Literaturreview und Empfehlung zum Sturzpräventions- konzept der ...
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Seite 2 von 44 / Bericht<br />
Zusammenfassung<br />
Der vorliegende Bericht ist das Ergebnis einer interdisziplinären <strong>und</strong> literaturbasierten<br />
Klärung, welche Inhalte <strong>und</strong> Vorgehensweisen für ein <strong>Sturzpräventions</strong><strong>konzept</strong> in <strong>der</strong><br />
Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich empfohlen werden können. Insgesamt wurden<br />
40 Publikationen auf die Hauptfragestellung geprüft, mit welchen Instrumenten<br />
Sturzgefährdung erfasst werden <strong>und</strong> welche Interventionen davon abgeleitet werden<br />
können. Die Publikationen zeigten viele einzelne Aspekte zu Risikoerkennung, Assessment,<br />
Interventionen <strong>und</strong> Evaluation auf. Vor allem wird eine multifaktorielle<br />
Vorgehensweise mit Einsatz von mehreren Instrumenten <strong>und</strong> Interventionen in Kombination<br />
empfohlen; das heisst, dass <strong>der</strong> Einsatz von nur einem <strong>der</strong> beschriebenen Instrumente<br />
allein nicht empfohlen wird. Die grosse Menge an Einzelaspekten aus den<br />
Publikationen wurde zur Generierung von Übersichtlichkeit in den Anhängen 6-9 in<br />
<strong>der</strong> Anzahl priorisiert <strong>und</strong> nach Autoren geordnet. Diese Einzelaspekte müssten vor<br />
einer Anwendung entwe<strong>der</strong> zuerst in Zusammenhang <strong>und</strong> in einen systematischen<br />
Prozessablauf gebracht werden o<strong>der</strong> können in einem systematisch aufgebauten <strong>und</strong><br />
umfassenden zusammenhängenden Produkt, wie es die Stiftung Patientensicherheit<br />
(Frank et al. 2008) vorlegen, verwendet werden. Zusätzlich wurde ein Kommunikations<strong>konzept</strong><br />
zur Kommunikation <strong>der</strong> Inhalte erstellt.<br />
Hauptfrage: Mit welchen Instrumenten kann Sturzgefährdung erfasst werden <strong>und</strong><br />
welche Interventionen können davon abgeleitet werden?<br />
Frage A: Sind die drei Risikofaktoren Gangunsicherheit, Agitiertheit <strong>und</strong> Sturzanamnese<br />
als grobe erste Einschätzungskriterien akzeptabel o<strong>der</strong> müssen weitere Risikofaktoren<br />
hinzugefügt werden?<br />
Die 3 aufgezählten Risikofaktoren sind zur Ersteinschätzung ungenügend, da eine<br />
Sturzgefährdung häufig auf einer grösseren Menge von Faktoren basiert. Ein Assessment<br />
sollte daher multifaktoriell ausgerichtet sein.<br />
Frage B: Welche Assessmentinstrumente gibt es zur Risikoabklärung <strong>und</strong><br />
-beurteilung für sturzgefährdete Erwachsene (ab 18) in <strong>der</strong> Psychiatrie, die empfohlen<br />
werden können?<br />
Über sturzgefährdete Erwachsene zwischen 18 <strong>und</strong> 65 Jahren in <strong>der</strong> Psychiatrie<br />
scheint es (noch) wenige Publikationen zu geben. Das STRAFITY-Instrument würde<br />
sich für die Populationsgruppe <strong>der</strong> unter 65-Jährigen eignen, aber ein einziges Assessmentinstrument<br />
wäre auf dem Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Empfehlung</strong> von einem multifaktoriellen<br />
Assessment nicht ausreichend. Darum können im Moment multifaktorielle Assessmentinstrumente,<br />
welche für die Populationsgruppe <strong>der</strong> über 65-Jährigen empfohlen<br />
werden, auch für die Populationsgruppe <strong>der</strong> unter 65-Jährigen empfohlen werden.