Literaturreview und Empfehlung zum Sturzpräventions- konzept der ...
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Seite 28 von 44 / Bericht<br />
• Zusätzlich werden von Frank et al. (2008) <strong>Empfehlung</strong>en für Beratung <strong>und</strong><br />
Führungsverantwortung abgegeben, welche wir für ein systematisches <strong>und</strong><br />
multifaktorielles Vorgehen für hoch relevant erachten. Diese Aspekte müssten<br />
zuvor in einem Umsetzungsplan erarbeitet werden.<br />
• Wir unterstützen die <strong>Empfehlung</strong> zur Schulung <strong>der</strong> Mitarbeitenden (Frank et<br />
al. 2008) in Form <strong>der</strong> Entwicklung <strong>und</strong> Durchführung eines strukturierten<br />
Fortbildungsprogramms in Bezug auf Sturzprävention. Eine solche Schulung<br />
muss aber zuerst konzipiert werden <strong>und</strong> sollte auf den Inhalten von Frank et<br />
al. (2008) basieren.<br />
• Frank et al. (2008) geben auch Hinweise für die Langzeitpflege <strong>und</strong> die Spitex,<br />
<strong>der</strong>en Settings vor allem bei älteren Menschen im Anschluss an den Spitalaufenthalt<br />
ins Auge gefasst werden. Somit bleiben die Bemühungen <strong>der</strong><br />
PUK nicht nur auf den stationären Bereich <strong>der</strong> PUK beschränkt, son<strong>der</strong>n können<br />
auch auf die Anschlusssituationen <strong>der</strong> Patienten ausgedehnt werden. Was<br />
eine Zuwendung auf die Anschlusssituationen <strong>der</strong> Patienten beinhaltet könnte,<br />
muss zuvor geklärt werden.<br />
• Ferner empfehlen wir eine Evaluation <strong>der</strong> Wirksamkeit <strong>der</strong> Vorgehensempfehlungen<br />
von Frank et al. (2008) nach etwa 1-3 Jahren Laufzeit in <strong>der</strong> PUK<br />
einzuplanen. Diese Evaluationskriterien müssen noch erarbeitet werden. Damit<br />
eine PUK interne Evaluation von extern unterstützt wird, erscheint es uns<br />
hilfreich, dass die <strong>Empfehlung</strong>en von Frank et al. (2008) von <strong>der</strong> Stiftung Patientensicherheit<br />
<strong>und</strong> vom Institut für Pflegewissenschaft bei Bedarf an den<br />
aktuellen Wissensstand angepasst werden sollen. Eine Kombination von interner<br />
<strong>und</strong> externer Evaluation erscheint uns umfassend <strong>und</strong> empfehlenswert,<br />
weil ein möglicher, aktueller Wissensstand von extern mit einbezogen werden<br />
kann. Dazu müsste die Autorengruppe Frank et al. (2008) <strong>und</strong> die Stiftung Patientensicherheit<br />
nach Genehmigung unserer <strong>Empfehlung</strong> ein Berichtsexemplar<br />
erhalten mit einem Schreiben, das sie über die Anwendung <strong>der</strong> <strong>Empfehlung</strong>en<br />
von Frank et al. (2008) in <strong>der</strong> PUK in Kenntnis setzt.<br />
• Wir empfehlen vor <strong>der</strong> Umsetzung einen Plan auszuarbeiten, welcher aufzeigt<br />
wie die Dokumentation von Frank et al. (2008) angewendet werden kann.<br />
• Eine Pflegeexpertin HöFa II o<strong>der</strong> ANP mit spezialisiertem Fachwissen im Bereich<br />
Sturzprävention zur Beratung <strong>der</strong> Behandlungsteams erachten wir als<br />
notwendige Ergänzung im <strong>Sturzpräventions</strong><strong>konzept</strong>, welche das praktische<br />
Vorgehen im Alltag unterstützt.<br />
Wir gehen davon aus, dass die Kosten für eine Umsetzung eines <strong>Sturzpräventions</strong><strong>konzept</strong>es<br />
in den Aufwandkosten für verwendete (Personal-)Zeit zu berechnen sind.<br />
Ein Assessment, Interventionen <strong>und</strong> Evaluation <strong>zum</strong> Sturzrisiko sind aus unserer<br />
Sicht nicht zeit- <strong>und</strong> kostenneutral zu betrachten. Auch müssen <strong>der</strong> vorgängige Aufwand<br />
für die Erarbeitung des vorliegenden Berichts, die aus dem <strong>Sturzpräventions</strong><strong>konzept</strong><br />
folgenden Schulungen <strong>und</strong> die Schaffung <strong>der</strong> Führungsstrukturen <strong>und</strong> Qualitätsprüfungsstrukturen<br />
kostenmässig mit einberechnet werden. Der Kostenaufstellung<br />
steht aber gegenüber, dass Stürze für die Betroffenen häufig einschneidende Erfahrungen<br />
sind <strong>und</strong> die Lebensqualität <strong>der</strong> Betroffenen durch Stürze sehr eingeschränkt<br />
werden kann (Swift 2001) sowie wahrscheinlich hohe Kosten im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
verursachen.