Kurzurlaub in Amsterdam - Escales-Verlag
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<strong>Kurzurlaub</strong> <strong>in</strong> <strong>Amsterdam</strong><br />
mit Hilfe e<strong>in</strong> paar flache Stufen zum Begijnenhof h<strong>in</strong> überw<strong>in</strong>den.<br />
Weiter geht es zum Spui und zur Kalverstraat, zwei beliebten<br />
kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>kaufsstraßen. Hier reihen sich viele Cafés, Restaurants,<br />
orig<strong>in</strong>elle Geschäfte und Bars ane<strong>in</strong>ander, die zum<br />
Bummeln oder zu e<strong>in</strong>em Imbiss e<strong>in</strong>laden.<br />
Von hier aus ist bald der berühmteste Blumenmarkt von<br />
<strong>Amsterdam</strong> am Flüsschen S<strong>in</strong>gel erreicht. Das reichhaltige<br />
und günstige Angebot an Blumen, besonders Tulpen und<br />
Tulpenzwiebeln, ist e<strong>in</strong>e Freude für <strong>Amsterdam</strong>er wie Touristen<br />
und natürlich für jeden, der e<strong>in</strong>e Kamera dabei hat. Hier reiht<br />
sich Stand an Stand voll bunter Blumen nebene<strong>in</strong>ander.<br />
Der Bürgersteig und die Zugänge s<strong>in</strong>d eben und meist gut mit<br />
dem Rollstuhl befahrbar. Im Inneren ist natürlich jeder Laden<br />
unterschiedlich vollgestellt, manche s<strong>in</strong>d aber auch bequem<br />
mit dem Rolli e<strong>in</strong>fahrbar, und die freundlichen Händler helfen<br />
gerne weiter.<br />
Auf der anderen Straßenseite bef<strong>in</strong>den sich allerlei Souvenirgeschäfte,<br />
wo Tassen, T-Shirts und Käse auf Touristen aus<br />
aller Welt warten, die Mitbr<strong>in</strong>gsel suchen. Viele haben barrierefreie<br />
E<strong>in</strong>gänge und s<strong>in</strong>d gut durchfahrbar, wie etwa der Hängemattenladen.<br />
Allgeme<strong>in</strong> ist der Blumenmarkt an der S<strong>in</strong>gel e<strong>in</strong> Muss für<br />
Besucher von <strong>Amsterdam</strong>. Allerd<strong>in</strong>gs ist der Weg, wenn viele<br />
Besucher unterwegs s<strong>in</strong>d, kaum für Rollstuhlfahrer befahrbar.<br />
Also empfiehlt es sich als Rollifahrer, besser nicht am Samstag<br />
auf den Markt zu gehen. Er ist täglich von 9.30-18.00 Uhr<br />
geöffnet.<br />
Die S<strong>in</strong>gel mündet am Fuß des Munttoren, dem ehemaligen<br />
Münzturm der Stadt, auf der anderen Seite der Mündung<br />
beg<strong>in</strong>nt der Leidseple<strong>in</strong> nahe der Kalverstraat. Wer vom Shoppen<br />
noch nicht genug hat, kommt hier auf se<strong>in</strong>e Kosten, oder<br />
nach und nach zu e<strong>in</strong>em leeren Geldbeutel. Denn die Leidsestraße<br />
wird immer teurer und exquisiter, je weiter man ihr über<br />
Rollstuhl-Kurier 3-2011<br />
Blumenmarkt an der S<strong>in</strong>gel.<br />
Die Pr<strong>in</strong>sen-Gracht.<br />
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den Grachtengürtel und aus dem Zentrum h<strong>in</strong>aus folgt. Noble<br />
Geschäfte, Cafés und Lokale erwarten die kauffreudigen<br />
Besucher.<br />
Am Ende der Straße bef<strong>in</strong>det sich der Platz Leidseple<strong>in</strong>, um<br />
den herum zahlreiche Ausgehmöglichkeiten wie Bars, Theater<br />
und Restaurants angesiedelt s<strong>in</strong>d.<br />
Wer nun e<strong>in</strong>e Pause vom langen Bummeln und e<strong>in</strong> köstliches<br />
Essen zur Stärkung braucht, für den ist das Wagamama nicht<br />
mehr weit. In der Max-Euweple<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> wenig verborgen vor<br />
dem pulsierenden Leben der Shopp<strong>in</strong>gmeile, kann sich jeder<br />
Gast am ausgezeichneten asiatischen Essen erfreuen.<br />
Das Lokal mausert sich langsam zu e<strong>in</strong>em Geheimtipp für die<br />
Liebhaber von schlichter, aber authentischer asiatischer<br />
Küche, die sich <strong>in</strong> der geselligen Atmosphäre ihre großen<br />
Nudelsuppenportionen schmecken lassen möchten. Die<br />
Hauptgerichte s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>em Preis von durchschnittlich 12,-<br />
Euro für diese Gegend nicht teuer.<br />
Tipp: Das Chicken Itame oder das Yasai Itame mit pikantem<br />
Tofu s<strong>in</strong>d ausgezeichnet. Zum Nachtisch verführt unter anderem<br />
der Chocolate Fudge Cake.<br />
Das Ambiente ist schlicht und modern. An langen Tischen sitzen<br />
die Gäste auf Bänken nebene<strong>in</strong>ander, weswegen Rollifahrer<br />
am besten die Kopfenden anfahren. Das Restaurant hat<br />
e<strong>in</strong>en breiten ebenerdigen E<strong>in</strong>gangsbereich und genügend<br />
Raum zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Tischen. Das Beh<strong>in</strong>derten-WC<br />
mit Umsitzmöglichkeit von l<strong>in</strong>ks ist für Elektrorollstühle leider<br />
e<strong>in</strong> wenig zu schmal geschnitten.<br />
Adresse: Wagamama, Max-Euweple<strong>in</strong> 10, 1017 MB <strong>Amsterdam</strong>,<br />
(0030 (0)20) 528 77 78, www.wagamama.nl.<br />
Wer vom Blumenmarkt an der S<strong>in</strong>gel aus lieber nicht mehr<br />
bummeln, sondern Kultur erleben möchte, kann dem Fluss<br />
Amstel weiter folgen, am Munttoren vorbei und über die<br />
berühmte Brücke Blauwe Brug zum Waterloople<strong>in</strong>.<br />
Hält man sich l<strong>in</strong>ks, gelangt man zum alten Haus Rembrandts<br />
mit angeschlossenem Museum. Rembrandt van Rijn gehört<br />
zu den berühmtesten Künstlern der Niederlande. Se<strong>in</strong> Schaffen<br />
fiel <strong>in</strong> das Goldene Zeitalter der niederländischen Blütezeit<br />
im Barock. In das repräsentative Haus <strong>in</strong> der Judenbreestraat<br />
zog Rembrandt 1639 mit se<strong>in</strong>er damaligen und sehr wohlhabenden<br />
Frau Saskia. Gut 15 Jahre sollte er hier leben und wirken,<br />
Radierungen, Zeichnungen und Gemälde erschaffen, mit<br />
Tulpenzwiebeln handeln und se<strong>in</strong>e exquisite Kuriositätensammlung<br />
erweitern.<br />
Saskia starb 1642 mit nur 29 Jahren und h<strong>in</strong>terließ Rembrandt<br />
ihr Vermögen und den geme<strong>in</strong>samen Sohn Titus. Rembrandt<br />
verliebte sich bald darauf <strong>in</strong> Hendrickje Stoffels, se<strong>in</strong>e Haushälter<strong>in</strong><br />
und Ziehmutter von Titus. Er lebte mit ihr "<strong>in</strong> Sünde",<br />
sehr zum Missfallen der Kirche. Als 1654 die geme<strong>in</strong>same<br />
Tochter Cornelia geboren wurde, klagte die Reformierte Kirche<br />
Hendrickje der Hurerei an und ließ Rembrandt <strong>in</strong> Ungnade fal-