Literaturreview und Empfehlung zum Sturzpräventions- konzept der ...

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5.6 Hinweise für Qualitätshandbuch und Implementation in die elektronische
Patientendokumentation
Die Hauptaspekte der besonderen Kennzeichnung von Medikamenten zur Generierung
von Übersicht (van der Velde et al. 2007; Walker et al. 2005; Cooper
et al. 2001) und die Implementation sämtlicher Dokumentationen zur Sturzerfassung,
Sturzprotokoll (Frank et al. 2008), Instrumente für Assessment und Interventionen
und Schulungsunterlagen (Chang et al. 2004) dürften eine hohe
Akzeptanz haben und geben auf der Ebene dieses Berichts vermutlich eher weniger
zu diskutieren. Die Probleme bei diesen Aspekten dürften in einer systematischen
Umsetzung liegen und werden wohl erst bei einer Erstellung eines
Umsetzungsvorschlags deutlicher.
5.7 Vergleich von zwei umfassenderen Konzeptionen der Sturzerfassung
Verglichen werden die Konzeptionen von Grob et al. (2007) und Frank et al.
(2008), weil sich zeigte, dass einzelne Instrumente und Vorgehensweisen eher
wenig zur Prozessabbildung und Systematik beitragen und zuerst in einen systematischen
Ablauf in Prozessphasen in Zusammenhang gestellt werden müssten.
Die Berücksichtigung einer Gesamtkonzeption für die Empfehlung in diesem
Bericht würde den Arbeitsaufwand des in systematischen Zusammenhang-
Stellens wegfallen lassen und kann den anschliessenden Arbeitsaufwand der
Erstellung eines Umsetzungsprojektplans erheblich erleichtern.
Grob et al. (2007) legen mit dem Waid Guide 4 ein umfassendes Assessment
zur Sturzabklärung samt vielen nützlichen Assessmentinstrumenten vor, welcher
eher für ein somatisches Akutspital, eine geriatrische Abteilung und ambulante
Behandlungen konzipiert wurde. Im Vordergrund steht die Sturzgefahrerkennung
mit Instrumenten, ein knappes Ablaufschema der Sturzabklärung und
kurze Hinweise zur weiteren Abklärung bei positiven Antworten auf die gestellten
Fragen sind integriert. Die Publikation ist eine nützliche Hilfe im Alltag,
vor allem dann, wenn ein Sturzpräventionsprogramm in einer Institution
fehlt. Alle empfohlenen Instrumente sind abgebildet und können im praktischen
und handlichen Format als „Pocket-Guide“ verwendet werden. Allerdings gibt
es in dieser Publikation wenig Hinweise zur Interventionsplanung. Konkrete Interventionen
werden kaum empfohlen, Empfehlungen zu Evaluation, zur Führungsebene
und Wissen der Mitarbeitarbeitenden sind nicht dokumentiert. Weiter
sind einige Instrumente tendenziell eher medizinisch und somatisch orientiert,
wie z.B. Karotissinus Massage als Assessment, die im psychiatrischen
Umfeld wohl eher weniger ausgeführt wird. Grob et al. (2007) stellen keine
Anpassung an den aktuellen Wissenstand in Aussicht.
Demgegenüber stehen die wesentlich umfassenderen Ausführungen von Frank
et al. (2008), welche 2 Assessmentphasen, Interventionen, Evaluation des Einzelfalls,
Prozessschritte, Ablaufschema des Prozesses und Empfehlungen für
die Führungsverantwortung und Schulung beinhalten. Die empfohlenen Instrumente
sind abgebildet, können als PDF von der Website der Stiftung für Patientensicherheit
heruntergeladen werden und sind mit Originalliteratur hinterlegt.