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Daten (im besonderen Fotos und Grafiken) - Jobs - TextilWirtschaft

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mit fre<strong>und</strong>liche Grüßen<br />

with best regards<br />

Martina Frankenhauser, Peter Berthold,<br />

Tel. 069/7595-1322, TW-Redaktion/Bilderpool Tel. 069/7595-1374, TW-Grafik/Bilderpool<br />

E-Mail: Martina.Frankenhauser@dfv.de E-Mail: Peter.Berthold@dfv.de<br />

Fax: (Durchwahl –1330)


Alle <strong>Fotos</strong>: Thomas Fedra<br />

1<br />

Info-Veranstaltung, Job-Messe, Treffpunkt für den Branchennachwuchs:<br />

Der TW Young Professionals’ Day war auch in diesem Jahr wieder ein<br />

echter Besuchermagnet. Stargast war Esprit-Chef Heinz Krogner.<br />

3<br />

22 <strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009<br />

2<br />

4


MODISCH, FÄHIG, JUNG<br />

Spannende Diskussionen <strong>und</strong> Vorträge, ein junges, sehr<br />

interessiertes Publikum – <strong>und</strong> 40 Modefirmen auf der<br />

Suche nach Nachwuchsmitarbeitern. R<strong>und</strong> 750 Teilnehmer<br />

waren be<strong>im</strong> TW Young Professionals’ Day mit dabei.<br />

Heinz Krogner ist <strong>im</strong>mer für eine Überraschung gut. Wer hätte gedacht,<br />

dass der Esprit-Chef zu Beginn seiner Karriere mal Stenografie<br />

gelernt hat? Krogner, Stargast be<strong>im</strong> TW Young Professionals’ Day am<br />

vergangenen Samstag in der Frankfurter Goethe-Universität, gibt <strong>im</strong> Podiumsgespräch<br />

noch einiges aus seinem Berufsleben preis (siehe Seite 25).<br />

Und wendet sich am Ende direkt ans Publikum: „Ich würde“, sagt er,<br />

„gerne mit Ihnen tauschen.“ So mancher Zuhörer würde das Angebot<br />

vermutlich annehmen. Denn die meisten <strong>im</strong> Saal sind jung, haben ein<br />

Studium absolviert oder stecken noch mitten in der Ausbildung – <strong>und</strong> sie<br />

hoffen auf etwas, auf das der erfahrene Top-Manager auf der Bühne längst<br />

zurückblicken kann: auf eine Karriere <strong>im</strong> Mode-Business.<br />

R<strong>und</strong> 750 Teilnehmer sind zum siebten TW Young Professionals’ Day<br />

gekommen. Viele der jungen, modeinteressierten Besucher haben am<br />

Morgen ihre Bewerbungsunterlagen mitgebracht. Denn wer möchte <strong>und</strong><br />

sich schnell genug anmeldet, kann sich <strong>im</strong> Gespräch mit acht erfahrenen<br />

Personalberatern aus der Branche den letzten Schliff für die Bewerbungsmappe<br />

holen. Die meisten nutzen den Tag auch, um sich bei einem der<br />

ausstellenden Modeunternehmen vorzustellen. 40 Arbeitgeber aus Industrie<br />

<strong>und</strong> Handel sind auf dem Nachwuchs- <strong>und</strong> Karriereforum als<br />

Aussteller vertreten. An vielen Ständen stapeln sich <strong>im</strong> Laufe des Tages die<br />

Bewerbungen.<br />

Dabei ist auf dem TW Young Professionals’ Day nicht zu übersehen, dass<br />

auch der Stellenmarkt in der Branche der konjunkturellen Entwicklung<br />

unterliegt: Bei einigen Ausstellern gibt es derzeit keine Vakanzen, allenfalls<br />

Praktikantenstellen. Sie sehen die Veranstaltung als gute Gelegenheit,<br />

um mit interessanten Kandidaten ins Gespräch zu kommen, die zu<br />

einem späteren Zeitpunkt für eine Festanstellung infrage kommen könnten.<br />

Dennoch gibt es Bereiche, in denen der Personalbedarf groß ist: etwa<br />

<strong>im</strong> stationären Handel, wie die Präsenz vieler Modefilialisten belegt. Und<br />

bei vertikal organisierten Unternehmen, bei denen in den vergangenen<br />

Jahren ganz neue Berufsbilder entstanden sind, für die sie auf der Veranstaltung<br />

nach qualifiziertem Nachwuchs suchen.<br />

Gerade bei den Berufen gibt es offenbar großen Informationsbedarf. Das<br />

zeigt die gute Resonanz auf die vier Podiumsdiskussionen mit Young<br />

Professionals, die über ihre Karrieren <strong>und</strong> Aufgaben berichten (siehe Seite<br />

26) – traditionell das Herzstück der Veranstaltung. Eine Premiere waren<br />

die Vorträge unter dem Motto „YPD Campus“: Hier stellten sich erstmals<br />

Hoch- <strong>und</strong> Fachschulen vor, die für die Modebranche ausbilden.<br />

Heinz Krogner übrigens hält es für einen der wichtigsten Erfolgsfaktoren,<br />

in jungen Jahren so viel Wissen wie möglich aufzusaugen: „Lernen, lernen,<br />

lernen“, lautet einer seiner Tipps. Der TW Young Professionals’ Day<br />

bietet dazu <strong>im</strong> nächsten Jahr wieder Gelegenheit: Am 19. Juni 2010 findet<br />

die Veranstaltung zum nächsten Mal statt. �<br />

BETTINA MAURER<br />

<strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009 23


BUSINESS<br />

1 Großer Andrang in den Pausen <strong>im</strong> Foyer der Goethe-Universität<br />

2 Daniela Förster (AppelrathCüpper, 2.v.r.) <strong>und</strong> interessierte Studentinnen<br />

3 Janis Brintrup, Michael Gaydoul (LDT Nagold, v.l.)<br />

4 Begehrte Give-aways: Zara-Buttons<br />

5 Max<strong>im</strong>iliane Momm, Sven Hitschold (Modefachschule Sigmaringen)<br />

6 Judith Strenk (P & C Düsseldorf), Anne Viktoria Wanders (Hogeschool Drenthe)<br />

24 <strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009<br />

2<br />

4 5 6<br />

1<br />

3


„Gehen Sie weg vom<br />

Schreibtisch, gehen Sie ins<br />

Feld, in den Laden.“<br />

Das ist einer der Ratschläge,<br />

die Esprit-Chef Heinz<br />

Krogner <strong>im</strong> Gespräch mit<br />

TW-Chefredakteur Michael<br />

Werner den jungen Zuhörern<br />

be<strong>im</strong> TW Young Professionals’<br />

Day mit auf<br />

den Weg gab.<br />

„Sie müssen gewinnen wollen“<br />

Esprit-Chef Heinz Krogner über die Notwendigkeit ständigen Lernens <strong>und</strong> die Liebe zu den K<strong>und</strong>en<br />

Heinz Krogner ist ein Fre<strong>und</strong> klarer Worte.<br />

Und so gab er als Stargast des TW Young<br />

Professionals’ Day <strong>im</strong> Interview mit TW-<br />

Chefredakteur Michael Werner den jungen<br />

Leuten <strong>im</strong> Saal auch ein paar deutlich formulierte<br />

Ratschläge mit auf ihren künftigen Lebens-<br />

<strong>und</strong> Berufsweg.<br />

„Lernen Sie, soviel Sie können“, appellierte<br />

der Esprit-Chef. Wenn es an der Uni oder in<br />

der Firma einen Kurs gebe, „dann machen<br />

Sie den, egal worum es geht“. Krogner selbst<br />

hat neben Wirtschaftswissenschaften auch<br />

Verfahrenstechnik studiert.<br />

„Ich habe das Wenigste von dem, was ich <strong>im</strong><br />

Laufe meines Lebens gelernt habe, später in<br />

der Praxis anwenden können. Aber ich habe<br />

gelernt zu lernen. Und das ist das wirklich<br />

Entscheidende.“ Neugier <strong>und</strong> Wissensdurst<br />

seien ausschlaggebend für eine erfolgreiche<br />

Karriere. „Ich habe sogar Steno gelernt“, berichtete<br />

Krogner schmunzelnd.<br />

„Gehen Sie weg vom Schreibtisch, gehen Sie<br />

ins Feld, in den Laden.“ So lautete der zweite<br />

dringende Appell des Esprit-Chefs. Nur wer<br />

sich tagtäglich mit seinen K<strong>und</strong>en, seiner<br />

Zielgruppe beschäftigt, wird <strong>im</strong> Mode-Business<br />

Erfolg haben, ist Krogner überzeugt.<br />

„Kein Mensch bezahlt Sie dafür, gescheit daher<br />

zu reden.“<br />

Marketing-Phrasen sind Krogners Sache<br />

nicht, da reagiert er allergisch. Die vergangenen<br />

Jahre seien eine Zeit für Schönwetter-<br />

Manager gewesen. „Surfer“ nennt er sie, weil<br />

sie elegant auf der Erfolgswelle dahingleiten,<br />

aber nicht in die Tiefe gehen. Jetzt, in schwierigen<br />

Zeiten, zeige sich, wer ein „Taucher“ sei<br />

<strong>und</strong> in die Tiefen des Business eindringe.<br />

Krogner selbst geht den Dingen gern auf den<br />

Gr<strong>und</strong>. Und deshalb zieht es den Chef eines<br />

weltweit agierenden Konzerns mit einem<br />

Umsatz von 3,2 Mrd. Euro <strong>im</strong>mer wieder an<br />

die Basis, an den POS. Am Tag des TW Young<br />

Professionals’ Day – wohlgemerkt ein Samstag<br />

– war er erst von einer Dienstreise aus den<br />

USA zurückgekehrt. Die Pause zwischen<br />

Touchdown <strong>und</strong> dem Podiumsgespräch in<br />

der Uni Frankfurt nutzte er für einen raschen<br />

Abstecher zur Esprit-Filiale auf der Zeil.<br />

„Ich muss meine Zielgruppe kennen<br />

<strong>und</strong> verstehen“, erklärt der Esprit-Chef seinen<br />

Drang in den Laden. Und er geht noch<br />

einen entscheidenden Schritt weiter: „Ich<br />

muss meine K<strong>und</strong>en wirklich mögen.“<br />

Manchmal setze er sich zwei St<strong>und</strong>en vor die<br />

Umkleidekabinen einer Esprit-Filiale. „Wenn<br />

da eine Frau mit fünf Teilen in die Kabine<br />

geht <strong>und</strong> dann nur ein Teil kauft, frage ich sie,<br />

was mit den anderen vier Teilen nicht<br />

st<strong>im</strong>mt.“<br />

Eine gewisse Besessenheit ist nötig, um es<br />

weit zu bringen, ist Krogner überzeugt. „Sie<br />

müssen unbedingt gewinnen wollen, sonst<br />

werden Sie nicht gewinnen.“ Der Esprit-Chef<br />

selbst verkörpert diese Eigenschaft aufs Eindringlichste.<br />

„Ich bin eklig, wenn es ums Verlieren<br />

geht“, räumt er mit einem Lächeln ein.<br />

Aufs Gewinnen fixiert zu sein, sei unabdingbar,<br />

so Krogner, aber nicht aufs Geld. „Arbeiten<br />

Sie nicht, um viel zu verdienen, sondern<br />

um erfolgreich zu sein.“<br />

Er habe nie nach einer Gehaltserhöhung gefragt.<br />

„Man hat sie mir <strong>im</strong>mer gegeben, damit<br />

ich nicht zum Wettbewerber gehe.“ Gewinnen<br />

kommt nicht von selbst, dafür muss<br />

man bereit sein zu kämpfen, sich zu quälen.<br />

Das machte der Esprit-Chef den jungen Leuten<br />

<strong>im</strong> Saal eindringlich klar. „Fragen Sie sich<br />

lieber rechtzeitig, ob das Ihrer Lebensplanung<br />

entspricht.“<br />

Krogner selbst hat schon von klein auf kämpfen<br />

müssen. Als Kind aus dem Sudetenland<br />

vertrieben, verbrachte er die Jugend in Ostdeutschland.<br />

Der Vater betrieb dort eine Bekleidungsfabrik.<br />

Nachdem er durch das<br />

DDR-Reg<strong>im</strong>e enteignet wurde, floh die Familie<br />

in den Westen. Während seines Studiums<br />

arbeitete Heinz Krogner an den Wochenenden<br />

bei C & A. Natürlich nicht einfach so, sondern<br />

mit klarer Vorgabe: „Mein Ziel war, <strong>im</strong>mer<br />

mindestens 27 Anzüge zu verkaufen –<br />

<strong>und</strong> ich habe es fast <strong>im</strong>mer geschafft.“<br />

Nach beruflichen Stationen bei KSA,<br />

Adler <strong>und</strong> Mac kam Krogner 1996 zu Esprit<br />

<strong>und</strong> hat seitdem eine der beeindruckendsten<br />

Comeback-Geschichten der Branche geschrieben.<br />

Jetzt zeichnet sich so langsam sein<br />

Ausstieg ab. Ende dieses Jahres will er das<br />

operative Geschäft an den designierten CEO<br />

Ronald van der Vis übergeben. Bis Ende 2010<br />

wird sich Krogner, der <strong>im</strong> Juni dieses Jahres<br />

68 wird, als Executive Chairman noch um die<br />

Strategie des Konzerns kümmern.<br />

Leicht fallen wird ihm der Abschied vom Business<br />

nicht, das zeigte er in Frankfurt deutlich.<br />

Bei all seinen Erfolgen gebe es eines, um das<br />

er die jungen Leute <strong>im</strong> Saal wirklich beneide,<br />

meinte der Esprit-Chef – dass sie noch am<br />

Anfang ihrer Karrieren stehen. Krogner: „Ich<br />

würde gern mit Ihnen tauschen.“ �<br />

MARTIN OTT<br />

<strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009 25


BUSINESS<br />

Welche Chancen bietet der Handel? Jana Kern (TW), Claudia John (Quelle),<br />

Oliver Stein (Mexx), Jens Wolf (Gebr. Heinemann), Michaela Höckelmann<br />

(Galeria Kaufhof, v.l.)<br />

Karrierekonzepte, Erfolgsrezepte<br />

Erfolgreich handeln Karriere ohne Grenzen<br />

Gerade der Handel bietet gute Möglichkeiten, die Karriereleiter<br />

schnell hinaufzusteigen. Darin sind sich die vier Teilnehmer der<br />

ersten Podiumsdiskussion be<strong>im</strong> TW Young Professionals’ Day einig.<br />

„Typisch für den Einzelhandel ist, dass man sehr schnell Umsatz- <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter-Verantwortung übern<strong>im</strong>mt“, sagt Jens Wolf, Bereichsleiter<br />

Einzelhandel bei dem Hamburger Unternehmen Gebr. Heinemann,<br />

das unter anderem Shops an Flughäfen betreibt. Gleichzeitig<br />

biete der Handel Nachwuchskräften die Chance, sich selbst auszuprobieren<br />

<strong>und</strong> die eigenen Stärken zu erkennen, so Wolf, der nach seinem<br />

Abitur eine Ausbildung zum Handelsassistenten bei P & C Düsseldorf<br />

gemacht hat. „Man sollte die Ware <strong>und</strong> den Kontakt zu Menschen<br />

lieben“, empfiehlt Michaela Höckelmann, die seit zwei Jahren<br />

Geschäftsführerin bei Galeria Kaufhof in Leverkusen ist <strong>und</strong> Personalverantwortung<br />

für 100 Mitarbeiter trägt. „Man muss bereit sein,<br />

von der Pike auf alle Bereiche des Unternehmens zu durchlaufen.“<br />

Jeder Tag bringe neue Herausforderungen. „Und vor allem muss man<br />

lernen, Entscheidungen zu treffen“, weiß die junge Geschäftsführerin<br />

aus eigener Erfahrung.<br />

Die Karriere von Oliver Stein zeigt, dass man auch ohne Studium <strong>im</strong><br />

Handel schnell in verantwortungsvolle Positionen gelangen kann.<br />

Nach einer Ausbildung zum Kaufmann <strong>im</strong> Einzelhandel bei Kaufhof<br />

wechselte er zunächst als Storemanager zu Esprit. Heute betreut der<br />

32-Jährige als Area Manager bei Mexx 17 Filialen in Süddeutschland.<br />

„Wichtig ist, Prioritäten zu setzen <strong>und</strong> seine Ziele konsequent zu<br />

verfolgen“, rät Stein. Vor allem sei es wichtig, flexibel zu sein. „Ich bin<br />

in zwölf Jahren neunmal umgezogen. Je flexibler man ist, desto<br />

schneller macht man Karriere.“ Doch nicht nur in puncto Arbeitsort<br />

ist Flexibilität gefragt. „Auch vom Denken her muss man flexibel<br />

sein“, sagt Claudia John, Produktmanagerin für Sporttextilien <strong>und</strong><br />

Schuhe bei Quelle in Fürth. „Man muss schnell reagieren können <strong>und</strong><br />

den K<strong>und</strong>en <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Blick haben.“ Gerade in den momentan<br />

schwierigeren Zeiten würden starke Leute <strong>im</strong> Handel gebraucht, die<br />

konzentriert <strong>und</strong> fokussiert arbeiten können, betont Oliver Stein.<br />

„Wir müssen Gas geben.“ �SC<br />

26 <strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009<br />

Worauf kommt es an, wenn man <strong>im</strong> Ausland arbeitet? T<strong>im</strong> Dörpm<strong>und</strong> (TW),<br />

Oliver Peters (Breuninger), Julia Messing (Adidas), Bianca Weiland (P & C Hamburg),<br />

Vasgen Arutunian (Frank Walder).<br />

Viele Berufseinsteiger träumen davon, später einmal <strong>im</strong> Ausland zu<br />

arbeiten. Für die vier Gäste der zweiten Podiumsdiskussion ist dies<br />

Realität: Sie alle sind aus beruflichen Gründen sehr häufig in fremden<br />

Ländern unterwegs oder haben einige Zeit <strong>im</strong> Ausland verbracht.<br />

Oliver Peters zum Beispiel, Einkaufsleiter für Herrenmode bei Breuninger<br />

in Stuttgart. Er hat bei seinen beruflichen Auslandseinsätzen<br />

eine interessante Erfahrung gemacht: Nicht selten wird in fremden<br />

Ländern über ähnliche Themen wie in Deutschland gesprochen. Nur<br />

eben auf andere Art <strong>und</strong> Weise. Dass man solche feinen, kulturellen<br />

Unterschiede nur <strong>im</strong> Arbeitsalltag kennenlernt, weiß auch Julia Messing,<br />

Trainee be<strong>im</strong> Sportartikel-Konzern Adidas in Herzogenaurach.<br />

Sie war <strong>im</strong> Laufe ihrer Trainee-Ausbildung sechs Monate lang in Japan<br />

<strong>und</strong> hat sich gezielt darauf vorbereitet, etwa auf Umgangsformen in<br />

Asien. „Bei Begrüßungen verbeugt man sich in einem Winkel von 15<br />

Grad, bei wichtigen Terminen schon mal bis zu 45 Grad“, erklärt Julia<br />

Messing. Das habe sie so stark verinnerlicht, dass sie sich auch heute<br />

in Deutschland noch manchmal verbeuge.<br />

Überhaupt ist es unabdingbar, sich vor Auslandseinsätzen intensiv<br />

mit Geografie <strong>und</strong> Mentalität in fremden Märkten zu beschäftigen,<br />

heißt es in der R<strong>und</strong>e. Und man sollte sich vor Ort auf Land <strong>und</strong> Leute<br />

einlassen. Bianca Weiland, Country Managerin für Peek & Cloppenburg<br />

Hamburg in Osteuropa, berichtet, dass sie sich auf Auslandsreisen<br />

gezielt die Menschen auf der Straße anschaut <strong>und</strong> deren Kleidungsstil.<br />

Beobachtungen, die <strong>im</strong> Beruf von Vorteil sein können.<br />

„Anfangs stellen sogar kleine, alltägliche Dinge eine Herausforderung<br />

dar“, erinnert sich Vasgen Arutunian, Exportmanager bei Frank<br />

Walder in Münchberg. „Wie finde ich mich in einer neuen Stadt<br />

zurecht, wenn ich gerade gelandet bin? Welche Kleidung nehme ich<br />

mit?“ Was zu tun sei, habe man aber schnell verinnerlicht. Oft gehe es<br />

nach der Landung sofort zu Konferenzen oder zu K<strong>und</strong>en.<br />

Die Zeit ist meist knapp. Doch es kann sich lohnen, so zu planen, dass<br />

am Abend noch etwas Freizeit bleibt, rät Oliver Peters. Für gemeinsame<br />

Unternehmungen mit Geschäftspartnern vor Ort. „Bessere Reiseführer<br />

gibt es nicht.“ �MM


Was steckt hinter neuen Berufsbezeichnungen wie District Coach, Brandmanagerin<br />

<strong>und</strong> Expansionsmanager? Jelena Juric (TW), Markus Vielberth (S.Oliver),<br />

Lara Lauk (Otto Group), Marcus Bez (Levi’s), Heike Seefeldt (Wöhrl).<br />

Um sich für einen Karriereweg entscheiden zu können, muss man sich gezielt informieren. Auf dem<br />

TW-Nachwuchsforum gab es Informationen aus erster Hand: von Young Professionals aus der Branche.<br />

Was ich genau mache, wissen viele meiner Kollegen gar nicht“,<br />

sagt Lara Lauk, die seit Januar Projektmanagerin Textileinkauf<br />

bei der Otto Group in Hamburg ist. Die Position wurde für die Betriebswirtin<br />

neu geschaffen, <strong>und</strong> somit ist ihr Aufgabenfeld nicht nur<br />

für sie, sondern auch für ihre Kollegen noch neu. Denn zum einen<br />

übern<strong>im</strong>mt sie als Assistentin des Direktors Stabsaufgaben, zum<br />

anderen ist sie Projektmanagerin <strong>im</strong> Einkauf.<br />

Damit, dass sie erst einmal erklären muss, was sie eigentlich genau<br />

macht, ist Lara Lauk nicht alleine. In der Modebranche haben sich<br />

viele neue Berufsfelder herausgebildet. Beispiel District Coach. Markus<br />

Vielberth übern<strong>im</strong>mt diesen Job bei S. Oliver. Er ist in seinem<br />

Gebiet in Österreich dafür verantwortlich, dass die Unternehmensstandards<br />

umgesetzt werden. Insgesamt betreut er fünf Filialen, einen<br />

Laden führt er selbst. „Wenn heute ein K<strong>und</strong>e in Salzburg einkauft,<br />

muss der Auftritt genauso aussehen wie in der Filiale <strong>im</strong> Nachbarort“,<br />

sagt Vielberth.<br />

Für den Auftritt seines Unternehmens ist auch Marcus Bez verantwortlich.<br />

Der 35-Jährige ist Expansionsmanager bei Levi’s. Er sucht für<br />

das Unternehmen <strong>und</strong> mögliche Franchise-Partner neue Standorte in<br />

Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der Schweiz. „Man hat eine Prioritätenliste,<br />

auf der steht, welche Städte <strong>und</strong> welche Straßen dort für uns<br />

interessant sind“, sagt Bez. Doch er überprüft nicht nur den Standort,<br />

sondern auch dessen Wirtschaftlichkeit. „Ich muss klären, ob wir dort<br />

auch die Miete erwirtschaften können.“<br />

Die Fläche ist das Aufgabengebiet von Heike Seefeldt – <strong>und</strong> zwar in<br />

vielerlei Hinsicht. Die 28-Jährige ist seit Jahresbeginn Brandmanagerin<br />

be<strong>im</strong> Handelsunternehmen Wöhrl. „Zum einen übernehme ich<br />

klassische Einkäufertätigkeiten wie Umsatzplanung <strong>und</strong> Ordererstellung.<br />

Zum anderen bin ich aber auch fürs Visual Merchandising,<br />

Marketing-Aktionen <strong>und</strong> Schulungen zuständig“, sagt die gelernte<br />

Kauffrau <strong>im</strong> Einzelhandel. Die Position wurde neu geschaffen, noch<br />

sind die Aufgaben nicht komplett abgesteckt. „Man kann nicht sagen,<br />

das genau ist es jetzt“, sagt sie <strong>und</strong> beschreibt damit das, was für viele<br />

der neuen <strong>Jobs</strong> gilt. �AF<br />

Wie schafft man es, schon in jungen Jahren in Führung zu gehen?<br />

Oliver Bachmann (TW), Nicole Ferrari (HSG), Daniela Förster (AppelrathCüpper),<br />

Kai Brune (Henschel & Ropertz), Marco Lanowy (Alberto).<br />

Neue Zeiten, neue <strong>Jobs</strong> Wege an die Spitze<br />

Bei ihnen ging es beruflich <strong>im</strong>mer steil bergauf. Kai Brune von<br />

Henschel&Ropertz aus Darmstadt, Nicole Ferrari von der HSG<br />

Handels <strong>und</strong> Service GmbH Flughafen Stuttgart, Daniela Förster von<br />

AppelrathCüpper aus Köln <strong>und</strong> Marco Lanowy von Alberto aus Mönchengladbach<br />

haben eines gemeinsam: Sie haben es in der Modebranche<br />

schon in jungen Jahren sehr weit gebracht. Dabei sind sie allerdings<br />

unterschiedliche Wege gegangen.<br />

Escada, die Unternehmensberatung Hachmeister + Partner sowie<br />

EganaGoldpfeil: Bei diesen Unternehmen hat Nicole Ferrari <strong>im</strong> Laufe<br />

ihrer Karriere Station gemacht. „Mir war es <strong>im</strong>mer wichtig, Menschen<br />

kennenzulernen“, sagt die 32-jährige Geschäftsführerin. Ihren Weg an<br />

die Spitze der HSG verdanke sie neben ihrem persönlichen Einsatz<br />

nicht zuletzt den vielen Kontakten, die sie <strong>im</strong> Laufe der Jahre gesammelt<br />

habe. Marco Lanowy, Geschäftsführender Gesellschafter des<br />

Hosenanbieters Alberto, begann seine Karriere bei Horten <strong>und</strong> Kaufhof<br />

<strong>und</strong> konnte sich ebenfalls ein Netzwerk erarbeiten, von dem er<br />

später profitierte. Doch entscheidend sei vor allem die Leistung. „Ich<br />

war einfach <strong>im</strong>mer ein bisschen besser als die anderen.“<br />

Während Marco Lanowy berufsbegleitend studierte <strong>und</strong> Nicole Ferrari<br />

sogar zwei Studiengänge abgeschlossen hat, hat es Daniela Förster<br />

ganz ohne Uni-Diplom zur Einkaufsleiterin be<strong>im</strong> Damenmode-Filialisten<br />

AppelrathCüpper gebracht. Noch während der Schulzeit hat sie<br />

bei C & A gejobbt <strong>und</strong> sich nach dem Abitur für eine Lehre zur Kauffrau<br />

<strong>im</strong> Einzelhandel entschieden. Sie arbeitete unter anderem bei<br />

Breuninger <strong>und</strong> SinnLeffers <strong>und</strong> war eine Zeit lang selbstständig. „Ich<br />

kam irgendwie nie zum Studieren“, erinnert sich Förster. Besonders<br />

die Erfahrungen in der Praxis sind für sie der Gr<strong>und</strong>stein des Erfolgs.<br />

Eine Ausbildung <strong>im</strong> Einzelhandel sei das A <strong>und</strong> O. „Nur dann weiß<br />

man, was <strong>im</strong> Laden passiert, wie der Markt tickt <strong>und</strong> wer die K<strong>und</strong>en<br />

sind.“ Auch Kai Brune, Geschäftsführender Gesellschafter des Modehauses<br />

Henschel & Ropertz, hält Praxiserfahrungen für eine Karriere<br />

in der Modebranche für enorm wichtig. „Wichtig sind aber auch Detailkenntnisse“,<br />

betont Brune. Ein männlicher Chef sollte sich nicht nur<br />

mit Anzügen auskennen, sondern auch mit BHs. �AB<br />

<strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009 27


BUSINESS<br />

1 Lena Fäustle (Hochschule Niederrhein, 2.v.r.)<br />

2 Thomas Weckerlein (Wöhrl) mit Mitarbeiterinnen<br />

3 Großes Informationsbedürfnis<br />

4 Adriana Hugener (Tally Weijl), Dominique Saal (Hogeschool voor de Kunsten, Arnhe<strong>im</strong>),<br />

Helene Becker (Tally Weijl, v.l.)<br />

5 Rainer Spanfellner (KM Management), Linda Noll (Hochschule Niederrhein)<br />

6 Am Stand von Tom Tailor<br />

7 Patricia Wunsch, Carmen Kemker (Friedrich-List-Berufskolleg, Herford)<br />

8 Marlene Drumm, Ariun-Erdene Boldbaatar, Ethalem Baus (Frankfurter Schule für<br />

Bekleidung <strong>und</strong> Mode)<br />

28 <strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009<br />

1<br />

4<br />

7<br />

5<br />

2<br />

3<br />

6<br />

8


„Chamäleon mit Charakter“<br />

Auf dem TW Young Professionals’ Day erklärt Stilexperte Bernhard Roetzel die Dress-Codes für Ein- <strong>und</strong> Aufsteiger<br />

Bernhard Roetzel: „Heute könnte der wichtigste Tag in<br />

Ihrem Berufsleben sein.“<br />

Kleidung ist Ihre Corporate Identity“, eröffnet<br />

der Stilexperte <strong>und</strong> Buchautor<br />

Bernhard Roetzel seinen Vortrag auf dem<br />

TW Young Professionals’ Day. Kleidung sei<br />

nicht nur wesentlicher Bestandteil der Erscheinung<br />

einer Person, sondern auch ein<br />

wichtiger Karrierefaktor. „Sie werden jeden<br />

Tag über Ihr Outfit wahrgenommen. Man<br />

darf das nicht unterschätzen“, schärft Roetzel<br />

seinen Zuhörern ein.<br />

Mit Bildern, auf denen ganz unterschiedlich<br />

gekleidete Menschen zu sehen sind, darunter<br />

Branchen-Promis wie Tommy Hilfiger in<br />

jungen Jahren oder Karl Lagerfeld, zeigt Roetzel<br />

eine breite Vielfalt möglicher Modestile.<br />

Er verdeutlicht damit auch, dass Kleidung<br />

<strong>im</strong>mer Ausdruck von Haltung <strong>und</strong> Persönlichkeit<br />

ist. Und dass es Jahre dauern kann,<br />

bis sich ein persönlicher Stil entwickelt.<br />

Doch wie sollte man sich kleiden, wenn man<br />

sich um eine Stelle in einem Modeunternehmen<br />

bewirbt? Wichtig sei es, unterschiedliche<br />

Modestile erkennen <strong>und</strong> auf den eigenen<br />

Stil übertragen zu können, so Roetzel. Ein<br />

Bewerber müsse sich der Kultur <strong>und</strong> dem Stil<br />

seines Wunsch-Arbeitgebers anpassen <strong>und</strong><br />

die Erwartungen der Personalentscheider<br />

treffen, gleichzeitig aber Individualität zum<br />

Ausdruck bringen – wie ein „Chamäleon mit<br />

Charakter“.<br />

Roetzel rät, bei einer Bewerbung keine Kompromisse<br />

zu machen. Gerade in einer sehr<br />

visuellen Branche wie der Mode muss der<br />

<strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009 29<br />

Auftritt perfekt sein. Angefangen be<strong>im</strong> Profi-<br />

Foto über das moderne Layout der Bewerbungsmappe<br />

bis hin zur Garderobe be<strong>im</strong><br />

Vorstellungsgespräch, die zum Unternehmen<br />

<strong>und</strong> zur gewünschten Stelle passen<br />

muss, aber auch die Persönlichkeit des Bewerbers<br />

widerspiegeln sollte. Nichts dürfe<br />

dem Zufall überlassen werden. Das Outfit<br />

drückt aus, „wo man steht, wer man ist <strong>und</strong><br />

wohin man möchte“, betont Roetzel. Jeder<br />

sollte sich klarmachen: „Heute könnte der<br />

wichtigste Tag in Ihrem Berufsleben sein.<br />

Riskieren Sie nicht, dass das Outfit nicht<br />

st<strong>im</strong>mt.“ �<br />

STEFANIE SCHULZE


BUSINESS<br />

30 <strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009<br />

1 2<br />

4 5<br />

7<br />

8<br />

9<br />

1 Petra Hartmann (Hugo Boss, l.) <strong>im</strong> Gespräch<br />

2 Angelina Klaus, Shkurte Aziri, Angelynn Csög (alle Berufsfachschule Brigitte Kehrer,<br />

Stuttgart) mit Katrin Anhäuser (Levi’s, 2.v.r.)<br />

3 Am Stand von Diesel: Kristina Willann <strong>und</strong> Katharina Koch (v.l.)<br />

4 Anne Schnitger, Caroline Arens, Evelyn Brühmann<br />

5 Großer Andrang be<strong>im</strong> Bewerbungsmappen-Check<br />

6 TW-Chefredakteur Jürgen Müller moderierte.<br />

7 Klaus Metz (Esmod Berlin), Bastian Zitzen (Maastricht University)<br />

8 Stand von Mexx<br />

9 Aufmerksame Zuhörerinnen bei den Podiumsdiskussionen mit Young Professionals<br />

10 Manuela Beermann, Anja Kruse, Hannah Rieger, Katharina Reuber (alle LDT Nagold)<br />

11 Michaela Höckelmann, André Meyer, Sophie von der Heide (alle Galeria Kaufhof )<br />

6


Den Film vom TW Young Professionals’ Day finden<br />

Sie auf www.<strong>TextilWirtschaft</strong>.de/events. Mehr<br />

<strong>Fotos</strong> gibt es unter www.<strong>TextilWirtschaft</strong>.de/szene<br />

<strong>TextilWirtschaft</strong> 21 _ 2009 31<br />

3<br />

www.<strong>TextilWirtschaft</strong>.de �<br />

10<br />

11<br />

06.–09.09.2009<br />

INTERNATIONAL FASHION FAIR<br />

THE NUMBER 1 IN EASTERN EUROPE<br />

EXPOCENTRE FAIRGROUNDS<br />

Restricted to trade visitors.<br />

Organizer of CPM: Igedo Company, T +49.(0)211.4396.379<br />

F +49.(0)211.4396.585, cpm@igedo.com, www.cpm-moscow.com

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