Jubiläum Naturpark Hochtaunus feiert 50-jähriges Zu diesem
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Viele Jahre hatte er seine Geschäftsstelle in Niederhaverbeck<br />
in der Lüneburger Heide, zusammen mit dem Verein Naturschutzpark,<br />
bis diese nach Bonn verlegt wurde.<br />
Nachdem Isbary mit seinen Leitlinien und einer Erweiterung<br />
der Töpferschen Vorschläge auf 37, die <strong>Naturpark</strong>idee gewissermaßen<br />
im Raumordnungsprogramm der Bundesrepublik<br />
eingebracht hatte, begann die Werbung, deren konkrete Realisierung<br />
in geeigneten Landschaften und die Unterstützung der<br />
dortigen Befürworter. Dabei kam der Verfasser als Botschafter<br />
des Vereins Naturschutzpark unter der lockeren Oberleitung<br />
von Gerd Kragh mit zahlreichen Behörden, Verwaltungen und<br />
privaten Organisationen in Kontakt. Außerdem konnte er Unklarheiten<br />
und Vorbehalte ausräumen und Befürworter durch<br />
Gespräche und Vorträge unterstützen, so auch Landrat Herr,<br />
der schon bald die <strong>Naturpark</strong>idee für den <strong>Hochtaunus</strong> aufgriff<br />
und förderte.<br />
Da großräumiger Landschaftsschutz als geeignete Rechtsform<br />
für den großräumigen Schutz der <strong>Naturpark</strong>e erkannt war,<br />
fiel die Aufmerksamkeit sehr bald auf das von Forstmeister<br />
Dr. Hermann Künanz im Hohen Vogelsberg bereits kreisübergreifend<br />
geschaffene Landschaftsschutzgebiet. Künanz befürwortete<br />
dessen Erklärung zum <strong>Naturpark</strong>. <strong>Zu</strong>sammen mit dem<br />
Verfasser, der ihm vom Verein Naturschutzpark zur Unterstützung<br />
zugeordnet wurde, warb er für die Erklärung seines Landschaftsschutzgebietes<br />
zum <strong>Naturpark</strong>. In einem Gespräch mit dem<br />
zuständigen Dezernenten bei der Bezirksregierung in Darmstadt<br />
konnte dieser von der <strong>Naturpark</strong>idee überzeugt werden.<br />
In einer vom Verein Naturschutzpark gemeinsam mit Dr. Künanz<br />
veranstalteten öffentlichen Diskussion auf dem Hoherodskopf<br />
im Haus des Vogelsberger Höhenclubs, der das Vorhaben ebenfalls<br />
unterstützte, wurden Für und Wider der Erklärung zum<br />
<strong>50</strong> Jahre <strong>Naturpark</strong> <strong>Hochtaunus</strong><br />
1962 – 2012<br />
<strong>Naturpark</strong> heftig diskutiert. Besonders die dortigen Privatwaldbesitzer<br />
fürchteten eine Beeinträchtigung ihrer Nutzung,<br />
sowohl durch einschränkende Bestimmungen als<br />
auch durch stärkere Besucherströme. Die erste Befürchtung<br />
konnte ausgeräumt werden, da sich am bereits rechtskräftigen<br />
Landschaftsschutz nichts ändern sollte. Aber sie waren<br />
nicht ganz unbegründet, denn Dr. Künanz hatte im Entwurf<br />
der Landschaftsschutzverordnung die weitere Nutzung<br />
mit Fichten ausgeschlossen. Dies war in die Verordnung<br />
aber nicht aufgenommen worden. Wie der bis dahin ungeordnete<br />
Erholungsverkehr in vielen später zu <strong>Naturpark</strong>en<br />
erklärten Landschaften – insbesondere Wald- und Grünlandgebieten<br />
– aber bereits zeigte, war die zweite Befürchtung<br />
durchaus berechtigt.<br />
Nur sollte ja gerade durch schonende Lenkung des motorisierten<br />
Erholungsverkehrs die Anlage von öffentlichen<br />
Parkplätzen, Wanderwegen und zugehörigen Einrichtungen<br />
eine Hauptaufgabe der <strong>Naturpark</strong>e werden. Die <strong>Naturpark</strong>idee<br />
überzeugte schließlich und wurde in einer offiziellen<br />
Besprechung mit Vertretern der Bundes- und Landesregierung,<br />
Kreisen, Gemeinden und Betroffenen akzeptiert. So<br />
entstand im Hohen Vogelsberg aus einem bereits vorhandenen<br />
Landschaftsschutzgebiet der erste Neupark in der<br />
Bundesrepublik.<br />
Dem Hohen Vogelsberg folgten recht bald weitere Neuparke:<br />
Der <strong>Naturpark</strong> Südeifel unter der Leitung von Landrat Konrad<br />
Schubach und tatkräftig unterstützt von Forstoberinspektor<br />
Göbel, aus dem schon 1964 durch <strong>Zu</strong>sammenschluss mit<br />
luxemburgischen Gebieten der erste grenzüberschreitende<br />
<strong>Naturpark</strong> wurde, sowie der <strong>Naturpark</strong> Pfälzerwald. Beide<br />
wurden intensiv gefördert durch Regierungsdirektor Johannes<br />
Wiegand, dem Chef der rheinlandpfälzischen Landesplanung.<br />
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