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KiTa St. Bernward - Dekanat Wolfsburg Gifhorn Helmstedt

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Trotz Dürre leben<br />

Riesige Gewinne für Großgrundbesitzer in Brasilien<br />

Maria Oberhofer berichtete über die Situation der Kleinbauern<br />

Die Entwicklungshelferin Maria Oberhofer – durch mehrere Besuche uns gut bekannt – berichtete<br />

von den aktuellen Problemen im Nordosten Brasiliens, wo unser Projekt „Trotz Dürre leben“<br />

und die dadurch geförderten Kleinbauern durch Maßnahmen der brasilianischen Regie-<br />

rung gefährdet sind.<br />

Man hat die Absicht, den<br />

<strong>St</strong>rom São Francisco ca. 300<br />

Meter hoch zu pumpen und<br />

sein Wasser in große Zuckerrohrplantagen<br />

zu leiten. Aus<br />

dem Zuckerrohr soll Agrosprit<br />

erzeugt werden, der<br />

nach USA und Europa exportiert<br />

wird. Deutschland hat<br />

im Mai 2008 ein Energieabkommen<br />

mit Brasilien geschlossen,<br />

gegen das Kirchen<br />

und Hilfswerke protestieren,<br />

weil Natur zerstört, Kleinbauern<br />

und indigene <strong>St</strong>ämme<br />

vertrieben und lediglich die<br />

Großgrundbesitzer riesige<br />

Gewinne erwirtschaften. Die<br />

Weltbank hat die Förderung<br />

dieses gigantischen Projektes<br />

abgelehnt, weil es keine Verbesserung<br />

für die Not leidende<br />

Bevölkerung bringt.<br />

Maria Oberhofer war an den<br />

Protesten der Bevölkerung<br />

gegen das Projekt zusammen<br />

mit Bischof Liuiz Cappio<br />

beteiligt. Wenige Tage nach<br />

ihrem Besuch erreicht uns<br />

die erschütternde Nachricht,<br />

dass am 23. August 2008<br />

Mozeni Araújo de Sá, 36 Jahre,<br />

<strong>St</strong>ammesführer des indigenen<br />

Volkes der Truká, brutal<br />

ermordet wurde. Mozeni<br />

war zum Zeitpunkt des Ver-<br />

brechens in Begleitung<br />

seines 13-jährigen<br />

Sohnes und<br />

weiteren <strong>St</strong>ammesangehörigen.<br />

Der<br />

Täter näherte sich<br />

seinem Opfer und<br />

feuerte mehrmals<br />

mit einer Schuss-<br />

waffe auf Mozeni. Er war<br />

schon in frühen Jahren seines<br />

Lebens eine herausragende<br />

Persönlichkeit im Kampf für<br />

die Freiheit seines Volkes<br />

Truká. Wegen seines Charismas,<br />

seiner Argumentationsfähigkeit<br />

und seines<br />

Mobilisierungsvermögens<br />

wurde er schon seit geraumer<br />

Zeit von einer Gruppe von<br />

Feinden bedroht, welche widerrechtlich<br />

das Indianergebiet<br />

für sich beanspruchen,<br />

sowie deren Alliierte, hochrangige<br />

Politiker der Region.<br />

Der Gruppe der Indianer-<br />

Gegner schließen sich Großgrundbesitzer,<br />

Pistoleiros<br />

(bezahlte Mörder) und Vertreter<br />

der Militärpolizei an.<br />

Wenn im Zusammenhang mit<br />

dem Energie-Abkommen gesagt<br />

wurde, dass der Agrosprit<br />

ökologisch und sozialverträglich<br />

produziert werden<br />

wird, so ist das durch die<br />

Tatsachen widerlegt: Die Vegetation<br />

wird zerstört (auch<br />

Regenwälder in riesigem<br />

Umfang), Kleinbauern werden<br />

vertrieben, die Arbeiter<br />

auf den Zuckerrohrfarmen<br />

sterben aus Erschöfung früher<br />

als die Sklaven in der<br />

Kolonialzeit.<br />

Es wäre unverantwortlich,<br />

dieses sogenannte Agrobusiness<br />

zu unterstützen, was<br />

aber leider gechieht. Dabei<br />

hat der Weltagrarrat der UNO<br />

sich im Interesse der Versorgung<br />

der Bevölkerung mit<br />

Nahrungsmitteln klar gegen<br />

agroindustrielle Großbetriebe<br />

und für eine nachhaltige<br />

Wirtschaftsweise mit<br />

Kleinbauernbetrieben ausgesprochen<br />

– genau das, was<br />

unsere Freunde in Brasilien<br />

seit vielen Jahren tun.<br />

TW<br />

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