Literaturreview und Empfehlung zum Sturzpräventions- konzept der ...
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Seite 18 von 44 / Bericht 4.5.2 Evaluation von Wirksamkeit und Wissen bezüglich Sturzprävention und dessen Folgen Frank et al. (2008) beschreiben verschiedene Ebenen der Evaluation konkret mit folgenden Punkten: - Analyse des Sturzgeschehens auf Organisationsebene im Rahmen vom Qualitäts- und Risikomanagement - Analyse des Sturzes und der Sturzumstände und Sicherstellung der Ergebnisweiterleitung/Information an das Personal - Fort- und Weiterbildung zur Anwendung von Ereignisdokumentationen und -analysen (Interdisziplinäre Fachgruppe, die regelmässig Sturzdaten analysiert, Methoden zur Sturzprävention überprüft und ggf. anpasst, Qualitätskontrollen durchführt und Fortbildungen organisiert). - Die Dokumentation zur Sturzprävention (Frank et al. 2008 S.10) „werden von der Stiftung für Patientensicherheit zu gegebenem Zeitpunkt evaluiert und bei Bedarf nach dem aktuellen Wissenstand gemeinsam mit dem Institut für Pflegewissenschaft der Universität Basel überarbeitet“. 4.5.3 Reaktionen auf einen Sturz Die Reaktionen auf einen Sturz werden von Frank et al. (2008) detailliert beschrieben und hier zusammen gefasst als - Klinische Untersuchung des Patienten 4.5.4 Eingrenzungen der Wirksamkeit von Sturzassessment und Interventionen - Schlussendlich muss wohl anerkannt werden, dass nicht alle Stürze verhindert werden können (de Carle & Kohn 2001). - Ferner ist zu berücksichtigen, dass evidenzbasiert entwickelte und multifaktorielle Präventionsprogramme zur effektiven Reduktion von Stürzen zur Zeit nur limitierte Relevanz wegen ungenügenden Daten haben (Gates et al. 2008; Oliver et al. 1997). - Einzelinterventionen haben eine geringe Effizienz (Frank et al. 2008). 4.6 Hinweise für Qualitätshandbuch und Implementation in die elektronische Patientendokumentation Die Hinweise für das Qualitätshandbuch und für die Implementation in die elektronische Patientendokumentation wurden aufgrund der Frage D im Kapitel 3 erstellt. - Eine Protokollierung und Analyse aller Sturzereignisse empfehlen Frank et al. (2008) und Eriksson et al. (2007). - Eine Aufzeichnung von Sturzprotokollen hilft der Pflege, die Beziehung zwischen Risikofaktoren und Fallgeschehen zu erkennen (Savage & Matheis 2001), was dafür sprechen würde, dass Sturzprotokolle erstellt und diese in der elektronischen Patientendokumentation implementiert werden müssen.
Seite 19 von 44 / Bericht - Die Menge und Dosierung der eingenommenen Medikamente sollte bei sturzgefährdeten Patienten einfach addiert werden können, weil nach Walker et al. (2005) bei Patienten, welche gestürzt sind, die Medikamentenmenge und -dosierung in den letzten 24 h höher war als bei Patienten ohne Stürze. Insbesondere Herzmedikamente und psychoaktive Substanzen sollten farblich in der elektronischen Patientendokumentation dargestellt werden können (van der Velde et al. 2007; Cooper 2001), weil sie im Besonderen die Sturzgefährdung erhöhen, durch Kennzeichnung diese auf den ersten Blick im Patientendossier sichtbar sind und einfaches und rasches Anpassen ermöglichen. - Savage & Matheis (2001) und Frank et al. (2008) halten explizit fest, dass ein Sturzpräventionsprogramm eine klinische & administrative Ebene beinhaltet. Die klinische Ebene wird mit klinischer Beurteilung des Sturzrisikos und die Sturzfolgen beschrieben. Die administrative Ebene wird als Führung und Auswertung von Sturzprotokollen beschrieben. - Williams et al. (2007) empfehlen die Einteilung in Sturzrisiko und Nicht- Sturzrisiko, welche in einem elektronischen Patientendossier rasch übersichtliche Informationen liefern könnte. - Die Instrumente für Assessment und Interventionen sollten in der elektronischen Patientendokumentation implementiert sein und Schulungsunterlagen sollten im Intranet verfügbar sein (Chang et al. 2004). - Führen einer Sturzstatistik als routinierte Outcome-Messung empfehlen Frank et al. (2008). 5 Diskussion Zusammenfassend kann aus den vielen Einzelaspekten aus dem Literaturreview gesagt werden, dass Stürze ein sensitives Signal für unerkannte und nicht befriedigte Notwendigkeiten bzgl. Gesundheitsrisiken und Gesundheitspflege bei älteren Menschen sind. Es kann gesagt werden, dass Stürze in vielen Fällen verhindert werden können, dass geübtes Personal und gut organisiertes Management nach Stürzen und Frakturen die Betreuung verbessern und auf diese Art die Patienten profitieren (Swift 2001). Die vielen Einzelaspekte werden in diesem Kapitel schwergewichtig im Lichte der Hauptfragestellung diskutiert (siehe Kapitel Fragestellungen), „Mit welchen Instrumenten kann Sturzgefährdung erfasst werden und welche Handlungsanleitungen (Interventionen) können davon abgeleitet werden“. Die thematische Reihenfolge der Diskussion orientiert sich an der Reihenfolge der Ergebnisse: Risikofaktoren und Assessment, Interventionen, ausgebildete Mitarbeiterinnen, Umgebungsgestaltung und Qualitätshandbuch und Implementation in elektronisches Patientendokumentation, Vergleich zweier Konzeptionen zur Sturzprävention mit Vorteilen und Nachteilen, Population der geprüften Publikationen, hohe Anzahl Einzelaspekte und Validität und Reliabiliät von Instrumenten und Güte vom Vorgehen und Bericht.
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4.5.2 Evaluation von Wirksamkeit <strong>und</strong> Wissen bezüglich Sturzprävention <strong>und</strong> dessen<br />
Folgen<br />
Frank et al. (2008) beschreiben verschiedene Ebenen <strong>der</strong> Evaluation konkret<br />
mit folgenden Punkten:<br />
- Analyse des Sturzgeschehens auf Organisationsebene im Rahmen vom Qualitäts-<br />
<strong>und</strong> Risikomanagement<br />
- Analyse des Sturzes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stur<strong>zum</strong>stände <strong>und</strong> Sicherstellung <strong>der</strong> Ergebnisweiterleitung/Information<br />
an das Personal<br />
- Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung zur Anwendung von Ereignisdokumentationen <strong>und</strong><br />
-analysen (Interdisziplinäre Fachgruppe, die regelmässig Sturzdaten analysiert,<br />
Methoden zur Sturzprävention überprüft <strong>und</strong> ggf. anpasst, Qualitätskontrollen<br />
durchführt <strong>und</strong> Fortbildungen organisiert).<br />
- Die Dokumentation zur Sturzprävention (Frank et al. 2008 S.10) „werden<br />
von <strong>der</strong> Stiftung für Patientensicherheit zu gegebenem Zeitpunkt evaluiert<br />
<strong>und</strong> bei Bedarf nach dem aktuellen Wissenstand gemeinsam mit dem Institut<br />
für Pflegewissenschaft <strong>der</strong> Universität Basel überarbeitet“.<br />
4.5.3 Reaktionen auf einen Sturz<br />
Die Reaktionen auf einen Sturz werden von Frank et al. (2008) detailliert beschrieben<br />
<strong>und</strong> hier zusammen gefasst als<br />
- Klinische Untersuchung des Patienten<br />
4.5.4 Eingrenzungen <strong>der</strong> Wirksamkeit von Sturzassessment <strong>und</strong> Interventionen<br />
- Schlussendlich muss wohl anerkannt werden, dass nicht alle Stürze verhin<strong>der</strong>t<br />
werden können (de Carle & Kohn 2001).<br />
- Ferner ist zu berücksichtigen, dass evidenzbasiert entwickelte <strong>und</strong> multifaktorielle<br />
Präventionsprogramme zur effektiven Reduktion von Stürzen zur<br />
Zeit nur limitierte Relevanz wegen ungenügenden Daten haben (Gates et al.<br />
2008; Oliver et al. 1997).<br />
- Einzelinterventionen haben eine geringe Effizienz (Frank et al. 2008).<br />
4.6 Hinweise für Qualitätshandbuch <strong>und</strong> Implementation in die elektronische<br />
Patientendokumentation<br />
Die Hinweise für das Qualitätshandbuch <strong>und</strong> für die Implementation in die<br />
elektronische Patientendokumentation wurden aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Frage D im Kapitel<br />
3 erstellt.<br />
- Eine Protokollierung <strong>und</strong> Analyse aller Sturzereignisse empfehlen Frank et<br />
al. (2008) <strong>und</strong> Eriksson et al. (2007).<br />
- Eine Aufzeichnung von Sturzprotokollen hilft <strong>der</strong> Pflege, die Beziehung<br />
zwischen Risikofaktoren <strong>und</strong> Fallgeschehen zu erkennen (Savage & Matheis<br />
2001), was dafür sprechen würde, dass Sturzprotokolle erstellt <strong>und</strong> diese<br />
in <strong>der</strong> elektronischen Patientendokumentation implementiert werden<br />
müssen.