Jubiläum Naturpark Hochtaunus feiert 50-jähriges Zu diesem
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<strong>50</strong> Jahre <strong>Naturpark</strong> <strong>Hochtaunus</strong><br />
1962 – 2012<br />
Gemeinde Anspach die Standortentscheidung. Vorrangig aber<br />
waren für mich die Nähe zur Saalburg und die ökologischen<br />
Grundlagen. Der schon am Anfang ins Auge gefasste Waldlehrpfad<br />
verbindet heute noch die beiden herausragenden<br />
Kultureinrichtungen. Besucher, die von weiter her kommen,<br />
können beide Museen an einem Tag besuchen.<br />
Eng verbunden mit dem <strong>Naturpark</strong>gedanken waren für mich<br />
die natürlichen Bedingungen des Standorts. Bei den Wiesenflächen<br />
im Hessenparkgelände handelt es sich um vernässte<br />
Grenzertragsböden. Ihre mangelhafte Qualität für die Landwirte<br />
ist dagegen ein großer Vorteil für den Hessenpark. Sein<br />
Gelände liegt im Bereich eines Quellwasserhorizontes, der<br />
das Wasser aus dem klüftigen Quarzit des Taunuskammes für<br />
Teiche und Mühlbäche bereithält. Die artenreiche Wiesenflora<br />
rührt aus der extensiven, zum Teil nur einschürigen Mähnutzung.<br />
Während im Wald ausgedehnte Maiglöckchenfelder<br />
zu finden sind, konnten sich eine Reihe von Orchideen-Arten<br />
und Märzbecher bis heute im Bach- und Wiesenbereich erhalten.<br />
22<br />
Das Hessenparkgelände zählte bis zur Anwendung künstlicher<br />
Dünger im <strong>Zu</strong>ge der Autarkiepolitik des „Dritten Reiches“<br />
1936/37 zum bevorzugten Botanisiergebiet der Frankfurter<br />
Universität.<br />
Aber nicht nur die Boden-Klima-Bedingungen sprechen für<br />
den Standort, sondern auch die Landschaftsformung. Hier finden<br />
sich im Blick auf ihr Relief die wichtigsten Raumelemente<br />
Hessens unmittelbar nebeneinander: der völlig bewaldete<br />
bis auf 600-700 m aufsteigende Taunuskamm und das offene<br />
Kulturland des Wehrheimer Beckens am Oberlauf des Erlenbachs.<br />
Damit repräsentiert der Raum um den Hessenpark eindrucksvoll<br />
die abwechslungsreiche hessische Landschaft. Der<br />
Hessenpark wird damit sowohl von seiner Raumbeschaffenheit<br />
als auch durch seinen siedlungsgeographischen wie wirtschafts-<br />
und sozialhistorisch exemplarischen Charakter zu<br />
dem gemacht, was ein Freilichtmuseum nach den Vorstellungen<br />
des Internationalen Museumsrates (ICOM) sein soll – und<br />
der <strong>Naturpark</strong> hat dabei mitgewirkt.