Literaturreview und Empfehlung zum Sturzpräventions- konzept der ...
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Seite 17 von 44 / Bericht<br />
das Personal, um eine effiziente Sturzprävention durchführen zu können, die<br />
interdisziplinäre Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung / Trainings für das Personal <strong>und</strong><br />
eine Sicherstellung <strong>der</strong> Integration des Interventionsplans in die tägliche<br />
Behandlungspflege.<br />
- In einer Ablaufgrafik (Anhang 10) legen Frank et al. (2008 S. 11 ff) einen<br />
systematischen <strong>und</strong> umfassend beschriebenen Risikomanagement-Prozess<br />
vor, welcher nach den Schritten Risikoerkennung/ Screening, Risikobeurteilung,<br />
Prävention <strong>und</strong> Intervention sowie Evaluation geglie<strong>der</strong>t ist. Die Dokumentation<br />
mittels Sturzprotokoll ist im Fall eines Sturzes vorgesehen<br />
(Frank et al. 2008). Zusätzlich im Prozessschritt <strong>der</strong> Interventionen haben<br />
Frank et al. (2008 S. 11) präventive Massnahmen integriert.<br />
- Frank et al. (2008) fassen die Handlungsschritte Prävention <strong>und</strong> Intervention<br />
zusammen <strong>und</strong> ordnen diese als multifaktorielle Interventionen nach den<br />
Bereichen Spital, Langzeitbetreuung <strong>und</strong> Spitex.<br />
- Rask et al. (2007) schlagen ein Programm in 3 Phasen vor: 1) Entwicklung<br />
organisatorischer Unterstützung <strong>und</strong> institutionelle Vorbereitung, interdisziplinäre<br />
Arbeitsgruppen Sturzteam; 2) intensives Training inkl. Qualitätsmethoden<br />
für Sturzteams (Workshop 2 Tage); 3) ANP Aufgaben: Unterricht<br />
Workshops inkl. Abschlussworkshop, monatliche Telefonkonferenz <strong>und</strong> telefonische<br />
Beratung, das Ausmerzen von Doppelspurigkeiten in Assessements.<br />
Rask et al. (2007) konnten folgende Ergebnisse für ihr 3-Phasen-<br />
Programm vorweisen: angewendete Assessment sind dokumentiert <strong>und</strong><br />
Sturzrisikomanagement ist verbessert; vermehrt Interventionen inkl. Umgebungs-<br />
& Gerätegefahren werden durchgeführt; Sturzrate blieb stabil; kein<br />
signifikanter Trend für schwere Sturzverletzungen sind feststellbar;<br />
Zwangsmassnahmen sind reduziert worden.<br />
4.5.1 Häufigkeit <strong>der</strong> Anwendung von Assessmentinstrumenten o<strong>der</strong> Assessmentverfahren<br />
<strong>und</strong> Evaluation<br />
- Bei mo<strong>der</strong>atem Sturzrisiko empfiehlt Cooper et al. (2007) das Assessement<br />
alle 4 Wochen zu wie<strong>der</strong>holen.<br />
- Williams et al. (2007) empfehlen, dass ein Assessment zur Bestimmung des<br />
Sturzrisikos innerhalb <strong>der</strong> ersten 24 St<strong>und</strong>en nach Aufnahme durch die Pflege<br />
erfasst <strong>und</strong> bei Zustandsverän<strong>der</strong>ung, nach einem Sturz <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> nach<br />
einer Verlegung wie<strong>der</strong>holt wird.<br />
- Häufigeres Assessment (ohne konkrete Zeitangaben) basierend auf Patientenstürzen,<br />
Verän<strong>der</strong>ungen vom Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>und</strong> Verän<strong>der</strong>ung des<br />
Patientenumfelds empfehlen Frank et al. 2008 (2008, S. 11). Frank et al.<br />
(2008) sehen dieses Vorgehen als Evaluation des Einzelfalls an, anhand <strong>der</strong><br />
Kriterien Patientenstürze, Verän<strong>der</strong>ungen vom Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>und</strong><br />
Verän<strong>der</strong>ungen des Patientenumfelds. Die Ergebnisse fliessen in die weitere<br />
Interventionsplanung ein.<br />
- Wenn eine permanente Überwachung auch als Assessment betrachtet wird,<br />
könnte eine intensive Überwachung für Sturzhochrisiko-Patienten im Sinne<br />
von 1:1 Betreuung nach Giles et al. (2006) <strong>und</strong> Weintraub & Spurlock<br />
(2002), allerdings ohne Zeitangaben, empfohlen werden.