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pflegeinformatik - Pflege-PBS.ch

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PFLEGEINFORMATIK<br />

Maria Müller Staub: <strong>Pflege</strong>klassifikationen im Verglei<strong>ch</strong><br />

Inhaltli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>werpunkte des Netzwerks sind Theorie und Praxis der Pfl egediagnostik. Es<br />

werden Fragen im Zusammenhang mit der Entwicklung pfl egeris<strong>ch</strong>er Klassifi kationssysteme<br />

für Diagnosen, Interventionen und Ergebnisse bearbeitet. Das Netzwerk führt Berufsangehörige<br />

mit glei<strong>ch</strong>en Interessen und Aufgaben zusammen, bildet ein Forum für den fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />

Austaus<strong>ch</strong>, für den Austaus<strong>ch</strong> von Informationen, Arbeitspapieren, S<strong>ch</strong>ulungsunterlagen,<br />

Erfahrungen, etc. Die Netzwerke sind eine Dienstleistung, mit der das WE‘G, zum Teil in Kooperation<br />

mit anderen Organisationen, zur Entwicklung der Pfl ege in der S<strong>ch</strong>weiz beitragen<br />

mö<strong>ch</strong>te. Mitgliederlisten geben Auskunft über Adressen, Tätigkeiten, spezifi s<strong>ch</strong>e Interessensgebiete,<br />

Projekte und Angebote der Mitglieder. Projektlisten enthalten Informationen über<br />

aktuelle Projekte, wel<strong>ch</strong>e die Netzwerkmitglieder in ihren Betrieben dur<strong>ch</strong>führen.<br />

Vier mal im Jahr (jeweils 1/2 bis 1 Tag) werden im Netzwerk aktuelle Projekte dur<strong>ch</strong> Kurzpräsentationen<br />

vorgestellt sowie Informationen und Erfahrungen ausgetaus<strong>ch</strong>t. Die Dokumentenpools<br />

der Netzwerke sind Sammlungen von ni<strong>ch</strong>t öffentli<strong>ch</strong> zugängli<strong>ch</strong>en Dokumenten<br />

(Interne Arbeitspapiere, S<strong>ch</strong>ulungsunterlagen, Vorträge, Literaturlisten, Praxisbeispiele), die<br />

von den Netzwerkmitgliedern zur Verfügung gestellt werden. Ein Inhaltsverzei<strong>ch</strong>nis mit<br />

einer Kurzbes<strong>ch</strong>reibung der Dokumente wird den Netzwerkmitgliedern vierteljährli<strong>ch</strong> in<br />

aktualisierter Fassung zugestellt. Die Mitglieder des Netzwerks Pfl egediagnosen haben vor<br />

allem die Funktion von Qualitätsverantwortli<strong>ch</strong>en/Pfl egeexpertinnen in Spitälern oder sind<br />

Lehrpersonen, wel<strong>ch</strong>e in vers<strong>ch</strong>iedenen Berei<strong>ch</strong>en der Aus- und Fortbildung unterri<strong>ch</strong>ten.<br />

Viele Mitglieder geben an, Verantwortli<strong>ch</strong>e für die Einführung der Pfl egediagnostik zu sein<br />

oder sie wenden Pfl egediagnostik vor allem in der S<strong>ch</strong>ulung/Beratung und bei Fallbespre<strong>ch</strong>ungen<br />

an.<br />

Am Netzwerktreffen vom 20. Mai 2003 wurden die Teilnehmenden s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> befragt, auf<br />

wel<strong>ch</strong>en theoretis<strong>ch</strong>en Hintergrund sie die Einführung/S<strong>ch</strong>ulung der <strong>Pflege</strong>diagnosen abstützen<br />

und den Angaben Prioritäten zuzuordnen. Die Ergebnisse stellen si<strong>ch</strong> wie folgt dar:<br />

ICNP<br />

Total Nennungen 4<br />

NANDA<br />

Doenges/Moorhouse oder Stefan/Allmer<br />

Total Nennungen 18<br />

ZEFP<br />

Total Nennungen 8<br />

„<strong>Pflege</strong>konzepte“ Käppeli<br />

Total Nennungen 7<br />

Hauseigene Diagnoselisten, bitte spezifizieren:<br />

Total Nennungen 1<br />

„Transmission Ciblées“<br />

Total Nennungen 2<br />

Tab. 2: aus M. Müller Staub, 2003(2)<br />

1. n=2<br />

2.<br />

3. n=2<br />

1. n=9<br />

2. n=6<br />

3. n=3<br />

1. n=5<br />

2. n=3<br />

3.<br />

1. n=1<br />

2. n=6<br />

3.<br />

Psy<strong>ch</strong>. Klinik Pfäfers,<br />

S<strong>ch</strong>ulungsangebote dur<strong>ch</strong> freis<strong>ch</strong>affende<br />

<strong>Pflege</strong>wissens<strong>ch</strong>afterin (1. Priorität n=2)<br />

Psy<strong>ch</strong>. Universitätsklinik Basel, Universitätsspital<br />

Genf, Spital Biel, Kantonsspitäler Luzern<br />

und Solothurn, S<strong>ch</strong>ulungen Grundausbildung,<br />

Weiterbildungen HöFa1, interne<br />

Fortbildungen, <strong>Pflege</strong>dokumentation Kt.<br />

Wallis (1. Priorität n=9)<br />

UniversitätsSpital Züri<strong>ch</strong>, Spitexinstitution Kt.<br />

ZH, Spitäler Thun, Männedorf, Uster und<br />

Spitalregion Olten (1. Priorität n=5)<br />

Die Bü<strong>ch</strong>er werden in einer Grundausbildung<br />

Kt. Züri<strong>ch</strong> benutzt (n=1), sie werden vor allem<br />

in zweiter Priorität als Hintergrundliteratur<br />

eingesetzt (1. Priorität n=6)<br />

Regionalspital Biel (in Zusammenhang mit<br />

NANDA)<br />

Gynäkologiespezifis<strong>ch</strong><br />

1. n=2 Universitätsspitäler Lausanne und Genf<br />

(1. Priorität n=2)<br />

Im Mai 2003 ergab eine Umfrage bei Pfl egeexpertinnen und Bildungs-, beziehungsweise<br />

Qualitätsverantwortli<strong>ch</strong>en von Universitäts- und Kantonsspitälern, ergab folgende Resultate:<br />

Im Kantonsspital Basel wird zur Zeit in den Berei<strong>ch</strong>en Medizin und Chirurgie ni<strong>ch</strong>t explizit mit<br />

Pfl egediagnosen gearbeitet. Dort befasst man si<strong>ch</strong> mit dem Thema Pfl egeprozess und dabei<br />

wurde festgestellt, dass no<strong>ch</strong> Vorarbeit geleistet werden müsse. Die Gesprä<strong>ch</strong>sführung, das<br />

Üben des analytis<strong>ch</strong>en Denkens und das Erlangen von Si<strong>ch</strong>erheit im Prozessdenken werden<br />

ges<strong>ch</strong>ult. Im Rahmen der Umsetzung der Bezugspfl ege wurden S<strong>ch</strong>ulungen dur<strong>ch</strong>geführt,<br />

wel<strong>ch</strong>e stark auf den Pfl egeprozess und auf das Formulieren von Pfl egeproblemen ausgeri<strong>ch</strong>tet<br />

waren. Die Pfl egeexpertinnen erhoffen si<strong>ch</strong>, mit dieser Auseinandersetzung die Basis<br />

erarbeitet zu haben, wenn Pfl egediagnosen eingeführt werden. In der Psy<strong>ch</strong>iatris<strong>ch</strong>en Klinik<br />

des Universitätsspitals Basel wurden Pfl egediagnosen anhand der NANDA eingeführt.<br />

Im UniversitätsSpital Züri<strong>ch</strong> ist die Weiterentwicklung der Pfl egediagnostik geplant. Bevorstehend<br />

ist die Einführung/Integration des NIC in die elektronis<strong>ch</strong>e Pfl egedokumentation.<br />

Zukünftige Themen müssten gemäß Ansi<strong>ch</strong>t der zuständigen Pfl egeexpertin die Integration<br />

von Assessmentinstrumenten/Skalen und die Weiterentwicklung der ZEFP-Pfl egediagosen<br />

sein – bevor man si<strong>ch</strong> später mit dem Outcome, mögli<strong>ch</strong>erweise dem NOC, bes<strong>ch</strong>äftigt. In<br />

Genf wurde AFEDIR, die französis<strong>ch</strong>e Übersetzung der NANDA, teilweise eingeführt (Butel,<br />

2003). Im Universitätsspital Lausanne (CHUV) wird „transmission ciblées“ seit dem Jahr 2000<br />

in der gesamten, interdisziplinären Patientendokumentation verwendet, die Einführung im<br />

Psy<strong>ch</strong>iatris<strong>ch</strong>en Berei<strong>ch</strong> ist im Gange. Die Pfl egefa<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>e „transmission ciblées“ wurde in<br />

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