Literaturreview und Empfehlung zum Sturzpräventions- konzept der ...
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Seite 24 von 44 / Bericht<br />
Es zusätzlich noch zu berücksichtigen, dass die Dokumentation von Frank et al.<br />
(2008, S. 10) zu gegebenem Zeitpunkt evaluiert wird <strong>und</strong> bei Bedarf gemeinsam<br />
mit dem Institut für Pflegewissenschaft <strong>der</strong> Universität Basel an den aktuellen<br />
Wissensstand angepasst wird. Wenn die Autorengruppe von Frank et al.<br />
(2008) bzw. die Stiftung Patientensicherheit Kenntnis hat, dass die PUK diese<br />
Gesamt<strong>konzept</strong>ion zur Sturzprävention anwenden möchte, wäre die PUK an einer<br />
Anpassung des aktuellen Wissens durch externe Institutionen eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Eine PUK interne Evaluation sollte die Wirksamkeit <strong>der</strong> Vorgehensempfehlungen<br />
von Frank et al. (2008) nach etwa 1-3 Jahren Laufzeit beschreiben. Kriterien<br />
dazu müssen allerdings erst noch entwickelt <strong>und</strong> festgelegt werden. Durch<br />
die Einbindung <strong>der</strong> externen Wissensadaption <strong>und</strong> wird das Wissen in <strong>der</strong> PUK<br />
zur Sturzprävention aktuell gehalten, <strong>und</strong> dieses Wissen dürfte auch die interne<br />
Evaluation unterstützen.<br />
Die Gesamt<strong>konzept</strong>ion von Frank et al. (2008) erscheint <strong>der</strong> Projektgruppe<br />
vollständiger, hinweisreicher <strong>und</strong> inhaltlich angepasster an die Patientensituationen<br />
einer psychiatrischen Klinik als die Konzeption von Grob et al. (2007).<br />
5.8 Population <strong>der</strong> geprüften Publikationen<br />
Aussagekräftige Studien zur Sturzgefährdung <strong>der</strong> akut psychiatrisch erkrankten<br />
Patientin im Alter von 18-65 Jahren liegen noch kaum vor. So muss davon ausgegangen<br />
werden, dass die Entscheidungen für Assessmentinstrumente, Interventionen<br />
<strong>und</strong> Prozessgestaltung <strong>der</strong> Sturzprävention auf Publikationen basieren,<br />
welche mehrheitlich Ergebnisse von über 65-Jährige als Populationsgruppe<br />
beinhalten.<br />
5.9 Probleme einer hohen Anzahl von Einzelaspekten, Validität <strong>und</strong> Reliabilitiät<br />
von Instrumenten in den geprüften Publikationen<br />
Die meisten <strong>Empfehlung</strong>en, welche aus <strong>der</strong> Literatur herausgearbeitet wurden,<br />
beziehen sich auf einzelne Aspekte im Sturzgeschehen (z.B Urininkontinenz,<br />
Umgebungsfaktoren, Überprüfung von Medikamentendosierungen). Zwar ist<br />
beispielsweise die Urininkontinenz unbestritten ein wichtiger Faktor, aber in<br />
den meisten Fällen nicht <strong>der</strong> einzige Sturzfaktor.<br />
In <strong>der</strong> grossen Anzahl von Risikofaktoren, Assessmentinstrumenten <strong>und</strong> Interventionsempfehlungen<br />
müsste eine Bewertung von einzelnen o<strong>der</strong> mehreren<br />
Risikofaktoren im Kontext von mehreren Assessmentinstrumenten o<strong>der</strong> Interventionen<br />
geprüft werden. Viele Assessmentinstrumente <strong>und</strong> Interventionen<br />
sind wahrscheinlich als teilvalide zu betrachten. Der Grad <strong>der</strong> Validität <strong>und</strong> Reliabilität<br />
<strong>der</strong> Instrumente <strong>und</strong> Interventionen wird in den bearbeiteten Publikationen<br />
kaum erörtert <strong>und</strong> müsste wohl, falls gewünscht, in einer separaten Fragestellung<br />
geprüft werden.