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Untitled - Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt

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<strong>Bezirksgemeinschaft</strong><br />

<strong>Burggrafenamt</strong><br />

Comunità Comprensoriale<br />

Burgraviato<br />

Herausgeber <strong>Bezirksgemeinschaft</strong> <strong>Burggrafenamt</strong>, Sozialdienste, Dienst für Menschen mit Behinderung<br />

Editore Comunità Comprensoriale Burgraviato, Servizi sociali, Servizio per persone con disabilità<br />

Gestaltung online-meran.it Druck_stampa GruberDruck Lana 09_08<br />

Titelseite_Text von Lore Dosser Foto_Pastor Angelicus Foto S. 8, 10_Assessorat für Bauten, ladinische Schule und Kultur


1998_2008<br />

Pastor Angelicus


Festschrift<br />

Zu Recht sagt man ...<br />

4<br />

Politik habe die Aufgabe, Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, damit Menschen<br />

ihr Leben eigenverantwortlich<br />

und selbständig gestalten können. In<br />

dieser vorzüglich gemachten Festschrift<br />

werden viele Stimmen und Bilder aus<br />

zehn Jahren „Pastor Angelicus“ gegenwärtig.<br />

Es entsteht der Gesamteindruck<br />

einer schönen und großzügig gebauten<br />

Einrichtung, in der sich Betreute und<br />

Betreuende verwirklichen und wohl<br />

fühlen. Was könnte uns, die wir als<br />

Landesregierung die politische Verantwortung<br />

für diese Rahmenbedingung<br />

innehaben und sie weiter tragen, mehr<br />

Freude machen?<br />

„Pastor“ heißt Hirte – dieser Name<br />

eignet sich, um an einen täglichen<br />

Auftrag zu erinnern. Den Auftrag, solidarisch<br />

für die Schwächeren und die<br />

Schutzbefohlenen da zu sein und ihnen<br />

die bestmöglichen Chancen zu geben.<br />

So, wie es im Pastor Angelicus gelebt<br />

wird. Dass das gemeinsame Werk für<br />

viele weitere Jahrzehnte dauerhaft sein<br />

möge, wünscht<br />

Ihr Dr. Richard Theiner, Landesrat<br />

Non a torto si sostiene che è compito<br />

della politica creare le condizioni che<br />

permettano alle persone di gestire autonomamente<br />

la propria vita ed essere<br />

indipendenti. Questo eccezionale scritto<br />

commemorativo raccoglie molte<br />

voci ed immagini che descrivono i dieci<br />

anni di attività del „Pastor Angelicus“.<br />

Se ne coglie l‘immagine di una struttura<br />

bella ed ampia, in cui assistiti ed assistenti<br />

possono realizzarsi e star bene.<br />

Cosa potrebbe far maggiormente piacere<br />

a noi, che come organo di governo<br />

provinciale abbiamo la responsabilità<br />

politica di creare queste condizioni ? Il<br />

nome stesso di questa struttura, „Pastor“,<br />

sta a ricordare che si tratta di un<br />

compito da assolvere quotidianamente.<br />

Il compito è quello di essere a disposizione<br />

dei più deboli e dei propri assistiti<br />

in modo solidale, offrendo loro le<br />

migliori possibilità. Ed è così che viene<br />

vissuto al Pastor Angelicus.<br />

Con i migliori auguri che quest‘opera,<br />

frutto di un impegno comune, possa<br />

perdurare per molti decenni a venire,<br />

saluto cordialmente<br />

Dott. Richard Theiner, assessore prov.


In diesem Jahr haben wir Grund zur<br />

Freude, denn wir können das 10jährige<br />

Bestehen der Einrichtung „Pastor Angelicus“<br />

gemeinsam feiern.<br />

Die Menschen mit Behinderung, ihre<br />

Angehörigen und die MitarbeiterInnen<br />

haben mit viel Idealismus die Lebendigkeit<br />

der Einrichtung in den vergangenen<br />

Jahren geprägt.<br />

Diese Festschrift gibt einen beeindruckenden<br />

Rückblick auf die Anfänge der<br />

Einrichtung im Jahr 1998 und ihren<br />

erfolgreichen Ausbau. Dabei kann man<br />

stolz behaupten, dass die Einrichtung<br />

für die Bewohner zugleich Arbeitsstätte<br />

und Zuhause ist, Vertrauen und<br />

Sicherheit den Eltern und Angehörigen<br />

bietet und als Treffpunkt für Feste und<br />

Feierlichkeiten gern besucht wird.<br />

Die Menschen mit Behinderung stehen<br />

im Zentrum der Festschrift und<br />

die Bilder vermitteln zu Recht den farbenfrohen<br />

Alltag in den verschiedenen<br />

Aspekten. Diese Einrichtung zeigt, was<br />

Menschen mit Behinderung und die<br />

MitarbeiterInnen in den vergangenen<br />

Jahren gemeinsam geschaffen haben,<br />

wofür ich allen danke.<br />

Ignaz Ladurner, Präsident der<br />

<strong>Bezirksgemeinschaft</strong> <strong>Burggrafenamt</strong><br />

mit viel Idealismus<br />

Quest'anno abbiamo motivo di gioire,<br />

celebriamo insieme infatti il decimo<br />

anniversario del "Pastor Angelicus".<br />

Le persone disabili, i loro familiari ed i<br />

collaboratori hanno contribuito in questi<br />

anni, con idealismo e molta disponibilità,<br />

ad imprimere grande vitalità alla<br />

struttura.<br />

Questa pubblicazione dà una retrospettiva<br />

sugli albori della struttura e sul suo<br />

eccezionale sviluppo successivo. Con<br />

orgoglio possiamo affermare che questa<br />

struttura è per i suoi ospiti sia casa che<br />

posto di lavoro, offre fiducia e sicurezza<br />

ai familiari ed amici ed è punto di ritrovo<br />

apprezzato per feste e ricorrenze.<br />

Le persone disabili sono l'argomento<br />

della pubblicazione, le cui immagini<br />

testimoniano concretamente quanto<br />

sia variegata in questa struttura la vita<br />

quotidiana, in tutti i suoi aspetti. Questa<br />

struttura mostra, quanto siano stati<br />

capaci di costruire le persone disabili<br />

insieme ai loro accompagnatori nel corso<br />

di questi anni. Ringrazio tutti coloro<br />

che negli anni hanno collaborato con il<br />

"Pastor Angelicus" con grande impegno<br />

e disponibilità.<br />

Ignaz Ladurner, Presidente della<br />

Comunità Comprensoriale Burgraviato<br />

die Lebendigkeit der Einrichtung geprägt ...<br />

5


10 Jahre<br />

1998<br />

8<br />

Bis Sommer 1998 waren die Menschen<br />

mit Behinderung der <strong>Bezirksgemeinschaft</strong><br />

<strong>Burggrafenamt</strong> in vier kleinen<br />

Einrichtungen im Stadtgebiet von Meran<br />

untergebracht. Der bevorstehende<br />

Einzug in ein einziges großes Haus bedeutete<br />

nicht nur für die Menschen mit<br />

Behinderung und deren Angehörige,<br />

sondern auch für die Mitarbeiter eine<br />

große Herausforderung.<br />

Als Unterstützung in der Vorbereitungsphase<br />

des Umzuges begleitete<br />

der Supervisor Dr. Rainer Borel die<br />

pädagogischen Mitarbeiter der Einrichtungen<br />

bei der Neukonzeption der<br />

Gruppenschwerpunkte.<br />

In den verschiedenen Vorbereitungstreffen<br />

wurde entschieden, dass die<br />

Gruppen nicht mehr nach ihrer Sprachgruppe<br />

getrennt werden, sondern dass<br />

bei der Einteilung der Personen die Fähigkeiten<br />

und Interessen der Menschen<br />

mit Behinderung im Vordergrund stehen.<br />

Trotz einiger Vorbehalte der pädagogischen<br />

Mitarbeiter und einiger Angehöriger<br />

hat sich diese Entscheidung<br />

bewährt und die Kommunikation zwischen<br />

Klienten und pädagogischen Mitarbeitern<br />

gestaltete sich erfolgreich.<br />

In dieser Vorbereitungphase haben<br />

sich die Mitarbeiter, zusätzlich zu den<br />

bestehenden, auch für neue Gruppenschwerpunkte<br />

im Dienstleistungsbereich<br />

entschieden. So entstand<br />

beispielsweise eine Hausgruppe, die<br />

Arbeiten im Speisesaal, in der Bar und<br />

im Geschäft verrichtete und außerdem<br />

auch Hausmeistertätigkeiten übernommen<br />

hat; u.a. Hof kehren und Garage<br />

säubern.<br />

Auch die Menschen mit Behinderung<br />

mussten auf den Umzug vorbereitet<br />

werden. Alle Gruppen haben die Einrichtung<br />

in der Endphase des Baus besucht.<br />

Die Menschen mit Behinderung wurden<br />

auch in der künstlerischen Gestaltung<br />

der neuen Einrichtung miteinbezogen<br />

und somit fand eine weitere<br />

Annäherung an das Pastor Angelicus<br />

statt.<br />

Der erste Eindruck des Gebäudes ist<br />

geprägt von den großen Fensterfronten.<br />

Diese Gestaltungsform wurde vom Architektenteam<br />

bewusst gewählt, um<br />

damit die Transparenz und Integration<br />

nach außen besonders zu unterstreichen<br />

und sichtbar zu machen.


Neben Werkräumen und Wohnräumen<br />

gibt es im Pastor Angelicus ein<br />

Schwimmbad, eine Turnhalle und eine<br />

Bar, welche auch für die Öffentlichkeit<br />

zugänglich sind. Diese Angebote sollen<br />

die Schranken und Vorurteile gegenüber<br />

einer Einrichtung und den Menschen<br />

mit Behinderung abbauen helfen<br />

und gleichzeitig die Gelegenheit bieten,<br />

dass sich Menschen mit und ohne Behinderung<br />

begegnen. Die Angebote<br />

wurden über die Jahre hinweg von<br />

Gruppen und Vereinen gern genutzt.<br />

Im Zuge der Jahre waren immer wieder<br />

verschiedene Umbauarbeiten nötig,<br />

da die Nachfrage nach Arbeits- und<br />

Wohnplätzen stetig anstieg. Während<br />

anfänglich 60 Menschen mit Behinderung<br />

die Arbeitsgruppen besuchten,<br />

finden mittlerweile 88 Menschen mit<br />

Behinderung, ihren Fähigkeiten und<br />

Interessen folgend, im Haus Beschäftigung.<br />

Auch im Wohnbereich stieg die<br />

Bewohnerzahl an: von ursprünglich 20<br />

auf derzeit 30 Heimbewohner.<br />

In den vergangenen Jahren veränderte<br />

sich auch der Betreuungsansatz der<br />

pädagogischen Mitarbeiter. In mehrjähriger<br />

Fortbildung wurde an einem<br />

Pastor Angelicus<br />

2008<br />

neuen Betreuungskonzept für die<br />

Einrichtung gearbeitet. Der Mensch<br />

mit Behinderung steht heute im Mittelpunkt<br />

der Begleitung und wird respektvoll<br />

und gleichwertig behandelt.<br />

Er kann mitbestimmen, in welchen Arbeitsgruppen<br />

er arbeiten möchte und<br />

wird in alltäglichen Entscheidungen<br />

miteinbezogen.<br />

Durch die damit entstandene neue<br />

Sichtweise erkannten die pädagogischen<br />

Mitarbeiter, dass die Menschen<br />

mit Behinderung über sehr viel mehr<br />

Fähigkeiten verfügen als angenommen<br />

wurde.<br />

Während die Arbeitstätigkeiten in der<br />

Anfangszeit besonders im Haus ausgeführt<br />

wurden, wurden in den letzten<br />

Jahren vermehrt Arbeitstätigkeiten<br />

außerhalb der Einrichtung gesucht.<br />

Die wertvolle Arbeit der Menschen mit<br />

Behinderung sollte dadurch für die Öffentlichkeit<br />

sichtbarer werden.<br />

Das Bestreben der Mitarbeiter ist es<br />

weiterhin, den Menschen mit Behinderung<br />

in seinen Fähigkeiten zu stärken,<br />

seine Arbeit sichtbar zu machen und<br />

ihn in alltägliche Entscheidungsprozesse<br />

miteinzubeziehen.<br />

9


Decennale del<br />

1998<br />

10<br />

Fino all᾿estate 1998 persone con disabilità<br />

assistite dalla Comunità Comprensoriale<br />

Burgraviato frequentavano<br />

quattro piccole strutture sul territorio<br />

comunale di Merano.<br />

L᾿imminente trasloco in un unico<br />

grande edificio comportò non solo per<br />

le persone disabili ed i loro familiari,<br />

ma anche per gli assistenti e collaboratori<br />

un grande impegno.<br />

Per fornire un sostegno nella fase preparatoria<br />

del trasloco il supervisore<br />

Dr. Rainer Borel accompagnò i collaboratori<br />

pedagogici della struttura<br />

nell᾿elaborazione delle tematiche centrali<br />

dei gruppi.<br />

Durante i diversi incontri preparatori<br />

fu deciso di non dividere più i gruppi<br />

in base alla lingua madre, ma di assegnare<br />

le persone ai gruppi in base alle<br />

loro abilità ed ai loro interessi.<br />

Nonostante grandi perplessità da parte<br />

di collaboratori pedagogici ed alcuni<br />

familiari, questa decisione si è rivelata<br />

giusta e la comunicazione fra clienti e<br />

personale pedagogico ebbe successo.<br />

In questa fase preparatoria i collaboratori<br />

decisero di introdurre anche nuovi<br />

temi per per creare nuovi gruppi nel<br />

settore dei servizi. Il gruppo casa si è<br />

quindi dedicato ai lavori in sala mensa,<br />

nel bar e nel negozio, assumendosi inoltre<br />

alcune mansioni proprie del custode,<br />

tra cui pulire il cortile ed il garage.<br />

Era necessario preparare al trasloco<br />

anche le persone con disabilità. Tutti i<br />

gruppi hanno visitato la struttura nella<br />

fase terminale di realizzazione.<br />

Le persone con disabilità sono state<br />

coinvolte anche nella fase creativa<br />

dell᾿arredo della nuova struttura, facendo<br />

così un ulteriore passo di avvicinamento<br />

al Pastor Angelicus.<br />

Il primo impatto con la costruzione è<br />

fortemente caratterizzato dalle grandi<br />

pareti finestrate. Questi elementi sono<br />

stati consapevolmente scelti dal gruppo<br />

di architetti per sottolineare soprattutto<br />

all᾿esterno, ovvero rendere visibili, i<br />

concetti di trasparenza e integrazione.<br />

Accanto a laboratori e spazi residenziali,<br />

sono stati inseriti nel Pastor Angelicus<br />

una piscina, una palestra ed un bar,<br />

accessibili anche dal pubblico esterno.<br />

Quest᾿offerta ha lo scopo di abbattere<br />

le barriere ed i pregiudizi nei confronti<br />

di una grande struttura e delle persone


con disabilità, nel contempo intende<br />

creare spazi d᾿incontro fra persone con<br />

e senza disabilità. Negli anni passati<br />

quest᾿offerta è stata utilizzata volentieri<br />

da diversi gruppi ed associazioni.<br />

A causa della crescente domanda di<br />

posti di lavoro e di alloggio nel corso<br />

degli anni si sono resi spesso necessari<br />

diversi lavori di adeguamento.<br />

Mentre inizialmente erano 60 le persone<br />

con disabilità che frequentavano i<br />

gruppi di lavoro, ora sono 88 le persone<br />

che trovano occupazione nella struttura<br />

in base alle loro capacità ed ai loro<br />

interessi.<br />

Anche nel contesto residenziale il numero<br />

degli inquilini crebbe dagli originari<br />

20 agli attuali 30 posti alloggio.<br />

Negli ultimi anni è cambiato anche<br />

il metodo di assistenza utilizzato dai<br />

collaboratori pedagogici. Durante un<br />

periodo di formazione che durò diversi<br />

anni, venne elaborato un nuovo<br />

concetto di assistenza nella struttura.<br />

La persona con disabilità assunse così<br />

un᾿importanza centrale per il servizio<br />

di assistenza e viene trattata alla pari<br />

e con rispetto. Può decidere in quale<br />

gruppo di lavoro desidera lavorare e<br />

Pastor Angelicus<br />

2008<br />

dove abitare e viene coinvolta nelle decisioni<br />

della vita quotidiana.<br />

Adottando questa nuova prospettiva, i<br />

collaboratori pedagogici riconobbero<br />

che le persone con disabilità dispongono<br />

di molte più abilità di quanto un<br />

tempo ritenuto.<br />

Mentre inizialmente il lavoro, suddiviso<br />

in aree tematiche, veniva svolto<br />

all᾿interno della struttura, negli ultimi<br />

anni la ricerca di attività lavorative si è<br />

rivolta anche verso l᾿esterno. Il lavoro<br />

prezioso svolto dalle persone con disabilità<br />

doveva in questo modo ottenere<br />

maggiore visibilità verso l᾿esterno.<br />

I collaboratori continuano nel loro impegno<br />

di potenziare le capacità della<br />

persona con disabilità, rendere visibile<br />

il suo lavoro e coinvolgerla nelle decisioni<br />

sulla sua quotidianità.<br />

11


Menschen<br />

mit Behinderung sind Erwachsene mit individuellen Fähigkeiten ...<br />

14<br />

„Die Hummel hat eine Flügelfläche von<br />

0,7 cm² bei einem Gewicht von 1,2 g.<br />

Nach den bekannten Gesetzen der Aerodynamik<br />

ist es unmöglich, bei diesem<br />

Verhältnis zu fliegen. Die Hummel weiß<br />

das aber nicht, und fliegt einfach.“<br />

Menschen mit Behinderung sind Erwachsene<br />

mit individuellen Fähigkeiten,<br />

Wünschen und Erwartungen an<br />

sich und an ihre Umwelt. Zusammen<br />

mit ihren Angehörigen und den pädagogischen<br />

Mitarbeitern gestalten sie<br />

ihren Lebensplan. Hier brauchen die<br />

Menschen mit Behinderung den Freiraum,<br />

die eigenen Möglichkeiten zu<br />

erkennen und zu nutzen, ohne überfordert<br />

oder bevormundet zu werden. Dies<br />

gilt für persönliche Ziele und Wünsche<br />

als auch für Aktivitäten als Teil einer<br />

Arbeits- oder Wohngruppe.<br />

In der jährlichen Wahl des Arbeitsplatzes<br />

entscheidet jeder Klient über<br />

seine Tätigkeit im darauffolgenden<br />

Jahr. Außerdem gibt es die Möglichkeit<br />

Praktika in anderen Bereichen<br />

und auch außerhalb der Struktur zu<br />

machen. Im Wohnbereich wird der<br />

Mensch mit Behinderung dahingehend<br />

unterstützt, seine Vorstellungen und<br />

Wünsche bezüglich Wohnen und Freizeit<br />

einzubringen, zu konkretisieren<br />

und mit Begleitung umzusetzen.<br />

Es wird als besonders wichtig erachtet,<br />

dass die Menschen die Möglichkeit haben<br />

persönliche Ideen und Anregungen<br />

in die Struktur einzubringen. Dies geschieht<br />

beispielsweise in den regelmäßigen<br />

Versammlungen der Klienten.<br />

Auch am Strukturbeirat nehmen gewählte<br />

Vertreter der Klienten teil.


„Il calabrone ha una superficie alare di<br />

0,7 cm² a fronte di un peso di 1,2 g.<br />

Per i noti principi di aerodinamica un<br />

tale rapporto di forze non consente di<br />

volare. Il calabrone però questo non lo<br />

sa e semplicemente vola.“<br />

Persone con disabilità sono adulti con<br />

individuali capacità, desideri ed aspettative<br />

nei confronti di sé stessi e di ciò<br />

che li circonda. Insieme ai loro familiari<br />

ed ai collaboratori pedagogici danno<br />

forma al loro piano di vita. In questo<br />

contesto la persona ha bisogno di sentirsi<br />

libera per riconoscere e sfruttare<br />

le proprie capacità, senza essere sottoposta<br />

a pressioni o essere prevaricata.<br />

Ciò vale sia per obiettivi e desideri<br />

personali dell'individuo, sia per attività<br />

svolte in un gruppo di lavoro o<br />

all'interno della comunità alloggio.<br />

Nella scelta annuale del posto di lavoro<br />

ogni cliente sceglie la propria attività<br />

per l'anno seguente. Vi è inoltre la possibilità<br />

di fare un tirocinio in altri settori<br />

sia internamente alla struttura, che<br />

esternamente. Nell'ambito residenziale<br />

la persona con disabilità viene sollecitata<br />

a manifestare e concretizzare, anche<br />

Persone<br />

... con disabilità sono adulti con individuali capacità<br />

con l'aiuto di un assistente, le proprie<br />

idee ed i propri desideri sotto l'aspetto<br />

abitativo e del tempo libero.<br />

Particolare importanza viene data al<br />

fatto che le persone vengano messe in<br />

condizione di far confluire le proprie<br />

idee ed i propri suggerimenti nella<br />

struttura. Questo succede per esempio<br />

durante le riunioni periodiche dei clienti.<br />

Rappresentanti dei clienti partecipano<br />

anche al comitato di struttura.<br />

15


16<br />

Was arbeitest du im Pastor Angelicus?<br />

Ich arbeite in der Papiergruppe, stupfen,<br />

Säckchen machen und Karten machen,<br />

Karten stupfen. Schreiben gehört<br />

auch zu meiner Arbeit. Stricken tue ich<br />

am Liebsten. Am Liebsten klebe ich<br />

die „Dolomitensäckchen“. Ich bemühe<br />

mich, ich kann alle Arbeitsgänge.<br />

Wo wohnst du?<br />

Ich wohne in Naturns. Dort habe ich<br />

mit meiner Mamma auf dem Balkon<br />

gestrickt und sie hat gehäkelt. Unter der<br />

Woche wohne ich in der Schafferstraße.<br />

Dort ist eine Wohngemeinschaft.<br />

Dort ist es schön. Dort habe ich oft einen<br />

freien Tag, wo ich stricken kann, in<br />

die Stadt gehen kann oder einen Kaffee<br />

trinken kann. Es ist fein ein Einzelzimmer<br />

zu haben, weil man tun und lassen<br />

kann, was man will. Du kannst ein Mal<br />

kommen, mein Zimmer anschauen.<br />

Was gefällt dir im Pastor Angelicus?<br />

Mir gefällt die Bar, weil ich dort ein Eis<br />

essen kann und auch, weil ich am Donnerstag<br />

immer ein Brot dort essen darf.<br />

Es gefällt mir auch, dass ich hinausliegen<br />

kann, wenn die Sonne scheint. Mir<br />

gefällt auch, dass die Vögel singen und<br />

dass ich ins Büro kommen kann, um zu


eden.<br />

Kannst du selbst entscheiden, was du<br />

arbeitest?<br />

Ja, ich kann selber entscheiden, wo ich<br />

arbeite. Alle Jahre kann ich unten meinen<br />

Namen hineinschreiben. Dies passt<br />

mir gut. Wenn ich meinen Namen hineinschreibe,<br />

habe ich immer Angst,<br />

dass ich falsch entscheide. Mir gefällt es<br />

gut, wenn ich selbst entscheiden kann,<br />

was ich arbeite. In der Büglerei hat es<br />

mir nicht gut gefallen.<br />

Kannst du sonst auch mitentscheiden?<br />

Ich kann selbst entscheiden, wann ich<br />

schlafen und duschen gehe. Bei der<br />

Marende kann ich selbst entscheiden,<br />

ob ich Joghurt mit Müsli esse. Ich kann<br />

entscheiden, was ich esse und ob ich<br />

schwimmen gehe.<br />

Was wäre dein Traum für dich?<br />

Ich würde gerne in einem Handarbeitsgeschäft<br />

arbeiten. Ich möchte dort arbeiten,<br />

weil ich schöne Sachen produziere.<br />

Was wäre dein Traum für das Pastor<br />

Angelicus?<br />

Ich wünsche mir eine Stick- und Strick-<br />

Was arbeitest<br />

... du im Pastor Angelicus?<br />

gruppe im Pastor Angelicus. Ich wünsche<br />

mir auch einen Computerkurs, wo<br />

ich meine Tagebuchblätter abschreiben<br />

kann, das wäre der größte Wunsch<br />

meiner Wünsche.<br />

Was wünscht du dem Pastor Angelicus<br />

zum Geburtstag?<br />

Ich wünsche mir, die ganzen Eltern einzuladen<br />

und ein riesengroßes Fest mit<br />

einer wunderschönen heiligen Messe<br />

mit dem Pfarrer. Auf eine Karte würde<br />

ich alles Gute zum Geburtstag und zur<br />

10 Jahres Feier schreiben.<br />

Für das Pastor würde ich mir auch ein<br />

großes Schwimmbad im Freien wünschen.<br />

„Ich habe mich selber gemalt<br />

beim Sockenstricken und beim<br />

Kaffeekränzchen. Das sind meine<br />

Lieblingsbeschäftigungen. Das darf<br />

ich allerdings nur in meiner Freizeit<br />

tun, auch wenn ich mir das in der<br />

Arbeitszeit wünsche.“<br />

Margareth Gasser,<br />

Klientin im Pastor Angelicus<br />

17


18<br />

„Chi assiste professionalmente persone<br />

con disabilità le dovrebbe considerare e<br />

rispettare come persone che vivono la<br />

loro vita in prima persona, ma che per<br />

farlo dipendono dall‘aiuto di altri.“<br />

(Béatrice Anderegg)<br />

I gruppi di lavoro e le comunità alloggio<br />

presso il Pastor Angelicus vengono<br />

seguiti da un team multiprofessionale.<br />

Le linee guida caratterizzano il lavoro<br />

dei collaboratori pedagogici e sono<br />

predisposte in modo da lasciare spazio<br />

alla creatività, all‘impegno ed alla personalità<br />

del collaboratore in tutti i settori,<br />

agendo così in modo decisivo sulla<br />

quotidianità del gruppo.<br />

Appartengono a diversi profili professionali<br />

le persone che assicurano il servizio<br />

in favore delle persone con disabilità:<br />

pedagogisti, educatori professionali,<br />

educatori ed assistenti per persone con<br />

disabilità, educatori al lavoro, operatori<br />

socio-assistenziali ed operatori sociosanitari.<br />

Tutte queste figure professionali hanno<br />

il compito di accompagnare le persone<br />

con disabilità per un tratto della<br />

loro vita. Ne favoriscono lo sviluppo


orientandosi secondo i loro bisogni,<br />

interessi e possibilità. Insieme al cliente<br />

focalizzano ed elaborano aspettative ed<br />

obiettivi. A tale scopo il collaboratore<br />

non evidenzia ciò che la persona non è<br />

in grado di fare, ma dà risalto alle sue<br />

qualità e capacità. In questo modo le<br />

viene data la possibilità di agire con il<br />

più ampio margine di autodeterminazione<br />

possibile, sia da sola che con gli<br />

altri.<br />

Der pädagogische Mitarbeiter<br />

„Die professionellen Begleitpersonen<br />

sollten die behinderten Menschen als<br />

Personen wahrnehmen und respektieren,<br />

die ihr Leben selber leben, dabei<br />

aber auf fremde Hilfe angewiesen sind.“<br />

(Béatrice Anderegg)<br />

Jede der Arbeits- und Wohngruppen<br />

im Pastor Angelicus wird von einem<br />

Team von pädagogischen Mitarbeitern<br />

geführt. Die Leitlinien des Dienstes<br />

charakterisieren die Arbeit der pädagogischen<br />

Mitarbeiter. Diese sind so<br />

gestaltet, dass die Kreativität, das Engagement<br />

und die Persönlichkeit des<br />

il collaboratore<br />

Mitarbeiters in allen Bereichen mit einfließen<br />

und somit den Alltag der Gruppe<br />

entscheidend prägen.<br />

Im Dienst für Menschen mit Behinderung<br />

arbeiten Personen mit unterschiedlichen<br />

Berufsbildern: Pädagogen,<br />

Sozialpädagogen, Behindertenerzieher,<br />

Behindertenbetreuer, Werkerzieher,<br />

Sozialbetreuer und Pflegehelfer. Sie alle<br />

haben die Aufgabe, den Menschen mit<br />

Behinderung in einem Bereich seines<br />

Lebens zu begleiten. Sie unterstützen<br />

seine Entwicklung, indem sie sich nach<br />

seinen Bedürfnissen, Interessen und<br />

Fähigkeiten richten.<br />

Gemeinsam mit dem Klienten wird an<br />

seinen Zielen und Wünschen gearbeitet.<br />

Zu diesem Zweck hebt der Mitarbeiter<br />

nicht hervor, was der Mensch mit<br />

Behinderung nicht kann, sondern stellt<br />

seine Stärken und Fähigkeiten in den<br />

Vordergrund. Auf diesem Wege soll<br />

ihm ermöglicht werden, alleine aber<br />

auch mit anderen so selbstbestimmt<br />

wie möglich zu handeln.<br />

... pedagogico<br />

19


20<br />

Das Theater mit der Vielfalt seiner verschiedenen<br />

Ausdrucksmöglichkeiten<br />

verbaler und nonverbaler Art ist ein<br />

ideales Mittel um die<br />

Kreativität, Stärken<br />

und Besonderheiten<br />

von Menschen mit<br />

Behinderung aufzuzeigen.<br />

Tanz, Musik,<br />

Gesang, Kostüme,<br />

Masken und Kulissen<br />

bieten für jeden Mit-<br />

spieler geeignete Möglichkeiten sich<br />

auszudrücken. Im Theaterspiel kann<br />

der Mensch mit Behinderung neue<br />

Verhaltensweisen<br />

ausprobieren und<br />

seine Rolle aktiv<br />

mitgestalten.


Il teatro, con le sue varie forme<br />

d’espressione di tipo verbale e non verbale,<br />

come la danza, la musica, il canto,<br />

le maschere, i costumi e la scena permette<br />

ad ogni partecipante di scegliersi<br />

la forma d’espessione che più gli è confacente.<br />

La reciatazione permette alle<br />

persone con disabilità di sperimentare<br />

nuovi modelli comportamentali e di<br />

contribuire attivamente alla creazione<br />

del proprio personaggio.<br />

Mi piace<br />

... recitare una parte<br />

„Theater ist, wenn etwas komisch<br />

ist. Etwas Lustiges, Interessantes,<br />

sich dumm stellen. Ein Scherz.<br />

Je nachdem, was für Theater ist,<br />

spielen komische Leute etwas Lustiges<br />

für Kinder und Erwachsene.<br />

Mir gefällt es,<br />

ich bin gerne im Theater.“<br />

Hannes Ausserer<br />

21


Welche Arbeit verrichten Sie im Pastor<br />

Angelicus?<br />

Ich bin Sozialpädagogin und leite die<br />

Gruppe „Blaumänner“, die in den<br />

Gärten von Schloss Trauttmansdorff<br />

arbeitet. Wir übernehmen auch Hausmeisterarbeiten<br />

im Pastor Angelicus<br />

und kehren die Wege im Garten. Diese<br />

Gruppe gibt es seit Herbst 2007. Am<br />

Anfang haben wir ausschließlich Arbeiten<br />

im Haus gemacht, z.B. Wände<br />

gestrichen, seit Oktober arbeiten wir<br />

drei mal pro Woche für je zwei Stunden<br />

in den Gärten.<br />

Was hat sich in den letzten Jahren in<br />

der Einrichtung verändert?<br />

Jetzt ist viel mehr möglich, es werden<br />

Projekte z.B. das mittlerweile vierte<br />

Theaterprojekt, gemacht. Früher war<br />

alles streng gegliedert, in Beschäftigungsgruppen,<br />

Werkstätten und Tagesstätten.<br />

Jetzt gibt es Gruppen mit<br />

aussagekräftigen Namen z.B. Papiergruppe,<br />

alle Räume sind viel bunter<br />

geworden, man sieht die Produkte, die<br />

hergestellt werden.<br />

Heute gibt es viele Methoden, wie beispielsweise<br />

Arbeitsschritte selbständig<br />

ausgeführt werden können. Auch wählen<br />

die Menschen ihren Arbeitsplatz<br />

ein Ort<br />

... mit vielen glücklichen und fröhlichen Menschen.<br />

Was ist für Sie das<br />

Pastor Angelicus?<br />

„Das Pastor Angelicus<br />

ist mein Arbeitsplatz,<br />

ein Ort mit vielen<br />

glücklichen und fröhlichen<br />

Menschen.“<br />

Interview mit<br />

Marion Gögele,<br />

Sozialpädagogin im<br />

Pastor Angelicus<br />

23


Was wünschen<br />

... Sie dem Pastor Angelicus?<br />

24<br />

selbst und haben die Möglichkeit während<br />

des Jahres etwas auszuprobieren,<br />

um Vergleichsmöglichkeiten zu erhalten.<br />

Die Mitarbeiter sind engagierter<br />

geworden und ideenreich, sie schaffen<br />

neue Erfahrungen für die Klienten und<br />

suchen vermehrt den Kontakt zu den<br />

Angehörigen. Seit 2007 gibt es tolle<br />

neue Arbeitsprojekte außerhalb der<br />

Einrichtung, wodurch die Integration<br />

und der Kontakt zu anderen Menschen<br />

gefördert werden. Trotzdem bleibt die<br />

Einrichtung für die Klienten eine sichere<br />

Basis, wo sie sich wohl fühlen,<br />

Freunde treffen und Bekanntes immer<br />

wieder gerne erleben.<br />

Was bedeutet für Sie Selbstbestimmung?<br />

Selbstbestimmung ist für mich die Freiheit,<br />

sein Leben so zu leben wie man es<br />

sich vorstellt, den Raum zu haben, die<br />

eigenen Bedürfnisse zu spüren, die<br />

Möglichkeit Neues auszuprobieren, in<br />

allen Bereichen. Den Klienten in meiner<br />

Gruppe erkläre ich die Möglichkeiten<br />

die zur Wahl stehen und sie drücken<br />

dann ihren Wunsch aus, so z.B.<br />

bei der Wahl des Programmes während<br />

der reduzierten Tätigkeit im Sommer.<br />

Haben sich Ihr Verhalten und Ihr Um-<br />

gang zu den Klienten verändert? Wie<br />

sehen diese aus?<br />

Ich habe in meiner Arbeit von Anfang<br />

an die Selbstbestimmung gefördert<br />

und führe dies vor allem auf meine<br />

eigene Persönlichkeit zurück. In den<br />

letzten Jahren bin ich bestimmt kreativer<br />

geworden in der Art und Weise<br />

den Klienten neue Dinge nahezubringen.<br />

In der Einrichtung bin ich freier<br />

geworden auch neue Angebote schaffen<br />

zu können.<br />

Haben Sie bei den Klienten eine Veränderung<br />

durch den neuen Weg der<br />

Selbstbestimmung bemerkt? Wie sieht<br />

diese aus?<br />

Ja, nach der ersten Wahl des Arbeitsplatzes<br />

haben sich viele Menschen verändert.<br />

Diese Erfahrung hat zu einer<br />

positiveren Ausstrahlung und zu einem<br />

neuen Selbstbewusstsein geführt. Sie<br />

sind stolz und erfahren Selbstbestätigung.<br />

Dies betrifft nicht nur die Arbeit,<br />

aber auch andere Projekte. So zeigen sie<br />

zum Beispiel im Theaterprojekt ‚Ich bin<br />

da, ich kann etwas’. Sie gehen aus dem<br />

Schattendasein heraus.<br />

Entscheidungen zu treffen ist aber<br />

nicht für alle Klienten einfach, einige<br />

brauchen konkrete Gegenstände, Er-


fahrung und Unterstütuzng, um eine<br />

Entscheidung treffen zu können.<br />

Was wäre Ihr Traum für Ihre berufliche<br />

Zukunft?<br />

Ich möchte mich weiterentwickeln,<br />

nicht stehen bleiben und hoffe immer<br />

wieder dazulernen zu können. Vor<br />

allem möchte ich Projekte ausarbeiten<br />

und verwirklichen, um den Klienten<br />

neue Arbeitsmöglichkeiten und neue<br />

Erfahrungen bieten zu können.<br />

Was wäre Ihr Traum für die Einrichtung<br />

Pastor Angelicus?<br />

...dass die begonnene Entwicklung<br />

weitergeht und das personenzentrierte<br />

Arbeiten, das momentan noch in den<br />

Kinderschuhen steckt, die Möglichkeit<br />

hat zu wachsen.<br />

Was wünschen Sie dem Pastor Angelicus?<br />

Ich wünsche dem Pastor Angelicus<br />

viele motivierte, kreative und ideenreiche<br />

Mitarbeiter, dass das Haus noch<br />

lebendiger, bunter und gemütlicher<br />

wird, dass es sich weiter öffnet, dass<br />

immer neue Angebote für die Klienten<br />

geschaffen werden und dass auch außerhalb<br />

der Einrichtung immer wieder<br />

neue Arbeitsplätze gefunden werden.<br />

25


amicizia è<br />

quando uno mi vuole bene, chiacchieriamo ...


Barbara Pircher: „Nadia ist meine<br />

Freundin, weil sie nett und lieb ist und<br />

nie böse.”<br />

Nadia Holzner: „Wir reden, lachen...<br />

Wenn Barbara einmal krank ist, bin ich<br />

traurig. Wir sind Kolleginnen. Barbara<br />

ist immer nett angezogen.“<br />

Barbara Pircher: „Wir sind gute<br />

Freunde, wir sehen uns oft.“<br />

Nadia Holzner: „Wir kennen uns gut.“<br />

Barbara Pircher: „Wir mögen uns gerne.“<br />

Damiano Cristoforetti: „Amicizia é,<br />

quando uno mi vuole bene, chiacchieriamo,<br />

facciamo passeggiate, prendiamo<br />

il caffé insieme...“<br />

Magda Porretti: „Amicizia per me é<br />

amore.“<br />

Freundschaften<br />

Wir reden, lachen ...<br />

27


Von der Fürsorge...<br />

... zum verantwortungsvollen Begleiten<br />

28


dall‘assistenzialismo<br />

... ad una forma responsabile di accompagnamento


Ich fühle mich<br />

... ebenbürtig mit allen Menschen<br />

„Ich fühle mich ebenbürtig<br />

mit allen Menschen.<br />

Kommt diese Gleichwertigkeit<br />

nicht zurück,<br />

verschließe ich mich.<br />

Ich freue mich auf jeden<br />

Fasching. Ich bin seit<br />

20 Jahren Braut.“<br />

Erika Olivotto<br />

31


Ich wohne gerne<br />

... im Wohnheim Pastor Angelicus<br />

34<br />

Das Wohnheim des Pastor Angelicus<br />

gliedert sich in vier verschiedene<br />

Wohngruppen. Die meisten Bewohner<br />

verbringen den Großteil des Jahres im<br />

Wohnheim, und haben somit dort eine<br />

Art zweites Zuhause gefunden. In den<br />

verschiedenen Gruppen leben Menschen<br />

mit unterschiedlichen Bedürfnissen, dies<br />

erfordert, dass auch die Art und Weise<br />

der Betreuung von Gruppe zu Gruppe<br />

variiert.<br />

Besonderes Augenmerk wird neben der<br />

Pflege und medizinischen Betreuung<br />

auf die Freizeitgestaltung gelegt. Die<br />

Bewohner haben die Möglichkeit, sich<br />

für regelmäßig stattfindende Angebote,<br />

wie beispielsweise einen Karatekurs,<br />

Musiktherapie oder Schwimmen zu entscheiden<br />

oder sich an spontanen Aktivitäten<br />

zu beteiligen. Diese werden auf die<br />

individuellen Vorlieben der Bewohner<br />

abgestimmt und sind im Besonderen<br />

auf die Integration beziehungsweise das<br />

„Sichtbar werden“ von Menschen mit<br />

Behinderung im normalen gesellschaftlichen<br />

Alltag gerichtet. An den Werktagen<br />

wird Wert auf ein ruhiges Programm<br />

gelegt, der Feierabend soll nach dem<br />

Arbeitsalltag in den Arbeitsgruppen die<br />

Möglichkeit bieten, sich auszuruhen und<br />

zu entspannen. An den Wochenenden<br />

und Feiertagen hingegen wird die Zeit<br />

für Ausflüge mit dem Kleinbus, Spaziergänge<br />

und besondere Freizeitaktivitäten<br />

genutzt.<br />

Um sich im Zuhause wohlzufühlen,<br />

ist es wichtig, dass die Bewohner die<br />

Möglichkeit haben, die Gestaltung und<br />

Dekoration ihrer persönlichen Schlafräume<br />

sowie der gemeinsamen Wohnräume<br />

zu bestimmen und aktiv daran<br />

mitzuarbeiten. Auch einfache Hausarbeiten,<br />

welche sich aus dem Zusammenleben<br />

mehrerer Personen ergeben,<br />

sind Aufgaben, welche von den Bewohnern<br />

miterledigt werden.<br />

All dies soll dazu beitragen, den Menschen<br />

mit Behinderung Sicherheit und<br />

Wohlbefinden zu vermitteln, und eine<br />

Atmosphäre zu schaffen, die dazu beiträgt,<br />

sich zu Hause zu fühlen.


Il convitto del Pastor Angelicus si suddivide<br />

in quattro gruppi. La maggior<br />

parte degli inquilini trascorre gran parte<br />

dell‘anno nel convitto e vi ha trovato una<br />

sorta di seconda famiglia. Nei vari gruppi<br />

vivono persone con esigenze diverse,<br />

per questo è necessario che da gruppo a<br />

gruppo vari anche il tipo di assistenza.<br />

Grande attenzione viene data, accanto<br />

alla cura ed assistenza medica, alla programmazione<br />

delle attività nel tempo<br />

libero. Gli inquilini hanno la possibilità<br />

di partecipare ad attività organizzate regolarmente<br />

come p.es. i corsi di Karatè, la<br />

musicoterapia o il nuoto e possono decidere<br />

di partecipare ad attività spontanee.<br />

Queste ultime vengono organizzate tenendo<br />

conto delle preferenze individuali<br />

degli inquilini e perseguono in particolare<br />

lo scopo dell‘integrazione sociale<br />

ovvero del „fare partecipi“ le persone<br />

con disabilità alla normale vita sociale<br />

quotidiana. È ritenuto importante che il<br />

programma nei giorni feriali sia poco impegnativo,<br />

il tempo libero dopo una giornata<br />

trascorsa nel gruppo di lavoro deve<br />

essere dedicato al recupero ed al relax. I<br />

finesettimana ed i giorni di festa invece<br />

sono dedicati a gite in bus, passeggiate e<br />

particolari attività per il tempo libero.<br />

Mi piace abitare<br />

... al Pastor Angelicus<br />

Per sentirsi a casa propria è importante<br />

che gli inquilini abbiano la possibilità<br />

di decidere e partecipare attivamente<br />

alla scelta dell‘arredo e delle decorazioni<br />

delle proprie camere da letto e degli<br />

spazi comuni. Anche i lavori domestici<br />

più semplici, che derivano dalla convivenza<br />

di più persone, sono compiti<br />

che vengono svolti dagli ospiti.<br />

Tutto ciò deve contribuire a trasmettere<br />

sicurezza e benessere alle persone con<br />

disabilità ed a creare l‘atmosfera che<br />

consentirà loro di sentirsi a casa.<br />

35


In der Weberei des Pastor Angelicus<br />

wird das alte Handwerk des Webens<br />

gepflegt, welches durch seine Vielfältigkeit<br />

ermöglicht, individuell und kreativ<br />

zu arbeiten.<br />

Die Gruppe arbeitet auf verschiedenen<br />

Handwebstühlen und stellt so Teppiche<br />

und Stoffe her. Man verwendet<br />

ausschließlich Naturmaterialien und<br />

gewährleistet dadurch, dass ein hochwertiges<br />

Endprodukt hergestellt werden<br />

kann, welches einzigartig ist und<br />

somit auch die Individualität und Gestaltungskraft<br />

des Webers selbst ausdrückt.<br />

Diese Auffassung des kreativen Webprozesses<br />

beinhaltet selbstverständlich<br />

den direkten Kontakt zum Kunden.<br />

Um seinen Wünschen gerecht zu werden<br />

und diese bestmöglichst in die<br />

Arbeit integrieren zu können, werden<br />

die Teppiche und Webarbeiten fast<br />

ausschließlich nach Maß und individuellen<br />

Kundenwünschen, das Material<br />

und die Farbkombinationen betreffend,<br />

angefertigt.<br />

Für die Menschen mit Behinderung,<br />

welche in der Weberei arbeiten, ist es<br />

Ich arbeite gerne<br />

... in der Weberei<br />

wichtig, den gesamten Prozess der Herstellung<br />

ihrer Produkte mitzuverfolgen<br />

und selbst zu gestalten, vom anfänglichen<br />

Kundengespräch bis zur Abholung<br />

und zum Verkauf. Sie werden<br />

dabei von den pädagogischen Mitarbeitern<br />

unterstützt, welche den Prozess<br />

koordinieren und mit ihrem Fachwissen<br />

zur Seite stehen.<br />

Günther Profanter<br />

37


Ich möchte<br />

gerne Elvis sein ...<br />

„Ich möchte gerne Elvis sein, weil er<br />

jung gestorben ist.<br />

Er war ein guter Sänger und konnte<br />

gut tanzen.<br />

Ich tanze gerne Rock‘n Roll wie Elvis<br />

und kleide mich gerne wie Elvis.<br />

Elvis ist mein großes Vorbild.“<br />

38<br />

“Ich heiße Erich Johann Windisch und<br />

wurde am 15. August 1954 in Tscherms<br />

geboren. Meine vier jüngeren Brüder<br />

heißen Karl, Hans, Martin, Sepp. Ich<br />

bin der Älteste. Mein Vater heißt Franz,<br />

meine Mutter Maria ist im August 2005<br />

gestorben. Ich bin in Ackpfeif, Lana zur<br />

Schule gegangen und als ich einmal von<br />

der Schule heimkam, sagte meine Mutter,<br />

dass der John F. Kennedy mit drei<br />

Kugeln in den Kopf erschossen wurde.<br />

Nach der Schule bin ich bei meinen<br />

Eltern in Ackpfeif geblieben, bis mich<br />

der Gasteiger Sepp in die Weberei der<br />

geschützten Werkstatt Gratsch geholt<br />

hat. Später war ich in der Werkstätte<br />

in Obermais in der Korbflechterei,<br />

dann in der Tischlerei und der Weberei.<br />

Im Pastor Angelicus arbeite ich in<br />

der Weberei und webe Teppiche für die<br />

Kundschaft. Nach der Arbeit fahre ich<br />

nach Hause nach Ackpfeif, wo ich mit<br />

meinem Tata wohne. Mich interessieren<br />

Fußball, Autorennen und Skifahren.<br />

Ich lese gerne über Königshäuser,<br />

vor allem über die Habsburger und<br />

über Elvis Presley. Ich kann so gut tanzen<br />

wie Elvis und seine Lieder gefallen<br />

mir gut. Elvis ist für mich nicht tot, er<br />

lebt in meinem Herzen für immer weiter.“


Erich Johann Windisch, Weberei,<br />

Raiffeisen Zeichen- und Malwettbewerb<br />

Sonderkategorie, 3. Platz<br />

2006<br />

39


„Marcello mi chiamo io, Rizzo Marcello.<br />

Lavoro in falegnameria. In falegnmeria<br />

lavoro ad aiutare a Cristano e a<br />

Pius a lavorare. Mi piace comperare un<br />

compact disc. Mi piace la musica, Chiwawa,<br />

Macarena, Amedeo Minghi, ce<br />

l'ho nella borsa il disco. Abito a Sinigo.<br />

Mi piace guardare la televisione, anche<br />

il tennis e anche fare il poliziotto ecco<br />

è tutto.“<br />

Mi piace la musica<br />

... ce l'ho sempre nella borsa il disco<br />

Marcello Rizzo lavora nella falegnameria del Pastor Angelicus.<br />

45


Ich mag Farben<br />

... und arbeite mit Papier<br />

Barbara Pircher:<br />

„Gelb, orange, rot, grün.<br />

Das Bild gefällt mir, es<br />

könnte ein Sonnenuntergang<br />

am Himmel sein.”<br />

47


Lei conosce Cocon?<br />

Kennen Sie unser Cocon?<br />

Im Geschäft „Cocon“ des Pastor Angelicus<br />

findet sich eine Auswahl von verschiedensten<br />

Produkten der Arbeitsgruppen<br />

des Pastor Angelicus, sowie der<br />

Werkstätten in St. Leonhard und Ulten.<br />

Diese Produkte werden von Menschen<br />

mit Behinderung unter der fachlichen<br />

Anleitung der Mitarbeiter hergestellt.<br />

Dabei legt man großen Wert darauf,<br />

dass die Menschen mit Behinderung<br />

den Großteil des Arbeitsprozesses der<br />

Herstellung selbst übernehmen. Für<br />

jeden Menschen mit Behinderung wird<br />

innerhalb des Arbeitsplatzes, welchen<br />

er gewählt hat, versucht, eine Tätigkeit<br />

zu finden, welche seinen Fähigkeiten<br />

und Möglichkeiten entspricht.<br />

Um den Kundenwünschen gerecht zu<br />

werden, ist man bemüht, die Verkaufsgegenstände<br />

immer wieder neu anzupassen<br />

und Produktepaletten zu entwickeln,<br />

die sich gegenseitig ergänzen.<br />

So arbeiten Tischlerei, Weberei und<br />

Mosaikgruppe oft gemeinsam an einer<br />

Serie von Produkten, welche farblich,<br />

oder stilmäßig aufeinander abgestimmt<br />

sind. Dies fördert die Zusammenarbeit<br />

der einzelnen Arbeitsgruppen in und<br />

außerhalb des Pastor Angelicus.<br />

Um die hergestellten Produkte bekannt<br />

zu machen, neue Kunden zu gewinnen<br />

und ein Stück der Arbeit der einzelnen<br />

Gruppen nach außen zu tragen, ist das<br />

Team des Cocon mit einem Verkaufsstand<br />

auf zahlreichen Märkten vertreten.<br />

Tradition haben mittlerweile auch<br />

die Märkte im Pastor Angelicus selbst,<br />

welche zu besonderen Anlässen im Jahreskreis<br />

veranstaltet werden.<br />

Das Geschäft wird zusammen mit der<br />

hausinternen Bar, welche ebenso für die<br />

Öffentlichkeit zugänglich ist, von einer<br />

Gruppen von Menschen mit Behinderung<br />

mit Unterstützung ihres Betreuerteams<br />

geführt. Die Öffnungszeiten<br />

sind: Montag bis Donnerstag von 8.30-<br />

11.30 Uhr und von 12.30-15.00 Uhr<br />

und Freitag von 8.30-11.30 Uhr.


Il negozio „Cocon“ del Pastor Angelicus<br />

vende una varietà di prodotti realizzati<br />

dai gruppi di lavoro del Pastor<br />

Angelicus e dai laboratori artigianali di<br />

San Leonardo e Ultimo. Questi prodotti<br />

nascono dal lavoro di persone con disabilità<br />

svolto sotto la guida di personale<br />

esperto, che ha cura di lasciare a queste<br />

persone la gran parte del processo<br />

produttivo. Ad ogni persona con disabilità<br />

si cerca di assegnare, nell‘ambito<br />

del posto di lavoro che la persona si è<br />

scelto, l‘attività che più si confà alle sue<br />

capacità e possibilità.<br />

Per venire incontro alle richieste ed<br />

ai desideri dei clienti gli articoli messi<br />

in vendita vengono continuamente<br />

adeguati e vengono sviluppate sempre<br />

nuove linee di prodotti che si integrano<br />

fra loro. Per questo falegnameria,<br />

laboratorio tessile e gruppo mosaico<br />

collaborano spesso per realizzare serie<br />

di prodotti che siano uniformi per stile<br />

o colore. Questo aiuta lo scambio fra i<br />

singoli gruppi di lavoro interni ed esterni<br />

al Pastor Angelicus.<br />

Per pubblicizzare questi prodotti ed<br />

ampliare la clientela, portando anche<br />

all‘esterno una parte del lavoro dei<br />

singoli gruppi di lavoro, la squadra del<br />

Cocon è rappresentata con uno stand in<br />

numerosi mercati. Hanno nel frattempo<br />

acquistato una certa fama e tradizione<br />

anche i mercati tenuti regolarmente<br />

in occasione di particolari ricorrenze<br />

all‘interno del Pastor Angelicus stesso.<br />

Il negozio viene gestito insieme al bar<br />

interno, entrambi aperti al pubblico,<br />

da un gruppo di persone con disabilità<br />

con l‘aiuto di un team di assistenti.<br />

Gli orari di apertura sono: 8.30-11.30 e<br />

12.30-15.00 dal lunedì al giovedì e 8.30-<br />

11.30 al venerdì.<br />

49


Ich reite gerne<br />

... mit meinem Tata über die Wiesen<br />

„Ich reite gerne<br />

mit meinem Tata<br />

auf dem Ross<br />

über die Wiesen von<br />

Hafling. Das gefällt<br />

mir sehr.“<br />

Florian Reiterer,<br />

Weberei,<br />

Raiffeisen Zeichen-<br />

und Malwettbewerb<br />

Sonderkategorie,<br />

2.Platz, 2006<br />

51


Ich gebe<br />

... mein Bestes und habe Spaß<br />

52


54<br />

<strong>Bezirksgemeinschaft</strong><br />

<strong>Burggrafenamt</strong><br />

Algund, Burgstall, Gargazon, Hafling, Kuens, Lana, Laurein, Marling,<br />

Meran, Moos, Nals, Naturns, Partschins, Plaus, Proveis, Riffian, Schenna,<br />

St. Leonhard, St. Martin, St. Pankraz, Tirol, Tisens, Tscherms, Ulten,<br />

Unsere liebe Frau im Walde/St. Felix, Vöran<br />

Verwaltung Finanzdienste Sozialdienste<br />

Sprengel<br />

<strong>Bezirksgemeinschaft</strong> <strong>Burggrafenamt</strong><br />

Arbeiten<br />

Dienst für<br />

Menschen mit<br />

Behinderung<br />

Arbeitsgruppen Pastor Angelicus<br />

und basale Gruppe<br />

Werkstätte St. Leonhard<br />

Werkstätte Ulten<br />

und basale Gruppe<br />

Sozialpsychiatischer<br />

Dienst<br />

Wohnen<br />

Technische und<br />

Umweltdienste<br />

Dienst für<br />

Menschen mit<br />

Suchtproblemen<br />

Wohnheim Pastor Angelicus und<br />

Wohngruppe mit Ganztagsbetreuung<br />

Wohngemeinschaft Burggräflerstraße<br />

Wohngemeinschaft Schafferstraße<br />

Wohngemeinschaft St. Leonhard<br />

Wohngemeinschaft St. Pankraz<br />

Teilbetreutes Wohnen Tisens<br />

Teilbetreutes Wohnen Piavestraße<br />

Wohnheim Sophie Ploner


Lagundo, Postal, Gargazzone, Avelengo, Caines, Lana, Lauregno,<br />

Marlengo, Merano, Moso, Nalles, Naturno, Parcines, Plaus, Proves, Riffiano,<br />

Scena, San Leonardo, San Martino, San Pancrazio, Tirolo, Tesimo, Cermes,<br />

Ultimo, Madonna di Senale/San Felice, Verano<br />

Amministrazione Servizi finanziari Servizi sociali<br />

Distretto<br />

Comunità Comprensoriale Burgraviato<br />

lavori<br />

Servizio per<br />

persone con<br />

disabilità<br />

Gruppi di lavoro Pastor Angelicus<br />

e gruppo basale<br />

Laboratorio San Leonardo<br />

Laboratorio Val d’Ultimo<br />

e gruppo basale<br />

Servizio sociopsichiatrico<br />

Abitare<br />

Servizi tecnici e<br />

per l’ambiente<br />

Servizio<br />

per persone<br />

con problemi di<br />

dipendenza<br />

Convitto Pastor Angelicus<br />

e gruppo con assistenza continua<br />

Comunità alloggio Via Burgräfler<br />

Comunità alloggio via Schaffer<br />

Comunità alloggio San Leonardo<br />

Comunità alloggio San Pancrazio<br />

Alloggio semiassistito Tesimo<br />

Alloggio semiassistito via Piave<br />

Convitto Sophie Ploner<br />

Comunità Comprensoriale<br />

Burgraviato<br />

55


56<br />

Beitrag zum 36. Internat. Jugendwettbewerb:<br />

Male ein Bild aus einem fernen Land,<br />

das du gerne entdecken möchtest.


Australien<br />

... ist mein großer Traum<br />

„Dorthin möchte<br />

ich einmal.<br />

Ich werde aber nie<br />

nach Australien<br />

kommen, leider.<br />

Mich faszinieren die<br />

Aborigines, sie sind<br />

sehr arm, sie essen<br />

Insekten und Würmer.<br />

Eigentlich sind sie<br />

nicht arm, nur wir<br />

machen sie arm<br />

und das ist schade.“<br />

Hannes Ausserer<br />

57


eine neue Aufgabe<br />

... mit Begeisterung ausgeführt<br />

58<br />

Seit Februar diesen Jahres arbeiten<br />

Erika Olivotto, Gertraud Schiefer und<br />

Maria Teresa Picelli in der Mensa am<br />

Vinschgertor in Meran. Von Montag<br />

bis Freitag begeben sie sich morgens<br />

zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

in die Mensa und erfüllen dort<br />

verschiedenste Aufgaben in Begleitung<br />

der Erzieherin Maria Braun.<br />

Die Tätigkeiten in der Mensa sind sehr<br />

unterschiedlich: vom Aufdecken bis<br />

zum Vorbereiten des Salatbuffets, vom<br />

Putzen bis zum Dekorieren der Tische.<br />

Außerdem werden Menükarten verteilt,<br />

Desserts abgezählt und Getränke<br />

bereitgestellt.<br />

Die neue Aufgabe wurde von der „Mensagruppe“<br />

von Beginn an mit Begeisterung<br />

ausgeführt. Das Arbeitsklima wird<br />

als sehr angenehm empfunden und die<br />

Verantwortlichen der Mensa sind sehr<br />

zufrieden. Mittlerweile fühlen sich die<br />

vier Frauen als Teil des Betriebes und<br />

werden auch von den anderen Mitarbeitern<br />

als solcher angesehen.<br />

Auch andere Klienten des Pastor Angelicus<br />

haben bereits in Form eines Praktikums<br />

einige Erfahrungen in der Mensa<br />

am Vinschgertor sammeln können.<br />

Projekte wie dieses gibt es mehrere im<br />

Pastor Angelicus. Die Gartengruppe<br />

verrichtet unterschiedlichste Arbeiten<br />

außerhalb der Einrichtung, die Gruppe<br />

Blaumänner arbeitet in den Gärten<br />

von Schloss Trauttmansdorff und eine<br />

andere Gruppe in der Obstgenossenschaft<br />

Osiris in Burgstall. Auch mit<br />

dem Kolpinghaus in Meran besteht<br />

derzeit eine Zusammenarbeit. Projekte


und Tätigkeiten mit anderen öffentlichen oder privaten Betrieben<br />

geben den Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, ihre<br />

Fähigkeiten in einer neuen Umgebung einzusetzen, Erfolge zu<br />

erringen und neue Bekanntschaften zu schließen.<br />

Es wird bestimmt auch weiterhin ein Ziel der Einrichtung sein,<br />

neue Arbeitsmöglichkeiten außerhalb der eigenen Struktur zu<br />

finden und somit den Menschen mit Behinderung neue Wege<br />

zur persönlichen Weiterentwicklung anbieten zu können.


die Angehörigen<br />

„Das Ganze, immer das Ganze muß man sehen ...“<br />

60<br />

„Das Ganze, immer das Ganze muß<br />

man sehen;<br />

und nicht groß genug kann man sich<br />

dieses Ganze, das eine einzige Ganze,<br />

denken.“<br />

(Luise Rinser)<br />

Der Dienst für Menschen mit Behinderung<br />

und die Angehörigen haben<br />

ein zentrales gemeinsames Interesse:<br />

das Wohlbefinden des Menschen mit<br />

Behinderung. Auf der Basis dieses gemeinsamen<br />

Interesses gilt es, ein soziales<br />

Unterstützungsnetz aufzubauen,<br />

welches auf gegenseitigem Respekt und<br />

Wertschätzung basiert und dazu führt,<br />

dass der Mensch mit Behinderung in<br />

seiner Einzigartigkeit im Mittelpunkt<br />

steht.<br />

In individuellen Treffen des Begleiterteams<br />

mit den Angehörigen wird über<br />

die Tätigkeiten und persönlichen Ziele<br />

des Menschen mit Behinderung informiert<br />

und beraten, Anregungen und<br />

Wünsche werden ausgetauscht und diskutiert.<br />

Die Ausrichtung und die Ziele<br />

des Pastor Angelicus sollen für den<br />

Angehörigen transparent sein und man<br />

soll sich gegenseitig als kompetenten<br />

Partner erleben. Auch Veranstaltungen<br />

zu Festlichkeiten im Jahreskreis (z.B.<br />

Weihnachten, Sommerfest...) werden<br />

als Momente ungezwungenen Beisammenseins<br />

als wichtig erachtet.<br />

Ein bedeutsames Gremium in der<br />

Einrichtung stellt der Strukturbeirat<br />

dar, an dem der Leiter des Dienstes für<br />

Menschen mit Behinderung, die Strukturleitung,<br />

die Pädagogische Leitung,<br />

sowie gewählte Vertreter der Angehörigen<br />

und der Klienten teilnehmen. In<br />

diesem Rahmen werden gemeinsame<br />

Zielvorstellungen unter Einbeziehung<br />

der Erfahrungen der Angehörigen und<br />

Klienten erarbeitet, Tätigkeiten ausgewertet<br />

und die Zusammenarbeit mit<br />

externen Diensten und Interessensverbänden<br />

gefördert.


„È la visione d'insieme, sempre la visione<br />

d'insieme che va considerata;<br />

e non la si può immaginare mai abbastanza<br />

vasta, questa visione d'insieme.“<br />

(Luise Rinser)<br />

Il servizio per le persone con disabilità<br />

ed i loro familiari hanno un interesse<br />

comune: il benessere della persona con<br />

disabilità. Sulla base di questo interesse<br />

comune va creata una rete di sostegno<br />

sociale, fondata sul rispetto e la considerazione<br />

reciproca, in cui la persona<br />

con disabilità è, nella sua unicità, al<br />

centro dell'attenzione.<br />

I colloqui fra collaboratori e familiari<br />

sono occasioni per scambiare consigli<br />

ed informazioni sulle attività e sugli<br />

obiettivi personali della persona con<br />

disabilità nonché per scambiarsi le idee<br />

e discutere aspettative. L'orientamento<br />

e gli obiettivi della struttura devono<br />

risultare trasparenti per i familiari. È<br />

inoltre necessario che collaboratori e<br />

familiari si considerino reciprocamente<br />

come partner competenti. Anche gli<br />

eventi che vengono organizzati in occasione<br />

delle ricorrenze (come Natale,<br />

festa d'estate...) sono ritenuti importanti<br />

in quanto momenti di incontro<br />

informale.<br />

i familiari<br />

„È la visione d‘insieme, sempre la visione d‘insieme ...“<br />

Un importante organo collegiale del<br />

servizio è il comitato di struttura di<br />

cui fanno parte il responsabile, le coordinatrici<br />

delle strutture, la direzione<br />

pedagogica e rappresentanti eletti da<br />

familiari e clienti. In questo ambito<br />

vengono elaborati gli obiettivi comuni<br />

in considerazione delle esperienze di<br />

familiari e clienti, vengono valutate le<br />

attività svolte e viene sostenuta la collaborazione<br />

con servizi ed associazioni<br />

esterni.<br />

61


Es ist für mich<br />

... die ideale Unterkunft für meine Tochter<br />

62<br />

Was ist für Sie das Pastor Angelicus?<br />

Das Pastor Angelicus ist für mich die<br />

ideale Unterkunft für meine Tochter.<br />

Mittlerweile hat es sich zu einem zweiten<br />

Zuhause entwickelt. Dies erkennt<br />

man daran, dass sie gerne ins Pastor<br />

kommt und in ihrem Verhalten ausgeglichener<br />

und weniger aggressiv ist.<br />

Sicher geht sie auch gerne wieder nach<br />

Hause. Aber auch dort ist ihr Verhalten<br />

im Laufe der Zeit umgänglicher geworden.<br />

Hat sich in den letzten Jahren etwas an<br />

der Betreuungsform im Pastor Angelicus<br />

geändert? Wie erleben Sie die Betreuung<br />

jetzt?<br />

An der Betreuung hat sich sehr viel geändert,<br />

meiner Meinung nach. Anfangs<br />

war es schwierig für mich als Mutter,<br />

denn im Vergleich zu früher, als Milena<br />

in der Schule integriert war, fehlte die<br />

Kommunikation mit den Betreuern. So<br />

war es nicht möglich am Leben meiner<br />

Tochter teilzunehmen. Dies jedoch<br />

wurde durch die Einführung eines Tagebuchs<br />

anders. So weiss ich, was am<br />

Tag passiert ist, was gemacht wurde<br />

und wie es meiner Tochter geht. Durch<br />

das Tagebuch ist es möglich an ihrem<br />

Leben teilzunehmen, auch wenn sie im<br />

Heim ist. Zu Hause lesen wir es dann<br />

gemeinsam und es ist jedesmal ein<br />

großes Vergnügen.<br />

Die Betreuung und auch die Betreuer<br />

selbst sind offener geworden und gehen<br />

mehr auf den Betreuten ein. Das Umfeld<br />

wird so gestaltet, dass sie sich wohl<br />

fühlen.<br />

Es tut gut, wenn auch der persönliche<br />

Kontakt gepflegt wird und die Erzieher<br />

sich telefonisch melden, nicht nur wenn<br />

es ein Problem gibt. Auch die regelmäßigen<br />

Sitzungen mit dem Betreuungsteam<br />

geben Sicherheit.<br />

Für Milena macht es keinen Unterschied<br />

mehr, ob sie Zu Hause ist oder<br />

im Heim. Oft ist sie sogar noch fröhlicher,<br />

wenn sie im Heim ist, denn dort<br />

ist mehr Abwechslung und Leben als zu<br />

Hause mit den Eltern alleine. Das einzige,<br />

was zu Hause noch besonders ist,<br />

ist das Eis essen gehen. Milena ist jetzt<br />

seit neun Jahren im Pastor.<br />

Es ist schön, dass Offenheit herrscht,<br />

und die Bereitschaft Dinge anzunehmen,<br />

von zu Hause aufzugreifen und<br />

weiterzumachen. Es ist eine Erleichterung,<br />

dass alle in die selbe Richtung<br />

arbeiten.


Was bedeutet für Sie Selbstbestimmung?<br />

Selbstbestimmung ist, dass Milena<br />

gefragt wird, was sie möchte. Dass sie<br />

selbst entscheiden kann, ob sie mitmacht<br />

oder nicht. Dass sie nicht gedrängt<br />

wird, sondern eintscheiden<br />

kann. Dass man ihr erklärt, was gemacht<br />

wird, und dass sie auch die Konsequenzen<br />

logisch vermittelt bekommt.<br />

Auch wenn sie sich selbst nicht mit<br />

Worten ausdrückt, versteht sie trotzdem.<br />

Es ist toll, dass sie ihre Aufgaben<br />

in der Gruppe hat, wie den Essenswagen<br />

zu holen und zurückzubringen. Sie<br />

kann selbst entscheiden, ob sie mit dem<br />

Bus fahren oder in den Garten möchte.<br />

Milena kann so ihr Leben selbst gestalten,<br />

wie es ihr gefällt - sie hat ihren Weg<br />

gefunden.<br />

Haben Sie auch bei Ihrem Angehörigen<br />

Veränderung bemerkt?<br />

Milena ist ausgeglichener. Ihre fröhlichen<br />

Phasen dauern länger. Ihr Interesse<br />

für verschiedene Dinge ist angestiegen.<br />

Sie ist neugieriger geworden.<br />

Wenn ich zu Hause koche muss ich<br />

aufpassen, denn sie will sehen was in<br />

den Töpfen ist. Auch was Kleidung betrifft,<br />

ist sie eigener geworden. Sie zeigt<br />

Selbstbestimmung<br />

... ist, dass Milena gefragt wird, was sie möchte.<br />

uns, was sie anziehen will und was ihr<br />

nicht gefällt.<br />

Was wäre Ihr Traum für die Zukunft<br />

ihres Angehörigen?<br />

Das ist schwer zu beantworten. Dass<br />

sie Menschen um sich hat, die sich die<br />

Mühe machen, sie zu verstehen. Dass<br />

ich es als Mutter schaffe mich von ihr<br />

zu lösen, beziehungsweise dass Milena<br />

zeigen kann, dass ihr Leben im Pastor<br />

gut ist und ich mich lösen kann.<br />

Außerdem wünsche ich mir, dass Milena<br />

es irgendwann schafft, sich besser<br />

an neue Umgebungen anzupassen. So<br />

wäre es möglich mit ihr einmal irgendwo<br />

hin zu fahren, zum Beispiel zu ihrer<br />

Schwester ins Lechtal. Es wäre schon,<br />

wenn sie es schaffen würde sich auf solche<br />

Dinge einzulassen und dass es ihr<br />

dabei gut ginge, dass sie es gelassener<br />

annehmen kann einmal irgendwo anders<br />

zu sein, und so neue Erfahrungen<br />

machen könnte.<br />

Was wäre Ihr Traum für die Einrichtung<br />

Pastor Angelicus?<br />

Ich wünsche mir mehr Integration mit<br />

der „normalen“ Welt. Sobald die Integration<br />

in der Schule zu Ende ist, gibt<br />

es nur mehr ein Leben im Bekannten-<br />

63


Ich schätze es<br />

... dass auch Schwierigkeiten offen auf den Tisch gelegt werden<br />

64<br />

kreis der Familie und unter Menschen<br />

mit Behinderung im Pastor Angelicus.<br />

Auch die in der Schulzeit geknüpften<br />

Kontakte brechen abrupt ab und beschränken<br />

sich auf Betreuer und Familie.<br />

Bereits in den Schulen sollte<br />

versucht werden, gemeinsam mit den<br />

Klassenkameraden den zukünftigen<br />

Weg des Menschen mit Behinderung<br />

aufzuzeigen, die Schüler sollten dann<br />

ins Pastor Angelicus kommen, sehen<br />

wieviel Leben hier ist und ihren Klassenkameraden<br />

begleiten.<br />

Das „nach außen gehen“ durch die neuen<br />

Arbeitsangebote ist toll und sollte<br />

noch ausgebaut werden. Besonders gut<br />

könnte ich mir die Mitarbeit auf einem<br />

Bauernhof vorstellen.<br />

Wie erleben sie die Zusammenarbeit<br />

im Pastor Angelicus?<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Pastor<br />

Angelicus hat sich in den letzten Jahren<br />

positiv entwickelt. Der Kontakt mit<br />

dem Betreungsteam wird mit einem<br />

Tagebuch gehalten, indem aufgeschrieben<br />

wird, was am Tag passiert ist, was<br />

gemacht wurde und wie es Milena ging.<br />

Der persönliche Kontakt ist wichtig.<br />

Auch die regelmäßigen Treffen geben<br />

Sicherheit.<br />

Auch der Strukturbeirat arbeitet gut.<br />

Auf jede einzelne Bitte kann man natürlich<br />

nicht eingehen, denn man muss<br />

immer das Ganze sehen und berücksichtigen.<br />

Innerhalb des Rates gibt es<br />

eine sehr positive Zusammenarbeit.<br />

Man organisiert Feste, bespricht Probleme<br />

wie den Betreuerwechsel usw.<br />

Es wird immer wieder auf gegenseitige<br />

Anregungen eingegangen. Ich habe<br />

das Gefühl, dass alles besprochen werden<br />

kann und ich schätze es, dass auch<br />

Schwierigkeiten offen auf den Tisch gelegt<br />

werden.<br />

Interview mit Maria Tschaupp<br />

Ihre Tochter Milena, 29 Jahre, besucht die<br />

Wohnheimgruppe mit Ganztagesbetreuung.

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