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Kurzurlaub in Amsterdam - Escales-Verlag

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<strong>Kurzurlaub</strong> <strong>in</strong> <strong>Amsterdam</strong><br />

Zunächst war die Buchung über das Internet nicht e<strong>in</strong>fach,<br />

denn erstens gab es Differenzen über Zahl der Rollizimmer je<br />

nach Buchungsschritt. Mal waren es drei Rollizimmer, mal nur<br />

e<strong>in</strong>es. E<strong>in</strong>e Telefonnummer des Hotels wird jedoch im Internet<br />

nicht angegeben. Also erfolgen Buchung und Anfrage per E-<br />

Mail. Die Zimmerbuchung wird uns zwar bestätigt, von e<strong>in</strong>em<br />

barrierefreiem Doppelzimmer steht allerd<strong>in</strong>gs nichts mehr <strong>in</strong><br />

der Antwort.<br />

Ke<strong>in</strong> Problem, wir schreiben noch e<strong>in</strong>mal an das Ibis <strong>Amsterdam</strong><br />

Centre und bitten um Bestätigung, dass das Zimmer rollstuhlgerecht<br />

ist. Ke<strong>in</strong>e Antwort. E<strong>in</strong>e zweite Anfrage lassen wir<br />

e<strong>in</strong> paar Tage später folgen. Erneut ke<strong>in</strong>e Antwort. Schließlich<br />

schreiben wir e<strong>in</strong>e E-Mail an die Leitung der Ibis-Kette Niederlande<br />

und erhalten nach weiteren zwei Tagen die gewünschte<br />

Bestätigung. Geht doch.<br />

Vor Ort treffen wir auf das erwartete Ambiente der Ibis-Ketten,<br />

schlichter Chic mit schöner Blumendekoration, freundlicher<br />

Service und e<strong>in</strong>e positive Überraschung: da wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

ke<strong>in</strong> anderes rolligerechtes Zimmer bei unserer Buchung frei<br />

war, hat man uns trotz des normalen Ibis-Tarifes <strong>in</strong>s Penthouse<br />

e<strong>in</strong>quartiert: uns erwartet e<strong>in</strong>e geräumige rollstuhlgerechte<br />

Suite mit traumhaftem Panorama über der <strong>Amsterdam</strong>er<br />

City.<br />

An zwei Seiten des Raumes s<strong>in</strong>d die Wände e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Fensterfront.<br />

L<strong>in</strong>ks bef<strong>in</strong>det sich der hübsch verzierte Hauptbahnhof,<br />

die Züge s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs nicht zu hören. Von dort kann der<br />

Blick über e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Kanal und das Panorama der <strong>Amsterdam</strong>er<br />

Innenstadt schweifen.<br />

Die Lage des Ibis <strong>Amsterdam</strong> Centre ist e<strong>in</strong> Traum. Es liegt<br />

direkt neben dem Hauptbahnhof, und von der Tür aus rollt man<br />

direkt <strong>in</strong> die <strong>Amsterdam</strong>er Innenstadt. Alle Sehenswürdigkeiten<br />

s<strong>in</strong>d entweder leicht zu Fuß erreichbar, oder aber die passende<br />

Straßenbahn fährt direkt vor der Tür ab. Glücklich darf<br />

sich schätzen, wer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der oberen Stockwerke untergebracht<br />

ist und entweder den Cityblick genießen oder über den<br />

Bahnhof h<strong>in</strong>weg auf den Hafen schauen kann. In den unteren<br />

Stockwerken muss man sich womöglich mit der Aussicht auf<br />

e<strong>in</strong>e Hauswand oder auf die Bahngleise begnügen.<br />

Das Zimmer ist modern e<strong>in</strong>gerichtet, den Mittelpunkt bietet<br />

das große Doppelbett an der rechten Wand. Beim Übersetzen<br />

vom Rolli <strong>in</strong>s Bett gibt es jedoch e<strong>in</strong>e unangenehme Überraschung,<br />

denn das Bett hat Rollen, und die s<strong>in</strong>d dummerweise<br />

nicht feststellbar. Woher auch immer diese Idee kommt, es ist<br />

Rollstuhl-Kurier 3-2011<br />

- 20 -<br />

sehr ungünstig, wenn<br />

das Bett bei Berührung<br />

erst e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en halben<br />

Meter durch das<br />

Zimmer rollt. Ob Rollifahrer<br />

oder nicht, hier<br />

besteht leider Sturzgefahr.<br />

Und wir schaffen<br />

es auch nicht, herauszuf<strong>in</strong>den,<br />

wie man diese<br />

Rollen fixiert.<br />

E<strong>in</strong>e kurze Reklamation an der Rezeption, und b<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>es<br />

halben Tages ist das Problem gelöst: das Bett macht sich nicht<br />

mehr selbstständig.<br />

Das nächste Malheur wartet nach dem ersten längeren WC-<br />

Aufenthalt. Ich erspare Ihnen die Details, aber was mit e<strong>in</strong>er<br />

Spülung <strong>in</strong> die Kanalisation von <strong>Amsterdam</strong> verschw<strong>in</strong>den<br />

sollte, bewegt sich auch beim zweiten und dritten Versuch trotz<br />

Wasser ke<strong>in</strong>en Millimeter aus der Schüssel. Unangenehm. Es<br />

gibt nicht e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Toilettenbürste. Der Wasserlauf ist zu<br />

schwach. Was bleibt? Im Nachtzeug bei der Rezeption anrufen<br />

und den Service schicken lassen? Wahlweise mit angehaltenem<br />

Atem duschen oder mit reichlich Papier nachschieben.<br />

Außerdem fällt spätestens nach dem Duschen auf, dass<br />

sowohl Handtuchhaken als auch Ablageflächen im sonst<br />

geräumigen und schicken Bad fehlen. Ansche<strong>in</strong>end waren<br />

vom Innene<strong>in</strong>richtungsteam die Halterungen an WC und<br />

Dusche als Handtuchhalter fehl<strong>in</strong>terpretiert worden. Wie kann<br />

das noch ke<strong>in</strong> Gast reklamiert haben?<br />

Insgesamt ist das Bad allerd<strong>in</strong>gs<br />

barrierefrei, es gibt e<strong>in</strong>en klappbaren<br />

Haltegriff an der rechten<br />

WC-Seite, Haltegriffe an der<br />

ebenerdig e<strong>in</strong>fahrbaren Dusche<br />

und e<strong>in</strong> niedrig hängendes<br />

Waschbecken.<br />

Wir schildern unsere kle<strong>in</strong>en und e<strong>in</strong> wenig unangenehmen<br />

Probleme an der Rezeption. Dort ist man entrüstet, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

guten Hotel könne man etwas so unhygienisches wie e<strong>in</strong>e Toilettenbürste<br />

selbstverständlich nicht zulassen. Aha! Und nun?<br />

Das Wasser zum Spülen werde stärker gestellt und um neue<br />

Handtuchhaken und e<strong>in</strong> Ablagebord könne man sich zu<br />

Beg<strong>in</strong>n der kommenden Woche kümmern. Somit leider erst<br />

Traumblick vom beh<strong>in</strong>dertengerechten Zimmer des Hotel Ibis <strong>Amsterdam</strong> Centre auf die Stadt.

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