Jubiläum Naturpark Hochtaunus feiert 50-jähriges Zu diesem
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von Tristan Sachs, ehemaliger Zivi<br />
Der Einsatz von Zivis im <strong>Naturpark</strong><br />
Begonnen hat meine neunmonatige Dienstzeit beim <strong>Naturpark</strong><br />
<strong>Hochtaunus</strong> am 1. September 2005. Nach der Musterung war<br />
mir nur klar, dass ich nicht zur Bundeswehr, sondern lieber<br />
Zivildienst machen wollte. Aufmerksam auf den <strong>Naturpark</strong><br />
<strong>Hochtaunus</strong> wurde ich durch meinen Cousin, welcher dort<br />
ein zweiwöchiges Praktikum absolviert hatte. <strong>Zu</strong>dem war die<br />
Aussicht auf geregelte Arbeitszeiten sowie selbstständiges<br />
Arbeiten sehr verlockend. Diese beiden Punkte sind nämlich<br />
während des Zivildienstes bei zum Beispiel Pflegeeinrichtungen<br />
oft nicht gegeben.<br />
Kurz nachdem ich meine Bewerbung zum <strong>Naturpark</strong> <strong>Hochtaunus</strong><br />
geschickt hatte, wurde ich auch schon zu einem Gespräch<br />
eingeladen, welches kurz und schmerzlos verlief.<br />
Nach einer kurzen Begrüßung durch Uwe Hartmann wurde<br />
mir erklärt, was meine Aufgaben wären und man zählte mir<br />
die unterschiedlichen Tätigkeiten auf. Da meine Zeit sich<br />
auch über die Wintermonate erstreckte, erklärte Herr Hartmann,<br />
dass das Spuren der Loipen mit Bestandteil meiner<br />
Tätigkeiten sein würde. Spätestens an <strong>diesem</strong> Punkt wollte<br />
ich die Stelle haben, denn wo kann man sonst ganz legal<br />
mit einem Skidoo durch den Wald fahren und wird dafür<br />
auch noch bezahlt?<br />
Noch während des Gesprächs wurde mir eine <strong>Zu</strong>sage gegeben,<br />
dass ich am 1. September 2005 anfangen könnte. Ich nahm<br />
das Angebot an und wartete fortan auf meinen ersten Arbeitstag.<br />
Dieser hielt dann auch direkt eine Überraschung bereit,<br />
da zwei ehemalige Klassenkameraden auch ihren Zivildienst<br />
über den selben Zeitraum beim <strong>Naturpark</strong> ableisteten. Die<br />
ersten Wochen waren eher unspektakulär, da man viel als<br />
Beifahrer agierte, um die Gebietsfläche des <strong>Naturpark</strong>s kennenzulernen.<br />
Die meiste Zeit verbrachte man dadurch im Auto<br />
oder als Werkzeuganreicher.<br />
<strong>50</strong> Jahre <strong>Naturpark</strong> <strong>Hochtaunus</strong><br />
1962 – 2012<br />
Nachdem die Einarbeitungsphase vorbei war, ging es dann<br />
erst richtig los. Das Vertrauen, was einem dabei entgegen gebracht<br />
wurde, war dabei ein Ansporn, seine Arbeit auch gut zu<br />
machen. Ein Projekt war unter anderem die Erneuerung einer<br />
Parkplatzumrandung mit Holzpfosten. Der Auftrag war dann<br />
meistens: „Fahr mal zu dem Parkplatz und mach dir Gedanken.<br />
Morgen erklärst du mir dann was du brauchst und wie lange<br />
die Arbeit dauern wird.“ Das konnte zwischen einem Tag und<br />
mehreren Wochen sein. Genauso wie die Zeit von einer Aufgabe<br />
variieren konnte, genauso abwechslungsreich waren die<br />
Tätigkeiten an sich. Da gab es die wöchentlichen Reinigungstouren,<br />
welche jede Woche ein anderer machen musste oder<br />
das Nachmarkieren von Wanderwegen, sowie das Aufstellen<br />
von Schutzhütten oder das Bauen von Begrenzungszäunen<br />
auf Parkplätzen. Teilweise wurden ganz neue Erkundungspfade<br />
angelegt, an denen waren dann Info-Tafeln aufzustellen,<br />
genauso wie Bänke an schönen Aussichtspunkten zu setzten.<br />
Im Winter ging es dann mit dem Skidoo durch den Wald, was<br />
durchaus Spaß macht, wären da nicht die unregelmäßigen<br />
Arbeitszeiten und die Kälte. Es kam des öfteren vor, dass das<br />
Telefon um 23 Uhr geklingelt hat und man für 4 Uhr zum Dienst<br />
gerufen wurde. Aber genau an solchen Tagen hatte man oft<br />
die schönsten Erlebnisse. Wenn man mitten im verschneiten<br />
Wald steht und langsam die Sonne aufgeht, hat man den ein<br />
oder anderen spektakulären Anblick. Im Frühjahr steht jedes<br />
Jahr der Weiltalweg-Marathon an. Das bedeutet dann meistens<br />
zwei Wochen vorher nur noch Marathon-Themen.<br />
Für mich als ehemaliger Zivi bedeutet es heute aber nur noch<br />
zwei Tage Arbeit. Dieses Jahr war ich nun zum sechsten mal<br />
dabei und es macht immer wieder Spass, die alten Kollegen<br />
zu treffen sowie den <strong>Naturpark</strong> dort zu unterstützen. In dem<br />
Sinne: Auf noch viele weitere Einsätze beim Weiltalmarathon.<br />
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