

auch noch nicht geklärt. Insbesondere ist zwischen<br />

der BNetzA und der Branche strittig, ob die Mehr-<br />

erlöse – etwa analog der periodenübergreifenden<br />

Saldierung – zu verzinsen sind. Ebenfalls zu berück-<br />

sichtigen ist, dass der BGH im August 20<strong>08</strong> in einigen<br />

Rechtsfragen auch zugunsten der Netzbetreiber ent-<br />

schieden hat. Dies betrifft die seitens der Regulie-<br />

rungsbehörden unterlassene Berücksichtigung von<br />

Anzahlungen und Anlagen im Bau bei der Ver-<br />

zinsung, einen bei der Ermittlung des Fremdkapital-<br />

zinssatzes zu gewährenden Risikozuschlag sowie die<br />

Berücksichtigung gesicherter Erkenntnisse zur Höhe<br />

der Kosten für Netzverluste. Aus Sicht der Netz-<br />

betreiber sind diese positiven Entscheidungen zwin-<br />

gend bei der Ermittlung der Mehrerlöse zu berück-<br />

sichtigen.<br />

Der NRM liegen bereits erste Schreiben von Händ-<br />

lern vor, in denen diese eine individuelle Rückabwick-<br />

lung der Mehrerlöse fordern. Es ist nicht auszu-<br />

schließen, dass die Händler versuchen werden, ihre<br />

Forderungen rechtlich geltend zu machen. Auch der<br />

Grundversorger SWH hat gegenüber der NRM dar-<br />

gelegt, dass ihm im Rahmen der Stromtarifgenehmi-<br />

gungen nach BTOEltV für das Geschäftsjahr 2006<br />

durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft,<br />

Ve rkehr und Landesentwicklung die beantragte<br />

Tariferhöhung unter Verweis auf die in 2006 zu<br />

erwartende Absenkung der Netznutzungsentgelte<br />

verwehrt wurde. Vor diesem Hintergrund macht<br />

SWH eine Rückforderung von Netzentgelten aus<br />

dem Geschäftsjahr 2006 gegenüber NRM geltend.<br />

Insgesamt kann derzeit das Risiko einer doppelten<br />

Abschöpfung nicht ausgeschlossen werden, sofern<br />

die Bundesnetzagentur individuelle Rückerstattungen<br />

bei der Festlegung der noch abzuschöpfenden<br />

Mehrerlöse unberücksichtigt lässt.<br />

Eine Rückstellung für die Mehrerlösabschöpfung<br />

wurde nach IFRS nicht gebildet, da es sich um<br />

zukünftige Erlösminderungen handelt.


20 21<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

GESCHÄFTSVERLAUF 20<strong>08</strong><br />

ABSATZENTWICKLUNG<br />

Das vertragliche Versorgungsgebiet unserer Gesell-<br />

schaft blieb 20<strong>08</strong> unverändert.<br />

Im Jahr 20<strong>08</strong> war die Witterung in den ersten drei<br />

Quartalen deutlich kühler als im außergewöhnlich<br />

warmen Jahr 2007. Die sogenannte Gradtagszahl als<br />

Indikator für den Heizbedarf unserer Kunden lag in<br />

unserem Versorgungsgebiet mit einem Wert von<br />

3.224,6 um 9,6 % über der des Vorjahrs. Der Gas-<br />

einsatz in den Heizkraft- und Heizwerken der<br />

M a inova <strong>AG</strong> und der MED zur Wärme- und Strom-<br />

erzeugung wurde gegenüber dem Vorjahr um 22,7 %<br />

erhöht und lag bei 2,7 Mio. MWh. Der Ausfall der<br />

Gas- und Dampfturbinen-Anlage (GuD) in Niederrad<br />

verringerte den Gaseinsatz und erhöhte, als Folge<br />

der witterungsbedingten Mehrproduktion, den Heizöl-<br />

einsatz. Dagegen erhöhte der verlängerte Revisions-<br />

zeitraum des Kohleblocks im HKW West den Einsatz<br />

von Gas zur Strom- und Wärmeproduktion.<br />

Die in unserem Netzgebiet verteilte Strommenge<br />

belief sich auf rund 4,5 Mio. MWh und steigerte sich<br />

damit gegenüber dem Vorjahr leicht um 3 %. Der<br />

<strong>Mainova</strong>-Konzern hat dabei insgesamt knapp<br />

3,9 Mio. MWh Strom an Endkunden abgesetzt. Davon<br />

entfielen 3,4 Mio. MWh an Endkunden innerhalb des<br />

eigenen Netzgebiets. Auch der Stromabsatz an Kunden<br />

außerhalb unseres Versorgungsnetzes konnte weiter<br />

gesteigert werden und betrug 0,5 Mio. MWh. Als<br />

Eigenverbrauch wurden 0,2 Mio. MWh eingesetzt,<br />

wobei hierin die Mengen für die öffentliche Stra-<br />

ßenbeleuchtung enthalten sind. Die Stromhandels-<br />

menge sank gegenüber dem Vorjahr um 30,6 % auf<br />

2,5 Mio. MWh (inkl. Spot h a ndelsmenge).<br />

Im Erdgasgeschäft verringerte sich unser Gasabsatz<br />

an Dritte um 4,4 % auf 18,2 Mio. MWh. Die Gasliefe-<br />

rungen an Endverbraucher sind trotz der kühleren<br />

Witterung nur leicht um 2,2 % auf 9,0 Mio. MWh<br />

ge stiegen, da dem witterungsbedingten Mehrbedarf<br />

Kundenverluste im Geschäftskundensegment gegen-<br />

überstehen. Im Handelsgeschäft ging der Absatz<br />

durch Kundenverluste im Weiterverteilergeschäft und<br />

den Mengenrückgang beim Kraftwerk Staudinger auf<br />

8,4 Mio. MWh zurück. An das E.ON-Kraftwerk<br />

St audinger wurden 1,1 Mio. MWh (-10,8 %) geliefert.<br />

Der Wärmeabsatz an unsere Endkunden ist auf-<br />

grund der kühleren Witterung um etwa 13 % auf<br />

1,8 Mio. MWh gestiegen. Der darin enthaltene Kälte-<br />

absatz lag mit 109 Mio. kWh dagegen leicht unter<br />

dem Vorjahr. Die gesamte Wärmeeinspeisung ins<br />

<strong>Mainova</strong>-Netz belief sich auf 2,1 Mio. MWh. Davon<br />

wurden 1,7 Mio. MWh aus eigenen Heizkraft- und<br />

Heizwerken und jeweils knapp 0,2 Mio. MWh aus den<br />

Heizzentralen der <strong>Mainova</strong> EnergieDienste GmbH<br />

(MED) und dem MHKW Müllheizkraftwerk Frankfurt<br />

am Main GmbH (MHKW) in das Netz eingespeist.<br />

Darüber hinaus wurden noch 0,03 Mio. MWh aus<br />

dem Biomasse-Kraftwerk Fechenheim GmbH (BKF)<br />

eingespeist.<br />

Die Wasserlieferungen an Dritte sind im Vergleich<br />

zum Vorjahr mit 41,6 Mio. m³ leicht unter dem Vor-<br />

jahresniveau. Der Rückgang um 2,1 % ist auf die<br />

Wassereinsparungsmaßnahmen der Kunden zurück-<br />

zuführen.<br />

PRODUKTION UND BESCHAFFUNG<br />

Unsere Heizkraftwerke sowie das Beteiligungsunter-<br />

nehmen MHKW und das Tochterunternehmen Bio-<br />

masse-Kraftwerk Fechenheim GmbH (BKF) produzie-<br />

ren neben der Fernwärme für die Fernheiznetze<br />

Innenstadt, Niederrad und Nordweststadt auch<br />

Strom für den <strong>Mainova</strong>-Konzern. Der Energieeinsatz<br />

für 20<strong>08</strong> wurde zu rund 43 % aus Erdgas, 35 % aus<br />

Feinkohle, 13 % aus Müll, 7 % aus Biomasse und<br />

2 % aus Heizöl generiert. Beim MHKW wurden ins-<br />

gesamt 288.729 Tonnen (Vorjahr 256.833 Tonnen)<br />

Müll verbrannt und die BKF hat in ihrem mit Altholz<br />

und Grünschnitt befeuerten Biomasse-Kraftwerk<br />

1,3 Mio. Tonnen eingesetzt.<br />

Im Geschäftsjahr wurden 1,5 Mio. MWh eigen-<br />

erzeugte elektrische Energie in das Netz eingespeist.<br />

Dies liegt mit 0,1 Mio. MWh über dem Vorjahr. Im<br />

<strong>Mainova</strong>-Konzern sind die Erzeugungsmengen aus<br />

der Beteiligungsgesellschaft MHKW (8 %), dem Toch-<br />

terunternehmen BKF (6 %) und den im Eigentum der<br />

<strong>Mainova</strong> und der MED befindlichen BHKW (2 %) in<br />

der Erzeugungsmenge enthalten. Trotz der Umbau-<br />

arbeiten am Block II im HKW West und dem länger-<br />

fristigen Ausfall der Gas- und Dampfturbine am<br />

Standort Niederrad konnte die Stromproduktion<br />

gesteigert werden. Beim MHKW verringerte sich die<br />

Stromerzeugung durch den Ausfall der Turbine 7 um<br />

0,03 Mio. MWh auf 0,12 Mio. MWh. Beim BKF wurden<br />

0,09 Mio. MWh (Vorjahr 0,<strong>08</strong> Mio. MWh) Strom<br />

erzeugt und in unser Netz eingespeist. Die Pflicht-<br />

abnahme von Strom aus erneuerbaren Energien (EEG)<br />

belief sich auf 0,7 Mio. MWh, was einen Anstieg<br />

gegenüber dem Vorjahr um 22,2 % bedeutet.<br />

In 20<strong>08</strong> emittierten die Heizkraftwerke des <strong>Mainova</strong>-<br />

Konzerns insgesamt 1.159.635 Tonnen CO 2 . Die Ver-<br />

brennung der Steinkohle in den vier Heizkraftwerken<br />

verursachte davon 63 % (Vorjahr 69 %). Den Anlagen<br />

wurden Emissionsrechte für ein Gesamtvolumen von<br />

1.050.973 Tonnen CO 2 zugeteilt. Der Zertifikate-<br />

bedarf der Kraftwerke konnte im Jahr 20<strong>08</strong> nicht<br />

vollständig durch die zugeteilten Zertifikate abge-<br />

deckt werden. Im Laufe des Jahres 20<strong>08</strong> wurden<br />

daher 125.000 Zertifikate zugekauft.<br />

Der gesamte Strombedarf für die Vertriebskunden<br />

des <strong>Mainova</strong>-Konzerns wird über die Energiehandels-<br />

gesellschaft Syneco GmbH & Co. KG, München,<br />

bezogen, an der wir zusammen mit unserer Aktionärin<br />

Thüga Aktiengesellschaft, der Nürnberger N-ERGIE<br />

Aktiengesellschaft sowie weiteren Gesellschaftern<br />

beteiligt sind. Auch die Platzierung der von den<br />

M a inova-Kraftwerken erzeugten Strommengen am<br />

Markt erfolgt über die Syneco.<br />

Rechnerisch haben wir rund 38 % der an Endkunden<br />

verkauften Strommengen aus umweltfreundlichen<br />

eigenen Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-<br />

Anlagen) sowie den Kraftwerken der MHKW und<br />

dem Biomasse-Kraftwerk der BKF bezogen.<br />

Gaslieferanten waren unverändert unsere Beteiligungs-<br />

gesellschaft Gas-Union GmbH (GU) mit knapp 95 %<br />

und die E.ON Ruhrgas <strong>AG</strong> (ERG) sowie in noch<br />

geringfügigem Umfang die Syneco. Seit dem dritten<br />

Quartal 2007 ist der Liefervertrag mit der ERG auf<br />

die GU übertragen worden. Die ERG-Bezugsmenge<br />

sank dadurch von rund 14 % auf 5 % im Jahr 20<strong>08</strong><br />

und beinhaltet aktuell nur die Verträge über die<br />

Belieferung des Kraftwerks Staudinger. Das seit Okto-<br />

ber 2007 gültige Gasnetzzugangsmodell führt zu<br />

veränderten Abrechnungsmodalitäten. Hiernach wer-<br />

den die vorgelagerten Transportkosten nicht mehr in<br />

den Bezugskosten ausgewiesen. Der physische Liefer-<br />

ort wurde durch einen virtuellen Handelspunkt im<br />

jeweiligen Marktgebiet ersetzt, sodass die vorgela-<br />

gerten Transportkosten seit 20<strong>08</strong> vollständig in den<br />

Netzentgelten enthalten sind. Des Weiteren ist das<br />

neue Netzzugangsmodell GaBi-Gas (Gasbilanzie-<br />

rungsrichtlinie) seit Oktober 20<strong>08</strong> in Kraft. Die neue<br />

Gasbilanzierungsrichtlinie legt fest, dass für die Gas-<br />

bezugsmengen des <strong>Mainova</strong>- Ko nzerns nur noch die<br />

von den Ausspeisenetz b e treibern erfolgten und von<br />

den Bilanzkreisnetz betreibern gemeldeten Mengenal-<br />

lokationen maßgeblich sind. Diese gemeldeten Men-<br />

genallokationen werden dem <strong>Mainova</strong>-Konzern in<br />

Rechnung stellt.<br />

Alleiniger Wasserlieferant war und ist die Hessenwas-<br />

ser GmbH & Co. KG, an welcher der <strong>Mainova</strong>-Kon-<br />

zern mit 36,4 % beteiligt ist. Mit Hessenwasser<br />

besteht ein langfristiger Lieferungsvertrag für den<br />

gesamten Wasserbedarf der <strong>Mainova</strong>.<br />

BETEILIGUNGEN<br />

In den Konzernabschluss der <strong>Mainova</strong> sind unver-<br />

ändert zehn assoziierte und fünf Gemeinschaftsunter-<br />

nehmen nach der Equity-Methode einbezogen. Es<br />

handelt sich vorwiegend um versorgungswirtschaft-<br />

liche Unternehmen in Hessen und Thüringen.


22 23<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Das Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> war im Beteiligungsbereich<br />

für die Gas- und Stromversorger gekennzeichnet<br />

durch zunehmenden Wettbewerb und die restriktiven<br />

Vorgaben der Regulierungsbehörden in Form der<br />

Kürzung der Netznutzungsentgelte für Gas und<br />

Strom. Trotz dieser erschwerten Marktbedingungen<br />

haben unsere at equity bilanzierten Beteiligungen<br />

20<strong>08</strong> Dividenden in Höhe von 15,6 Mio. Euro (Vor-<br />

jahr 14,2 Mio. Euro) an uns ausgeschüttet.<br />

Das Ergebnis aus at equity bilanzierten Beteiligungen<br />

verbesserte sich um 8,3 Mio. Euro auf 11,1 Mio. Euro.<br />

Wesentliche Ursache hierfür sind geringere Aufwen-<br />

dungen für Wertminderungen auf Beteiligungsbuch-<br />

werte von 7,9 Mio. Euro in 20<strong>08</strong> (Gasversorgung<br />

Main-Kinzig GmbH) im Vergleich zu 22,5 Mio. Euro<br />

in 2007 (Stadtwerke Hanau GmbH, Oberhessische<br />

Gasversorgung GmbH). Die Abwertungen wurden auf<br />

Basis der aktuellen Mehrjahresplanungen der Gesell-<br />

schaften erforderlich. Die im Rahmen der Equity-<br />

F o rtschreibung vereinnahmten Jahresergebnisse sind<br />

um 6,3 Mio. Euro auf 19,0 Mio. Euro gesunken.<br />

Am 14. November 2007 war im bayerischen Irsching<br />

die Grundsteinlegung für ein hocheffizientes Gas-<br />

und Dampfturbinenkraftwerk (Block 5). Bauherr ist<br />

die Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH, an der<br />

<strong>Mainova</strong> mit 15,6 % beteiligt ist. Die neue Anlage hat<br />

eine elektrische Leistung von 845 Megawatt und wird<br />

voraussichtlich im Herbst 2009 ihren Betrieb aufneh-<br />

men. Das Investitionsvolumen beträgt insgesamt<br />

rund 400 Mio. Euro. In 20<strong>08</strong> wurden von <strong>Mainova</strong><br />

an tei lig 19,3 Mio. Euro in die Kapitalrücklage der<br />

Ge sell schaft eingezahlt, sodass sich die bisherigen<br />

Investitionen der <strong>Mainova</strong> auf 33,0 Mio. Euro be l aufen.<br />

<strong>Mainova</strong> stärkt mit diesem Engagement ihre Eigen-<br />

erzeugungsaktivitäten und folgt damit ihrer Ziel-<br />

setzung, die Eigenerzeugungsquote beim Strom auf<br />

65 % zu erhöhen.<br />

Der zunehmende Wettbewerb im Gasmarkt gefähr-<br />

det die bislang bestehenden Lieferbeziehungen der<br />

<strong>Mainova</strong> zu ihren Weiterverteilerkunden. Die Grün-<br />

dung der Dynega Energiehandel GmbH als eine part-<br />

nerschaftlich ausgerichtete Beschaffungs kooperation<br />

eröffnet die Möglichkeit, gemeinsam mit und für die<br />

Kunden neue Produkte an den Handelsmärkten zu<br />

beschaffen und dabei Skaleneffekte zu er zielen. Der<br />

<strong>Mainova</strong>-Konzern hält einen Stamm kapitalanteil von<br />

30.000 Euro. Elf weitere Gesellschafter halten jeweils<br />

Stammkapitalanteile von 10.000 Euro.<br />

Im letzten Jahr hat <strong>Mainova</strong> begonnen, gezielt Bio-<br />

gaserzeugungsprojekte und -einspeiseprojekte in der<br />

Rhein-Main-Region zu entwickeln. Hintergrund sind<br />

die Festlegungen des Europäischen Rats aus dem Jahr<br />

2007, die erneuerbaren Energien auf einen Anteil von<br />

20 % zu steigern. MED hat mit der Infraserv GmbH<br />

& Co. KG, Höchst, eine Absichtserklärung unter-<br />

zeichnet mit dem Ziel, eine gemeinsame Gesellschaft<br />

zur Biogasaufbereitung zu gründen. Ein weiteres Bio-<br />

gasprojekt des <strong>Mainova</strong>-Konzerns ist in der Schiele-<br />

straße in Frankfurt am Main geplant.<br />

Das Beteiligungscontrolling verstärkt seine Aktivi-<br />

täten in Bezug auf Beteiligungsnetzwerke und<br />

-projekte. Wenn eine „Stand alone“-Strategie nicht<br />

ausreicht, um im Wettbewerb zu bestehen, bietet<br />

sich eine Kooperationsstrategie mit einem oder<br />

m e hreren Partnern zur Hebung von Synergieeffekten<br />

an. <strong>Mainova</strong> geht aktiv auf seine Beteiligungsunter-<br />

nehmen, aber auch auf andere Versorger im Rhein-<br />

Main-Gebiet, zu und bietet Kooperationsunter-<br />

stützung entlang der Wertschöpfungskette an.<br />

DARSTELLUNG DER L<strong>AG</strong>E DES<br />

KONZERNS<br />

ERTR<strong>AG</strong>SL<strong>AG</strong>E<br />

Die Umsatzerlöse 20<strong>08</strong> sind um 217,5 Mio. Euro<br />

(14,5 %) auf 1.715,2 Mio. Euro gestiegen. Der Anteil<br />

des Gasgeschäfts am Gesamtumsatz liegt bei 46,2 %<br />

(Vorjahr 44,4 %), aus der Lieferung und dem Handel<br />

von Strom wurden 34,5 % (Vorjahr 36,8 %), aus dem<br />

Wasserverkauf 4,6 % (Vorjahr 5,4 %), aus Wärmeliefe-<br />

rungen 6,7 % (Vorjahr 6,4 %) und aus Nebengeschäf-<br />

ten 8,0 % (Vorjahr 7,0 %) der Umsatzerlöse erzielt.<br />

Der Anstieg der Umsatzerlöse aus dem Gasgeschäft<br />

ist bei einem Mengenrückgang auf die Weitergabe<br />

gestiegener Bezugskosten an Kunden zurückzu-<br />

führen. Im Stromvertrieb wurden die Umsatzerlöse<br />

durch höhere Absatzmengen und Kundengewinne<br />

gesteigert, wohingegen die Stromhandelserlöse auf-<br />

grund gesunkener Handelsmengen rückläufig sind.<br />

Der Materialaufwand betrifft überwiegend den Gas-,<br />

Strom-, Wasser- und Wärmebezug, die Kosten für den<br />

Gas-, Kohle- und Heizöleinsatz in den eigenen Kraft-<br />

werken sowie Netzentgelte. Die Erhöhung um<br />

198,1 Mio. Euro auf 1.303,8 Mio. Euro ist insbesondere<br />

durch die preisbedingt gestiegenen Gasbezugsauf-<br />

wendungen verursacht. Ferner hat auch der höhere<br />

Gaseinsatz in den eigenen Kraftwerken zu der Erhö-<br />

hung des Gasbezugsaufwands beigetragen. Die Auf-<br />

wendungen für Strombezug sind durch einen höheren<br />

EEG-Bezug gestiegen. Das Rohergebnis (Umsatzerlöse<br />

abzüglich Materialaufwand) erhöhte sich insgesamt<br />

um 19,4 Mio. Euro auf 411,4 Mio. Euro.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um<br />

26,2 Mio. Euro auf 82,3 Mio. Euro gestiegen. Der<br />

Anstieg betrifft vor allem die Erträge aus der Aus-<br />

buchung einer Verbindlichkeit für rückwirkende Preis-<br />

korrekturen auf Erdgaslieferungen von 23,0 Mio. Euro.<br />

Hinsichtlich dieser Verbindlichkeiten wurde im<br />

Geschäftsjahr eine Einigung erzielt.<br />

Der Anstieg des Personalaufwands um 2,5 Mio. Euro<br />

auf 166,4 Mio. Euro resultiert aus einer Tariferhöhung<br />

um 5,1 % zum 1. Januar 20<strong>08</strong>. Gegenläufig hat sich<br />

insbesondere ein geringerer durchschnittlicher Mit-<br />

arbeiterbestand ausgewirkt.<br />

Die Abschreibungen auf Sachanlagen und im -<br />

materielle Vermögenswerte verminderten sich um<br />

2,2 Mio. Euro auf 63,7 Mio. Euro. In 20<strong>08</strong> und im<br />

Vorjahr waren keine Abschreibungen aufgrund<br />

von Wertminderungen erforderlich.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind<br />

um 54,7 Mio. Euro auf 184,7 Mio. Euro gestiegen.<br />

Dies ist insbesondere durch die aufgrund gesunke n e r<br />

Marktpreise gestiegenen Verluste aus der Stichtags-<br />

bewertung von Finanzinstrumenten zur Strom-,<br />

Kohle- und Gaspreissicherung von 44,1 Mio. Euro<br />

(Vorjahr 6,0 Mio. Euro) verursacht. Ferner haben sich<br />

die Zuführung zu einer Rückstellung für die Umset-<br />

zung des von der Bundesnetzagentur vorgeschrie-<br />

benen Zwei-Mandanten-Modells in SAP-ISU sowie<br />

gestiegene Gutachten-, Beratungs- und Werbungs-<br />

kosten aufwandserhöhend ausgewirkt.<br />

Danach hat sich unser operatives Ergebnis um<br />

8,5 Mio. Euro auf 90,8 Mio. Euro verschlechtert.<br />

Beim Ergebnis aus Finanzanlagen hat sich das oben<br />

erläuterte Ergebnis aus at equity bilanzierten<br />

Beteiligungen um 8,3 Mio. Euro verbessert. Dies ist<br />

vor allem darauf zurückzuführen, dass das Vorjahr<br />

durch höhere Aufwendungen aus Wertminderungen<br />

belastet war (7,9 Mio. Euro in 20<strong>08</strong> gegenüber<br />

22,5 Mio. Euro in 2007). Die Finanzerträge haben<br />

sich aufgrund durchschnittlich geringerer Geld-<br />

anlagen insbesondere im Rahmen des Cash Pooling<br />

mit der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding<br />

GmbH (SWFH) um 1,5 Mio. Euro vermindert. Der<br />

Anstieg der Finanzaufwendungen um 0,8 Mio. Euro<br />

ist durch zwei gegenläufige Effekte verursacht. Zum<br />

einen ist der Aufwand aus der Aufzinsung von Rück-<br />

stellungen aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus<br />

gestiegen. Zum anderen sind im Vorjahr Zinsauf-<br />

wendungen aus der steuerlichen Außenprüfung<br />

e n thalten, während in 20<strong>08</strong> hieraus keine Zins -<br />

aufwendungen mehr angefallen sind.<br />

Das Ergebnis vor Ertragsteuern verringerte sich<br />

danach um 2,4 Mio. Euro auf 96,4 Mio. Euro.<br />

In 20<strong>08</strong> steht ein Aufwand aus Steuern vom Ein-<br />

kommen und vom Ertrag von 27,5 Mio. Euro einem<br />

Ertrag im Vorjahr von 16,6 Mio. Euro gegenüber. Die<br />

daraus resultierende Ergebnisverschlechterung von


24 25<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

44,1 Mio. Euro resultiert überwiegend aus dem aus<br />

der Unternehmenssteuerreform resultierenden ein-<br />

maligen Ertrag des Vorjahrs aus latenten Steuern auf-<br />

grund der Senkung des Körperschaftsteuersatzes.<br />

Der Posten enthält den tatsächlichen Ertragsteuer-<br />

aufwand von 32,8 Mio. Euro sowie Erträge aus<br />

latenten Steuern in Höhe von 5,3 Mio. Euro. Im tat-<br />

sächlichen Steueraufwand ist die Steuerumlage der<br />

Mehrheitsaktionärin SWFH mit 30,9 Mio. Euro ent-<br />

halten.<br />

Von dem verbleibenden Gewinn von 68,9 Mio. Euro<br />

(Vorjahr 115,5 Mio. Euro) sind 1,1 Mio. Euro (Vorjahr<br />

2,2 Mio. Euro) den Minderheitsgesellschaftern im<br />

Konzern zuzurechnen. Aus dem den Gesellschaftern<br />

der <strong>Mainova</strong> zuzurechnenden Konzernjahresüber-<br />

schuss von 67,9 Mio. Euro (Vorjahr 113,2 Mio. Euro)<br />

ERGEBNISKENNZAHLEN WÄRME- UND STROMERZEUGUNG<br />

Das Segment Wärme- und Stromerzeugung<br />

umfasst das Geschäft der Wärme-, Kälte- und Strom-<br />

erzeugung der <strong>Mainova</strong>, der BKF und der MED.<br />

Hierzu zählen die vorwiegend wärmebedarfsorientiert<br />

eingesetzten großen Heiz-Kraftwerke der Innenstadt<br />

und Niederrad, das Biomasse-Kraftwerk in Fechen-<br />

heim, das Heiz-Kältewerk des Frankfurter Flughafens<br />

sowie dezentrale Heizwerke, Heizzentralen und Block-<br />

heizkraftwerke. Daneben sind hier auf dieses Segment<br />

entfallende Ergebnisse der at equity bilanzierten<br />

Beteiligungen GKI und MHKW zugeordnet.<br />

wurden in Höhe des handelsrechtlichen Gewinns der<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> 58,0 Mio. Euro (Vorjahr 61,2 Mio. Euro)<br />

aufgrund des bestehenden Gewinnabführungs-<br />

vertrags an die SWFH abgeführt und 9,9 Mio. Euro<br />

den Gewinnrücklagen des Konzerns zugeführt. Die<br />

außenstehenden Aktionäre der <strong>Mainova</strong> erhalten von<br />

der SWFH eine unveränderte Garantiedividende in<br />

Höhe von 9,48 Euro je Stückaktie.<br />

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG<br />

Unsere Segmente umfassen die Geschäftsfelder<br />

Wärme- und Stromerzeugung sowie die Versor-<br />

gungssparten Strom, Gas, Wasser und Wärme. Im<br />

Bereich Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung werden<br />

Konsolidierungseffekte sowie andere, nicht den<br />

gesondert dargestellten Segmenten zuordenbare<br />

Tätigkeiten dargestellt.<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung<br />

Umsatz 204.626 164.306 + 40.320<br />

EBITDA 22.848 23.022 -174<br />

EBIT 10.034 10.244 -210<br />

Ergebnis aus at equity bilanzierten Beteiligungen 5.172 -189 + 5.361<br />

Die Wärme- und Stromerzeugung erzielt Umsatz-<br />

erlöse weitgehend aus der konzerninternen Lieferung<br />

von Wärme, Kälte und Strom an die Segmente<br />

Wärme- und Stromversorgung. Wärmelieferungen<br />

werden dabei zu kostenbasierten Preisen, Stromliefe-<br />

rungen zu Marktpreisen bewertet. Die Gasturbinen<br />

in den Heizkraftwerken West und Niederrad können<br />

zusätzlich zur reinen Stromerzeugung eingesetzt<br />

werden, sofern mit der Vermarktung des erzeugten<br />

Stroms positive Deckungsbeiträge erwirtschaftet<br />

werden können.<br />

Die Umsatzerlöse in diesem Segment sind im Ver-<br />

gleich zum Vorjahr angestiegen. Der witterungs-<br />

bedingte Mehrabsatz im Wärmegeschäft und eine<br />

damit verbundene Produktionssteigerung in der<br />

Wärme- als auch in der Stromerzeugung waren hier-<br />

für die Hauptursache. Die Stromerzeugung stieg im<br />

Geschäftsjahr 20<strong>08</strong>, trotz der Umbauarbeiten am<br />

kohlegefeuerten Block 2 am Standort West sowie der<br />

störungsbedingten Nichtverfügbarkeit der Gas- und<br />

Dampfturbine am Standort Niederrad insgesamt um<br />

6,5 %. Das Wärmegeschäft der dezentralen Heiz-<br />

ERGEBNISKENNZAHLEN STROMVERSORGUNG<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung<br />

Umsatz 655.307 601.249 + 54.058<br />

EBITDA 7.474 18.910 -11.436<br />

EBIT -6.895 4.042 -10.937<br />

Ergebnis aus at equity bilanzierten Beteiligungen -4.294 -4.100 -194<br />

Das Segment Stromversorgung umfasst Strom-<br />

handel, -bezug, -verteilung, -vertrieb sowie die dazu-<br />

gehörenden Dienstleistungen. Daneben sind hier auf<br />

dieses Segment entfallende Ergebnisse der at equity<br />

bilanzierten Beteiligungen zugeordnet.<br />

Der Umsatz im Segment Strom erhöhte sich trotz<br />

des verschärften Wettbewerbs im Vergleich zum Vor-<br />

jahr um 54,1 Mio. Euro. Dies ist zum Teil auf einen<br />

deutlichen Mengenzuwachs bei Großkunden inner-<br />

halb des eigenen Netzgebiets zurückzuführen. Ferner<br />

konnte der Stromabsatz an Kunden außerhalb<br />

unseres Versorgungsnetzes weiter gesteigert werden.<br />

Die Umsatzerlöse aus Stromhandelsgeschäften sind<br />

hingegen aufgrund sinkender Handelsmengen insbe-<br />

sondere aus der Vermarktung der virtuellen Kraft-<br />

werksscheibe gesunken.<br />

zentralen wurde in 20<strong>08</strong> auch durch Neukunden-<br />

gewinne ausgebaut. Dies führte zu einem Anstieg<br />

des Außenumsatzes um 5,2 Mio. Euro.<br />

Im Gegensatz zum deutlichen Anstieg der Umsatz-<br />

erlöse führten die gestiegenen Primärenergiekosten<br />

zu einem nahezu unveränderten Segmentergebnis.<br />

Das positive Ergebnis aus at equity bilanzierten<br />

Beteili gungen resultiert im Wesentlichen aus der<br />

MHKW GmbH.<br />

Insbesondere zur Absicherung der Bezugskosten der<br />

Handelsmengen aus der virtuellen Kraftwerksscheibe<br />

hat <strong>Mainova</strong> entsprechende mehrjährige Absiche-<br />

rungen über Kohle-Swaps durchgeführt. Durch die<br />

deutlichen Preisveränderungen an den Primär-<br />

energiemärkten führten insbesondere die Markt-<br />

bewertungen der Kohle-Swaps zum Stichtag zu<br />

A u fwendungen aus Derivaten von 31,4 Mio. Euro<br />

(Vorjahr -0,4 Mio. Euro), die das Segmentergebnis<br />

belastet haben.<br />

Trotz gestiegener Umsätze bei Endkunden führten<br />

der Preisanstieg auf den Strom-Beschaffungsmärkten<br />

sowie die Auswirkungen der Stichtagsbewertungen<br />

von Derivaten – insbesondere der Kohle-Swaps – zu<br />

einer Verschlechterung des Segmentergebnisses<br />

gegenüber dem Vorjahr um 10,9 Mio. Euro auf<br />

-6,9 Mio. Euro.


26 27<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Das negative Ergebnis aus at equity bilanzierten<br />

Beteiligungen entfällt wie im Vorjahr auf die SWH<br />

und ist insbesondere im Rahmen der Fortschreibung<br />

des Beteiligungsbuchwerts durch ein negatives<br />

Ergebnis aus der Bewertung von Derivaten der SWH<br />

verursacht. Im Vorjahr wurde eine Abwertung auf<br />

den Beteiligungsbuchwert der SWH vorgenommen.<br />

ERGEBNISKENNZAHLEN GASVERSORGUNG<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung<br />

Umsatz 914.571 739.232 + 175.339<br />

EBITDA 88.960 71.577 + 17.383<br />

EBIT 77.144 59.753 + 17.391<br />

Ergebnis aus at equity bilanzierten Beteiligungen 8.210 9.924 -1.714<br />

Das Segment Gasversorgung umfasst Gasbezug,<br />

-verteilung und -vertrieb sowie die zugehörigen<br />

Dienstleistungen. Daneben sind hier auf dieses<br />

Segment entfallende Ergebnisse der at equity<br />

bilan zierten Beteiligungen zugeordnet.<br />

Der Gasabsatz im <strong>Mainova</strong>-Konzern ging trotz der<br />

kühleren Witterung im Vergleich zum Vorjahr um<br />

4,4 % zurück. Dieser Rückgang resultiert im Wesent-<br />

lichen aus Mengeneinbußen bei Geschäfts- und<br />

We iterverteilerkunden, welche insbesondere bei den<br />

Weiterverteilern durch Kundenverluste verursacht<br />

sind. Durch die zum Teil erfolgte Weitergabe von<br />

gestiegenen Beschaffungskosten im Wesentlichen<br />

an Geschäftskunden konnte insgesamt ein Umsatz-<br />

anstieg im Gasgeschäft um 175,3 Mio. Euro im<br />

Ve rgleich zum Vorjahr erzielt werden.<br />

Dem Umsatzanstieg steht jedoch ein starker Anstieg<br />

der Heizölpreise gegenüber. Die Bindung unserer<br />

Gaslieferverträge an den Ölpreis führte zu deutlichen<br />

Bezugspreissteigerungen im gesamten Konzern.<br />

Diese Steigerungen konnten durch die Preisanpassun-<br />

gen im Endkundengeschäft nur teilweise kompensiert<br />

werden und führten somit im Vertriebsgeschäft zu<br />

einer Ergebnisverschlechterung gegenüber dem<br />

Vo rjahr.<br />

Die dennoch gegenüber dem Vorjahr erzielte Verbes-<br />

serung im Segmentergebnis Gas von 17,4 Mio. Euro<br />

resultiert im Wesentlichen aus der Ausbuchung einer<br />

Verbindlichkeit für nachträgliche Preiskorrekturen auf<br />

Erdgaslieferungen von 23,0 Mio. Euro, da diesbezüg-<br />

lich eine Einigung erzielt wurde. Negativ auf das<br />

S e gmentergebnis ausgewirkt hat sich die Stichtags-<br />

bewertung von Öl-Swaps mit Aufwendungen von<br />

12,7 Mio. Euro (Vorjahr 0,7 Mio. Euro).<br />

Das Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen<br />

hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Mio. Euro<br />

verschlechtert. Im Geschäftsjahr wurde eine<br />

Abschreibung auf den Beteiligungsbuchwert der<br />

GMK in Höhe von 7,9 Mio. Euro vorgenommen. Im<br />

Vorjahr war die anteilig auf das Gasgeschäft entfal-<br />

lende Wertminderung des Beteiligungsbuchwerts<br />

der SWH mit 7,0 Mio. Euro enthalten.<br />

ERGEBNISKENNZAHLEN WÄRMEVERSORGUNG<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung<br />

Umsatz 1<strong>08</strong>.454 91.575 + 16.879<br />

EBITDA 8.135 5.759 + 2.376<br />

EBIT 3.274 826 + 2.448<br />

Ergebnis aus at equity bilanzierten Beteiligungen -1.251 -945 -306<br />

Das Segment Wärmeversorgung umfasst Wärme-<br />

bezug, -verteilung und -vertrieb sowie die zugehöri-<br />

gen Dienstleistungen. Daneben sind hier auf dieses<br />

Segment entfallende Ergebnisse der at equity bilan-<br />

zierten Beteiligungen zugeordnet.<br />

Die Absatzmenge und die Erlöse im Wärmesegment<br />

sind im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> im Vergleich zum Vorjahr<br />

gestiegen. Der Außenumsatz erhöhte sich dabei um<br />

16,8 Mio. Euro (+18,7 %) auf 106,8 Mio. Euro. Dieser<br />

Zuwachs ist hauptsächlich auf einen höheren Fern-<br />

ERGEBNISKENNZAHLEN WASSERVERSORGUNG<br />

wärmeabsatz infolge der kühleren Witterung im<br />

Jahr 20<strong>08</strong> zurückzuführen und entfällt auf alle Kun-<br />

densegmente. Lediglich der Kälteabsatz sank und<br />

schwächte damit den Mengenzuwachs bei den<br />

Individualkunden. Darüber hinaus wirkten sich Preis-<br />

anpassungen positiv auf das Wärmesegment aus<br />

und ließen die Umsatzerlöse nach einem Rückgang<br />

im Vorjahr wieder steigen.<br />

Das Segmentergebnis entwickelt sich weiterhin<br />

zunehmend positiv.<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung<br />

Umsatz 87.765 86.692 + 1.073<br />

EBITDA 6.792 15.476 -8.684<br />

EBIT 1.<strong>08</strong>4 9.8<strong>08</strong> -8.724<br />

Ergebnis aus at equity bilanzierten Beteiligungen 2.789 -783 + 3.572<br />

Das Segment Wasserversorgung umfasst Wasser-<br />

gewinnung, -bezug, -transport, -verteilung, -vertrieb<br />

sowie die dazugehörigen Dienstleistungen. Daneben<br />

sind hier auf dieses Segment entfallende Ergebnisse<br />

der at equity bilanzierten Beteiligungen zugeordnet.<br />

Die Absatzmenge im Segment Wasser lag im Jahr<br />

20<strong>08</strong> unter dem Vorjahresniveau. Der Anschluss von<br />

Neukunden im Kundensegment der Klein- und Privat-<br />

kunden konnte in diesem Jahr den seit Jahren anhal-<br />

tenden Trend zu Wassereinsparungsmaßnahmen<br />

nicht kompensieren. Dies führte zu einem Rückgang<br />

der Vertriebserlöse um 2,0 Mio. Euro. Durch erhöhte<br />

Instandhaltungsumsätze im Netzbereich Hanau der<br />

NRM liegt der Segmentumsatz leicht über dem<br />

Vorjahr.


28 29<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Die Reduzierung des Segmentergebnisses resultiert<br />

in Höhe von 5,8 Mio. Euro aus Zuführungen von<br />

Rückstellungen insbesondere für unser Versorgungs-<br />

netz sowie aus erhöhten Aufwendungen für Instand-<br />

haltungsprojekte.<br />

Im negativen Ergebnis aus at equity bilanzierten Betei-<br />

ligungen des Vorjahres war die anteilige Wertminde-<br />

rung auf den Beteiligungsbuchwert der SWH enthal-<br />

ten. Ohne Berücksichtigung dieses Vorjahreseffekts<br />

liegt das Ergebnis leicht unter dem Vorjahresniveau.<br />

KAPITALFLUSSRECHNUNG<br />

Unter Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung werden<br />

Konsolidierungseffekte sowie andere, nicht den<br />

gesondert dargestellten Segmenten zuordenbare<br />

Tätigkeiten dargestellt; hierzu zählen Dienstleis-<br />

tungen der Zentralbereiche der <strong>Mainova</strong> für Dritte<br />

und Ergebnisse der at equity bilanzierten sonstigen<br />

Beteiligungen.<br />

VERMÖGENS- UND FINANZL<strong>AG</strong>E<br />

Die finanzielle Entwicklung des Unternehmens zeigt<br />

die nachfolgende Kapitalflussrechnung:<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung<br />

Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit 185.788 77.740 + 1<strong>08</strong>.048<br />

Cashflows aus der Investitionstätigkeit -104.824 -139.744 + 34.920<br />

Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit -62.132 -61.993 -139<br />

Veränderung des Finanzmittelfonds 18.832 -123.997 + 142.829<br />

Aus Zuflüssen aus der laufenden Geschäftstätigkeit<br />

von 185,8 Mio. Euro, aus vereinnahmten Ertragszu-<br />

schüssen in Höhe von 22,3 Mio. Euro sowie aus der<br />

Aufnahme von Finanzschulden von 10,0 Mio. Euro<br />

standen insgesamt Mittel in Höhe von 218,1 Mio.<br />

Euro zur Verfügung. Zur Finanzierung der Gewinn-<br />

abführung des Vorjahres von 61,2 Mio. Euro, der<br />

planmäßigen Rückführung der langfristigen Kredite<br />

von 32,7 Mio. Euro sowie für die Investitionstätigkeit<br />

von 104,8 Mio. Euro wurden nur 198,7 Mio. Euro aus<br />

dem Finanzmittelfonds benötigt, sodass sich der<br />

Bestand an flüssigen Mitteln insbesondere aufgrund<br />

der vorgenannten Vorgänge um 18,9 Mio. Euro<br />

erhöht hat.<br />

Die Erhöhung der Cashflows aus laufender Geschäfts-<br />

tätigkeit um 1<strong>08</strong>,0 Mio. Euro ist überwiegend auf<br />

den abrechnungsbedingt starken Anstieg der Forde-<br />

rungen aus Lieferungen und Leistungen des Vor-<br />

jahres (gegenüber einem Rückgang im Geschäftsjahr<br />

20<strong>08</strong>) zurückzuführen.<br />

Im Berichtsjahr hat der <strong>Mainova</strong>-Konzern 91,5 Mio.<br />

Euro in Sach- und immaterielle Anlagen investiert. Die<br />

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte von<br />

9,4 Mio. Euro entfallen im Wesentlichen auf Grund-<br />

dienstbarkeiten. Einen Schwerpunkt der Investitionen<br />

in Sachanlagen von 82,1 Mio. Euro bildet die Erweite-<br />

rung und Erneuerung der Strom-, Gas-, Wasser- und<br />

Wärmenetze und der Verteilungs anlagen einschließ-<br />

lich Zählern. Ferner wurden Investitionen insbeson-<br />

dere in die Leittechnik der Heizkraftwerke West und<br />

Niederrad getätigt. Mit dem Bau eines unterirdischen<br />

Umspannwerks in der Hochstraße neben der Alten<br />

Oper sowie mit dem Neubau eines Verwaltungsge-<br />

bäudes in der Solmsstraße wurde begonnen. Die Fi-<br />

nanzinvestitionen betreffen mit 19,3 Mio. Euro unsere<br />

Einzahlungen in die Kapitalrücklage bei der GKI.<br />

Die Bilanzsumme des <strong>Mainova</strong>-Konzerns erhöhte sich<br />

gegenüber dem Vorjahr um 20,5 Mio. Euro auf<br />

1.975,0 Mio. Euro. Auf der Vermögensseite ist das<br />

langfristig gebundene Vermögen um 14,0 Mio. Euro<br />

und das kurzfristige Vermögen um 6,5 Mio. Euro<br />

gestiegen. Im langfristigen Vermögen ist der Buch-<br />

wert der at equity bilanzierten Beteiligungen um<br />

14,8 Mio. Euro gestiegen. Im Wesentlichen standen<br />

hierbei den Investitionen in die Gemeinschaftskraft-<br />

werk Irsching GmbH (GKI) in Höhe von 19,3 Mio.<br />

Euro Abschreibungen auf die Gasversorgung Main-<br />

Kinzig GmbH von 7,9 Mio. Euro gegenüber. Auf der<br />

Kapitalseite ergibt sich eine Erhöhung des Eigen-<br />

kapitals um 12,4 Mio. Euro, die fast ausschließlich aus<br />

der Einstellung des über die Gewinnabführung an die<br />

SWFH hinausgehenden Konzern-Jahresüberschusses<br />

in die sonstigen Rücklagen resultiert. Bei den Konzern-<br />

schulden steht einem tilgungsbedingten Abbau der<br />

langfristigen Finanzschulden von 22,5 Mio. Euro<br />

im kurzfristigen Bereich eine Erhöhung der Verbind-<br />

lichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um<br />

25,0 Mio. Euro und der kurzfristigen Rückstellungen<br />

um 5,7 Mio. Euro gegenüber. Der Anstieg der Ver-<br />

bindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ist auf<br />

die aufgrund des höheren Preisniveaus gestie genen<br />

Gasbezugsrechnungen zurückzuführen.<br />

Die Eigenkapitalquote beträgt 45,0 % (Vorjahr<br />

44,9 %), der Anteil der langfristigen Vermögenswerte<br />

an der Bilanzsumme unverändert 71,3 %. Das lang-<br />

fristige Vermögen ist zu 63,2 % (Vorjahr 62,9 %)<br />

durch Eigenkapital und zu 104,7 % (Vorjahr 105,7 %)<br />

durch langfristige Eigen- und Fremdmittel gedeckt.<br />

Weitere Angaben zur Kapitalstruktur und zu Investi-<br />

tionsverpflichtungen befinden sich im Anhang unter<br />

Abschnitt 6 bzw. Abschnitt 10.<br />

ANGABEN NACH § 315 ABS. 4 HGB<br />

Das Grundkapital der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> beträgt<br />

142.336.000 Euro und ist in 5.560.000 nennbetrags-<br />

lose Stückaktien eingeteilt. Davon lauten 5.499.296<br />

auf den Namen und 60.704 auf den Inhaber. Nach<br />

Kenntnis der Gesellschaft hält die Mehrheitsgesell-<br />

schafterin Stadtwerke Frankfurt am Main Holding<br />

GmbH (SWFH) 4.170.002 Namens-Stückaktien und<br />

12.078 Inhaber-Stückaktien (rund 75,2 %). Von der<br />

Minderheitsgesellschafterin Thüga <strong>AG</strong> (Thüga),<br />

München, werden nach Kenntnis der Gesellschaft<br />

1.329.294 Namens-Stückaktien und 29.692 Inhaber-<br />

Stückaktien gehalten (rund 24,4 %). Die restlichen<br />

Aktien befinden sich im Streubesitz (rund 0,4 %). Die<br />

mit den Aktien verbundenen Rechte und Pflichten<br />

richten sich nach dem Aktiengesetz. Aktien mit Sonder-<br />

rechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, wurden<br />

nicht ausgegeben. Die am Kapital der Gesellschaft<br />

beteiligten Arbeitnehmer können ihre Stimmrechte<br />

uneingeschränkt selbst ausüben.<br />

Die Namens-Stückaktien sind nur mit Zustimmung<br />

der Gesellschaft übertragbar, soweit diese nicht auf<br />

die SWFH übertragen werden. Die Hauptversamm-<br />

lung entscheidet über die Zustimmung.<br />

Der Vorstand ist zurzeit von der Hauptversammlung<br />

nicht zur Ausgabe oder zum Rückkauf von Aktien<br />

befugt. Die Zwangseinziehung von Aktien ist gemäß<br />

§ 5 der Satzung zugelassen.<br />

Gemäß § 6 der Satzung besteht der Vorstand aus<br />

mindestens zwei Personen. Im Übrigen bestimmt der<br />

Aufsichtsrat die Mitglieder des Vorstands. Der Auf-<br />

sichts r a t bestellt die Mitglieder des Vorstands gemäß<br />

§ 84 Abs. 1 Satz 1 AktG auf höchstens fünf Jahre. Der<br />

Aufsichtsrat ist gemäß § 84 Abs. 3 AktG auch für den<br />

Widerruf der Bestellung zuständig.<br />

Soweit nicht gesetzlich zwingend eine Mehrheit von<br />

drei Vierteln der abgegebenen Stimmen vorgeschrie-<br />

ben ist, bedürfen Satzungsänderungen der einfachen<br />

Mehrheit der abgegebenen Stimmen.<br />

Von den von der Gesellschaft in Anspruch genomme-<br />

n en Darlehen könnten im Falle eines Kontrollwechsels<br />

insgesamt Darlehen in Höhe von 106,9 Mio. Euro<br />

vom Darlehensgeber gekündigt werden. In diesem<br />

Fall würde die Liquidität der Gesellschaft belastet.


30 31<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Diese Kündigungsrechte bestehen jedoch nicht<br />

uneingeschränkt. So können sie bei einigen Dar-<br />

lehen nicht ausgeübt werden, wenn zusätzliche<br />

Sicherheiten gestellt werden (69,4 Mio. Euro) bzw.<br />

bei anderen Darlehen keine Bonitätsverschlechte-<br />

rung des Darlehensnehmers eintritt (37,5 Mio. Euro).<br />

Eine weitere wesentliche Vereinbarung, die unter<br />

der Bedingung eines Kontrollwechsels steht, ist der<br />

Partnerschaftsvertrag über den Bau und Betrieb eines<br />

Gas- und Dampfkraftwerks am Kraftwerksstandort<br />

Irsching. Hierin haben die Vertragsparteien verein-<br />

bart, sich im Falle eines bei einer Partei eintretenden<br />

Kontrollwechsels die jeweils gehaltenen Geschäfts-<br />

anteile an der Gemeinschaftskraftwerk Irsching<br />

GmbH einander zum Kauf anzubieten. Bei einem<br />

Ausscheiden aus der Kraftwerksgesellschaft würde<br />

die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> einen maßgeblichen Teil ihrer Eigen-<br />

erzeugungskapazität für Strom verlieren.<br />

Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines<br />

Übernahmeangebots wurden von der Gesellschaft<br />

mit den Mitgliedern des Vorstands und mit den<br />

Arbeitnehmern nicht geschlossen.<br />

MAINOVA-AKTIENKURS (IN €)<br />

DIE MAINOVA-AKTIE<br />

Das Jahr 20<strong>08</strong> geht in die Geschichte des DAX-Index<br />

als das zweitschwächste der letzten 20 Jahre ein. Eine<br />

Serie schwarzer Börsentage trieb die Kurse in den<br />

Keller. Nachdem der DAX mit rund 8.000 Punkten in<br />

das Jahr startete, kam es bereits im Laufe des ersten<br />

Quartals zu einem Verlust von rund 1.800 Punkten.<br />

Nach einer kurzen Phase der Erholung verzeichnete<br />

der DAX Mitte Juli mit rund 6.100 Punkten seinen<br />

zwischenzeitlichen Tiefststand. Auslöser für weitere<br />

Kurseinbrüche war die Pleite der US-Investmentbank<br />

Lehman Brothers im September, die als eine Art Zei-<br />

tenwende in der Finanzkrise gilt.<br />

Der DAX raste weiter in die Tiefe. Insbesondere im<br />

Jahresvergleich wird das Ausmaß der Einbußen deut-<br />

lich: Knapp 8.100 Zähler konnte der DAX am letzten<br />

Handelstag 2007 verbuchen. Ein Jahr später pendelt<br />

das Börsenbarometer um die 4.800 Punkte und<br />

damit 40 % niedriger.<br />

Auch die <strong>Mainova</strong>-Aktie entwickelte sich im Geschäfts -<br />

jahr 20<strong>08</strong> vor dem Hintergrund der Finanzkrise rück-<br />

läufig.<br />

Mit einem positiven Jahresauftakt stieg ihr Kurswert<br />

von 370 Euro am Anfang des Jahres auf einen Jahres-<br />

höchstkurs von 373,70 Euro zum Ende des ersten<br />

Quartals. Im weiteren Jahresverlauf gewannen die<br />

dämpfenden Einflüsse der Finanzkrise jedoch zu neh-<br />

mend an Gewicht, sodass der Aktienkurs bis zum<br />

Jahresende kontinuierlich an Wert verlor und mit<br />

288 Euro das Jahr beschloss.<br />

Während im gesamten Jahresverlauf 2007 noch ein<br />

Wertzuwachs in Höhe von 4 % zu verzeichnen war,<br />

verlor die Aktie im Jahr 20<strong>08</strong> rund 22 % ihres Wertes.<br />

Dabei wurden etwa 1.200 Inhaberaktien mit einem<br />

Gesamtvolumen von rund 395 Tsd. Euro an der Börse<br />

gehandelt. Dennoch hat sich der Wert der <strong>Mainova</strong>-<br />

Aktie seit dem Geschäftsjahr 2001 mehr<br />

als verdoppelt.<br />

Mit Wirkung zum 1. Januar 2001 hat die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

mit dem Mehrheitsaktionär SWFH einen Gewinn-<br />

abführungsvertrag nach § 291 AktG abgeschlossen.<br />

Dieser kann seit dem 31. Dezember 2006 jährlich mit<br />

einer Frist von sechs Monaten zum Jahresende von<br />

den Vertragspartnern gekündigt werden. Die SWFH<br />

hat sich im Gewinnabführungsvertrag verpflichtet,<br />

außenstehenden Aktionären für die Dauer des Ver-<br />

trags einen festen Ausgleich (Garantiedividende) von<br />

9,48 Euro je Stückaktie für jedes volle Geschäftsjahr<br />

zu gewähren und Aktien eines außenstehenden Akti-<br />

onärs auf dessen Verlangen gegen eine Bar a b findung<br />

von 172 Euro je Stückaktie zu erwerben.<br />

Das beim Landgericht Frankfurt am Main anhängige<br />

sogenannte Spruchstellenverfahren, in dem die<br />

an gemessene Abfindung und die angemessene Aus-<br />

gleichszahlung gem. §§ 304 ff. AktG gerichtlich<br />

bestimmt werden sollen, ist noch nicht abgeschlos-<br />

sen. Das Landgericht hat per Beschluss vom 20. Juli<br />

2005 einen Gutachter bestellt, der von <strong>Mainova</strong> alle<br />

für die Prüfung benötigten Unterlagen erhalten hat.<br />

Nach Auskunft des Gutachters steht das Gutachten<br />

vor seinem Abschluss. Sollte im Rahmen des Ver-<br />

fahrens vom Gericht eine höhere Abfindung bzw.<br />

Garantie d ividende festgesetzt werden, ist der Mehr-<br />

betrag allen außenstehenden Aktionären und damit<br />

auch denjenigen, die das Abfindungsangebot bereits<br />

angenommen und ihre Aktien an die SWFH zurück-<br />

gegeben haben, zuzüglich Zinsen nachzuvergüten.<br />

Von den 60.704 Inhaberaktien (1,09 % des Grund-<br />

kapitals), die im geregelten Markt der Deutschen<br />

Börse <strong>AG</strong> in Frankfurt am Main gehandelt werden,<br />

wurden rund 11.000 Aktien bis zum 31. Dezember<br />

20<strong>08</strong> aufgrund des Abfindungsangebots von außen-<br />

stehenden Aktionären an die SWFH zurückgegeben.<br />

MITARBEITERINNEN UND<br />

MITARBEITER<br />

<strong>Mainova</strong> und ihre Tochtergesellschaften beschäftig-<br />

ten zum Jahresende 2.874 (Vorjahr 2.884) Mit-<br />

arbeiter innen und Mitarbeiter (ausschließlich der<br />

gesetzlichen Vertreter), von denen sich 219 (Vorjahr<br />

246) in der Ruhephase der Altersteilzeit (Block-<br />

modell) befanden. Bei der für die Berufsausbildung<br />

zuständigen Stadtwerke Frankfurt am Main Holding<br />

waren zum Jahresende 96 (Vorjahr 93) Auszubildende<br />

für uns beschäftigt. Wie in den Vorjahren erhielten<br />

über die Zahl der Auszubildenden hinaus 5 junge<br />

Menschen die Möglichkeit, sich im Rahmen eines bis<br />

zu 12-monatigen Praktikums für den Berufseinstieg<br />

bzw. die Aufnahme einer Berufsausbildung zu qualifi-<br />

zieren. Unser Tochterunternehmen Gasgeräte- und<br />

-heizungsgesellschaft mbH beschäftigte zum Jahres-<br />

ende 5 Auszubildende (Vorjahr 7).


32 33<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

In Gemeinschaftsprojekten mit unterschiedlichen<br />

Partnern beteiligen wir uns an mehreren anwen-<br />

dungsorientierten Entwicklungsvorhaben in den<br />

Bereichen rationelle Energieanwendung, Erneuer-<br />

bare-Energie-Projekte und neue Technologien; u. a.<br />

erproben wir Fotovoltaikmodule in Fotovoltaik-Groß-<br />

anlagen. Besondere Bedeutung messen wir dezentral<br />

und mobil einsetzbaren Techniken zur effizienten<br />

Energienutzung wie dem Smart Metering bei.<br />

GRUNDZÜGE DES VERGÜTUNGS-<br />

SYSTEMS FÜR DEN VORSTAND<br />

Bei <strong>Mainova</strong> wird die Vergütung der Vorstandsmit-<br />

glieder vom Präsidium des Aufsichtsrats festgelegt.<br />

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus<br />

einem festen und einem variablen Anteil zusammen.<br />

Lediglich der feste Bestandteil ist ruhegehaltsfähig.<br />

Der variable Anteil wird vom Präsidium des Aufsichts-<br />

rats bestimmt und richtet sich nach dem operativen<br />

Ergebnis der Gesellschaft in dem jeweiligen Geschäfts-<br />

jahr. Ein Teil der variablen Vergütung ist garantiert.<br />

Die Höhe der Vorstandsvergütungen ist im Anhang<br />

angegeben.<br />

VORGÄNGE VON BESONDERER<br />

BEDEUTUNG NACH SCHLUSS<br />

DES GESCHÄFTSJAHRES<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss<br />

des Geschäftsjahres haben sich nicht ereignet.<br />

INTERNES STEUERUNGSSYSTEM<br />

DES KONZERNS<br />

Basis für die interne Steuerung der <strong>Mainova</strong> ist<br />

die Profitcenterrechnung, nach der unser Ergebnis<br />

sowohl nach Wertschöpfungsstufen als auch nach<br />

Sparten im Kerngeschäft kontinuierlich verfolgt wird.<br />

Ausgehend von den Top-Kennzahlen ROCE (Return<br />

on Capital Employed) und Unternehmensergebnis<br />

werden für alle Unternehmensbereiche Ziele als<br />

Ergebnisvorgaben auf Basis des EBIT (Ergebnis vor<br />

Zinsen und Ertragsteuern) abgeleitet. Neben den<br />

rein finanziellen Zielen werden auch individuelle<br />

P r ojekt- und Mitarbeiterführungsziele vereinbart.<br />

Für 2007 wurden erstmals die Grundlagen für<br />

gemeinsam vereinbarte und messbare Ziele aller<br />

Führungskräfte gelegt. In 20<strong>08</strong> wurden auf Basis<br />

der Unternehmensplanung diese Zielvereinbarungen<br />

als Bestandteil des Vergütungssystems eingeführt.<br />

Für den Vorstand wird dazu ergänzend im Rahmen<br />

der Quartalsberichte eine Zusammenfassung der<br />

wesentlichen Steuerungskennzahlen erstellt. Neben<br />

den Investitions- und Kostenentwicklungen werden<br />

hier die operativen Ergebnisse (EBIT) der Unterneh-<br />

menseinheiten und Beteiligungen analysiert und<br />

erläutert. Dieses „Management-Cockpit“ wurde in<br />

2007 aufgebaut und seit dem ersten Quartal 20<strong>08</strong><br />

erfolgreich angewendet. Um die Steuerungsqualität<br />

der Vertriebskennzahlen der <strong>Mainova</strong> auszubauen,<br />

starteten wir Ende 20<strong>08</strong> das bereichsübergreifende<br />

Projekt Vertriebscontrolling. Des Weiteren gewähr-<br />

leistet <strong>Mainova</strong> auch in Zukunft durch die kontinuier-<br />

liche Weiterentwicklung und Pflege in der Darstel-<br />

lung der energiewirtschaftlichen Daten eine Transpa-<br />

renz der Kennzahlen im gesamten <strong>Mainova</strong>-Verbund.<br />

BERICHT ÜBER WESENTLICHE<br />

CHANCEN UND RISIKEN<br />

RISIKOMAN<strong>AG</strong>EMENT<br />

<strong>Mainova</strong> versteht Risikomanagement als planmäßige<br />

Identifizierung, Analyse und Bewertung ihrer Risiken.<br />

Hierbei ist Risiko definiert als negative Abweichung<br />

von Zielen bzw. Planwerten. Die Risiken des <strong>Mainova</strong> -<br />

Konzerns ergeben sich sowohl aus der eigenen<br />

Geschäftstätigkeit als auch aus der geschäftlichen<br />

Tätigkeit der Tochter- und Beteiligungsgesellschaften<br />

in den jeweiligen Geschäftsfeldern. Der Vorstand der<br />

<strong>Mainova</strong> hat in Wahrnehmung seiner Gesamt-<br />

verantwortung durch Richtlinien und Vorgaben<br />

den Rahmen für ein effizientes Risikomanagement<br />

geschaffen.<br />

Weder bei der <strong>Mainova</strong> noch bei den Beteiligungs-<br />

unternehmen des <strong>Mainova</strong>-Konzerns bestehen<br />

Risiken, welche die Existenz bzw. die Entwicklung<br />

einzelner oder mehrerer Unternehmen gefährden.<br />

Der Risikomanagementprozess der <strong>Mainova</strong> sowie<br />

der einbezogenen Tochtergesellschaften (NRM, MSD,<br />

MED und SRM) ist einheitlich aufgebaut. Die Unter-<br />

nehmensrisiken werden im Sinne eines Früh-<br />

erkennungs systems nach einem standardisierten<br />

Ve rfahren erfasst und hinsichtlich ihrer möglichen<br />

zukünftigen finanziellen Auswirkung bewertet. Mit-<br />

tels geeigneter Indikatoren und des Maßnahmen-<br />

controllings wird ein frühzeitiges Gegensteuern<br />

ermöglicht. Die Organisation des Risikomanage-<br />

ments, die Einleitung, Koordinierung und Zusam-<br />

menfassung der Risikoinventuren, die Beratung der<br />

Geschäftsbereiche und einbezogenen Gesellschaften<br />

erfolgt zentral durch die Stabsstelle Interne Revision.<br />

Risikoinventuren mit anschließender Auswertung<br />

werden von dort aus mittels der Standardsoftware<br />

„Risk to Chance“ (R2C) der Schleupen <strong>AG</strong> jeweils<br />

halbjährlich zum 30. Juni und 31. Dezember durch-<br />

geführt.<br />

Das materielle Risikomanagement liegt in der Zustän-<br />

digkeit der Unternehmensbereiche bzw. bei den ins<br />

Risikomanagement einbezogenen Tochtergesellschaf-<br />

ten, die die Risiken identifizieren und entsprechend<br />

der erwarteten Eintrittswahrscheinlichkeit und der<br />

möglichen Schadenshöhe bewerten. In der Verant-<br />

wortung der Unternehmensbereiche sowie der Toch-<br />

tergesellschaften liegt es, geeignete Maßnahmen zur<br />

Vermeidung, Reduzierung und Kontrolle von Risiken<br />

zu initiieren und ihre Wirksamkeit sicherzustellen. Die<br />

übrigen Beteiligungsgesellschaften verfügen über<br />

eigenständige Instrumentarien, die unter Beachtung<br />

der jeweiligen Größe der Gesellschaft geeignet sind,<br />

bestandsgefährdende Risiken frühzeitig zu erkennen.<br />

Die wesentlichen Chancen und Risiken des <strong>Mainova</strong>-<br />

Konzerns betreffen die Wertschöpfungsstufen Erzeu-<br />

gung, Verteilung, Energiebeschaffung und Energie-<br />

handel sowie Vertrieb.<br />

Zur Steuerung und Überwachung der besonderen<br />

Marktrisiken ausgesetzten Bereiche Energiehandel,<br />

Vertrieb und Marketing sowie der Energieerzeugung<br />

wurde ein Risikokomitee implementiert. Das Risiko-<br />

komitee stellt die Umsetzung der Risikostrategie und<br />

der Risikopolitik der <strong>Mainova</strong> in den zuvor genannten<br />

Bereichen sicher. Maßnahmen und Strategien zur<br />

Nutzung von Chancen und zur Kontrolle der Risiken<br />

aus der operativen Tätigkeit der einbezogenen<br />

Bereiche werden im Risikokomitee abgestimmt.<br />

Hierzu zählen insbesondere die Verabschiedung von<br />

Beschaffungs-, Vermarktungs- und Absicherungs-<br />

strategien sowie die Überwachung der Auslastung<br />

und Einhaltung des vom Vorstand vorgegebenen<br />

Limitsystems (Volumenlimite, Value-at-Risk). Hinzu<br />

kommt die Identifizierung neuer, mit der Energie-<br />

erzeugung, -beschaffung und -vermarktung zusam-<br />

menhängender Risiken und die Festlegung risiko-<br />

bezogener Maßnahmen.


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REGULIERUNG DER NETZENTGELTE STROM UND GAS<br />

Am 1. Januar 2009 hat die sogenannte Anreizregulie-<br />

rung begonnen. Ziel der Anreizregulierung ist es, die<br />

N e tzentgelte über eine Dauer von zunächst zwei<br />

Regulierungsperioden je vier bzw. fünf Jahren schritt-<br />

weise zu senken, wofür die BNetzA den Netzbetrei-<br />

bern konkrete Zielvorgaben gemacht hat. Aus den<br />

jetzt beschiedenen Effizienzwerten für das Netz-<br />

gebiet Frankfurt in Höhe von jeweils rund 94 % für<br />

Strom bzw. Gas, für Hanau von rund 89 % für Strom<br />

bzw. rund 86 % für Gas und für Main-Spessart von<br />

87,5 % (vereinfachtes Verfahren) ergeben sich indivi-<br />

duelle Senkungsvorgaben zwischen 6 und 14 % über<br />

die beiden Regulierungsperioden. Dazu kommt die<br />

allgemeine Produktivitätsvorgabe mit 1,25 % pro Jahr<br />

in der ersten und 1,5 % jährlich in der zweiten Regu-<br />

lierungsperiode. Mit Blick auf die Investitionstätigkeit<br />

der Netzbetreiber ist voraussichtlich ab der zweiten<br />

Regulierungsperiode die zusätzliche Berücksichtigung<br />

einer Qualitätskomponente geplant, die die Netz-<br />

qualität über Zu- bzw. Abschläge auf die Erlösober-<br />

grenzen belohnen bzw. pönalisieren soll.<br />

Die jetzt bekannten Effizienzwerte liegen deutlich<br />

über den noch Anfang 20<strong>08</strong> erwarteten Effizienz-<br />

werten. Gleichwohl gehen die Szenarien für die<br />

Strom- und Gasnetze für das Netzgebiet Frankfurt<br />

weiterhin von einer Absenkung im zweistelligen<br />

M il lionenbereich, für Hanau im einstelligen und für<br />

Main-Spessart im unteren einstelligen Millionen-<br />

bereich bis zum Ende der zweiten Regulierungsperiode<br />

(2017 bzw. 2018) gegenüber den in 2005 bzw. 2007<br />

beantragten Kosten aus. Trotz der absehbaren Ver-<br />

besserung der wirtschaftlichen Situation gegenüber<br />

den bisherigen Planungen wird die Anreizregulierung<br />

das Ergebnis des <strong>Mainova</strong>-Konzerns weiterhin maß-<br />

geblich beeinflussen und so auch auf Arbeitsplätze,<br />

Einkommen und Wertschöpfung in der Rhein-Main-<br />

Region ausstrahlen.<br />

Die Kompensation von Erlösrückgängen in der<br />

genannten Größenordnung erfordert eine Neuaus-<br />

richtung des Netzgeschäfts. Zu den bereits frühzeitig<br />

ergriffenen Maßnahmen zählt das Ergebnisverbesse-<br />

rungsprogramm, in dem für die Netzgebiete Frank-<br />

furt und Hanau umfangreiche Einzelmaßnahmen<br />

definiert wurden. Die Maßnahmen sind bereits Ende<br />

20<strong>08</strong> zum größten Teil umgesetzt, die geplanten<br />

Ergebnisverbesserungen konnten bis Ende 20<strong>08</strong><br />

bereits vollumfänglich realisiert werden und wurden<br />

z. T. überschritten.<br />

Angesichts der Vorgaben für die Anreizregulierung<br />

wurde bereits in 2007/20<strong>08</strong> eine risikoorientierte<br />

Asset-Strategie erarbeitet. Ziel ist die langfristige<br />

Optimierung der Netzkosten und die Sicherung<br />

der Netzrendite. Auf Basis dieser Strategie sollen die<br />

Investitions- und Instandhaltungsbudgets unter<br />

Ko sten-, Nutzen- und Risikoaspekten optimal allokiert<br />

werden. Dabei besteht das Risiko, dass die Versor-<br />

gungszuverlässigkeit der Netze nicht auf dem derzeit<br />

sehr guten Niveau gehalten werden kann, das wir im<br />

deutschen und europäischen Vergleich innehaben.<br />

Ob hier die geplante Qualitätskomponente in der<br />

Anreizregulierung ausreichende Entlastung schaffen<br />

kann, ist momentan nicht absehbar. Eine Ein-<br />

schränkung der Sicherheit der Netze wird aber nicht<br />

in Kauf genommen.<br />

Nach einer umfangreichen Vorstudie wurde zudem<br />

im Sommer 20<strong>08</strong> das Projekt „Prozess- und Auftrags-<br />

management – PAM“ gestartet. Die Umsetzung der<br />

im Projekt erarbeiteten neuen Aufbauorganisation<br />

der NRM soll im ersten Halbjahr 2009 erfolgen.<br />

Danach wird die eigentliche Prozessoptimierung<br />

beginnen. Wir rechnen mittel- und langfristig mit<br />

nachhaltigen Einsparungen aus dem Projekt.<br />

RECHTLICHE UNSICHERHEITEN IN DER NETZ-<br />

REGULIERUNG/OFFENE BESCHWERDEVERFAHREN<br />

Die NRM hat in den letzten Jahren gegen verschie-<br />

dene Bescheide der Bundesnetzagentur Beschwerde<br />

eingelegt, zu denen sämtlich noch keine rechtskräf-<br />

tigen Entscheidungen vorliegen. So hat die NRM<br />

gegen die Anwendung der neuen Preisindizes im<br />

November 2007 Beschwerde eingelegt. Durch die<br />

Verwendung dieser neuen Indizes sinken die Tages-<br />

neuwerte des Anlagevermögens und demzufolge<br />

auch die ansetzbaren kalkulatorischen Kapitalkosten.<br />

Des Weiteren hat die NRM im Januar 2009 gegen<br />

die Ablehnung der Anerkennung ihrer freiwilligen<br />

Selbstverpflichtung zur Beschaffung von Verlustener-<br />

gie als wirksame Verfahrensregulierung Beschwerde<br />

ein g e legt. Die NRM sieht sich durch diese Entschei-<br />

dung benachteiligt: Zum einen wird die Möglichkeit<br />

in der ARegV, Verlustenergiekosten als dauerhaft<br />

nicht beeinflussbare Kosten anzuerkennen, durch<br />

das Vorgehen der BNetzA ausgeschlossen. Zum<br />

anderen befürchten wir ein Ungleichgewicht zwi-<br />

schen den Chancen und Risiken, die sich aus der<br />

Festlegung der BNetzA vom Oktober 20<strong>08</strong> ergeben,<br />

mit dem diese ihrerseits die Verlustenergiebeschaf-<br />

fung geregelt hat. Es steht etwa zu befürchten, dass<br />

Preisvorteile, die der Netzbetreiber bei der Beschaf-<br />

fung der Verlust energie realisiert, abgeschöpft<br />

w e rden, während Preisnachteile von ihm selbst zu<br />

tragen und eben nicht an die Netznutzer weiterge-<br />

reicht werden können. Gleichzeitig erfordert die<br />

Festlegung der BNetzA aus unserer Sicht den Auf-<br />

bau einer Handelskompetenz, die im Wege des<br />

Unbundling gerade vom Netzgeschäft getrennt<br />

wurde.<br />

Ebenfalls im Januar bzw. März 2009 hat die NRM<br />

Beschwerde gegen die Auflagenvorbehalte zur<br />

Mehrerlösabschöpfung aus den Bescheiden zur<br />

F e stlegung der kalenderjährlichen Erlösobergrenzen<br />

für Gas vom 18. Dezember 20<strong>08</strong> bzw. Strom vom<br />

4. Februar 2009 eingelegt. Auf Basis der Entgelt-<br />

genehmigungsbescheide für Strom und Gas aus<br />

den Jahren 2006/2007 sehen wir eine Anspruchsgrund-<br />

lage zur Mehrerlösabschöpfung (MEA) als nicht<br />

gegeben an.<br />

Der Ausgang der offenen Beschwerdeverfahren, ins-<br />

besondere zu den neuen Preisindizes und zur MEA,<br />

hat wesentliche Auswirkungen auf das Ergebnis des<br />

<strong>Mainova</strong>-Konzerns der kommenden Jahre.<br />

VERTR<strong>AG</strong>LICHE SICHERUNG DER WEGERECHTLICHEN<br />

NUTZUNG<br />

<strong>Mainova</strong> hat zur Sicherung der wegerechtlichen<br />

Nutzung ihrer Versorgungsnetze Konzessionsverträge<br />

mit der Stadt Frankfurt am Main (alle Sparten) sowie<br />

27 gasversorgten Gemeinden abgeschlossen. Bei den<br />

Wegenutzungsverträgen für die Sparte Erdgas wurden<br />

im vergangenen Jahr Verträge für jeweils weitere<br />

20 Jahre mit der Stadt Bad Soden am Taunus und der<br />

Gemeinde Liederbach am Taunus abgeschlossen.<br />

Immer noch in Verhandlung sind die Gaskonzessions-<br />

verträge mit den Städten Hattersheim und Wehrheim.<br />

Mit der Stadt Bad Homburg wird der ausge laufene<br />

Konzessionsvertrag bis 31. Dezember 2010 verlängert.<br />

Bad Homburg hat mit Veröffentlichung vom<br />

31. Dezember 20<strong>08</strong> angezeigt, die Konzession danach<br />

neu vergeben zu wollen. <strong>Mainova</strong> wird sich um die<br />

erneute Konzessionsvergabe bewerben. Im Netzgebiet<br />

Hanau hat die Gemeinde Großkrotzenburg erklärt, die<br />

Verlängerung der Gaskonzession an die SWH überprü-<br />

fen zu wollen. Die Gespräche hierzu laufen bereits.<br />

ÖFFNUNG DES MESSWESENS BEI STROM UND GAS<br />

FÜR DEN WETTBEWERB (SMART METERING)<br />

Das am 9. September 20<strong>08</strong> in Kraft getretene<br />

„Gesetz zur Öffnung des Messwesens bei Strom und<br />

Gas für den Wettbewerb“ sorgt insbesondere mit der<br />

Änderung des § 21b des EnWG für eine vollständige<br />

Liberalisierung des Messwesens. Die Anschluss-<br />

nehmer können danach bestimmen, dass der Betrieb<br />

ihrer Messstellen sowie die Messung selbst durch<br />

einen Dritten und nicht mehr durch den heutigen<br />

Netzbetreiber erfolgen soll. Mit der Messzugangs-<br />

verordnung (MessZV) vom 23. Oktober 20<strong>08</strong> wurden<br />

hierfür die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

geschaffen. Im Ergebnis wird damit ein Teil des heu-<br />

tigen regulierten Netzgeschäfts in den Wettbewerb<br />

entlassen – ein neuer Markt entsteht.<br />

Die Liberalisierung des Messwesens bietet für die<br />

etablierten Netz- und Messstellenbetreiber Chancen<br />

und Risiken gleichermaßen. Die Chancen liegen ins-<br />

besondere darin, durch die Übernahme neuer Mess-


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BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

stellen Skaleneffekte und zusätzliches Geschäft zu<br />

generieren und dadurch den zukünftigen Kosten-<br />

und Ergebnisdruck abzumildern. Da viele Unterneh-<br />

men diesen Weg gehen werden und zudem bereits<br />

neue Marktteilnehmer auftreten, ist hier allerdings<br />

mit Preiskämpfen zu rechnen, die die Rentabilität<br />

dieses Geschäfts begrenzen dürften. Die tatsäch-<br />

lichen wirtschaftlichen Potenziale werden daher erst<br />

in Zukunft richtig bewertbar sein.<br />

In jedem Fall stellt die Liberalisierung des Mess-<br />

wesens für die etablierten Netz- und Messstellen-<br />

betreiber eine zusätzliche wirtschaftliche Belastung<br />

dar. Die Umsetzung der MessZV erfordert die Aus-<br />

prägung und Implementierung neuer Prozesse. In<br />

einer Verbände übergreifenden Arbeitsgruppe wur-<br />

den hierzu allein 14 Prozesse definiert, die für einen<br />

reibungslosen Wechsel des Messstellenbetreibers und<br />

Messdienstleisters einheitlich geregelt sein müssen.<br />

Die Prozessbeschreibungen inkl. der neuen Verant-<br />

wortlichkeiten und Arbeitsteilungen liegen jetzt bei<br />

der BNetzA zur Entscheidung. Erst danach kann der<br />

tatsächliche Aufwand zur Umsetzung der MessZV<br />

sowie daraus resultierende weitere Risiken (z. B.<br />

Abgabe der Hoheit über die Messdaten vom Netz-<br />

betreiber an den Messdienstleister) bewertet werden.<br />

Des Weiteren sind umfangreiche Verträge zwischen<br />

den Netzbetreibern, Messstellenbetreibern/Mess-<br />

dienstleistern, Lieferanten und Anschlussnehmern zu<br />

schließen. Auch hierzu gibt es derzeit noch intensive<br />

Diskussionen zwischen den verschiedenen Beteiligten.<br />

Ungeachtet der noch offenen Fragen drängen bereits<br />

erste Unternehmen, insbesondere Lieferanten, die<br />

Netzbetreiber zur Abgabe des Messstellenbetriebs<br />

bzw. der Messdienstleistung. Zudem muss die neue<br />

Marktrolle in den IT-Systemen abgebildet werden,<br />

da die o. g. neuen Prozesse an einen automatisierten,<br />

elektronischen Datenaustausch gebunden sind.<br />

Weitere Belastungen werden aus der Verpflichtung zur<br />

Einführung sogenannter Smart Meter entstehen,<br />

d. h. intelligenter Zähler, die den tatsächlichen Energie-<br />

verbrauch und die tatsächliche Nutzungszeit wider-<br />

spiegeln. Die EU-Richtlinie über die Endenergieeffi-<br />

zienz und Energiedienstleistungen fordert solche<br />

Smart Meter; und auch das integrierte Energie- und<br />

Klimaprogramm der Bundesregierung (IEKP) sieht die<br />

flächendeckende Einführung intelligenter Zähler<br />

b innen sechs Jahren vor. Der neue § 21b EnWG fordert<br />

zudem, dass ab 1. Januar 2010 in Neubauten Smart<br />

Meter einzubauen sind, soweit dies technisch mach-<br />

bar und wirtschaftlich zumutbar ist. Der Austausch<br />

alter bzw. der Einbau neuer intelligenter Zähler ist mit<br />

hohen Kosten verbunden; dabei ist derzeit noch unsi-<br />

cher, wer letztlich die Kosten hierfür zu tragen hat.<br />

Der <strong>Mainova</strong>-Konzern startete zwei Pilotprojekte, im<br />

Rahmen derer in rund 1.500 Frankfurter Haushalten<br />

intelligente Stromzähler installiert wurden. Auf diesem<br />

Wege möchte <strong>Mainova</strong> vor allem die wirtschaftliche<br />

und technische Umsetzbarkeit sowie das Kunden-<br />

interesse der Smart Meter erforschen. Als problema-<br />

tisch herausgestellt hat sich, dass für die intelligenten<br />

Stromzähler noch kein allgemeingültiger Standard<br />

definiert wurde. Dies birgt eine gewisse Unsicherheit<br />

bezüglich der letztlich verwendeten Technologie.<br />

CHANCEN UND RISIKEN IN DER EIGENERZEUGUNG<br />

UND DER VERTEILUNG<br />

In den Bereichen Eigenerzeugung und Verteilung<br />

besteht ein wesentliches Risiko darin, dass es trotz<br />

professioneller Anlagenwartung und Modernisierungs-<br />

investitionen zu Betriebsstörungen bis hin zum Aus-<br />

fall von Erzeugungs- und Verteilungsanlagen kommt.<br />

In begrenztem Umfang können derartige monetäre<br />

Risiken über Versicherungen (bspw. Maschinenbruch-<br />

oder Betriebsunterbrechungsversicherung) be -<br />

schränkt werden. Unabhängig davon darf der Ausfall<br />

einer einzelnen Anlage zu keinem Zeitpunkt zu einer<br />

Gefährdung der Versorgungssicherheit führen.<br />

Ferner kann es – angesichts der ausstehenden Zu -<br />

teilungsentscheidung – zu einer Unterdeckung an<br />

Emissionszertifikatezuteilungen für die dritte Handels-<br />

periode kommen, die durch Zukäufe am Markt kom-<br />

pensiert werden müssten.<br />

Die KWK-Förderung für alle unsere bestehenden<br />

KWK-Anlagen, in denen ein hoher Anteil unserer<br />

Stromerzeugung gefördert wird, läuft spätestens in<br />

2010 aus. Zu begrüßen ist jedoch der Beschluss der<br />

Bundesregierung zur Fortführung der KWK-Förderung<br />

für neu errichtete und modernisierte hocheffiziente<br />

Anlagen nach 2010 sowie die erstmalige Förderung<br />

von Wärmenetzen im Rahmen des neuen KWKG<br />

sowie des EEWärmeG.<br />

Ein weiteres Risiko, dem die Elektrizitäts- und Wärme-<br />

erzeugung ausgesetzt ist, besteht in der stark zu -<br />

nehmenden Preisvolatilität an den Brennstoff-,<br />

Strom- und CO 2 -Märkten. Diese Preisschwankungen<br />

waren insbesondere im vergangenen Geschäftsjahr<br />

signifikant. Bei einem volatilen Energiepreisniveau<br />

kann ein zeitlicher Versatz zwischen Brennstoffbe-<br />

schaffung und Stromvermarktung ein erhebliches<br />

Risiko dar stellen und die Planbarkeit der Deckungs-<br />

beiträge deutlich einschränken. Diesen Effekten wir-<br />

ken wir entgegen, indem die strukturierte Brennstoff-<br />

und CO 2 -Zertifikatebeschaffung und die Stromver-<br />

marktung stärker als bisher zeitlich aufeinander<br />

abgestimmt werden.<br />

Risiken ergeben sich jedoch in der Erzeugung und<br />

Verteilung vor allem aus rechtlichen Neuerungen.<br />

Das Klimaschutzprogramm der EU sieht einen Anteil<br />

erneuerbarer Energien von 20 % am Gesamtenergie-<br />

verbrauch und das der Bundesregierung einen Aus-<br />

bau des Anteils der Stromerzeugung aus erneuer-<br />

baren Energien auf mindestens 30 % bis zum Jahr<br />

2020 vor. Dies wird den gesamten Energiemix nach-<br />

haltig zugunsten von erneuerbaren Energien und<br />

zulasten fossiler Energieträger verändern. Auf diesen<br />

tief greifenden Wandel muss die Strategie der Erzeu-<br />

gung frühzeitig angepasst werden, um das darge-<br />

stellte Risiko auch als Chance zu nutzen. Aus diesem<br />

Grunde plant <strong>Mainova</strong>, Investitionsmöglichkeiten für<br />

die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien<br />

gezielt zu erschließen.<br />

<strong>Mainova</strong> befasst sich intensiv mit der Entwicklung<br />

und Realisierung von Erneuerbare-Energie-Projekten<br />

im eigenen Versorgungsgebiet.<br />

Beispielhaft sei hier das Gemeinschaftsprojekt der<br />

Infraserv Höchst und der MED zur Errichtung einer<br />

Bio-Erdgas-Aufbereitungsanlage im Industriepark<br />

Höchst genannt. Die Anlage wird aufgrund ihrer<br />

Größe und biologischen Technologie bundesweit<br />

einzigartig sein, sodass beide Partner eine Vorreiter-<br />

rolle in dieser Technologie einnehmen werden. Die<br />

innovative Anlage soll voraussichtlich 2011 in Betrieb<br />

gehen, der Baubeginn ist für Ende 2009 geplant. Das<br />

aus der Anlage gewonnene und in das öffentliche<br />

Gasnetz eingespeiste Bio-Erdgas wird <strong>Mainova</strong>s<br />

breite Palette ökologischer Energieprodukte komplet-<br />

tieren. Bis zu 80.000 Megawattstunden Bio-Erdgas,<br />

die etwa dem Jahresverbrauch von 4.000 Einfamilien-<br />

häusern entsprechen, werden dazu beitragen, dass<br />

der CO 2 -Ausstoß aus konventionellem Erdgaseinsatz<br />

reduziert wird.<br />

Ebenfalls beispielhaft genannt werden kann das<br />

gemeinsame Fotovoltaikprojekt des <strong>Mainova</strong>-<br />

Ko nzerns mit der ABG Frankfurt Holding. Diese<br />

Ko operation mündete im Dezember 20<strong>08</strong> in die<br />

Inbetriebnahme der zweitgrößten Fotovoltaikanlage<br />

Frankfurts, mit der die Erzeugung von Regenerativ-<br />

strom durch Fotovoltaik in Frankfurt am Main um<br />

knapp 10 % gesteigert werden konnte. Mit diesem<br />

in Heddernheim umweltschonend erzeugten Strom<br />

wird jährlich eine Kohlendioxidemission von rund<br />

90 Tonnen vermieden und damit ein weiterer Beitrag<br />

zur Klimaentlastung geleistet.<br />

Es ist jedoch absehbar, dass es auch unter Berück-<br />

sichtigung der derzeitig laufenden Projekte kaum<br />

möglich sein wird, im eigenen Versorgungsgebiet ein<br />

Erzeugungsportfolio aufzubauen, welches den<br />

an teiligen Zielen des Klimaschutzprogramms der<br />

Bundesregierung entspricht.


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Vor diesem Hintergrund hat <strong>Mainova</strong> gemeinsam mit<br />

anderen kommunalen Unternehmen die Projektent-<br />

wicklungsgesellschaft – die 8KU Renewables GmbH<br />

(8KU) gegründet. Diese soll Erneuerbare-Energie -Pro-<br />

jekte in den Kombinationen Windkraft in Frankreich,<br />

Großbritannien und Spanien, Offshore-Windkraft in<br />

Deutschland und Großbritannien sowie Biomasse in<br />

Großbritannien und Polen erschließen. Zugleich bie-<br />

tet die Plattform ein Instrument, um das Erzeugungs-<br />

portfolio derart weiterzuentwickeln, dass es mit dem<br />

bundesweit geplanten Ausbau der erneuer b a ren<br />

Energien Schritt hält. Diese Kooperation ermöglicht<br />

die Bündelung von Know-how und Finanzmitteln<br />

sowie die Streuung der Risiken.<br />

CHANCEN UND RISIKEN IN DER ENERGIE B E SCHAFFUNG<br />

UND IM ENERGIEHANDEL<br />

Die Beschaffung von Energie ist zu einer Schlüssel-<br />

funktion der Energieversorgungsunternehmen<br />

geworden. Neuen Untersuchungen zufolge sehen<br />

Energieunternehmen in der langfristigen Absiche-<br />

rung und optimalen Strukturierung des Gas- und<br />

Strombezugs die zentrale Herausforderung für die<br />

eigene Wettbewerbsfähigkeit. Denn bei zunehmend<br />

wettbewerbsbestimmten Endverbraucherpreisen in<br />

den lokalen Absatzmärkten entscheidet insbesondere<br />

die Optimierung der Energiebeschaffung über die<br />

Höhe der realisierbaren Marge.<br />

Der Entwicklung der Energiepreise an den internatio-<br />

nalen Energiemärkten hat im Jahr 20<strong>08</strong> die gesamte<br />

Branche vor große Herausforderungen gestellt. Die in<br />

der zweiten Jahreshälfte 20<strong>08</strong> gesunkenen Beschaf-<br />

fungskosten für Öl und Gas können Markt a nalysten<br />

zufolge nicht als nachhaltig angesehen werden. Im<br />

langfristigen Trend ist mit einer Verteuerung der Welt-<br />

handelspreise für fossile Energien und der Börsen-<br />

preise für Strom zu rechnen. Absenkungen des Ver-<br />

brauchs durch Effizienzsteigerungen bleiben daher<br />

unverzichtbar.<br />

Für die Strombeschaffung entscheidend sind der<br />

Grad der Eigenerzeugung, die wachsenden politi-<br />

schen Vorgaben zur klimafreundlichen Erzeugung<br />

und der durch Energieeffizienz und Sparverhalten<br />

sinkende Energieverbrauch in den Unternehmen<br />

und Haushalten. <strong>Mainova</strong> befindet sich hier in einer<br />

starken Marktposition. Vor allem für Großkunden<br />

wurden innovative Handelsprodukte und Dienst-<br />

leistungen entwickelt. Aus der Eigenerzeugung und<br />

langfristig eingekauften Kraftwerksmengen wurden<br />

Strommengen in Höhe von 2,5 Mrd. kWh direkt über<br />

die Börse bzw. den OTC-Markt gehandelt. Zur Opti-<br />

mierung dieser Handelsgeschäfte wurde das beste-<br />

hende Modell der sogenannte Spreadvermarktung,<br />

d. h. des Stromverkaufs bei gleichzeitiger Absiche-<br />

rung der erforderlichen Inputenergien Kohle bzw.<br />

Gas und von CO 2 -Zertifikaten, weiter verfeinert. Als<br />

Marktzugang für die operative Umsetzung dieser<br />

Handels geschäfte dient weiterhin die Syneco Trading<br />

GmbH, eine Beteiligungsgesellschaft der <strong>Mainova</strong>.<br />

Die Rahmenbedingungen der Gasbeschaffung haben<br />

sich im letzten Jahr u. a. durch die Festlegungen der<br />

Bundesnetzagentur (BNetzA) zu den Ausgleichsleis-<br />

tungs- und Bilanzierungsregeln im Gassektor deutlich<br />

verändert. Ziel ist es, die Marktöffnung zu beschleuni-<br />

gen und den Wettbewerb im Gasmarkt zu intensivie-<br />

ren. Dafür werden zunehmend flexible Beschaffungs-<br />

konzepte und -instrumente sowie eine hoch professio-<br />

nelle, intelligente Systemumgebung benötigt. Die<br />

<strong>Mainova</strong> verfügt hier über große Erfahrung, einen<br />

hervorragenden Marktzugang, hohe Kompetenz und<br />

modernste System-Infrastrukturen. Seit vielen Jahren<br />

beschafft der Konzern erfolgreich Energie weit über<br />

den direkten Endkundenmarkt hinaus für Weiterver-<br />

teilerkunden in der Region. Dabei kann sich <strong>Mainova</strong><br />

auf die bewährte gaswirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

mit Gas Union, E.ON Ruhrgas und Syneco Trading<br />

stützen. Im Berichtszeitraum 20<strong>08</strong> konnten wir das<br />

Gasbeschaffungsvolumen trotz zunehmenden Wett-<br />

bewerbs auf einem Niveau von 21 Mrd. kWh halten,<br />

davon entfielen auf die Weiterverteilerkunden Men-<br />

gen in Höhe von 8 Mrd. kWh.<br />

Für den sich neu entwickelnden Gashandelsmarkt sind<br />

hohe Investitionen in die IT-Infrastruktur und in quali-<br />

fiziertes Personal erforderlich. Viele kleinere und<br />

m ittlere Stadtwerke oder Energieversorgungsunter-<br />

nehmen können und wollen diese hohen Belastungen<br />

für relativ kleine Handelsmengen nicht alleine tragen.<br />

Anderseits dürfen sich kleine und mittlere Energie-<br />

versorgungsunternehmen auch nicht abhängig<br />

machen von Kompetenzen Dritter, die sich nur sehr<br />

schwer kontrollieren lassen. Die Lösung liegt daher<br />

im Erwerb von Anteilen an einer hoch spezialisierten<br />

Beschaffungsgesellschaft. Aus diesem Grund hat<br />

M a inova im Berichtszeitraum gemeinsam mit<br />

12 Stadt- und Gemeindewerken die Dynega Energie-<br />

handel GmbH (Dynega) gegründet. Zunächst werden<br />

bis zu 20 % des Kommunalgasbedarfs dieser Gesell-<br />

schaften über die Dynega beschafft, was derzeit etwa<br />

einer Handelsmenge von 1,0 Mrd. kWh entspricht. Die<br />

übrigen gut 80 % der benötigten Mengen werden<br />

weiterhin über eigene Verträge außerhalb der Gesell-<br />

schaft bezogen.<br />

STEIGENDER WETTBEWERB IM GAS- UND STROMMARKT<br />

Im Privatkundengeschäft Strom und Gas nahm der<br />

Wettbewerb auch im Jahr 20<strong>08</strong> weiter spürbar zu.<br />

Auf diese zu erwartende Entwicklung reagierte<br />

M a inova mit vielfältigen Maßnahmen. So wurde<br />

das Vertriebsgebiet bereits im September 2007 auf<br />

einen Radius von circa 50 Kilometern um Frankfurt<br />

am Main ausgedehnt. Zum Oktober 20<strong>08</strong> wurde<br />

dieser Radius nochmals erweitert. <strong>Mainova</strong> bietet seit-<br />

her die Tarife „<strong>Mainova</strong> Erdgas Direkt“ und „<strong>Mainova</strong><br />

Strom Direkt“ sowie den Ökostrom „novanatur“ im<br />

Umkreis von rund 100 Kilometern um Frankfurt am<br />

Main an. Damit werden unter anderem Kunden in<br />

Bonn, Koblenz, Kaiserslautern, Mannheim, Heidel-<br />

berg, Würzburg, Fulda und Siegen be liefert. In diesen<br />

Gebieten konzentriert sich M a inova auf prozessopti-<br />

mierte und damit kostengünstige und besonders<br />

wettbewerbsfähige Online-Tarife. Unter anderem bie-<br />

tet <strong>Mainova</strong> jeweils eine sechsmonatige Preisgarantie<br />

ohne Mindestvertragslaufzeit, ohne eine festgelegte<br />

Abnahmemenge und ohne Vorauskasse.<br />

Durch die mit der Vertriebsgebietserweiterung ver-<br />

bundenen Zugewinne konnten Kundenverluste im<br />

angestammten Gebiet mehr als wettgemacht wer-<br />

den. Im Jahr 20<strong>08</strong> konnten deutlich mehr Kunden<br />

gewonnen werden als an andere Anbieter verloren<br />

gingen.<br />

Die im Zuge des Wettbewerbs vermehrten Kunden-<br />

wechsel machen einen reibungslosen Lieferanten-<br />

wechselprozess zwingend notwendig. Dieser Prozess<br />

wurde weiter optimiert und dadurch die Prozess-<br />

kosten wesentlich gesenkt. Dies ist elementar, denn<br />

nur wer Massenprozesse im Sinne des Kunden<br />

reibungslos und mit einem hohen Automatisierungs-<br />

grad abwickelt, ist in der Lage, seine Leistungen<br />

wettbewerbsfähig anzubieten. Zudem wurde ein<br />

sogenanntes Order-Management-System im Online-<br />

Service implementiert, das den Wechselvorgang und<br />

den jeweiligen Prozessstatus für die Kunden über das<br />

Internet transparent macht.<br />

Diesbezüglich haben wir auch im vergangenen Jahr<br />

eine überaus positive Bewertung von Verbänden<br />

und Verbraucherorganisationen erhalten, beispiels-<br />

weise vom Bundesverband der Energie- und Wasser-<br />

wirtschaft und vom Institut für Markt, Umwelt<br />

und Gesellschaft (imug). Die kurze Bearbeitungszeit<br />

von Kundenanfragen und die gleichzeitig hohe<br />

Q u alität der Beratung wurde darüber hinaus auch<br />

in einer eigenen Kundenbefragung bestätigt. Vom<br />

Ve rbraucherportal Verivox erhielt der <strong>Mainova</strong>-<br />

S e rvice vier „Glühbirnen“ für den guten Kunden-<br />

service in den Punkten Verfügbarkeit, Kosten und<br />

Kompetenz.<br />

Auch im Geschäftskundenvertrieb war <strong>Mainova</strong> im<br />

Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> erfolgreich. In der Sparte Strom<br />

wurde erstmals auch bei den Geschäftskunden ein<br />

nennenswerter Mengenzuwachs erzielt. Darüber<br />

hinaus konnte in der Sparte Erdgas der erste große<br />

Geschäftskunde gewonnen werden, der von <strong>Mainova</strong><br />

ab dem Gaswirtschaftsjahr 20<strong>08</strong>/2009 bundesweit<br />

versorgt wird.


40 41<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

RECHTLICHE RISIKEN AUS DEM VERTRIEBSGESCHÄFT<br />

Der Bundesgerichtshof hat in zwei Entscheidungen<br />

vom 29. Februar 20<strong>08</strong> (KZR 2/07; „ENSO“) und vom<br />

17. Dezember 20<strong>08</strong> (VIII ZR 274/06 „Euskirchen“)<br />

Preisanpassungsklauseln von Gasversorgungsunter-<br />

nehmen wegen Verstoßes gegen § 307 Abs. 1 BGB<br />

verworfen. Im Verfahren „ENSO“ hatte der betref-<br />

fende Gasversorger Preisanpassungen an Ände-<br />

rungen seiner Vorlieferantenpreise gekoppelt und im<br />

Verfahren „Euskirchen“ an eine Änderung der allge-<br />

meinen Tarifpreise, während die bei <strong>Mainova</strong> ver-<br />

wendeten Klauseln auf die Allgemeinen Versorgungs-<br />

bedingungen für Erdgas Bezug nehmen. Die von<br />

<strong>Mainova</strong> aktuell angebotene Klausel verweist aus-<br />

drücklich auf § 5 Abs. 2 Gasgrundversorgungsverord-<br />

nung. Der BGH hat in seinem Urteil „Euskirchen“<br />

betont, dass es den Gasversorgern freistehe, ihre<br />

Allgemeinen Geschäftsbedingungen mit Sonder-<br />

abnehmern entsprechend den Allgemeinen Versor-<br />

gungsbedingungen zu gestalten. Die Preisanpas-<br />

sungen der <strong>Mainova</strong> im Rahmen ihrer Normsonder-<br />

verträge waren mehrfach Gegenstand gerichtlicher<br />

Auseinandersetzungen mit Kunden, die Forderungen<br />

aus Erdgasrechnungen kürzten. Kein Gericht hat<br />

jedoch bislang die Preisanpassungsklauseln der<br />

<strong>Mainova</strong> für unwirksam befunden.<br />

KARTELLVERFAHREN ZUR WIRKSAMKEIT<br />

L A NG FRISTIGER GASLIEFERVERTRÄGE<br />

Langfristig abgeschlossene Gaslieferverträge der<br />

Ferngasgesellschaften sowie der weiterverteilenden<br />

Gasversorgungsunternehmen unterlagen bis zum<br />

1. Oktober 2007 einer Vertragsanpassung. Mit<br />

Beschluss vom 10. Februar 2009 hat der Bundes-<br />

gerichtshof als letzte Instanz diese Ansicht bestätigt,<br />

welche bereits vom Kartellsenat des OLG Düsseldorf<br />

im Oktober 2007 vertreten wurde, der damit die<br />

dahingehende Anweisung des Bundeskartellamtes<br />

gegen die E.ON Ruhrgas <strong>AG</strong>, Essen, vom Januar 2006<br />

stützte. Langfristige Lieferverträge sind demnach nur<br />

noch bei einer Lieferquote bis zu 50 % zulässig. Die<br />

zulässige Laufzeit verkürzt sich bei einer Lieferquote<br />

zwischen 50 % und 80 % auf vier Jahre und bei einer<br />

Lieferquote über 80 % auf zwei Jahre. Auf die Gasbe-<br />

zugsverträge der <strong>Mainova</strong> haben diese kartellrecht-<br />

lichen Rahmenbedingungen keine Auswirkun gen; sie<br />

wurden vom Bundeskartellamt als unbedenklich einge-<br />

stuft. Die längerfristigen Lieferverträge mit Weiterver-<br />

teilern sind schon zum Gaswirtschaftsjahr 2007/20<strong>08</strong><br />

mit verkürzten Laufzeiten angepasst worden.<br />

VERFAHREN ZUR ÜBERPRÜFUNG DER WASSERPREISE<br />

Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr<br />

und Landesentwicklung (HMWVL) hat die <strong>Mainova</strong><br />

am 10. Dezember 2007 im Rahmen einer Verfügung<br />

aufgefordert, rückwirkend für die Zeit ab 1. Juli 2005<br />

die Preise für Haushalts- und Kleingewerbekunden<br />

um durchschnittlich 37 % zu senken. Die Verfügung<br />

ist bis zum 31. Dezember 2009 befristet. Das HMWVL<br />

hat <strong>Mainova</strong>s Wasserpreisniveau mit dem der Stadt-<br />

werke Augsburg sowie zwölf weiteren kommunalen<br />

Wasserversorgungsunternehmen im gesamten<br />

Bundes g e biet verglichen. Gegen diese Verfügung<br />

legte <strong>Mainova</strong> am 19. Dezember 2007 beim Ober-<br />

landes g e richt (OLG) Frankfurt am Main Beschwerde<br />

ein, da die Umsetzung der Verfügung voraussichtlich<br />

dauerhafte nicht auszugleichende jährliche Verluste<br />

im Wassergeschäft im unteren zweistelligen Millio-<br />

nenbereich sowie eine nachhaltige erhebliche Wert-<br />

minderung der Wasserversorgungsnetze zur Folge<br />

hätte und diese letztlich die wirtschaftliche Substanz<br />

<strong>Mainova</strong>s gefährden würden. Die Beschwerde hat<br />

aufschiebende Wirkung.<br />

Am 18. November 20<strong>08</strong> bestätigte das OLG Frankfurt<br />

am Main eine parallele Preissenkungsverfügung des<br />

HMWVL gegen den Wetzlarer Wasserversorger EnWag.<br />

Das OLG erklärte in seiner Begründung, dass Wasser-<br />

versorger, die Endkunden beliefern, grundsätzlich<br />

miteinander vergleichbar seien. Unterschiede in der<br />

Beschaffungssituation fielen dabei „nicht ins Gewicht“,<br />

da an die Vergleichbarkeit lediglich geringe Anforde-<br />

rungen zu stellen seien, sodass ein „grobes Raster“<br />

ausreiche. Zudem kam das OLG zu dem Ergebnis,<br />

dass zur Rechtfertigung höherer Preise als bei Ver-<br />

gleichsunternehmen nur „unvermeidbare Kosten“<br />

bedingt durch „schicksalhafte Strukturnachteile“<br />

geeignet seien. EnWag habe höhere Kosten im<br />

Ve rgleich zu ähnlichen Unternehmen jedoch nicht<br />

ausreichend in Form einer detaillierten Kostenstellen-<br />

rechnung begründet. Die Darlegungs- und Beweislast<br />

liege beim Versorgungsunternehmen. Eine rückwir-<br />

kende Feststellung, dass Wasserpreise seit dem<br />

1. Juli 2005 missbräuchlich überhöht seien, sei hin-<br />

gegen aufzuheben.<br />

Der Beschluss des OLG ist noch nicht rechtskräftig.<br />

EnWag und HMWVL haben beim Bundesgerichtshof<br />

(BGH) Rechtsmittel eingelegt.<br />

<strong>Mainova</strong> hat anhand umfangreicher Gutachten<br />

detailliert dargelegt, woraus sich für <strong>Mainova</strong> eine<br />

abweichende Kostensituation ergibt. Wesentliche<br />

Rechtfertigungsgründe aus Sicht der <strong>Mainova</strong> sind<br />

beispielsweise die hohe Anzahl von Pendlern und<br />

Hotelgästen in Frankfurt, für die <strong>Mainova</strong> eine aus-<br />

reichende Wasserversorgung bei geringerer spezifi-<br />

scher Wasserabnahme dieser Kunden sicherstellen<br />

muss. Auch die Kosten der Wasserbeschaffung von<br />

der Hessenwasser GmbH & Co. KG sind in Frankfurt<br />

aufgrund der aufwändigeren Wassergewinnungs-<br />

verfahren höher als im Bundesdurchschnitt und bei<br />

den Vergleichsunternehmen. Darüber hinaus ist der<br />

Rückgang der Wasserabgabe an Endkunden bei<br />

M a inova deutlich größer als im Bundesdurchschnitt.<br />

Hinzu kommt der Umstand, dass an die Stadt Frank-<br />

furt im Vergleich zu anderen Städten eine höhere<br />

Konzessionsabgabe zu zahlen ist.<br />

Aus diesen Gründen geht <strong>Mainova</strong> davon aus, dass<br />

das EnWag-Verfahren nicht ohne weiteres mit dem<br />

Verfahren der <strong>Mainova</strong> vergleichbar ist.<br />

Neben dem Kartellverfahren des HMWVL hat am<br />

26. November 2007 der Hessische Rechnungshof<br />

gegenüber der Stadt Frankfurt am Main eine verglei-<br />

chende Prüfung der Trinkwasserpreise in Hessens<br />

Großstädten angekündigt. Dieses ebenfalls sehr<br />

umfangreiche Verfahren wurde vom Hessischen<br />

Rechnungshof Anfang 20<strong>08</strong> mit Unterstützung eines<br />

Beratungsunternehmens gestartet und wird aller<br />

Vo raussicht nach Mitte 2009 abgeschlossen. Der Hes-<br />

sische Rechnungshof wird für seine Prüfung voraus-<br />

sichtlich andere Bewertungskriterien als das HMWVL<br />

heranziehen, was zu unterschiedlichen behördlichen<br />

Prüfungsergebnissen führen kann.<br />

AUSWIRKUNGEN DER FINANZMARKTKRISE<br />

Erste Auswirkungen der Finanzkrise sind auch für den<br />

<strong>Mainova</strong>-Konzern spürbar. Dies zeigt sich vor allem<br />

am Abnahmeverhalten unserer Industriekunden, die<br />

im Zusammenhang mit der Finanzkrise Produktions-<br />

anpassungen vornehmen. Allerdings liegt der Schwer-<br />

punkt unseres Kundenportfolios im Privatkunden-<br />

segment sowie bei dienstleistungsnahen Gewerbe-<br />

kunden, die beispielsweise Bürogebäude oder<br />

Rechenzentren betreiben. Hier wirkt sich die Finanz-<br />

krise bisher nicht im gleichen Maße aus wie beim<br />

produzierenden Gewerbe.<br />

Sofern die Arbeitslosigkeit im Raum Frankfurt sowie<br />

die Insolvenzen von Geschäftskunden ansteigen soll-<br />

ten, rechnet <strong>Mainova</strong> mittelfristig mit zunehmenden<br />

Ausfällen, dem verstärkten Ausnutzen von Zahlungs-<br />

zielen und einer steigenden Inanspruchnahme von<br />

Stundungen und Ratenzahlungen. Derzeit liegen<br />

diese noch auf einem sehr niedrigen, im langfristigen<br />

Vergleich stabilen Niveau. Bereits in der Vergangen-<br />

heit setzte <strong>Mainova</strong> im Forderungsmanagement<br />

system g e stützte Verfahren ein, die sich am Kunden-<br />

segment sowie an internen und externen Bonitäts-<br />

einschätzungen orientieren. Einer sich bei den Kunden<br />

abzeichnenden Verschlechterung der Zahlungsmoral<br />

wird mit der Anforderung von Sicherheitsleistungen<br />

begegnet. Darüber hinaus setzt <strong>Mainova</strong> bei Groß-<br />

kunden gezielt Telefoninkasso ein. Durch die Online-<br />

anbindung an externe Auskunfteien in Verbindung<br />

mit internen Bonitätsmerkmalen ist es uns möglich,<br />

drohende Zahlungsausfälle rechtzeitig zu erkennen<br />

und gemeinsam mit dem Kunden nach Lösungen zu<br />

suchen, um eventuelle Schäden zu minimieren. Der-<br />

zeit können wir das Ausmaß eventuel ler Absatzeinbu-


42 43<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

ßen und Zahlungsausfälle jedoch nicht abschließend<br />

einschätzen. Es ist zudem davon auszugehen, dass<br />

sich die Finanzkrise negativ auf unsere Finanzierungs-<br />

konditionen bei Kreditgebern auswirken wird.<br />

IMPLEMENTIERUNG EINES COMPLIANCE<br />

MAN<strong>AG</strong>EMENT SYSTEMS<br />

Mit Blick auf das für 2009 angekündigte Bilanzrechts-<br />

modernisierungsgesetz (BilMoG), das verstärkte Über-<br />

wachungspflichten vorsieht, hat der Vorstand der<br />

<strong>Mainova</strong> entsprechende Maßnahmen veranlasst. So<br />

wurde im Frühjahr 20<strong>08</strong> ein Compliance Management<br />

System implementiert. Dieses besteht aus einem<br />

Chief Compliance Officer, der wiederum durch eine<br />

ihm unterstellte Abteilung – dem Compliance<br />

Management – unterstützt wird. Das Compliance<br />

Management System hilft sicherzustellen, dass sich<br />

das Unternehmen und seine Organe im Einklang mit<br />

dem geltenden Recht verhalten.<br />

Für das Compliance Management des Verbundes<br />

<strong>Mainova</strong> wurde eine Richtlinie – bestehend aus einer<br />

Organisationsanweisung zum Vorgehen bei Com-<br />

pliance Verstößen und zum <strong>Mainova</strong>-Verhaltens -<br />

kodex – erarbeitet.<br />

Neben dieser Dokumentation wurde ein Compliance<br />

Management Committee implementiert. Hierbei<br />

handelt es sich um ein internes Beratungsgremium<br />

bestehend aus den Leitern der Bereiche/Stabsstellen<br />

Personal, Vorstandsangelegenheiten, Revision, Sicher-<br />

heit und Umweltschutz unter der Leitung des Chief<br />

Compliance Officers. Dieses unterstützt den Vorstand<br />

bei der Erfüllung seiner Compliance Aufgaben ent-<br />

sprechend der Geschäftsordnung für das Compliance<br />

Management Committee.<br />

Zudem eröffnet ein Hinweisgebersystem, dargestellt<br />

in der Richtlinie für Hinweise auf Compliance Ver-<br />

stöße, den Mitarbeitern der <strong>Mainova</strong> die Möglichkeit,<br />

sich mit Hinweisen über vermeintliche oder tatsäch -<br />

liche Unregelmäßigkeiten im Unternehmen direkt im<br />

persönlichen Gespräch oder auch anonym an einen<br />

kompetenten Ansprechpartner zu wenden. Dafür steht<br />

den Beschäftigten neben den in die Unternehmens-<br />

struktur integrierten Compliance Chief Officer und<br />

Compliance Manager ein Ombudsmann außerhalb<br />

des Unternehmens zur Verfügung, der die vertrauliche<br />

Behand lung der ihm zugetragenen Informationen<br />

gewährleistet.<br />

FAZIT<br />

Für Risiken, die den Fortbestand der <strong>Mainova</strong>, ihrer<br />

Tochtergesellschaften oder einzelner Beteiligungen<br />

zukünftig gefährden oder deren Vermögens-, Finanz-<br />

und Ertragslage wesentlich beeinträchtigen könnten,<br />

gibt es trotz der gegenwärtigen Finanz- und Wirt-<br />

schaftskrise keine Anhaltspunkte. Gleiches gilt für die<br />

Berücksichtigung der Gesamtrisikopositionen des Mai-<br />

nova-Konzerns. Es kann hingegen nicht ausgeschlos-<br />

sen werden, dass sich durch den verschärfenden<br />

Wettbewerb, die Netzentgeltregulierung sowie die<br />

Verfügung zur Wasserpreissenkung der Hessischen<br />

Landeskartellbehörde Auswirkungen auf die Vermö-<br />

gens-, Finanz- und Ertragslage ergeben können.<br />

ZUKÜNFTIGE GESCHÄFTS-<br />

ENTWICKLUNG<br />

KONJUNKTURELLE ENTWICKLUNG<br />

Die Konjunkturaussichten für das Geschäftsjahr 2009<br />

haben sich infolge der internationalen Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise deutlich verschlechtert. Nach einem<br />

Anstieg des deutschen Bruttoinlandsprodukts im Jahr<br />

20<strong>08</strong> um 1,3 % wird für das Jahr 2009 ein Rückgang<br />

um mindestens 3 % erwartet. Deutschlands wichtig-<br />

ste Handelspartner sind von den weltweiten rezes-<br />

siven Entwicklungen besonders stark betroffen. Als<br />

direkte Konsequenz von Finanzkrise und kollabieren-<br />

den Immobilienmärkten kommt es dort zu ausge-<br />

prägten Schwächephasen, die zu einem deutlichen<br />

und länger anhaltenden Rückgang der für die export-<br />

orientierte deutsche Volkswirtschaft wichtigen Aus-<br />

lands nachfrage führen. Die Finanz- und Wirtschafts-<br />

krise wird sich zudem negativ auf das Konsum- und<br />

Investitionsverhalten auswirken. Die Unsicherheit bei<br />

den Verbrauchern sowie eine geringere Arbeitsmarkt-<br />

dynamik belasten den privaten Verbrauch. Zudem<br />

werden die Unternehmensinvestitionen vor dem Hin-<br />

tergrund der schwächeren Industriekonjunktur sinken.<br />

Die Wirtschaft befindet sich damit 2009 in einer<br />

Rezession. Die Bundesregierung hofft nun, den Ein-<br />

bruch des Bruttoinlandsprodukts mit Hilfe ihrer zwei<br />

insgesamt 29 Einzelmaßnahmen umfassenden Kon-<br />

junkturpakete auf etwa 2 % begrenzen zu können.<br />

Inwieweit diese Hilfsmaßnahmen die Konjunktur stüt-<br />

zen, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar.<br />

Experten rechnen damit, dass sich die deutsche Wirt-<br />

schaft erst wieder 2010 moderat beschleunigen wird.<br />

ENTWICKLUNG DER ENERGIEPREISE UND DES<br />

CO 2 -EMISSIONSHANDELS<br />

Zu Beginn des Jahres 2009 war das Geschehen an<br />

den Energiemärkten weiterhin von der Konjunktur-<br />

krise überschattet.<br />

Die Stromterminnotierungen der Kalenderjahr-<br />

produkte Baseload erreichten mit etwa 50 Euro pro<br />

Megawattstunde im Januar einen neuen Tiefststand<br />

im laufenden Abwärtstrend. Grund hierfür waren fal-<br />

lende Preise bei den Emissionsrechten, die vermutlich<br />

deshalb unter Abgabedruck gerieten, weil Industrie-<br />

unternehmen überschüssige Zertifikate am Markt<br />

platzierten, um liquide Mittel zu erhalten. Dagegen<br />

deutete sich bei den Öl- und Kohlepreisen eine<br />

leichte Stabilisierung an, die sich bereits im Dezem-<br />

ber 20<strong>08</strong> abzeichnete.<br />

Im weiteren Jahresverlauf 2009 gehen viele Experten<br />

von einer Beruhigung des Wirtschaftsabschwungs in<br />

der zweiten Jahreshälfte aus. Dies nicht zuletzt des-<br />

halb, weil von einer positiven Wirkung der national<br />

und international aufgelegten Konjunkturprogramme<br />

und der für den Finanzsektor bereitgestellten Hilfs-<br />

programme ausgegangen wird. Sofern diese Entwick-<br />

lung eintritt, dürfte der Verfall der Energiepreise weit-<br />

gehend zum Stillstand kommen. Gleichwohl gibt es<br />

Befürchtungen, die von einem rezessiven Verlauf über<br />

das Jahr 2009 hinaus ausgehen, welcher zu einem<br />

weiteren Verfall der Energiepreise führen könnte.<br />

ERGEBNISENTWICKLUNG 2009 UND 2010<br />

Die Ergebnisentwicklung 2009 und 2010 wird durch<br />

folgende wesentliche Einflüsse geprägt: Zum einen<br />

werden die seitens der Bundesregierung verabschie-<br />

deten energiepolitischen Rahmenbedingungen, wel-<br />

che insbesondere die Energieeffizienz in den Vorder-<br />

grund stellen, das Geschäftsmodell des <strong>Mainova</strong>-<br />

Konzerns nachhaltig verändern. Zum anderen wird<br />

sich die aus der internationalen Finanz- und Wirt-<br />

schaftskrise entstandene konjunkturelle Schwäche<br />

auswirken. Ferner wird sich der steigende Wettbe-<br />

werbsdruck auf der Vertriebsseite weiter bemerkbar<br />

machen. Durch die Reduzierung von Kosten, die Ver-<br />

besserung von Prozessen sowie die Optimierung der<br />

Handelsstrategien wird es <strong>Mainova</strong> gelingen, diese<br />

belastenden Entwicklungen zu kompensieren.<br />

<strong>Mainova</strong> erwartet aufgrund der kühlen Witterung<br />

zum Jahresbeginn 2009 und der daraus resultieren-<br />

den positiven Absatzentwicklung in den witterungs-<br />

abhängigen Sparten ein absatz- und umsatzstarkes<br />

erstes Quartal 2009. Für das noch verbleibende<br />

Geschäftsjahr 2009 gehen wir von „normalen“ Tem-<br />

peraturverhältnissen in den Heizperioden aus. Im<br />

Wärmegeschäft erwarten wir ab 2010 Effekte aus der<br />

Neuregelung der KWK-Förderung und dem Ausbau<br />

emissionsarmer Fernwärme. Hier wird sich in den<br />

nächsten Jahren ein Wachstumsfeld für <strong>Mainova</strong> ent-<br />

wickeln. Aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise ist<br />

mit einem Nachfrage- und Preisrückgang an den<br />

Energiebeschaffungsmärkten zu rechnen. Im Strom-<br />

und Erdgasvertrieb wird dieser Effekt den steigenden<br />

Wettbewerbsdruck noch verstärken und zu erhöhten<br />

Kundenwechseln führen. Im ersten Quartal konnten<br />

die Kundenverluste und Absatzminderungen in<br />

unserem angestammten Vertriebsmarkt durch Kunden-<br />

gewinne außerhalb des eigenen Netzgebietes kom-<br />

pensiert werden. Insgesamt ist mit einer Reduzierung<br />

der Endverbraucherpreise im Strom- und Erdgas-<br />

geschäft gegenüber dem Vorjahr zu rechnen. Im Ver


44 45<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

trieb hat sich die internationale Finanz- und Wirt-<br />

schaftskrise im ersten Quartal 2009 nicht im Ergebnis<br />

bemerkbar gemacht. <strong>Mainova</strong> hat bezogen auf For-<br />

derungsausfälle und Absatzeinbrüche ein Früherken-<br />

nungssystem aufgebaut. Auch für den weiteren<br />

Geschäftsverlauf erwarten wir keine überdurch-<br />

schnittlichen Kundenausfälle.<br />

<strong>Mainova</strong> wird in 2009 das Ergebnisverbesserungs-<br />

projekt, das im Jahr 2005 aufgesetzt wurde, ab -<br />

schließen. Hier konnten in den letzten Jahren erheb-<br />

liche Kosteneinsparungen realisiert werden, die zu<br />

einer Ergebnisstabilisierung in 2009 und 2010 beitra-<br />

gen. <strong>Mainova</strong> beabsichtigt diese Aktivitäten weiter zu<br />

verstärken und mit einem Projekt zum „Intelligenten<br />

Kostenmanagement“ die Kostensituation in den<br />

unterstützenden Funktionen weiter zu optimieren.<br />

Innerhalb des Tochterunternehmens NRM wird in<br />

2009 das Projekt „Prozess- und Auftragsmanage-<br />

ment“ umgesetzt. Hier werden vor allem die opera-<br />

tiven Prozesse des Netzgeschäfts nachhaltig in effi-<br />

ziente Strukturen spartenübergreifend überführt. Ein<br />

wesentlicher Ergebnisgarant ist die Optimierung<br />

unserer Handelsstrategie. So wird 2009 erstmalig<br />

die Kohle- und Gasbeschaffung im Rahmen eines<br />

Projektes zur „Spread-Vermarktung“ an die Vermark-<br />

tung von Eigenerzeugungsmengen gekoppelt. Damit<br />

gelingt es <strong>Mainova</strong> bereits heute, die zukünftigen<br />

Ertrags- und Kostenstrukturen an diesen volatilen<br />

Märkten zu sichern.<br />

Insgesamt sind wir für das Jahr 2009 optimistisch,<br />

die geplanten Ergebnisbeiträge in allen Bereichen<br />

des Kerngeschäfts zu realisieren, sodass ein Ergebnis<br />

in Vorjahreshöhe erreicht werden kann. Für 2010<br />

erwarten wir ein gegenüber dem Jahr 2009 leicht<br />

rückläufiges operatives Ergebnis.<br />

INVESTITIONEN<br />

Für das Geschäftsjahr 2009 plant <strong>Mainova</strong> Gesamt-<br />

investitionen in Höhe von rund 179 Mio. Euro. Davon<br />

entfallen alleine rund 52 Mio. Euro auf Investitionen<br />

in die Erneuerung und den Ausbau der Netze, rund<br />

40 Mio. Euro auf Erzeugungsanlagen für Strom und<br />

Fernwärme sowie rund 52 Mio. Euro auf Investitionen<br />

in Beteiligungen.<br />

Wir investieren in die Erzeugung, um unsere vorhan-<br />

denen Kraftwerkskapazitäten zu modernisieren und<br />

gleichzeitig neue Kapazitäten zu schaffen. Dieses Ziel<br />

erreichen wir u. a. mit unserer 15,6-prozentigen<br />

Beteiligung an der Gemeinschaftskraftwerk Irsching<br />

GmbH. Insgesamt stehen hier noch Investitionen der<br />

<strong>Mainova</strong> in Höhe von 11,8 Mio. Euro aus, von denen<br />

6,2 Mio. Euro in 2009 zu leisten sind.<br />

Im Heizkraftwerk West verbessern wir die Wirtschaft-<br />

lichkeit, indem wir die mit Gas betriebene Maschine 6<br />

ersetzen und damit die Leistung von 2,4 Megawatt<br />

auf rund 8 Megawatt erhöhen. Hierfür sind bis zum<br />

Jahr 2013 Investitionen von insgesamt 7,4 Mio. Euro<br />

vorgesehen.<br />

Der Kältebedarf des Frankfurter Flughafens ist in den<br />

vergangenen Jahren stetig gestiegen. Dies resultiert<br />

aus dem Flughafenausbau im Bereich des Terminal 1<br />

und den Verbindungsbauten zum Terminal 2. Um die<br />

Versorgung mit Kälte dort weiterhin in ausreichen-<br />

dem Maße gewährleisten zu können, werden in dem<br />

auf dem Flughafengelände seit 1994 betriebenen<br />

Heiz-Kältewerk der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> Absorptionsmaschi-<br />

nen durch leistungsstärkere Turbokältemaschinen<br />

ersetzt. Hierdurch können bei gleichem Flächen-<br />

bedarf höhere Kälteleistungen realisiert werden, da<br />

das von der Fraport <strong>AG</strong> zur Verfügung gestellte<br />

Betriebsgebäude nicht erweiterbar ist. Die maximale<br />

Kälteleistung des Heiz-Kältewerks wird durch diese<br />

Investitionen von derzeit 58,5 MegawattKälte auf<br />

65 MegawattKälte erhöht. Zur Deckung des steigen-<br />

den Fernwärmebedarfs des Flughafens ist es erforder-<br />

lich, die im Heizkraftwerk Niederrad installierte Druck-<br />

erhöhungsstation zu modernisieren, da größere<br />

Schäden an den Pumpen der Druckerhöhungsstation<br />

am Flughafenstrang zu einer Unterversorgung des<br />

Flughafens mit Wärme führen können. Durch den<br />

Umbau der sechs Pumpen wird neben einer Leistungs-<br />

steigerung um rund 30 % auch eine Senkung der<br />

Betriebskosten ermöglicht. Diese Umbauarbeiten<br />

s o llen außerhalb der Heizperiode Mitte 2009 durch-<br />

geführt werden.<br />

Als wesentliches Projekt ist bei den Investitionen in<br />

die Netzinfrastruktur der unterirdische Neubau des<br />

Umspannwerks Hochstraße zu nennen. Das 1963<br />

errichtete Umspannwerk neben der Alten Oper ist<br />

das zweitgrößte Umspannwerk im Stromversorgungs-<br />

netz Frankfurts und versorgt große Teile der Innen-<br />

stadt und des Bankenviertels mit elektrischer Energie.<br />

Da in dieser zentralen Lage unmittelbar zwischen<br />

dem Liesel-Christ-Park und der Alten Oper ein neues<br />

5-Sterne-Hotel entstehen soll, zieht das Umspann-<br />

werk nun bis 2011 an einen neuen unterirdischen<br />

Standort in unmittelbarer Nähe um. Das unter-<br />

irdische Bauwerk soll in 2009 fertiggestellt werden,<br />

sodass mit dem Einbau der Umspanntechnik eben-<br />

falls im selben Jahr begonnen werden kann. Das<br />

Umspannwerk Hochstraße wird nach seiner Fertig-<br />

stellung im Jahr 2011 europaweit zu den modernsten<br />

seiner Art zählen.<br />

Im Fernwärmenetz ist der Bau einer rund 6 km langen<br />

Verbindungsleitung vom Müllheizkraftwerk Nordwest-<br />

stadt zum ehemaligen Heizwerk in der Lübecker<br />

Stra ße/Raimundstraße geplant. Dieses mit Erdgas/<br />

Heizöl betriebene Heizwerk kann nach dem Bau der<br />

Leitung stillgelegt werden. Die Nutzung der Wärme<br />

aus der Müllverbrennung ermöglicht die Einsparung<br />

bedeutender Mengen an CO 2 . Zudem können durch<br />

den Neubau der Verbindungsleitung zusätzliche Kun-<br />

den am derzeit neu entstehenden Universitäts gelände<br />

Campus Westend angeschlossen werden.<br />

Auch der stetige Lastzuwachs im Umfeld des<br />

Umspannwerks Osthafenplatz, bedingt durch u. a.<br />

den europäischen Internet-Zentralknoten Interxion<br />

sowie die Europäische Zentralbank, macht eine Ver-<br />

legung von zwei neuen 110-kV-Kabeln vom<br />

Umspannwerk Osthafenplatz bis zum Ostbahnhof<br />

notwendig. Die von 2009 bis 2011 geplante städti-<br />

sche Straßenbaumaßnahme „Ostendsanierung“<br />

ermöglicht eine koordinierte und damit effektive Ver-<br />

legung in diesem wichtigen, sich stark entwickelnden<br />

Gebiet. Zudem erhält der europäische Internet-<br />

Zentral knoten Interxion eine deutliche Leistungsver-<br />

stärkung durch die zusätzliche Verlegung von sechs<br />

Mittelspannungs-Kabeln.<br />

Als Ersatz für das sanierungsbedürftige alte Verwal-<br />

tungs hochhaus in der Solmsstraße ist der Neubau<br />

eines Bürogebäudes vorgesehen. Für die Errichtung<br />

des Gebäudes in 2009 ist ein Budget in Höhe von<br />

8,5 Mio. Euro vorgesehen. Gegenüber der Sanierung<br />

des bestehenden Verwaltungshochhauses stellt der<br />

Neubau die kostengünstigere Variante dar, die zudem<br />

die Umsetzung einer effektiven und an den Arbeits-<br />

abläufen orientierten Raumplanung ermöglicht. Der<br />

Bezug des Neubaus soll Anfang 2011 erfolgen.<br />

Weitere 14 Mio. Euro sind für Investitionen an den<br />

vorwiegend technisch genutzten Betriebsstandorten<br />

Gutleutstraße 280 und Franziusstraße 48 geplant.<br />

Der bestehende Gebäudebestand an diesen Stand-<br />

orten weist zum Teil gravierende bauliche Mängel<br />

auf. Diese Baumaßnahmen werden voraussichtlich<br />

Ende 2011 abgeschlossen sein.<br />

PERSONAL<br />

Zahlreiche Maßnahmen haben in der Vergangenheit<br />

dazu beigetragen, unsere Mitarbeiterinnen und Mit-<br />

arbeiter bedarfsgerecht einzusetzen und zukunfts-<br />

fähige Strukturen und Prozesse zu entwickeln. Den-<br />

noch erfordert der anhaltende Wandel in der Energie-<br />

versorgungsbranche, der uns auch weiterhin vor<br />

immer neue Herausforderungen stellen wird, eine be -<br />

ständige Überprüfung und Optimierung unserer Effi-<br />

zienz und Kostenstrukturen. Aus diesem Grunde be -<br />

sitzt das Erkennen und Ausschöpfen personalwirtschaft-<br />

licher Optimierungspotenziale, auch über unser Projekt<br />

„Ergebnisverbesserung“ hinaus, höchste Priori t ät.<br />

Insbesondere der zunehmende Kostendruck im<br />

Bereich der Versorgungsnetze hat uns im Geschäfts


46 47<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

jahr 20<strong>08</strong> dazu veranlasst, in unserer Konzerngesell-<br />

schaft NRM ein Projekt zur Optimierung des Prozess-<br />

und Auftragsmanagements zu starten. Ziel des Pro-<br />

jekts ist die Entwicklung einer Organisationsstruktur,<br />

die schnelle Anpassungen an veränderte Auftrags-<br />

und Marktsituationen ermöglicht. Wie in der Vergan-<br />

genheit werden wir auch im Rahmen dieses Projekts<br />

eventuell erforderliche Anpassungen des Per-<br />

sonalbestands sozialverträglich gestalten.<br />

Trotz der sich bereits im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> abzeich-<br />

nenden konjunkturellen Abkühlung und negativer<br />

gesamtwirtschaftlicher Prognosen halten wir daran<br />

fest, in die Aus- und Weiterbildung zu investieren.<br />

Denn qualifizierte und engagierte Mitarbeiter<br />

betrachten wir als Grundlage unseres Erfolges. Um<br />

auf Veränderungen schnell und flexibel reagieren zu<br />

können, müssen unsere Mitarbeiter zusätzliche Kom-<br />

petenzen erwerben und diese einsetzen. Wir arbeiten<br />

daher auch zukünftig an der Weiterentwicklung<br />

unserer Personalinstrumente. Folglich werden wir die<br />

Bandbreite an Möglichkeiten zur berufsbegleitenden<br />

Weiterqualifizierung erhöhen, beispielsweise durch<br />

die Ausbildung zum/zur Energiefachwirt/in bzw.<br />

zum/zur zertifizierten Energiewirtschaftsmanager/in.<br />

Selbstverständlich wird es aber auch weiterhin von<br />

zentraler Bedeutung sein, neue qualifizierte Mit-<br />

arbeiterinnen und Mitarbeiter für <strong>Mainova</strong> zu gewin-<br />

nen und diese möglichst langfristig zu binden.<br />

Neben den in der Vergangenheit aufgenommenen<br />

Aktivitäten, wie der verstärkten Kooperation mit<br />

Hochschulen oder der Ausweitung unseres Trainee-<br />

Programms, arbeiten wir beständig daran, unsere<br />

Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen. Dies ist nur<br />

möglich, indem wir weitere Möglichkeiten zur Opti-<br />

mierung der Work-Life-Balance unserer Mitarbeite-<br />

rinnen und Mitarbeiter schaffen. Um auch die<br />

Beweggründe für deren Handeln besser zu verste-<br />

hen, werden wir in dem Jahr 2009 das Instrument<br />

der Mitarbeiterbefragung nutzen. Die innerhalb der<br />

Befragungen erlangten Erkenntnisse dienen uns als<br />

Grundlage für die Identifikation von Handlungs-<br />

feldern und unterstützen die bedarfsgerechte Weiter-<br />

entwicklung all unserer Maßnahmen.<br />

Frankfurt am Main, den 20. April 2009<br />

Dr. Alsheimer Herbst Zientek


48 49<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

BILANZ<br />

AKTIVSEITE Tsd. € Anhang 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

Immaterielle Vermögenswerte (11) 32.583 26.683<br />

Sachanlagen (11) 983.<strong>08</strong>2 985.833<br />

At equity bilanzierte Beteiligungen (12) 259.407 244.576<br />

Ü b rige langfristige Forderungen und finanzielle<br />

Vermögenswerte (13) 124.436 133.709<br />

Latente Steueransprüche (17) 7.735 2.485<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

1.407.243 1.393.286<br />

Vorräte (14) 26.253 20.841<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (15) 267.426 260.883<br />

Sonstige Vermögenswerte (16) 267.550 274.023<br />

Flüssige Mittel 6.503 5.476<br />

567.732 561.223<br />

1.974.975 1.954.509<br />

PASSIVSEITE Tsd. € Anhang 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Eigenkapital<br />

Anteile des Konzerns<br />

Gezeichnetes Kapital (18) 142.336 142.336<br />

Kapitalrücklage 207.<strong>08</strong>2 207.<strong>08</strong>2<br />

Gewinnrücklagen (19) 517.816 505.970<br />

867.234 855.388<br />

Minderheitenanteile (20) 21.790 21.235<br />

Langfristige Schulden<br />

889.024 876.623<br />

Langfristige Finanzschulden (23) 283.337 305.870<br />

Übrige langfristige Verbindlichkeiten (25) 33.726 21.292<br />

Pensionsrückstellungen (21) 32.679 35.067<br />

Andere langfristige Rückstellungen (22) 102.615 102.981<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten (17) 132.204 131.340<br />

Kurzfristige Schulden<br />

584.561 596.550<br />

Kurzfristige Finanzschulden (23) 39.079 37.646<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (24) 196.841 171.817<br />

Sonstige Rückstellungen (22) 27.671 21.974<br />

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten (25) 237.799 249.899<br />

501.390 481.336<br />

1.974.975 1.954.509


50 51<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />

Tsd. € Anhang 20<strong>08</strong> 2007<br />

Umsatzerlöse (1) 1.715.182 1.497.713<br />

Bestandsveränderungen 2.011 1.142<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 9.857 9.837<br />

Sonstige betriebliche Erträge (2) 82.297 56.101<br />

Materialaufwand (3) 1.303.766 1.105.705<br />

Personalaufwand (4) 166.424 163.880<br />

Abschreibungen (5), (11) 63.655 65.904<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen (6) 184.696 129.995<br />

Operatives Ergebnis 90.806 99.309<br />

Ergebnis aus at equity bilanzierten Beteiligungen (7) 11.106 2.767<br />

Finanzerträge (8) 18.868 20.326<br />

Finanzaufwendungen (9) 24.354 23.544<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern 96.426 98.858<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (10) 27.509 -16.615<br />

Ergebnis nach Ertragsteuern 68.917 115.473<br />

Minderheitsgesellschaftern zurechenbares Jahresergebnis 1.065 2.248<br />

Gesellschaftern der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> zurechenbarer Jahresüberschuss 67.852 113.225<br />

Ergebnis je Stückaktie der Stadtwerke Frankfurt am Main<br />

Holding GmbH als Organträger in Euro 10.<br />

unverwässert 16,22 27,07<br />

verwässert 16,22 27,07<br />

AUFSTELLUNG DER ERFASSTEN ERTRÄGE<br />

UND AUFWENDUNGEN<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten<br />

Pensionszusagen und Deputaten 2.935 3.714<br />

Latente Steuern auf versicherungsmathematische Gewinne/Verluste -901 -2.243<br />

Direkt im Eigenkapital erfasste Wertänderungen 2.034 1.471<br />

Ergebnis nach Ertragsteuern 68.917 115.473<br />

Summe aus Periodenergebnis und direkt im Eigenkapital<br />

erfassten Wertänderungen der Periode 70.951 116.944<br />

davon Konzernanteil am Ergebnis 69.886 114.696<br />

davon Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis 1.065 2.248


52 53<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

KAPITALFLUSSRECHNUNG<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern 96.426 98.858<br />

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 63.655 65.904<br />

Zinsergebnis -2.<strong>08</strong>8 -1.827<br />

Veränderung der Rückstellungen 2.943 -7.872<br />

Ergebnis aus dem Abgang von Anlagevermögen 1.810 1.499<br />

Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen sowie anderer Aktiva 15.481 -104.133<br />

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

sowie anderer Passiva 29.451 57.446<br />

Veränderung der Derivate 44.<strong>08</strong>0 -270<br />

Zahlungsunwirksame Effekte aus der Bewertung at equity -11.105 -2.767<br />

sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 5.919 -2.626<br />

gezahlte Zinsen -31.818 -16.568<br />

erhaltene Zinsen 18.486 20.193<br />

erhaltene Dividenden 16.005 14.358<br />

gezahlte Ertragsteuern -63.457 -44.455<br />

Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit 185.788 77.740<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen<br />

Investitionen -91.512 -76.066<br />

Einzahlungen aus Anlagenabgängen 604 2.963<br />

Finanzierungsleasing<br />

Einzahlung aus der Tilgung von Leasingforderungen 3.677 2.546<br />

Investitionen in Finanzierungsleasing 0 -2.029<br />

At equity bilanzierte Beteiligungen<br />

E inzahlung in die Kapitalrücklage Gemeinschaftskraftwerk<br />

Irsching GmbH, Vohburg -19.349 -13.611<br />

Kapitalerhöhung Syneco GmbH & Co. KG, München 0 -5.899<br />

Langfristige Ausleihungen<br />

Auszahlungen für Dritten gewährte Darlehen -755 -452<br />

Einzahlungen aus der Tilgung von Dritten gewährten Darlehen 2.511 2.786<br />

Termingeldanlagen 0 -50.000<br />

sonstige Veränderungen 0 18<br />

Cashflows aus Investitionstätigkeit -104.824 -139.744<br />

Gewinnabführung an das Mutterunternehmen -61.212 -55.554<br />

An Minderheitsgesellschafter gezahlte Dividenden -3.136 -2.714<br />

Aufnahme von Finanzschulden 10.000 1.730<br />

Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -32.704 -28.963<br />

Einzahlungen aus Baukostenzuschüssen 22.294 23.377<br />

sonstige Veränderungen 2.626 131<br />

Cashflows aus Finanzierungstätigkeit -62.132 -61.993<br />

Veränderung des Finanzmittelfonds 18.832 -123.997<br />

Finanzmittelfond zum Anfang der Berichtsperiode 110.548 234.545<br />

Finanzmittelfond zum Ende der Berichtsperiode 129.380 110.548<br />

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds:<br />

Flüssige Mittel laut Bilanz 6.503 5.476<br />

Finanzmittel bei der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH 127.891 1<strong>08</strong>.307<br />

Tagesgeldanlagen Beteiligungen -5.014 -3.235<br />

Finanzmittelfond gesamt 129.380 110.548


54 55<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

ANHANG<br />

FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 20<strong>08</strong><br />

1. ALLGEMEINE GRUNDL<strong>AG</strong>EN<br />

Der Konzernabschluss der <strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft<br />

mit Sitz in Frankfurt am Main (<strong>Mainova</strong>) wurde nach<br />

den International Financial Reporting Standards (IFRS),<br />

wie sie in der Europäischen Union (EU) anzu wenden<br />

sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB zu<br />

beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften auf-<br />

gestellt.<br />

Das oberste Mutterunternehmen der <strong>Mainova</strong> ist<br />

die Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH<br />

(SWFH), Frankfurt am Main, die einen Konzern-<br />

abschluss für den größten Kreis an Unternehmen<br />

nach HGB aufstellt, der im elektronischen Bundes-<br />

anzeiger veröffentlicht wird.<br />

Für die Bilanzierung, Bewertung und den Ausweis<br />

im Konzernabschluss 20<strong>08</strong> haben wir die am Ab-<br />

schlussstichtag verpfl ichtenden IFRS und die Inter-<br />

pretationen des International Financial Reporting<br />

Interpretations Committee (IFRIC) hierzu vollständig<br />

und uneingeschränkt angewendet.<br />

Der Konzernabschluss der <strong>Mainova</strong> vermittelt ein<br />

den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.<br />

Um die Gleichwertigkeit mit einem nach handels-<br />

rechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzern-<br />

abschluss zu erzielen, werden alle über die Regelun-<br />

gen des International Accounting Standards Board<br />

(IASB) hinausgehenden gesetzlichen Angaben- und<br />

Erläuterungspfl ichten, insbesondere die Erstellung<br />

eines Lageberichts, erfüllt.<br />

<strong>Mainova</strong> erstellt diesen Konzernabschluss aufgrund<br />

der Aufstellungspfl icht für börsennotierte Aktien-<br />

gesellschaften.<br />

Der Konzernabschluss der <strong>Mainova</strong> wurde am<br />

20. April 2009 vom Vorstand zur Weitergabe an den<br />

Aufsichtsrat freigegeben. Der Konzernabschluss wird<br />

beim elektronischen Bundesanzeiger offen gelegt.<br />

Unternehmensgegenstand sind die Versorgung<br />

mit leitungsgebundenen Energieträgern und Wasser,<br />

Telekommunikation sowie artverwandte Dienst-<br />

leistungen. <strong>Mainova</strong> ist als kommunaler Energie-<br />

versorger hauptsächlich im Gebiet der Stadt Frankfurt<br />

am Main tätig und versorgt dort Abnehmer mit<br />

Strom, Gas, Wasser sowie in Teilgebieten mit Wärme<br />

bzw. Kälte. Darüber hinaus ist der <strong>Mainova</strong>-Konzern<br />

tätig als Erdgasversorger bei verschiedenen Städten<br />

und Gemeinden in der Rhein-Main-Region und<br />

Unterfranken. Außerdem liefern wir hier sowie in<br />

Oberhessen Erdgas an örtliche und regionale Gas-<br />

versorger. Über unsere Beteiligungsgesellschaften in<br />

Südthüringen beliefern wir außerdem Endkunden<br />

im Erdgas-, Wärme- und Stromgeschäft.<br />

Zur übersichtlicheren Darstellung sind in der Gewinn-<br />

und Verlustrechnung sowie in der Bilanz Posten<br />

zu sammengefasst und im Anhang gesondert aufge-<br />

führt und erläutert. Die Beträge werden soweit nicht<br />

anderweitig vermerkt in Tsd. Euro angegeben.<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem<br />

Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Der vorliegende<br />

Abschluss umfasst das Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> auf der<br />

Basis der Berichtsperiode vom 1. Januar bis 31.<br />

Dezember des Jahres mit einer Vergleichs periode.<br />

2. KONSOLIDIERUNGSKREIS<br />

Nach der Vollkonsolidierungsmethode werden alle<br />

Mehrheitsbeteiligungen (Tochterunternehmen)<br />

der <strong>Mainova</strong> in den Konzernabschluss einbezogen,<br />

auf deren Finanz- und Geschäftspolitik ein beherr-<br />

schender Einfl uss ausgeübt werden kann.<br />

Die Equity-Konsolidierung kommt bei assoziierten<br />

Unternehmen zur Anwendung, wenn ein maßgeb-<br />

31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Vollkonsolidierte Unternehmen 8 8<br />

Assoziierte Unternehmen 10 10<br />

Gemeinschaftsunternehmen 5 5<br />

Die assoziierten Unternehmen EN<strong>AG</strong>/Maingas<br />

Energie anlagen GmbH (EMEG), Gasversorgung<br />

Offenbach GmbH (GVO), Werragas GmbH (Werra-<br />

gas), Eisenacher Versorgungsbetriebe GmbH (EVB)<br />

und die Ohra Hörselgas GmbH (Ohra Hörselgas)<br />

wurden auf Basis von Abschlüssen mit dem Stichtag<br />

30. September 20<strong>08</strong> einbezogen.<br />

Die Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH (GKI)<br />

wird trotz eines Anteilsbesitzes von unter 20 %<br />

(die Beteiligung der <strong>Mainova</strong> beträgt 15,6 %) als<br />

assoziiertes Unternehmen nach der Equity-Methode<br />

bewertet, da der <strong>Mainova</strong> durch den Gesellschafter-<br />

vertrag maßgeblicher Einfl uss eingeräumt wird.<br />

Bei sämtlichen wichtigen geschäftspolitischen<br />

Entscheidungen (z. B. Investitionen, Aufnahme von<br />

Krediten, Abschluss oder Änderung von Verträgen<br />

licher Einfl uss auf die Finanz- und Geschäftspolitik des<br />

assoziierten Unternehmens vorliegt. Ferner werden<br />

Anteile an Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ven-<br />

tures) nach der Equity-Methode bewertet.<br />

Der Konsolidierungskreis setzt sich gegenüber dem<br />

Vorjahr unverändert wie folgt zusammen:<br />

sowie Bestellung und Abberufung von Geschäfts-<br />

führern) ist Einstimmigkeit der Gesellschafter<br />

erforderlich.<br />

Dem Anhang ist eine Beteiligungsliste beigefügt,<br />

welche alle wesentlichen Tochterunternehmen,<br />

Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten<br />

Unternehmen mit Angaben zum letzten Jahres-<br />

abschluss nach den Regelungen der IFRS (Umsatz,<br />

Eigenkapital und Jahresergebnis) enthält.<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen, die aus Konzern-<br />

sicht insgesamt von untergeordneter Bedeutung sind,<br />

werden zu Anschaffungskosten bilanziert.


56 57<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Eine Darstellung wesentlicher Eckdaten der nicht<br />

einbezogenen assoziierten Unternehmen gibt<br />

folgende Übersicht:<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Bilanz<br />

Vermögenswerte 19.235 19.175<br />

Schulden 6.423 5.802<br />

GuV<br />

Umsatzerlöse 19.319 17.493<br />

Periodenergebnis 1.182 720<br />

3. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE<br />

Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse<br />

der inländischen Tochterunternehmen sowie die Ab-<br />

schlüsse der at equity bilanzierten Beteiligungen wur-<br />

den einheitlich nach den bei der <strong>Mainova</strong> geltenden<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.<br />

Die Kapitalkonsolidierung für die Tochterunter-<br />

nehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Dabei<br />

werden die Anschaffungskosten für Anteile an<br />

Tochterunternehmen mit dem nach IFRS bewerte ten<br />

Buchwert des anteiligen Eigenkapitals des Tochter-<br />

unternehmens verrechnet. Sich ergebende Unter-<br />

schiedsbeträge werden auf Vermögenswerte der<br />

einbezogenen Unternehmen soweit aktiviert, als sie<br />

mit dem Zeitwert bewertet sind. Danach verblei-<br />

bende Unterschiedsbeträge werden als Geschäftswert<br />

aktiviert. Negative Geschäftswerte werden gemäß<br />

IFRS 3 nach erneuter Beurteilung der identifi zierbaren<br />

Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden<br />

sofort erfolgswirksam erfasst. Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong><br />

fand kein Unternehmenszusammenschluss statt.<br />

Diese Konsolidierungsgrundsätze gelten analog für<br />

die at equity bilanzierten Beteiligungen.<br />

Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen<br />

zwischen vollkonsolidierten Unternehmen werden<br />

aufgerechnet. Konzerninterne Erträge werden mit<br />

den entsprechenden Aufwendungen verrechnet.<br />

Zwischenergebnisse wurden eliminiert, sofern<br />

sie nicht von untergeordneter Bedeutung waren.<br />

Steuerabgrenzungen wurden vorgenommen.<br />

4. BILANZIERUNGS- UND<br />

BEWERTUNGSMETHODEN<br />

Die Realisierung der Umsatzerlöse erfolgt grund-<br />

sätzlich mit Übergang der Chancen und Risiken aus<br />

einem Verkaufsgeschäft bzw. mit Erbringung einer<br />

Dienstleistung. Die Umsatzerlöse des <strong>Mainova</strong>-<br />

Konzerns bestehen im Wesentlichen aus Energie-<br />

und Wasserlieferungen. Sie werden zu dem Zeitpunkt<br />

realisiert, zu dem der Kunde die Energie bzw. das<br />

Wasser abnimmt. Ferner beinhalten die Umsatzerlöse<br />

auch die statistische Hochrechnung zwischen dem<br />

Ablesezeitpunkt und dem Bilanzstichtag.<br />

Immaterielle Vermögenswerte werden mit den<br />

fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />

bilanziert und linear entsprechend ihrer wirtschaft-<br />

lichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschrei-<br />

bungsdauer der immateriellen Vermögenswerte<br />

beträgt zwischen 3 und 30 Jahren. Nutzungsdauern<br />

und Abschreibungsmethoden werden jährlich über-<br />

prüft. In einem Einzelfall erfolgt die Abschreibung<br />

über die vertragliche Nutzungsdauer von 69 Jahren.<br />

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Her-<br />

stellungskosten abzüglich planmäßiger nutzungs-<br />

bedingter Abschreibungen bewertet. Bei selbst<br />

erstellten Sachanlagen werden die Herstellungskosten<br />

anhand der direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie<br />

angemessener Gemeinkosten ermittelt. Es wird die<br />

lineare Abschreibungsmethode angewandt. Fremd-<br />

kapitalkosten werden nicht als Teil der Anschaffungs-<br />

oder Herstellungskosten aktiviert. Nicht wesentliche<br />

Instandhaltungs- und Reparaturkosten werden als<br />

Aufwand erfasst, andere werden aktiviert.<br />

Jeder Teil einer Sachanlage mit wesentlichen Anschaf-<br />

fungs- und Herstellungskosten im Verhältnis zum<br />

gesamten Wert des Vermögenswertes wird hinsicht-<br />

lich der Nutzungsdauer und Abschreibungsmethode<br />

getrennt von den anderen Teilen der Sachanlage<br />

beurteilt und entsprechend abgeschrieben.<br />

Die planmäßigen linearen Abschreibungen für unsere<br />

typischen Anlagen werden nach folgenden konzern-<br />

einheitlichen Nutzungsdauern bemessen:<br />

Gebäude 25 – 70<br />

Kraftwerke und Heiz(kraft)werke 9 – 60<br />

Stromverteilungsanlagen 12 – 60<br />

Gasverteilungsanlagen 12 – 60<br />

Wasserverteilungsanlagen 10 – 70<br />

Wärmeverteilungsanlagen 15 – 45<br />

Andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung 5 – 30<br />

Sachanlagen werden auf Wertminderungen über-<br />

prüft, wenn Ereignisse oder veränderte Umstände<br />

vermuten lassen, dass eine Wertminderung ein-<br />

getreten sein könnte. In solchen Fällen erfolgt eine<br />

Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36. Eine Wertmin-<br />

derung eines Vermögenswerts ist erforderlich, wenn<br />

der Buchwert über dem erzielbaren Betrag des<br />

Vermögenswerts liegt. Dabei ist der erzielbare Betrag<br />

der höhere Wert aus dem Nutzungswert und dem<br />

beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungs-<br />

kosten gem. IAS 36.6.<br />

Ist der Vermögenswert Teil einer zahlungsmittel-<br />

generierenden Einheit (ZGE), wird die Wertminde-<br />

rung auf Basis des erzielbaren Betrags der zahlungs-<br />

mittelgenerierenden Einheit ermittelt. Diese ist als<br />

kleinste identifi zierbare Gruppe von Vermögens-<br />

werten defi niert, die unabhängig von anderen<br />

Jahre<br />

Vermögenswerten in der Lage ist, Mittelzufl üsse aus<br />

der fortgesetzten Nutzung zu erzielen. Hierzu zählen<br />

jeweils die Verteilungsnetze der Segmente Strom-,<br />

Gas-, Wärme- und Wasserversorgung sowie die<br />

Heizkraftwerke (HKW) West, Mitte und Niederrad<br />

sowie einzeln das Biomasse-Kraftwerk in Fechenheim<br />

mit zugehörigen Verbindungsnetzen und die Heiz-<br />

zentralen im Segment Erzeugung.<br />

Zum 31. Dezember 20<strong>08</strong> wurden je ein Werthaltig-<br />

keitstest für die ZGE „Kraftwerke“ (HKW West, Mitte<br />

und Niederrad des Segments Erzeugung) und die


58 59<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

ZGE „Stromnetz“ (Verteilungsnetz des Segments<br />

Stromversorgung) durchgeführt. Hierbei wurde der<br />

Buchwert dem Nutzungswert gegenübergestellt.<br />

Der Nutzungswert ergibt sich aus dem Barwert der<br />

geschätzten, zukünftig nachhaltig erzielbaren<br />

betrieblichen Cashfl ows aus der fortgeführten<br />

Nutzung des Vermögenswerts zuzüglich eines am<br />

Ende der Nutzungsdauer realisierbaren Restwerts.<br />

Als Grundlage für die Ermittlung des Nutzungswerts<br />

diente die vom Vorstand genehmigte und vom<br />

Aufsichtsrat gebilligte Mittelfristplanung. Bei der ZGE<br />

Stromnetz wurde eine unbegrenzte Nutzungsdauer<br />

unterstellt, sodass für die Ermittlung die Planjahre um<br />

ein Normjahr als Basis für die ewige Rente ergänzt<br />

wurden. Bei der ZGE Kraftwerk wurde eine begrenzte<br />

Nutzungsdauer der langfristigen Vermögenswerte<br />

unterstellt, sodass als Grundlage die Cashfl ow-<br />

Prognosen für die verbleibende Nutzungsdauer<br />

angesetzt wurden.<br />

Wenn der Grund für eine früher vorgenommene<br />

Wertminderung entfallen ist, werden die Vermögens-<br />

werte erfolgswirksam zugeschrieben, wobei der<br />

infolge der Zuschreibung erhöhte Buchwert nicht<br />

die fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungs-<br />

kosten übersteigen darf.<br />

Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

werden nur dann als Buchwert des Vermögenswerts<br />

erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass daraus dem<br />

Konzern zukünftig wirtschaftlicher Nutzen zufl ießen<br />

wird und die Kosten des Vermögenswerts zuverlässig<br />

ermittelt werden können. Wesentliche Ersatzinves-<br />

titionen, wie z. B. die Großrevisionen der Kraftwerke,<br />

werden aktiviert, Aufwendungen für Reparaturen<br />

und Wartungen, die keine wesentlichen Ersatz-<br />

investitio nen darstellen, werden in dem Geschäftsjahr<br />

aufwands wirksam in der Gewinn- und Verlustrech-<br />

nung erfasst, in dem sie angefallen sind.<br />

Leasing-Transaktionen, bei denen der <strong>Mainova</strong>-<br />

Konzern Leasinggeber ist und die wesentlichen<br />

Chancen und Risiken aus der Nutzung des Leasing-<br />

objekts auf den Vertragspartner übertragen werden,<br />

sind als Finanzierungsleasingverhältnisse erfasst.<br />

Die Summe des Barwerts der ausstehenden Mindest-<br />

leasingzahlungen und des nicht garantierten Rest-<br />

werts werden als Leasingforderung bilanziert. Die<br />

Zahlungen des Leasingnehmers werden in Tilgungs-<br />

leistungen sowie Zinserträge aufgeteilt. Alle übrigen<br />

Leasing-Transaktionen werden als Operating-<br />

Leasingverhältnisse behandelt, d. h. das Leasingobjekt<br />

wird weiterhin im <strong>Mainova</strong>-Konzern bilanziert und<br />

die Leasingzahlungen werden als Ertrag erfasst.<br />

IFRIC 4 „Feststellung, ob eine Vereinbarung ein<br />

Leasingverhältnis enthält“ beinhaltet Kriterien zur<br />

Identifi k ation von Leasing-Elementen in Verträgen,<br />

die formal nicht als Leasingverträge bezeichnet<br />

werden. Vertragselemente, welche die Kriterien des<br />

IFRIC 4 erfüllen, sind nach den Vorschriften des<br />

IAS 17 als Leasingverträge zu bilanzieren.<br />

Erhaltene Zuschüsse werden von den Anschaffungs-<br />

und Herstellungskosten der entsprechenden Anlagen<br />

abgesetzt und mindern somit deren Abschreibungen.<br />

Dazu gehören auch Baukostenzuschüsse (Haus-<br />

anschlusskosten und Netzkostenbeiträge).<br />

At equity bilanzierte Beteiligungen werden<br />

zunächst mit den Anschaffungskosten, in den Folge-<br />

p e rioden mit dem fortgeschriebenen anteiligen<br />

Nettovermögen bilanziert. Dabei werden die Buch-<br />

werte jährlich um die anteiligen Ergebnisse, ausge-<br />

schütteten Dividenden und sonstigen Eigenkapital-<br />

veränderungen erhöht bzw. vermindert. Ein bilan-<br />

zierter Geschäfts- oder Firmenwert wird im<br />

Beteiligungsansatz ausgewiesen. Eine planmäßige<br />

Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

erfolgt nicht. At equity bilanzierte Beteiligungen<br />

werden wertgemindert, wenn der erzielbare Betrag<br />

den Beteiligungsbuchwert unterschreitet.<br />

Unter den übrigen langfristigen Forderungen<br />

und fi nanziellen Vermögenswerten werden im<br />

Wesent l ichen Ausleihungen, Anteile an nicht at equity<br />

bilanzierten assoziierten Unternehmen und sonstige<br />

Beteiligungen zusammengefasst.<br />

Ausleihungen des Unternehmens werden mit den<br />

fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.<br />

Marktüblich verzinsliche Ausleihungen sind zum<br />

Nominalwert bilanziert, zinslose bzw. niedrig<br />

ver z insliche Ausleihungen werden mit dem Barwert<br />

bilanziert.<br />

Die Anteile an nicht at equity bilanzierten assoziierten<br />

Unternehmen und an den übrigen Beteiligungen<br />

gehören ausnahmslos der Kategorie „zur Veräuße-<br />

rung verfügbar“ an. Die Bewertung erfolgt grund-<br />

sätzlich zum beizulegenden Zeitwert. Wegen<br />

Unwesentlichkeit werden die im Abschluss enthalte-<br />

nen Beteiligungen sowohl bei Erstbilanzierung als<br />

auch in den Folgeperioden zu Anschaffungs kosten<br />

bewertet. Liegen objektive substanzielle Hinweise<br />

für eine Wertminderung eines Vermögenswerts vor,<br />

wird dieser in erforderlichem Umfang abgeschrieben.<br />

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstel-<br />

lungskosten angesetzt. Fremdkapitalkosten werden<br />

nicht aktiviert. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich<br />

zu Durchschnittswerten. Die Herstellungskosten<br />

enthalten gemäß IAS 2 die direkt zurechenbaren<br />

Einzelkosten und angemessene Teile der notwen -<br />

di gen Material- und Fertigungsgemeinkosten<br />

einschließlich Wertminderungen. Risiken aus einer<br />

geminderten Verwertbarkeit wird durch angemes-<br />

sene Abschläge Rechnung getragen. Soweit erfor -<br />

derlich, wird der im Vergleich zum Buchwert<br />

niedrigere realisierbare Nettoveräußerungswert<br />

angesetzt. Wertaufholungen bei früher abgewerte ten<br />

Vorräten werden als Minderung des Material-<br />

aufwands erfasst.<br />

Forderungen und sonstige Vermögenswerte<br />

werden bis auf derivative Finanzinstrumente und<br />

Leasingforderungen mit den fortgeführten Anschaf-<br />

fungskosten bewertet. Erforderliche Wertberichti-<br />

gungen orientieren sich am tatsächlichen Ausfall-<br />

risiko. Das tatsächliche Ausfallrisiko orientiert sich<br />

einerseits an der Überfälligkeit, wobei in Abhängig-<br />

keit vom Zeitraum des Zahlungsverzugs pauschale<br />

Abschläge vorgenommen werden. Andererseits<br />

werden in Einzelfällen Werberichtigungen aufgrund<br />

der wirtschaftlichen Situation eines Schuldners<br />

vorgenommen. Wertberichtigungen von Forderun-<br />

gen aus Lieferungen und Leistungen werden auf<br />

separaten Wertberichtigungskonten erfasst. Eine<br />

direkte Absetzung vom Buchwert oder eine Ausbu-<br />

chung von zuvor gebildeten Wertberichtigungen<br />

erfolgt erst, wenn eine Forderung uneinbringlich<br />

geworden ist.<br />

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

sind erhaltene Abschlagszahlungen auf den abge-<br />

grenzten, noch nicht abgelesenen Verbrauch unserer<br />

Kunden verrechnet. Geleistete Anzahlungen auf das<br />

Anlage- und Umlaufvermögen werden unter den<br />

sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen.<br />

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten<br />

werden zu konzerneinheitlich vorgegebenen Umrech-<br />

nungskursen, die annähernd den Mittelkursen am<br />

Bilanzstichtag entsprechen, bewertet.<br />

Flüssige Mittel umfassen Kassenbestände und<br />

Guthaben bei Kreditinstituten und werden zum<br />

Nennwert bilanziert.<br />

Die Pensionsrückstellungen setzen sich aus Rück-<br />

stellungen für Einzelpensionszusagen und für die<br />

Gewährung von Energiedeputaten an Mitarbeiter,<br />

Pensionäre und deren Hinterbliebene zusammen.<br />

Die Berechnung erfolgt entsprechend IAS 19 nach<br />

dem Anwartschaftsbarwertverfahren. Dieses Ver-<br />

fahren berücksichtigt neben den am Bilanzstichtag<br />

bekannten Renten und Anwartschaften auch<br />

zukünftig zu erwartende Gehalts- und Rentenstei-<br />

gerungen. Versicherungsmathematische Gewinne<br />

und Verluste werden in der Periode des Anfalls<br />

erfolgsneutral im Eigenkapital (Gewinnrücklagen)<br />

erfasst. Der Dienstzeitaufwand wird im Personal-


60 61<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

aufwand ausgewiesen, der Zinsanteil der Rückstel-<br />

lungszuführung im Finanzergebnis. Daneben sind<br />

alle Mitarbeiter im Rahmen der Bindung an die Tarif-<br />

verträge des öffentlichen Dienstes sowie auf Basis<br />

einzelvertraglicher Regelungen bei der Zusatzver-<br />

sorgungskasse der Stadt Frankfurt am Main (ZVK)<br />

nach den Regeln der Zusatzversorgung im öffent-<br />

lichen Dienst pfl ichtversichert.<br />

Nach IAS 19 handelt es sich bei dieser Form der<br />

Altersvorsorge um einen leistungsorientierten Plan<br />

(defi ned benefi t plan), da die individuellen Versor-<br />

gungsleistungen der ZVK an frühere Mitarbeiter<br />

der Mitgliedsunternehmen nicht von eingezahlten<br />

Beiträgen abhängen. Da zudem in der ZVK Mitarbei-<br />

ter mehrerer Mitgliedsunternehmen versichert sind,<br />

gilt diese Form der Altersvorsorge als gemeinschaft-<br />

licher Plan mehrerer Arbeitgeber (multi-employer<br />

plan), für die die besonderen Vorschriften des IAS 9<br />

anzuwenden sind.<br />

Die Beiträge werden im Rahmen eines Umlage-<br />

verfahrens erhoben. Aufgrund der Umverteilungen<br />

der Leistungen der ZVK auf die an ihr beteiligten<br />

Unternehmen und der unzureichenden Daten über<br />

die Altersstruktur, die Fluktuation und die Gehälter<br />

dieser Mitarbeiter liegen keine Informationen über<br />

den auf den <strong>Mainova</strong>-Konzern entfallenden Teil der<br />

zukünftigen Zahlungsverpfl ichtungen vor (wirtschaft-<br />

liche Verpfl ichtung). Somit ist eine Rückstellungs-<br />

bildung nach IFRS nicht zulässig und die Behandlung<br />

erfolgt wie bei einem beitragsorientierten Plan<br />

(defi ned contribution plan) gemäß IAS 19 Nr. 30a.<br />

Die laufenden Zahlungen an die ZVK stellen dem-<br />

nach Aufwendungen des Geschäftsjahrs dar. Der<br />

Umlagesatz der ZVK Frankfurt am Main beläuft sich<br />

auf 6,0 %; hiervon übernimmt der Arbeitgeber 5,6 %,<br />

die Eigenbeteiligung der Arbeitnehmer beträgt 0,4 %.<br />

Daneben wird gemäß § 63 der ZVK-Satzung vom<br />

Arbeitgeber ein steuerfreies Sanierungsgeld von<br />

2,5 % erhoben. Für einen Teil der Pfl ichtversicherten<br />

wird für das ZVK-pfl ichtige Entgelt, das über der<br />

tarifl ich festgesetzten Beitragsbemessungsgrenze<br />

liegt, eine zusätzliche Umlage von 9 % gezahlt.<br />

Derzeit liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor,<br />

dass das Sanierungsgeld steigen wird. Es ist jedoch<br />

damit zu rechnen, dass auch künftig Beitragserhö-<br />

hungen erfolgen werden. Der Aufwand aus ZVK-<br />

Umlagen (Arbeitgeberanteil) ist mit 9,8 Mio. Euro<br />

(Vorjahr 8,6 Mio. Euro) unter den Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und Unterstützung ausgewiesen.<br />

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen<br />

sämtliche am Bilanzstichtag erkennbaren rechtlichen<br />

oder faktischen Verpfl ichtungen gegenüber einer<br />

anderen Partei aufgrund von Ereignissen der Vergan-<br />

genheit, die der Höhe und/oder dem Eintrittszeitpunkt<br />

nach unsicher sind und wahrscheinlich zu einem<br />

Abfl uss von Ressourcen führen werden. Die Rückstel-<br />

lungen werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.<br />

Die Bewertung erfolgt mit dem Erwartungswert bzw.<br />

mit dem Betrag, der über die höchste Eintrittswahr-<br />

scheinlichkeit verfügt. Für wesentliche Rückstellungen<br />

(Altlasten, Altersteilzeit, rechtliche Risiken u. a.) wurden<br />

Bewertungsgutachten bzw. Berechnungen von<br />

sachverständigen Dritten eingeholt.<br />

Alle langfristigen Rückstellungen werden mit ihrem<br />

auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag<br />

bilanziert, soweit der Zinseffekt nicht von unter-<br />

geordneter Bedeutung ist. Der Erfüllungsbetrag<br />

umfasst auch die am Bilanzstichtag zu berücksich-<br />

tigenden Kostensteigerungen. Ausgenommen davon<br />

sind Pensionsrückstellungen, für die gemäß IAS 19<br />

gesonderte Regelungen angewandt werden.<br />

Tatsächliche Steuern. <strong>Mainova</strong> ist seit 2001 als<br />

Organgesellschaft in eine ertragsteuerliche Organ-<br />

schaft mit der SWFH eingebunden. Tatsäch liche<br />

Steuerzahlungen und -erstattungen treten –<br />

mit Ausnahme der Körperschaftsteuerzahlung für<br />

Ausgleichszahlungen an außenstehende Aktionäre –<br />

auf Ebene des Organträgers ein. Bei der <strong>Mainova</strong><br />

werden die ermittelten laufenden Steuerverpfl ich-<br />

tungen bzw. -ansprüche über Steuerumlagen<br />

abgebildet. Die Ermittlung der Steuerumlagebeträge<br />

erfolgt auf Einzelbasis, d. h. <strong>Mainova</strong> wird wie ein<br />

selbstständiger Steuerzahler behandelt. Die Steuer-<br />

quote im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> beträgt 35,32 %<br />

(Vorjahr 48,90 %).<br />

Latente Steuern wurden gemäß der Verbindlich-<br />

keitsmethode auf sämtliche temporäre Bilanzierungs-<br />

und Bewertungsunterschiede zwischen Steuerbilanz<br />

und IFRS-Bilanz der einzelnen in den Konzern-<br />

abschluss einbezogenen Gesellschaften gebildet.<br />

Latente Steuern aus Konsolidierungsvorgängen<br />

werden gesondert ermittelt und angesetzt. Die<br />

aktiven latenten Steuern umfassen grundsätzlich<br />

auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der<br />

erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge<br />

in Folgejahren ergeben. Eine Aktivierung erfolgt,<br />

wenn deren Realisierung mit ausreichender Sicherheit<br />

gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden auf<br />

der Basis der Steuersätze ermittelt, die zum Realisa-<br />

tionszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Durch<br />

die Unternehmenssteuerreform 20<strong>08</strong> beträgt der<br />

für die Berechnung der latenten Steuern relevante<br />

Steuersatz 30,70 %. Er ergibt sich aus dem Körper-<br />

schaftsteuersatz von 15 %, dem Solidaritätszuschlag<br />

von 5,5 % und dem Gewerbeertragsteuersatz von<br />

14,88 %.<br />

Verbindlichkeiten werden bei ihrem erstmaligen<br />

Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

sowie sonstige fi nanzielle Verbindlichkeiten werden<br />

unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den<br />

fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.<br />

Die von Kunden erhaltenen Anzahlungen werden<br />

unter den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

Derivative Finanzinstrumente werden zur Siche-<br />

rung von Commodity-Risiken und damit verbunde-<br />

nen Währungsrisiken eingesetzt, die mit den Aktivi-<br />

täten des Unternehmens verbunden sind. Weiter<br />

werden derivative Finanzinstrumente im Rahmen des<br />

Strom- und CO 2 -Handels (zur Erzielung von Handels-<br />

margen) eingesetzt. Derivate werden als fi nanzielle<br />

Vermögenswerte oder fi nanzielle Verbindlichkeiten<br />

bilanziert und mit dem beizulegenden Zeitwert<br />

bewertet und in die Kategorie held for trading ein-<br />

geordnet. Die erstmalige Bilanzierung erfolgt zum<br />

Handelstag. Verträge, die für Zwecke des Empfangs<br />

oder der Lieferung von nicht-fi nanziellen Posten<br />

gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs- oder<br />

Nutzungsbedarf des Unternehmens abgeschlossen<br />

und in diesem Sinne gehalten werden (Eigenver-<br />

brauchsverträge), werden nicht als derivative Finanz-<br />

instrumente, sondern als schwebende Geschäfte<br />

bilanziert und sind insofern in der Angabe zu den<br />

sonstigen fi nanziellen Verpfl ichtungen enthalten.<br />

Unentgeltlich erworbene Emissionsrechte werden<br />

zu ihrem Erinnerungswert angesetzt, entgeltlich für<br />

den Eigenerzeugungsbedarf erworbene Emissions-<br />

rechte werden zu ihren Anschaffungskosten bilan-<br />

ziert. Für eine eventuelle Unterdeckung am Stichtag<br />

wird eine Rückstellung in Höhe des beizulegenden<br />

Zeitwerts am Bilanzstichtag für zusätzlich benötigte<br />

Emissionsrechte gebildet.<br />

Eventualschulden sind mögliche Verpfl ichtungen<br />

gegenüber Dritten oder gegenwärtige Verpfl ich-<br />

tungen, bei denen ein Ressourcenabfl uss unwahr-<br />

scheinlich ist bzw. deren Höhe nicht verlässlich<br />

bestimmt werden kann. Eventualschulden werden<br />

in der Bilanz grundsätzlich nicht erfasst. Die im<br />

Anhang angegebenen Verpfl ichtungsvolumina bei<br />

den Eventualschulden entsprechen dem am Bilanz-<br />

stichtag bestehenden Haftungsumfang.<br />

WESENTLICHE ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN UND<br />

SCHÄTZUNGEN<br />

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses nach<br />

IFRS sind bei den Bilanzierungs- und Bewertungs-<br />

methoden Ermessensentscheidungen zu treffen. Bei<br />

der Erläuterung der Bilanzierungs- und Bewertungs-<br />

methoden ist die Ausübung der Ermessensentschei-<br />

dung jeweils dargestellt.


62 63<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Weiterhin sind Annahmen und Schätzungen auf-<br />

grund unbestimmter künftiger Ereignisse zum<br />

Bilanzstichtag erforderlich. Die Schätzungen beruhen<br />

auf Annahmen und Prognosen und sind damit Risiken<br />

und Ungewissheiten unterworfen und können sich<br />

daher auf den Wertansatz der bilanzierten Vermögens-<br />

werte und Schulden sowie der Erträge und Aufwen-<br />

dungen auswirken.<br />

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen<br />

sowie sonstige am Stichtag bestehende Quellen von<br />

Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein Risiko<br />

besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres<br />

eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von<br />

Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein<br />

wird, werden im Folgenden erläutert.<br />

Bei der Bilanzierung und Bewertung von Pensions-<br />

rückstellungen und ähnlichen Verpfl ichtungen<br />

(Deputate) sind hinsichtlich Abzinsungsfaktor,<br />

Gehaltstrends, Fluktuationsrate sowie Kostenschätzung<br />

der Erfüllungsbeträge Annahmen und Schätzun g e n<br />

erforderlich. Aufgrund des Umfangs an direkten<br />

Pensionszusagen und ähnlichen Verpfl ichtungen<br />

können sich aus möglichen Schätzungs änderungen<br />

in der Zukunft Auswirkungen ergeben.<br />

Weiterhin sind bei der Durchführung von Werthaltig-<br />

keitstests für einzelne Vermögenswerte, zahlungs-<br />

mittelgenerierende Einheiten (z. B. Kraftwerke und<br />

Versorgungsnetze) sowie at equity bilanzierte<br />

Beteiligungen zukunftsbezogene Schlüsselannahmen<br />

zu machen. Änderungen dieser Annahmen können<br />

aus heutiger Sicht zu einem zusätzlichen Wertminde-<br />

rungsbedarf führen, da die Bewertung insbesondere<br />

auch abhängig von der Entwicklung der langfristigen<br />

Kapitalmarktzinsen, von der Entwicklung der der<br />

Regulierung unterliegenden Vermögenswerte und<br />

von Entscheidungen der Regulierungs- und Preis-<br />

genehmigungsbehörden ist. Künftige Steuerrechts-<br />

änderungen können zu Auf-/Abwertungen führen.<br />

Die Rückstellungen für Altlasten basieren auf exter-<br />

nen Gutachten und Berechnungen, die jährlich<br />

aktualisiert werden. Diesen liegen Kostenschätzungen<br />

der Erfüllungsbeträge für die jeweilige Verpfl ichtung<br />

zugrunde. Schätzungsunsicherheiten ergeben sich<br />

insbesondere aus Änderungen des Verpfl ichtungs-<br />

umfangs, Abweichungen von den angenommenen<br />

Kostenentwicklungen sowie bei Änderungen der<br />

Zahlungszeitpunkte. Weiterhin kann eine Änderung<br />

des Diskontierungszinses zu einer Anpassung der<br />

Altlastenrückstellungen führen.<br />

Bei der Beurteilung von Rechtsstreitigkeiten im<br />

Hinblick auf die Bildung von Rückstellungen wurde<br />

eine Einschätzung des voraussichtlichen Prozess-<br />

ausgangs vorgenommen.<br />

Die zugrunde liegenden Annahmen und Schätzungen<br />

basieren auf den Gegebenheiten und Einschätzungen<br />

am jeweiligen Bilanzstichtag. Durch von den Annah-<br />

men abweichende Einschätzungen sowie Entwick-<br />

lungen können sich die tatsächlichen Beträge von<br />

den Schätzwerten unterscheiden. Zum Zeitpunkt der<br />

Aufstellung des Konzernabschlusses ist keine wesent-<br />

liche Änderung der getroffenen Annahmen und<br />

Schätzungen zu erwarten, sodass aus derzeitiger<br />

Sicht mit keiner wesentlichen Bewertungsanpassung<br />

der Vermögenswerte und Schulden im Geschäfts-<br />

jahr 2009 zu rechnen ist.<br />

KAPITALMAN<strong>AG</strong>EMENT<br />

Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> unterliegt keinen satzungsmäßigen<br />

Kapitalerfordernissen und keinen externen Mindest-<br />

kapitalanforderungen.<br />

Seit Abschluss des Gewinnabführungsvertrages mit<br />

der SWFH im Jahr 2001 und gemäß der in diesem<br />

Zusammenhang erlassenen Konzernrichtlinie ist die<br />

<strong>Mainova</strong> als Organgesellschaft in die zentrale Konzern-<br />

fi nanzierung der SWFH eingebunden. Die Holding<br />

übernimmt das Cash-Management aller Organgesell-<br />

schaften mit dem Ziel, die Kosten der Finanzierung<br />

bzw. die Geldanlageerlöse zu optimieren.<br />

Wir verfolgen die interne Zielsetzung, unsere Finanzie-<br />

rungs-Kosten und -Struktur im Hinblick auf die Ge-<br />

samtkapitalrendite (ROCE) zu optimieren und dabei<br />

die für eine gute Bonitätseinstufung unserer Kreditge-<br />

ber erforderliche Eigenkapitalquote einzuhalten. Die<br />

Eigenkapitalquote ist dabei als Verhältnis zwischen<br />

Eigenkapital und Bilanzsumme defi niert. Das Eigen-<br />

kapital setzt sich zusammen aus gezeichnetem Kapital,<br />

Kapitalrücklage und Gewinnrücklage.<br />

Maßnahmen zur Einhaltung der Eigenkapitalquote<br />

werden im Rahmen der mittelfristigen Unternehmens-<br />

planung berücksichtigt. Aufgrund des bestehenden<br />

Gewinnabführungsvertrags sind Rücklagendotie-<br />

rungen nur begrenzt zulässig. Sofern im Rahmen<br />

von Kreditverträgen die Einhaltung bestimmter<br />

Kennzahlen gefordert wird, orientieren wir uns an<br />

diesen Vorgaben. Für Darlehen, die durch Kommunal-<br />

bürgschaften besichert sind, sind keine Steuerungs-<br />

maßnahmen erforderlich.<br />

ÄNDERUNG DER BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGS-<br />

METHODEN<br />

Das IASB hat eine Reihe von Änderungen bei beste-<br />

henden IFRS sowie einige neue IFRS bzw. IFRIC<br />

verabschiedet, die seit dem 1. Januar 20<strong>08</strong> verpfl ich-<br />

tend anzuwenden sind.<br />

Die folgenden Standards bzw. Änderungen von<br />

Standards waren im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> erstmals<br />

verpfl ichtend anzuwenden, hatten aber keine<br />

Auswirkungen auf den <strong>Mainova</strong>-Konzern:<br />

• Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7 „Umgliederung<br />

fi nanzieller Vermögenswerte“<br />

• IFRIC 11 „Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien<br />

im Konzernunternehmen“<br />

NEUE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN<br />

Das IASB und das IFRIC haben folgende Standards<br />

und Interpretationen verabschiedet, die für das<br />

Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> noch nicht verpfl ichtend anzu-<br />

wenden sind, da sie erst zu einem späteren Zeitpunkt<br />

verpfl ichtend sind oder die Anerkennung der EU<br />

noch nicht erfolgt ist. Diese Standards und Interpre-<br />

tationen wurden im Konzernabschluss daher noch<br />

nicht angewendet.<br />

Folgende Standards wurden durch die EU bereits<br />

übernommen:<br />

• IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“<br />

Im September 2007 veröffentlichte das IASB eine<br />

überarbeitete Fassung des Standards. Die Ände-<br />

rungen betreffen im Wesentlichen die Darstellung<br />

des Eigenkapitals sowie die Bezeichnung der<br />

Bestandteile des Konzernabschlusses. Die Regelun-<br />

gen sind für Berichtszeiträume anzuwenden, die am<br />

oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. Es werden<br />

sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bzw. die<br />

Cashfl ows des <strong>Mainova</strong>-Konzerns ergeben.<br />

• IAS 23 „Fremdkapitalkosten“<br />

Durch die im März 2007 veröffentlichte überarbei-<br />

tete Fassung des Standards wird das Wahlrecht<br />

der sofortigen aufwandswirksamen Erfassung von<br />

Fremdkapitalzinsen, die direkt der Anschaffung<br />

oder Herstellung von Qualifying Assets zugerechnet<br />

werden können, abgeschafft. Die Regelungen sind<br />

auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach<br />

dem 1. Januar 2009 beginnen. Eine frühere Anwen-<br />

dung ist zulässig.<br />

• IFRS 1 und IAS 27 „Investitionen in Tochterunter-<br />

nehmen, gemeinsam kontrollierte Unternehmen<br />

und Beteiligungen“<br />

Mit der überarbeiteten Fassung, die im Mai 20<strong>08</strong><br />

veröffentlicht wurde, ergeben sich Vereinfachungen<br />

beim erstmals nach IFRS aufzustellenden Einzel-<br />

abschluss. Dies gilt insbesondere für die Erstbewer-<br />

tung von Tochterunternehmen, Joint Ventures<br />

und assoziierten Unternehmen mit dem Fair Value<br />

oder als Substitut dem Buchwert aus der vorherigen<br />

Rechnungslegung. Die Trennung der Gewinne<br />

vor und nach der Akquisition entfällt durch die


64 65<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Streichung der Anschaffungskostenmethode aus<br />

IAS 27. Durch die Neuregelung des IAS 27 sind<br />

Dividenden künftig komplett als Ertrag zu erfassen.<br />

Die Änderung ist erstmals für Geschäftsjahre anzu-<br />

wenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009<br />

beginnen. Es werden sich keine wesentlichen<br />

Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage bzw. die Cashfl ows des <strong>Mainova</strong>-<br />

Konzerns ergeben.<br />

• IFRS 8 „Geschäftssegmente“<br />

Dieser Standard enthält geänderte Vorschriften<br />

für die Darstellung der Segmentberichterstattung.<br />

Demzufolge ist die Segmentberichterstattung<br />

nach dem sogenannten Management Approach<br />

aufzustellen. Danach liegen der Abgrenzung der<br />

Segmente und den Angaben für die Segmente die<br />

Informationen zugrunde, die vom Management<br />

für Zwecke der Ressourcenallokation und Leistungs-<br />

beurteilung der Unternehmensbestandteile intern<br />

verwendet werden. Der geänderte Standard kann<br />

für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar<br />

20<strong>08</strong> beginnen, freiwillig angewendet werden<br />

und ist erstmals verpfl ichtend anzuwenden für<br />

Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar<br />

2009 beginnen. Bei der Segmentberichterstattung<br />

handelt es sich um eine Anhangsangabe, Auswir-<br />

kungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertrags-<br />

lage ergeben sich nicht.<br />

Darüber hinaus wurden folgende weitere Standards<br />

bzw. Änderungen zu bestehenden Standards<br />

veröffentlicht, deren Anerkennung durch die EU<br />

noch aussteht:<br />

• IAS 27 „Konzern- und separate Einzelabschlüsse“<br />

Am 10. Januar 20<strong>08</strong> veröffentlichte das IASB eine<br />

überarbeitete Fassung. Die Änderungen betreffen<br />

im Wesentlichen die Vorschriften zur Bilanzierung<br />

von Transaktionen, bei denen ein Kauf oder Verkauf<br />

von Anteilen an einem Tochterunternehmen nicht<br />

zu einer Änderung der Beherrschung des Tochter-<br />

unternehmens führt. Zudem betreffen die Ände-<br />

rungen den Ansatz und die Bewertung einer<br />

verbleibenden Restbeteiligung beim Verlust der<br />

Beherrschung sowie den Ansatz der auf Minder-<br />

heiten entfallenden Verluste. Die Änderungen sind<br />

auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder<br />

nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Es werden sich<br />

keine wesentlichen Auswirkungen auf die Ver-<br />

mögens-, Finanz- und Ertragslage bzw. die Cash-<br />

fl ows des <strong>Mainova</strong>-Konzerns ergeben.<br />

• IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ –<br />

„Zulässige Grundgeschäfte im Rahmen von<br />

Sicherungsbeziehungen“<br />

In den im Juli 20<strong>08</strong> veröffentlichten Ergänzungen<br />

werden die Anwendungsgrundsätze in den Be-<br />

reichen der Designation von Infl ationsrisiken als<br />

Grundgeschäft sowie der Designation eines ein-<br />

seitigen Risikos in einem Grundgeschäft konkre-<br />

tisiert. Die Ergänzungen sind für Geschäftsjahre<br />

anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009<br />

beginnen. Im <strong>Mainova</strong>-Konzern wird zum gegen-<br />

wärtigen Zeitpunkt kein Hedge-Accounting<br />

durchgeführt.<br />

• IFRIC 12 „Dienstleistungskonzessionsvereinba-<br />

rungen“ Diese im November 2006 veröffentlichte<br />

Interpretation regelt die Bilanzierung von Vereinba-<br />

rungen, bei denen die öffentliche Hand mit privaten<br />

Unternehmen Verträge abschließt, die auf die<br />

Erfüllung öffentlicher Aufgaben gerichtet sind. Zur<br />

Erfüllung dieser Aufgaben nutzt das private Unter-<br />

nehmen Infrastruktur, die in der Verfügungsmacht<br />

der öffentlichen Hand bleibt. Das private Unterneh-<br />

men ist für den Bau, den Betrieb und die Erhaltungs-<br />

maßnahmen in Bezug auf die Infra s t ruktur verant-<br />

wortlich. Die Interpretation ist erstmals für Ge-<br />

schäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem<br />

1. Januar 20<strong>08</strong> beginnen. Die Interpretation wird<br />

voraussichtlich keinen Einfl uss auf den <strong>Mainova</strong>-<br />

Konzern haben.<br />

Von folgenden Standards erwartet die <strong>Mainova</strong><br />

keinen Einfl uss auf den Konzernabschluss:<br />

• IAS 32 und IAS 1 „Kündbare Finanzinstrumente und<br />

bei Liquidation entstehende Verpfl ichtungen“<br />

• IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung – Ausübungs-<br />

bedingungen und Annullierungen“<br />

• IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“<br />

• IFRIC 13 „Kundentreueprogramme“<br />

• IFRIC 14 „Obergrenze von Vermögenswerten bei<br />

5. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />

(1) UMSATZERLÖSE<br />

Die Umsatzerlöse in Höhe von 1.715,2 Mio. Euro<br />

liegen um 217,5 Mio. Euro über denen des Vorjahrs.<br />

Beim Gas konnten durch die kühlere Witterung im<br />

Privatkundengeschäft Absatzsteigerungen erreicht<br />

werden. Die Gradtagszahl lag um 9,6 % über dem<br />

Vorjahreszeitraum. Demgegenüber stehen Mengen-<br />

einbußen bei Geschäfts- und Weiterverteilerkunden,<br />

welche insbesondere bei den Weiterverteilern durch<br />

Kundenverluste verursacht sind. Durch die zum Teil<br />

leistungsorientierten Plänen, Mindestfi nanzierungs-<br />

anforderungen und ihre Wechselwirkungen“<br />

• IFRIC 15 „Immobilienfertigungsaufträge“<br />

• IFRIC 16 „Absicherung einer Nettoinvestition in<br />

einen ausländischen Geschäftsbetrieb“<br />

• IFRIC 17 „Sachdividenden an Eigentümer“<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Gasverkauf 843.789 713.906<br />

Erdgassteuer -50.645 -48.803<br />

erfolgte Weitergabe der gestiegenen Beschaffungs-<br />

kosten im Wesentlichen an Geschäftskunden konnte<br />

insgesamt ein Umsatzanstieg im Gasgeschäft von<br />

128,0 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr erzielt<br />

werden.<br />

793.144 665.103<br />

Stromverkauf 510.584 450.439<br />

Stromsteuer -65.154 -60.737<br />

445.430 389.702<br />

Erlös Stromhandel 145.820 161.483<br />

Wärme-, Dampf- und Kälteverkauf 114.981 96.215<br />

Wasserverkauf 79.151 81.347<br />

Materialverkauf, Installationen und sonstige Leistungen 136.656 103.863<br />

1.715.182 1.497.713<br />

Der Umsatzanstieg beim Stromvertrieb um 55,7 Mio.<br />

Euro resultiert im Wesentlichen aus höhe ren Ver-<br />

triebsmengen bei den Großkunden und der Kunden-<br />

gewinnung außerhalb des eigenen Netz gebiets.


66 67<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Ferner haben sich die Preisanpassungen zum 1. Juli<br />

2007 und 1. September 20<strong>08</strong> positiv auf die Umsat-<br />

zerlöse ausgewirkt. Aufgrund gesunkener Handels-<br />

mengen sind im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> die Stromhan-<br />

delserlöse zurückgegangen.<br />

Gegenläufi g wirkten sich infolge der guten Markt-<br />

situation die gestiegenen Erlöse aus der Vermarktung<br />

der Eigenerzeugung aus. Im Wärmegeschäft hat die<br />

kühle Witterung zu einem absatzbedingten Umsatz-<br />

anstieg von 18,8 Mio. Euro geführt.<br />

(2) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE<br />

Bei den Erträgen aus der Ausbuchung der Verbind-<br />

lichkeit für Gaspreisanpassungen handelt es sich um<br />

mögliche Verpfl ichtungen, bei denen im Geschäfts-<br />

jahr 20<strong>08</strong> eine Einigung erzielt worden ist.<br />

Die Erträge aus der Aufl ösung von Rückstellungen<br />

resultieren im Wesentlichen aus Rückstellungen für<br />

Altlasten (3,8 Mio. Euro) und Rückstellungen für<br />

Der Umsatzrückgang von 2,2 Mio. Euro im Wasser-<br />

geschäft ist durch geringere Absatzmengen ver-<br />

ursacht.<br />

Der Anstieg der Umsatzerlöse aus Materialverkauf,<br />

Installationen und sonstigen Leistungen resultiert im<br />

Wesentlichen aus höheren Netznutzungsentgelten<br />

Strom und Gas.<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Erträge aus der Ausbuchung der Verbindlichkeit für Gaspreisanpassungen<br />

23.045 0<br />

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 7.766 992<br />

Erträge aus KWK-Förderung 6.745 6.374<br />

Konzessionsabgabe 3.551 3.386<br />

Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen 3.363 2.130<br />

Mahnerträge 2.656 2.271<br />

Öffentliche Zuschüsse 824 3.202<br />

Erträge aus der Bewertung von Fremdwährungsoptionen 786 0<br />

Erträge aus Anlagenabgängen 123 6<strong>08</strong><br />

Erträge aus der Bewertung von energiebezogenen Derivaten 0 6.252<br />

Wertaufholung Ausleihungen 0 1.494<br />

Übrige Erträge 33.438 29.392<br />

rechtliche und konzessionsrechtliche Risiken<br />

(2,0 Mio. Euro).<br />

82.297 56.101<br />

Aufgrund der gesunkenen Marktpreise wird das<br />

Ergebnis aus der Bewertung von energiebezogenen<br />

Derivaten im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> als Aufwand erfasst.<br />

(3) MATERIALAUFWAND<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für<br />

bezogene Waren 1.227.395 1.033.497<br />

Aufwendungen für bezogene Leistungen 76.371 72.2<strong>08</strong><br />

Der Materialaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 198,1 Mio. Euro auf 1.303,8 Mio. Euro erhöht.<br />

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

und für bezogene Waren betreffen dabei fast aus-<br />

schließlich den Gas-, Strom-, Wasser- und Wärme-<br />

bezug sowie die Kosten für den Gas-, Kohle- und<br />

Heizöl e insatz in den eigenen Kraftwerken. Die<br />

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

haben sich insbesondere durch die preisbedingt<br />

trotz rückläufi ger Mengen gestiegenen Gasbezugs-<br />

aufwendungen erhöht. Ferner hat auch der höhere<br />

Gaseinsatz in den eigenen Kraftwerken zu der<br />

Erhöhung des Gasbezugsaufwands beigetragen.<br />

(4) PERSONALAUFWAND<br />

1.303.766 1.105.705<br />

Auch die Strombezugsaufwendungen sind bei<br />

gesunkenen Bezugsmengen preisbedingt gestiegen.<br />

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen<br />

resultieren überwiegend aus von Dritten erbrachten<br />

Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen für<br />

Verteilungs- und Erzeugungsanlagen. Des Weiteren<br />

sind hier die Pachtaufwendungen für die Strom- und<br />

Gasnetze, die Personalgestellung und sonstige<br />

Dienstleistungen der Stadtwerke Hanau GmbH (SWH)<br />

für das Netzgebiet Hanau des konsolidierten Tochter-<br />

unternehmens NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH<br />

(NRM) enthalten.<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Löhne und Gehälter 132.937 129.857<br />

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 24.507 24.504<br />

Aufwendungen für Altersversorgung 8.980 9.519<br />

Der Anstieg der Aufwendungen aus Löhnen und<br />

Gehältern ist insbesondere auf die Tariferhöhung des<br />

Tarifvertrags Versorgungsbetriebe (TV-V) um 5,1 %<br />

zum 1. Januar 20<strong>08</strong> zurückzuführen.<br />

166.424 163.880


68 69<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

(5) ABSCHREIBUNGEN<br />

Es wird auf die Ausführungen zu immateriellen<br />

Vermögenswerten und Sachanlagen verwiesen.<br />

Im Geschäftsjahr wurden keine Abschreibungen<br />

aufgrund von Wertminderungen vorgenommen.<br />

(6) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind in<br />

der folgenden Tabelle dargestellt:<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Konzessionsabgabe 56.889 56.394<br />

Aufwendungen aus der Bewertung von energiebezogenen Derivaten 44.<strong>08</strong>0 5.982<br />

Fremdleistungen (Verwaltung, IT, Gebäude) 19.269 19.523<br />

Zuführungen zu Rückstellungen 12.199 2.586<br />

Wertminderungen Umlaufvermögen 8.663 4.<strong>08</strong>3<br />

Gutachten und Beratung 7.339 4.792<br />

Werbekosten 4.212 2.728<br />

Aus- und Fortbildungskosten 4.166 3.279<br />

Mieten, Pachten, Gebühren 3.560 3.790<br />

Versicherungen 2.485 2.524<br />

Sonstige Steuern 2.378 2.331<br />

Prüfungs-, Gerichts- und Notarkosten 1.762 1.701<br />

Verluste aus Anlageabgängen 1.350 2.107<br />

Übrige Aufwendungen 16.344 18.175<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben<br />

sich gegenüber dem Vorjahr um 54,7 Mio. Euro auf<br />

184,7 Mio. Euro erhöht.<br />

Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf die Stichtags-<br />

bewertung der derivativen Finanzinstrumente zur<br />

184.696 129.995<br />

Strom-, Kohle-, CO 2 - und Gaspreissicherung zurück -<br />

zu führen, aus der infolge der zum Jahresende hin<br />

stark gesunkenen Marktpreise Aufwendungen von<br />

44,1 Mio. Euro resultieren.<br />

(7) ERGEBNIS AUS AT EQUITY BILANZIERTEN<br />

BETEILIGUNGEN<br />

Das Ergebnis aus at equity bilanzierten Beteiligungen<br />

besteht aus Erträgen aus den im Rahmen der Equity-<br />

Fortschreibung vereinnahmten Jahresergebnissen<br />

in Höhe von 15,8 Mio. Euro (Vorjahr 25,3 Mio. Euro),<br />

Aufwendungen aus Wertminderungen in Höhe von<br />

7,9 Mio. Euro (Vorjahr 22,5 Mio. Euro) sowie Zuschrei-<br />

bungen in Höhe von 3,2 Mio. Euro. Die Wert-<br />

minderungen in 20<strong>08</strong> entfallen auf die Gasversor-<br />

gung Main-Kinzig GmbH. Die Wertminderungen<br />

(8) FINANZERTRÄGE<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Zinserträge aus Leasing 8.503 8.616<br />

Zinserträge aus Geldanlagen 7.412 8.235<br />

Erträge aus anderen Ausleihungen 1.365 1.478<br />

Erträge aus Beteiligungen 382 133<br />

Sonstige finanzielle Erträge 1.206 1.864<br />

Die Zinserträge aus Geldanlagen wurden aus Liquidi-<br />

tätsanlagen im Rahmen des konzernweiten Cash<br />

Pools gegenüber der SWFH erzielt.<br />

Die Finanzerträge fi e len geringer aus als im Vorjahr.<br />

Dies ist insbesondere auf durchschnittlich geringere<br />

Geldanlagen zurückzuführen.<br />

Die Erträge aus anderen Ausleihungen resultieren<br />

im Wesentlichen aus einer Darlehensgewährung an<br />

die Hessenwasser GmbH & Co. KG (Hessenwasser).<br />

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen die Gewinn-<br />

anteile und Dividenden der nicht konsolidier t e n<br />

Beteiligungen. Bei den sonstigen fi nanziellen Erträgen<br />

handelt es sich überwiegend um Zinserträge.<br />

in 2007 entfi elen mit 20,9 Mio. Euro auf die SWH<br />

und mit 1,6 Mio. Euro auf die Oberhessische<br />

Gas v e rsorgung GmbH (OHG).<br />

Die Abwertung wurde auf Basis der aktuellen<br />

Mehrjahresplanung der Gesellschaft ermittelt. In<br />

der Bewertung wurde ein gewogener Kapital-<br />

kostensatz gemäß dem WACC-Verfahren (Weight-<br />

ed Average Cost of Capital) von 6,69 % verwendet<br />

sowie ein Wachstumsabschlag in Höhe von 0,50 %<br />

angesetzt.<br />

18.868 20.326


70 71<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

(9) FINANZAUFWENDUNGEN<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Zinsaufwand Fremddarlehen 14.570 15.873<br />

Zinsaufwand aus steuerlicher Außenprüfung 0 2.061<br />

Aufzinsung langfristige Rückstellungen 6.148 3.263<br />

Zinsaufwand Pensionsverpflichtungen 1.8<strong>08</strong> 1.621<br />

Sonstiger finanzieller Zinsaufwand 588 432<br />

Sonstiger nicht finanzieller Zinsaufwand 1.240 294<br />

(10) ERTR<strong>AG</strong>STEUERN<br />

24.354 23.544<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Tatsächliche Ertragsteuern 32.796 30.138<br />

Latente Steuern -5.287 -46.753<br />

Ertragsteuern 27.509 -16.615<br />

Die tatsächlichen Steuern enthalten mit<br />

30,9 Mio. Euro die Steuerumlage der Mehrheits-<br />

aktionärin SWFH, mit 2,4 Mio. Euro die Körperschaft-<br />

steuer auf Ausgleichszahlungen an die außen stehen-<br />

den Aktionäre.<br />

Der für die Berechnung der latenten Steuern heran-<br />

gezogene Steuersatz beträgt wie im Vorjahr 30,70 %.<br />

Im Berichtsjahr wurden bisher nicht aktivierte<br />

steuerliche Verlustvorträge von 0,2 Mio. Euro<br />

genutzt.<br />

Die Überleitung vom erwarteten Ertragsteuer-<br />

aufwand zum tatsächlichen Ertragsteueraufwand<br />

wird nachfolgend dargestellt:<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern 96.426 98.858<br />

Konzernsteuersatz 30,70 % 39,74 %<br />

Erwarteter Ertragsteueraufwand 29.603 39.286<br />

Steuereffekte durch:<br />

Steuerfreie Erträge at equity bilanzierte Beteiligungen -2.833 -7.6<strong>08</strong><br />

Steuerfreie Teilwertabschreibung at equity<br />

bilanzierte Beteiligungen 2.719 7.551<br />

Änderungen des Steuersatzes 0 -39.216<br />

S t euersatzeffekte aus Nicht-Organgesellschaften und<br />

Personengesellschaften 203 -118<br />

Nicht abzugsfähige Aufwendungen 385 405<br />

Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen und Kürzungen 3.463 966<br />

Permanente Differenzen -2.030 -1.627<br />

Veränderung nicht bewerteter Verlustvorträge 1.219 -75<br />

Steuerfreie Dividenden -111 -50<br />

Periodenfremde Steuern -4.862 -14.812<br />

Sonstige -247 -1.317<br />

Tatsächlicher Ertragsteueraufwand 27.509 -16.615<br />

Tatsächlicher Konzernertragsteuersatz 28,53 % -16,81 %<br />

Im Vorjahr war die Position „Änderung des Steuer-<br />

satzes“ die Hauptursache für die signifi k ante<br />

Verminderung der Konzernsteuerquote, da durch<br />

die Änderungen aufgrund der Unternehmenssteuer-<br />

reform 20<strong>08</strong> der Steuersatz der latenten Steuern um<br />

9,04 %-Punkte auf 30,70 % gesenkt worden war.<br />

Die periodenfremden Steuern enthalten neben<br />

dem tatsächlichen periodenfremden Steuerertrag<br />

(1,6 Mio. Euro) auch den Ertrag aus der Anpassung<br />

des steuerlichen Ausgleichspostens (3,3 Mio. Euro).<br />

Bei den steuerfreien Erträgen aus at equity bilan-<br />

zierten Beteiligungen wurde der Saldo aus Fort-<br />

schreibungen abzüglich Wertminderungen zu 95 %<br />

(Kapitalgesellschaften) bzw. zu 100 % (Personen-<br />

gesellschaften) unter Berücksichtigung der jeweils<br />

anzuwendenden Steuersätze angesetzt. Der Anstieg<br />

des Effekts aus den gewerbesteuerlichen Hinzu-<br />

rechnungen und Kürzungen beruht auf der Berück-<br />

sichtigung der gesetzlichen Änderungen durch die<br />

Unternehmenssteuerreform 20<strong>08</strong>.


72 73<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

6. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ<br />

(11) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND<br />

SACHANL<strong>AG</strong>EN<br />

Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammen-<br />

gefassten Posten der immateriellen Vermögenswerte<br />

und des Sachanlagevermögens sowie ihre Entwick-<br />

lung sind auf den folgenden Seiten dargestellt:<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Abschreibungen<br />

Restbuchwert<br />

Stand am Zugänge Abgänge Um- Stand am Stand am Zugänge Abgänge Um- Stand am Stand am Stand am<br />

Tsd. € 01.01.20<strong>08</strong> buchungen 31.12.20<strong>08</strong> 01.01.20<strong>08</strong> buchungen 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Konzessionen und ähnliche Rechte 65.046 9.398 9.785 426 65.<strong>08</strong>5 38.363 3.712 9.548 -25 32.502 32.583 26.683<br />

Sachanlagen<br />

Grundstücke und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf<br />

fremden Grundstücken 314.613 2.417 2.751 3.043 317.322 145.056 6.827 1.580 86 150.389 166.933 169.557<br />

Technische Anlagen und Maschinen<br />

a) Erzeugungs-, Gewinnungs- und<br />

Bezugsanlagen, Heizzentralen 540.594 1.979 366 1.499 543.706 420.221 11.043 1.493 224 429.995 113.711 120.373<br />

b) Verteilungsanlagen 1.654.729 854 2.816 3.626 1.656.393 1.041.902 33.557 1.945 -321 1.073.193 583.200 612.827<br />

2.195.323 2.833 3.182 5.125 2.200.099 1.462.123 44.600 3.438 -97 1.503.188 696.911 733.200<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung 144.353 5.019 5.305 1.042 145.109 105.381 8.516 4.761 36 109.172 35.937 38.972<br />

Anlagen im Bau 44.104 49.551 718 -9.636 83.301 0 0 0 0 0 83.301 44.104<br />

2.698.393 59.820 11.956 -426 2.745.831 1.712.560 59.943 9.779 25 1.762.749 983.<strong>08</strong>2 985.833<br />

2.763.439 69.218 21.741 0 2.810.916 1.750.923 63.655 19.327 0 1.795.251 1.015.665 1.012.516


74 75<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Abschreibungen<br />

Restbuchwert<br />

Stand am Zugänge Abgänge Um- Stand am Stand am Zugänge Abgänge Um- Stand am Stand am Stand am<br />

Tsd. € 01.01.2007 buchungen 31.12.2007 01.01.2007 buchungen 31.12.2007 31.12.2007 31.12.2006<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Konzessionen und ähnliche Rechte 60.243 2.127 4 2.680 65.046 34.176 4.135 0 52 38.363 26.683 26.067<br />

Sachanlagen<br />

Grundstücke und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf<br />

fremden Grundstücken 307.993 7.780 1.716 556 314.613 139.173 6.630 735 -12 145.056 169.557 168.820<br />

Technische Anlagen und Maschinen<br />

a) Erzeugungs-, Gewinnungs- und<br />

Bezugsanlagen, Heizzentralen 616.555 3.024 87.069 8.<strong>08</strong>4 540.594 447.590 11.020 38.371 -18 420.221 120.373 168.965<br />

b) Verteilungsanlagen 1.679.101 500 38.570 13.698 1.654.729 1.033.444 33.970 25.435 -77 1.041.902 612.827 645.657<br />

2.295.656 3.524 125.639 21.782 2.195.323 1.481.034 44.990 63.806 -95 1.462.123 733.200 814.622<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung 139.317 6.183 8.176 7.029 144.353 102.026 10.149 6.849 55 105.381 38.972 37.291<br />

Anlagen im Bau 41.231 35.103 183 -32.047 44.104 0 0 0 0 0 44.104 41.231<br />

Der <strong>Mainova</strong>-Konzern hat Baukostenzuschüsse in<br />

Höhe von 22,3 Mio. Euro (Vorjahr 23,4 Mio. Euro)<br />

vereinnahmt, welche im Anlagenspiegel von den<br />

Zugängen in Höhe von 91,5 Mio. Euro (Vorjahr<br />

78,1 Mio. Euro) zu den Anschaffungs- und Herstel-<br />

lungskosten abgesetzt werden.<br />

Im Berichtsjahr wurden 0,1 Mio. Euro (Vorjahr<br />

0,1 Mio. Euro) für Forschung und Entwicklung<br />

aufgewendet.<br />

Von dem Zugang bei den immateriellen Vermögens-<br />

werten in Höhe von 9,4 Mio. Euro (Vorjahr<br />

2,1 Mio. Euro) entfallen 7,8 Mio. Euro auf Grund-<br />

dienstbarkeiten. Hierbei handelt es sich um Rechte<br />

aus einem Gestattungsvertrag mit der Stadt Frankfurt<br />

am Main, der die <strong>Mainova</strong> berechtigt, fi s kalische<br />

Grundstücke zur Errichtung und Verlegung von<br />

Versorgungsanlagen zu nutzen.<br />

2.784.197 52.590 135.714 -2.680 2.698.393 1.722.233 61.769 71.390 -52 1.712.560 985.833 1.061.964<br />

2.844.440 54.717 135.718 0 2.763.439 1.756.409 65.904 71.390 0 1.750.923 1.012.516 1.<strong>08</strong>8.031<br />

Der Abgang in Höhe von 9,8 Mio. Euro bei den<br />

immateriellen Vermögensgegenständen resultiert<br />

überwiegend aus dem Abgang abgeschriebener<br />

Softwarelizenzen.<br />

Einen Schwerpunkt der Investitionen in Sachanlagen<br />

bildet die Erweiterung und Erneuerung der Strom-,<br />

Gas-, Wasser- und Wärmenetze und der Verteilungs-<br />

anlagen einschließlich Zählern. Ferner wurden<br />

Investitionen insbesondere in die Leittechnik der<br />

Heizkraftwerke West und Niederrad getätigt. Mit<br />

dem Bau eines unterirdischen Umspannwerks in der<br />

Hochstraße neben der Alten Oper sowie mit dem<br />

Neubau eines Verwaltungsgebäudes in der Solms-<br />

straße wurde begonnen.<br />

Bei den Abgängen von Sachanlagen handelt es sich<br />

überwiegend um voll abgeschriebene Vermögens-<br />

werte. Sie umfassen bei den Verteilungsanlagen auch<br />

die von den Kunden erhaltenen Ertragszuschüsse,<br />

da sie sowohl Kosten für die Anschlusserstellung als<br />

auch Netzkostenbeiträge für das bereits vorhandene<br />

vorgelagerte Verteilungsnetz betreffen.<br />

Gestiegene Einkaufspreise für die Brennstoffe und die<br />

von der Bundesnetzagentur gekürzten Netzentgelte<br />

waren ausschlaggebende Faktoren, einen Werthaltig-<br />

keitstest für die zahlungsmittelgenerierende Einheit<br />

(ZGE) „Kraftwerke“ (HKW West, Mitte und Niederrad<br />

des Segments Erzeugung) und die ZGE „Stromnetz“<br />

(Verteilungsnetz des Segments Stromversorgung)<br />

durchzuführen.<br />

Die zur Diskontierung verwendeten Nachsteuer-<br />

zinssätze werden auf Grundlage von Marktdaten<br />

bereichsspezifi sch ermittelt und betragen zum<br />

Bewertungsstichtag zwischen 5,5 % und 6,8 %<br />

(Vorjahr 5,5 % und 6,4 %). In die Ermittlung des<br />

Abzinsungssatzes für die ZGE „Stromnetz“ sind die<br />

von dem Gesetzgeber bei der Kalkulation der<br />

Netznutzungsentgelte zugestandenen Kapitalkosten<br />

eingefl ossen, da unterstellt werden kann, dass ein<br />

Investor aus dem Netzgeschäft keine Verzinsung<br />

erwarten kann, die über der vom Gesetzgeber<br />

zugestandenen Kapitalrendite liegt.<br />

In der Wertermittlung des Stromnetzes wurden<br />

die Kürzung der im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> beantragten<br />

Entgelte durch die Bundesnetzagentur und die<br />

Erwartungen des Vorstands zu den Auswirkungen<br />

der ab 2009 durch den Gesetzgeber vorgesehenen<br />

Anreizregulierung angemessen berücksichtigt.<br />

Die Cashfl ows wurden unter Verwendung einer<br />

Wachstumsrate von 0,5 % (Vorjahr 0,5 %) extra-<br />

poliert. Die Wachstumsrate liegt unterhalb der<br />

angenommenen Infl ationsrate, da damit gerechnet<br />

wird, dass auch zukünftig die infl ationsbedingten


76 77<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Kostensteigerungen nicht vollständig weitergegeben<br />

werden können.<br />

Das Ergebnis der durchgeführten Wertminderungs-<br />

tests zum 31. Dezember 20<strong>08</strong> veränderte weder<br />

für die ZGE „Kraftwerke“ noch für die ZGE „Strom-<br />

netz“ die Wertminderungen, welche zum 31. Dezem-<br />

ber 2006 vorgenommen wurden. Die Wertmin-<br />

derungen zum 31. Dezember 2006 beliefen sich<br />

auf 3,4 Mio. Euro für die ZGE „Kraftwerke“ und<br />

14,7 Mio. Euro für die ZGE „Stromnetz“.<br />

(12) AT EQUITY BILANZIERTE BETEILIGUNGEN<br />

Die folgenden Übersichten zeigen die wesentlichen<br />

Posten von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung<br />

der at equity bilanzierten Unternehmen:<br />

Assoziierte Unternehmen Gemeinschaftsunternehmen<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007<br />

Bilanz<br />

kurzfristige Vermögenswerte 523.762 470.343 36.625 41.446<br />

langfristige Vermögenswerte 967.824 763.378 153.591 139.050<br />

kurzfristige Schulden 485.841 504.882 24.<strong>08</strong>5 49.106<br />

langfristige Schulden 324.903 195.453 123.213 97.142<br />

GuV<br />

Umsatzerlöse 1.870.796 1.485.048 84.694 77.500<br />

Periodenergebnis 15.369 51.<strong>08</strong>1 3.851 1.107<br />

Bei den Gemeinschaftsunternehmen beziehen sich<br />

die Angaben auf die Beteiligungsquote des <strong>Mainova</strong>-<br />

Konzerns.<br />

Der Anstieg der Bilanzposten der assoziierten<br />

Unternehmen resultiert im Wesentlichen aus dem<br />

GKI und der Gas-Union GmbH (GU). Die Errichtung<br />

des Kraftwerks GKI wirkte sich auf die langfris t igen<br />

Vermögenswerte sowie Schulden aus. Ferner haben<br />

sich die langfristigen Schulden bei der SWH erhöht.<br />

Der Anstieg der Umsatzerlöse sowie der kurzfristigen<br />

Vermögenswerte resultiert überwiegend aus der GU.<br />

(13) ÜBRIGE LANGFRISTIGE FORDERUNGEN UND FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE<br />

Tsd. € 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Leasingforderungen 86.906 94.595<br />

Ausleihungen an Beteiligungen 22.041 24.043<br />

Sonstige Beteiligungen 9.428 9.253<br />

Derivative Finanzinstrumente 3.371 3.192<br />

Sonstige Ausleihungen 2.565 2.494<br />

Sonstiges 125 132<br />

Die Forderungen aus Finanzierungsleasing haben sich<br />

durch planmäßige Tilgungen vermindert.<br />

(14) VORRÄTE<br />

124.436 133.709<br />

Tsd. € 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 18.998 15.435<br />

Unfertige Leistungen 6.205 4.194<br />

Waren 1.050 1.212<br />

In den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind haupt-<br />

sächlich Bau- und Installationsmaterialien sowie<br />

der Kohle- und Heizölbestand für den Betrieb der<br />

Heizkraftwerke ausgewiesen. Die kumulierten<br />

Gängigkeitsabschreibungen auf den Bestand an<br />

Bau- und Installationsmaterial betragen insgesamt<br />

5,9 Mio. Euro (Vorjahr 5,9 Mio. Euro).<br />

Die unfertigen Leistungen enthalten noch nicht<br />

abgerechnete Bau- und Reparaturleistungen.<br />

Verfügungsbeschränkungen oder andere<br />

Belastungen liegen nicht vor.<br />

26.253 20.841


78 79<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

(15) FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND<br />

LEISTUNGEN<br />

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

von 267,4 Mio. Euro (Vorjahr 260,9 Mio. Euro) sind<br />

abgegrenzte, noch nicht abgerechnete Gas-, Strom-,<br />

Wasser- und Wärmelieferungen zwischen Ablese-<br />

und Bilanzstichtag enthalten, denen hierauf geleistete<br />

Abschläge gegenüberstehen. Die Erhöhung der<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Stand 01.01. 8.173 17.774<br />

Im Berichtszeitraum als Aufwand erfasster Betrag 1.112 761<br />

Ausbuchung von Forderungen 0 -8.261<br />

Zahlungseingänge und Wertaufholungen auf ursprünglich<br />

abgeschriebene Forderungen -2.025 -2.101<br />

Stand 31.12. 7.260 8.173<br />

Im Rahmen von Einzelwertberichtigungen (ohne<br />

pauschalierte Einzelwertberichtigungen) sind zum<br />

Stichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistun-<br />

gen mit einem Bruttorechnungsbetrag in Höhe<br />

von 7,9 Mio. Euro (Vorjahr 9,1 Mio. Euro) wertbe-<br />

richtigt. Nach Abzug der Einzelwertberichtigungen<br />

Überfällig seit<br />

Tsd. € 1 – 30 Tagen 31 – 60 Tagen 61 – 90 Tagen mehr als 90 Tagen Gesamt<br />

31.12.20<strong>08</strong> 106.800 3.091 1.487 25.067 136.445<br />

31.12.2007 142.651 3.099 3.445 23.774 172.969<br />

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in<br />

Zahlungsverzug befi ndlichen Bestands der Forderun-<br />

gen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum<br />

Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin,<br />

dass die Schuldner ihren Zahlungsverpfl ichtungen<br />

nicht nachkommen werden.<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist<br />

im Wesentlichen durch den Umsatzanstieg im Gas -<br />

geschäft begründet.<br />

Die Wertberichtigungen (inklusive pauschalierte Einzel-<br />

wertberichtigungen) auf Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:<br />

in Höhe von 5,5 Mio. Euro (Vorjahr 6,5 Mio. Euro)<br />

beträgt der Buchwert dieser Forderungen zum<br />

Stichtag 2,4 Mio. Euro (Vorjahr 2,5 Mio. Euro).<br />

Die folgende Tabelle zeigt den Buchwert der über-<br />

fälligen Forderungen, die noch nicht wertgemin-<br />

dert wurden:<br />

(16) SONSTIGE VERMÖGENSWERTE<br />

Tsd. € 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Forderungen aus Cash Pooling gegen den Stadtwerke-Konzern 177.340 157.756<br />

Forderungen aus Ertragsteuern und Steuerumlage 18.197 19.467<br />

Derivative Finanzinstrumente 13.436 11.957<br />

Geleistete Anzahlungen auf Anlagevermögen 10.742 9.852<br />

Vorsteuerforderungen 11.600 6.769<br />

Forderungen aus Finanzierungsleasing 3.336 2.859<br />

Übrige finanzielle Forderungen 18.043 44.567<br />

Übrige nicht finanzielle Forderungen 14.856 20.796<br />

Im Rahmen des konzernweiten Cash Poolings werden<br />

die liquiden Mittel täglich an die SWFH abgeführt.<br />

Die übrigen fi nanziellen Forderungen enthalten<br />

mit 5,2 Mio. Euro (Vorjahr 13,3 Mio. Euro) eine<br />

Kauf preisforderung aus einem Grundstücksverkauf.<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> wurde die Forderung in Höhe<br />

von 7,8 Mio. Euro mit einer Verbindlichkeit aus dem<br />

Erwerb von Grunddienstbarkeiten verrechnet.<br />

267.550 274.023<br />

Die übrigen fi nanziellen Forderungen des Vorjahrs<br />

enthielten in Höhe von 16,3 Mio. Euro einen Rück-<br />

erstattungsanspruch gegen die E.ON Ruhrgas <strong>AG</strong><br />

im Rahmen der Aufl ösung des Lieferantenvertrags<br />

und der Übertragung der Lieferbeziehung auf die<br />

Gas-Union GmbH.<br />

Die Wertberichtigungen auf sonstige Vermögens-<br />

werte haben sich wie folgt entwickelt:<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Stand 01.01. 3.052 2.580<br />

Im Berichtszeitraum als Aufwand erfasster Betrag 302 472<br />

Stand 31.12. 3.354 3.052


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(17) LATENTE STEUERN<br />

Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen<br />

sich auf folgende Posten:<br />

31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Aktive latente Passive latente Aktive latente Passive latente<br />

Tsd. € Steuern Steuern Steuern Steuern<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

Immaterielle Vermögenswerte 0 1.915 0 2.042<br />

Sachanlagen 363 116.987 110 110.240<br />

At equity bilanzierte Beteiligungen 0 3.490 0 3.136<br />

Übrige langfristige Forderungen und<br />

finanzielle Vermögenswerte 0 26.097 0 27.711<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen 0 381 0 631<br />

Sonstige Vermögenswerte 11 4.917 0 5.607<br />

Langfristige Schulden<br />

Langfristige Finanzschulden 54 0 49 0<br />

Übrige langfristige Verbindlichkeiten 6.172 0 5.452 0<br />

Pensionsrückstellungen 1.706 107 2.607 3<strong>08</strong><br />

Andere langfristige Rückstellungen 12.521 4.386 11.114 690<br />

Kurzfristige Schulden<br />

Kurzfristige Finanzschulden 4 1 4 1<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

Leistungen 0 0 0 0<br />

Sonstige Rückstellungen 515 474 1 928<br />

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 12.965 33 1.427 0<br />

Verlustvorträge 8 0 1.675 0<br />

Zwischensumme 34.319 158.788 22.439 151.294<br />

Saldierung 26.584 26.584 19.954 19.954<br />

Bilanzausweis 7.735 132.204 2.485 131.340<br />

Aktive und passive latente Steuern sind je Gesellschaft<br />

bzw. Organkreis miteinander saldiert. Latente Steuern<br />

auf temporäre Differenzen im Zusammenhang mit<br />

Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten<br />

Unternehmen wurden mit den anzuwendenden<br />

Steuersätzen gebildet.<br />

Nachfolgend werden die Veränderung der latenten<br />

Steuern sowie der Ausweis der Veränderung dar-<br />

gestellt:<br />

Tsd. € 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007 Veränderung<br />

Saldo latente Steuern 124.469 128.855 -4.386<br />

davon in der GuV erfolgswirksam<br />

erfasste Veränderung der latenten Steuern -5.287<br />

davon erfolgsneutrale Veränderung<br />

der latenten Steuern“ 901<br />

Es werden nur auf solche Verlustvorträge, von deren<br />

Nutzbarkeit mit ausreichender Sicherheit ausgegan-<br />

gen werden kann, latente Steueransprüche gebildet.<br />

Steuerliche Verlustvorträge bestehen zum 31. Dezem-<br />

ber 20<strong>08</strong> bei den Tochtergesellschaften NRM<br />

Netzdienste Rhein-Main GmbH, Erdgas Westthürin-<br />

gen Beteiligungsgesellschaft mbH und der Gasgeräte-<br />

und -heizungsgesellschaft mbH.<br />

Für den in diesem Jahr neu hinzugekommenen<br />

steuerlichen Verlust der Gasgeräte- und -heizungs-<br />

gesellschaft mbH wurde in voller Höhe ein latenter<br />

Steueranspruch gebildet. Es wird erwartet, diesen<br />

im Folgejahr zu nutzen.<br />

Für den bereits im Jahr 2004 eingetretenen steuer-<br />

lichen Verlust der Erdgas Westthüringen Beteiligungs-<br />

gesellschaft mbH wurde dagegen kein latenter<br />

Steueranspruch angesetzt, da die Gesellschaft als<br />

Beteiligungsholding nahezu ausschließlich steuerfreie<br />

Dividendenerträge erzielt und somit gegenwärtig<br />

nicht damit gerechnet wird, dass zukünftig ein<br />

steuerpfl ichtiges Ergebnis zur Nutzung der Verlust-<br />

vorträge zur Verfügung stehen wird.<br />

Bei der NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH wur-<br />

den im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> die im Vorjahr aktivierten<br />

latenten Steueransprüche von 1,7 Mio. Euro auf<br />

den gewerbe- und körperschaftsteuerlichen Ver-<br />

lustvortrag ergebniswirksam ausgebucht, da von<br />

einer zukünftigen Nutzung nicht mehr ausgegangen<br />

Tsd. € 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Gewerbesteuer 289 300<br />

Körperschaftsteuer 2.075 1.004<br />

wird.<br />

Latente Steueransprüche auf oben genannte<br />

Verlustvorträge wurden in folgender Höhe nicht<br />

angesetzt:


82 83<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

EIGENKAPITAL<br />

Das Eigenkapital hat sich wie folgt entwickelt:<br />

Gezeich- Kapital- Gewinnrücklagen Gesell- Minderheits- Eigenkapital<br />

netes rücklage schaftern anteile am gesamt<br />

Kapital der <strong>Mainova</strong> Eigenkapital<br />

Gewinn- Erfolgsneutrale zurechenbares<br />

rücklagen Effekte aus Eigenkapital<br />

der Pensions-/<br />

Deputate-<br />

Tsd. € bewertung<br />

Stand 01.01.2007 142.336 207.<strong>08</strong>2 459.596 -7.110 801.904 21.570 823.474<br />

Konzern-Jahresüberschuss 113.225 113.225 2.248 115.473<br />

Ergebnisabführung <strong>Mainova</strong> -61.212 -61.212 -61.212<br />

Gewinnausschüttungen<br />

Minderheiten 0 -2.714 -2.714<br />

Kapitaleinzahlung<br />

Minderheiten 0 239 239<br />

Rückkauf eigene Anteile 0 -1<strong>08</strong> -1<strong>08</strong><br />

Im Eigenkapital erfasste<br />

Wertänderungen aus<br />

Pensionen und Deputaten 1.471 1.471 1.471<br />

Stand 31.12.2007 142.336 207.<strong>08</strong>2 511.609 -5.639 855.388 21.235 876.623<br />

Konzern-Jahresüberschuss 67.852 67.852 1.065 68.917<br />

Ergebnisabführung <strong>Mainova</strong> -58.040 -58.040 -58.040<br />

Gewinnausschüttungen<br />

Minderheiten 0 -3.136 -3.136<br />

Kapitaleinzahlung<br />

Minderheiten 0 2.634 2.634<br />

Rückkauf eigene Anteile 0 -8 -8<br />

Im Eigenkapital erfasste<br />

Wertänderungen aus<br />

Pensionen und Deputaten 2.034 2.034 2.034<br />

Stand 31.12.20<strong>08</strong> 142.336 207.<strong>08</strong>2 521.421 -3.605 867.234 21.790 889.024<br />

(18) GEZEICHNETES KAPITAL<br />

Der Nennwert des gezeichneten Kapitals beträgt<br />

142,3 Mio. Euro und ist voll eingezahlt. Es ist ein-<br />

geteilt in 5.560.000 nennbetragslose Stückaktien,<br />

davon lauten 5.499.296 auf Namen und 60.704 auf<br />

Inhaber. Die Anzahl der Aktien ist im Geschäftsjahr<br />

unverändert.<br />

(19) GEWINNRÜCKL<strong>AG</strong>EN<br />

Die Gewinnrücklagen enthalten neben dem Konzern-<br />

jahresüberschuss abzüglich der Ergebnisabführung<br />

an die SWFH insbesondere die Anpassungseffekte<br />

auf IFRS sowie Ergebnisvorträge von Tochtergesell-<br />

schaften. Darüber hinaus enthalten die Gewinn-<br />

rücklagen die kumulierten Veränderungen der<br />

versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste<br />

bei leistungsorientierten Pensionszusagen und<br />

ähnlichen Verpfl ichtungen.<br />

(20) MINDERHEITENANTEILE<br />

Die Minderheitenanteile zeigen den Anteilsbesitz<br />

Dritter an dem <strong>Mainova</strong>-Konzern.<br />

RÜCKSTELLUNGEN<br />

(21) PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN<br />

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche<br />

Verpfl ichtungen umfassen die Altersversorgung<br />

für die Mitarbeiter des <strong>Mainova</strong>-Konzerns, arbeits-<br />

vertragliche Direktzusagen sowie Verpfl ichtungen<br />

aus Betriebsvereinbarungen (Deputate).<br />

Direktzusagen werden Vorstandsmitgliedern und<br />

leitenden Angestellten gewährt. Es handelt sich um<br />

leistungsorientierte Versorgungspläne. Für diese<br />

werden Rückstellungen für Pensionen und Anwart-<br />

schaften entsprechend den bestehenden Versor-<br />

gungszusagen für Anwartschaften und laufende<br />

Leistungen an die berechtigten aktiven und ehema-<br />

ligen Mitarbeiter sowie die Hinterbliebenen gebildet.<br />

Die Zusagen bemessen sich vor allem nach der Dauer<br />

der Betriebszugehörigkeit sowie der Vergütung der<br />

Mitarbeiter.<br />

Auf Basis von Betriebsvereinbarungen sowie einzel-<br />

vertraglichen Regelungen erhalten alle Mitarbeiter<br />

ein jährliches Energiedeputat, welches auch nach<br />

Eintritt in den Ruhestand weiter gewährt wird.<br />

Der Berechnung der leistungsorientierten Versor-<br />

gungszusagen werden nachfolgende wesentliche<br />

Zukunftsparameter zugrunde gelegt:<br />

% 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Zins 5,85 5,30<br />

Gehaltssteigerungen 2,00 2,00<br />

Rentensteigerungen 2,00 2,00<br />

Inflationsentwicklung für Deputate 2,00 2,00<br />

Fluktuation 1,80 1,80<br />

Den Berechnungen für 20<strong>08</strong> liegen die Richttafeln<br />

2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde.


84 85<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Der Barwert der versicherungsmathematischen<br />

Sollverpfl ichtung hat sich wie folgt entwickelt:<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Barwert der Pensionsverpflichtung am 01.01. 35.067 38.354<br />

Rentenzahlungen 2.000 2.005<br />

Zinsaufwand 1.8<strong>08</strong> 1.621<br />

Dienstzeitaufwand 739 811<br />

Im Eigenkapital verrechnete versicherungsmathematische<br />

Gewinne und Verluste -2.935 -3.714<br />

Barwert der Pensionsverpflichtung am 31.12. 32.679 35.067<br />

Der Aufwand für Pensionen und ähnliche Verpfl ich-<br />

tungen setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Beiträge zur ZVK 9.753 8.611<br />

Zinsaufwand 1.8<strong>08</strong> 1.621<br />

Dienstzeitaufwand 739 811<br />

Rentenzahlungen 57 97<br />

Gesamtaufwand 12.357 11.140<br />

Im Berichtsjahr sind Leistungen an die gesetz-<br />

liche Rentenversicherung (beitragsorientiertes<br />

Ver s o rgungssystem) von 13,8 Mio. Euro (Vorjahr<br />

13,5 Mio. Euro) erfolgt.<br />

(22) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN<br />

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen gemäß<br />

IAS 37 alle am Bilanzstichtag erkennbaren Verpfl ich-<br />

tungen gegenüber Dritten, die bezüglich ihrer Höhe<br />

oder Fälligkeit unsicher sind.<br />

Die sonstigen Rückstellungen haben sich im<br />

Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:<br />

Buchwert Inanspruch- Auflösung Zuführung Auf-/ Buchwert<br />

Tsd. € 01.01.20<strong>08</strong> nahme Abzinsung 31.12.20<strong>08</strong><br />

Personal 50.148 10.7<strong>08</strong> 181 4.048 2.329 45.636<br />

Umweltrückstellungen 49.252 1.462 3.800 50 3.317 47.357<br />

Rechtliche und konzessionsrechtliche<br />

Risiken 11.425 296 2.029 1.231 0 10.331<br />

Sonstige Rückstellungen 14.130 5.999 2.028 20.849 10 26.962<br />

Gesamt 124.955 18.465 8.038 26.178 5.656 130.286<br />

davon langfristig 102.981 102.615<br />

Die Personalrückstellungen entfallen weit überwie-<br />

gend auf die Rückstellungen für Altersteilzeit.<br />

Daneben sind Jubiläumsrückstellungen enthalten.<br />

Die Rückstellungen für Altersteilzeit werden nach<br />

dem Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet.<br />

Dabei werden folgende Annahmen zugrunde gelegt:<br />

% 20<strong>08</strong> 2007<br />

Zins 5,85 5,30<br />

Gehaltssteigerungen 2,00 2,00<br />

Fluktuation differenziert nach Alter<br />

Gewichtung (potenzielle Mitarbeiter) 70,00 70,00<br />

Die Umweltrückstellungen beziehen sich auf Ver-<br />

pfl ichtungen der <strong>Mainova</strong> zur Sanierung von Grund-<br />

stücken früherer Gaswerksbetriebe. Die Bewertungen<br />

beruhen auf Sachverständigengutachten bzw.<br />

-berechnungen. Aufgrund ihrer längeren Laufzeit<br />

werden die Umweltrückstellungen mit den am<br />

Stichtag gültigen Zinssätzen für Industrieanleihen<br />

abgezinst. Aus der Änderung des bei der Abzinsung<br />

der Altlastenrückstellung zugrunde gelegten Zins-<br />

satzes hat sich ein Aufwand von 1,7 Mio. Euro<br />

(Vorjahr Ertrag von 0,4 Mio. Euro) ergeben.<br />

Die Sanierungskonzepte werden eng mit der zustän-<br />

digen Behörde abgestimmt. Der <strong>Mainova</strong> werden<br />

im Rahmen der Altlastenfi nanzierungsrichtlinie (AFR)<br />

vom Land Hessen Zuschüsse zu diesen Sanierungs-<br />

kosten gewährt. Diese AFR-Förderungen können<br />

nicht im Rahmen der Rückstellungsbewertung<br />

mindernd berücksichtigt werden. Sie werden als<br />

erwartete Erstattungen unter den sonstigen Vermö-<br />

genswerten aktiviert, soweit die Erstattung als quasi<br />

sicher gilt. Im Geschäftsjahr sind dies 0,9 Mio. Euro<br />

(Vorjahr 4,5 Mio. Euro). In den Forderungen des


86 87<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Vorjahres waren vertragliche Erstattungsansprüche<br />

in Höhe von 3,5 Mio. Euro für ein Gelände in der<br />

Schielestraße enthalten. Im Rahmen des Rückkaufs<br />

eines Teilgrundstücks von der Stadt Frankfurt am<br />

Main entfallen Ansprüche auf Kostenbeteiligung.<br />

Demgegenüber stehen jedoch umfangreichere<br />

Vorteile aus der Durchführung einer kostengünsti-<br />

geren Sanierungsmöglichkeit, der Risikominimierung<br />

auf Grundlage des Bundes-Bodenschutzgesetzes<br />

von Dritten in Anspruch genommen zu werden sowie<br />

der Rechtssicherheit bezüglich des künftigen Sanie-<br />

(23) FINANZSCHULDEN<br />

rungsumfangs. Ferner ist auf dem zurückgekauften<br />

Grundstück der Bau und Betrieb einer Biogasanlage<br />

geplant, die hier an das Erdgasnetz angebunden<br />

werden kann.<br />

Die Zuführungen der sonstigen Rückstellungen<br />

entfallen im Wesentlichen auf Rückstellungen für<br />

Risiken aus dem Versorgungsnetz (7,0 Mio. Euro),<br />

die Einführung des Zweimandantenmodells<br />

(3,7 Mio. Euro) sowie Rückstellungen für Rechts-<br />

streitigkeiten (2,0 Mio. Euro).<br />

31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Tsd. € Summe davon langfristig Summe davon langfristig<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten 272.752 246.771 284.650 262.305<br />

Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten 49.664 36.566 58.866 43.565<br />

Gesamt 322.416 283.337 343.516 305.870<br />

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitu-<br />

ten sind 69,4 Mio. Euro mit Negativklausel und<br />

180,9 Mio. Euro mit Bürgschaften der Stadt Frankfurt<br />

am Main besichert. Zwei weitere sonstige verzinsliche<br />

Darlehen in Höhe von 37,5 Mio. Euro sind ebenfalls<br />

durch eine entsprechende Negativklausel besichert.<br />

Die Finanzschulden wurden mit 28,4 Mio. Euro<br />

planmäßig getilgt.<br />

Der durchschnittliche Effektivzins der Finanzschul-<br />

den beträgt in der Berichtsperiode 4,53 % (Vorjahr<br />

4,61 %).<br />

(24) VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND<br />

LEISTUNGEN<br />

Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen von 171,8 Mio. Euro auf<br />

196,8 Mio. Euro ist im Wesentlichen auf erhöhte<br />

Gasbezugsaufwendungen zurückzuführen.<br />

(25) ÜBRIGE VERBINDLICHKEITEN<br />

Tsd. € 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Sonstige Personalverbindlichkeiten und ausstehende Rechnungen 69.148 82.909<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Stadtwerke Holding aus Gewinnabführung<br />

58.100 61.272<br />

Derivative Finanzinstrumente 45.982 1.614<br />

Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 24.577 8.921<br />

Verbindlichkeit Konzessionsabgabe 13.236 13.955<br />

Erhaltene Anzahlungen 6.449 8.056<br />

Verbindlichkeiten aus erhaltenen Sicherheiten 3.211 3.142<br />

Verbindlichkeiten steuerliche Außenprüfung 0 47.953<br />

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 21.895 21.657<br />

Übrige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 28.927 21.712<br />

Gesamt 271.525 271.191<br />

Der Anteil der kurzfristigen Verbindlichkeiten beträgt<br />

237,8 Mio. Euro (Vorjahr 249,9 Mio. Euro). Die übrigen<br />

fi nanziellen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesent-<br />

lichen eine Abgrenzung im Rahmen eines Leasingver-<br />

hältnisses (14,4 Mio. Euro). In den übrigen nicht fi nan-<br />

ziellen Verbindlichkeiten sind Voraus zahlungen von<br />

Kunden für Baukostenzuschüsse (21,1 Mio. Euro)<br />

enthalten.<br />

7. BERICHTERSTATTUNG ZU<br />

FINANZINSTRUMENTEN<br />

Zu den Finanzinstrumenten zählen originäre und<br />

derivative Finanzinstrumente. Die originären Finanz-<br />

instrumente umfassen auf der Aktivseite im Wesent-<br />

lichen die Forderungen, die übrigen fi nanziellen<br />

Vermögenswerte und die fl üssigen Mittel. Die<br />

übri gen fi nanziellen Vermögenswerte werden mit den<br />

fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Auf der<br />

Passivseite enthalten die originären Finanzinstrumen-<br />

te im Wesentlichen die zu Anschaffungskosten<br />

bewerteten Verbindlichkeiten. Der Bestand an<br />

originären Finanzinstrumenten wird in der Bilanz<br />

ausgewiesen, die Höhe der fi nanziellen Vermögens-<br />

werte gibt das maximale Ausfallrisiko an. Soweit bei<br />

den fi nanziellen Vermögenswerten Ausfall r isiken<br />

erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertbe-<br />

richtigungen erfasst.


88 89<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Die folgende Tabelle stellt die Buchwerte und<br />

bei z u legenden Zeitwerte (Fair Values) der in den<br />

einzelnen Bilanzposten enthaltenen Finanzinstru-<br />

mente dar.<br />

Tsd. €<br />

Aktiva<br />

Fortsetzung Folgeseite<br />

Wertansatz Bilanz nach IAS 39<br />

Bewertungs- Buchwert Fortgeführte Fair Value Wertansatz Fair Value<br />

katagorie 31.12.20<strong>08</strong> Anschaffungs- erfolgs wirk- nach IAS 17 31.12.20<strong>08</strong><br />

nach IAS 39 kosten sam<br />

F o rderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen LaR 267.426 267.426 267.426<br />

Übrige langfristige Forderungen<br />

und finanzielle Vermögenswerte<br />

Ausleihungen LaR 24.606 24.606 24.606<br />

Leasingforderungen n.a. 86.906 86.906 86.906<br />

Derivative Finanzinstrumente FAHfT 3.371 3.371 3.371<br />

Sonstige Beteiligungen* AfS 9.428 9.428 –<br />

Sonstige Vermögenswerte<br />

F o rderungen aus Cash Pooling gegen<br />

den Stadtwerke-Konzern LaR 177.340 177.340 177.340<br />

Derivative Finanzinstrumente FAHfT 13.436 13.436 13.436<br />

Leasingforderungen n.a. 3.336 3.336 3.336<br />

Übrige finanzielle Forderungen LaR 18.043 18.043 18.043<br />

Flüssige Mittel n.a. 6.503 6.503 6.503<br />

Tsd. €<br />

Passiva<br />

Wertansatz Bilanz nach IAS 39<br />

Bewertungs- Buchwert Fortgeführte Fair Value Wertansatz Fair Value<br />

katagorie 31.12.20<strong>08</strong> Anschaffungs- erfolgswirk- nach IAS 17 31.12.20<strong>08</strong><br />

nach IAS 39 kosten sam<br />

Finanzschulden FLAC 322.416 322.416 292.643<br />

Ve rbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen FLAC 196.841 196.841 196.841<br />

Übrige langfristige Verbindlichkeiten<br />

Originäre Finanzinstrumente FLAC 139 139<br />

Derivative Finanzinstrumente FLHfT 14.827 14.827 14.827<br />

Leasingverbindlichkeiten n. a. 13.555 13.555 13.555<br />

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

Originäre Finanzinstrumente FLAC 112.697 112.697 112.697<br />

Derivative Finanzinstrumente FLHfT 31.155 31.155 31.155<br />

Leasingverbindlichkeiten n. a. 797 797 797<br />

Davon aggregiert nach Bewertungskategorien<br />

gemäß IAS 39:<br />

Z u Handelszwecken gehaltene finanzielle<br />

Vermögenswerte (Financial assets<br />

held for trading – FAHfT) 16.807<br />

D a rlehen und Forderungen (Loans<br />

and receivables – LaR) 487.415<br />

Z u r Veräußerung verfügbare finanzielle<br />

Vermögenswerte (Available-for-sale<br />

financial assets – AfS) 9.428<br />

F inanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten<br />

(Financial liabilities measured at<br />

amortized cost – FLAC) 632.093<br />

Z u Handelszwecken gehaltene finanzielle<br />

Verbindlichkeiten (Financial<br />

liabilities held for trading – FLHfT) 45.982<br />

* Diese Position beinhaltet zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte, deren beizulegende Zeitwerte nicht<br />

zuverlässig ermittelt werden können und die zu Anschaffungskosten bewertet werden.


90 91<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Tsd. €<br />

Aktiva<br />

Fortsetzung Folgeseite<br />

Wertansatz Bilanz nach IAS 39<br />

Bewertungs- Buchwert Fortgeführte Fair Value Wertansatz Fair Value<br />

katagorie 31.12.2007 Anschaffungs- erfolgs wirk- nach IAS 17 31.12.2007<br />

nach IAS 39 kosten sam<br />

F o rderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen LaR 260.883 260.883 260.883<br />

Ü b rige langfristige Forderungen und<br />

finanzielle Vermögenswerte<br />

Ausleihungen LaR 26.537 26.537 26.537<br />

Leasingforderungen n. a. 94.595 94.595 94.595<br />

Derivative Finanzinstrumente FAHfT 3.192 3.192 3.192<br />

Sonstige Beteiligungen* AfS 9.253 9.253 –<br />

Sonstige Vermögenswerte<br />

F o rderungen aus Cash Pooling gegen<br />

den Stadtwerke-Konzern LaR 157.756 157.756 157.756<br />

Derivative Finanzinstrumente FAHfT 11.957 11.957 11.957<br />

Leasingforderungen n. a. 2.859 2.859 2.859<br />

Übrige finanzielle Forderungen LaR 44.567 44.567 44.567<br />

Flüssige Mittel n. a. 5.476 5.476 5.476<br />

Passiva<br />

Finanzschulden FLAC 343.516 343.516 289.900<br />

Ve rbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen FLAC 171.817 171.817 171.817<br />

Übrige langfristige Verbindlichkeiten<br />

Originäre Finanzinstrumente FLAC 78 78<br />

Derivative Finanzinstrumente FLHfT 277 277 277<br />

Leasingverbindlichkeiten n. a. 14.352 14.352 14.352<br />

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

Originäre Finanzinstrumente FLAC 120.680 120.680 120.680<br />

Derivative Finanzinstrumente FLHfT 1.337 1.337 1.337<br />

Leasingverbindlichkeiten n. a. 797 797 797<br />

Tsd. €<br />

D a von aggregiert nach Bewertungskategorien<br />

gemäß IAS 39:<br />

Z u Handelszwecken gehaltene finanzielle<br />

Vermögenswerte (Financial assets<br />

held for trading – FAHfT) 15.149<br />

D a rlehen und Forderungen (Loans<br />

and receivables – LaR) 489.743<br />

Z u r Veräußerung verfügbare finanzielle<br />

Vermögenswerte (Available-for-sale<br />

financial assets – AfS) 9.253<br />

F inanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten<br />

(Financial liabilities measured at<br />

amortized cost – FLAC) 636.091<br />

Z u Handelszwecken gehaltene finanzielle<br />

Verbindlichkeiten (Financial<br />

liabilities held for trading – FLHfT) 1.614<br />

* Diese Position beinhaltet zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte, deren beizulegende Zeitwerte nicht<br />

zuverlässig ermittelt werden können und die zu Anschaffungskosten bewertet werden.<br />

Aufgrund der kurzen Laufzeiten der fl üssigen Mittel,<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen sowie der übrigen kurzfristigen<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten wird angenom-<br />

men, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buch-<br />

werten entsprechen.<br />

Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzschulden<br />

werden als Barwerte der zukünftig erwarteten<br />

Cashfl ows ermittelt. Zur Diskontierung werden<br />

marktübliche Zinssätze, bezogen auf die entspre-<br />

chenden Fristigkeiten, verwendet.<br />

Wertansatz Bilanz nach IAS 39<br />

Bewertungs- Buchwert Fortgeführte Fair Value Wertansatz Fair Value<br />

katagorie 31.12.2007 Anschaffungs- erfolgswirk- nach IAS 17 31.12.2007<br />

nach IAS 39 kosten sam<br />

Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanz-<br />

instrumente werden durch Abzinsung der erwarteten<br />

zukünftigen Cashfl ows unter Verwendung von<br />

aktuellen Marktzinssätzen errechnet.<br />

Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung berücksichtigten Nettogewinne<br />

bzw. -verluste von Finanzinstrumenten, gegliedert<br />

nach den Bewertungskategorien des IAS 39 dar.


92 93<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Darlehen und Forderungen -11.522 -1.816<br />

Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente -43.294 189<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 382 133<br />

Gesamt -54.434 -1.494<br />

Die Nettogewinne bzw. -verluste aus Finanzinstru-<br />

menten der Kategorie „Darlehen und Forderungen“<br />

beinhalten neben Zinserträgen und -aufwendungen<br />

im Wesentlichen die Ergebnisse aus Wertminde-<br />

rungen und Zuschreibungen.<br />

Die Nettogewinne bzw. -verluste aus zu Handels-<br />

zwecken gehaltenen Finanzinstrumenten beinhalten<br />

die Bewertungsergebnisse der freistehenden Derivate.<br />

Das Nettoergebnis der zur Veräußerung verfügbaren<br />

fi nanziellen Vermögenswerte umfasst Erträge aus<br />

Beteiligungen.<br />

FINANZRISIKOMAN<strong>AG</strong>EMENT<br />

PREISRISIKEN AUS COMMODITIES<br />

ÜBERBLICK<br />

Im Rahmen des operativen Geschäfts ist <strong>Mainova</strong><br />

fi nanzwirtschaftlichen Preisrisiken im Commodity-<br />

Bereich ausgesetzt. Unternehmenspolitik ist es, diese<br />

Risiken durch ein Risikomanagement auszuschalten<br />

oder zu begrenzen. Hierzu werden seitens der<br />

<strong>Mainova</strong> derivative Finanzinstrumente eingesetzt.<br />

Sie unterliegen den Arbeitsanweisungen des Risiko-<br />

komitees „Beschaffung, Vertrieb, Marketing“. Das<br />

Risikokomitee setzt die Rahmenbedingungen für die<br />

Energiebeschaffung und -vermarktung in Bezug auf<br />

den zulässigen Risikogehalt. Weiter regelt es die<br />

Funktionstrennung der Bereiche Handel, Abwicklung<br />

und Kontrolle. Zur Absicherung der Risiken und zur<br />

Erzielung von Handelsmargen werden im Commo-<br />

dity-Bereich physisch zu erfüllende Termingeschäfte<br />

sowie fi nanzielle Sicherungsgeschäfte eingesetzt.<br />

Die Risikoposition der Stromgeschäfte wird durch<br />

einen Value-at-Risk-Ansatz (VaR) sowie durch<br />

Volumenlimits begrenzt.<br />

Alle derivativen Finanzinstrumente, die nicht aus-<br />

schließlich für den eigenen Gebrauch („own use“)<br />

bestimmt sind, werden als freistehende Derivate<br />

bilanziert, d. h. alle Marktwertänderungen werden<br />

unmittelbar erfolgswirksam in der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung erfasst.<br />

Das Nominalvolumen der im Folgenden dargestellten<br />

Geschäfte wird unsaldiert angegeben. Es stellt die<br />

Summe aller Kauf- und Verkaufsbeträge dar, die den<br />

Geschäften zugrunde liegen. Die Höhe des Nominal-<br />

volumens erlaubt Rückschlüsse auf den Umfang des<br />

Einsatzes von Derivaten, gibt aber nicht das Risiko des<br />

Konzerns aus dem Einsatz von Derivaten wieder.<br />

Nominal Marktwert<br />

< 1 Jahr 1 – 5 Jahre Summe Summe Positiv Negativ Summe < 1 Jahr Summe<br />

Tsd. € Vorjahr Vorjahr<br />

Strom<br />

Forward (long) 54.073 13.013 67.<strong>08</strong>6 37.424 957 -9.626 -8.669 -8.423 7.641<br />

Forward (short) 56.1<strong>08</strong> 15.807 71.915 17.133 13.470 -118 13.352 10.425 -1.582<br />

Kohle<br />

Swap (Payer) 42.902 39.814 82.717 18.005 765 -23.211 -22.446 -12.951 7.366<br />

Swap (Receiver) 3.661 0 3.661 0 197 0 197 197 0<br />

Öl<br />

Swap (Payer) 32.741 16.603 49.345 695 11 -12.605 -12.595 -7.953 110<br />

Swap (Receiver) 136 0 136 0 38 0 38 38 0<br />

CO 2 -Emissionsrechte<br />

Forward (long) 884 0 884 0 0 -422 -422 -422 0<br />

Gesamt 190.505 85.238 275.743 73.257 15.437 -45.982 -30.545 -19.<strong>08</strong>9 13.535<br />

Die Marktwerte der Derivate im Commodity-Bereich<br />

(z. B. Strom-Forwards, Kohle-Swaps, usw.) werden auf<br />

Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Cashfl ows<br />

ermittelt; dabei werden die für die Restlaufzeit der<br />

Finanzinstrumente abgeleiteten Forward-Preise<br />

verwendet.<br />

STROMBEREICH<br />

Auf der Erzeugungsseite ergeben sich Risiken vor<br />

allem aus der Stromproduktion. Diese wird in starkem<br />

Maße von der Entwicklung der Marktpreise für<br />

Strom, fossile Brennstoffe (insbesondere Kohle und<br />

Gas) und CO 2 -Zertifi k ate beeinfl usst. Ein Risiko<br />

liegt beispielsweise darin, dass höhere Rohstoff-<br />

notierungen nicht über steigende Strompreise<br />

weitergegeben werden können. Neben der<br />

Erzeugungs seite ist auch das Vertriebsgeschäft<br />

mit Risiken verbunden. Diese resultieren z. B. aus<br />

unerwarteten Nachfrageschwankungen aufgrund<br />

von Wettbewerbs- und Konjunktureinfl üssen sowie<br />

Temperaturänderungen. Die Preisrisiken auf den<br />

Beschaffungs- und Absatzmärkten ermittelt <strong>Mainova</strong><br />

fortlaufend. Zur Risikominderung auf der Absatz-<br />

und Beschaffungsseite setzt <strong>Mainova</strong> unter anderem<br />

derivative Finanzinstrumente ein. Der Vorstand<br />

wird monatlich über neu abgeschlossene derivative<br />

Geschäfte und den Bestand an Derivaten informiert.<br />

Alle Strom-Forwards, die zu Handelszwecken<br />

abgeschlossen worden sind (Derivate), werden als<br />

fi nanzielle Vermögenswerte oder fi nanzielle Verbind-<br />

lichkeiten bilanziert. Die derivativen Finanzinstrumen-<br />

te sind zu Marktwerten bewertet. Als Marktwert eines<br />

Finanzinstruments gilt der Betrag, der im Geschäfts-<br />

verkehr zwischen vertragswilligen und unabhängigen<br />

Vertragspersonen unter aktuellen Marktbedingungen<br />

erzielt werden kann. Die Marktwerte werden aus<br />

Börsenkursen oder anhand anerkannter Bewertungs-<br />

methoden abgeleitet. Im Strombereich lag kein<br />

nicht abgesichertes Risikoexposure zum 31. Dezem-<br />

ber 20<strong>08</strong> vor (Vorjahr 18,6 Mio. Euro).


94 95<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Als Teil des Risikomanagementsystems von Preis-<br />

risiken aus Stromderivaten setzt <strong>Mainova</strong> eine VaR-<br />

Analyse ein, bei der regelmäßig die Risikoposition<br />

gegenüber Änderungen der Strompreise gemessen<br />

wird. Unter Vorgabe eines Konfi denzniveaus und<br />

einer Halteperiode wird ein maximaler Verlust<br />

berechnet. Folgende Annahmen liegen der Ermitt-<br />

lung des VaR zugrunde:<br />

• potenzielle Verluste resultieren aus Marktwert-<br />

änderungen<br />

• die bei der VaR-Berechnung verwendete Volatilität<br />

wird nach statistischen Verfahren aus historischen<br />

Marktpreisen ermittelt<br />

• das Konfi denzniveau beträgt 99 % bei einer<br />

Halteperiode von fünf Tagen<br />

Zunächst wird für die VaR-Ermittlung des Portfolios<br />

aus Stromderivaten des Konzerns deren aktueller<br />

Marktwert ermittelt. Im nächsten Schritt wird die<br />

Sensitivität des Portfolios gegenüber Änderungen der<br />

Strompreise bestimmt. Die Anwendung des Ansatzes<br />

liefert unter der Annahme eines 99 %igen Konfi denz-<br />

niveaus bei einer Halteperiode von fünf Tagen den<br />

VaR des Konzerns. Das 99 %ige Konfi d enzniveau und<br />

die Halteperiode von fünf Tagen implizieren, dass mit<br />

einer Wahrscheinlichkeit von 1 % der Portfolioverlust<br />

nach fünf Tagen größer sein wird als der Betrag<br />

des VaR. <strong>Mainova</strong> führt im Strombereich zwei VaR-<br />

Analysen durch. Bei der ersten Analyse werden die<br />

Bereiche Beschaffung, Handel und Energieerzeugung<br />

betrachtet. Im Rahmen der zweiten Analyse werden<br />

zusätzlich potenzielle Effekte aus den virtuellen<br />

Kraftwerksverträgen einbezogen.<br />

Der maximale Verlust, der mit 99 %iger Wahrschein-<br />

lichkeit und einer Halteperiode von fünf Tagen nicht<br />

überschritten wird, verteilt sich wie folgt auf kurz-<br />

und langfristige Stromderivate:<br />

Restlaufzeit der Stromderivate<br />

31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Tsd. € < 1 Jahr 1 – 5 Jahre Gesamt < 1 Jahr 1 – 5 Jahre Gesamt<br />

Value-at-Risk für die Bereiche<br />

Beschaffung, Handel und<br />

Energieerzeugung 3.125 5.365 8.490 113 2.554 2.667<br />

Value-at-Risk wie oben zzgl.<br />

potenzieller Effekte aus den<br />

virtuellen Kraftwerksverträgen 3.619 11.554 15.173 113 5.953 6.066<br />

KOHLE UND ÖL<br />

Die folgende Übersicht stellt die Risikoexposition<br />

aus Swap Geschäften auf die Rohstoffe Kohle und<br />

Öl basierend auf Marktwerten dar. Dem gegenüber<br />

Tsd. € 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Kohle Kauf 19.721 7.113<br />

(Strombezug virtuelle Kraftwerksverträge) Verkauf 0 0<br />

Summe 19.721 7.113<br />

Grundgeschäft -19.721 -7.113<br />

Netto-Exposure 0 0<br />

Kohle Kauf 2.725 253<br />

(Kohlebedarf Eigenerzeugung) Verkauf -197 0<br />

Summe 2.528 253<br />

Grundgeschäft -2.528 -253<br />

Netto-Exposure 0 0<br />

Öl Swap (Payer) 12.523 110<br />

Sowohl für Kohle- als auch für Ölpreisrisiken aus<br />

derivativen Finanzinstrumenten wird durch Sensiti-<br />

vitätsanalysen ermittelt, welche Auswirkungen<br />

hypothetische Änderungen der jeweiligen Risiko-<br />

variablen (Kohle- bzw. Ölpreis) auf das Jahresergebnis<br />

sowie auf das Eigenkapital zum Bilanzstichtag hätten.<br />

Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanz-<br />

instrumente werden auf Basis einer hypothetischen<br />

Änderung des Marktpreisniveaus neu berechnet.<br />

Die Abweichungen zu den tatsächlich angesetzten<br />

beizulegenden Zeitwerten der derivativen Finanz-<br />

instrumente stellen die potenziellen Effekte auf das<br />

Jahresergebnis sowie auf das Eigenkapital zum<br />

Bilanzstichtag dar.<br />

gestellt werden die Grundgeschäfte (Gegenpositio-<br />

nen), für die Absicherungsgeschäfte abgeschlossen<br />

wurden und die für Zwecke dieser Darstellung zu<br />

Terminkursen bewertet sind.<br />

Swap (Receiver) 34 0<br />

Summe 12.557 110<br />

Grundgeschäft -12.557 -110<br />

Netto-Exposure 0 0<br />

Ein Anstieg des Kohlepreises um 10 % zum 31. Dezem-<br />

ber 20<strong>08</strong> würde das Jahresergebnis und somit das<br />

Eigen kapital um 3,8 Mio. Euro (Vorjahr 1,7 Mio. Euro)<br />

erhöhen. Im Gegensatz dazu würde ein Absinken des<br />

Kohlepreises um 10 % zum 31. Dezember 20<strong>08</strong> das<br />

Jahresergebnis und das Eigenkapital um 3,8 Mio. Euro<br />

(Vorjahr 1,7 Mio. Euro) vermindern.<br />

Ein Anstieg des Ölpreises um 10 % zum 31. Dezem-<br />

ber 20<strong>08</strong> würde eine Erhöhung des Jahresergebnisses<br />

und somit des Eigenkapitals um 2,5 Mio. Euro (Vorjahr<br />

0,1 Mio. Euro) bewirken. Ein Absinken des Ölpreises<br />

um 10 % zum 31. Dezember 20<strong>08</strong> würde eine Min -<br />

derung des Jahresergebnisses und des Eigenkapitals um<br />

2,5 Mio. Euro (Vorjahr 0,1 Mio. Euro) bewirken.


96 97<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

ZINSÄNDERUNGSRISIKO<br />

Zinsänderungsrisiken resultieren aus marktbedingten<br />

Schwankungen der Zinssätze und wirken sich auf<br />

die Höhe der Zinsaufwendungen aus. Bei <strong>Mainova</strong><br />

bestehen Zinsänderungsrisiken für variabel verzins-<br />

liche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten,<br />

für die die Laufzeiten die vereinbarten Zinsbindungs-<br />

fristen übersteigen, für die der Zinssatz fi xiert ist.<br />

Der Buchwert der variabel verzinslichen Verbindlich-<br />

keiten gegenüber Kreditinstituten beträgt zum<br />

Zeitpunkt des Auslaufens der Zinsbindungsfristen<br />

118,9 Mio. Euro (Vorjahr 131,5 Mio. Euro). <strong>Mainova</strong><br />

begegnet derartigen Zinsänderungsrisiken durch<br />

den Abschluss von Verträgen mit langfristigen Zins -<br />

bindungsfristen.<br />

WÄHRUNGSRISIKO<br />

In dem Geschäftsjahr 2009 sind Kohleimporte in<br />

Höhe von rund 230.833 t geplant. Um sich gegen<br />

einen etwaigen US-Dollar-Wertanstieg abzusichern,<br />

wurden für diesen Zeitraum Devisenoptionsgeschäfte<br />

mit einem Gesamtvolumen von 28,5 Mio. US-Dollar<br />

(rund 19,8 Mio. Euro) abgeschlossen. Für 2010 sind<br />

bisher keine Kohleimporte geplant, die einem<br />

Währungsrisiko unterliegen.<br />

In der Sensitivitätsanalyse wird gezeigt, wie sich<br />

eine hypothetische Änderung der Wechselkurse zum<br />

Stichtag auf die Bewertung der Devisenoptions-<br />

geschäfte und somit auf das Jahresergebnis und das<br />

Eigenkapital auswirken würde. Bei einer Aufwertung<br />

bzw. Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar<br />

um 10 % zum 31. Dezember 20<strong>08</strong> würden sich das<br />

Jahresergebnis und das Eigenkapital um 0,6 Mio. Euro<br />

vermindern bzw. um 1,3 Mio. Euro erhöhen.<br />

KREDITRISIKO<br />

Das Kredit- oder Ausfallrisiko liegt in der Verschlech-<br />

terung der wirtschaftlichen Verhältnisse von Kunden<br />

und Kontrahenten von <strong>Mainova</strong> begründet.<br />

Daraus entsteht zum einen die Gefahr des teilweisen<br />

oder vollständigen Ausfalls vertraglich vereinbarter<br />

Zahlungen und zum anderen von bonitätsbedingten<br />

Wertminderungen bei Finanzinstrumenten. Bei<br />

Ausfall des Kontrahenten besteht ein maximales<br />

Kreditrisiko in Höhe des entsprechenden Buchwertes.<br />

Zur Minimierung dieses Risikos schließt <strong>Mainova</strong><br />

derivative Geschäfte ganz überwiegend nur mit der<br />

Syneco Trading GmbH ab, die aufgrund ihres<br />

umfangreichen Handelspartnerportfolios deutlich<br />

höhere Nettingmöglichkeiten aufweist und über<br />

ein für einen Finanzdienstleister typisches Kredit-<br />

risikomanagement verfügt.<br />

LIQUIDITÄTSRISIKO<br />

Unter Liquiditätsrisiko wird das Risiko verstanden,<br />

dass <strong>Mainova</strong> nicht genügend Finanzmittel besitzt,<br />

um ihren Zahlungsverpfl ichtungen nachzukommen.<br />

Dem Liquiditätsrisiko wird durch ein systematisches<br />

Liquiditätsmanagement durch das Konzern-Treasury<br />

der SWFH basierend auf der Finanzplanung der<br />

<strong>Mainova</strong> begegnet. <strong>Mainova</strong> hat bei den Stadt -<br />

werken eine durch das Konzern-Treasurygremium<br />

genehmigte Kreditlinie von 40 Mio. Euro (Vorjahr<br />

40 Mio. Euro). Diese wurde Anfang 20<strong>08</strong> kurzfristig<br />

in Anspruch genommen. Kreditlinien bei Banken<br />

bestehen nicht.<br />

Die nachfolgenden Tabellen zeigen alle zum<br />

31. Dezember 20<strong>08</strong> bzw. 31. Dezember 2007<br />

ver t r aglich fi xierten Zins- und Tilgungszahlungen für<br />

die bilanzierten fi nanziellen Verbindlichkeiten sowie<br />

Zahlungsströme aus derivativen Finanzinstrumenten.<br />

Für Kohle- und Öl-Swaps, CO 2 -Zertifi k ate und<br />

Devisenoptionen, bei denen ein Nettozahlungs-<br />

ausgleich („net settlement“) mit den Vertrags-<br />

31.12.20<strong>08</strong><br />

Tsd. € < 1 Jahr 1 – 5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -35.765 -130.458 -201.745 -367.968<br />

Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten -9.762 -31.493 -9.627 -50.882<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen -196.841 0 0 -196.841<br />

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten -113.494 -3.189 -10.505 -127.188<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Strom Forwards<br />

Strom Forwards (long) -54.073 -13.013 0 -67.<strong>08</strong>6<br />

Strom Forwards (short) 56.1<strong>08</strong> 15.807 0 71.915<br />

Netto-Cashflow aus Strom Forwards 2.035 2.794 0 4.829<br />

Kohle Swaps<br />

Kohle Swaps (Payer) -13.148 -9.954 0 -23.102<br />

Kohle Swaps (Receiver) 198 0 0 198<br />

Netto-Cashflow aus Kohle Swaps -12.950 -9.954 0 -22.904<br />

Öl Swaps<br />

partnern erfolgt, werden undiskontierte Marktwerte<br />

angegeben. Variable Zinszahlungen wurden unter<br />

Zugrundelegung der jeweils zum Bilanzstichtag<br />

gefi xten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare<br />

fi nanzielle Verbindlichkeiten sind dem frühesten<br />

Zeitband zugeordnet.<br />

Öl Swaps (Payer) -8.<strong>08</strong>3 -4.854 0 -12.937<br />

Öl Swaps (Receiver) 38 0 0 38<br />

Netto-Cashflow aus Öl Swaps -8.045 -4.854 0 -12.899<br />

CO 2 -Zertifikate Forwards (long) -422 0 0 -422<br />

Devisenoptionen 1.370 0 0 1.370<br />

Gesamt -373.874 -177.154 -221.877 -772.905


98 99<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

31.12.2007<br />

Tsd. € < 1 Jahr 1 – 5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -34.135 -129.588 -226.513 -390.236<br />

Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten -14.025 -32.814 -16.983 -63.822<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen -171.817 0 0 -171.817<br />

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten -121.477 -3.267 -11.163 -135.907<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Strom Forwards<br />

Strom Forwards (long) -18.<strong>08</strong>6 -19.338 0 -37.424<br />

Strom Forwards (short) 14.724 2.409 0 17.133<br />

Netto-Cashflow aus Strom Forwards -3.362 -16.929 0 -20.291<br />

Kohle Swaps (Payer) 6.067 1.503 0 7.570<br />

Öl Swaps (Payer) 112 0 0 112<br />

Devisenoptionen 83 202 0 285<br />

Gesamt -338.554 -180.893 -254.659 -774.106<br />

8. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG<br />

Die Segmentberichterstattung hat das Ziel, Informa-<br />

tionen über die wesentlichen Geschäftsbereiche des<br />

Konzerns zur Verfügung zu stellen. Zugleich soll<br />

Einblick in die Risiko-Chancen-Struktur gewährt<br />

werden. Die Segmentierung der Unternehmens-<br />

bereiche im <strong>Mainova</strong>-Konzern erfolgt entsprechend<br />

der internen Berichterstattung. Aufbau und Inhalt der<br />

internen Berichterstattung zeigen auch zutreffend<br />

die Risiko-Chancen-Struktur der jeweiligen Geschäfts-<br />

bereiche auf. Da der <strong>Mainova</strong>-Konzern stark regional<br />

eingegrenzt ausschließlich innerhalb Deutschlands<br />

tätig ist, wurde auf eine Darstellung nach geogra-<br />

phischen Merkmalen verzichtet.<br />

Die Segmentberichterstattung umfasst die Geschäfts-<br />

felder Wärme- und Stromerzeugung sowie die<br />

Versorgungssparten Strom, Gas, Wasser und Wärme.<br />

Im Bereich sonstige Aktivitäten/Konsolidierung<br />

werden Konsolidierungseffekte sowie andere, nicht<br />

den gesondert dargestellten Segmenten zuordenbare<br />

Tätigkeiten dargestellt. Die at equity in den Konzern-<br />

abschluss einbezogenen Unternehmen wurden mit<br />

ihren (anteiligen) Ergebnissen und Buchwerten wie<br />

folgt zugeordnet:<br />

Wärme- und Stromerzeugung: Gemeinschafts-<br />

kraftwerk Irsching GmbH (GKI) und MHKW Müll-<br />

heizkraftwerk Frankfurt am Main GmbH (MHKW)<br />

Wärme- & Strom- Strom- Gas- Wärme- Wasser- Sonstiges/<br />

erzeugung versorgung versorgung versorgung versorgung Konsolidierung Konzern<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007<br />

Außenumsatz 16.613 11.399 648.175 593.776 821.309 683.315 106.822 90.013 87.069 86.117 35.194 33.093 1.715.182 1.497.713<br />

Innenumsatz 188.013 152.907 7.132 7.473 93.262 55.917 1.632 1.562 697 575 -290.736 -218.434 0 0<br />

Gesamtumsatz 204.626 164.306 655.307 601.249 914.571 739.232 1<strong>08</strong>.454 91.575 87.766 86.692 -255.542 -185.341 1.715.182 1.497.713<br />

Segmentergebnis 10.034 10.244 -6.895 4.042 77.144 59.753 3.274 826 1.<strong>08</strong>4 9.8<strong>08</strong> 6.165 14.636 90.806 99.309<br />

Ergebnis aus at equity bilanzierten Beteiligungen 5.172 -189 -4.294 -4.100 8.210 9.924 -1.251 -945 2.789 -783 480 -1.140 11.106 2.767<br />

Planmäßige Abschreibungen 12.815 12.778 14.369 14.868 11.815 11.824 4.861 4.933 5.7<strong>08</strong> 5.668 14.<strong>08</strong>7 15.833 63.655 65.904<br />

Wesentliche nicht zahlungswirksame Aufwendungen 3.653 642 36.252 2.572 6.860 5.079 513 442 1.489 42 3.711 1.321 52.478 10.098<br />

Segmentvermögen 226.436 231.149 310.109 305.3<strong>08</strong> 445.692 437.172 98.010 93.476 151.353 149.817 143.576 160.176 1.375.176 1.377.098<br />

Segmentschulden 17.763 17.480 146.705 121.156 265.522 211.885 4.402 2.906 17.165 14.168 120.585 140.034 572.142 507.629<br />

Buchwerte der at equity bilanzierten Beteiligungen 37.958 13.438 24.0<strong>08</strong> 23.020 143.287 149.593 3.664 4.846 44.452 48.312 6.038 5.367 259.407 244.576<br />

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 22.787 14.584 15.517 7.545 9.676 5.950 5.451 6.329 3.165 3.294 12.622 17.015 69.218 54.717<br />

vollständig.<br />

Stromversorgung: Stadtwerke Hanau GmbH (SWH)<br />

und Stadtwerke Dreieich GmbH (SWD) jeweils<br />

anteilig.<br />

Gasversorgung: Gas-Union GmbH, Oberhessische<br />

Gasversorgung GmbH, Gasversorgung Main-Kinzig<br />

GmbH, Ohra Hörselgas GmbH, Werragas GmbH,<br />

Gasversorgung Offenbach GmbH, EN<strong>AG</strong>/Maingas<br />

Energieanlagen GmbH, Kraft-Wärme Oberschmitten<br />

GmbH und Eisenacher Versorgungs-Betriebe GmbH<br />

jeweils vollständig; SWH und SWD jeweils anteilig.<br />

Wärmeversorgung: SWH und SWD jeweils anteilig.


100 101<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Wasserversorgung: Hessenwasser GmbH & Co. KG<br />

vollständig; SWH und SWD jeweils anteilig.<br />

Das Segment Wärme- und Stromerzeugung<br />

umfasst das Geschäft der Wärme- und Stromerzeu-<br />

gungsanlagen der <strong>Mainova</strong> und der Tochtergesell-<br />

schaft Biomasse-Kraftwerk Fechenheim GmbH (BKF).<br />

Hierzu zählen die vorwiegend wärmebedarfsorien-<br />

tiert eingesetzten großen HKW in der Innenstadt,<br />

der Nordweststadt und in Niederrad, das Biomasse-<br />

Kraftwerk in Fechenheim, das Heiz-Kältewerk des<br />

Frankfurter Flughafens sowie dezentrale Heizwerke,<br />

Heizzentralen und Blockheizkraftwerke der <strong>Mainova</strong><br />

und der <strong>Mainova</strong> EnergieDienste GmbH.<br />

Das Segment Stromversorgung umfasst den<br />

Stromhandel und -bezug, Stromverteilung und<br />

-vertrieb sowie zugehörige Dienstleistungen.<br />

Daneben sind hier auf dieses Segment entfallende<br />

Ergebnisse der at equity bilanzierten Beteiligungen<br />

zugeordnet.<br />

Das Segment Gasversorgung umfasst Gasbezug,<br />

-verteilung und -vertrieb sowie zugehörige Dienst-<br />

leistungen. Daneben sind hier auf dieses Segment<br />

entfallende Ergebnisse der at equity bilanzierten<br />

Beteiligungen zugeordnet.<br />

Das Segment Wärmeversorgung umfasst Wärme-<br />

bezug, -verteilung und -vertrieb sowie zugehörige<br />

Dienstleistungen. Daneben sind hier auf dieses<br />

Segment entfallende Ergebnisse der at equity<br />

bilanzierten Beteiligungen zugeordnet.<br />

Das Segment Wasserversorgung umfasst Wasser-<br />

gewinnung, -bezug und -transport, Wasserverteilung<br />

und -vertrieb sowie zugehörige Dienstleistungen.<br />

Daneben sind hier auf dieses Segment entfallende<br />

Ergebnisse der at equity bilanzierten Beteiligungen<br />

zugeordnet.<br />

Unter sonstige Aktivitäten/Konsolidierung<br />

werden Konsolidierungseffekte sowie andere, nicht<br />

den gesondert dargestellten Segmenten zuordenbare<br />

Tätigkeiten dargestellt; hierzu zählen Dienstleistungen<br />

der Zentralbereiche der <strong>Mainova</strong> für Dritte und<br />

Ergebnisse der at equity bilanzierten sonstigen<br />

Beteiligungen.<br />

Die Segmentdaten wurden in Übereinstimmung<br />

mit den Ansatz- und Bewertungsmethoden im<br />

Konzernabschluss ermittelt. In den wesentlichen<br />

nicht zahlungswirksamen Effekten sind vor allem die<br />

Veränderungen der Rückstellungen einschließlich<br />

der erfolgsneutralen Veränderungen, der Wertminde-<br />

rungen und die wesentlichen zahlungs u n wirksamen<br />

sonstigen Aufwendungen und Erträge erfasst. Die<br />

segmentbezogenen Veränderungen des „Working<br />

Capitals“ wurden nicht ausgewiesen. Die Verrech-<br />

nungspreise zwischen den Segmenten entsprechen<br />

im Wesentlichen den üblichen Marktpreisen.<br />

Weitere Erläuterungen zu den Segmentergebnissen<br />

sind im Lagebericht enthalten.<br />

Die Überleitung des Segmentvermögens bzw. der<br />

Segmentschulden auf Bruttovermögen, Bruttoschul-<br />

den sowie Segmentergebnis ergibt sich wie folgt:<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007<br />

Bruttovermögen lt. Bilanz 1.974.975 1.954.509<br />

Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte 120.997 130.441<br />

At equity bilanzierte Beteiligungen 259.407 244.576<br />

Finanzforderungen 177.891 158.307<br />

Flüssige Mittel 6.503 5.476<br />

Aktive latente Steuern 7.735 2.485<br />

Sonstige Vermögenswerte/Konsolidierungen 27.266 36.126<br />

Segmentvermögen 1.375.176 1.377.098<br />

Bruttoschulden lt. Bilanz 1.<strong>08</strong>5.951 1.077.886<br />

Steuerrückstellungen 0 0<br />

Finanzverbindlichkeiten 322.416 343.516<br />

Gewinnabführung an Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH 58.100 61.212<br />

Passive latente Steuern 132.204 131.340<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 1.<strong>08</strong>9 34.189<br />

Segmentschulden 572.142 507.629<br />

Ergebnis nach Ertragsteuern lt. GuV 68.917 115.473<br />

Finanzergebnis -5.620 451<br />

Ertragsteuern 27.509 -16.615<br />

Segmentergebnis 90.806 99.309<br />

9. ANGABEN ZUR KAPITALFLUSS-<br />

RECHNUNG<br />

Die Kapitalfl ussrechnung ist nach den Zahlungs-<br />

strömen aus Geschäfts-, Investitions- und Finanzie-<br />

rungstätigkeit gegliedert.<br />

Die Verbesserung des Cashfl ow aus laufender<br />

Geschäftstätigkeit gegenüber dem Vorjahr um<br />

1<strong>08</strong>,0 Mio. Euro auf 185,8 Mio. Euro resultiert insbe-<br />

sondere aus dem aktiven working capital, welches<br />

sich in diesem Jahr um 15,5 Mio. Euro vermindert hat<br />

gegenüber einer abrechnungs bedingten Erhöhung<br />

von 104,1 Mio. Euro im Vorjahr.<br />

Im Cashfl ow aus Investitionstätigkeit sind im<br />

Geschäftsjahr neben den Auszahlungen für den<br />

Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und


102 103<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Sachanlagen in Höhe von 91,5 Mio. Euro (Vorjahr<br />

76,1 Mio. Euro) Investitionen in at equity bilanzierte<br />

Beteiligungen in Höhe von 19,3 Mio. Euro (Vorjahr<br />

13,6 Mio. Euro) enthalten.<br />

Im Cashfl ow aus der Finanzierungstätigkeit ist die<br />

Gewinnabführung für das Geschäftsjahr 2007 an<br />

die SWFH in Höhe von 61,2 Mio. Euro (Vorjahr für<br />

2006: 55,6 Mio. Euro) enthalten. Der Neuaufnahme<br />

von Finanzschulden in Höhe von 10,0 Mio. Euro<br />

(Vorjahr 1,7 Mio. Euro) stehen Tilgungen in Höhe von<br />

32,7 Mio. Euro (Vorjahr 29,0 Mio. Euro) gegenüber.<br />

ERGEBNIS JE AKTIE<br />

31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

unverwässert verwässert unverwässert verwässert<br />

Gesellschaftern der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> zurechenbarer<br />

Jahresüberschuss in Tsd. € 67.852 67.852 113.225 113.225<br />

Gewichtete Aktien der Stadtwerke<br />

Frankfurt am Main Holding GmbH<br />

als Organträger in Tausend 4.182 4.182 4.182 4.182<br />

Ergebnis je Stückaktie in € 16,22 16,22 27,07 27,07<br />

Da nur die Stückaktien der SWFH als Organträger<br />

an der Gewinnverwendung teilnehmen, erfüllen nur<br />

diese Stückaktien die Defi ni tion „ordinary shares“<br />

nach IAS 33. Die Anteile der anderen Gesellschafter<br />

partizipieren nicht am Gewinn und Verlust der<br />

Gesellschaft, sondern diese erhalten vom Organ-<br />

träger eine feste Garantiedividende in Höhe von<br />

9,48 Euro je Stückaktie. Das Ergebnis je Aktie ist daher<br />

als Bruch aus Ergebnis der <strong>Mainova</strong> vor Gewinn-<br />

abführung geteilt durch die Anzahl der Stückaktien<br />

der SWFH auszuweisen.<br />

EVENTUALSCHULDEN UND FINANZIELLE<br />

VERPFLICHTUNGEN<br />

Zugunsten der Handelspartner der Syneco GmbH<br />

& Co. KG bzw. Syneco Trading GmbH hat <strong>Mainova</strong><br />

Die Tilgungen der Finanzschulden werden in Höhe<br />

von 22,3 Mio. Euro (Vorjahr 23,4 Mio. Euro) durch<br />

erhaltene Baukostenzuschüsse für Hausanschlüsse<br />

fi nanziert.<br />

10. SONSTIGES<br />

Im Jahresdurchschnitt waren im <strong>Mainova</strong>-Konzern<br />

2.886 (Vorjahr 2.917) Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Vertragserfüllungsbürgschaften in Höhe von<br />

96,5 Mio. Euro (Vorjahr 89,5 Mio. Euro) abgegeben.<br />

Aus dem mit Syneco Trading GmbH bestehenden<br />

Portfoliomanagementvertrag ist <strong>Mainova</strong> darüber<br />

hinaus zur anteiligen Übernahme eventueller<br />

Adressausfallrisiken (Risiko fi nanzieller Verluste<br />

aufgrund unerwarteter Ausfälle oder Bonitäts-<br />

verschlechterungen der Handelspartner) der Syneco<br />

Trading GmbH verpfl ichtet. Das von der Syneco<br />

Trading GmbH nach Basel-II-Grundsätzen aufge -<br />

baute Kontrahentenlimitsystem gewährleistet, dass<br />

relevante Exposures ausschließlich mit bonitäts m ä ßig<br />

einwandfreien Kontrahenten aufgebaut werden kön-<br />

nen. Die Limitauslastungen werden anhand aktueller<br />

Wiedereindeckungswerte und eines Zuschlags für in<br />

der Zukunft mögliche Risiko-Erhöhungen, dem eine<br />

VaR-Berechnung (90 % Konfi d enzintervall für die<br />

maximale Restlaufzeit) zugrunde liegt, täglich<br />

überwacht. Unter Berück sichtigung nach Bonität<br />

gewichteter Ausfallwahrscheinlichkeiten, die sich an<br />

Kapitalunterlegungsgrundsätzen des Kreditwesenge-<br />

setzes (KWG) anlehnen, beträgt der Anteil der<br />

<strong>Mainova</strong> am gesamten Adressausfallrisikopool der<br />

Syneco Trading GmbH zum Bilanzstichtag 5,0 Mio.<br />

Euro.<br />

Zur Besicherung eines Darlehens wurde eine<br />

Garantievereinbarung abgeschlossen, in der die<br />

Rückzahlung der ausstehenden Finanzierungsmittel<br />

bis zu 21,8 Mio. Euro zuzüglich Zinsen garantiert ist.<br />

Die Darlehen valutieren zum Bilanzstichtag mit<br />

16,6 Mio. Euro.<br />

Zugunsten von Wohnungsbaugesellschaften wurden<br />

Bürgschaften in Höhe von 0,2 Mio. Euro ausgegeben.<br />

Im Zusammenhang mit der Finanzierung der<br />

Beteiligung GKI hat <strong>Mainova</strong> zugunsten einer<br />

Geschäftsbank eine selbstschuldnerische und<br />

unbefristete Teilbürgschaft für den Kreditrahmen<br />

bei der Bank abgegeben. Der Anteil der <strong>Mainova</strong><br />

beträgt 20,3 Mio. Euro und entspricht 15,6 % des<br />

Kreditrahmens. Die Verpfl ichtung valutiert zum<br />

Stichtag mit 14,9 Mio. Euro.<br />

Ferner ist <strong>Mainova</strong> im Rahmen einer Teilschuldner-<br />

schaft an einer Liquiditätsvereinbarung zwischen der<br />

E.ON Kraftwerke GmbH und der GKI beteiligt.<br />

<strong>Mainova</strong> ist mit bis zu 0,16 Mio. Euro beteiligt. Dies<br />

entspricht 15,6 % des Kreditrahmens. Die Verpfl ich-<br />

tung valutiert zum Stichtag mit Null.<br />

Weiterhin hat <strong>Mainova</strong> eine Bürgschaft in Höhe<br />

von 1,5 Mio. Euro zugunsten einer Geschäftsbank<br />

übernommen. Die Bürgschaft dient der Besicherung<br />

von Kundendarlehen für die Umstellung von Hei-<br />

zungsanlagen auf Erdgas. Die Darlehen valutieren<br />

zum Bilanzstichtag mit 0,5 Mio. Euro.<br />

Ferner hat die NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH<br />

eine Miet kautionsbürgschaft zugunsten der Vivico<br />

Real Estate GmbH in Höhe von 10.000,00 Euro<br />

abgegeben.<br />

Für eine ehemalige Beteiligungsgesellschaft wurde<br />

eine Patronatserklärung für Leasingverpfl ichtungen<br />

bis zur Höhe von 1,0 Mio. Euro gegenüber einer<br />

Leasinggesellschaft abgegeben. Die Patronats-<br />

erklärung bleibt gültig, bis die Gläubiger <strong>Mainova</strong><br />

aus diesen Verpfl ichtungen entlassen.<br />

Mit notariellem Kaufvertrag (UR-Nr. 474/2002) vom<br />

17. Dezember 2002 wurden Gleichrichterwerke für<br />

die Bahnstromversorgung einschließlich der dazu-<br />

gehörigen Gleichstromkabelnetze an den Betreiber<br />

der örtlichen Verkehrsinfrastruktur veräußert. Gemäß<br />

§ 4 Nr. 2 des Kaufvertrages (Übergabe, Gewährleis-<br />

tung) wurde von <strong>Mainova</strong> für evtl. Altlasten (Verun-<br />

reinigungen des Bodens, der Bodenluft, des Grund-<br />

wassers sowie sonstige schädliche Verunreinigungen)<br />

eine Kostenübernahme für deren Beseitigungen in<br />

Höhe bis max. 7,5 Mio. Euro übernommen.


104 105<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Die fi nanziellen Verpfl ichtungen aus Miet-, Pacht-<br />

und Leasingverträgen (Operating Leasing) ergeben<br />

sich wie folgt:<br />

Tsd. € 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Fälligkeit bis 1 Jahr 2.267 2.334<br />

Fälligkeit 1 bis 5 Jahre 5.<strong>08</strong>6 6.401<br />

Fälligkeit über 5 Jahre 9.013 9.851<br />

Die Verpfl ichtungen aus Operating Leasing betreffen<br />

überwiegend langfristige Pachtverträge für Strom-<br />

erzeugungs- und Versorgungsanlagen, Miet- und<br />

Leasingverpfl ichtungen für Lager- und Verwaltungs-<br />

gebäude sowie für Kopierer und Pkw.<br />

Das Bestellobligo vor allem für Baumaßnahmen und<br />

Dienstleistungen beträgt rund 26,8 Mio. Euro.<br />

Aus mehrjährig laufenden Energielieferverträgen<br />

ergeben sich fi nanzielle Verpfl ichtungen in Höhe<br />

von 388,5 Mio. Euro. Für die 2. Handelsperiode ist<br />

<strong>Mainova</strong> Verpfl ichtungen zum Erwerb von Emissions-<br />

rechten für 302.300 t CO 2 zu einem Preis von<br />

5,3 Mio. Euro eingegangen.<br />

Der durch die Gesellschafter der GKI beschlossene<br />

Wirtschaftsplan 20<strong>08</strong> beinhaltet eine Zahlungs-<br />

verpfl ichtung für die Gesellschafter für das Jahr 2009.<br />

Der Anteil der <strong>Mainova</strong> beträgt 6,2 Mio. Euro.<br />

Die Syneco Trading GmbH wickelt für die Syneco<br />

GmbH & Co. KG und deren Gesellschafter Strom-<br />

handelsgeschäfte ab. Um eine ausreichende Liquidität<br />

zur Erfüllung dieses Zwecks auch bei kurzfristigen<br />

Liquiditätsengpässen sicherzustellen, besteht seit<br />

1. Januar 2007 zwischen der <strong>Mainova</strong> und der Syneco<br />

Trading GmbH eine Kreditlinie in Höhe von<br />

10,0 Mio. Euro, welche durch die Syneco Trading<br />

GmbH in Form von Tagesgeldern in Anspruch<br />

16.366 18.586<br />

genommen werden kann. In 20<strong>08</strong> wurden keine<br />

Tagesgelder aufgenommen.<br />

Laut § 4 Abs. 5 des Wasserlieferungsvertrags mit<br />

der Hessenwasser ist <strong>Mainova</strong> verpfl ichtet, Hessen-<br />

wasser bei der Erlangung von fehlenden dinglichen<br />

Sicherungsrechten für die Leitungen, welche<br />

im Rahmen der Übertragung des Netzes auf die<br />

Hessenwasser übergegangen sind, zu unterstützen.<br />

Resultieren Kosten aus der mangelnden dinglichen<br />

Sicherung, so sind diese von der <strong>Mainova</strong> zu tragen.<br />

Entsprechend der branchenüblichen Vorgehensweise<br />

betreibt die Hessenwasser bisher keine vollständige<br />

Sicherung des Netzes und dies ist auch in Zukunft<br />

nicht geplant. Einzelfallbezogene Aufwendungen<br />

werden durch Rückstellungen im Jahresabschluss<br />

berücksichtigt. In der Gesellschafterversammlung<br />

vom 21. November 2007 wurde beschlossen, dass das<br />

Risiko einer fehlenden dinglichen Sicherung ab dem<br />

1. Januar 2011 weitestgehend auf die Hessenwasser<br />

übergehen soll. Der fi nanzielle Ausgleich soll grund-<br />

sätzlich durch eine Erhöhung der Wasserpreise ab<br />

diesem Zeitpunkt für einen Zeitraum von 20 Jahren<br />

erfolgen. Der Barwert des auf <strong>Mainova</strong> entfallenden<br />

fi nanziellen Ausgleichs beträgt 8,2 Mio. Euro.<br />

Laut § 17 des Gesellschaftsvertrags der MHKW in<br />

der Fassung vom 11. November 20<strong>08</strong> kann die<br />

Gesellschafterversammlung mit Mehrheitsbeschluss<br />

von den Gesellschaftern Nachschüsse bis zu der Höhe<br />

von 2,0 Mio. Euro (davon <strong>Mainova</strong> 1,0 Mio. Euro)<br />

einfordern. Aufgrund der Beteiligungsverhältnisse<br />

kann ohne Zustimmung der <strong>Mainova</strong> eine Nach-<br />

schusspfl icht nicht beschlossen werden.<br />

LEASING<br />

Die nachstehende Tabelle stellt die Investitionen<br />

in Finanzierungsleasingverhältnisse dar:<br />

31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Bruttoinvestition Barwert der Bruttoinvestition Barwert der<br />

Mindestleasing- Mindestleasing-<br />

Tsd. € zahlungen zahlungen<br />

Fällig bis 1 Jahr 11.495 3.336 11.162 2.789<br />

Fällig 1 bis 5 Jahre 48.596 20.337 47.979 18.147<br />

Fällig über 5 Jahre 101.823 64.592 117.336 73.525<br />

161.914 88.265 176.477 94.461<br />

Barwert des nicht garantierten Restwerts 1.977 2.993<br />

Leasingforderungen 90.242 97.454<br />

Die Bruttoinvestition lässt sich wie folgt in den<br />

Barwert der Mindestleasingzahlungen überleiten:<br />

Tsd. € 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Ausstehende Mindestleasingzahlungen 156.838 167.999<br />

nicht garantierte Restwerte 5.077 8.478<br />

Bruttoinvestition 161.915 176.477<br />

nicht realisierter Finanzertrag 71.673 79.023<br />

Nettoinvestition 90.242 97.454<br />

Barwert der nicht garantierten Restwerte 1.977 2.993<br />

Barwert der Mindestleasingzahlungen 88.265 94.461<br />

Bei den Finanzierungsleasingverhältnissen handelt es<br />

sich um Pachtverträge über Kraftwerke und Versor-<br />

gungsnetze sowie Contracting-Projekte, bei denen<br />

der <strong>Mainova</strong>-Konzern zwar rechtlicher Eigentümer ist,<br />

die wesentlichen Chancen und Risiken aus der<br />

Nutzung des Vermögenswerts aber beim Kunden


106 107<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

liegen. Dies hat zur Folge, dass die Vermögenswerte<br />

nicht im Sachanlagevermögen der <strong>Mainova</strong> zu<br />

bilanzieren sind, sondern stattdessen in den Forde-<br />

rungen aus Finanzierungsleasing.<br />

Mit der AVA GmbH besteht ein Pachtvertrag über<br />

die Verpachtung eines HKW in Frankfurt am Main<br />

Nordweststadt einschließlich Grundstück. Die<br />

AVA GmbH verpachtet ihre Abfallverbrennungsanlage<br />

gemeinsam mit dem von <strong>Mainova</strong> gepachteten<br />

HKW an die MHKW zum Betrieb eines einheitlichen<br />

Müllheizkraftwerks. Das Vertragsverhältnis mit der<br />

AVA GmbH hat eine Laufzeit von 22,5 Jahren und<br />

endet am 30. Juni 2029.<br />

Die AVA GmbH zahlt einen Pachtzins, der sich aus<br />

mehreren festen und einem variablen Bestandteil<br />

zusammensetzt. Der Pachtzins ist hinsichtlich des<br />

festen Teils wertgesichert. Die jährliche Preis anpassung<br />

ist an die Entwicklung des Preisindexes der Erzeugnisse<br />

von Investitionsgüterproduzenten gebunden.<br />

Energie- und Wasserlieferungen<br />

Im Rahmen des mit der Süwag abgeschlossenen<br />

Pachtvertrags verpachtet <strong>Mainova</strong> ihr in den<br />

Gebieten Unterliederbach, Sindlingen, Zeilsheim<br />

und Sossenheim liegendes Stromnetz. Der Vertrag<br />

hat eine Laufzeit von 20 Jahren und endet am<br />

31. Dezember 2026.<br />

Bei den Contracting-Projekten handelt es sich insbe-<br />

sondere um einen bereits im Jahr 2001 abgeschlos-<br />

senen Energieliefervertrag mit der Fraport <strong>AG</strong>, zu<br />

dessen Zweck die <strong>Mainova</strong> eigens ein Heiz-Kältewerk<br />

errichtet hat und dieses betreibt. Der mit dem Heiz-<br />

Kältewerk bei der Fraport <strong>AG</strong> verbundene Energielie-<br />

fervertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahren und endet<br />

im Jahr 2015. Der jährliche Grundpreis des Energie-<br />

liefervertrags, der auch die Kosten für die Nutzungs-<br />

überlassung des Heiz-Kältewerks enthält, ist an die<br />

Entwicklung des Investitionsgüterindexes geknüpft.<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> wurde eine Wertminderung in<br />

Höhe von 3,4 Mio. Euro vorgenommen.<br />

Umsatzerlöse 20.940 20.807 64.328 72.866 35.172 23.113 60.673 35.866 41.126 53.348<br />

Materialaufwand 0 0 -338 -2.095 -34.609 -79.725 -695.168 -517.450 -3.439 -3.943<br />

Forderungen 5.037 4.020 32.167 23.149 3.772 16.251 22.221 11.160 11.527 14.3<strong>08</strong><br />

davon wertberichtigt 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Verbindlichkeiten 0 0 -24 -89 -3.714 -45 -117.045 -104.741 0 -1.459<br />

Sonstiges<br />

BEZIEHUNGEN ZU NAHE STEHENDEN UNTERNEHMEN<br />

UND PERSONEN<br />

Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und<br />

Personen, die den <strong>Mainova</strong>-Konzern beherrschen<br />

oder maßgeblich beeinfl ussen sowie Beziehungen zu<br />

Unternehmen, die vom <strong>Mainova</strong>-Konzern beherrscht<br />

oder maßgeblich beeinfl usst werden, müssen<br />

angegeben werden.<br />

Durch die Beteiligung der Stadt Frankfurt am Main<br />

über den Mehrheitsgesellschafter SWFH ist <strong>Mainova</strong><br />

ein von diesen Gesellschaftern beherrschtes Unter-<br />

Stadtwerke Frankfurt am Main Stadt Frankfurt am Main Thüga <strong>AG</strong> Assoziierte Gemeinschafts-<br />

Holding GmbH sowie sowie deren Mehrheits- und deren Mehrheits- Unternehmen unternehmen<br />

deren Tochtergesellschaften beteiligungen gesellschafter<br />

Tsd. € 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007<br />

Erträge 18.798 19.298 12.400 7.253 916 870 33.133 23.897 9.691 3.611<br />

Aufwendungen -93.646 -90.426 -58.768 -55.826 -385 -338 -20.443 -902 -58 -6<br />

Forderungen 199.663 174.048 4.352 4.306 275 0 8.451 6.3<strong>08</strong> 2.837 1.247<br />

davon wertberichtigt 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Verbindlichkeiten -60.038 -62.934 -250 -109 -102 104 -4.329 -1.303 -3.673 -2.035<br />

nehmen.<br />

Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhält<br />

der <strong>Mainova</strong>-Konzern mit seinen Tochtergesell-<br />

schaften Geschäftsbeziehungen zu zahlreichen nahe<br />

stehenden Personen und Unternehmen.<br />

Dazu gehören neben der Stadt Frankfurt am Main<br />

und deren Mehrheitsbeteiligungen die SWFH, die<br />

verbundenen Unternehmen der SWFH, die Thüga<br />

<strong>AG</strong>, München, und deren Muttergesellschaften sowie<br />

die assoziierten Unternehmen und die Gemeinschafts-<br />

unternehmen.<br />

Mit nahe stehenden natürlichen Personen des<br />

Managements in Schlüsselpositionen sowie deren<br />

nächsten Familienangehörigen haben keine wesent-<br />

lichen Transaktionen stattgefunden. Als Management<br />

in Schlüsselpositionen ist bei der <strong>Mainova</strong> nur der<br />

Vorstand anzusehen.<br />

Alle Geschäftsbeziehungen sind zu marktüblichen<br />

Konditionen abgeschlossen worden und unterschei-<br />

den sich grundsätzlich nicht von den Liefer- und<br />

Leistungsbeziehungen mit anderen Unternehmen.<br />

Mit den wesentlichen nahe stehenden Unternehmen<br />

wurden in den Geschäftsjahren 20<strong>08</strong> und 2007<br />

Geschäfte getätigt, die zu folgenden Abschlussposten<br />

führten:


1<strong>08</strong> 109<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Im Vorjahr wurden in dem Kreis der Thüga und deren<br />

Mehrheitsgesellschaften sämtliche verbundenen<br />

Unternehmen der E.ON <strong>AG</strong> aufgeführt, zu welchen<br />

Geschäftsbeziehungen bestehen. Eine Überprüfung<br />

hat ergeben, dass nur die Beziehungen zur Thüga<br />

und zu deren Mehrheitsgesellschaftern anzugeben<br />

sind. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend<br />

angepasst.<br />

GRUNDZÜGE DER VERGÜTUNG VON VORSTAND<br />

UND AUFSICHTSRAT<br />

Bei <strong>Mainova</strong> wird die Vergütung der Vorstands-<br />

mitglieder vom Präsidium des Aufsichtsrats fest-<br />

gelegt. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt<br />

sich aus einem festen und einem variablen Anteil<br />

zusammen. Lediglich der feste Bestandteil ist ruhe-<br />

gehalts fähig. Der variable Anteil wird vom Präsidium<br />

des Aufsichtsrats bestimmt und richtet sich nach<br />

dem operativen Ergebnis der Gesellschaft in dem<br />

jeweiligen Geschäftsjahr. Ein Teil der variablen<br />

Vergütung ist garantiert.<br />

Für das Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> betrugen die Bezüge des<br />

Vorstands:<br />

Fixe Variable Sonstige Summe<br />

€ Vergütung Vergütung Bezüge<br />

Dr. Constantin H. Alsheimer 146.628,00 81.2<strong>08</strong>,00 36.423,28 264.259,28<br />

Lothar Herbst 146.628,00 81.2<strong>08</strong>,00 10.248,96 238.<strong>08</strong>4,96<br />

Joachim Zientek 173.180,40 126.660,00 11.314,32 311.154,72<br />

Für das Geschäftsjahr 2007 wurden im Jahr 20<strong>08</strong><br />

erfolgsabhängige Tantiemen von 243.500,00 Euro<br />

gewährt.<br />

Im Berichtsjahr sind für die Mitglieder des Vorstands<br />

und des Aufsichtsrats Aufwendungen aus Prämien<br />

für eine Vermögensschadenshaftpfl ichtversicherung<br />

(D&O-Versicherung) in Höhe von 39.910,<strong>08</strong> Euro<br />

entstanden.<br />

Weiterhin wurden den Vorstandsmitgliedern Pensions-<br />

zusagen erteilt, die ihnen Anspruch auf lebenslange<br />

Ruhegeld- und Hinterbliebenenrente einräumen.<br />

Der Dienstzeitaufwand („service cost“) für die<br />

Pensionsverpfl ichtungen beträgt 0,2 Mio. Euro<br />

im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong>. Der Barwert der Gesamt-<br />

verpfl ichtung beträgt 1,6 Mio. Euro zum 31. Dezem-<br />

ber 20<strong>08</strong>.<br />

466.436,40 289.076,00 57.986,56 813.498,96<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> wurden Vorstandsmitgliedern<br />

keine Kredite oder Vorschüsse gewährt.<br />

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung<br />

geregelt und beträgt für 20<strong>08</strong>:<br />

Fixe Sitzungs- Summe<br />

€ Vergütung geld<br />

Dr. h. c. Petra Roth 15.000 900 15.900<br />

Ewald Woste 10.500 1.200 11.700<br />

Peter Arnold 10.500 1.400 11.900<br />

Hans-Dieter Bürger 9.000 800 9.800<br />

Nikolaus Burggraf (bis 15.11.20<strong>08</strong>) 6.875 500 7.375<br />

Ludwig Burkert 7.500 800 8.300<br />

Jutta Ebeling 7.500 400 7.900<br />

Uwe Becker 9.000 1.200 10.200<br />

Holm Evdokimoff 6.000 500 6.500<br />

Hiltrud Fink-Geis 7.500 1.300 8.800<br />

Franz Frey 7.500 800 8.300<br />

Dr. h. c. Ernst Gerhard 7.500 900 8.400<br />

Barbara Heymann 7.500 400 7.900<br />

Wolfgang Menges 7.500 900 8.400<br />

Bernd Rudolph 6.000 600 6.600<br />

Ralf-Rüdiger Stamm 7.500 1.200 8.700<br />

Wolfgang Tröscher 6.000 500 6.500<br />

Bernhard Vogt 7.500 900 8.400<br />

Harald Wagner 7.500 600 8.100<br />

Thomas Wissgott 6.000 600 6.600<br />

Die Bezüge des Beirats beliefen sich auf<br />

44.125,00 Euro.<br />

Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und<br />

ihrer Hinterbliebenen belaufen sich auf 0,5 Mio. Euro.<br />

Für diese Personengruppe sind Pensionsansprüche<br />

von 5,4 Mio. Euro zurückgestellt.<br />

159.875 16.400 176.275<br />

ERKLÄRUNG DES VORSTANDS UND DES AUFSICHTS-<br />

RATS DER MAINOVA <strong>AG</strong> GEMÄSS § 161 AKTG<br />

Die Gesellschaft hat die vom Vorstand und Aufsichts-<br />

rat gemäß § 161 AktG am 8. Dezember 20<strong>08</strong> abgege-<br />

bene Erklärung zum Deutschen Corporate Gover-<br />

nance Kodex am 9. Dezember 20<strong>08</strong> im Internet<br />

(www.mainova.de) abgegeben und den Aktionären<br />

dauerhaft zugänglich gemacht.


110 111<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

HONORARE DES ABSCHLUSSPRÜFERS<br />

Das im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> für den Jahresabschluss-<br />

prüfer, die KPMG <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

(bis zum 30. September 20<strong>08</strong>: KPMG Deutsche<br />

Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschafts-<br />

prüfungsgesellschaft), erfasste Honorar betrug für<br />

die Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses<br />

0,3 Mio. Euro, für sonstige Bestätigungs- und Bewer-<br />

tungsleistungen 0,2 Mio. Euro sowie 0,2 Mio. Euro<br />

für sonstige Leistungen.<br />

ANGABEN ZU KONZESSIONEN<br />

Zwischen den einzelnen Gesellschaften des <strong>Mainova</strong>-<br />

Konzerns und der Stadt Frankfurt sowie einer Reihe<br />

von Gemeinden bestehen Wegenutzungsverträge im<br />

Strom-, Gas- und Wasserbereich.<br />

In den Wegenutzungsverträgen für Strom- und<br />

Gasversorgung wird die Nutzung von öffentlichen<br />

Straßen, Wegen und Plätzen und städtischer bzw.<br />

gemeindeeigener Grundstücke für die Verlegung und<br />

den Betrieb von Leitungen sowie für Anlagen zur<br />

Strom- bzw. Gasversorgung geregelt. Der allgemeine<br />

Netzbetrieb erfolgt durch die NRM Netzdienste<br />

Rhein-Main GmbH (NRM), Frankfurt. Es besteht eine<br />

gesetzliche Pfl icht des Netzbetreibers zum diskrimi-<br />

nierungsfreien Netzbetrieb und Netzanschluss in den<br />

jeweiligen Gemeindegebieten.<br />

Die Laufzeit der Wegenutzungsverträge im Strom<br />

und Gas ist dabei in der Regel auf 20 Jahre begrenzt.<br />

Während der Laufzeit der Wegenutzungsverträge<br />

besteht die Verpfl ichtung zur Zahlung der Konzes-<br />

sionsabgaben, deren Höchstgrenzen nach der<br />

Konzessionsabgabenverordnung (KAV) festgesetzt<br />

sind. Die Konzessionsabgaben werden in der Regel<br />

im Rahmen der Endkundenbelieferung von den<br />

jeweiligen Händlern berechnet und an den Netz-<br />

betreiber abgeführt. Dieser wiederum führt die<br />

eingezogenen Konzessionsabgaben an <strong>Mainova</strong><br />

ab. <strong>Mainova</strong> leistet schließlich Konzessionsabgaben<br />

an die jeweilige Stadt oder Gemeinde auf der<br />

Grundlage des Wegenutzungsvertrags und im<br />

Rahmen der KAV. Soweit eine Stadt oder Gemeinde<br />

nach Ablauf der Vertragslaufzeit den Wegenutzungs-<br />

vertrag nicht mehr mit <strong>Mainova</strong> fortführen möchte,<br />

besteht eine gesetzliche Überlassungspfl icht bezüg-<br />

lich der örtlichen Strom- bzw. Gasverteilungsanlagen<br />

an den neuen Konzessionsnehmer oder die Stadt<br />

bzw. Gemeinde – soweit diese den allgemeinen<br />

Netzbetrieb selbst übernehmen will – gegen Zahlung<br />

einer angemessenen Vergütung an <strong>Mainova</strong>.<br />

Mit den Wasserkonzessionsvereinbarungen werden<br />

das Recht und die Verpfl ichtung zur Bereitstellung<br />

von Wasser- und Abwasserdienstleistungen, zum<br />

dazugehörigen Betrieb der entsprechenden Infra-<br />

struktur, wie z. B. dem Betrieb von Wasserversor-<br />

gungsanlagen, und zur Durchführung von Investi-<br />

tionen geregelt. Die Konzessionen im Wasserbereich<br />

laufen in der Regel über einen Zeitraum von<br />

20 Jahren.<br />

Frankfurt am Main, den 20. April 2009<br />

<strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft<br />

Dr. Alsheimer Herbst Zientek


112 113<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

BETEILIGUNGSLISTE DES MAINOVA-KONZERNS<br />

FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 20<strong>08</strong><br />

Verbundene Unternehmen<br />

Biomasse-Kraftwerk Fechenheim GmbH Frankfurt am Main 90,00 11.215 1.031 8.419 20<strong>08</strong><br />

Erdgas Westthüringen Beteiligungsges. mbH Bad Salzungen 56,00 21.262 5.044 0 20<strong>08</strong><br />

Gasgeräte und -heizungsgesellschaft mbH Frankfurt am Main 83,10 3.922 112 9.850 20<strong>08</strong><br />

Energieversorgung Main-Spessart GmbH Aschaffenburg 100,00 20.090 17 37.892 20<strong>08</strong><br />

<strong>Mainova</strong> EnergieDienste GmbH Frankfurt am Main 100,00 1.172 157 38.352 20<strong>08</strong><br />

<strong>Mainova</strong> ServiceDienste GmbH Frankfurt am Main 100,00 59 2.688 43.596 20<strong>08</strong><br />

NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH Frankfurt am Main 90,00 39.406 1.069 497.258 20<strong>08</strong><br />

SRM StraßenBeleuchtung Rhein Main GmbH Frankfurt am Main 100,00 36 193 10.306 20<strong>08</strong><br />

Assoziierte Unternehmen<br />

Eisenacher Versorgungsbetriebe GmbH Eisenach 23,90 27.920 3.289 37.951 20<strong>08</strong><br />

Gas-Union GmbH Frankfurt am Main 37,70 135.202 21.572 1.013.772 2007<br />

Gasversorgung Offenbach GmbH Offenbach 25,10 16.614 1.969 35.<strong>08</strong>0 20<strong>08</strong><br />

Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH Vohburg 15,60 207.558 -2.613 0 20<strong>08</strong><br />

Hessenwasser GmbH & Co. KG Groß-Gerau 36,36 97.163 5.401 71.505 2007<br />

Hessenwasser Verwaltungs GmbH Groß-Gerau 36,33 46 5 0 2007<br />

Ohra Hörselgas GmbH Fröttstädt 49,00 30.536 6.298 48.116 20<strong>08</strong><br />

Stadtwerke Dreieich GmbH Dreieich 26,25 42.066 4.223 45.028 2007<br />

Stadtwerke Hanau GmbH 2 Hanau 46,90 88.873 11.144 204.519 2007<br />

Werragas GmbH Bad Salzungen 49,00 30.477 3.064 48.495 20<strong>08</strong><br />

Gemeinschaftsunternehmen<br />

Sitz Anteil am Kapital Eigenkapital Ergebnis nach Steuern Umsatzerlöse Jahr<br />

% Tsd. € Tsd. € Tsd. €<br />

EN<strong>AG</strong>/Maingas Energieanlagen GmbH Eisenach 50,00 13.630 2.797 15.772 20<strong>08</strong><br />

Gasversorgung Main-Kinzig GmbH Gelnhausen 50,00 42.343 5.676 50.032 2007<br />

Kraft-Wärme Oberschmitten GmbH Nidda 50,00 1.786 -1.488 8.382 20<strong>08</strong><br />

MHKW Müllheizkraftwerk Frankfurt am Main GmbH Frankfurt am Main 50,00 16.264 16.245 52.433 2007<br />

Oberhessische Gasversorgung GmbH Friedberg 50,00 18.862 868 35.773 20<strong>08</strong><br />

Fortsetzung Folgeseite


114 115<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Fortsetzung Tabelle von S. 115<br />

Wegen Unwesentlichkeit nicht einbezogene<br />

Unternehmen sowie sonstige Beteiligungen<br />

Sitz Anteil am Kapital Eigenkapital Ergebnis nach Steuern Umsatzerlöse Jahr<br />

% Tsd. € Tsd. € Tsd. €<br />

Dynega Energiehandel GmbH Frankfurt am Main 21,43 164 24 174 20<strong>08</strong><br />

Gasturbinen-Gesellschaft für Kalle-Albert mbH 1 Wiesbaden 39,00 1.549 973 1.277 20<strong>08</strong><br />

Südwestdeutsche Rohrleitungsbau GmbH 1 Frankfurt am Main 29,90 3.338 56 16.207 2007<br />

Syneco GmbH & Co. KG 1 München 19,84 34.344 587 38.838 2007<br />

Syneco Verwaltungs GmbH 1 München 25,10 5.815 145 13 2007<br />

1 Angaben beziehen sich auf 2007 bzw. 20<strong>08</strong> HGB<br />

2 Angaben beziehen sich auf den Bereich Versorgung


116 117<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

BESTÄTIGUNGSVERMERK<br />

DES ABSCHLUSSPRÜFERS<br />

Wir haben den von der <strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft,<br />

Frankfurt am Main, aufgestellten Konzernabschluss –<br />

bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung,<br />

Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendun-<br />

gen, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den<br />

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom<br />

1. Januar bis 31. Dezember 20<strong>08</strong> geprüft. Die Aufstel-<br />

lung von Konzernabschluss und Konzernlage bericht<br />

nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind,<br />

und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzu-<br />

wendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in<br />

der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft.<br />

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von<br />

uns durch g e f ü hrten Prüfung eine Beurteilung über<br />

den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht<br />

abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach<br />

§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der<br />

Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen<br />

und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Ver-<br />

stöße, die sich auf die Darstellung des durch den<br />

Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwen-<br />

denden Rechnungslegungsvorschriften und durch<br />

den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich aus-<br />

wirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />

Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden<br />

die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über<br />

das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Kon-<br />

zerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler<br />

berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die<br />

Wirksamkeit des rechnungs legungsbezogenen inter-<br />

nen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Anga-<br />

ben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />

überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />

Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahres-<br />

abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezoge-<br />

nen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidie-<br />

rungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und<br />

Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen<br />

Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung<br />

der Gesamtdarstellung des Konzern a b schlusses und<br />

des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung,<br />

dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grund-<br />

lage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der<br />

Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der<br />

Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzu-<br />

wenden sind, und den ergänzend nach § 315a<br />

Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen<br />

Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser<br />

Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />

steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermit-<br />

telt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage<br />

des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken<br />

der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

Frankfurt am Main, den 20. April 2009<br />

KPMG <strong>AG</strong><br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

(vormals: KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktien-<br />

gesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)<br />

Vogler Hauptmann<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

VERSICHERUNG DER<br />

GESETZLICHEN VERTRETER<br />

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den<br />

anzuwendenden Rechnungs legungsgrundsätzen der<br />

Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern-<br />

lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des<br />

Geschäfts e r gebnisses und die Lage des Konzerns so<br />

dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhält-<br />

nissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die<br />

wesentlichen Chancen und Risiken der voraussicht-<br />

lichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.<br />

20. April 2009<br />

Dr. Constantin H. Alsheimer Lothar Herbst Joachim Zientek


118 119<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

CORPORATE GOVERNANCE BERICHT<br />

Nach § 161 Satz 1 AktG haben börsennotierte Unter-<br />

nehmen jährlich eine Erklärung zur Beachtung der<br />

Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher<br />

Corporate Governance Kodex zu veröffentlichen. Die<br />

entsprechende Erklärung von <strong>Mainova</strong> für das Jahr<br />

20<strong>08</strong> kann seit dem 8. Dezember 20<strong>08</strong> im Internet<br />

(www.mainova.de) eingesehen werden.<br />

Nach Abschnitt 3.10 des Kodex haben Vorstand und<br />

Aufsichtsrat jährlich im <strong>Geschäftsbericht</strong> über die<br />

Corporate Governance des Unternehmens zu berich-<br />

ten. Dabei sollen sie Abweichungen von den Empfeh-<br />

lungen des Kodex erläutern.<br />

Vorstand und Aufsichtsrat erklären, dass den vom<br />

Bundesministerium der Justiz in der Fassung vom<br />

6. Juni 20<strong>08</strong> (veröffentlicht im amtlichen Teil des<br />

elektronischen Bundesanzeigers am 8. August 20<strong>08</strong>)<br />

bekannt gemachten Empfehlungen des Deutschen<br />

Corporate Governance Kodex entsprochen wurde<br />

und wird.<br />

Lediglich die folgenden Empfehlungen wurden und<br />

werden nach Maßgabe der jeweiligen Erläuterungen<br />

nicht angewendet:<br />

• Selbstbehalte in der D&O Versicherung für Auf-<br />

sichtsrat und Vorstand sind nicht vereinbart. Vor<br />

einer Änderung des bestehenden Versicherungs-<br />

schutzes soll die weitere Entwicklung in der allge-<br />

meinen Unternehmenspraxis beobachtet werden.<br />

• Altersgrenzen für Mitglieder von Aufsichtsrat und<br />

Vorstand sind nicht festgelegt. Die entsprechende<br />

Empfehlung des Kodex wird für <strong>Mainova</strong> als<br />

unzweckmäßig erachtet.<br />

• Der Aufsichtsrat wird keinen Nominierungsaus-<br />

schuss bilden, der ausschließlich mit Vertretern der<br />

Anteilseigner besetzt ist und dem Aufsichtsrat für<br />

dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung<br />

geeignete Kandidaten vorschlägt. Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

ist ein Unternehmen, auf das die Bestimmungen<br />

des Mitbestimmungsgesetzes Anwendung finden.<br />

Gremien sind daher paritätisch auch mit Vertretern<br />

der Arbeitnehmer und nicht nur der Anteilseigner<br />

besetzt.<br />

• Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine<br />

erfolgsorientierte Vergütung. Die Satzung sieht<br />

derzeit für Aufsichtsratsmitglieder eine feste Vergü-<br />

tung vor. Für die Dauer des bestehenden Gewinn-<br />

abführungsvertrags mit dem Mehrheitsaktionär,<br />

der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,<br />

soll daran festgehalten werden.<br />

• Eine öffentliche Zugänglichmachung des Konzern-<br />

abschlusses binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahres-<br />

ende und der Zwischenberichte binnen 45 Tagen<br />

nach Ende des Berichtszeitraums erfolgt wegen der<br />

Kürze der Fristen nicht.<br />

Für den Aufsichtsrat der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> Für den Vorstand der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

Nach der Neufassung von Abschnitt 3.10 Satz 4 des<br />

Kodex werden beginnend mit der Erklärung gemäß<br />

§ 161 AktG vom 7. Dezember 2004 nicht mehr aktu-<br />

elle Entsprechenserklärungen zum Kodex fünf Jahre<br />

lang auf der Internetseite unserer Gesellschaft<br />

zugänglich gehalten.<br />

Frankfurt am Main, den 15. Mai 2009<br />

Dr. h. c. Petra Roth Dr. Constantin H. Alsheimer Joachim Zientek<br />

(Vorsitzende des Aufsichtsrats) (Vorsitzender des Vorstands) (Mitglied des Vorstands)


120 121<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />

a) = Mitgliedschaft in gesetzlich<br />

zu bildenden Aufsichtsräten<br />

b) = Mitgliedschaft in vergleich-<br />

baren in- und aus ländischen<br />

Kontrollgremien von<br />

Wirtschafts unternehmen<br />

(K) Konzernmandate gemäß § 100<br />

Abs. 2 Satz 2 AktG<br />

(V) Vorsitz<br />

Die Angaben zu den Mitglied-<br />

schaften in Aufsichts r ä ten und<br />

anderen Kontrollgremien bezie-<br />

hen sich auf den 31. Dezember<br />

20<strong>08</strong> bzw. den Zeitpunkt des<br />

Ausscheidens aus dem Aufsichts-<br />

rat der <strong>Mainova</strong>.<br />

AUFSICHTSRAT<br />

Dr. h. c. Petra Roth<br />

Oberbürgermeisterin der Stadt<br />

Frankfurt am Main<br />

Vorsitzende<br />

a) • ABG FRANKFURT HOLDING<br />

Wohnungsbau- und Beteili-<br />

gungsgesellschaft mbH,<br />

Frankfurt am Main (K) (V)<br />

• Fr ankfurter Aufbau <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main (K) (V)<br />

• Fr aport <strong>AG</strong>, Frankfurt am<br />

Main (K)<br />

• M e sse Frankfurt GmbH,<br />

Frankfurt am Main (K) (V)<br />

• St adtwerke Frankfurt am<br />

Main Holding GmbH,<br />

Frankfurt am Main (K) (V)<br />

• St adtwerke Verkehrsgesell-<br />

schaft Frankfurt am Main<br />

mbH, Frankfurt am Main<br />

(K) (V)<br />

b) • Alte Oper Frankfurt Konzert-<br />

und Kongress ze ntrum<br />

GmbH, Frankfurt am Main<br />

• F IZ Frankfurter Innovations-<br />

zentrum Biotechnologie<br />

GmbH, Frankfurt am Main<br />

• G a s-Union GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• L a ndesbank Hessen-Thürin-<br />

gen, Frankfurt am Main/<br />

Erfurt<br />

• R h ein-Main-Verkehrsverbund<br />

GmbH, Hofheim am Taunus<br />

• S p arkassenzweckverband<br />

Nassau, Wiesbaden<br />

• St ädtische Bühnen Frankfurt<br />

am Main GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• T h e Forsythe Company<br />

gGmbH, Frankfurt am Main<br />

Peter Arnold<br />

Vorsitzender des Betriebsrats<br />

1. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

a) • Stadtwerke Frankfurt am<br />

Main Holding GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

b) • Erdgas Westthüringen Betei-<br />

ligungsgesellschaft mbH,<br />

Bad Salzungen<br />

• G a sversorgung Main-<br />

S p essart GmbH, Aschaffen-<br />

burg<br />

• O b erhessische Gasversor-<br />

gung, Friedberg<br />

Ewald Woste<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

der Thüga Aktiengesellschaft<br />

2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

a) • badenova Verwaltungs-<strong>AG</strong>,<br />

Freiburg<br />

• G a sag Berliner Gaswerke<br />

Aktiengesellschaft, Berlin<br />

• HSE Netz <strong>AG</strong>, Darmstadt<br />

• N - ERGIE Aktiengesellschaft,<br />

Nürnberg<br />

• St adtwerke Duisburg <strong>AG</strong>,<br />

Duisburg<br />

• Stadtwerke Essen <strong>AG</strong>, Essen<br />

• T h üga Schadensausgleichs-<br />

kasse München VVaG,<br />

München<br />

b) • badenova <strong>AG</strong> & Co. KG,<br />

Freiburg<br />

• E n ergie Waldeck-Franken-<br />

berg GmbH, Korbach<br />

• G a s- und Wasserversorgung<br />

Fulda GmbH, Fulda<br />

• G a s-Union GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• G a sversorgung Westerwald<br />

GmbH, Höhr-Grenzhausen<br />

• Sy neco GmbH & Co. KG,<br />

München<br />

• Sy neco Trading GmbH,<br />

München<br />

• T h üga Assekuranz Services<br />

München Versicherungs-<br />

makler GmbH, München *<br />

* Die Thüga Schadenausgleichskasse<br />

München VVaG ist keine Handelsgesellschaft<br />

im Sinne von § 100<br />

Abs. 2 Nr. 1 AktG.<br />

Uwe Becker<br />

Stadtkämmerer der Stadt Frank-<br />

furt am Main<br />

a) • ABG Frankfurt Holding<br />

Wohnungsbau- und Beteili-<br />

gungsgesellschaft mbH,<br />

Frankfurt am Main (K)<br />

• AVA Abfallverbrennungs-<br />

anlage Nordweststadt GmbH,<br />

Frankfurt am Main (K)<br />

• Fr ankfurter Aufbau <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main (K)<br />

• Fr aport <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main * (K)<br />

• M e sse Frankfurt GmbH,<br />

Frankfurt am Main (K)<br />

• St adtwerke Frankfurt am<br />

Main Holding GmbH,<br />

Frankfurt am Main (K)<br />

• St adtwerke Verkehrsgesell-<br />

schaft Frankfurt am Main<br />

mbH, Frankfurt am Main (K<br />

• S ü wag Energie <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main)<br />

b) • Erdgas Westthüringen Betei-<br />

ligungsgesellschaft mbH,<br />

Bad Salzungen<br />

• G a s-Union GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• G e meinnützige Gesellschaft<br />

Historische Villa GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• G e meinnützige Kulturfonds<br />

Frankfurt RheinMain GmbH,<br />

Bad Homburg<br />

• G a teway Gardens Projekt-<br />

entwicklungs-GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• R M A Rhein-Main Abfall<br />

GmbH, Offenbach<br />

• S p ortpark Stadion Frankfurt<br />

am Main Gesellschaft für<br />

Projekt entwicklungen mbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• W irtschaftsförderung Frank-<br />

furt – Frankfurt Economic<br />

Development GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• W O HNHEIM gemeinnützige<br />

Gesellschaft für Wohnheime<br />

und Arbeiterwohnungen mbH,<br />

Frankfurt am Main (K) (V)<br />

* im Konsortialausschuss<br />

Hans-Dieter Bürger<br />

Diplom-Verwaltungswirt<br />

Stadtrat der Stadt Frankfurt am<br />

Main<br />

a) keine<br />

b) • WOHNHEIM Gemeinnüt-<br />

zige Gesellschaft für Wohn-<br />

heime und Arbeiterwoh-<br />

nungen mbH, Frankfurt am<br />

Main<br />

• B e triebskommission der<br />

Hafenbetriebe der Stadt<br />

Frankfurt am Main<br />

• B e triebskommission der<br />

Marktbetriebe der Stadt<br />

Frankfurt am Main<br />

Nikolaus Burggraf<br />

(U 15.11.20<strong>08</strong>)<br />

Stadtrat der Stadt Frankfurt am<br />

Main<br />

a) keine<br />

b) • Alte Oper Frankfurt Konzert-<br />

und Kongress ze ntrum<br />

GmbH, Frankfurt am Main<br />

Ludwig Burkert<br />

Freigestelltes Betriebsratsmitglied<br />

a) keine<br />

b) keine<br />

Jutta Ebeling<br />

Bürgermeisterin der Stadt Frank-<br />

furt am Main<br />

a) keine<br />

b) • Alte Oper Frankfurt Konzert-<br />

und Kongress ze ntrum<br />

GmbH, Frankfurt am Main<br />

• M e sse Frankfurt GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• W irtschaftsförderung Frank-<br />

furt – Frankfurt Economic<br />

Development GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

Holm Evdokimoff<br />

Industriemechaniker, Frankfurt<br />

am Main<br />

a) keine<br />

b) keine


122 123<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Hiltrud Fink-Geis<br />

Freigestelltes Betriebsratsmitglied<br />

a) St adtwerke Frankfurt am Main<br />

Holding GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

b) keine<br />

Franz Frey<br />

Geschäftsführer,<br />

Stadtrat a. D. der Stadt Frankfurt<br />

am Main<br />

a) keine<br />

b) keine<br />

Dr. h. c. Ernst Gerhardt<br />

Stadtkämmerer a. D. der Stadt<br />

Frankfurt am Main<br />

a) keine<br />

b) • WOHNHEIM Gemeinnützige<br />

Gesellschaft für Wohnheime<br />

und Arbeiterwohnungen<br />

mbH, Frankfurt am Main<br />

• S a albau GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

Barbara Heymann<br />

Beamtin bei der Bundesanstalt für<br />

Landwirtschaft und Ernährung<br />

Stadtverordnete a. D. der Stadt<br />

Frankfurt am Main<br />

a) keine<br />

b) keine<br />

Wolfgang Menges<br />

Dipl.-Ingenieur<br />

a) keine<br />

b) keine<br />

Bernd Rudolph<br />

Rechtsanwalt,<br />

Mitglied des Vorstands der<br />

Thüga <strong>AG</strong><br />

a) • Gasanstalt Kaiserslautern <strong>AG</strong>,<br />

Kaiserslautern<br />

• H E <strong>AG</strong> Südhessische Energie<br />

<strong>AG</strong>, Darmstadt<br />

• H S E Netz <strong>AG</strong>, Darmstadt<br />

• N - ERGIE <strong>AG</strong>, Nürnberg<br />

• St adtwerke Chemnitz <strong>AG</strong>,<br />

Chemnitz<br />

• St adtwerke Hannover <strong>AG</strong>,<br />

Hannover<br />

• T h üga Schadenausgleichs-<br />

kasse München VVaG,<br />

München * (V)<br />

b) • DREW<strong>AG</strong> Stadtwerke<br />

Dresden GmbH, Dresden<br />

• E n ergie- und Wassergesell-<br />

schaft mbH, Wetzlar<br />

• E n ergieversorgung Limburg<br />

GmbH, Limburg<br />

• E n ergieversorgung Sylt<br />

GmbH, Westerland/Sylt<br />

• E r dgas Plauen GmbH,<br />

Plauen<br />

• E r dgas Südsachsen GmbH,<br />

Chemnitz<br />

• Fr eiberger Erdgas GmbH,<br />

Freiberg<br />

• G a sversorgung Lahn-Dill<br />

GmbH, Wetzlar<br />

• G E W Wilhelmshaven GmbH,<br />

Wilhelmshaven<br />

• H a rz Energie GmbH & Co.<br />

KG, Osterode am Harz<br />

• St adtwerke Ansbach GmbH,<br />

Ansbach<br />

• St adtwerke Bad Harzburg<br />

GmbH, Bad Harzburg<br />

• St adtwerke Wilhelmshaven<br />

GmbH, Wilhelmshaven<br />

• T h üga Assekuranz Services<br />

München Versicherungs-<br />

makler GmbH, München (V)<br />

• Ve rsorgungs- und Verkehrs-<br />

gesellschaft Hannover mbH,<br />

Hannover<br />

• Zw ickauer Energieversor-<br />

gung GmbH, Zwickau<br />

* Die Thüga Schadenausgleichskasse<br />

München VVaG ist keine Handelsgesellschaft<br />

im Sinne von § 100<br />

Abs. 2 Nr. 1 AktG.<br />

Ralf-Rüdiger Stamm<br />

Fachbereichsleiter Ver- und<br />

Entsorgung<br />

ver.di Bezirk Frankfurt am Main<br />

und Region<br />

a) • OVVG – Oberhessische<br />

Versorgungs- und Verkehrs-<br />

gesellschaft mbH, Friedberg<br />

• O V<strong>AG</strong> Oberhessische Versor-<br />

gungsbetriebe <strong>AG</strong>,<br />

Friedberg<br />

• St adtwerke Frankfurt am<br />

Main Holding GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• F E S Frankfurter Entsorgungs-<br />

b) keine<br />

und Service GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

Wolfgang Tröscher<br />

Dipl.-Ingenieur,<br />

Frankfurt am Main<br />

a) keine<br />

b) keine<br />

Bernhard Vogt<br />

Bereichsleiter Marketing und<br />

Kommunikation,<br />

Frankfurt am Main<br />

a) keine<br />

b) • Energieversorgung<br />

Main-Spessart GmbH,<br />

Aschaffenburg<br />

Harald Wagner<br />

Gewerkschaftssekretär<br />

ver.di Bezirk Frankfurt am Main<br />

und Region<br />

a) St adtwerke Verkehrsgesell-<br />

schaft Frankfurt am Main<br />

mbH, Frankfurt am Main<br />

b) keine<br />

Thomas Wissgott<br />

Geschäftsführer<br />

ver.di Bezirk Frankfurt am Main<br />

und Region<br />

a) • Lufthansa Cargo Aktien-<br />

gesellschaft,<br />

Frankfurt am Main<br />

• St adtwerke Frankfurt am<br />

Main Holding GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• St adtwerke Verkehrs-<br />

b) keine<br />

gesellschaft Frankfurt am<br />

Main mbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

VORSTAND<br />

Dr. Constantin H. Alsheimer<br />

Frankfurt am Main<br />

a) keine<br />

b) • EN<strong>AG</strong>/Maingas Energie-<br />

anlagen GmbH (EMEG),<br />

Eisenach<br />

• E r dgas Westthüringen Betei-<br />

ligungsgesellschaft mbH,<br />

Bad Salzungen (V)<br />

• E isenacher Versorgungs-<br />

betriebe GmbH,<br />

Eisenach<br />

• E n ergieversorgung Main-<br />

Spessart GmbH,<br />

Aschaffenburg<br />

• G a sgeräte- und -heizungs-<br />

gesellschaft mbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• G a sturbinen-Gesellschaft für<br />

Kalle Albert, Wiesbaden<br />

• G a sversorgung Main-Kinzig<br />

GmbH, Gelnhausen<br />

• G a sversorgung Offenbach<br />

GmbH, Offenbach<br />

• G a s-Union GmbH,<br />

Frankfurt am Main *<br />

• H e ssenwasser GmbH & Co.<br />

KG, Groß-Gerau<br />

• O h ra Hörselgas GmbH,<br />

Hörselgau<br />

• St adtwerke Dreieich GmbH,<br />

Dreieich<br />

• St adtwerke Hanau GmbH,<br />

Hanau **<br />

• We rragas GmbH,<br />

Bad Salzungen<br />

* im Aufsichtsrat sowie im Koordinierungsausschuss<br />

** im Aufsichtsrat sowie im Konsortialausschuss<br />

Lothar Herbst<br />

Frankfurt am Main<br />

a) keine<br />

b) • erdgas mobil Verwaltungs-<br />

gesellschaft mbH, Essen<br />

• E r dgas Westthüringen Betei-<br />

ligungsgesellschaft mbH,<br />

Bad Salzungen<br />

• G a sgeräte- und -heizungs-<br />

gesellschaft mbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• G a sversorgung Main-Kinzig<br />

GmbH, Gelnhausen<br />

• E n ergieversorgung Main-<br />

Spessart GmbH,<br />

Aschaffenburg<br />

• G a sversorgung Offenbach<br />

GmbH, Offenbach<br />

• G a s-Union GmbH,<br />

Frankfurt am Main *<br />

• O b erhessische<br />

Gasversorgung GmbH,<br />

Friedberg<br />

• St adtwerke Hanau GmbH,<br />

Hanau<br />

• We rragas GmbH,<br />

Bad Salzungen<br />

* im Koordinierungsausschuss


124 125<br />

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT KONZERNABSCHLUSS CORPORATE GOVERNANCE<br />

Joachim Zientek<br />

Frankfurt am Main<br />

a) keine<br />

b) • Biomasse-Kraftwerk<br />

Fechenheim GmbH,<br />

Frankfurt am Main (V)<br />

• E N <strong>AG</strong>/Maingas Energie-<br />

anlagen GmbH (EMEG),<br />

Eisenach<br />

• G a sgeräte- und -heizungs-<br />

gesellschaft mbH,<br />

Frankfurt am Main (V)<br />

• G a s-Union GmbH,<br />

Frankfurt am Main*<br />

• G a sversorgung Main-Kinzig<br />

GmbH, Gelnhausen<br />

• E n ergieversorgung Main-<br />

Spessart GmbH,<br />

Aschaffenburg (V)<br />

• G a sversorgung Offenbach<br />

GmbH, Offenbach<br />

• H e ssenwasser Verwaltungs-<br />

GmbH, Groß-Gerau<br />

• O b erhessische Gasver-<br />

sorgung GmbH, Friedberg<br />

• O h ra Hörselgas GmbH,<br />

Hörselgau<br />

• St adtwerke Dreieich GmbH,<br />

Dreieich<br />

• St adtwerke Hanau GmbH,<br />

Hanau **<br />

• S ü dwestdeutsche Rohr-<br />

leitungsbau GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• Sy neco GmbH & Co. KG,<br />

München<br />

• Sy neco Trading GmbH,<br />

München<br />

• We rragas GmbH,<br />

Bad Salzungen<br />

* im Aufsichtsrat sowie im Koordinierungsausschuss<br />

(V)<br />

** im Konsortialausschuss<br />

BEIRAT IM JAHR 20<strong>08</strong><br />

Dr. Ursula Jungherr<br />

Oberbürgermeisterin<br />

Bad Homburg v. d. H.<br />

Vorsitzende<br />

Wilhelm Speckhardt<br />

Bürgermeister<br />

Eschborn<br />

Stellv. Vorsitzender<br />

Heinz-Peter Becker<br />

Bürgermeister<br />

Mörfelden-Walldorf<br />

Horst Burghardt<br />

Bürgermeister<br />

Friedrichsdorf<br />

Günter Dürr<br />

Stadtverordneter der<br />

Stadt Frankfurt am Main<br />

Bernd Ehinger<br />

Präsident der<br />

Handwerkskammer Rhein-Main<br />

Hans Franssen<br />

Bürgermeister<br />

Hattersheim am Main<br />

Günter Frenz<br />

Erster Kreisbeigeordneter<br />

Main-Kinzig-Kreis<br />

Leonhard Helm<br />

Bürgermeister<br />

Königstein<br />

Klaus Herzog<br />

Oberbürgermeister<br />

Aschaffenburg<br />

Hans-Jürgen Hielscher<br />

Erster Kreisbeigeordneter<br />

Main-Taunus-Kreis<br />

Thomas Horn<br />

Bürgermeister<br />

Kelkheim (Taunus)<br />

Claus Kaminsky<br />

Oberbürgermeister<br />

Hanau<br />

Ulrich Krebs<br />

Landrat<br />

Hochtaunuskreis<br />

Wilhelm Kreß<br />

Bürgermeister<br />

Kronberg i. Ts.<br />

Roland Liebl<br />

Prokurist der Thüga <strong>AG</strong><br />

München<br />

Peter Mensinger<br />

Ehrenamtlicher Stadtrat der<br />

Stadt Frankfurt am Main<br />

Bernd Müller<br />

Bürgermeister<br />

Mühlheim am Main<br />

Herbert Pfennig<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

der Frankfurter Sparkasse<br />

Frankfurt am Main<br />

Dr. Ulrich Reuter<br />

Landrat<br />

Landkreis Aschaffenburg<br />

Karl-Christian Schelzke<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

des Hessischen Städte- und<br />

Gemeindebundes<br />

Mühlheim am Main<br />

Hans Scherr<br />

Obermeister der Innung Sanitär<br />

Heizung Klima<br />

Frankfurt am Main<br />

Dr. Norbert Schraad<br />

Mitglied des Vorstandes der<br />

Landesbank Hessen-Thüringen<br />

Frankfurt am Main<br />

Georg Friedrich Sommer<br />

German Sector Head<br />

Managing Director<br />

Dresdner Bank <strong>AG</strong><br />

Frankfurt am Main<br />

Gisela Stang<br />

Bürgermeisterin<br />

Hofheim a. Ts.<br />

Dieter Zimmer<br />

Bürgermeister<br />

Dreieich


126<br />

IMPRESSUM<br />

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