Jubiläum Naturpark Hochtaunus feiert 50-jähriges Zu diesem

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12.12.2012 Aufrufe

50 Jahre Naturpark Hochtaunus 1962 – 2012 Straßenmeisterei und Naturpark Was nützt die schönste Erholungsinfrastruktur, wenn sie nicht erreichbar ist! Die unbeschwerte und ständige Erreichbarkeit des Naturparks ist Voraussetzung dafür, dass die weitere Besucherlenkung ebenfalls funktioniert. Durch den ÖPNV wird zwar ein Teil des Besucheraufkommens bewältigt, aber der Individualverkehr stellt den mit Abstand größten Anteil. Die anfangs vom Naturpark in enger Abstimmung mit den Straßenverkehrsbehörden angelegten Park- und Rastplätze an den Straßen wurden besonders sorgfältig für eine unproblematische Nutzung durch die oft ortsfremden Besucher geplant. Gegenseitige Amtshilfe und Zusammenarbeit bei der Verkehrssicherungspflicht ist bis heute selbstverständlich. So war beispielsweise die gemeinschaftliche Fremdvergabe von Hubsteigerarbeiten zum Ausschneiden von Trockenästen an Parkflächen zweckmäßig. Bei den durch die Verkehrsbehörden zu organisierenden Inspektionen der Bäume an Straßen werden die Straßenbauverwaltung, die Forstverwaltung, die Untere Naturschutzbehörde und auch der Naturpark mit einbezogen. Hier steht neben der Baumbegutachtung auch die Straßenbepflanzung bzw. der Böschungsbewuchs im Fokus der gemeinsamen Betrachtungen. So werden die Böschungen – auf denen geschützte Pflanzen wachsen, wie etwa Keulen-Bärlapp, Knabenkraut, pfirsichblättrige Glockenblume und Berg- Flockenblume – bei der Böschungspflege besonders berücksichtigt. Die Standorte dieser geschützten Pflanzen sind von der Geschäftsstelle des Naturparks kartographisch erfasst und werden der Straßenmeisterei mitgeteilt. Die betroffenen Flächen werden dann bei der jährlichen Mahd besonders behandelt. 26 von Hans-Walter Herpel Rastplatz der Straßenmeisterei mit Informationstafel an der B275 gegenüber der Lahnsteiner-Mühle im Weiltal

von Josef Braun, Bürgermeister a. D. der Gemeinde Schmitten Eine Erfolgsgeschichte wird 50 In der Rückschau erscheint es heute denjenigen, die bei der Gründung des Naturparks vor fünf Jahrzehnten an entscheidender Stelle mitgewirkt haben, immer noch unverständlich, dass doch gerade aus dem Usinger Land relativ viele Vorbehalte geäußert wurden. Da wurden Argumente ins Feld geführt, die von einer enormen Zunahme des Pkw-Verkehrs ins Usinger Land ausgingen bis hin zu der Annahme, dass die bislang unberührte Natur Schaden nehmen würde. Da war auch etwas zu spüren von der unterschwelligen Befürchtung, von den „Städtern vereinnahmt“ zu werden. Jetzt zeigt sich, dass all diese Annahmen unbegründet waren und sich der Naturpark als das präsentiert, was seinerzeit die wenigsten zu hoffen gewagt haben, nämlich als Erfolgsgeschichte, die überregionale Reputation genießt. Auf Schmittener Gemarkung und (fast) mitten im Herz des Naturparks liegt mit dem Großen Feldberg nicht nur die zweithöchste Erhebung Hessens, sondern auch das Wahrzeichen einer ganzen Region. Schmitten macht Werbung mit der Aussage „das Höchste im Taunus“ und kann überdies auch für sich ins Feld führen, dass 75 % seiner Gemarkungsfläche von 35 km 2 mit Wald bestanden sind, der von herrlichen Wanderwegen durchzogen ist. Ich persönlich besitze noch den ersten Wanderführer aus dem Jahr 1973, der seinerzeit unter Federführung des damaligen Landrates des Kreises Usingen, Dr. Rudolf Thierbach, herausgegeben wurde. In diesem Wanderführer habe ich akribisch die einzelnen Touren und die zurückgelegte Wanderzeit eingetragen, wenn ich per pedes apostolorum die schönen Taunuswälder durchstreift habe. Gerne erinnere ich mich auch noch an den Nachfolger Dr. Thierbachs, Landrat Werner Herr, der die beiden vereinigten Landkreise Usingen und Obertaunus als politischer Wahlbeamter anführte. Werner Herr hatte eine Lieblingsstrecke, die über die Schmittener Gemarkung führte: er bevorzugte den Wander- 50 Jahre Naturpark Hochtaunus 1962 – 2012 weg von Seelenberg zum Treisberg, wo er gerne in einer der alteingesessenen Restaurationsbetriebe einkehrte. Heute lädt Treisberg nicht nur zur Einkehr, sondern auch zur „Fernsicht“ ein: auf 663 Metern über Normalnull (NN) des durch den Amsterdamer Pegel bestimmten Mittelwassers der Nordsee erhebt sich seit 1987 ein vom damaligen Umlandverband Frankfurt errichteter 34 Meter hoher Aussichtsturm, der bei klarem Wetter eine fantastische Fernsicht bis zum Pfälzer Wald, zum Hunsrück, zum Westerwald, zum Vogelsberg und zur Rhön ermöglicht. Von dieser exponierten Stelle hat man allerdings auch eine unbeschreibliche Aussicht auf den mit fast 135.000 Hektar Fläche zweitgrößten Naturpark Hessens, der für sich selbst in Anspruch nimmt, „die Schönheit des Taunus für jedermann umweltverträglich zugänglich“ zu machen. Diesem Slogan ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Das Offenhalten von Waldwiesentälern, die ohne landwirtschaftliche Nutzung vernässen und damit fast unpflegbar werden, ist eines der Hauptprobleme der Landschaftspflege im Naturpark. Mit einem Mähbalken am Loipenspurgerät ist es hier dem Naturpark-Mitarbeiter Günther Beier möglich, auch vernässte Wiesen wie im oberen Weiltal vor der Verbuschung zu schützen. 27

von Josef Braun, Bürgermeister a. D. der Gemeinde Schmitten<br />

Eine Erfolgsgeschichte wird <strong>50</strong><br />

In der Rückschau erscheint es heute denjenigen, die bei der<br />

Gründung des <strong>Naturpark</strong>s vor fünf Jahrzehnten an entscheidender<br />

Stelle mitgewirkt haben, immer noch unverständlich,<br />

dass doch gerade aus dem Usinger Land relativ viele Vorbehalte<br />

geäußert wurden. Da wurden Argumente ins Feld geführt,<br />

die von einer enormen <strong>Zu</strong>nahme des Pkw-Verkehrs ins<br />

Usinger Land ausgingen bis hin zu der Annahme, dass die bislang<br />

unberührte Natur Schaden nehmen würde. Da war auch<br />

etwas zu spüren von der unterschwelligen Befürchtung, von<br />

den „Städtern vereinnahmt“ zu werden.<br />

Jetzt zeigt sich, dass all diese Annahmen unbegründet waren<br />

und sich der <strong>Naturpark</strong> als das präsentiert, was seinerzeit die<br />

wenigsten zu hoffen gewagt haben, nämlich als Erfolgsgeschichte,<br />

die überregionale Reputation genießt. Auf Schmittener Gemarkung<br />

und (fast) mitten im Herz des <strong>Naturpark</strong>s liegt mit dem<br />

Großen Feldberg nicht nur die zweithöchste Erhebung Hessens,<br />

sondern auch das Wahrzeichen einer ganzen Region. Schmitten<br />

macht Werbung mit der Aussage „das Höchste im Taunus“ und<br />

kann überdies auch für sich ins Feld führen, dass 75 % seiner<br />

Gemarkungsfläche von 35 km 2 mit Wald bestanden sind, der von<br />

herrlichen Wanderwegen durchzogen ist. Ich persönlich besitze<br />

noch den ersten Wanderführer aus dem Jahr 1973, der seinerzeit<br />

unter Federführung des damaligen Landrates des Kreises Usingen,<br />

Dr. Rudolf Thierbach, herausgegeben wurde. In <strong>diesem</strong><br />

Wanderführer habe ich akribisch die einzelnen Touren und die<br />

zurückgelegte Wanderzeit eingetragen, wenn ich per pedes<br />

apostolorum die schönen Taunuswälder durchstreift habe.<br />

Gerne erinnere ich mich auch noch an den Nachfolger Dr. Thierbachs,<br />

Landrat Werner Herr, der die beiden vereinigten Landkreise<br />

Usingen und Obertaunus als politischer Wahlbeamter<br />

anführte. Werner Herr hatte eine Lieblingsstrecke, die über die<br />

Schmittener Gemarkung führte: er bevorzugte den Wander-<br />

<strong>50</strong> Jahre <strong>Naturpark</strong> <strong>Hochtaunus</strong><br />

1962 – 2012<br />

weg von Seelenberg zum Treisberg, wo er gerne in einer der<br />

alteingesessenen Restaurationsbetriebe einkehrte.<br />

Heute lädt Treisberg nicht nur zur Einkehr, sondern auch zur<br />

„Fernsicht“ ein: auf 663 Metern über Normalnull (NN) des<br />

durch den Amsterdamer Pegel bestimmten Mittelwassers der<br />

Nordsee erhebt sich seit 1987 ein vom damaligen Umlandverband<br />

Frankfurt errichteter 34 Meter hoher Aussichtsturm, der<br />

bei klarem Wetter eine fantastische Fernsicht bis zum Pfälzer<br />

Wald, zum Hunsrück, zum Westerwald, zum Vogelsberg und<br />

zur Rhön ermöglicht. Von dieser exponierten Stelle hat man<br />

allerdings auch eine unbeschreibliche Aussicht auf den mit<br />

fast 135.000 Hektar Fläche zweitgrößten <strong>Naturpark</strong> Hessens,<br />

der für sich selbst in Anspruch nimmt, „die Schönheit des Taunus<br />

für jedermann umweltverträglich zugänglich“ zu machen.<br />

Diesem Slogan ist eigentlich nichts hinzuzufügen.<br />

Das Offenhalten von Waldwiesentälern, die ohne landwirtschaftliche<br />

Nutzung vernässen und damit fast unpflegbar werden, ist<br />

eines der Hauptprobleme der Landschaftspflege im <strong>Naturpark</strong>.<br />

Mit einem Mähbalken am Loipenspurgerät ist es hier dem <strong>Naturpark</strong>-Mitarbeiter<br />

Günther Beier möglich, auch vernässte Wiesen<br />

wie im oberen Weiltal vor der Verbuschung zu schützen.<br />

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