Kurzurlaub in Amsterdam - Escales-Verlag

Im obersten Stockwerk der Bibliothek befindet sich das Café
"La Plaza" mit einem wunderschönen Ausblick über den
Museumshafen und ganz Amsterdam. Hier sollte man unbedingt
seine Kamera dabeihaben und sich zumindest die Zeit
für einen Kaffee bei schöner Aussicht nehmen.
Das Café selbst ist sehr zu empfehlen. Die Speisen sind appetitlich
angerichtet und günstig. Alles ist größtenteils auf Selbstbedienung
ausgelegt und auch für Rollstuhlfahrer in gut
erreichbarer Höhe drapiert. Lediglich die Türen zur Außenterrasse
hin sind etwas schwergängig, ansonsten ist das Café
barrierefrei.
Neben der OBA direkt mit Blick auf die historischen Schiffe des
Schifffahrtsmuseums liegt das italienische Restaurant Vapiano.
Lokale der Kette gibt es in vielen deutschen Städten. Wer
das Vapiano bereits kennt und schätzt, wird sich auch hier
wohlfühlen. Es gibt gute italienische Küche, preiswert, reichlich
und in einem Ambiente, das einerseits schlicht modern und
andererseits angereichert mit liebevollen Details ist. Jeder
Gast bestellt das
Essen seiner Wahl
an einer Theke, wo
es vor seinen
Augen von den
Köchen frisch
zubereitet wird, und
nimmt es dann
selbst mit zu seinem
Tisch. Der Seiteneingang
links
ist barrierefrei. Ein Lift bringt Rollifahrer in den ersten Stock,
wo unterfahrbare Tische stehen. Ebenfalls angenehm von der
Höhe her sind die Tischchen der Terrasse im Freien mit Blick
auf die Boote.
Adresse: Vapiano Ode Amsterdam BV, Oosterdokskade 145,
Amsterdam, 1011 DL, (0031 (0)20) 420 18 25.
Das Nemo-Wissenschafts- und Technologie-Museum ist
über eine breite Fußgängerbrücke erreichbar. Wie der grüne
Bug eines riesenhaften Schiffes ragt es
hoch hinter dem alten Segelschiff
"Amsterdam" auf. Das Wissenschaftsund
Technikmuseum ist vor allem für
Kinder konzipiert. Aber Besucher in
jedem Alter werden hier Neues und
Interessantes entdecken und ausprobieren
können. Auf vier Ebenen wird an
Simulatoren Zukunftstechnologie entdeckt
und erlebt. Hier ist es ausdrücklich
verboten, nichts anzufassen. Wer dieses
Museum besucht, kommt mit einer
umso größeren Faszination für Technik
und einem Kopf voller neuer Ideen nach
Hause. Am beliebtesten ist die interaktive
Museumswelt des Nemo bei Grundschulklassen.
Tipp: vom Café auf dem Dach aus hat
man einen wunderschönen Blick weit
über die Amsterdamer Innenstadt hinweg.
Rollstuhlfahrer können dieses Museum
nahezu uneingeschränkt erleben.
Der Seiteneingang rechts vom Haupteingang
ist breit und schwellenlos. Der
Eingang ist ebenfalls barrierefrei, und
ein Lift bringt die Besucher zu allen Etagen.
Rollstühle können auf Anfrage an
der Kasse ausgeliehen werden. Auf fast
jeder Ebene befindet sich ein auch für
E-Rollis geeignetes WC. So ist bei-
spielsweise das Behinderten-WC
im Erdgeschoss geräumig und verfügt
an der Toilette über beidseitige
Haltegriffe, von denen der linke
hochklappbar ist.
Adresse: Science Center Nemo,
Oosterdok 2, 1011VX Amsterdam,
Telefon (0031 (0)20) 531 32 33, Fax (0031 (0)20) 531 35 35,
E-Mail: info@e-nemo.nl. Die englischsprachige Internetseite
finden Sie unter www.e-nemo.nl. Am Geburtstag der Königin
am 30. April sowie dem ersten und zweiten Weihnachtstag ist
das Museum geschlossen.
Übrigens: das imposante Segelschiff "Amsterdam", das im
Museumshafen direkt vor dem Eingang des Nemo vor Anker
liegt, ist das Resultat einer neuzeitlichen Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.
Denn die Amsterdam ist das stolze Ergebnis dessen,
was arbeitslose Jugendliche, gefördert und entlohnt von
der Stadt, unter fachkundiger Leitung erschaffen können: den
originalgetreuen Nachbau des schönen Seglers im Zentrum
der gleichnamigen Stadt.
Im südlichen Zentrum, am Rande zum Grachtengürtel, gibt
es vieles zu entdecken. Vom Dam aus gelangt man über den
Voorburgwall vorbei am Historischen Museum von
Amsterdam zum Begijnhof. Rund um den idyllischen Hof
lebten seit dem 14. Jahrhundert schon sogenannte Begijnen,
ledige Frauen oder Witwen. Sie folgten den strengen Regeln
von Laienschwestern, hatten aber kein Gelübde abgelegt. Hier
steht das älteste Holzhäuschen der Niederlande, es trägt die
Hausnummer 34.
Heute leben in dieser kleinen Ruheoase mitten im bunten Treiben
der Stadt vor allem ältere Damen, die ihre Blümchen liebevoll
pflegen. Allzu großer Touristenandrang ist für manche
Bewohnerin eine geduldig ertragene Belastung. Wer sich für
einen Moment der Ruhe im Innenhof oder den Blick auf das
alte Holzhaus erkenntlich zeigen mag, der könnte einer
Bewohnerin bestimmt eine Freude mit einem kleinen Tulpenstrauß
vom nahen Blumenmarkt machen. Rollifahrer müssen
- 11 - Rollstuhl-Kurier 3-2011