Untitled - Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt
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Es ist für mich ... die ideale Unterkunft für meine Tochter 62 Was ist für Sie das Pastor Angelicus? Das Pastor Angelicus ist für mich die ideale Unterkunft für meine Tochter. Mittlerweile hat es sich zu einem zweiten Zuhause entwickelt. Dies erkennt man daran, dass sie gerne ins Pastor kommt und in ihrem Verhalten ausgeglichener und weniger aggressiv ist. Sicher geht sie auch gerne wieder nach Hause. Aber auch dort ist ihr Verhalten im Laufe der Zeit umgänglicher geworden. Hat sich in den letzten Jahren etwas an der Betreuungsform im Pastor Angelicus geändert? Wie erleben Sie die Betreuung jetzt? An der Betreuung hat sich sehr viel geändert, meiner Meinung nach. Anfangs war es schwierig für mich als Mutter, denn im Vergleich zu früher, als Milena in der Schule integriert war, fehlte die Kommunikation mit den Betreuern. So war es nicht möglich am Leben meiner Tochter teilzunehmen. Dies jedoch wurde durch die Einführung eines Tagebuchs anders. So weiss ich, was am Tag passiert ist, was gemacht wurde und wie es meiner Tochter geht. Durch das Tagebuch ist es möglich an ihrem Leben teilzunehmen, auch wenn sie im Heim ist. Zu Hause lesen wir es dann gemeinsam und es ist jedesmal ein großes Vergnügen. Die Betreuung und auch die Betreuer selbst sind offener geworden und gehen mehr auf den Betreuten ein. Das Umfeld wird so gestaltet, dass sie sich wohl fühlen. Es tut gut, wenn auch der persönliche Kontakt gepflegt wird und die Erzieher sich telefonisch melden, nicht nur wenn es ein Problem gibt. Auch die regelmäßigen Sitzungen mit dem Betreuungsteam geben Sicherheit. Für Milena macht es keinen Unterschied mehr, ob sie Zu Hause ist oder im Heim. Oft ist sie sogar noch fröhlicher, wenn sie im Heim ist, denn dort ist mehr Abwechslung und Leben als zu Hause mit den Eltern alleine. Das einzige, was zu Hause noch besonders ist, ist das Eis essen gehen. Milena ist jetzt seit neun Jahren im Pastor. Es ist schön, dass Offenheit herrscht, und die Bereitschaft Dinge anzunehmen, von zu Hause aufzugreifen und weiterzumachen. Es ist eine Erleichterung, dass alle in die selbe Richtung arbeiten.
Was bedeutet für Sie Selbstbestimmung? Selbstbestimmung ist, dass Milena gefragt wird, was sie möchte. Dass sie selbst entscheiden kann, ob sie mitmacht oder nicht. Dass sie nicht gedrängt wird, sondern eintscheiden kann. Dass man ihr erklärt, was gemacht wird, und dass sie auch die Konsequenzen logisch vermittelt bekommt. Auch wenn sie sich selbst nicht mit Worten ausdrückt, versteht sie trotzdem. Es ist toll, dass sie ihre Aufgaben in der Gruppe hat, wie den Essenswagen zu holen und zurückzubringen. Sie kann selbst entscheiden, ob sie mit dem Bus fahren oder in den Garten möchte. Milena kann so ihr Leben selbst gestalten, wie es ihr gefällt - sie hat ihren Weg gefunden. Haben Sie auch bei Ihrem Angehörigen Veränderung bemerkt? Milena ist ausgeglichener. Ihre fröhlichen Phasen dauern länger. Ihr Interesse für verschiedene Dinge ist angestiegen. Sie ist neugieriger geworden. Wenn ich zu Hause koche muss ich aufpassen, denn sie will sehen was in den Töpfen ist. Auch was Kleidung betrifft, ist sie eigener geworden. Sie zeigt Selbstbestimmung ... ist, dass Milena gefragt wird, was sie möchte. uns, was sie anziehen will und was ihr nicht gefällt. Was wäre Ihr Traum für die Zukunft ihres Angehörigen? Das ist schwer zu beantworten. Dass sie Menschen um sich hat, die sich die Mühe machen, sie zu verstehen. Dass ich es als Mutter schaffe mich von ihr zu lösen, beziehungsweise dass Milena zeigen kann, dass ihr Leben im Pastor gut ist und ich mich lösen kann. Außerdem wünsche ich mir, dass Milena es irgendwann schafft, sich besser an neue Umgebungen anzupassen. So wäre es möglich mit ihr einmal irgendwo hin zu fahren, zum Beispiel zu ihrer Schwester ins Lechtal. Es wäre schon, wenn sie es schaffen würde sich auf solche Dinge einzulassen und dass es ihr dabei gut ginge, dass sie es gelassener annehmen kann einmal irgendwo anders zu sein, und so neue Erfahrungen machen könnte. Was wäre Ihr Traum für die Einrichtung Pastor Angelicus? Ich wünsche mir mehr Integration mit der „normalen“ Welt. Sobald die Integration in der Schule zu Ende ist, gibt es nur mehr ein Leben im Bekannten- 63
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Was bedeutet für Sie Selbstbestimmung?<br />
Selbstbestimmung ist, dass Milena<br />
gefragt wird, was sie möchte. Dass sie<br />
selbst entscheiden kann, ob sie mitmacht<br />
oder nicht. Dass sie nicht gedrängt<br />
wird, sondern eintscheiden<br />
kann. Dass man ihr erklärt, was gemacht<br />
wird, und dass sie auch die Konsequenzen<br />
logisch vermittelt bekommt.<br />
Auch wenn sie sich selbst nicht mit<br />
Worten ausdrückt, versteht sie trotzdem.<br />
Es ist toll, dass sie ihre Aufgaben<br />
in der Gruppe hat, wie den Essenswagen<br />
zu holen und zurückzubringen. Sie<br />
kann selbst entscheiden, ob sie mit dem<br />
Bus fahren oder in den Garten möchte.<br />
Milena kann so ihr Leben selbst gestalten,<br />
wie es ihr gefällt - sie hat ihren Weg<br />
gefunden.<br />
Haben Sie auch bei Ihrem Angehörigen<br />
Veränderung bemerkt?<br />
Milena ist ausgeglichener. Ihre fröhlichen<br />
Phasen dauern länger. Ihr Interesse<br />
für verschiedene Dinge ist angestiegen.<br />
Sie ist neugieriger geworden.<br />
Wenn ich zu Hause koche muss ich<br />
aufpassen, denn sie will sehen was in<br />
den Töpfen ist. Auch was Kleidung betrifft,<br />
ist sie eigener geworden. Sie zeigt<br />
Selbstbestimmung<br />
... ist, dass Milena gefragt wird, was sie möchte.<br />
uns, was sie anziehen will und was ihr<br />
nicht gefällt.<br />
Was wäre Ihr Traum für die Zukunft<br />
ihres Angehörigen?<br />
Das ist schwer zu beantworten. Dass<br />
sie Menschen um sich hat, die sich die<br />
Mühe machen, sie zu verstehen. Dass<br />
ich es als Mutter schaffe mich von ihr<br />
zu lösen, beziehungsweise dass Milena<br />
zeigen kann, dass ihr Leben im Pastor<br />
gut ist und ich mich lösen kann.<br />
Außerdem wünsche ich mir, dass Milena<br />
es irgendwann schafft, sich besser<br />
an neue Umgebungen anzupassen. So<br />
wäre es möglich mit ihr einmal irgendwo<br />
hin zu fahren, zum Beispiel zu ihrer<br />
Schwester ins Lechtal. Es wäre schon,<br />
wenn sie es schaffen würde sich auf solche<br />
Dinge einzulassen und dass es ihr<br />
dabei gut ginge, dass sie es gelassener<br />
annehmen kann einmal irgendwo anders<br />
zu sein, und so neue Erfahrungen<br />
machen könnte.<br />
Was wäre Ihr Traum für die Einrichtung<br />
Pastor Angelicus?<br />
Ich wünsche mir mehr Integration mit<br />
der „normalen“ Welt. Sobald die Integration<br />
in der Schule zu Ende ist, gibt<br />
es nur mehr ein Leben im Bekannten-<br />
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