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Literaturreview und Empfehlung zum Sturzpräventions- konzept der ...

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Seite 35 von 44 / Bericht<br />

Anhang 1<br />

Limitationen eines zurzeit verwendeten Assessmentinstruments auf <strong>der</strong> Station G2<br />

Pflegende erfassen häufig Sturzrisiken <strong>und</strong> Sturzereignisse (Fairlie & Brown 1994). In<br />

<strong>der</strong> Klinik für Alterspsychiatrie respektive auf <strong>der</strong> Station G2 wird mit dem vorhandenen<br />

Messinstrument „Sturzrisikoskala“ das Sturzrisiko bei allen Eintritten erfasst. Das<br />

Instrument beinhaltet die Sturzrisikoerfassung anhand von 7 Kriterien, die Sturzereignisse<br />

mit Datum <strong>und</strong> Verletzung „ja o<strong>der</strong> nein“ sowie einer Austrittsauswertung in Bezug auf<br />

mögliche Frakturen. Die drei Sturzrisikokriterien „kürzlicher Sturz“, „Tumordiagnose“<br />

<strong>und</strong> „Depression“ werden von ärztlicher Seite beurteilt. Gestörte Ausscheidung,<br />

Verwirrtheit, Schwindel <strong>und</strong> Mobilitätsstörung werden seitens <strong>der</strong> Pflege dreimal täglich<br />

über drei Tage eingeschätzt. Die Punktverteilung bewegt sich zwischen 2-7 Punkten pro<br />

Kriterium. Das Sturzrisiko wird in 3 Stufen eingeteilt. Stufe 0 (0-2 Punkte) ist ein<br />

normales Risiko, Stufe 1 (3-6) entspricht einem erhöhtem Risiko <strong>und</strong> Stufe 2 (> 6) wird<br />

als sehr hohes Risiko bezeichnet. Negativ wirkt sich aus, dass automatisch alle<br />

Patientinnen mit <strong>der</strong> medizinischen Diagnose Depression 4 Punkte <strong>und</strong> somit ein erhöhtes<br />

Sturzrisiko erhalten, unabhängig davon wie die an<strong>der</strong>en Kriterien eingeschätzt werden.<br />

Patientinnen <strong>der</strong> Station G2 sind daher bis auf wenige Ausnahmen alle sturzgefährdet,<br />

was mit <strong>der</strong> Realität nicht übereinstimmt. Nach Bi<strong>der</strong>mann et al. (2002) ist Depression<br />

nur in Kombination mit an<strong>der</strong>en Risiken ein Sturzrisikofaktor. Psychiatrische Diagnosen<br />

allein o<strong>der</strong> nur ein Faktor allein ist kein Prädikator für Stürze (Murdock et al. 1998;<br />

Vaughn et al. 1993).<br />

Das Assessment wird einerseits als Sturzerfassungsinstrument benutzt <strong>und</strong> an<strong>der</strong>seits als<br />

Erfassung von kritischen Ereignissen, z.B. Dekubitus bei Eintritt <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Austritt. Die<br />

Verletzungen von einem Sturzereignis können im Formular „Kritische Ereignisse“<br />

dokumentiert werden. Beide Formulare (Anhang 2 <strong>und</strong> Anhang 3) sind als Vor<strong>der</strong>- <strong>und</strong><br />

Rückseite in einem Dokument angeordnet: Auf <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite das<br />

Sturzerfassungsinstrument <strong>und</strong> auf <strong>der</strong> Rückseite die Erfassung von kritischen Ereignissen.

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