Daten (im besonderen Fotos und Grafiken) - Jobs - TextilWirtschaft
Daten (im besonderen Fotos und Grafiken) - Jobs - TextilWirtschaft
Daten (im besonderen Fotos und Grafiken) - Jobs - TextilWirtschaft
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Alle <strong>Daten</strong> (<strong>im</strong> <strong>besonderen</strong> <strong>Fotos</strong> <strong>und</strong> <strong>Grafiken</strong>) dieses Dokuments genießen gem.<br />
§§ 4, 87 a ff UrhG urheberrechtlichen Schutz. Das Urheberrecht liegt bei der<br />
Textilwirtschaft, Deutscher Fachverlag. Eine Vervielfältigung, Bearbeitung oder<br />
weitere Verbreitung über den zunächst vereinbarten Rahmen hinaus ist nicht<br />
gestattet. Eine solche Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung oder öffentliche<br />
Wiedergabe - auch <strong>im</strong> Rahmen eines Intranet-Angebotes - ist nur nach vorheriger<br />
Zust<strong>im</strong>mung des Verlages <strong>und</strong> der Fotografen zulässig.<br />
Sollten Sie die PDF’s oder Teile davon weiterveröffentlichen, sind Sie für die<br />
Klärung dieser Rechte verantwortlich.<br />
All the data (in particular photos and graphic arts) of this document enjoy a<br />
copyright protection according §§ 4, 87 a ff UrhG. <strong>TextilWirtschaft</strong>, Deutscher<br />
Fachverlag, has the copyright. A reproduction, processing or further distribution<br />
beyond the agreements made first is not allowed. Such a reproduction, processing,<br />
distribution or public reproduction – also within an intranet offer – is only allowed<br />
after a preceding permission of the publishing-house or the photographers.<br />
In case you publish the pdfs or parts of it you must clear up the rights.<br />
mit fre<strong>und</strong>liche Grüßen<br />
with best regards<br />
Martina Frankenhauser, Peter Berthold,<br />
Tel. 069/7595-1322, TW-Redaktion/Bilderpool Tel. 069/7595-1374, TW-Grafik/Bilderpool<br />
E-Mail: Martina.Frankenhauser@dfv.de E-Mail: Peter.Berthold@dfv.de<br />
Fax: (Durchwahl –1330)
Alle <strong>Fotos</strong>: Thomas Fedra<br />
1<br />
Info-Veranstaltung, Job-Messe, Treffpunkt für den Branchennachwuchs:<br />
Der TW Young Professionals’ Day war auch in diesem Jahr wieder ein<br />
echter Besuchermagnet. Stargast war Esprit-Chef Heinz Krogner.<br />
3<br />
22 <strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009<br />
2<br />
4
MODISCH, FÄHIG, JUNG<br />
Spannende Diskussionen <strong>und</strong> Vorträge, ein junges, sehr<br />
interessiertes Publikum – <strong>und</strong> 40 Modefirmen auf der<br />
Suche nach Nachwuchsmitarbeitern. R<strong>und</strong> 750 Teilnehmer<br />
waren be<strong>im</strong> TW Young Professionals’ Day mit dabei.<br />
Heinz Krogner ist <strong>im</strong>mer für eine Überraschung gut. Wer hätte gedacht,<br />
dass der Esprit-Chef zu Beginn seiner Karriere mal Stenografie<br />
gelernt hat? Krogner, Stargast be<strong>im</strong> TW Young Professionals’ Day am<br />
vergangenen Samstag in der Frankfurter Goethe-Universität, gibt <strong>im</strong> Podiumsgespräch<br />
noch einiges aus seinem Berufsleben preis (siehe Seite 25).<br />
Und wendet sich am Ende direkt ans Publikum: „Ich würde“, sagt er,<br />
„gerne mit Ihnen tauschen.“ So mancher Zuhörer würde das Angebot<br />
vermutlich annehmen. Denn die meisten <strong>im</strong> Saal sind jung, haben ein<br />
Studium absolviert oder stecken noch mitten in der Ausbildung – <strong>und</strong> sie<br />
hoffen auf etwas, auf das der erfahrene Top-Manager auf der Bühne längst<br />
zurückblicken kann: auf eine Karriere <strong>im</strong> Mode-Business.<br />
R<strong>und</strong> 750 Teilnehmer sind zum siebten TW Young Professionals’ Day<br />
gekommen. Viele der jungen, modeinteressierten Besucher haben am<br />
Morgen ihre Bewerbungsunterlagen mitgebracht. Denn wer möchte <strong>und</strong><br />
sich schnell genug anmeldet, kann sich <strong>im</strong> Gespräch mit acht erfahrenen<br />
Personalberatern aus der Branche den letzten Schliff für die Bewerbungsmappe<br />
holen. Die meisten nutzen den Tag auch, um sich bei einem der<br />
ausstellenden Modeunternehmen vorzustellen. 40 Arbeitgeber aus Industrie<br />
<strong>und</strong> Handel sind auf dem Nachwuchs- <strong>und</strong> Karriereforum als<br />
Aussteller vertreten. An vielen Ständen stapeln sich <strong>im</strong> Laufe des Tages die<br />
Bewerbungen.<br />
Dabei ist auf dem TW Young Professionals’ Day nicht zu übersehen, dass<br />
auch der Stellenmarkt in der Branche der konjunkturellen Entwicklung<br />
unterliegt: Bei einigen Ausstellern gibt es derzeit keine Vakanzen, allenfalls<br />
Praktikantenstellen. Sie sehen die Veranstaltung als gute Gelegenheit,<br />
um mit interessanten Kandidaten ins Gespräch zu kommen, die zu<br />
einem späteren Zeitpunkt für eine Festanstellung infrage kommen könnten.<br />
Dennoch gibt es Bereiche, in denen der Personalbedarf groß ist: etwa<br />
<strong>im</strong> stationären Handel, wie die Präsenz vieler Modefilialisten belegt. Und<br />
bei vertikal organisierten Unternehmen, bei denen in den vergangenen<br />
Jahren ganz neue Berufsbilder entstanden sind, für die sie auf der Veranstaltung<br />
nach qualifiziertem Nachwuchs suchen.<br />
Gerade bei den Berufen gibt es offenbar großen Informationsbedarf. Das<br />
zeigt die gute Resonanz auf die vier Podiumsdiskussionen mit Young<br />
Professionals, die über ihre Karrieren <strong>und</strong> Aufgaben berichten (siehe Seite<br />
26) – traditionell das Herzstück der Veranstaltung. Eine Premiere waren<br />
die Vorträge unter dem Motto „YPD Campus“: Hier stellten sich erstmals<br />
Hoch- <strong>und</strong> Fachschulen vor, die für die Modebranche ausbilden.<br />
Heinz Krogner übrigens hält es für einen der wichtigsten Erfolgsfaktoren,<br />
in jungen Jahren so viel Wissen wie möglich aufzusaugen: „Lernen, lernen,<br />
lernen“, lautet einer seiner Tipps. Der TW Young Professionals’ Day<br />
bietet dazu <strong>im</strong> nächsten Jahr wieder Gelegenheit: Am 19. Juni 2010 findet<br />
die Veranstaltung zum nächsten Mal statt. �<br />
BETTINA MAURER<br />
<strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009 23
BUSINESS<br />
1 Großer Andrang in den Pausen <strong>im</strong> Foyer der Goethe-Universität<br />
2 Daniela Förster (AppelrathCüpper, 2.v.r.) <strong>und</strong> interessierte Studentinnen<br />
3 Janis Brintrup, Michael Gaydoul (LDT Nagold, v.l.)<br />
4 Begehrte Give-aways: Zara-Buttons<br />
5 Max<strong>im</strong>iliane Momm, Sven Hitschold (Modefachschule Sigmaringen)<br />
6 Judith Strenk (P & C Düsseldorf), Anne Viktoria Wanders (Hogeschool Drenthe)<br />
24 <strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009<br />
2<br />
4 5 6<br />
1<br />
3
„Gehen Sie weg vom<br />
Schreibtisch, gehen Sie ins<br />
Feld, in den Laden.“<br />
Das ist einer der Ratschläge,<br />
die Esprit-Chef Heinz<br />
Krogner <strong>im</strong> Gespräch mit<br />
TW-Chefredakteur Michael<br />
Werner den jungen Zuhörern<br />
be<strong>im</strong> TW Young Professionals’<br />
Day mit auf<br />
den Weg gab.<br />
„Sie müssen gewinnen wollen“<br />
Esprit-Chef Heinz Krogner über die Notwendigkeit ständigen Lernens <strong>und</strong> die Liebe zu den K<strong>und</strong>en<br />
Heinz Krogner ist ein Fre<strong>und</strong> klarer Worte.<br />
Und so gab er als Stargast des TW Young<br />
Professionals’ Day <strong>im</strong> Interview mit TW-<br />
Chefredakteur Michael Werner den jungen<br />
Leuten <strong>im</strong> Saal auch ein paar deutlich formulierte<br />
Ratschläge mit auf ihren künftigen Lebens-<br />
<strong>und</strong> Berufsweg.<br />
„Lernen Sie, soviel Sie können“, appellierte<br />
der Esprit-Chef. Wenn es an der Uni oder in<br />
der Firma einen Kurs gebe, „dann machen<br />
Sie den, egal worum es geht“. Krogner selbst<br />
hat neben Wirtschaftswissenschaften auch<br />
Verfahrenstechnik studiert.<br />
„Ich habe das Wenigste von dem, was ich <strong>im</strong><br />
Laufe meines Lebens gelernt habe, später in<br />
der Praxis anwenden können. Aber ich habe<br />
gelernt zu lernen. Und das ist das wirklich<br />
Entscheidende.“ Neugier <strong>und</strong> Wissensdurst<br />
seien ausschlaggebend für eine erfolgreiche<br />
Karriere. „Ich habe sogar Steno gelernt“, berichtete<br />
Krogner schmunzelnd.<br />
„Gehen Sie weg vom Schreibtisch, gehen Sie<br />
ins Feld, in den Laden.“ So lautete der zweite<br />
dringende Appell des Esprit-Chefs. Nur wer<br />
sich tagtäglich mit seinen K<strong>und</strong>en, seiner<br />
Zielgruppe beschäftigt, wird <strong>im</strong> Mode-Business<br />
Erfolg haben, ist Krogner überzeugt.<br />
„Kein Mensch bezahlt Sie dafür, gescheit daher<br />
zu reden.“<br />
Marketing-Phrasen sind Krogners Sache<br />
nicht, da reagiert er allergisch. Die vergangenen<br />
Jahre seien eine Zeit für Schönwetter-<br />
Manager gewesen. „Surfer“ nennt er sie, weil<br />
sie elegant auf der Erfolgswelle dahingleiten,<br />
aber nicht in die Tiefe gehen. Jetzt, in schwierigen<br />
Zeiten, zeige sich, wer ein „Taucher“ sei<br />
<strong>und</strong> in die Tiefen des Business eindringe.<br />
Krogner selbst geht den Dingen gern auf den<br />
Gr<strong>und</strong>. Und deshalb zieht es den Chef eines<br />
weltweit agierenden Konzerns mit einem<br />
Umsatz von 3,2 Mrd. Euro <strong>im</strong>mer wieder an<br />
die Basis, an den POS. Am Tag des TW Young<br />
Professionals’ Day – wohlgemerkt ein Samstag<br />
– war er erst von einer Dienstreise aus den<br />
USA zurückgekehrt. Die Pause zwischen<br />
Touchdown <strong>und</strong> dem Podiumsgespräch in<br />
der Uni Frankfurt nutzte er für einen raschen<br />
Abstecher zur Esprit-Filiale auf der Zeil.<br />
„Ich muss meine Zielgruppe kennen<br />
<strong>und</strong> verstehen“, erklärt der Esprit-Chef seinen<br />
Drang in den Laden. Und er geht noch<br />
einen entscheidenden Schritt weiter: „Ich<br />
muss meine K<strong>und</strong>en wirklich mögen.“<br />
Manchmal setze er sich zwei St<strong>und</strong>en vor die<br />
Umkleidekabinen einer Esprit-Filiale. „Wenn<br />
da eine Frau mit fünf Teilen in die Kabine<br />
geht <strong>und</strong> dann nur ein Teil kauft, frage ich sie,<br />
was mit den anderen vier Teilen nicht<br />
st<strong>im</strong>mt.“<br />
Eine gewisse Besessenheit ist nötig, um es<br />
weit zu bringen, ist Krogner überzeugt. „Sie<br />
müssen unbedingt gewinnen wollen, sonst<br />
werden Sie nicht gewinnen.“ Der Esprit-Chef<br />
selbst verkörpert diese Eigenschaft aufs Eindringlichste.<br />
„Ich bin eklig, wenn es ums Verlieren<br />
geht“, räumt er mit einem Lächeln ein.<br />
Aufs Gewinnen fixiert zu sein, sei unabdingbar,<br />
so Krogner, aber nicht aufs Geld. „Arbeiten<br />
Sie nicht, um viel zu verdienen, sondern<br />
um erfolgreich zu sein.“<br />
Er habe nie nach einer Gehaltserhöhung gefragt.<br />
„Man hat sie mir <strong>im</strong>mer gegeben, damit<br />
ich nicht zum Wettbewerber gehe.“ Gewinnen<br />
kommt nicht von selbst, dafür muss<br />
man bereit sein zu kämpfen, sich zu quälen.<br />
Das machte der Esprit-Chef den jungen Leuten<br />
<strong>im</strong> Saal eindringlich klar. „Fragen Sie sich<br />
lieber rechtzeitig, ob das Ihrer Lebensplanung<br />
entspricht.“<br />
Krogner selbst hat schon von klein auf kämpfen<br />
müssen. Als Kind aus dem Sudetenland<br />
vertrieben, verbrachte er die Jugend in Ostdeutschland.<br />
Der Vater betrieb dort eine Bekleidungsfabrik.<br />
Nachdem er durch das<br />
DDR-Reg<strong>im</strong>e enteignet wurde, floh die Familie<br />
in den Westen. Während seines Studiums<br />
arbeitete Heinz Krogner an den Wochenenden<br />
bei C & A. Natürlich nicht einfach so, sondern<br />
mit klarer Vorgabe: „Mein Ziel war, <strong>im</strong>mer<br />
mindestens 27 Anzüge zu verkaufen –<br />
<strong>und</strong> ich habe es fast <strong>im</strong>mer geschafft.“<br />
Nach beruflichen Stationen bei KSA,<br />
Adler <strong>und</strong> Mac kam Krogner 1996 zu Esprit<br />
<strong>und</strong> hat seitdem eine der beeindruckendsten<br />
Comeback-Geschichten der Branche geschrieben.<br />
Jetzt zeichnet sich so langsam sein<br />
Ausstieg ab. Ende dieses Jahres will er das<br />
operative Geschäft an den designierten CEO<br />
Ronald van der Vis übergeben. Bis Ende 2010<br />
wird sich Krogner, der <strong>im</strong> Juni dieses Jahres<br />
68 wird, als Executive Chairman noch um die<br />
Strategie des Konzerns kümmern.<br />
Leicht fallen wird ihm der Abschied vom Business<br />
nicht, das zeigte er in Frankfurt deutlich.<br />
Bei all seinen Erfolgen gebe es eines, um das<br />
er die jungen Leute <strong>im</strong> Saal wirklich beneide,<br />
meinte der Esprit-Chef – dass sie noch am<br />
Anfang ihrer Karrieren stehen. Krogner: „Ich<br />
würde gern mit Ihnen tauschen.“ �<br />
MARTIN OTT<br />
<strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009 25
BUSINESS<br />
Welche Chancen bietet der Handel? Jana Kern (TW), Claudia John (Quelle),<br />
Oliver Stein (Mexx), Jens Wolf (Gebr. Heinemann), Michaela Höckelmann<br />
(Galeria Kaufhof, v.l.)<br />
Karrierekonzepte, Erfolgsrezepte<br />
Erfolgreich handeln Karriere ohne Grenzen<br />
Gerade der Handel bietet gute Möglichkeiten, die Karriereleiter<br />
schnell hinaufzusteigen. Darin sind sich die vier Teilnehmer der<br />
ersten Podiumsdiskussion be<strong>im</strong> TW Young Professionals’ Day einig.<br />
„Typisch für den Einzelhandel ist, dass man sehr schnell Umsatz- <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter-Verantwortung übern<strong>im</strong>mt“, sagt Jens Wolf, Bereichsleiter<br />
Einzelhandel bei dem Hamburger Unternehmen Gebr. Heinemann,<br />
das unter anderem Shops an Flughäfen betreibt. Gleichzeitig<br />
biete der Handel Nachwuchskräften die Chance, sich selbst auszuprobieren<br />
<strong>und</strong> die eigenen Stärken zu erkennen, so Wolf, der nach seinem<br />
Abitur eine Ausbildung zum Handelsassistenten bei P & C Düsseldorf<br />
gemacht hat. „Man sollte die Ware <strong>und</strong> den Kontakt zu Menschen<br />
lieben“, empfiehlt Michaela Höckelmann, die seit zwei Jahren<br />
Geschäftsführerin bei Galeria Kaufhof in Leverkusen ist <strong>und</strong> Personalverantwortung<br />
für 100 Mitarbeiter trägt. „Man muss bereit sein,<br />
von der Pike auf alle Bereiche des Unternehmens zu durchlaufen.“<br />
Jeder Tag bringe neue Herausforderungen. „Und vor allem muss man<br />
lernen, Entscheidungen zu treffen“, weiß die junge Geschäftsführerin<br />
aus eigener Erfahrung.<br />
Die Karriere von Oliver Stein zeigt, dass man auch ohne Studium <strong>im</strong><br />
Handel schnell in verantwortungsvolle Positionen gelangen kann.<br />
Nach einer Ausbildung zum Kaufmann <strong>im</strong> Einzelhandel bei Kaufhof<br />
wechselte er zunächst als Storemanager zu Esprit. Heute betreut der<br />
32-Jährige als Area Manager bei Mexx 17 Filialen in Süddeutschland.<br />
„Wichtig ist, Prioritäten zu setzen <strong>und</strong> seine Ziele konsequent zu<br />
verfolgen“, rät Stein. Vor allem sei es wichtig, flexibel zu sein. „Ich bin<br />
in zwölf Jahren neunmal umgezogen. Je flexibler man ist, desto<br />
schneller macht man Karriere.“ Doch nicht nur in puncto Arbeitsort<br />
ist Flexibilität gefragt. „Auch vom Denken her muss man flexibel<br />
sein“, sagt Claudia John, Produktmanagerin für Sporttextilien <strong>und</strong><br />
Schuhe bei Quelle in Fürth. „Man muss schnell reagieren können <strong>und</strong><br />
den K<strong>und</strong>en <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Blick haben.“ Gerade in den momentan<br />
schwierigeren Zeiten würden starke Leute <strong>im</strong> Handel gebraucht, die<br />
konzentriert <strong>und</strong> fokussiert arbeiten können, betont Oliver Stein.<br />
„Wir müssen Gas geben.“ �SC<br />
26 <strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009<br />
Worauf kommt es an, wenn man <strong>im</strong> Ausland arbeitet? T<strong>im</strong> Dörpm<strong>und</strong> (TW),<br />
Oliver Peters (Breuninger), Julia Messing (Adidas), Bianca Weiland (P & C Hamburg),<br />
Vasgen Arutunian (Frank Walder).<br />
Viele Berufseinsteiger träumen davon, später einmal <strong>im</strong> Ausland zu<br />
arbeiten. Für die vier Gäste der zweiten Podiumsdiskussion ist dies<br />
Realität: Sie alle sind aus beruflichen Gründen sehr häufig in fremden<br />
Ländern unterwegs oder haben einige Zeit <strong>im</strong> Ausland verbracht.<br />
Oliver Peters zum Beispiel, Einkaufsleiter für Herrenmode bei Breuninger<br />
in Stuttgart. Er hat bei seinen beruflichen Auslandseinsätzen<br />
eine interessante Erfahrung gemacht: Nicht selten wird in fremden<br />
Ländern über ähnliche Themen wie in Deutschland gesprochen. Nur<br />
eben auf andere Art <strong>und</strong> Weise. Dass man solche feinen, kulturellen<br />
Unterschiede nur <strong>im</strong> Arbeitsalltag kennenlernt, weiß auch Julia Messing,<br />
Trainee be<strong>im</strong> Sportartikel-Konzern Adidas in Herzogenaurach.<br />
Sie war <strong>im</strong> Laufe ihrer Trainee-Ausbildung sechs Monate lang in Japan<br />
<strong>und</strong> hat sich gezielt darauf vorbereitet, etwa auf Umgangsformen in<br />
Asien. „Bei Begrüßungen verbeugt man sich in einem Winkel von 15<br />
Grad, bei wichtigen Terminen schon mal bis zu 45 Grad“, erklärt Julia<br />
Messing. Das habe sie so stark verinnerlicht, dass sie sich auch heute<br />
in Deutschland noch manchmal verbeuge.<br />
Überhaupt ist es unabdingbar, sich vor Auslandseinsätzen intensiv<br />
mit Geografie <strong>und</strong> Mentalität in fremden Märkten zu beschäftigen,<br />
heißt es in der R<strong>und</strong>e. Und man sollte sich vor Ort auf Land <strong>und</strong> Leute<br />
einlassen. Bianca Weiland, Country Managerin für Peek & Cloppenburg<br />
Hamburg in Osteuropa, berichtet, dass sie sich auf Auslandsreisen<br />
gezielt die Menschen auf der Straße anschaut <strong>und</strong> deren Kleidungsstil.<br />
Beobachtungen, die <strong>im</strong> Beruf von Vorteil sein können.<br />
„Anfangs stellen sogar kleine, alltägliche Dinge eine Herausforderung<br />
dar“, erinnert sich Vasgen Arutunian, Exportmanager bei Frank<br />
Walder in Münchberg. „Wie finde ich mich in einer neuen Stadt<br />
zurecht, wenn ich gerade gelandet bin? Welche Kleidung nehme ich<br />
mit?“ Was zu tun sei, habe man aber schnell verinnerlicht. Oft gehe es<br />
nach der Landung sofort zu Konferenzen oder zu K<strong>und</strong>en.<br />
Die Zeit ist meist knapp. Doch es kann sich lohnen, so zu planen, dass<br />
am Abend noch etwas Freizeit bleibt, rät Oliver Peters. Für gemeinsame<br />
Unternehmungen mit Geschäftspartnern vor Ort. „Bessere Reiseführer<br />
gibt es nicht.“ �MM
Was steckt hinter neuen Berufsbezeichnungen wie District Coach, Brandmanagerin<br />
<strong>und</strong> Expansionsmanager? Jelena Juric (TW), Markus Vielberth (S.Oliver),<br />
Lara Lauk (Otto Group), Marcus Bez (Levi’s), Heike Seefeldt (Wöhrl).<br />
Um sich für einen Karriereweg entscheiden zu können, muss man sich gezielt informieren. Auf dem<br />
TW-Nachwuchsforum gab es Informationen aus erster Hand: von Young Professionals aus der Branche.<br />
Was ich genau mache, wissen viele meiner Kollegen gar nicht“,<br />
sagt Lara Lauk, die seit Januar Projektmanagerin Textileinkauf<br />
bei der Otto Group in Hamburg ist. Die Position wurde für die Betriebswirtin<br />
neu geschaffen, <strong>und</strong> somit ist ihr Aufgabenfeld nicht nur<br />
für sie, sondern auch für ihre Kollegen noch neu. Denn zum einen<br />
übern<strong>im</strong>mt sie als Assistentin des Direktors Stabsaufgaben, zum<br />
anderen ist sie Projektmanagerin <strong>im</strong> Einkauf.<br />
Damit, dass sie erst einmal erklären muss, was sie eigentlich genau<br />
macht, ist Lara Lauk nicht alleine. In der Modebranche haben sich<br />
viele neue Berufsfelder herausgebildet. Beispiel District Coach. Markus<br />
Vielberth übern<strong>im</strong>mt diesen Job bei S. Oliver. Er ist in seinem<br />
Gebiet in Österreich dafür verantwortlich, dass die Unternehmensstandards<br />
umgesetzt werden. Insgesamt betreut er fünf Filialen, einen<br />
Laden führt er selbst. „Wenn heute ein K<strong>und</strong>e in Salzburg einkauft,<br />
muss der Auftritt genauso aussehen wie in der Filiale <strong>im</strong> Nachbarort“,<br />
sagt Vielberth.<br />
Für den Auftritt seines Unternehmens ist auch Marcus Bez verantwortlich.<br />
Der 35-Jährige ist Expansionsmanager bei Levi’s. Er sucht für<br />
das Unternehmen <strong>und</strong> mögliche Franchise-Partner neue Standorte in<br />
Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der Schweiz. „Man hat eine Prioritätenliste,<br />
auf der steht, welche Städte <strong>und</strong> welche Straßen dort für uns<br />
interessant sind“, sagt Bez. Doch er überprüft nicht nur den Standort,<br />
sondern auch dessen Wirtschaftlichkeit. „Ich muss klären, ob wir dort<br />
auch die Miete erwirtschaften können.“<br />
Die Fläche ist das Aufgabengebiet von Heike Seefeldt – <strong>und</strong> zwar in<br />
vielerlei Hinsicht. Die 28-Jährige ist seit Jahresbeginn Brandmanagerin<br />
be<strong>im</strong> Handelsunternehmen Wöhrl. „Zum einen übernehme ich<br />
klassische Einkäufertätigkeiten wie Umsatzplanung <strong>und</strong> Ordererstellung.<br />
Zum anderen bin ich aber auch fürs Visual Merchandising,<br />
Marketing-Aktionen <strong>und</strong> Schulungen zuständig“, sagt die gelernte<br />
Kauffrau <strong>im</strong> Einzelhandel. Die Position wurde neu geschaffen, noch<br />
sind die Aufgaben nicht komplett abgesteckt. „Man kann nicht sagen,<br />
das genau ist es jetzt“, sagt sie <strong>und</strong> beschreibt damit das, was für viele<br />
der neuen <strong>Jobs</strong> gilt. �AF<br />
Wie schafft man es, schon in jungen Jahren in Führung zu gehen?<br />
Oliver Bachmann (TW), Nicole Ferrari (HSG), Daniela Förster (AppelrathCüpper),<br />
Kai Brune (Henschel & Ropertz), Marco Lanowy (Alberto).<br />
Neue Zeiten, neue <strong>Jobs</strong> Wege an die Spitze<br />
Bei ihnen ging es beruflich <strong>im</strong>mer steil bergauf. Kai Brune von<br />
Henschel&Ropertz aus Darmstadt, Nicole Ferrari von der HSG<br />
Handels <strong>und</strong> Service GmbH Flughafen Stuttgart, Daniela Förster von<br />
AppelrathCüpper aus Köln <strong>und</strong> Marco Lanowy von Alberto aus Mönchengladbach<br />
haben eines gemeinsam: Sie haben es in der Modebranche<br />
schon in jungen Jahren sehr weit gebracht. Dabei sind sie allerdings<br />
unterschiedliche Wege gegangen.<br />
Escada, die Unternehmensberatung Hachmeister + Partner sowie<br />
EganaGoldpfeil: Bei diesen Unternehmen hat Nicole Ferrari <strong>im</strong> Laufe<br />
ihrer Karriere Station gemacht. „Mir war es <strong>im</strong>mer wichtig, Menschen<br />
kennenzulernen“, sagt die 32-jährige Geschäftsführerin. Ihren Weg an<br />
die Spitze der HSG verdanke sie neben ihrem persönlichen Einsatz<br />
nicht zuletzt den vielen Kontakten, die sie <strong>im</strong> Laufe der Jahre gesammelt<br />
habe. Marco Lanowy, Geschäftsführender Gesellschafter des<br />
Hosenanbieters Alberto, begann seine Karriere bei Horten <strong>und</strong> Kaufhof<br />
<strong>und</strong> konnte sich ebenfalls ein Netzwerk erarbeiten, von dem er<br />
später profitierte. Doch entscheidend sei vor allem die Leistung. „Ich<br />
war einfach <strong>im</strong>mer ein bisschen besser als die anderen.“<br />
Während Marco Lanowy berufsbegleitend studierte <strong>und</strong> Nicole Ferrari<br />
sogar zwei Studiengänge abgeschlossen hat, hat es Daniela Förster<br />
ganz ohne Uni-Diplom zur Einkaufsleiterin be<strong>im</strong> Damenmode-Filialisten<br />
AppelrathCüpper gebracht. Noch während der Schulzeit hat sie<br />
bei C & A gejobbt <strong>und</strong> sich nach dem Abitur für eine Lehre zur Kauffrau<br />
<strong>im</strong> Einzelhandel entschieden. Sie arbeitete unter anderem bei<br />
Breuninger <strong>und</strong> SinnLeffers <strong>und</strong> war eine Zeit lang selbstständig. „Ich<br />
kam irgendwie nie zum Studieren“, erinnert sich Förster. Besonders<br />
die Erfahrungen in der Praxis sind für sie der Gr<strong>und</strong>stein des Erfolgs.<br />
Eine Ausbildung <strong>im</strong> Einzelhandel sei das A <strong>und</strong> O. „Nur dann weiß<br />
man, was <strong>im</strong> Laden passiert, wie der Markt tickt <strong>und</strong> wer die K<strong>und</strong>en<br />
sind.“ Auch Kai Brune, Geschäftsführender Gesellschafter des Modehauses<br />
Henschel & Ropertz, hält Praxiserfahrungen für eine Karriere<br />
in der Modebranche für enorm wichtig. „Wichtig sind aber auch Detailkenntnisse“,<br />
betont Brune. Ein männlicher Chef sollte sich nicht nur<br />
mit Anzügen auskennen, sondern auch mit BHs. �AB<br />
<strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009 27
BUSINESS<br />
1 Lena Fäustle (Hochschule Niederrhein, 2.v.r.)<br />
2 Thomas Weckerlein (Wöhrl) mit Mitarbeiterinnen<br />
3 Großes Informationsbedürfnis<br />
4 Adriana Hugener (Tally Weijl), Dominique Saal (Hogeschool voor de Kunsten, Arnhe<strong>im</strong>),<br />
Helene Becker (Tally Weijl, v.l.)<br />
5 Rainer Spanfellner (KM Management), Linda Noll (Hochschule Niederrhein)<br />
6 Am Stand von Tom Tailor<br />
7 Patricia Wunsch, Carmen Kemker (Friedrich-List-Berufskolleg, Herford)<br />
8 Marlene Drumm, Ariun-Erdene Boldbaatar, Ethalem Baus (Frankfurter Schule für<br />
Bekleidung <strong>und</strong> Mode)<br />
28 <strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009<br />
1<br />
4<br />
7<br />
5<br />
2<br />
3<br />
6<br />
8
„Chamäleon mit Charakter“<br />
Auf dem TW Young Professionals’ Day erklärt Stilexperte Bernhard Roetzel die Dress-Codes für Ein- <strong>und</strong> Aufsteiger<br />
Bernhard Roetzel: „Heute könnte der wichtigste Tag in<br />
Ihrem Berufsleben sein.“<br />
Kleidung ist Ihre Corporate Identity“, eröffnet<br />
der Stilexperte <strong>und</strong> Buchautor<br />
Bernhard Roetzel seinen Vortrag auf dem<br />
TW Young Professionals’ Day. Kleidung sei<br />
nicht nur wesentlicher Bestandteil der Erscheinung<br />
einer Person, sondern auch ein<br />
wichtiger Karrierefaktor. „Sie werden jeden<br />
Tag über Ihr Outfit wahrgenommen. Man<br />
darf das nicht unterschätzen“, schärft Roetzel<br />
seinen Zuhörern ein.<br />
Mit Bildern, auf denen ganz unterschiedlich<br />
gekleidete Menschen zu sehen sind, darunter<br />
Branchen-Promis wie Tommy Hilfiger in<br />
jungen Jahren oder Karl Lagerfeld, zeigt Roetzel<br />
eine breite Vielfalt möglicher Modestile.<br />
Er verdeutlicht damit auch, dass Kleidung<br />
<strong>im</strong>mer Ausdruck von Haltung <strong>und</strong> Persönlichkeit<br />
ist. Und dass es Jahre dauern kann,<br />
bis sich ein persönlicher Stil entwickelt.<br />
Doch wie sollte man sich kleiden, wenn man<br />
sich um eine Stelle in einem Modeunternehmen<br />
bewirbt? Wichtig sei es, unterschiedliche<br />
Modestile erkennen <strong>und</strong> auf den eigenen<br />
Stil übertragen zu können, so Roetzel. Ein<br />
Bewerber müsse sich der Kultur <strong>und</strong> dem Stil<br />
seines Wunsch-Arbeitgebers anpassen <strong>und</strong><br />
die Erwartungen der Personalentscheider<br />
treffen, gleichzeitig aber Individualität zum<br />
Ausdruck bringen – wie ein „Chamäleon mit<br />
Charakter“.<br />
Roetzel rät, bei einer Bewerbung keine Kompromisse<br />
zu machen. Gerade in einer sehr<br />
visuellen Branche wie der Mode muss der<br />
<strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009 29<br />
Auftritt perfekt sein. Angefangen be<strong>im</strong> Profi-<br />
Foto über das moderne Layout der Bewerbungsmappe<br />
bis hin zur Garderobe be<strong>im</strong><br />
Vorstellungsgespräch, die zum Unternehmen<br />
<strong>und</strong> zur gewünschten Stelle passen<br />
muss, aber auch die Persönlichkeit des Bewerbers<br />
widerspiegeln sollte. Nichts dürfe<br />
dem Zufall überlassen werden. Das Outfit<br />
drückt aus, „wo man steht, wer man ist <strong>und</strong><br />
wohin man möchte“, betont Roetzel. Jeder<br />
sollte sich klarmachen: „Heute könnte der<br />
wichtigste Tag in Ihrem Berufsleben sein.<br />
Riskieren Sie nicht, dass das Outfit nicht<br />
st<strong>im</strong>mt.“ �<br />
STEFANIE SCHULZE
BUSINESS<br />
30 <strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009<br />
1 2<br />
4 5<br />
7<br />
8<br />
9<br />
1 Petra Hartmann (Hugo Boss, l.) <strong>im</strong> Gespräch<br />
2 Angelina Klaus, Shkurte Aziri, Angelynn Csög (alle Berufsfachschule Brigitte Kehrer,<br />
Stuttgart) mit Katrin Anhäuser (Levi’s, 2.v.r.)<br />
3 Am Stand von Diesel: Kristina Willann <strong>und</strong> Katharina Koch (v.l.)<br />
4 Anne Schnitger, Caroline Arens, Evelyn Brühmann<br />
5 Großer Andrang be<strong>im</strong> Bewerbungsmappen-Check<br />
6 TW-Chefredakteur Jürgen Müller moderierte.<br />
7 Klaus Metz (Esmod Berlin), Bastian Zitzen (Maastricht University)<br />
8 Stand von Mexx<br />
9 Aufmerksame Zuhörerinnen bei den Podiumsdiskussionen mit Young Professionals<br />
10 Manuela Beermann, Anja Kruse, Hannah Rieger, Katharina Reuber (alle LDT Nagold)<br />
11 Michaela Höckelmann, André Meyer, Sophie von der Heide (alle Galeria Kaufhof )<br />
6
Den Film vom TW Young Professionals’ Day finden<br />
Sie auf www.<strong>TextilWirtschaft</strong>.de/events. Mehr<br />
<strong>Fotos</strong> gibt es unter www.<strong>TextilWirtschaft</strong>.de/szene<br />
<strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009 31<br />
3<br />
www.<strong>TextilWirtschaft</strong>.de �<br />
10<br />
11<br />
06.–09.09.2009<br />
INTERNATIONAL FASHION FAIR<br />
THE NUMBER 1 IN EASTERN EUROPE<br />
EXPOCENTRE FAIRGROUNDS<br />
Restricted to trade visitors.<br />
Organizer of CPM: Igedo Company, T +49.(0)211.4396.379<br />
F +49.(0)211.4396.585, cpm@igedo.com, www.cpm-moscow.com