Stiftung Tannenhof Jeder Stein hat seine Wichtigkeit
Stiftung Tannenhof Jeder Stein hat seine Wichtigkeit Stiftung Tannenhof Jeder Stein hat seine Wichtigkeit
Jahresbericht 2008 Stiftung Tannenhof Jeder Stein hat seine Wichtigkeit im krea(k)tiven Alltag der Stiftung Tannenhof | Für Geschenke und Mitbringsel: www.tannorama.ch | www.stiftung-tannenhof.ch | 1
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- Seite 4 und 5: Bericht des Heimleiters Richard Mä
- Seite 6 und 7: weiter festigen und wo nötig anpas
- Seite 8 und 9: Landwirtschaft 2008 Kurt Herren, Le
- Seite 10 und 11: Beitrag des Psychiaters Matthias Wa
- Seite 12 und 13: Eine kleine Ferienentdeckung Richar
- Seite 14 und 15: Betreuung A. Flückiger, M. Jaberg,
- Seite 16 und 17: Meine Ausbildung zum Sozialpädagog
- Seite 18 und 19: Hauswirtschaft - ein flexibel funkt
- Seite 20 und 21: Unser Leben, ein Mosaik? Katholisch
- Seite 22 und 23: Kadertag Tannenhof Christine Glasow
- Seite 24 und 25: Jahresrückblick aus ärztlicher Si
- Seite 26 und 27: Administration Thomas Kessi, Leiter
- Seite 28 und 29: Rapport annuel 2008 Résumé Rappor
- Seite 30 und 31: Culture maraîchère Fritz Aeschlim
- Seite 32 und 33: Bilan du point de vue médical Anto
- Seite 34 und 35: Kunst ist willkommen auf dem Tannen
- Seite 36 und 37: Bilanzen per 31. Dezember 2008 Heim
- Seite 38 und 39: Jahresrechnungen 2008 Heimrechnung
- Seite 40: Danke für die Früchte unserer Zei
Jahresbericht 2008<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Tannenhof</strong><br />
<strong>Jeder</strong> <strong>Stein</strong> <strong>hat</strong> <strong>seine</strong> <strong>Wichtigkeit</strong><br />
im krea(k)tiven Alltag der <strong>Stiftung</strong> <strong>Tannenhof</strong><br />
| Für Geschenke und Mitbringsel: www.tannorama.ch | www.stiftung-tannenhof.ch | 1
Der <strong>Stiftung</strong>srat<br />
Präsident<br />
Vize-Präsident<br />
Sekretärin<br />
Mitglieder<br />
Heimleitung<br />
Heimärzte<br />
Psychiater<br />
Seelsorger<br />
Revisoren<br />
Roger von Wattenwyl, dipl. Forstingenieur ETH, Ins<br />
Andreas Lauterburg, Ing. Agr. HTL, Meikirch<br />
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Andrea Lanz Müller, Ombudsfrau, Fürsprecherin und Mediatorin des SAV, Gümligen<br />
Werner Waldmeier, Instruktor VBS, Gampelen<br />
Sigmund von Wattenwyl, Landwirt und Event-Manager, Oberdiessbach<br />
Simone Bangerter-von Graffenried, Buchhändlerin, Bern<br />
Jean-Louis Scheurer, alt Regierungsstatthalter und Fürsprecher, Gampelen<br />
Martin <strong>Stein</strong>er, dipl. Arch. ETH/SIA, Bern<br />
Richard Märk-Meyer, dipl. Sozialpädagoge FH/FSO und dipl. Coach CFS/GRC, Gampelen<br />
Dr. med. Thomas Urwyler, Ins<br />
Dr. med. Niklaus Nidecker, Erlach<br />
Dr. med. Toni Schmid, Gampelen<br />
Dr. med. Matthias Walter, Solothurn<br />
Pfr. Martin Schoch, Gampelen<br />
Pfr. Moritz Boschung, Resignat, Alterswil<br />
Hans Rudolf Brand, dipl. Experte in Rechnungslegung und Controlling, Bern<br />
Christoph Brand, dipl. Wirtschaftsprüfer, Bern<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Tannenhof</strong> ist Mitglied bei<br />
– Avenir Social – KMU Verband CH<br />
– Berufsverband Sozial-Management – Leiterkonferenz<br />
– Curaviva – SKOS<br />
– Fachverband Sucht – Vorort Bernischer Regionalheime<br />
– Heimverband Bern – Verein Unternehmer Gampelen–Gals<br />
– Insos<br />
Résumé en français voir pages 28 – 33<br />
Warum das Thema Mosaik?<br />
Ein Team ist mehr als die Summe der Einzelnen<br />
Ein Team ist zu vergleichen mit einem Organismus, in welchem die verschiedenen<br />
Organteile in geheimnisvoller Weise so zusammen wirken, dass neuartige Leistungen<br />
erbracht werden, welche die Einzelleistungen übertreffen. Je optimaler die Ergänzung<br />
funktioniert, umso wirkungsvoller ist ein Team.<br />
Teamarbeit ist eine grosse und zugleich geheimnisvolle Herausforderung.<br />
Wir werden viel mehr gewinnen als verlieren und zudem als Teamkämpfer mehr<br />
bewirken, als als Einzelkämpfer. Viele Mosaiksteine geben ein ganzes Bild.<br />
Gedanken von Richard Märk-Meyer<br />
Die Fotos in diesem Jahresbericht stammen grösstenteils von Cäcilia Märk-Meyer.
Bericht des <strong>Stiftung</strong>srates<br />
Roger von Wattenwyl, Präsident des <strong>Stiftung</strong>srates<br />
Die offizielle Anschrift der <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Tannenhof</strong> lautet: Heim- und Wiedereingliederungsstätte.<br />
Was ist eigentlich<br />
mit der Bezeichnung «Wiedereingliederung»<br />
gemeint? Denkt man an<br />
die Rückführung aus einer Krankheit<br />
in einen für Geist und Körper gesunden<br />
Zustand? Will man mit der Wiedereingliederung<br />
den Weg in unsere<br />
Gesellschaft oder Gemeinschaft erstreben.<br />
Welche Gemeinschaft meinen<br />
wir aber? Ist es die Gemeinschaft<br />
eines <strong>Tannenhof</strong>es oder denken wir<br />
eher an die Gesellschaft im öffentlichen<br />
Leben, wo immer wir uns aufhalten?<br />
Diese Fragen können uns im<br />
<strong>Tannenhof</strong> nicht gleichgültig sein,<br />
denn das Wort «Wiedereingliederung»<br />
im Aushang unserer Institution<br />
beinhaltet eines der obersten Ziele.<br />
Deshalb <strong>hat</strong> sich der <strong>Stiftung</strong>srat in<br />
einer Sitzung eingehend mit der Bedeutung<br />
der Wiedereingliederung<br />
befasst. Im Verlauf dieser Diskussion<br />
wurde denn auch offensichtlich, wie<br />
viele verschiedene Auffassungen über<br />
dieses Wort vorgebracht werden können.<br />
Damit verbunden ist natürlich<br />
auch das unterschiedliche Verständnis<br />
einer Zielsetzung, welche daraus abgeleitet<br />
werden kann.<br />
Es besteht kaum ein Zweifel, dass die<br />
Gründer des <strong>Tannenhof</strong>es und ähnlicher<br />
Institutionen im vorletzten Jahrhundert<br />
unter «Wiedereingliederung»<br />
eine Rückführung der Bewohner in<br />
das öffentliche Leben der Gesellschaft<br />
ausserhalb der Institution verstanden<br />
haben. Die Bewohner bestanden zu<br />
jener Zeit auch vorwiegend aus Personen,<br />
welche aus dem Strafvollzug<br />
entlassen worden sind. Dies <strong>hat</strong> sich<br />
im Laufe der Zeit gründlich geändert.<br />
Nicht nur aus der Tatsache heraus,<br />
dass die Bewohnerinnen und Bewohner<br />
nicht mehr aus der Strafvollzugsentlassung<br />
stammen, sondern ganz<br />
wesentlich aus der Feststellung, dass<br />
der <strong>Tannenhof</strong> <strong>seine</strong>n Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern eine Tagesstruktur<br />
mit einer auf individuelle Fähigkeiten<br />
und Interessen ausgerichteten Beschäftigung<br />
einerseits und einem<br />
sinnvollen Freizeitangebot anderseits<br />
anbieten kann. Dies führt dazu, dass<br />
es den Bewohnerinnen und Bewohnern<br />
im <strong>Tannenhof</strong> im Allgemeinen<br />
wohl ist. Nicht selten finden Entlassene<br />
den Weg in den <strong>Tannenhof</strong> zurück,<br />
weil sie sich im öffentlichen Alltag<br />
nicht mehr zurechtfinden. Wiedereingliederung<br />
heisst deshalb heute in<br />
erster Linie das sich Einordnen in die<br />
<strong>Tannenhof</strong>gemeinschaft, bestehend<br />
aus Bewohnerinnen und Bewohnern,<br />
aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
und aus den zahlreichen Besuchern<br />
an den beiden beliebten Märkten.<br />
In dieser Gemeinschaft spielen<br />
aber auch die im <strong>Tannenhof</strong> arbeitenden<br />
Handwerker, die Teilnehmer an<br />
den internen Fachtagungen und übrigen<br />
Veranstaltungen sowie die vielen<br />
privaten Besucher während des ganzen<br />
Jahres eine wichtige Rolle. Es<br />
heisst zudem auch, sich einem ge-<br />
regelten Tagesablauf zu unterziehen<br />
und sich in gegenseitiger Toleranz zu<br />
üben. Der <strong>Tannenhof</strong> ist eine offene<br />
Institution, welche es den Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern erlaubt, sich<br />
ausserhalb des <strong>Tannenhof</strong>es zu bewegen.<br />
Aus dieser Sicht dürfte klar<br />
werden, was mit dem Wort «Wiedereingliederungsstätte»<br />
gemeint ist, besonders<br />
im Zusammenhang mit dem<br />
Wort «Heimstätte». Der <strong>Tannenhof</strong> soll<br />
<strong>seine</strong>n Bewohnerinnen und Bewohnern<br />
ein zu Hause bieten, wo sie nicht<br />
nur Halt und Lebensinhalt finden.<br />
Ganz im Zeichen der eben beschriebenen<br />
Bedeutung der Wiedereingliederungsstätte<br />
<strong>hat</strong>te sich der <strong>Stiftung</strong>srat<br />
mit zwei Projekten zu beschäftigen.<br />
So konnte der neue Recycling-Raum<br />
den geänderten Bedürfnissen angepasst<br />
werden. Zusätzlich bewilligte er<br />
das neue Konzept der Cafeteria für<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie<br />
Bewohnerinnen und Bewohner,<br />
welche im kommenden Jahr realisiert<br />
werden. Als Besonderheit darf der<br />
Raum der Stille bezeichnet werden,<br />
welcher es allen Interessenten erlaubt,<br />
für einige Momente der Hektik des<br />
Alltages zu entfliehen, um sich in ei-<br />
genen Gedanken zu sammeln und zu<br />
meditieren. Dieser Ort der Stille wird<br />
offenbar rege benutzt.<br />
Der <strong>Stiftung</strong>srat <strong>hat</strong> sich im Berichtsjahr<br />
in besonderem Masse mit der Zukunft<br />
des <strong>Tannenhof</strong>es beschäftigt.<br />
Die Einsetzung einer Strategiegruppe<br />
<strong>hat</strong> zum Ziel, nach der Erfassung der<br />
aktuellen Situation und der Bedürfnisse<br />
in allen Bereichen Visionen für die<br />
mittelfristige Planung zu entwickeln.<br />
Diese Überlegungen sind insbesondere<br />
im Zusammenhang mit bevorstehenden<br />
personellen Veränderungen<br />
notwendig und werden in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Kader und einem<br />
externen Monitoring angestellt.<br />
Personelle Veränderungen sind auch<br />
aus dem <strong>Stiftung</strong>srat zu berichten.<br />
Frau Kathrin Vogt trat per Ende Berichtsjahr<br />
nach 9 Jahren aktiver Tätigkeit<br />
im <strong>Stiftung</strong>srat zurück. Frau Vogt<br />
<strong>hat</strong> sich in äusserst verdienter Weise<br />
um das Wohl des <strong>Tannenhof</strong>es verdient<br />
gemacht, indem sie sich besonders<br />
um den Bereich der Betreuung<br />
gekümmert <strong>hat</strong>. Sie <strong>hat</strong>te ein offenes<br />
Ohr für die Sorgen der Bewohnerinnen<br />
und Bewohner und entsprechende<br />
Voten im <strong>Stiftung</strong>srat eingebracht.<br />
Der <strong>Tannenhof</strong> und insbesondere der<br />
<strong>Stiftung</strong>srat danken Frau Vogt für<br />
ihren Einsatz ganz herzlich. Als Nachfolgerin<br />
wählte der <strong>Stiftung</strong>srat Frau<br />
Simone Bangerter-von Graffenried,<br />
welche ihre Funktion als <strong>Stiftung</strong>srätin<br />
per 1.1.2009 aufnehmen wird. Sie<br />
wird ihre Aufmerksamkeit besonders<br />
dem Bereich Betreuung zuwenden.<br />
Das Jahr 2008 stand ganz im Zeichen<br />
der Zukunftsplanung. Mit grosser Genugtuung<br />
darf festgestellt werden,<br />
dass man im <strong>Tannenhof</strong> auf ein sehr<br />
erfolgreiches Jahr zurückblicken darf.<br />
In allen Bereichen wurde sehr gute<br />
Arbeit geleistet, die Aufstockung des<br />
Bewohnerbestandes, der mit dem<br />
neuen von Mandach-Haus ermöglicht<br />
wurde, konnte gemäss Vorgabe abgeschlossen<br />
werden. Auch die Landwirtschaft,<br />
das für die Finanzen äusserst<br />
wichtige Standbein, bereitete uns<br />
grosse Freude. Was wollen wir mehr?<br />
Allen, die an diesem Erfolg beteiligt<br />
waren, sei an dieser Stelle für ihren<br />
Einsatz ganz herzlich gedankt. Aus<br />
dieser Feststellung heraus brauchen<br />
wir uns für die Zukunft keine Sorgen<br />
zu machen. ▲<br />
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Bericht des Heimleiters<br />
Richard Märk-Meyer, dipl. Sozialpädagoge FH/FSO, dipl. Coach CFS/GRC<br />
Der Heimleiter Richard Märk-Meyer im Gespräch mit Hans Wyder<br />
Der Bericht des Heimleiters<br />
folgt auch in diesem Jahr wieder<br />
in Form eines Interviews.<br />
Die Fragen gestellt <strong>hat</strong> Hans<br />
Wyder, Publiprint AG, Port.<br />
«Kreativ und aktiv in die Zukunft»<br />
lautete das Wahlthema für das vergangene<br />
Jahr. Konnten Sie das Thema<br />
umsetzen und was <strong>hat</strong> es ausgelöst.<br />
Ja, wir haben uns im vergangenen<br />
Jahr ganz bewusst um kreative Lösungen<br />
bemüht. Die aktive Kreativität,<br />
die wir kurzerhand in «Krea(k)tivität»<br />
umgewandelt haben, <strong>hat</strong> sich ja<br />
nicht auf das Künstlerische bezogen.<br />
Vielmehr ging es darum, die Anforderungen,<br />
welchen wir uns im <strong>Tannenhof</strong><br />
jeden Tag neu stellen müssen,<br />
«krea(k)tiv» anzugehen. Bekanntlich<br />
ist das Haus von Mandach seit anfang<br />
letzten Jahres bewohnt. Das heisst,<br />
12 zusätzliche Bewohnerinnen und<br />
Bewohner, und damit wieder neue<br />
Herausforderungen und Situationen.<br />
Da ist eine krea(k)tive Grundhaltung<br />
äusserst hilfreich.<br />
Und wie <strong>hat</strong> sich dieses krea(k)tive<br />
letzte Jahr für die <strong>Stiftung</strong> entwickelt?<br />
Waren Sie ausgebucht?<br />
Alle Zimmer waren während des ganzen<br />
Jahres belegt. Erfreulicherweise<br />
waren auch die 12 neuen Zimmer<br />
rasch bewohnt. Wir mussten in diesem<br />
Jahr wiederum mit einer Interessentenliste<br />
arbeiten.<br />
Können bei den neu zuziehenden Bewohnern<br />
gewisse Tendenzen festgestellt<br />
werden?<br />
Unsere Bewohner und Bewohnerinnen<br />
werden im Schnitt immer jünger.<br />
Viele leiden auch unter einer psychi-<br />
schen Erkrankung, die die Integration<br />
in die Gesellschaft schwierig macht.<br />
Das stellt auch immer höhere Ansprüche<br />
an alle unsere Mitarbeitenden.<br />
Ich bin froh, dass wir im Zug der<br />
Erhöhung der Bewohnerzahl auch das<br />
Betreuungsteam entsprechend ausbauen<br />
konnten.<br />
Wer vermittelt Ihnen die Heimbewohner<br />
und wie arbeiten Sie mit diesen<br />
Stellen zusammen?<br />
In der Regel kommen unsere Heimbewohner<br />
via Sozialdienst oder nach<br />
einem Aufenthalt in einer psychiatrischen<br />
Klinik zu uns. Mittlerweile kennt<br />
man sich innerhalb der Fachstellen<br />
und Institutionen recht gut, weiss um<br />
die Bedürfnisse der einzelnen Stellen<br />
und kann entsprechend besser und<br />
effektiver zusammenarbeiten.<br />
Und was ist sonst noch passiert auf<br />
dem <strong>Tannenhof</strong>?<br />
Als wohl einschneidendste interne<br />
Massnahme haben wir unsere verschiedenen<br />
Werkbereiche professionalisiert<br />
und teilweise neu gegliedert.<br />
Neue Räumlichkeiten sind geschaffen<br />
oder alte umfunktioniert worden, die<br />
Aufträge der einzelnen Bereiche sind<br />
klar definiert worden und schliesslich<br />
– was uns besonders wichtig ist<br />
– wurden die agogischen Bedingungen<br />
verbessert. Daneben haben wir<br />
unsere tägliche Arbeit verrichtet und<br />
uns den Anforderungen unserer Aufgaben<br />
gestellt.<br />
Besondere Highlights waren im vergangenen<br />
Jahr sicher wieder die beiden<br />
Märkte, die überdurchschnittlich<br />
viele Besucher anzulocken vermochten.<br />
Trotzdem sind es aber frische,<br />
sympatische Anlässe geblieben. Dazu<br />
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kamen diverse andere Veranstaltungen,<br />
wie beispielsweise die Matinée<br />
mit Ueli Schmezer oder die gemeinsam<br />
mit dem sozialpädagogischen Berufsverband<br />
organisierte Fachtagung.<br />
All diese Anlässe tragen zur Öffnung<br />
des <strong>Tannenhof</strong>s nach aussen bei und<br />
bieten gleichzeitig unseren BewohnerInnen<br />
reale Integrationsschritte.<br />
Wenn Sie die aktuelle Wirtschaftssituation<br />
betrachten, denken Sie, dass<br />
sich Finanzkrise und zunehmende<br />
Arbeitslosigkeit auf Ihre Institution<br />
auswirken werden?<br />
Die Finanzkrise ist im Augenblick<br />
(März 2009, die Red.) noch jung.<br />
Wir haben noch nicht viel davon gespürt.<br />
Ich bin aber überzeugt, dass<br />
das noch kommen wird. Einerseits<br />
werden intensivere Anstrengungen<br />
nötig sein um unsere landwirtschaftlichen<br />
Erzeugnisse abzusetzen und die<br />
Werkstätten mit Fremdaufträgen zu<br />
beschäftigen, anderseits wird der Bedarf<br />
an Bewohnerplätzen zunehmen.<br />
Zudem wird sich die Reintegration<br />
von BewohnerInnen in Zeiten der Rezession<br />
mit Sicherheit auch schwieriger<br />
gestalten.<br />
Heime haben in der Gesellschaft nicht<br />
immer den besten Ruf. Spüren Sie das<br />
auch auf dem <strong>Tannenhof</strong>?<br />
Es gibt und gab sicher Heime mit<br />
eher dunkler Vergangenheit. Mittlerweile<br />
sind die Heime, und da meine<br />
ich nicht nur den <strong>Tannenhof</strong>, professionalisiert<br />
worden und haben sich<br />
nach aussen geöffnet. Zudem sind<br />
die Dienstleistungen stark verbessert<br />
worden.<br />
Die zuweilen widersprüchliche Wahrnehmung<br />
der Institution Heim beruht
vielfach auf der Tatsache, dass hier auf<br />
kleinstem Raum Mitmenschen leben,<br />
die zum Teil psychisch krank sind, die<br />
Suchtprobleme haben oder in unserer<br />
Gesellschaft schlicht überfordert sind<br />
– und die Gesellschaft mit Ihnen.<br />
Diese Konzentration stellt einen Spiegel<br />
unserer Gesellschaft dar, und da<br />
schaut nicht jeder gern hinein.<br />
In unserer Zeit stellen wir zunehmende<br />
Gewaltbereitschaft fest. Ist das<br />
auch auf dem <strong>Tannenhof</strong> so?<br />
Gewalt ist auch bei uns ein Thema,<br />
aber in der Regel nur phasenweise.<br />
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
können damit professionell<br />
umgehen, sie wissen mit Nähe und<br />
Distanz zu arbeiten. So können wir<br />
sagen, dass Gewalt auf dem <strong>Tannenhof</strong><br />
zumindest kein Dauerthema ist.<br />
Verhaltensauffällig, Verhaltensdefizite,<br />
verhaltensoriginell – ein paar Schlagworte<br />
aus der modernen Sozialpädagogik.<br />
Wie halten Sie es mit solchen<br />
Ausdrücken?<br />
Nach nun fast 25-jähriger Tätigkeit<br />
in der Sozialpädagogik bin ich zum<br />
Pragmatiker geworden.<br />
Klar ist die Sprache der<br />
wichtigste Kommunikationsweg,<br />
aber es ist wichtig, dass<br />
die gewählten Worte nicht als blosse<br />
Worthülsen daherkommen. Suchtverhalten,<br />
Verwahrlosung, Gewalt in der<br />
Familie, Unfähigkeit zur Integration<br />
sind keine Begriffe, die einen spielerischen,<br />
beschönigenden sprachlichen<br />
Umgang erlauben. Mir ist wichtig,<br />
dass die Arbeit, die Alltagsgestaltung<br />
situationsgerecht ist, dass also Werte<br />
vermittelt werden, nicht irgendwelche<br />
Worte.<br />
Im <strong>Tannenhof</strong> beherbergen Sie viele<br />
Menschen mit zum Teil sehr unterschiedlichen<br />
Charakteren. Wie kann<br />
man mit einer so bunt gemischten<br />
Gesellschaft den Alltag gestalten?<br />
Wie bringt man sie an den gleichen<br />
Tisch?<br />
Dadurch, dass wir «gspürig» und flexi-<br />
bel bleiben. Alle unsere Bewohnerinnen<br />
und Bewohner sind mehr oder<br />
weniger selbständige, farbenfrohe Individuen,<br />
die eine kleine Gesellschaft<br />
in unserer Gesellschaft bilden.<br />
Dann kommt ihnen entgegen, dass<br />
der <strong>Tannenhof</strong> etwas abgelegen ist<br />
und damit fast eine kleine, in sich geschlossene<br />
Einheit bildet?<br />
Ich wehre mich vehement gegen den<br />
Ausdruck «geschlossene Einheit». Wir<br />
sind eine offene Institution und nehmen<br />
unseren Platz in der Gesellschaft,<br />
in welcher wir übrigens ganz klar ein<br />
vorhandenes Bedürfnis abdecken, ein.<br />
Unsere Landwirte arbeiten mit anderen<br />
Marktexponenten im Seeland zusammen<br />
und wir sind vernetzt mit anderen<br />
Institutionen und Dienststellen.<br />
Wir sind keine Insel. Aber ja, vielleicht<br />
kann man sagen, dass der <strong>Tannenhof</strong><br />
fast wie ein eigenes, kleines Dorf ist –<br />
aber mit Sicherheit sehr stark vernetzt<br />
mit <strong>seine</strong>r Umwelt.<br />
Es fällt auf, dass Sie eine Vorliebe für<br />
Symbolik haben. Letztes Jahr war es<br />
die Krea(k)tivität, dieses Jahr haben<br />
Sie das Mosaik zum Sinnbild gemacht.<br />
Bilder und Symbole sprechen Menschen<br />
an. In unserer sehr technokratischen<br />
Welt, in der Zahlen so wichtig<br />
sind, setzt sich ein Bild wohltuend ab,<br />
spricht unsere Herzen an und vermag<br />
viel mehr als nur Motivation zu verbreiten.<br />
Es beschreibt ein Ziel, einen<br />
Umstand des Miteinander-Umgehens.<br />
Mit Symbolen lassen sich Ideen, Wahrnehmungen<br />
und Philosophien viel<br />
besser, einfacher und einprägsamer<br />
transportieren. Das Mosaik beispielsweise<br />
soll uns im laufenden Jahr immer<br />
wieder zum Bewusstsein bringen,<br />
dass in einem Bild auch die kleinen<br />
<strong>Stein</strong>chen wichtig sind.<br />
Und das fertige Mosaik stellt die Institution<br />
<strong>Tannenhof</strong> in ihrer Gesamtheit<br />
dar?<br />
Ja selbstverständlich. Es umfasst in<br />
erster Linie die Lebensgemeinschaft<br />
<strong>Tannenhof</strong>, also alle Menschen, die<br />
im <strong>Tannenhof</strong> leben und arbeiten.<br />
Aber auch die Sozialdienste und<br />
andere Heime, sowie die Besucher<br />
Ein Team ist mehr als die<br />
Summe der Einzelnen.<br />
Viele Mosaiksteine<br />
geben ein ganzes Bild.<br />
Richard Märk-Meyer<br />
und Gäste haben ihr Gewicht. Nicht<br />
umsonst sind wir immer bestrebt,<br />
den <strong>Tannenhof</strong> der Öffentlichkeit zu<br />
öffnen. All diese Elemente – BewohnerInnen,<br />
Mitarbeitende, Gäste – ergeben<br />
schliesslich das Gesamtbild<br />
<strong>Tannenhof</strong>.<br />
Wie wichtig ist es Ihnen Ziele zu haben<br />
und welche haben Sie sich und<br />
Ihren MitarbeiterInnen für das laufende<br />
Jahr gesetzt?<br />
Seit über 10 Jahren bin ich nun Heimleiter<br />
im <strong>Tannenhof</strong>. In dieser Zeit <strong>hat</strong><br />
sich Vieles verändert. Diese neuen<br />
Strukturen und Abläufe wollen wir<br />
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weiter festigen und wo nötig anpassen.<br />
Nebst dieser Konsolidierung von<br />
erschaffenen Werten wollen wir vor<br />
allem die agogischen Prozesse in den<br />
Werkstätten, in der Landwirtschaft<br />
und in der Gärtnerei weiter entwickeln.<br />
Und dann wollen wir fit bleiben<br />
für die Herausforderungen der<br />
Zukunft. Der Arbeitsmarkt wird sicher<br />
nicht einfacher und es wird unsere<br />
Aufgabe sein, eine Brücke zwischen<br />
der sogenannt normalen Gesellschaft<br />
und unseren Bewohnern und Bewohnerinnen<br />
zu schlagen.<br />
Haben Sie nebst diesen Hauptzielen<br />
auch Etappenziele vorgesehen?<br />
Sich Ziele zu setzen <strong>hat</strong> mit Visionen<br />
zu tun. Ohne diese würden wir auf<br />
der Stelle treten, stagnieren. Alle Bereichsleiterinnen<br />
und Bereichsleiter<br />
setzen mit ihren Mitarbeiterteams<br />
Ziele, die gemeinsam besprochen und<br />
sich gegenseitig helfend verwirklicht<br />
werden. Regelmässig überprüfen wir<br />
dann, ob wir in die richtige Zielrichtung<br />
arbeiten und ob wir das Ziel<br />
erreicht haben. Es ist der ständige<br />
Dialog, der uns als Team stark macht.<br />
Oder kurz gesagt: Ziele sind Visionen<br />
mit einem Terminplan – ein gelebter<br />
Entwicklungs- und Qualitätsprozess.<br />
Eine grundsätzlich positive Lebenseinstellung<br />
ist für Sie als Heimleiter<br />
Pflicht, aber auch für das Betreuungsteam<br />
und alle anderen Mitarbeitenden<br />
des <strong>Tannenhof</strong>s. Wie schafft<br />
man das auf die Dauer?<br />
<strong>Jeder</strong> Mensch bringt <strong>seine</strong> eigene<br />
Geschichte und <strong>seine</strong> Vergangenheit<br />
mit. Und in unserer Kultur neigen wir<br />
dazu schnell das Negative zu sehen,<br />
Probleme, alles was nicht gut läuft.<br />
Daran müssen wir alle arbeiten. Man<br />
muss zum Beispiel erleben, dass positives,<br />
lösungsorientiertes Schaffen<br />
mehr bringt, als wenn man nur die<br />
Schwierigkeiten sieht.<br />
Aber es gibt sicher auch Situationen,<br />
die einen Mitarbeitenden sehr bedrücken.<br />
Können Sie da Hilfe anbieten?<br />
<strong>Jeder</strong> Mensch <strong>hat</strong> gute Zeiten und<br />
auch schlechtere Zeiten. Phasen, in<br />
welchen er – vielleicht auch in <strong>seine</strong>m<br />
privaten Umfeld – mehr gefordert<br />
wird. Wichtig ist, dass er in jeder Situation<br />
dazu stehen kann. In Weiterbildungen<br />
wird das gelernt, und falls<br />
angezeigt, kann auch mal eine Supervision<br />
helfen, oder nur etwas Zeit und<br />
«Zuhören». Richtig ist, dass in unserem<br />
Beruf immer der ganze Mensch<br />
gefordert wird.<br />
Und Sie selber, warum sind Sie eigentlich<br />
Heimleiter geworden?<br />
Ich bin kein altruistisch orientierter<br />
Mensch mit einem Helfersyndrom.<br />
Aber der Mitmensch ist mir nicht gleichgültig.<br />
Zudem ist mir wichtig, dass ich<br />
bei meiner Arbeit etwas mitgestalten<br />
kann. Meine ersten beruflichen Erfahrungen<br />
habe ich im Hotelgewerbe gemacht.<br />
Da standen vor allen betriebswirtschaftliche<br />
Aspekt im Vordergrund.<br />
Nach ein paar Jahren im Gastgewerbe<br />
habe ich gemerkt, dass mir etwas fehlt.<br />
Ich habe mich entschlossen, Sozialpädagogik<br />
zu studieren und war in einem<br />
Erziehungsheim und im Strafvollzug<br />
tätig. Mit der Zeit wurde mir die Verknüpfung<br />
sozialpädagogischer Anliegen<br />
mit den betriebswirtschaftlichen<br />
Aspekten immer wichtiger.<br />
Das <strong>hat</strong> ja eindeutig auf Ihren jetzigen<br />
Beruf des Heimleiters hingewiesen.<br />
Ja, als Heimleiter habe ich die Möglichkeit,<br />
an einer gesamthaft gesehen<br />
kleinen, aber menschlich relevanten<br />
Stelle in unserer Gesellschaft zu arbeiten.<br />
In dieser Position gehören Profit<br />
und Nonprofit auf die gleiche Fahne.<br />
Mein Ziel ist es, auch im Alltag, die sozialen<br />
wie die wirtschaftlichen Aspekte<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Tannenhof</strong> unter einen<br />
Hut zu bringen.<br />
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Die Aufteilung unserer Gesellschaft<br />
in einen Profit- und einen Nonprofitsektor<br />
ist im Grunde genommen sehr<br />
kurzfristig gedacht und entspricht<br />
nicht der komplexen Realität. Ich bin<br />
überzeugt, dass die Sozialkosten geringer<br />
ausfallen würden, wenn wir<br />
die beiden Welten zusammenlegen<br />
würden – vom ethischen Gewinn gar<br />
nicht zu sprechen.<br />
Und jetzt sind Sie seit 10 Jahren Heimleiter<br />
und wissen alles?<br />
Schön wäre es (aber nur vielleicht).<br />
Nein, ich bilde mich ständig weiter.<br />
Gegenwärtig bin ich in einer Weiterbildung<br />
«Geist und Leadership»<br />
am Lasalle Institut und habe vor drei<br />
Jahren erfolgreich eine umfassende<br />
Coaching-Weiterbildung absolviert.<br />
Damit versuche ich, meine Verhaltensmuster<br />
ständig zu verbessern.<br />
Das ist ein Dauerprozess in meinem<br />
Leben. Ganzheitliches Denken ist mir<br />
wichtig: es braucht IQ, Fachlichkeit<br />
aber auch emotionale, soziale und<br />
spirituelle Intelligenz.<br />
Dann sind Sie der Leader des <strong>Tannenhof</strong>s?<br />
Die Führerschaft und die Motiva-<br />
tionslehren der 60-iger Jahre gehören<br />
der Vergangenheit an. <strong>Jeder</strong> Mensch<br />
muss für sich selbst herausfinden, was<br />
für ihn stimmt. Betty Bossy-Rezepte<br />
fürs Leben gibt es nicht. Es ist eine<br />
Aufgabe von uns allen, auf Lebensfragen<br />
einzugehen und für Lernprozesse<br />
offen zu bleiben.<br />
Das sind gute Aussichten für das Mosaik<br />
<strong>Tannenhof</strong>. Ich wünsche Ihnen<br />
und allen Ihren Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern, aber auch den Heimbewohnern<br />
ein gutes Jahr. ▲
Raum der Stille<br />
Richard Märk-Meyer, Stillesuchender<br />
Man muss aus der Stille kommen,<br />
um etwas Gedeihliches zu schaffen,<br />
nur in der Stille wächst dergleichen.<br />
Kurt Tucholsky<br />
Warum ein<br />
«Raum der Stille»?<br />
Ruhe ist ein grosses Bedürfnis unserer<br />
Zeit. Der moderne Mensch sehnt sich<br />
nach Ruhe.<br />
Orte abseits der Hektik des Alltags<br />
gewinnen in unserer lauten und eiligen<br />
Zeit zunehmend an Bedeutung.<br />
Stress, negative Gedanken und Alltagsprobleme<br />
bestimmen in immer<br />
grösserem Ausmass unser Leben.<br />
Kommt dann noch eine Krankheit<br />
oder ein persönlicher Schicksalsschlag<br />
hinzu ist es oft schwer, wieder zu sich<br />
selbst zu finden und die weiteren<br />
Schritte zu bedenken. Unser «Raum<br />
der Stille» soll dazu dienen, im hektischen<br />
Alltag Ruhe zu finden, einfach<br />
<strong>seine</strong> Gedanken schweifen zu<br />
lassen und einzukehren. Stille und<br />
Spiritualität sind zwar liiert, aber der<br />
konfessionsneutralen Philosophie des<br />
<strong>Tannenhof</strong>es sind wir treu geblieben.<br />
Auch der Raum wurde «neutral» gestaltet.<br />
Konstruktion und «die Stille»<br />
stehen im Zentrum. Unser Raum ist<br />
eine Oase der inneren Einkehr, ein<br />
Raum des Wohlbefindens für Körper,<br />
Geist und Seele.<br />
Für mich ist ein Raum der Stille ein<br />
Platz der Sammlung und Innenschau,<br />
ein krea(k)tiver Umgang mit Stille.<br />
Er soll einladen zum Innehalten und<br />
Kraft geben zum Weitergehen. Ich<br />
bin der Überzeugung, dass es heute<br />
nicht mehr darum geht, sich mit der<br />
inneren Stille in eine private Ecke zu<br />
vergraben, sondern mit dieser in der<br />
Welt zu wirken. Auch sehe ich den<br />
Entstehung des Raums der Stille<br />
Stille, Das Feuer, Kraft Stille,<br />
Mosaik, Sie, Feuer, Das Feuer Der<br />
Stille, Kraft, Und Das Leben,<br />
Das Leben, Leben Sie, Feuer Der Stille,<br />
Freude, Sie Und, Stille Feuer, Freude Leben, Feuer<br />
Stille, Das Stille Leben Der, Das Mosaik, Der Stille<br />
«Raum der Stille»<br />
als soziales Angebot,<br />
das unabhängig<br />
von der persönlichen Glaubenseinstellung<br />
wahrgenommen werden<br />
kann. Der Raum wurde deshalb auch<br />
nicht mit religiösen Symbolen gekennzeichnet.<br />
Der Raum der Stille im<br />
<strong>Tannenhof</strong> – das ist ein Ort der Stille,<br />
ein Meditationsraum, ein Andachtsraum,<br />
ein Mosaikstein der anderen<br />
Art: Gegenpol zur eigenen Arbeit<br />
und Freizeit im <strong>Tannenhof</strong>. Mitten in<br />
der Betriebsamkeit gibt es diesen besonderen<br />
Ort, wo auch das Loslassen<br />
möglich ist.<br />
Obwohl Räume der Stille in Flughäfen,<br />
Krankenhäusern, Bahnhöfen,<br />
Einkaufszentren, usw., zum Standard<br />
gehören, gibt es in Heimen<br />
bisher kaum ein solches<br />
Angebot! Wenn überhaupt,<br />
sind sie religiös,<br />
konfessionell geprägt.<br />
Warum kein<br />
«Raum der Stille»<br />
in einem Heim?<br />
James Connor<br />
Auch HeimbewohnerInnen, MitarbeiterInnen,<br />
Gäste und Passanten brauchen<br />
die «Kraft der Stille» und sind<br />
herzlich eingeladen, diese neue Insel<br />
zu besuchen und zu geniessen.<br />
Stille zu pflegen hilft, Stress abzubauen,<br />
besser schlafen zu können, schöpferische<br />
Fähigkeiten zu entfalten, sich<br />
von innen her zu regenerieren und<br />
Sinn zu finden. Diese und andere Motive<br />
haben ihren Platz, solange das<br />
umfassende Ziel nicht vergessen wird:<br />
zum wahren Wesen erwachen und<br />
damit Einheit mit allem Leben erfahren,<br />
verbunden mit der Bereitschaft,<br />
im konkreten Alltag achtsam und verantwortlich<br />
zu leben. ▲<br />
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Landwirtschaft 2008<br />
Kurt Herren, Leiter Landwirtschaft, Heimleiter Stv.<br />
Zufahrt auf den <strong>Tannenhof</strong><br />
Nach einem sehr milden Winter konnten<br />
wir ab dem 22. Februar schon<br />
Sommerweizen und Zwiebeln säen.<br />
Über die Ostertage kehrte der Winter<br />
zurück mit Schnee und Kälte bis -6°C.<br />
Erst anfangs April erfolgte die Zuckerrübensaat<br />
und das Pflanzen der letzten<br />
Kartoffeln dauerte bis am 7. Mai.<br />
Auf unserer ewig durchnässten Landparzelle<br />
im «Tonkin» wurden sämtliche<br />
Drainageleitungen gespült und<br />
teils mit zusätzlichen, neuen Leitungen<br />
ergänzt. Bei hohem Wasserstand<br />
der Broye wird diese Parzelle immer<br />
ein Problem sein. Der nachfolgend<br />
gesäte Mais litt noch stark unter der<br />
Bodenverdichtung des Vorjahres.<br />
Sämtliches Getreide konnte als Vermehrungssaatgut<br />
abgeliefert werden.<br />
Die Erträge waren gut. Der Anbau von<br />
Hybrid-Roggen überzeugte sehr.<br />
Bei den Industriekartoffeln blieb das<br />
Pflanzenwachstum je nach Sorte bis<br />
zur Ernte leicht zurück. Die fehlende<br />
Knollengrösse wirkte sich teils negativ<br />
auf den Ertrag aus. Die Qualität war<br />
aber gut. Infolge einer technischen<br />
Panne der Fabrik geriet das Liefern<br />
der Kartoffeln arg ins Stocken. Die<br />
Spätkartoffeln wurden somit erst<br />
Ende Oktober geerntet und vom ersten<br />
Schnee zugedeckt, was die Ernte<br />
sehr erschwerte.<br />
An dieser Stelle sei erwähnt, dass ab<br />
Mitte August der Kartoffelvollernter<br />
bei jedem trockenen Arbeitstag im<br />
Einsatz war. Sei es für die Aufnahme<br />
von Zwiebeln, Sellerie oder Chicorée.<br />
Für die 7-köpfige Mannschaft, bestehend<br />
aus Mitarbeitern und Bewohnern,<br />
war es eine lange und intensive<br />
Arbeitszeit auf dem Vollernter. Dafür<br />
gebührt allen grosser Dank und Anerkennung!<br />
Bei den Zuckerrüben wurde der etwas<br />
verhaltene Start durch gute Bedingungen<br />
im Sommer wettgemacht. Es<br />
konnte wiederum eine Rekordernte<br />
eingefahren werden. Erstmals sind innerhalb<br />
von zehn Tagen sämtliche Rüben<br />
gerodet und abgeliefert worden.<br />
Die Apfel- und Zwetschgenernte war<br />
mengenmässig sehr gut. Da bei einer<br />
Zwetschgensorte die Pilzkrankheit<br />
Bleiglanz aufgetreten war und die Apfelsorte<br />
Topaz von «Kragenfäule» be-<br />
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fallen wurde, werden im Winter nun<br />
insgesamt rund 300 Spindelbäume<br />
gerodet und durch neue, robustere<br />
Sorten ersetzt.<br />
In der Munimast bewegten sich die<br />
Schlachtpreise anfangs Jahr etwas<br />
höher als im Vorjahr. Das gute Betriebsergebnis<br />
stimmt uns positiv für<br />
die Zukunft. In den Sommermonaten<br />
sind mehrheitlich nur Remonten aus<br />
dem Oberland erhältlich. Im Herbst<br />
wurden grösstenteils Fleischrassentiere<br />
eingekauft. Bei so vielen Ein-<br />
stallungen aus verschiedenen Betrieben<br />
steigt auch das Krankheitsrisiko.<br />
Frühzeitiges Erkennen der kranken<br />
Tiere, sowie eine gezielte Behandlung<br />
durch den Tierarzt ist sehr wichtig,<br />
um die Ansteckungsgefahr zu minimieren.<br />
In der Schweinemast konnte endlich<br />
wieder gewinnbringend produziert<br />
werden. Das knappe Angebot führte<br />
zu hohen Preisen.<br />
Eine besondere Herausforderung für<br />
unsere Mitarbeiter und mich war die<br />
erfolgreiche Zertifizierung des ganzen<br />
Betriebes nach den Swiss-Cap Richtlinien.<br />
Migros und Coop verlangen von<br />
ihren Lieferanten Swiss-Cap ab 2009<br />
in den Bereichen Früchte, Gemüse<br />
und Kartoffeln. Als Produzent stellen<br />
wir einen einzelnen kleinen Mosaikstein<br />
in der Nahrungsmittelkette dar.<br />
Mit dieser Zertifizierung können wir<br />
dem Abnehmer nun belegen, dass<br />
wir die Bestimmungen betreffend<br />
Rückverfolgbarkeit, Aufzeichnungen,<br />
Arbeitssicherheit, Hygiene, Pflanzenschutz,<br />
Düngung etc. vollumfänglich<br />
erfüllen. Zur Sicherstellung der Qualitätsanforderungen<br />
bestehen umfassende<br />
Checklisten, mit denen die<br />
Massnahmen des Betriebes belegt<br />
werden können.<br />
Um auch in Zukunft eine erfolgreiche<br />
Landwirtschaft zu führen, sind wir<br />
auf zahlreiche Hände und eine gute<br />
Zusammenarbeit im<br />
ganzen Betrieb angewiesen.<br />
▲<br />
Kartoffelfeld Apfelbäume Weisskabisauspflanzung<br />
Mais
Gemüsebau 2008<br />
Fritz Aeschlimann, Leiter Gemüsebau<br />
Die Gemüseparzellen und die vielen<br />
Charakteren der HeimbewohnerInnen und<br />
der Mitarbeiter sind wie Mosaiksteine<br />
mit vielen Strukturen, Ecken, Kanten<br />
und bunten Farben.<br />
Wieder geht ein ertragreiches Jahr zu<br />
Ende. Der Gemüsebau ist eine sehr<br />
schnelllebige und vielversprechende<br />
Branche mit guter Zukunft, da Gemüse<br />
sehr beliebt und gesund ist.<br />
Zusammen mit unseren BewohnerInnen<br />
nehmen wir diese interessante<br />
Herausforderung mit viel Elan in<br />
Angriff. Es ist uns ein Anliegen, den<br />
BewohnerInnen eine wertvolle Arbeit<br />
anzubieten, an der sie Freude haben<br />
können und bei welcher sie merken,<br />
dass sie etwas zum Gelingen beitragen<br />
können.<br />
In diesem Jahr <strong>hat</strong>ten wir sehr gute<br />
Gemüseerträge. Leider waren die<br />
Produzentenpreise, vor allem bei<br />
Zwiebeln und Karotten, sehr tief. Die<br />
neuen Kühlräume wurden im Herbst<br />
mit Rot- und Weisskabis, Sellerie und<br />
Zwiebeln gefüllt. Dank dem <strong>hat</strong>ten<br />
wir den ganzen Winter Rüstarbeiten<br />
für unsere BewohnerInnen.<br />
Zurzeit haben wir noch Rot- und<br />
Weisskabis, sowie Zwiebeln, die auf<br />
den Verkauf warten.<br />
Der Sommer- und der Chlausenmärit<br />
waren auch dieses Jahr wieder ein<br />
Erfolg. Frisches Gemüse ist immer gefragt.<br />
Schon bereiten wir uns auf das 2009<br />
vor und wünschen uns, dass der Frühling<br />
bald kommt. Aber an unserem<br />
Hausberg Chasseral liegt immer noch<br />
sehr viel Schnee. Einen so langen, kal-<br />
ten und schneereichen Winter <strong>hat</strong>ten<br />
wir schon viele Jahre nicht mehr.<br />
Gärtnerei<br />
Die Kulturen im geschützten Anbau<br />
waren sehr gut und ertragsreich.<br />
Der feine, knackige<br />
Kopfsalat im Frühling<br />
und der saftig<br />
grüne Nüssler im<br />
Winter sind bei den<br />
Konsumenten sehr<br />
begehrt. Nüssler<br />
schneiden und ihn<br />
erst noch schön in<br />
die Gitter stellen<br />
ist eine Arbeit, die<br />
sorgfältig ausgeführt werden muss.<br />
Dafür BewohnerInnen zu finden ist<br />
schwierig. Da wir ein flexibles Team<br />
sind, kann auch das gut bewältigt<br />
werden. Die schlanken, stacheligen<br />
Gurken, sowie die schönen, roten<br />
Tomaten konnten den Händlern zu<br />
guten Preisen verkauft werden.<br />
Neubau Gewächshäuser<br />
Im März bekamen wir die Baubewilligung.<br />
Im April konnten die Arbeiten<br />
beginnen. Ein Monteur der Firma<br />
Sannsonens <strong>hat</strong>te die Bauführung.<br />
Vier Heimbewohner und ein Mitarbeiter<br />
führten die Arbeiten aus. Der<br />
Bau zog sich in die Länge, da wir dazwischen<br />
auch die Pflanz- und Ernte-<br />
arbeiten erledigen mussten. Ende<br />
September säten wir den ersten Nüssler,<br />
welcher im Dezember geschnitten<br />
werden konnte. Wir sind von unserem<br />
neuen Gewächshaus sehr begeistert.<br />
Chicoreeproduktion<br />
Der Wurzelanbau war in diesem Jahr<br />
optimal. Wir gruben die Wurzeln mit<br />
dem Kartoffelvollernter aus, die Hälfte<br />
anfangs Oktober und den Rest im<br />
November. Wichtig ist, dass sie sofort<br />
bei null Grad eingelagert werden. Die<br />
Anzahl und die Qualität der geernteten<br />
Wurzeln ist bis heute sehr gut.<br />
Brüsseler Treiberei<br />
Ende Oktober setzen wir die ersten<br />
Wurzeln in die Wannen ein und stellten<br />
sie anschliessend in den Treibraum.<br />
Nach drei Wochen sind die Brüsse-<br />
lerzapfen genug gross gewachsen<br />
und erntereif. Mit der Ausbeute und<br />
Qualität sind wir diesen Winter zufrieden.<br />
Wir rechnen damit, dass die Treiberei<br />
und Ernte bis am 20. April fertig<br />
ist. Den ganzen Winter rüsten und<br />
verpacken wir jeden Morgen Brüsseler.<br />
Diese Arbeit verrichten die BewohnerInnen<br />
mit grosser Freude. ▲<br />
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Beitrag des Psychiaters<br />
Matthias Walter, Dr. med., Externer Psychiater <strong>Stiftung</strong> <strong>Tannenhof</strong><br />
Natürlich ist auch<br />
der Psychiater<br />
nur ein <strong>Stein</strong>chen<br />
im Mosaik...<br />
...das den Tannehof ausmacht, das<br />
die Lebensgemeinschaft hier zusammenhält,<br />
das jedes Jahr zum Gelingen<br />
beiträgt. Ein <strong>Stein</strong>chen unter vielen<br />
Hunderten, die zusammen erst ein<br />
Ganzes ergeben.<br />
Alle diese einzelnen <strong>Stein</strong>chen sind für<br />
sich einzigartig, keines ist gleich, jedes<br />
<strong>hat</strong> <strong>seine</strong>n Platz und ist an diesem vernetzt<br />
mit vielen anderen drumherum.<br />
Über die Zeit werden einzelne <strong>Stein</strong>chen<br />
zu ersetzen sein, z.B. weil sich<br />
altershalber der Kitt löst, oder weil<br />
die <strong>Stein</strong>chen an einem anderen Ort<br />
eingesetzt werden. Dann braucht der<br />
<strong>Tannenhof</strong> Ersatz-<strong>Stein</strong>chen, was oftmals<br />
Überraschungen mit sich bringt:<br />
Die neuen <strong>Stein</strong>chen haben vielleicht<br />
eine leicht andere Farbe, als die vorherigen,<br />
andere Ecken und Kanten, und<br />
so führen sie zu feinen Veränderungen<br />
im Mosaik, die das Ganze frisch<br />
und lebendig halten.<br />
Nur eines ist sehr wichtig: Die Qualität<br />
der <strong>Stein</strong>chen. Sie müssen so beschaffen<br />
sein, dass in ihnen, obwohl<br />
man es auf den ersten äusseren Blick<br />
vielleicht nicht sieht, das Prinzip des<br />
Gesamten, der grössere Plan für das<br />
ganze Mosaik bereits angelegt ist.<br />
Damit meine ich, dass jedes einzelne<br />
<strong>Stein</strong>chen ein Bewusstsein davon<br />
haben muss, dass es rundherum die<br />
Ganzheit gibt und wie diese aussehen<br />
soll, und dass dieser Blick für das Ganze<br />
sein Denken mitprägt.<br />
Nun zurück zum Wirken des Psychiaters<br />
in der <strong>Stiftung</strong> <strong>Tannenhof</strong>. Dieser<br />
könnte als Arzt <strong>seine</strong> Tätigkeit und<br />
Aufgaben nicht erfolgreich bewälti-<br />
gen, wenn er nicht ebenfalls in das<br />
Mosaik eingebettet und darin vernetzt<br />
wäre. Dass dies im <strong>Tannenhof</strong><br />
der Fall ist, braucht sicher nicht jedes<br />
Jahr frisch betont zu werden. Ich bin<br />
jedoch stets sehr dankbar dafür.<br />
In der <strong>Stiftung</strong> <strong>Tannenhof</strong> sind grosse<br />
Anforderungen psychiatrischer<br />
und psychotherapeutischer<br />
Art zu<br />
bewältigen. Und der<br />
Trend, über den ich in<br />
früheren Berichten geschrieben<br />
<strong>hat</strong>te, setzte sich auch<br />
im Jahr 2008 deutlich fort: Die<br />
Nachfrage nach psychiatrischen<br />
Konsultationen, Kriseninterventionen<br />
und medikamentösen Einstellungen<br />
steigt weiter an. Das<br />
hängt unter anderem damit zusammen,<br />
dass grob geschätzt zwei Drittel<br />
der neu eintretenden BewohnerInnen<br />
direkt von Psychiatrischen Kliniken in<br />
den <strong>Tannenhof</strong> übertreten. Für viele<br />
von ihnen ist der <strong>Tannenhof</strong> die einzige<br />
Möglichkeit, irgendwo längerfristig<br />
ein Dach über dem Kopf zu haben,<br />
betreut, beschäftigt und auch medizinisch<br />
versorgt zu werden. Alternativen<br />
haben sie kaum.<br />
Die nachfolgende Graphik soll den<br />
Verlauf der jährlichen Zahlen der psychiatrischen<br />
Konsultationen illustrieren.<br />
2008 kam der Psychiater 46 mal<br />
auf Visite in den <strong>Tannenhof</strong>. Dabei<br />
fanden 644 Konsultationen statt (im<br />
Vorjahr 494, 353 im Jahr 2006). Seit<br />
Oktober 2007 finden übrigens die<br />
psychiatrischen Sprechstunden am<br />
Mittwoch ganztags statt. In früheren<br />
Jahren <strong>hat</strong>te jeweils ein halber Tag pro<br />
Woche ausgereicht.<br />
Eine andere Neuerung in der psychiatrischen<br />
Versorgung, die ich im letztjährigen<br />
Bericht bereits angetönt <strong>hat</strong>te,<br />
sind Fallbesprechungen mit dem<br />
ganzen sozialpädagogischen Betreuungsteam.<br />
Bei diesen Sitzungen wird<br />
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auch der betreffende Bewohner/die<br />
Bewohnerin eingeladen, so dass Probleme<br />
und Defizite offen besprochen<br />
und die nötigen Lösungen gemeinsam<br />
erarbeitet und verbindlich festgelegt<br />
werden können. Aus meiner Sicht <strong>hat</strong><br />
sich dieses (ans Mosaik anknüpfende)<br />
Vorgehen sehr positiv ausgewirkt. Es<br />
soll im kommenden Jahr tendenziell<br />
ausgebaut werden. Dazu wollen wir<br />
neu auch psychiatrische Diskussionsrunden<br />
zur Förderung der fachlichen<br />
Kompetenz im Betreuungsteam abhalten.<br />
Eine erste Runde <strong>hat</strong> bereits<br />
stattgefunden, mehrere weitere sollen<br />
dieses Jahr noch folgen.<br />
Im Frühjahr 2008 fanden zudem für<br />
die gesamte Mitarbeiterschaft des<br />
<strong>Tannenhof</strong>s zweimal zwei halbtägige<br />
interne Weiterbildungen statt zum<br />
Thema «Psychiatrische Störungsbilder<br />
und Umgang mit psychisch auffälligen<br />
Menschen». Es war inspirierend,<br />
mit einer so «bunten» Schar von<br />
Menschen aus allen Bereichen, von<br />
MitarbeiterInnen der Landwirtschaft,<br />
der Werkstätten, über die gesamte<br />
Hauswirtschaft und das Team der Sozialpädagogen<br />
bis hin zum Heimleiter,<br />
an diesem Thema zu arbeiten.<br />
Abschliessend meinen herzlichen Dank<br />
an alle, die den Psychiater im 2008<br />
wieder so zuverlässig unterstützt haben.<br />
Dies sind neben allen internen<br />
Kräften ganz besonders meine drei als<br />
Somatiker/Hausärzte tätigen ärztlichen<br />
Kollegen, die bei manchem Notfall<br />
hilfreich und beherzt eingesprungen<br />
sind. ▲
Wer grenzt Behinderung ein?<br />
Tildy Schmid, Journalistin, Ins, über den Tag der offenen Türe<br />
So vielseitig sich Behinderung<br />
zeigt, so vielschichtig gestaltet<br />
sich die tägliche Betreuung,<br />
Begleitung und Ausbildung bei<br />
der Arbeit, in der Freizeit und<br />
in speziellen Wohnformen.<br />
Hautnah erleben, staunen, er-<br />
fahren wie weit «Behinderung»<br />
gefasst und gelebt<br />
wird, das konnte man am Wochenende<br />
in der Heim- und Wie-<br />
dereingliederungsstätte <strong>Tannenhof</strong>.<br />
Den Nationalen Tag der «Sozialen<br />
Institutionen für Menschen mit Behinderung<br />
in der Schweiz», «INSOS»,<br />
nutzten Heimleiter Richard Märk, Mitarbeiter<br />
und Bewohner um der Bevölkerung<br />
mit dem «Tag der offenen<br />
Türen und des Gesprächs» die möglichen<br />
Arbeits- und Einsatzbereiche<br />
vorzustellen.<br />
Ein Dorf im <strong>Tannenhof</strong><br />
«Der <strong>Tannenhof</strong> ist zum kleinen Dorf<br />
geworden» so Märk. «Da gibt es<br />
Wohn- und Betriebsgebäude, Werkstätten,<br />
Landwirtschaft, Gemüsebau,<br />
Betreuung anhand einem ausdividierten<br />
sozialpädagogischen Konzept<br />
und – nicht zu vergessen, Hauswirtschaft<br />
und Logistik für die aktuell 87<br />
Heimbewohner. «Grundsätzlich werden<br />
die Bewohner in für sie geeignete<br />
Arbeitsbereiche integriert», erklärt<br />
eine Mitarbeiterin. So sind sich die<br />
heute mitarbeitenden Bewohner ihrer<br />
wichtigen Funktion bewusst und nehmen<br />
sie mit Freude wahr, scheuen sich<br />
aber nicht, bei schwierigeren Fragen<br />
die Bereichsleiter hinzu zu rufen. Gelebtes<br />
Teamwork auf der ganzen Linie.<br />
Für Jeden das Richtige<br />
Der Übersichtsplan<br />
zum Mitnehmen<br />
ermöglicht den<br />
Gästen, individuell<br />
wichtige Bereiche<br />
zu besuchen. Grosse Beachtung findet<br />
das kürzlich fertiggestellte neue<br />
«Haus von Mandach», sowie das<br />
Gesundheitszimmer, der Freizeit- und<br />
Spielraum.<br />
Interessant ist der Blick in Kühlräume,<br />
Küche, Lingerie/Wäscherei, in die<br />
Tannorama Ateliers, die Schreinerei,<br />
Metallbau- und landwirtschaftliche<br />
Werkstätten. Die Gewächshäuser sind<br />
neben dem Muni- und<br />
Schweinestall gerne besuchte<br />
Bereiche. Fahrten<br />
zu den Obstanlagen und<br />
Ländereien schliessen den<br />
Rundgang ab. Irgendwann<br />
trifft man sich im Tannolini-<br />
Bistro um bei interessanten<br />
Gesprächen untereinander,<br />
oder mit Grossrat Charles<br />
Stucki, Ins, <strong>Tannenhof</strong>-<strong>Stiftung</strong>sratspräsident<br />
Roger von Wattenwyl, <strong>Stiftung</strong>sratsmitglied<br />
Werner Waldmeier<br />
und vielen andern, den überaus interessanten<br />
Anlass ausklingen zu lassen.<br />
▲<br />
«<strong>Tannenhof</strong> überall»<br />
Beliebt ist der Treffpunkt im Tannolini<br />
Bistro und immer finden sich interessante<br />
Gesprächspartner.<br />
«<strong>Tannenhof</strong> Recycling»<br />
Die Recycling Abteilung ist interessant als<br />
Arbeitsbereich und bietet leistet einen Beitrag<br />
zum Umweltschutz.<br />
Seelsorge im <strong>Tannenhof</strong><br />
Martin Schoch, Pfr.<br />
Im Ablauf des Berichtsjahres fanden<br />
wegen teilweise krankheitsbedingtem<br />
Ausfall meinerseits weniger Gespräche<br />
in der Cafeteria und im Besprechungszimmer<br />
des <strong>Tannenhof</strong>s statt.<br />
Vereinzelt, aber sehr selten, fanden<br />
Bewohner des <strong>Tannenhof</strong>s den Weg<br />
bis ins Pfarrhaus.<br />
Diese einleitende Bemerkung macht<br />
deutlich, dass das Symbol des Mosaiks<br />
ja nicht nur sozial verstanden werden<br />
kann, im Sinne, dass jeder und jede<br />
ein Teil des Ganzen sein soll und dazu<br />
gehören soll und darf. Das Bild macht<br />
darüber hinaus auch<br />
deutlich, dass jeder<br />
und jede selber für<br />
sich ein Ganzes ist,<br />
das wiederum aus<br />
verschiedenen Teilen besteht. Sobald<br />
ein Teil dieses Mosaiks sich verändert<br />
oder ganz ausfällt, ist auch das Ganze<br />
davon betroffen.<br />
So gesehen, <strong>hat</strong> von meiner Seite her<br />
das «<strong>Stein</strong>chen Seelsorge» in diesem<br />
Jahr etwas gefehlt. Das «Betreuungsmosaik»<br />
im <strong>Tannenhof</strong> beinhaltet<br />
aber viele weitere Elemente, die sich<br />
gegenseitig ergänzen. Darum bin ich<br />
überzeugt, dass der teilweise Ausfall<br />
bestimmt von allen anderen aufgefangen<br />
worden ist. ▲<br />
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Eine kleine Ferienentdeckung<br />
Richard Märk-Meyer, Kunstsuchender<br />
Die neuen Südquerhausfenster von<br />
Gerhard Richter im Kölner Dom, einer<br />
Kathedrale des Lichtes.<br />
«Das Licht ist mehr als nur<br />
Licht und die Sonne mehr als<br />
nur Sonne.»<br />
Dieses strahlende Werk zeigt auf<br />
eindrückliche Weise, dass Mosaik<br />
mehr ist als ein Bildwerk aus bunten<br />
Teilen aus Marmor, <strong>Stein</strong>, Glas oder<br />
Ton. Dieses Mosaik<br />
aus Farbe und Licht<br />
zeigt uns, wie sich<br />
ein Gesamtbild aus<br />
einzelnen Teilen zusammensetzt.<br />
Es<br />
sagt, dass für ein<br />
Gesamtbild viele Aspekte<br />
genutzt werden<br />
sollten und der<br />
Entstehungsprozess<br />
steht im Mittelpunkt.<br />
Zum Werk an sich: Der Künstler<br />
fertigte einen Entwurf der Farbquadrate<br />
aus mundgeblasenem Echt-<br />
Antikglas in 72 Farben an. Da sich das<br />
Fenster harmonisch in den Gesamtraum<br />
einfügen soll, werden nur Farben<br />
der vorhandenen Glasfenster aufgegriffen.<br />
Damit die Farbfelder sich<br />
ohne störenden Steg berühren können<br />
und auch nach aussen wirksam<br />
werden, sind sie mittels eines Silikongels<br />
mit einer Trägerscheibe verbunden.<br />
Der Künstler <strong>hat</strong> die Verteilung<br />
der Farbgläser auf die Hälfte der Fensterfläche,<br />
mit Hilfe eines Zufallgenerators,<br />
gesteuert. Die so entstandenen<br />
Bahnen werden gespiegelt. Dabei<br />
spiegeln sich die Bahnen 1 und 3, 2<br />
und 5, 4 und 6. Nur im Masswerkbereich<br />
ist eine achsensymmetrische<br />
Spiegelung gewählt worden. Das lässt<br />
diesen Bereich mit <strong>seine</strong>r komplizierten<br />
Geometrie magischer erscheinen,<br />
als das in fast jedem anderen Fenster<br />
der Fall ist. Das Fenster ist für diesen<br />
Ort geschaffen und lässt strahlendes,<br />
farbiges Licht in die Kathedrale.<br />
Dieses Fenster unserer Zeit enthält<br />
so, in <strong>seine</strong>m Schaffungsprozess, die<br />
Wirklichkeit der Elektronik und computergesteuerten<br />
Prozesse, die das<br />
heutige Leben durchdringen und beeinflussen.<br />
Sie werden nicht denunziert.<br />
Sie werden für den künstlerischen<br />
Prozess fruchtbar gemacht. Das<br />
grosse Feld der Farbquadrate,<br />
das so emporwächst,<br />
steht in einem<br />
sensiblen Bezug zur, für<br />
den gotischen Dom und <strong>seine</strong> Fenster<br />
bedeutsamen, ornamentalen Struktur,<br />
die der Schwerelosigkeit der Architektur<br />
und ihrer Lichtdurchlässigkeit<br />
dient.<br />
Dadurch, dass diese Fenster nach<br />
keiner Deutung verlangen, sind sie<br />
offen. Das Licht, das die Farbenfülle<br />
vibrieren lässt, kann <strong>seine</strong> Arbeit tun<br />
und zeigen, dass es mehr ist als Licht.<br />
Eine geheimnisvolle Welt der Farben<br />
erscheint in den sich zur Fenster-<br />
hälfte auf komplexe Weise spiegelnden<br />
Farbflächen.<br />
Was ist die «symbolische Aussage»<br />
von so einem Werk für den Alltag, gesellschaftlich<br />
oder bei der Arbeit? Was<br />
ist überhaupt «Alltagskultur»?<br />
Kulturen verändern sich<br />
– auch durch die Anwesenheit<br />
von Migranten,<br />
neuen MitarbeiterInnen.<br />
Eine andere kulturelle<br />
Herkunft bedeutet eine<br />
Herausforderung. Durch eine aktive<br />
Auseinandersetzung mit der eigenen<br />
und der fremden Kultur entsteht ein<br />
neues Mosaikbild. Denn Beide – Einheimische<br />
und Zugewanderte – übernehmen<br />
voneinander kulturelle Elemente.<br />
Von vielem, das längst zum<br />
Alltag gehört, ist einem kaum mehr<br />
bewusst, dass es von Migranten in die<br />
Gesamtkultur eingeführt wurde.<br />
Versteht man Kulturen als starre<br />
Gebilde mit fest umrissenen Grenzen,<br />
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so entsteht leicht<br />
die Vorstellung vom<br />
Aufeinanderprallen<br />
dieser Grenzen und<br />
Gebilde. Dagegen<br />
steht ein anderes<br />
Verständnis von<br />
Kultur, das eher<br />
die Veränderbarkeit<br />
und den Wandel<br />
hervorhebt. Kul-<br />
tureller Pluralismus<br />
statt einer homogenen<br />
Nationalkultur.<br />
Die Grenzen der<br />
Kultur sind hier<br />
nicht starr und fix.<br />
Neue Elemente können aufgenommen,<br />
vorhandene zurückgestellt werden.<br />
Versteht man Kultur so, können<br />
Überschneidungen, Verbindungen,<br />
Deckungen und Gemeinsamkeiten<br />
unterschiedlicher Kulturen statt finden.<br />
Durch einen Kulturaustausch im Alltag,<br />
ob durch Migranten, Überlieferung<br />
durch Bücher, Erfahrungen auf<br />
Reisen oder die Globalisierung – die<br />
Einflüsse sind kaum voneinander zu<br />
trennen – entsteht ein buntes Mosaik<br />
einer veränderten Alltagskultur, die sich<br />
nachhaltig weiterentwickelt.<br />
Ein Regenbogen ist eine Art Mosaik<br />
von Farben. Nur für kurze Zeit sehen<br />
wir den Regenbogen. In dieser kurzen<br />
Spanne entfaltet er das ganze<br />
Spektrum farbigen<br />
Lebens:<br />
Sein Bogen versöhnt<br />
das Dunkle mit dem<br />
Hellen. ▲
Ein Höhepunkt im Jahr<br />
Frau Inmaculada Gutmann, Betreuerin<br />
Kaum habe ich im <strong>Tannenhof</strong> angefangen,<br />
bekam ich schon ein Flugblatt.<br />
Da stand: «Ein Höhepunkt im<br />
Jahr». Ich dachte: «Das fängt gut<br />
an». Kaum angefangen und ich kann<br />
schon am jährlichen Heimausflug teilnehmen.<br />
Das Reiseziel war das Greyerzerland.<br />
Wir mussten am 21. Mai 2008 bereits<br />
früh aus den Federn. Um 06.30 Uhr<br />
war Arbeitsbeginn, denn es gab noch<br />
Etliches zu organisieren. Abfahrt war<br />
um 07.15 Uhr.<br />
Zwei Cars erwarteten uns. Deshalb<br />
mussten auch zwei Gruppen gebildet<br />
werden. Ich bekam den Auftrag Appell<br />
zu machen und die Gruppen zu<br />
bilden. Ich war etwas überfordert, so<br />
viele Menschen die um die Cars herum<br />
standen und ich kannte noch lange<br />
nicht alle beim Namen. Mit Hilfe<br />
meiner ArbeitskollegInnen brachten<br />
wir es fertig. Uff!<br />
Pünktlich konnten wir zu unserem<br />
Ausflug starten. Die Reise führte von<br />
Gampelen via Avanches über Fribourg<br />
ins Greyerzerland. Wir konnten in<br />
Ruhe und gut gelaunt die schöne<br />
Landschaft geniessen. An uns zogen<br />
grüne Wälder und schöne Bauerndörfer<br />
vorbei.<br />
Einen ersten Stärkungshalt machten<br />
wir im «Restoroute de la Gruyère».<br />
Duftender Kaffee und frische Gipfeli<br />
warteten auf uns. Nächster Halt war<br />
«Electrobroc» in Bulle. Wir besuchten<br />
das Kraftwerk und die dazugehörende<br />
Ausstellung. Das Museum<br />
dokumentiert die Anfangszeiten der<br />
Elektrizität in der Schweiz. Eine weitere<br />
Demonstration zeigte die Kraft<br />
des Blitzes und wie man sich dagegen<br />
schützen kann. Die<br />
grosse Eisenbahnmodellanlage<br />
liess die Männeraugen<br />
funkeln. Für<br />
viele war dies ein Kindheitstraum.<br />
Noch unter<br />
Strom fuhren wir weiter…<br />
Wer träumt nicht vom Besuch einer<br />
Schokoladenfabrik? Wir besuchten<br />
die bekannte Schokoladenfabrik Cailler.<br />
Wir sahen einen 20-minütigen<br />
Film über die Schokoladenherstellung.<br />
Da lag etwas Nostalgie in der Luft. Die<br />
Bilder von früher, die alten Schokoladeverpackungen,<br />
die viele aus der<br />
Kindheit gekannt haben, lösten bei<br />
vielen von uns ein Lächeln und Kommentare<br />
aus. «Ja, weisst du noch…».<br />
Wir sassen alle mit glänzenden Augen<br />
da und warteten ungeduldig auf eine<br />
Kostprobe.<br />
Die besten Pralinen wurden uns aufgestellt<br />
und in der duftenden Schokoladenluft<br />
konnten wir die feinen<br />
Pralinen in unserem Gaumen zergehen<br />
lassen. Nach dem achten Stück<br />
feinster Schokolade stellte sich, fast<br />
schlagartig, ein Sättigungsgefühl ein.<br />
Hast du auch acht Stück essen können?<br />
Nach diesem schokoladigen Aperitif<br />
fuhren wir nach Gruyère. Im Hotel de<br />
Ville in Gruyère wartete das Mittagessen<br />
auf uns. Wir wurden mit einem<br />
feinen Schweinsfilet, Pommes und<br />
Gemüse verwöhnt.<br />
Aber zuvor merkte ich, dass jemand<br />
aus unserer Gruppe traurig war. «Liebeskummer»!<br />
Ich versuchte zu trösten.<br />
Es gelang mir nicht ganz, aber er<br />
spürte trotzdem, dass er nicht alleine<br />
war. Auch andere BewohnerInnen<br />
spürten <strong>seine</strong>n Kummer und versuchten<br />
ihn zu motivieren.<br />
Das Mittagessen war schnell weg und<br />
das Reiseprogramm ging weiter.<br />
Ziel: Der Gipfel des Moléson. Weil unten<br />
der Tag etwas grau und trüb war,<br />
hofften wir alle, in der Höhe die Sonne<br />
zu sehen. Auf über 2000 Metern<br />
und bei klarem Wetter, kann man den<br />
Genfersee und gelegentlich sogar den<br />
Montblanc sehen. Körperliche Arbeit<br />
war angesagt. Der Gipfel ist nicht<br />
rollstuhlgängig. Mit Muskelkraft und<br />
Wille erreichte auch unsere Bewohnerin<br />
im Rollstuhl den Gipfel.<br />
Ja, da oben war nicht alles wie wir es<br />
uns vorgestellt <strong>hat</strong>ten. Keine Weitsicht,<br />
keine Sonne, alles von dickem<br />
Nebel umhüllt. Eingehüllt im weissen,<br />
weichen Wattenebel konnten wir<br />
den letzten Frühlinsschnee bei einer<br />
Schneeballschlacht geniessen.<br />
Die Seilbahn brachte uns wieder hinunter<br />
nach Moléson-Village. Nach<br />
Kaffee und Kuchen machten wir uns<br />
auf den Heimweg.<br />
Nicht alle konnten am Ausflug teilnehmen.<br />
Ein Teil der BewohnerInnen<br />
und einige MitarbeiterInnen blieben<br />
im <strong>Tannenhof</strong>. Am Abend empfingen<br />
sie uns mit einem Lächeln auf den Lippen,<br />
feinen Sandwichs und Getränken.<br />
Ein herzliches Dankeschön! Habt<br />
ihr den Tag auch genossen? Habt ihr<br />
auch geträumt? Unser Boss <strong>hat</strong> sie<br />
nicht vergessen, er brachte Schokolade<br />
für alle mit.<br />
Mein erster <strong>Tannenhof</strong>ausflug hinterlässt<br />
in meinem Mund einen guten<br />
Geschmack. Der <strong>Tannenhof</strong> ist keine<br />
grosse Familie, trotzdem ist eine gegenseitige<br />
Verbundenheit latent spürbar.<br />
▲<br />
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Betreuung<br />
A. Flückiger, M. Jaberg, P. Bodenmann aus dem Betreuungsteam<br />
Das <strong>Tannenhof</strong>-Mosaik<br />
Ein Mosaik ist ein aus verschiedenartigen<br />
Stiften, Glasstückchen, <strong>Stein</strong>chen<br />
zusammengesetztes, flächiges<br />
Muster oder Bildwerk auf Mauern<br />
oder Fussböden. Ein Mosaik benötigt<br />
auch einen Untergrund, auf welchem<br />
es letztendlich entsteht. Auf welchen<br />
Untergrund, auf welcher Basis baut<br />
das <strong>Tannenhof</strong>-Mosaik auf?<br />
Der <strong>Tannenhof</strong> bietet Frauen und<br />
Männer mit psychischen und sozialen<br />
Problemen verschiedenster Art ein<br />
«zu Hause», die Möglichkeit «daheim<br />
sein zu können». Hier leben Menschen,<br />
die nicht im engeren Sinne<br />
therapierbar sind, die zwar betreuungsbedürftig,<br />
jedoch nicht behandlungsbedürftig<br />
sind. Menschen, die<br />
für eine Tätigkeit mehr Zeit benötigen,<br />
als die Gesellschaft ihnen zubilligt.<br />
Der <strong>Tannenhof</strong> ist für Menschen<br />
da, die kein selbständiges Leben mehr<br />
führen können und eine Alltagsstruktur<br />
brauchen. Ziel ist primär eine<br />
geregelte Alltagsbewältigung und<br />
sekundär eine der jeweiligen Situa-<br />
tion angepasste Wiedereingliederung.<br />
Wir respektieren die Persönlichkeit<br />
unserer BewohnerInnen mit ihren Fähigkeiten,<br />
Neigungen und Eigenarten<br />
und fördern ihre Lebensqualität, Lei-<br />
stungsfähigkeit und soziale Kompetenz<br />
mittels ganzheitlicher Strategien.<br />
Wir bieten sinnvolle Arbeitsmöglichkeiten<br />
in der Landwirtschaft, in<br />
der Gärtnerei, in den Werkstätten,<br />
in der Hauswirtschaft<br />
und im Kreativatelier.<br />
Damit ermöglichen und<br />
fördern wir einen geregelten Arbeitsalltag<br />
und die BewohnerInnen<br />
haben die Möglichkeit zu lernen,<br />
sich mit den eigenen Möglichkeiten<br />
und Grenzen auseinanderzusetzen,<br />
das Selbstwertgefühl zu stärken und<br />
die Eigenverantwortung zu fördern.<br />
Das ergibt ein farbiges Mosaik! Die<br />
Bewohnenden, ein jedes mit <strong>seine</strong>r<br />
Lebensgeschichte, mit <strong>seine</strong>n Vorlie-<br />
«Die Fläche oder der Kontext,<br />
in welchem das Mosaik entsteht, ist somit<br />
der Auftrag und das Leitbild des <strong>Tannenhof</strong>s.»<br />
ben und Abneigungen, mit <strong>seine</strong>n<br />
Stärken und Schwächen, so wie auch<br />
die Mitarbeitenden, die Heimleitung<br />
und der <strong>Stiftung</strong>srat, lassen es farbig<br />
erscheinen. Weil all diese Mosaikteilchen<br />
Menschen sind, welche täglich<br />
miteinander in Beziehung treten, ist<br />
auch das daraus entstehende Mosaik<br />
etwas Lebendiges. Es ist einer stetigen<br />
Veränderung unterworfen, ist heute<br />
nicht dasselbe wie morgen, so wie<br />
alles, das lebt, wächst und sich entwickelt.<br />
Wir freuen uns, am Gedeihen<br />
das <strong>Tannenhof</strong>s mit all <strong>seine</strong>n Pflänzchen<br />
teilhaben zu können und als Teil<br />
des Ganzen zum Bild des <strong>Tannenhof</strong>-<br />
Mosaiks beitragen zu können.<br />
Mosaikstein Betreuung.<br />
Eine Zwei, dann eine Null, noch eine<br />
Null und die Acht, dass macht 2008,<br />
Rückblick aus der Sicht der Betreuung.<br />
Wird der <strong>Tannenhof</strong> als grosses und<br />
vielfarbiges Mosaik betrachtet, so ist<br />
die Betreuung ein Sujet, das in diesem<br />
Bild an vielen verschiedenen Orten<br />
und in verschiedenen Farben und<br />
Formen vorkommt. Verschiedenste,<br />
neue, einzigartige Mosaiksteine warteten<br />
darauf eingefügt zu werden.<br />
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Im Januar war der<br />
Neubau mit 12<br />
zusätzlichen Plätzen<br />
bezugsbereit.<br />
Sieben BewohnerInnen<br />
vom <strong>Tannenhof</strong> durften in den<br />
Neubau umziehen, das hiess packen<br />
und gleich wieder auspacken. Alle<br />
machten dies mit viel Engagement<br />
und Freude. Innert kurzer Zeit waren<br />
alle zusätzlichen Plätze besetzt.<br />
Dadurch entstand eine ganz andere,<br />
neue Dynamik und dies war für alle<br />
BewohnerInnen und MitarbeiterInnen<br />
eine grosse Herausforderung, denn<br />
nicht alles verlief reibungslos. Einiges<br />
musste angepasst, eingepasst, eingefügt,<br />
abgeändert, verschoben und<br />
aufgehoben werden und einiges passte<br />
nicht.<br />
Nicht nur auf der Ebene der BewohnerInnen<br />
gab es Änderungen,<br />
auch innerhalb des Betreuungsteams<br />
mussten strukturelle und personelle<br />
Anpassungen gemacht werden.<br />
Strukturell: Das Betreuungsteam verfügt<br />
nun über ein Betreuungsbüro<br />
und ein Büro für die Betreuungsleitung.<br />
Nicht alle fanden sich schnell<br />
zurecht. So war<br />
nicht immer klar,<br />
wer jetzt wo zu finden<br />
ist. Zu Beginn
war es die Macht der Gewohnheit,<br />
die zum Zuge kam. Das Leitungsbüro<br />
war für alle erster Anlaufspunkt (war<br />
es ja das ursprüngliche Betreuungsbüro)<br />
und so war nichts mit der erhofften<br />
Ruhe und Ungestörtheit.<br />
Personelles: Anfangs April trat Frau<br />
Inmaculada Gutmann ihre Stelle als Mitarbeiterin<br />
der Betreuung an. Ein Mo-<br />
saikstein der von Anfang an passte.<br />
Es gab auch temporäre Mosaiksteine<br />
die passten. Im August begann Frau<br />
Katja Geissmann ihr halbjähriges<br />
Praktikum im Rahmen ihrer Ausbildung<br />
für Sozialarbeit an der BFH Bern.<br />
Dank ihrer Erstausbildung als Arztgehilfin<br />
war sie uns von Anfang an eine<br />
grosse Unterstützung. Doch keine<br />
Angst, liebe Leserinnen und Leser, sie<br />
konnte auch für ihre neue Ausbildung<br />
wichtige Erfahrungen sammeln und<br />
dazulernen.<br />
Glänzende Mosaiksteine gab es auch:<br />
Herr Pius Huwiler, Sozialpädagoge<br />
in Ausbildung, <strong>hat</strong> im Oktober 2008<br />
<strong>seine</strong> Ausbildung mit Diplom abgeschlossen,<br />
notabene der erste Sozialpädagoge,<br />
der im <strong>Tannenhof</strong> ausgebildet<br />
wurde. Bravo!<br />
Wie es Mosaiksteine gibt, die nicht<br />
passen, gibt es auch solche die brechen,<br />
oder solche, die wir verlieren<br />
und die eine Lücke hinterlassen. So<br />
mussten wir uns von unserem langjährigen<br />
Bewohner, Herrn Alexander<br />
Heim, unserem Staplerfahrer verabschieden.<br />
Wie es sein Wunsch war,<br />
<strong>hat</strong> sich sein Lebenskreis nach 20 Jahren<br />
im <strong>Tannenhof</strong> geschlossen.<br />
Mosaikstein Freizeitaktivität<br />
So unterschiedlich wie Mosaikteilchen<br />
sein können, so unterschiedlich<br />
sind auch die Aktivitäten, die durchs<br />
Jahr stattfinden. Jede Betreuerin, jeder<br />
Betreuer plant und organisiert<br />
«<strong>seine</strong>» Aktivität etwas anders, nach<br />
<strong>seine</strong>n persönlichen und beruflichen<br />
Möglichkeiten und Interessen. Gerade<br />
diese Unterschiede machen Ausflüge<br />
«farbig» und speziell. Die Freizeit<br />
ist bei den BewohnerInnen jener<br />
Teil ihres Lebens, der nicht von A bis<br />
Z durchstrukturiert ist. Viele nutzen<br />
diese Zeit um sich zurückzuziehen<br />
und sich vom Tagwerk zu erholen.<br />
Wird ein Ausflug ins Blaue angeboten,<br />
so spricht dies nicht dieselben<br />
BewohnerInnen an, wie ein geplanter<br />
Kegelabend oder der Besuch eines<br />
Museums. Ist der Ausflug mit einem<br />
Spaziergang kombiniert oder sogar<br />
mit einem feinen Nachtessen, so gibt<br />
es auch da wieder begeisterte TeilnehmerInnen<br />
oder eben BewohnerInnen,<br />
die «ganz sicher bei so etwas» nicht<br />
mitmachen. ▲<br />
«Alle diese Unterschiede machen das Mosaikbild<br />
zu etwas Einmaligem, eben dem <strong>Tannenhof</strong>.»<br />
Das Wort Mosaik leitet sich, nach<br />
Wikipedia, aus dem arabischen Begriff<br />
«musauwak» für «geschmückt oder<br />
verziert» ab. Schmückt ein gelungener<br />
Ausflug mit zufriedenen Bewohnerinnen<br />
und Bewohner nicht auch<br />
den <strong>Tannenhof</strong>?<br />
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Meine Ausbildung zum Sozialpädagogen FH<br />
Pius Huwiler (erster Sozialpädagoge der <strong>seine</strong> Ausbildung im <strong>Tannenhof</strong> absolvierte)<br />
Es sind nun einige Jahre her, seit ich<br />
mich für die Zweitausbildung zum Sozialpädagogen<br />
entschieden habe. Ich<br />
war ein sogenannter Quereinsteiger.<br />
Einer, der vom handwerklichen zum<br />
sozialen Beruf wechseln wollte und<br />
dabei <strong>hat</strong>te ich nur eine vage Idee,<br />
was mich da alles erwarten würde.<br />
Mit diesem Entscheid setzte ich einen<br />
ersten <strong>Stein</strong>.<br />
«Es war ein kleiner <strong>Stein</strong>,<br />
unscheinbar und durchsichtig.»<br />
Für die Ausbildung zum Sozialpädagogen<br />
benötigte ich als Erstes einen<br />
Vorpraktikumsplatz. Das Schicksal<br />
wollte es, dass ich von der <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Tannenhof</strong> erfuhr und dort, im fernen<br />
Seeland, die Stelle antreten durfte.<br />
Dies war nun der erste, konkret fassbare<br />
und doch recht bunte <strong>Stein</strong>. Ich<br />
beschloss, diesen als Grundstein zu<br />
benutzen und ersetzte den kleinen<br />
durchsichtigen. Den durchsichtigen<br />
nahm ich in die Hosentasche und befühle<br />
ihn seither von Zeit zu Zeit.<br />
Ich war im sozialen Bereich noch – äh,<br />
wie sagt man so schön? Ah ja: feucht<br />
hinter den Ohren. Der Quereinstieg<br />
war eine Herausforderung. Die Menschenzahl<br />
im <strong>Tannenhof</strong> gross. Bis<br />
man da nur schon alle Namen auf der<br />
Reihe <strong>hat</strong>, bzw., dann noch weiss, wo<br />
all diese BewohnerInnen ihre Zimmer<br />
haben, welchem Beschäftigungsbereich<br />
sie angehören und vor allem:<br />
Wer sie sind, diese Menschen, ihre Eigenarten,<br />
Vorlieben, Charakteren. Es<br />
war ein Chaos. Mir flogen viele bunte<br />
und weniger bunte <strong>Stein</strong>chen in allen<br />
möglichen Grössen und Formen um<br />
die (noch feuchten) Ohren und ich<br />
konnte mir kaum vorstellen, wie da<br />
jemals ein anschauliches Mosaikbild<br />
zustande kommen sollte. Doch hie<br />
und da gab es ein <strong>Stein</strong>chen, das ich<br />
fassen konnte. Ich behielt es jeweils<br />
eine Weile in den Händen, bevor ich<br />
mich entschied, wo ich es hinsetzen<br />
wollte. Mit der Zeit fing mir das «<strong>Stein</strong>esammeln»<br />
an zu gefallen.<br />
Unterdessen sind mehr als fünf Jahre<br />
vergangen und ich arbeitete in der<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Tannenhof</strong> als Praktikant, als<br />
Sozialpädagoge in Ausbildung und<br />
schliesslich als diplomierter Sozialpädagoge.<br />
Während diesen fünf Jahren<br />
entstand ein recht anschauliches Mosaik.<br />
Äusserst vielfältig in Farbe, Form<br />
und Konsistenz. Aber als Ganzes betrachtet,<br />
doch recht dynamisch und<br />
kompakt.<br />
Wenn ich nun dieses Mosaik betrachte,<br />
so gibt es ein paar <strong>Stein</strong>e<br />
in diesem Bild, die mir<br />
besonders auffallen. Wie<br />
etwa der grosszügig strukturierte<br />
mit dem wilden<br />
Muster, der mich an meinen ersten<br />
Sonntagsdienst inmitten all dieser<br />
BewohnerInnen erinnert. Er ruft das<br />
mulmige und unsichere Gefühl, das<br />
ich damals <strong>hat</strong>te, wieder in Erinnerung.<br />
Auch ist da dieses pastellfarbene,<br />
sanft geformte <strong>Stein</strong>chen. Dieses<br />
steht für ein Gespräch mit einem<br />
Bewohner, bei welchem ich erfahren<br />
durfte, wie sich eine hart geglaubte<br />
Schale für einen kurzen Augenblick<br />
öffnete und ich während dieser kurzen<br />
Zeit einen sanften, verletzlichen<br />
aber auch gutmütigen Kern erblicken<br />
durfte. Aber es gibt auch ganz rauhe<br />
und eckige <strong>Stein</strong>e, wobei einer der<br />
<strong>Stein</strong>e mich an eine unschöne, jedoch<br />
sehr lehrreiche Konfliktsituation erinnert.<br />
Für was dieser kuriose, auffallend<br />
Blau-Weisse da steht, wollen Sie wissen?<br />
Nun, der steht für die Werbesäule.<br />
Sie wissen schon, dieses bunt<br />
beschriftete Auto. Ach, war mir zu<br />
Beginn unwohl mit diesem ins Dorf zu<br />
fahren. Es schien mir, als würden alle<br />
Leute gaffen. Nun, unterdessen ist sie<br />
mir ans Herz gewachsen, diese Werbesäule.<br />
Und gaffen tut auch keiner<br />
mehr.<br />
Es gibt <strong>Stein</strong>e, die für einen neuen Bewohner<br />
oder eine neue Bewohnerin<br />
stehen, die in die <strong>Stiftung</strong> <strong>Tannenhof</strong><br />
eintraten. Auch <strong>Stein</strong>e, die für einen<br />
neuen Mitarbeiter oder eine neue<br />
Mitarbeiterin stehen. Und solche,<br />
welche die <strong>Stiftung</strong> <strong>Tannenhof</strong> verlassen<br />
haben. Wie es denen wohl ergehen<br />
mag?<br />
Der Bereich mit dem grossen, beinahe<br />
eigendynamischen Muster, steht<br />
für die Schulausbildung. Oh Gott, all<br />
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dieses theoretische Wissen, die unzähligen<br />
Stunden des Lesens, Hörens,<br />
Diskutierens, Reflektierens... und diese<br />
Schreibarbeiten! Zum Beispiel der<br />
gebrochene und wieder zusammengesetzte<br />
<strong>Stein</strong> da, der steht für mein<br />
erstes Theorie-Praxisprojekt. Das war<br />
ein «Chrampf»,<br />
dieser Theorie Praxistransfer.<br />
Aber<br />
äusserst lehrreich.<br />
So eigendynamisch dieser Bereich<br />
mit <strong>seine</strong>n <strong>Stein</strong>en erscheinen mag,<br />
so scheint er mir nun der wichtigste<br />
Teil des Mosaiks zu sein. Ohne diesen<br />
würden die anderen <strong>Stein</strong>e abbröckeln.<br />
Sie hätten keinen Halt mehr.<br />
Die einzelnen, verstreuten, etwas höher<br />
ragenden <strong>Stein</strong>e mögen in ihrer<br />
Erscheinungsform sehr unterschiedlich<br />
sein. Und das sind sie auch. Sie<br />
stehen nämlich für ganz unterschiedliche<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.<br />
Doch haben sie alle etwas Gemeinsames<br />
für mich. Es sind nämlich jene<br />
<strong>Stein</strong>e, an denen ich mich festhalten<br />
konnte. Ich fühlte mich gestützt und<br />
beschützt in ihrer Nähe und konnte –<br />
wenn nötig – immer wieder bei ihnen<br />
Schutz finden, ja sogar wenn nötig<br />
auf sie raufklettern.<br />
Es gäbe noch viele <strong>Stein</strong>e in diesem<br />
Mosaik, über die ich Ihnen etwas erzählen<br />
könnte. Für mich sind sie alle<br />
wichtig und wenn ich dieses Bild nun<br />
nochmals betrachte, so gefällt es mir.<br />
Es entstand ein schönes Bild und ich<br />
möchte hiermit all jenen danken, die<br />
zur Entstehung dieses Mosaiks beigetragen<br />
haben. ▲
Herbstausflug in die Salzminen von Bex<br />
Katja Geissmann-Fuchs (Studentin Soziale Arbeit BFH, Praktikantin Betreuung)<br />
Gestärkt vom Mittagessen im <strong>Tannenhof</strong>,<br />
wurden die BewohnerInnen von<br />
den Freunden des <strong>Tannenhof</strong>s und<br />
deren Fahrzeugen bereits erwartet. Die<br />
ganze Szenerie auf dem Vorplatz<br />
glich der eines Bienenstockes. Zuerst<br />
ein riesiges Gesurre und<br />
durcheinander. Dann<br />
gibt die Königin (wir<br />
<strong>hat</strong>ten sogar mehrere)<br />
einige Weisungen, alle<br />
verschwinden in einem<br />
Stock (Auto) und die<br />
Fahrt konnte beginnen.<br />
Das Wetter zeigte sich<br />
während der ganzen<br />
Fahrt von <strong>seine</strong>r wolkenreichsten<br />
und verregnetsten<br />
Seite.<br />
Dies vermochte<br />
jedoch die gute<br />
Stimmung und<br />
die Vorfreude der<br />
BewohnerInnen<br />
nicht zu dämpfen.<br />
Bei den Salzminen von Bex angekommen,<br />
ging es auch gleich los. Zuerst<br />
ratterten wir auf dem Grubenzug<br />
durch einen engen Stollen bis zu einem<br />
grossen, ehemaligen Solereservoir.<br />
Dort erlebten wir eine spannende<br />
Tonbildschau über die Geschichte<br />
der Salzmine, welche noch heute in<br />
Betrieb ist.<br />
Danach fuhr uns der Grubenzug ins<br />
Innere des Berges. Hier begann der<br />
geführte, einstündige Rundgang<br />
durch die Mine. Unterwegs konnten<br />
wir die Arbeitsgeräte, die zum Salzabbau<br />
benötigt werden, bestaunen.<br />
Die ältesten stammen aus dem Jahre<br />
1684, als mit dem Salzabbau in Bex<br />
begonnen wurde. In der Mine beträgt<br />
die Temperatur Sommer und Winter<br />
kühle 17° C. Dank guter Vorinformation<br />
durch den Heimleiters waren wir<br />
jedoch alle genügend warm angezogen<br />
und genossen die Führung.<br />
Nach dem teilweise anstrengenden<br />
Rundgang durch niedere Gänge,<br />
wurden wir nach einem<br />
rutschigen Treppenaufstieg<br />
im unterirdischen<br />
Restaurant «Taverne du<br />
Dessaloir» kulinarisch<br />
verwöhnt. Das Restaurant<br />
befindet sich etwa<br />
1500m im Innern des<br />
Berges in einer Tiefe von<br />
500m. Als schönes Erinnerungsgeschenkbekam<br />
jeder Teilnehmer<br />
ein Säckli Salz<br />
geschenkt. Wer<br />
wollte, konnte<br />
im Shop noch<br />
weitere Produkte<br />
erwerben. Die<br />
BewohnerInnen<br />
des <strong>Tannenhof</strong>s<br />
waren von der Mine fasziniert. Während<br />
dem Essen wurden Eindrücke<br />
ausgetauscht und rege diskutiert.<br />
Um halb sieben abends bestiegen wir<br />
wieder den Grubenzug und fuhren<br />
zum Eingang der Mine. Da es leicht<br />
bergab ging, erreichte der Grubenzug<br />
eine Geschwindigkeit von 15<br />
km/h. Manche schätzten das Tempo<br />
aufgrund des Schüttelns der Bahn<br />
noch schneller. Dann fuhren uns die<br />
Freunde des <strong>Tannenhof</strong>s wieder nach<br />
Hause, wo wir den Tag mit Kaffee und<br />
Kuchen beendeten.<br />
Vielen Dank an die Freunde, an Herrn<br />
Märk und an das gesamte Betreuungsteam.<br />
Ohne ihren<br />
Einsatz wäre die Durchführung<br />
eines solchen,<br />
für alle unvergesslichen<br />
Tages nicht möglich. ▲<br />
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Hauswirtschaft – ein flexibel<br />
funktionierendes Team<br />
Beatrice Zwahlen, Hauswirtschaftliche Betriebsleiterin<br />
Nach dem Hausbau im vergangenen<br />
Jahr galt es das neue Haus von Mandach<br />
mit Menschen und Leben zu<br />
füllen. Dies brachte Anpassungen der<br />
Strukturen und Erweiterung der Aufgaben<br />
mit sich. Zusätzliche Arbeitskapazität<br />
im Bereich Hauswirtschaft<br />
wurde notwendig. Zudem entstand<br />
im letzten Jahr auch die neu ins Leben<br />
gerufene Gruppe Grün, mit ausgeprägter<br />
agogischer Ausrichtung, welche<br />
der Hauswirtschaft angeschlossen<br />
wurde.<br />
Das neue Haus von Mandach –<br />
ein zusätzliches Mosaikteilchen<br />
Für die Belegung der neuen Zimmer<br />
strebten wir eine Durchmischung von<br />
BewohnerInnen die bereits im <strong>Tannenhof</strong><br />
lebten und Neueintretenden<br />
an. Dies gab der Hauswirtschaft Gelegenheit<br />
einige Zimmer von langjährigen<br />
BewohnerInnen, welche ins Haus<br />
von Mandach zogen, von Grund auf<br />
zu reinigen. Das heisst, dass wir in einem<br />
Jahr etwa die Hälfte aller Zimmer<br />
grundreinigen konnten (inkl. den normalen<br />
Ein- und Austritten).<br />
Waschküche<br />
Die Waschküche wurde mit neuen<br />
Maschinen und zusätzlichem Stauraum<br />
für die gewaschene Wäsche auf<br />
Vordermann gebracht. Dank den neuen<br />
Maschinen mit einem grösseren<br />
Waschvolumen und dank dem Einsatz<br />
der BewohnerInnen kann der Grossteil<br />
der Mehrarbeit aufgefangen werden.<br />
Verpflegung<br />
Im Bereich Essraum konnten wir<br />
durch 3 zusätzliche Tische die neuen<br />
BewohnerInnen ohne grosse Probleme<br />
integrieren. Nun ist jedoch das<br />
Maximum der Nutzungsmöglichkeiten<br />
ausgeschöpft.<br />
Die Küche kann die zusätzlichen<br />
Menus bereitstellen. Aufgefallen ist<br />
jedoch, dass der Arbeitsalltag mit<br />
BewohnerInnen, die ein kleines Leistungspotenzial<br />
haben, noch anspruchsvoller<br />
geworden ist. Tägliche<br />
Arbeiten müssen daher teilweise<br />
durch zusätzliche MitarbeiterInnen<br />
erledigt werden.<br />
Hausdienst<br />
Hier war eine personelle Aufstockung<br />
der Mitarbeiter unumgänglich um die<br />
zusätzlich anfallende Arbeit im Haus<br />
von Mandach zu bewältigen.<br />
Die MitarbeiterInnen haben mit viel<br />
Engagement und Elan bei den Um-<br />
und Einzügen mitgeholfen.<br />
Last but not least<br />
Gruppe Grün – unser neues<br />
Baby<br />
War die Gruppe Grün im vergangenen<br />
Jahr noch eine in Gedanken und<br />
Ideen gewachsene Vision so wurde<br />
sie zu Beginn dieses Jahres mehr und<br />
mehr Realität und bekam ein Gesicht.<br />
Zu den Aufgaben<br />
der Gruppe<br />
Grün gehört<br />
die Pflege des<br />
Umschwungs –<br />
zudem pflanzte<br />
sie erstmals, im<br />
extra dafür geschaffenen Garten,<br />
ergänzende Produkte für die Heimküche<br />
an.<br />
Oft wird die Infrastruktur für unsere<br />
Anlässe und Megaevents durch die<br />
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Gruppe Grün bereitgestellt. Dadurch<br />
wurde sie bereits im ersten Jahr zu einer<br />
wichtigen Stütze.<br />
Die «Schärmebüetz» im Recyclingraum<br />
<strong>hat</strong> sich bewährt.<br />
Eine beachtliche Menge an Computern,<br />
Fernsehern etc. sind im vergangenen<br />
Jahr in Einzelteile zerlegt<br />
worden. Die Zusammenarbeit mit der<br />
Firma Bühlmann war erfreulich. In diesem<br />
Bereich ist eine Anpassung der<br />
Beschäftigung durch das «Plättlen»<br />
zu erwarten. Der Technische Dienst<br />
entwickelt dazu eine neue Maschine<br />
zum Sortieren der «Metallplättli». Das<br />
sehr voluminöse Material von Fernsehern,<br />
Computern etc. wird also durch<br />
die wesentlich kleineren Metallplättli<br />
ersetzt, die nach verschiedenen Metallarten<br />
sortiert werden sollen.<br />
Auch die Reinigung der Bewohnercafeteria<br />
und der sanitären Anlagen in<br />
den Werkstätten wird neu grösstenteils<br />
durch die Gruppe Grün erledigt.<br />
«Ein Mosaikteil im Wachstum –<br />
in Veränderung und Anpassung.»<br />
Der Fensterreinigungsservice im Bereich<br />
Beschäftigung wird ebenfalls<br />
sehr geschätzt.<br />
Dazu kommt auch noch die Aushilfe<br />
bei Erntespitzen – die Gruppe Grün<br />
bietet auch hier Hand.<br />
Die Gruppe Grün <strong>hat</strong> also vielfältige<br />
Aufgaben, die auch eine niederschwellige<br />
Beschäftigung zulassen.<br />
Die Vielseitigkeit ist allerdings eine Her-<br />
ausforderung für den Gruppenleiter.<br />
Es ist nicht immer möglich, die Gruppe<br />
am gleichen Ort zu beschäftigen.<br />
Gerade dies ist allerdings auch eine<br />
Chance für die beschäftigten BewohnerInnen<br />
– sie haben so die Möglichkeit<br />
ihren Neigungen entsprechend<br />
einer Beschäftigung nachzugehen. ▲<br />
«Ich danke allen Teammitgliedern<br />
Hauswirtschaft herzlich für das<br />
Engagement – sie alle haben die<br />
erforderlichen Veränderungen<br />
mitgetragen und umgesetzt.»
Der Landfrauenverein<br />
ist gerne im <strong>Tannenhof</strong><br />
Vorstand des Landfrauenvereins Gampelen<br />
Der Backwarenverkauf am Sommermärit<br />
im <strong>Tannenhof</strong> <strong>hat</strong> einen festen<br />
Platz im Tätigkeitsprogramm der<br />
Landfrauen. Dieser Anlass gibt dem<br />
Verein die Möglichkeit, dank der<br />
grossen Hilfe des <strong>Tannenhof</strong>s beim<br />
Backen sowie beim Aufstellen der<br />
Verkaufsstände, die benötigten Einnahmen<br />
zu generieren. So können<br />
wir im Sinne unserer gemeinnützigen<br />
Tätigkeit Projekte der Primarschule,<br />
Privatpersonen und Freizeitanlässe<br />
verschiedener <strong>Stiftung</strong>en im Amt Erlach<br />
unterstützen.<br />
Bewohnerstatistiken<br />
Beherbergte BewohnerInnen nach<br />
Altersgruppen<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
11<br />
9<br />
6<br />
7<br />
4 4<br />
14<br />
20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 75-79<br />
17<br />
15<br />
20<br />
Der Landfrauenverein dankt der Heim-<br />
leitung für die gute Zusammenarbeit.<br />
Er kann sich gar nicht vorstellen, einen<br />
Anlass, wie beispielsweise im 2008<br />
«das 75-Jahre Jubiläum»<br />
− ohne die Unterstützung<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Tannenhof</strong> –<br />
durchzuführen. ▲<br />
1 1<br />
Wo sich die BewohnerInnen 2008 beschäftigten<br />
Hauswirtschaft 11%<br />
Werkstatt Mühle 7%<br />
Gruppe Grün 12%<br />
Atelier 24%<br />
Ackerbau 8%<br />
Metallbau 3%<br />
Schreinerei 5%<br />
Gemüsebau 30%<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Anzahl beherbergter Bewohner/Innen 96 101 89 91 92 106<br />
Durchnittliche Belegung 74 76 77 77 77 86<br />
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5 J 39 T 5 J 41 T 6 J 18 T 6 J 26 T 6 J 42 T 5 J 61 T<br />
Aufenthaltstage im Jahresdurchschnitt 283 277 312 307 302 296<br />
Neueintritte 23 24 14 15 15 33<br />
Austritte 19 26 13 14 1819<br />
Anzahl Heimbewohner/Innen am 31. Dezember 2008 76* 77* 74* 88*<br />
* davon 1 extern wohnend<br />
effektive<br />
Kanton 1.1.2008 Eintritte Austritte 31.12.2008 Aufenthaltstage<br />
Aargau 3 3 1098<br />
Basel-Stadt 2 3 1 4 1628<br />
Bern 46 21 14 53 18933<br />
Freiburg 7 1 8 3154<br />
Genf 1 1 366<br />
Glarus 1 1 366<br />
Luzern 1 1 366<br />
Neuenburg 0 2 1 1 336<br />
Solothurn 6 3 1 8 2797<br />
St. Gallen 2 2 732<br />
Tessin 0 1 1 77<br />
Wallis 0 2 1 1 218<br />
Zürich 5 1 4 1342<br />
Total 77 33 19 88 31413<br />
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Unser Leben, ein Mosaik?<br />
Katholischer Pfarrer<br />
Moritz Boschung, Alterswil<br />
Im Laufe der Geschichte gab es hervorragende<br />
Künstler, die es verstanden,<br />
wundervolle Mosaiken herzustellen.<br />
Die berühmtesten finden wir<br />
in Ravenna und in der Hagia Sophia<br />
in der Türkei. Die Byzantiner waren<br />
Meister in dieser Kunst.<br />
In der St. Peterskirche von Freiburg<br />
haben wir ein grosses Mosaik mit der<br />
Darstellung der Schlüsselübergabe<br />
an Petrus und<br />
Moses, der Wasser aus<br />
dem Felsen schlägt.<br />
Eigentlich sind wir alle<br />
Schaffende an einem<br />
Mosaik, denn wir können<br />
unser Leben mit einem<br />
Mosaik vergleichen. <strong>Jeder</strong><br />
Augenblick, jede Stunde,<br />
jeder Tag sind <strong>Stein</strong>chen, die etwas<br />
aussagen, die etwas erzählen von<br />
unserem Tun und Lassen. Die Monate<br />
und die Jahre sind bereits grössere<br />
Teile dieses Bildes. Sogar den <strong>Tannenhof</strong><br />
dürfen wir mit einem Mosaik<br />
gleichstellen. Die Arbeit von uns Seelsorgern<br />
ist zwar nur ein kleiner <strong>Stein</strong>,<br />
und doch auch ein <strong>Stein</strong>, der nicht<br />
fehlen sollte.<br />
«<strong>Jeder</strong> <strong>Stein</strong> trägt<br />
etwas bei zum Ganzen.»<br />
Deshalb versuche ich weiterhin gerne<br />
an diesem Mosaik des <strong>Tannenhof</strong>s<br />
weiterzumachen. Dies ist eine schöne,<br />
eine beglückende Arbeit, die viel<br />
Befriedigung mit sich bringt. ▲<br />
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Sei nicht schwarz oder weiß,<br />
braun oder gelb,<br />
sei vor allem Mensch.<br />
Sei nicht Christ oder Moslem,<br />
Buddhist oder Hindu,<br />
sei vor allem Mensch.<br />
Sei nicht Europäer oder Asiat,<br />
Afrikaner oder Amerikaner,<br />
sei vor allem Mensch.<br />
Sei nicht Kommunist oder<br />
Sozialist, Kapitalist oder Liberaler,<br />
sei vor allem Mensch.<br />
Sei nicht Arbeitgeber oder<br />
Arbeitnehmer, Angestellter oder<br />
Unternehmer,<br />
sei vor allem Mensch.<br />
Sei nicht vergangenheits- oder<br />
zukunftsorientiert,<br />
sei vor allem hier und heute<br />
wirklich und ganz Mensch.<br />
Sei nicht er oder sie,<br />
sei das DU im WIR!<br />
Sieh im ANDERN das ICH!<br />
Sei nicht nur Mensch –<br />
sei MITMENSCH !<br />
Nur im Miteinander<br />
werden wir menschlicher!<br />
Jan-Dirk Rosche und Franz Uhl<br />
(inspiriert von Robert Muller)<br />
www.wirspielmacher.de
Werkstätten<br />
Ueli Zingg, Bereichsleiter Werkstätten<br />
Das Mosaik ist ein Bild, das aus vielen<br />
verschiedenfarbigen Einzelteilchen<br />
besteht. Die Gesamtheit ergibt ein<br />
schönes Ganzes. Wenn Teilchen fehlen<br />
oder falsch eingesetzt sind, trübt<br />
dies das Gesamtwerk.<br />
Auch der <strong>Tannenhof</strong> ist ein Bild, das<br />
aus vielen kleinen Teilchen besteht.<br />
«Aber im Gegensatz zum Mosaik,<br />
das sehr statisch ist, ist der<br />
<strong>Tannenhof</strong> dauernd im Fluss und<br />
verändert sich.»<br />
Auch der Bereich Werkstätten ist<br />
diesem Wandel unterworfen. Im April<br />
2008 wurde ich, Ueli Zingg, als<br />
neuer Bereichsleiter «Werkstätten»<br />
eingestellt. Ich löste Heidi Maurer in<br />
dieser Funktion ab. Sie wollte sich<br />
nach und nach auf ihre Pensionierung<br />
vorbereiten. Im Weiteren <strong>hat</strong>te ich<br />
die Aufgabe, eine neue<br />
Werkstatt mit einem niederschwelligen<br />
Arbeits-<br />
angebot aufzubauen.<br />
Hier sollen auch BewohnerInnen, die<br />
höheren Anforderungen nicht gewachsen<br />
sind, in einen sinnvollen Arbeitsprozess<br />
eingegliedert werden.<br />
Kreativatelier<br />
Das Kreativatelier <strong>hat</strong> ein schöpferisches,<br />
farbenfrohes Jahr hinter sich.<br />
Es wurden neue Produkte geschaffen,<br />
bestehende verbessert und einige wurden<br />
aus dem Sortiment gestrichen.<br />
So ist das Kreativatelier einem steten<br />
Wandel und Fluss unterworfen. Es<br />
lebt. Die guten Umsätze an unseren<br />
Märkten zeigen, wie erfolgreich die<br />
Arbeit der Leiterin des Ateliers, Heidi<br />
Maurer, ist. Die Verkäufe im Webshop<br />
hielten sich in Grenzen. Er bietet<br />
unseren Kunden aber eine gute Möglichkeit,<br />
sich über unsere Produkte zu<br />
informieren, um dann ihre Einkäufe<br />
bei einem Besuch im Tannorama zu<br />
tätigen. Immer wieder werden Sonderanfertigungen<br />
bestellt und hergestellt,<br />
bei denen auf die individuellen<br />
Kundenwünsche eingegangen wird.<br />
Wie jedes Jahr wurden für eine befreundete<br />
Institution Kartonfaltarbeiten<br />
erledigt. Dabei handelt es sich um<br />
Schokoladenverpackungen – leider<br />
leere! Trotzdem wird diese Arbeit von<br />
den BewohnerInnen als angenehme<br />
Bereicherung der Arbeiten im Kreativatelier<br />
empfunden.<br />
Schreinerei<br />
Die Schreinerei <strong>hat</strong> ein arbeitsintensives,<br />
erfolgreiches Jahr hinter sich.<br />
Mehr und mehr entwickelt sie sich,<br />
weg von der Spielzeugherstellung,<br />
hin zu einem professionellen Möbelproduzenten.<br />
Dass dafür ein Markt<br />
besteht, zeigte sich anlässlich unserer<br />
Märkte. Die von Hansjörg Weyermann,<br />
Leiter Schreinerei, ausgestellten<br />
Möbeln fanden Gefallen und es<br />
gingen Bestellungen ein.<br />
Die Produktion von<br />
hochwertigen Möbeln<br />
bietet die Möglichkeit,<br />
die Bewohner in einen<br />
anspruchsvollen Produktionsprozesseinzubinden<br />
und ihnen das<br />
befriedigende Gefühl<br />
zu vermitteln, an so<br />
schönen Produkten mit-<br />
gearbeitet zu haben.<br />
Im Frühling stellte die Schreinerei<br />
die Wände und die Decke des neuen<br />
Raumes der Stille her. Bei strömendem<br />
Regen konnten diese dann Ende<br />
April montiert werden. Rechtzeitig zum<br />
Feierabend zeigte sich die Abendsonne<br />
und begrüsste unseren neuen<br />
Raum.<br />
Die Schreinerei trug auch ihr Mosaiksteinchen<br />
zur Fussballeuropameisterschaft<br />
bei. Gleich im Anschluss an den<br />
Bau des Raumes der Stille wurden in<br />
der Schreinerei – wie in anderen Institutionen<br />
auch – mit Hochdruck<br />
Parkplatzroste hergestellt. Damit trug<br />
auch der <strong>Tannenhof</strong> zum reibungslosen<br />
Ablauf der EM bei.<br />
Werkstatt Mühle<br />
Im <strong>Tannenhof</strong> nimmt die Zahl der BewohnerInnen,<br />
deren Leistungsfähigkeit<br />
für einen Einsatz in Landwirtschaft<br />
und im Gemüsebau nicht ausreicht,<br />
zu. Um auch diese BewohnerInnen in<br />
einen sinnvollen Arbeitsprozess integrieren<br />
zu können, wurde eine neue<br />
Werkstatt aufgebaut.<br />
<strong>Stein</strong>chen um <strong>Stein</strong>chen fügten sich<br />
zum Mosaikteil Werkstatt Mühle zusammen.<br />
Im Arbeitsraum im 1. Stock<br />
des Mühlegebäudes entstand ein<br />
Werkstattleiterbüro. Die Wände wurden<br />
isoliert und neu gestrichen und<br />
für die BewohnerInnen wurde neues,<br />
ergonomisches Mobiliar angeschafft.<br />
Die BewohnerInnen beschäftigten<br />
sich ausschliesslich mit der K-Lumet-<br />
Produktion. Wir waren bestrebt, neue<br />
Aufträge zu akquirieren. Im Sommer<br />
konnte dann das Logistikzentrum<br />
Grolley der Armee als neuer Kunde<br />
gewonnen werden. Seither werden<br />
in der Werkstatt Mühle neu auch gewaschene<br />
Armeeschlafsäcke gerollt<br />
und in Hüllen verpackt.<br />
So entstand im Jahresverlauf eine<br />
Werkstatt die 12 bis 14 BewohnerInnen<br />
einen sinnvollen Arbeitsplatz anbietet.<br />
▲<br />
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Kadertag <strong>Tannenhof</strong><br />
Christine Glasow, Geschäftsleiterin der Glasow GmbH<br />
Zum Thema «Pferd» führte das Kader<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Tannenhof</strong> eine Weiterbildung<br />
mit Pferdeunterstütztem<br />
Coaching bei der Glasow GmbH,<br />
Systemische Beratung (www.glasow.<br />
ch), durch.<br />
Die Ziele waren nebst der<br />
Schulung der nonverbalen<br />
Kommunikation und dem<br />
Optimieren der<br />
Beobachtungsfähigkeit<br />
insbesondere das klare<br />
Führen, das Kennenlernen<br />
der eigenen Grenzen sowie<br />
die Stärkung des<br />
Selbstvertrauens und<br />
Selbstbewusstseins.<br />
An einem sehr schönen<br />
Spätsommertag Ende<br />
August traf sich das<br />
Kader der <strong>Stiftung</strong> Tan-<br />
nenhof mit Frau Christine Glasow,<br />
Geschäftsleiterin der Glasow GmbH,<br />
in Treiten auf dem Pferdehof von<br />
Frau Barbara Uetz. Voll Vorfreude und<br />
Neugierde auf das Unbekannte versammelten<br />
wir uns auf dem Sitzplatz.<br />
Zuerst gab es eine Einführung über<br />
die Pferde und den Kadertag. Danach<br />
verschoben wir uns zu den Pferdeweiden:<br />
Die Araberherde döste noch in<br />
der Morgensonne; ein Fohlen und ein<br />
Araberwallach lagen mitten auf dem<br />
grossen Strohhaufen an der Sonne. Es<br />
war ein sehr beruhigender und faszinierender<br />
Anblick.<br />
Doch dann ging es an die Arbeit!<br />
Alle KursteilnehmerInnen trainierten<br />
nacheinander mit jeweils einem Pferd<br />
im Round Pen (Freilauf). Ohne Berührungsängste<br />
ging jeder und jede unkompliziert<br />
und voll Neugier an das<br />
Pferd heran. Je nach Körperhaltung,<br />
Gestik und Authentizität reagierten<br />
die Pferde schneller oder langsamer<br />
auf die nonverbalen Aufforderungen.<br />
Es brauchte teilweise sehr viel<br />
Energie, damit die Tiere anfingen zu<br />
galoppieren. Auch war interessant<br />
zu beobachten, wie konsequent und<br />
selbstsicher die KursteilnehmerInnen<br />
auftreten mussten, damit die Pferde<br />
nicht ihren eigenen Willen durchsetzen<br />
konnten, sondern demjenigen<br />
des Menschen folgend vorwärts<br />
gingen oder die Richtung änderten.<br />
Dank Vertrauen, Wertschätzung und<br />
Respekt konnten alle Teilnehmer eine<br />
gute Beziehung zum Pferd aufbauen.<br />
Dies sah man deutlich daran, dass die<br />
Tiere ohne Strick oder sonstige Einwirkung<br />
ruhig ihren Führern folgten<br />
und sich lenken liessen.<br />
Die KursteilnehmerInnen, welche gerade<br />
nicht mit dem Pferd arbeiteten,<br />
sondern ausserhalb des Round Pens<br />
standen und interessiert zuschauten,<br />
konnten ebenfalls viel über Körpersprache,<br />
Führung und ihre KaderkollegInnen<br />
erfahren. Herzhafte Lachsalven<br />
begleiteten die Übungen.<br />
Dieser erfahrungsreiche Ausbildungsteil<br />
wurde mit einem feinen Nidlechueche,<br />
einer Spezialität aus dem<br />
Gebiet des Mont Vully, abgeschlossen.<br />
Danach konnten alle KursteilnehmerInnen<br />
noch einige Runden auf<br />
einem Pferd reiten. Das Getragen-<br />
Werden vom neuen Partner Pferd war<br />
für die Meisten eine neue und einzigartige<br />
Erfahrung: wie sanft und sicher<br />
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schaukelt einen das Pferd durch die<br />
Gegend! Mit strahlenden Augen fuhren<br />
wir wieder zurück zum Hof, wo<br />
das Mittagessen bereit stand.<br />
Nebst dem feinen Grillfleisch gab es<br />
diverse Salate und Brot. Am Schnellsten<br />
aufgegessen war aber der Crevettensalat.<br />
Ob das wohl an der Vorliebe<br />
des Heimleiters lag…?<br />
Nach dem Kaffee ging es dann weiter<br />
mit der Auswertung der gemachten<br />
Erfahrungen. In Einzel- und Gruppenarbeit<br />
sowie im Plenum wurden<br />
neue Erkenntnisse gewonnen, welche<br />
bereits ansatzweise in den Alltag<br />
transferiert wurden. Dieser Seminarteil<br />
fand ebenfalls im Freien statt,<br />
entweder auf dem Sitzplatz unter der<br />
Pergola oder auf der Wiese unter der<br />
stetigen Beobachtung von zwei wunderschönen<br />
Araberhengsten. Während<br />
drei Stunden setzten sich alle mit<br />
sich selbst, der Körpersprache, mit<br />
wichtigen Grenzen und ihrem Führungsleben<br />
auseinander. Neue Ziele<br />
wurden definiert, welche im Alltag<br />
konkret umgesetzt<br />
werden können.<br />
Voll Freude über<br />
die hervorragende<br />
Tagesleistung wurde jeder Teilnehmerin<br />
und jedem Teilnehmer des<br />
Pferdeunterstützten Coachings ein<br />
Diplom ausgehändigt, welches jedes<br />
Kadermitglied voll Stolz entgegen<br />
nahm. Die Ziele der Kaderausbildungen<br />
wurden mehr als erreicht!<br />
Nach einem gemütlichen Apéro verliess<br />
das <strong>Tannenhof</strong>kader zufrieden<br />
und hungrig den Kurs Richtung gemeinsames<br />
Nachtessen. ▲
West Side Story<br />
Richard Märk-Meyer, Kunstliebhaber<br />
Mit 10 BewohnerInnen besuchten wir<br />
das Musical West Side Story an den<br />
Thuner Seespielen. Besuche von kulturellen<br />
Anlässen mit BewohnerInnen<br />
gehören immer mehr<br />
zur Tradition. Dies ist ein<br />
farbiger «Mosaikstein»<br />
in unserem vielfältigen<br />
Freizeitangebot. Es ist immer wieder<br />
schön zu beobachten, wie BewohnerInnen,<br />
trotz anfänglichen Bedenken<br />
(ist Kultur etwas für mich?) Freude<br />
ausstrahlen, wenn sie ein Musical erleben.<br />
Wer lässt sich nicht von dieser<br />
klassischen Brodway-Produktion, auf<br />
der schönsten Seebühne Europas,<br />
mit der einmaligen Kulisse von Eiger,<br />
Mönch und Jungfrau in den Bann ziehen?<br />
West Side Story ist Liebe, Emotionen,<br />
Melodien, die unter die Haut<br />
gehen. Das Thema dieses Musicals<br />
ist die «moderne» Form von Romeo<br />
und Julia von William Shakespeare,<br />
dem berühmtesten Liebespaar der<br />
europäischen Kulturgeschichte. Es<br />
werden die verschiedensten Gesellschaftsprobleme<br />
wie Gewaltbereitschaft,<br />
Überfremdung, multikulturelle<br />
Gesellschaft, Machoismus, Orientierungslosigkeit,<br />
Arbeitslosigkeit, sowie<br />
Alkohol und andere Drogen thematisiert.<br />
Eigentlich schwere Kost für<br />
einen vergnügten Abend, aber die<br />
mitreissende Musik, die atemberaubenden<br />
Tanzszenen und die romantischen<br />
Szenen, lassen dies vergessen.<br />
Nach der Vorstellung waren alle sehr<br />
vergnügt, auch wenn es kein Happy<br />
End gab.<br />
Ist es uns bewusst, wie zeitlos alle<br />
diese Gesellschaftsthemen sind. West<br />
Side Story wurde vor über 50 Jahren<br />
geschrieben. Das «heute ist eine<br />
schlimme Zeit-Gefühl» ist äusserst<br />
subjektiv und entspricht nicht der Rea-<br />
lität. Auch die Suche nach einfachen<br />
Lösungen ist nicht neu. Gestern wie<br />
heute sind nur kreative und breit<br />
abgestützte Massnahmen Garanten<br />
für nachhaltige Lösungen.<br />
In den Sinn kommt mir der äusserst<br />
bekannte Aphorismus des griechischen<br />
Philosophen Aristoteles, 350<br />
Jahre vor Christus:<br />
Ich habe überhaupt keine Hoffnung<br />
mehr in die Zukunft unseres Landes,<br />
wenn einmal unsere heutige Jugend<br />
die Männer von morgen stellt.<br />
Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich<br />
und entsetzlich Anzusehen.<br />
Auch die kraftvollen Zitate von Dom<br />
Helder Camara, katholischer Theologe<br />
aus Brasilien und Vertreter der<br />
Befreiungstheorie, welcher mir sehr<br />
nahe steht, sprechen die gleiche Thematik<br />
an:<br />
Sogar die «einfache Kost» eines Musicals<br />
kann einem zum Nachdenken<br />
bringen. Fetzige Musik, sowie Nachdenkliches<br />
muss sich nicht a priori<br />
konkurrenzieren.<br />
Bereits heute freue ich mich, mit den<br />
BewohnerInnen auf dem Thunersee<br />
die Rock-Oper «Jesus Christ Superstar»<br />
zu besuchen. Dieses Weltmusical<br />
schildert die ereignisreichen,<br />
letzten Tage Christus, die damals wie<br />
auch heute die Gemüter bewegen. ▲<br />
Du hundertjähriger Baum, voller Zweige und<br />
Sprosse, seist du erst halbwüchsig, ich sehe dich gern.<br />
Lehr mich das Geheimnis, so zu altern:<br />
Offen fürs Leben, für die Jugend, für Träume,<br />
wie einer der weiss, dass Jugend und Alter nur<br />
Wegstrecken sind zur Ewigkeit.<br />
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Jahresrückblick aus ärztlicher Sicht<br />
Dr. med. Anton Schmid, Facharzt FMH für Allgemeinmedizin<br />
Murtenbieter Seite 6 Gelb Magenta Cyan Schwarz<br />
6 Freitag, 23. Mai 2008 SEEBEZIRK / NACHBARSCHAFT<br />
Das Thema des Jahresrückblicks ist<br />
LESERBRIEF<br />
«Mosaik» als Symbol für eine ganz-<br />
Drahtzaun im Chablaiswald<br />
heitliche, lösungsorientierte Haltung.<br />
Frieden in sich selber – Frieden auf der Welt<br />
Gampelen / Frieden – Ein Ziel? Ein<br />
Traum? Eine Vision? Unter diesem<br />
Titel fand die 10. Fachtagung der<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Tannenhof</strong> und Avenir Social<br />
am vergangenen Freitag statt. Neben<br />
verschiedenen Referentinnen und<br />
Referenten setzte sich auch das Multitalent<br />
der Kleinkunstszene Gerhard<br />
Tschan mit dem Thema Frieden auseinander.<br />
«Ich gebe alles für den Frieden, sogar<br />
Fenster putzen», sang Gerhard Tschan<br />
in <strong>seine</strong>m Lied zur Eröffnung der Tagung<br />
in Gampelen. Mit sprühender<br />
Energie und verschmitztem Lächeln<br />
unterhielt das Multitalent der Kleinkunstszene<br />
die Teilnehmenden der<br />
Fachtagung mit <strong>seine</strong>n Einlagen zwischen<br />
den Referaten während des gesamten<br />
Nachmittags. Spielte Tschan einen<br />
netten Hausbesitzer, der im Garten<br />
arbeitet, sich zwar über das Unkraut<br />
nervt, das von Nachbars Grundstück zu<br />
ihm hinüber wuchert, aber um des Friedens<br />
willen nichts sagt, erkannten sich<br />
wahrscheinlich manche Anwesende<br />
selber: Schnell schluckt man den Ärger,<br />
will sich nicht unbeliebt machen und als<br />
aufmüpfig gelten. «Ich mache die Faust<br />
im Sack für den Frieden, ich wage<br />
nichts zu sagen – für den Frieden», sang<br />
Tschan.<br />
Der Traum vom Frieden<br />
«Seit Urgedenken hegt die Menschheit<br />
den Traum, Frieden zu haben», sagte<br />
der Heimleiter der <strong>Stiftung</strong> <strong>Tannenhof</strong><br />
Richard Märk-Meyer. Durch Referate<br />
aus unterschiedlichen Perspektiven<br />
erhielten die Gäste die Möglichkeit,<br />
sich verschiedene Auseinandersetzungen<br />
zum Thema Frieden anzuhören<br />
und sich selber dazu Gedanken zu machen.<br />
Buchautor und Lehrer Jürg Jegge<br />
betrachtete das Thema unter dem<br />
Aspekt «Jugendgewalt». «Stimmt das?<br />
Sind die Jugendlichen gewalttätiger als<br />
früher oder sind sie friedlich wie eh und<br />
statt mit Chemie mit anderen Heil-<br />
Kindertagesstätte methoden zu behandeln. Viel teilt mehr Aufgaben<br />
Die Natur zu Fuss oder mit Velo im Kerzers / Vor ungefähr vier Jahren ist<br />
Ein Chablaiswald kleiner zu erleben, <strong>Stein</strong> wird in von vie- einem die Kindertagesstätte Mosaik (Kita) such, «Koalaeine<br />
umfassende Behandlung<br />
len Personen genutzt. Aber es haben Kids» ins Dorfzentrum gezogen. Nun<br />
erscheint sich schon viele unbedeutend, Wanderer, Familien steht das auf Ganze den Sommer hin anzubieten. ein Lei- Der Einzelne ist häufig<br />
und alte Leute geärgert, denn beim tungswechsel bevor und damit ver-<br />
jedoch Bahnübergang erst in macht Sugiez steht den man Unterschied.<br />
bunden eine Umverteilung dazu der Aufnicht<br />
in der Lage, die Arbeit im<br />
plötzlich vor einem grossen Maschengaben. Diese drahtzaun Worte und aus der gelten Traum. Wir ganz An- besonders Team ist gefragt. Dies aber nicht nur<br />
wohner haben uns schon vor zwei Jah- Die Krippenleiterin Esther Hediger,<br />
auch ren gegen in diese der Schliessung Medizin. mit einer Im welche <strong>Tannenhof</strong><br />
die Kindertagesstätte innerhalb geleitet des Fachpersonals, auch die<br />
Petition gewehrt aber ohne Erfolg. Un- <strong>hat</strong>, kündigte auf Ende Juni 2008. Die<br />
haben sere Forderung wir auch war, wenn dieses Schliessung, Jahr Konsequenz wieder aus sedieser<br />
Kündigung: Mitarbeit der Bewohner ist gefordert,<br />
dann mit Teilbarriere. Der Weg geht auf Der Verein übernimmt «Koala Kids»<br />
hen können, wie komplex die Krank- nur so kann längerfristig eine zufrie-<br />
der anderen Seite des Zauns weiter bis vollumfänglich. Das primäre Ziel des<br />
zum Bahnhof Sugiez. In vielen Touris- Vereins ist die Weiterführung des Beheitsbilder<br />
der Bewohner sein köndenstellende Arbeit geleistet werden.<br />
tenbüros und Zeitungen wird für unser triebes ab 1. Juli 2008. Zu einem spätenen.<br />
wirklich Wenn schönes man Erholungsgebiet in einem Werren Mosaik Zeitpunkt nur ist der Ausbau der Kita<br />
bung gemacht. Im Namen aller Anwoh- geplant.<br />
ein ner einzelnes und Wanderer, Velofahrer Element bitte betrachtet, ich Die Gemeinde gibt Kerzers wurde Im bezüg- «<strong>Tannenhof</strong>» haben wir gar keine<br />
die Touristenorganisationen den Bahnlich der bestehenden Situation infor-<br />
das übergang ein in völlig Sugiez zu falsches besichtigen und Bild miert vom und um Ge- eine finanzielle andere Unter- Wahl, als diese Art von Me-<br />
sich ein Bild zu machen, wie das ist, stützung gebeten.<br />
samten. wenn ich als So Wanderer ist es plötzlich auch vor bei ei- komplexen dizin zu praktizieren. Es geht nicht<br />
nem Drahtzaun stehe. Wie wichtig der<br />
Verein übernimmt einen Teil der<br />
Krankheiten. Übergang für alle ist, Wenn zeigt sich, indem man Aufgaben nur einen darum alle Probleme zu lösen, son-<br />
sich neben dem Drahtzaun schon ein Der Vorstand übernimmt die admi-<br />
Teil Weg vom gebildet Problem <strong>hat</strong>, was nicht sieht, ganz unge- liegt nistrativen man Arbeiten häu- und entlastet derndaein Maximum aus der Situation<br />
fährlich ist. Martha Andrey, Sugiez mit die neue Kita-Leiterin, welche<br />
fig falsch. Ganzheitsmedizin sich somit ist heute voll auf die Kindertages- herauszuholen. Manchmal fühlen wir<br />
stätte als solche konzentrieren kann.<br />
ein Schlagwort. Es wird behauptet, Pia Maria Sibler es und ihr Team uns werden frustriert, weil es nicht gelingt, je-<br />
weiterhin für die gute Betreuung der<br />
hätte etwas damit zu tun, die Leute manden von offensichtlich nicht sinn-<br />
Kinder zuständig sein. Ein wichtiges<br />
Anliegen des «Koala Kids»-Vorstan- hinten v.l.n.r.: Kristina Rufer Schneider (Öffentlichkeitsarbeit), Ian Schütz (Elternvertreter), Sascha Mathys (Präsident), vorne:<br />
des ist, dass die Kindertagesstätte<br />
nicht in Konkurrenz, sondern im Ver-<br />
Nadia Duvaux (Sekretariat), Sonja Mathys (Kassierin)<br />
bund mit den anderen Kitas der Regi- Die Kindertagesstätte, welche die hört, ist gut gesichert. Die Kinder sollen Probleme durch Sprache, Mimik, Geon<br />
steht.<br />
Kinder tage- oder halbtageweise besu- auf verschiedenen Ebenen gefördert stik, kreatives Gestalten und Rollen-<br />
Damit die Kita eines Tages selbsttrachen können, ist an einem idealen werden. Im sozialen Bereich werden spiele auszudrücken. Im geistigen Begend<br />
arbeiten kann, versucht der Vor- Standort an der Vorderen Gasse. Ge- die Kinder unter anderem individuell reich lernen die Kinder, sich mit Prostand<br />
nun die noch freien Plätze baldgenüber ist das Schulhaus mit dem in ihrer Entwicklung und nach ihren blemen und Konflikten auseinanderzumöglichst<br />
zu besetzen. Des Weitern grossen Spielplatz, den die Kinder be- Fähigkeiten begleitet und unterstützt. setzen und gemeinsam wird eine Lö-<br />
werden Sponsoren und Gönner genützen können, das nahe gelegene Im emotionalen Bereich wird ihnen die sung gesucht. Die Kinder werden zusucht,<br />
welche das «Koala Kids» finan- Doktorwäldli lädt zu Entdeckungen Möglichkeit geboten, ihre Gefühle, Gedem in ihrer Selbständigkeit und<br />
ziell unterstützen.<br />
ein und der Garten, der zum Haus gedanken, Bedürfnisse, Fantasien und Verantwortlichkeit gefördert. sim<br />
Gerhard Tschan begeisterte mit <strong>seine</strong>n humorvollen Inputs zum Thema Frieden.<br />
je?», fragte Jegge in die Runde. Es sei<br />
verlockend, den Statistiken unkritisch<br />
Glauben zu schenken, meist hielten<br />
diese jedoch einer genaueren Prüfung<br />
kaum stand:Was man noch vor einigen<br />
Jahren als Bubenstreiche und Raufereien<br />
bezeichnet habe, laufe heute unter<br />
dem Titel Gewalt, so der ehemalige<br />
Lehrer. «Jugendgewalt ist die Vogelgrippe<br />
der Pädagogen,» sagte Jegge<br />
und fügte hinzu, dass es sich lohne, darüber<br />
nachzudenken, wer daran interessiert<br />
sein könnte, die Jugendgewalt<br />
hochzustilisieren.<br />
ist aber Ganzheitsmedizin der Ver-<br />
Politiker Rudolf Joder teilt den Begriff<br />
Frieden in zwei Kategorien ein:Auf<br />
der einen Seite der innere Frieden,wenn<br />
man mit sich selber im Reinen ist. Auf<br />
der anderen Seite gibt es Frieden zwischen<br />
zwei Menschen, zwischen Völkern,Staaten<br />
und Staatengruppen.«Wie<br />
stiften wir Frieden?», fragte Joder, der<br />
früher als Gemeinderat von Belp und<br />
heute als SVP Nationalrat immer wieder<br />
mit Konflikten konfrontiert wird.<br />
«Es geht immer um Menschen,sei es ein<br />
Bauernstreit wegen der March oder sei<br />
es ein Streit unter Politikern im Bundes-<br />
Murtenbieter, 23. Mai 2008. Weitere Pressestimmen finden Sie auf unserer Internetseite.<br />
24 | www.stiftung-tannenhof.ch | Für Geschenke und Mitbringsel: www.tannorama.ch |<br />
haus»,führte Joder aus und erklärte,was<br />
nach <strong>seine</strong>r Erfahrung wichtig sei, um<br />
Frieden stiften zu können. Neben Kraft,<br />
Sensibilität und auch Kreativität müsse<br />
man sich in andere hineindenken können<br />
und einen Weg suchen, bei dem alle<br />
Beteiligten das Gesicht wahren könnten.<br />
Rudolf Joder zeigte sich selbstkritisch<br />
im <strong>Tannenhof</strong>: «In der Politik, im<br />
Bundeshaus ist das allzu Menschliche<br />
stärker vorhanden als an anderen Orten,<br />
das Denken ist eingeschränkt, das<br />
sage ich selber als Politiker.» Joder<br />
schloss <strong>seine</strong> Rede mit den Worten, dass<br />
die Gelegenheit,Frieden zu stiften,nicht<br />
ungenutzt bleiben sollte.<br />
Menschenrechte<br />
Für Bruno Keel von Avenir Social <strong>hat</strong><br />
Frieden etwas mit Weitsicht zu tun, über<br />
nationale Grenzen hinaus. Keel setzt<br />
sich für die Menschenrechte ein und will<br />
erreichen, dass die Schweiz die neue, revidierte<br />
Sozialkarte des Europarats ratifiziert.<br />
Seinem Engagement liegt die<br />
Überzeugung zugrunde, dass erst durch<br />
Demokratie und Menschenrechte Frieden<br />
möglich sein kann.<br />
Vision vom Frieden<br />
vollem Verhalten wie<br />
persistierendes Rauchen<br />
oder Alkoholkonsum abzubringen,<br />
auch wenn<br />
wir wissen, wie schädlich<br />
dies ja eigentlich<br />
ist. Ein Mosaik entsteht<br />
nicht durch ein einziges <strong>Stein</strong>chen,<br />
sondern nur durch stetiges Aneinanderreihen<br />
von passenden Elementen.<br />
Vielleicht wird das Mosaik, so wie<br />
wir es uns vorstellen, nie vollendet<br />
werden. Wichtig ist jedoch, weiterhin<br />
im Team Stück um Stück vorwärts zu<br />
kommen und zu versuchen, den Patienten<br />
in die Arbeit mit einzubeziehen.<br />
Arbeiten wir also zusammen weiter<br />
an unserem Mosaik, indem wir auch<br />
zukünftig zusammen an die Aufgabe<br />
herangehen. ▲<br />
Anna Gamma, Psychologin und Geschäftsleiterin<br />
des Lassalle-Instituts, beeindruckte<br />
die Anwesenden mit kraftvollen<br />
Worten: «Frieden fängt bei uns<br />
selber an. Die Voraussetzung für Frieden<br />
ist, dass wir ja sagen, zu dem was ist,<br />
wer wir sind, woher wir kommen. Die<br />
Menschen müssten lernen, einander zu<br />
lieben, sonst gingen wir gemeinsam zugrunde,<br />
«denn wir sind existenziell voneinander<br />
abhängig», sagte die Psychologin<br />
und merkte an, dass es ohne eine gemeinsame<br />
Vision keinen Frieden geben<br />
könne. Das Lassalle-Institut engagiert<br />
sich für den Frieden an verschiedenen<br />
Orten auf der Welt, wo Krieg herrscht.<br />
«Wir alle werden schuldig», sagte Gamma,<br />
das sei nicht das Problem, «sondern<br />
dass wir verzeihen und akzeptieren kön-<br />
nen, dass wir nicht unschuldig sind an<br />
den Konflikten auf der Welt.»<br />
Medien und Demokratie<br />
Jens Lucht von der Universität Zürich<br />
betreibt Forschung in der Politik<br />
und zeigte den Anwesenden Ergebnisse<br />
auf, die aus verschiedenen europäischen<br />
Qualitätszeitungen erhoben<br />
wurden. Der Begriff «Die Medien»<br />
wurde jedoch nicht nur in <strong>seine</strong>m Referat<br />
erwähnt. Das Thema Jugendgewalt<br />
werde von den Medien heraufgepusht,<br />
so Jegge. Politiker Joder beklagte,<br />
dass die Sonntagszeitungen<br />
ständig anriefen auf der Suche nach<br />
einem neuen Skandal, der die Seiten<br />
füllte. Jens Lucht bestätigte jedoch,<br />
dass Demokratie eine Voraussetzung<br />
für den Frieden sei und Demokratie<br />
ohne Medien nicht funktionieren<br />
könne. Auch sei es so, dass es Unterschiede<br />
gebe in der Medienlandschaft<br />
und die Verantwortung einer möglichst<br />
objektiven und sachlichen Berichterstattung<br />
unterschiedlich wahrgenommen<br />
werde.<br />
Forschung in eigener Sache<br />
Auch Julia Onken, Psychologin und<br />
bekannte Autorin, sprach in ihrer Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema Frieden<br />
davon, dass es wichtig sei, über die<br />
Grenzen hinaus zu denken und dass Visionen<br />
Voraussetzung für Frieden seien.<br />
Und auch sie <strong>hat</strong> Friedensforschung in<br />
eigener Sache betrieben; «dies ist die<br />
Ausgangsposition für das eigene Handeln»,<br />
so Onken. Die Erforschung der<br />
eigenen Motive als Basis,um in die Welt<br />
hinauszugehen. Die Autorin folgerte,<br />
dass Friedenspolitik heisse, mit sich selber<br />
Freund zu sein, denn: «Wer sich selber<br />
nicht mag, mag andere auch nicht<br />
und wer mehr über sich weiss, kommt<br />
besser mit sich und anderen zurecht.»<br />
Es lässt sich somit folgern,dass der Frieden,<br />
egal welchen Beruf ein Mensch<br />
ausübt, bei sich selber beginnt. emu
Lass mal das Haar<br />
in der Suppe<br />
Text und Musik von Clemens Bittlinger (CD HabSeligkeiten / Kreuz Verlag)<br />
Lass das Haar mal in der Suppe,<br />
lass das Runzeln deiner Stirn,<br />
such’nicht ewig nur die Fehler,<br />
stell das Herz übers Hirn.<br />
Lass das Haar mal in der Suppe,<br />
iss ganz einfach drum herum.<br />
Du wirst sehen, die Methode<br />
ist zwar neu, doch nicht so dumm,<br />
Du wirst sehen, die Methode<br />
ist wahrhaftig gar nicht dumm.<br />
Jedes Ding <strong>hat</strong> zwei Seiten,<br />
und der Mensch sieht gern<br />
schwarz-weiss<br />
und Kritik ist sicher gut,<br />
aber nicht um jeden Preis.<br />
Man nörgelt hin und quengelt her,<br />
«verdammt noch mal» und<br />
«überhaupt»,<br />
mancher findet ewig Haar, und <strong>hat</strong><br />
doch ein kahles Haupt.<br />
Lass das Haar mal in der Suppe,<br />
die dein Nachbar grad verzehrt,<br />
vielleicht ist er ganz wild auf Haare,<br />
vielleicht sind wir<br />
«geschmacksverkehrt».<br />
Lass das Haar mal in der Suppe,<br />
vielleicht fühlt es sich da wohl.<br />
Die Welt gibt Blumen für die<br />
Schönheit<br />
und für den Hunger Blumenkohl.<br />
«Wo viel Licht ist, ist viel Sc<strong>hat</strong>ten»<br />
das ist auch ein Götz-Zitat,<br />
doch zumeist <strong>hat</strong> man das andere,<br />
das berühmtere parat.<br />
Ja, ich weiss, es gibt Suppen,<br />
darin schwimmen wahre Mähnen,<br />
doch wer alle Haare sucht,<br />
<strong>hat</strong> sie nachher auf den Zähnen.<br />
Lass das Haar mal in der Suppe,<br />
und bedenke mal in Kürze,<br />
es gibt Suppen deren Haare<br />
sind deren einzig wahre Würze.<br />
Lass das Haar mal in der Suppe,<br />
oder fass es mit Liebe an,<br />
denn vielleicht ist es dein Bart,<br />
und du selbst hängst hinten dran.<br />
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Administration<br />
Thomas Kessi, Leiter Administration<br />
Die Aufgabe der Administration ist<br />
es, die vielen bunten Mosaiksteine<br />
zusammenzuhalten und darauf zu<br />
achten, dass sie richtig platziert werden.<br />
Es gilt zu koordinieren, kommunizieren<br />
und organisieren. In der<br />
Gestaltung des <strong>Tannenhof</strong>mosaiks<br />
sind wir jedoch nicht frei. Gerade<br />
im 2008 kam viel Neues dazu. Die<br />
neuen Vorgaben der Gesundheits-<br />
und Fürsorgedirektion des Kantons<br />
Bern in Sachen Leistungsvertrag und<br />
Kostgeldabrechnung für die ausserkantonalen<br />
BewohnerInnen mussten<br />
umgesetzt werden. Zudem bezogen<br />
12 neue BewohnerInnen ihre Zimmer.<br />
Das <strong>Tannenhof</strong>mosaik wird ständig<br />
erweitert, verändert und den heutigen<br />
Bedürfnissen angepasst.<br />
Personelles (Stand April 2009)<br />
In den wohlverdienten<br />
Ruhestand traten:<br />
Christian Krebs nach 38 Jahren in der<br />
Landwirtschaft<br />
Lotti Klening nach 8 Jahren in der<br />
Hauswirtschaft<br />
Für ihre Treue gegenüber dem <strong>Tannenhof</strong><br />
danken wir den beiden an<br />
dieser Stelle noch einmal recht herzlich.<br />
Wir wünschen ihnen für ihren<br />
neuen Lebensabschnitt gute Gesundheit<br />
und alles Gute.<br />
Weiter haben uns verlassen:<br />
Maria Mirandela Limoes, welche nach<br />
18 Jahren in ihre Heimat Portugal zurückgekehrt<br />
ist.<br />
Pius Huwiler, der bei uns erfolgreich<br />
<strong>seine</strong> Ausbildung zum Sozialpädagogen<br />
abgeschlossen <strong>hat</strong>.<br />
Simone Mischler-Koch, welche uns<br />
aus familiären Gründen verliess, uns<br />
aber weiterhin gelegentlich unter die<br />
Arme greifen wird, was wir zu schätzen<br />
wissen.<br />
Wir möchten allen an dieser Stelle<br />
noch einmal ganz herzlich für ihre<br />
Treue zum <strong>Tannenhof</strong> danken und<br />
wünschen ihnen auf ihrem weiteren<br />
Lebensweg viel Erfolg.<br />
Auch Jubilare gab es zu feiern:<br />
Fritz Aeschlimann kann auf 30 Dienstjahre,<br />
Rosmarie Hauswirth und Emanuel<br />
Jäggli können auf 25 Dienstjahre,<br />
und Heidi Maurer kann auf 20 Dienstjahre<br />
zurückblicken<br />
Auch ihnen danken wir für die Treue<br />
und wünschen ihnen für die berufliche<br />
wie private Zukunft weiterhin<br />
alles Gute und viel Erfolg.<br />
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Neu in unserem <strong>Tannenhof</strong>team<br />
begrüssen und willkommen<br />
heissen dürfen wir:<br />
Heidi Trummer, Hotelleriemitarbeiterin,<br />
01.11.2008<br />
Madeleine Minder, Stv. Leitung Hauswirtschaft,<br />
01.01.2009<br />
Luzia Da Silva Ramos, Hotelleriemitarbeiterin,<br />
01.01.2009<br />
Franziska Bodenmann, Ateliermitarbeiterin,<br />
01.01.2009<br />
Anton Flückiger, Stv. Leiter Betreuung,<br />
01.02.2009<br />
Antoine Reust, Mitarbeiter Landwirtschaft,<br />
01.03.2009<br />
Wir wünschen allen Neueingetretenen<br />
viel Erfolg und Befriedigung bei<br />
der täglichen Arbeit.<br />
Wohnheim<br />
Für 2008 waren mit den 12 neuen Bewohnerzimmer<br />
29’700 Aufenthaltstage<br />
budgetiert. Wir verzeichneten<br />
jedoch 31‘413 Aufenthaltstage, das<br />
entspricht einer 99-prozentigen Belegung.<br />
Die 12 neuen Zimmer konnten<br />
schnell belegt werden, was jedoch<br />
auch eine gewisse Hektik im Betrieb<br />
auslöste. Die 33 Eintritte (inkl. der 12<br />
neuen Zimmer) und 19 Austritte entsprechen<br />
dem Durchschnitt der Vorjahre.<br />
Wir beherbergen im Moment<br />
BewohnerInnen aus 13 verschiedenen<br />
Kantonen. Der Kanton Bern stellt mit<br />
53 BewohnerInnen (61%) den grössten<br />
Teil, gefolgt von Freiburg und Solothurn<br />
mit je 8 BewohnerInnen. Die<br />
restlichen 27 BewohnerInnen verteilen<br />
sich auf 10 weitere Kantone.<br />
Jahresrechnungen<br />
Mit einem Defizit von Fr. 274‘622.86<br />
schliessen wir um Fr. 200‘000.00 besser<br />
ab als budgetiert. Dieses Minderdefizit<br />
ist auf die nicht budgetierten<br />
1‘713 Aufenthaltstage zurückzufüh-
en, welche zu Mehreinnahmen bei<br />
den Kostgeldern führten. Für die 12<br />
neuen BewohnerInnen erhielten wir<br />
2.4 Stellen zugesprochen, was sich<br />
im Personalaufwand gegenüber dem<br />
Vorjahr deutlich niederschlägt. Die<br />
Abschreibungen erfolgten nach den<br />
Richtlinien der IVSE (Interkantonale<br />
Vereinbarung für soziale Einrichtungen).<br />
Der übrige Sachaufwand und<br />
der Betriebsertrag fielen im normalen<br />
Rahmen aus.<br />
Die Landwirtschaftsrechnung schliesst<br />
mit einem Ertragsüberschuss von Fr.<br />
87‘359.32 gut ab und liegt damit<br />
leicht unter dem Durchschnitt der<br />
letzten acht Jahre. Allgemein fielen<br />
die Ertragsmengen der Produkte gut<br />
bis sehr gut aus, jedoch realisierten<br />
wir bei einzelnen Produkten infolge<br />
Überproduktionen schlechte Preise.<br />
Leider verloren wir auch Arbeitsaufträge<br />
von Dritten, wie das Schalottenrüsten,<br />
Wald- oder Drescharbeiten,<br />
usw. Die daraus resultierenden Einnahmenrückgänge<br />
sind schwer wettzumachen.<br />
Unsere innovativen Mitar-<br />
beiter sind jedoch an<br />
der Arbeit andere Einnahmequellen<br />
zu fin-<br />
den.<br />
Die <strong>Stiftung</strong>srechnung<br />
schliesst mit einem Gewinn von Fr.<br />
63‘359.43 positiv ab. Es sind keine<br />
grösseren Unterhaltsarbeiten zu verzeichnen.<br />
Anlässe<br />
Am 19.04.2008, dem Nationalen<br />
Tag der «Sozialen Institutionen für<br />
Menschen mit Behinderung in der<br />
Schweiz», luden wir zum INSOS-Tag<br />
«Tag der offenen Türen und des Gesprächs»<br />
ein. Ziel war es, den BesucherInnen<br />
die Möglichkeit zu geben,<br />
die Wohn-, Arbeits- und Aufenthaltsräume,<br />
sowie die Freizeitmöglichkeiten<br />
unserer BewohnerInnen näher<br />
kennen zu lernen und wo gewünscht,<br />
ein Gespräch zu führen. Alle Bereiche<br />
im <strong>Tannenhof</strong> bereiteten sich mit<br />
Elan auf diesen Tag vor, um sich von<br />
der besten Seite zu präsentieren. Für<br />
den Tag der offenen Türen wurde viel<br />
PR Material (wie Infotafeln, Schilder,<br />
Flyer, usw.) angeschafft, welches uns<br />
nachhaltig bei unserer Politik der offenen<br />
Kommunikation unterstützt. Es<br />
war ein gelungener Tag.<br />
Der Sommer- wie auch der Chlausenmärit<br />
waren wiederum sehr erfolgreich.<br />
Zahlreiche BesucherInnen<br />
strömten in den <strong>Tannenhof</strong>, um die<br />
schönen Produkte aus den Werkstätten<br />
zu kaufen oder zu bestaunen.<br />
Natürlich waren auch der traditionelle<br />
Brunch im Sommer oder die leckeren<br />
Süssigkeiten am Chlausenmärit heiss<br />
begehrt. Was wären unsere Märite<br />
ohne die exzellente Bewirtung durch<br />
unser Hauswirtschaftsteam?<br />
Spenden<br />
Allen Spenderinnen und Spendern<br />
danken wir recht herzlich für die vielen<br />
kleinen und grossen Spenden,<br />
welchen unseren BewohnerInnen zusätzliche<br />
Freizeitaktivitäten oder Reisen<br />
ermöglichen.<br />
Nach einem ereignisreichen Jahr ist es immer<br />
wieder interessant sich die Zeit zu nehmen,<br />
das Mosaik zu betrachten.<br />
Viele Veränderungen<br />
werden einem erst jetzt<br />
bewusst, sie haben sich<br />
eingefügt und gehören<br />
nun zum Bild. Mir<br />
scheint es wichtig, sich<br />
den Herausforderungen<br />
der sich wandelnden<br />
Zeit zu stellen, Innovationsbereitschaft,<br />
Innovationsfähigkeit<br />
und Problemlösevermögen sind auch<br />
im administrativen Bereich gefragt. ▲<br />
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Rapport annuel 2008<br />
Résumé<br />
Rapport<br />
du conseil de fondation<br />
Roger von Wattenwyl,<br />
président du conseil de fondation<br />
L’appellation officielle de<br />
la Fondation <strong>Tannenhof</strong><br />
est «foyer et centre de réinsertion».<br />
Qu’entend-on<br />
réellement par «réinsertion»?<br />
S’agit-il de retrouver<br />
un état sain pour l’esprit<br />
et le corps suite à une<br />
maladie? En parlant de<br />
réinsertion, désigne-t-on l’aspiration<br />
à prendre le chemin qui mène à notre<br />
société ou à notre communauté?<br />
Mais de quelle société parle-t-on? De<br />
la société d’un <strong>Tannenhof</strong> ou plutôt<br />
de celle de la vie publique, quel que<br />
soit l’endroit où nous nous trouvons?<br />
Aujourd’hui, la réinsertion, c’est donc<br />
avant tout le fait de s’intégrer dans la<br />
communauté du <strong>Tannenhof</strong> composée<br />
de résidentes et de résidents, de<br />
collaboratrices et de collaborateurs<br />
mais aussi de nombreux visiteurs qui<br />
apprécient les deux marchés.<br />
Le rapport annuel 2008 était placé<br />
sous le signe de la planification de<br />
l’avenir. C’est avec une immense satisfaction<br />
que l’on constate que cette<br />
année au <strong>Tannenhof</strong> est une véritable<br />
réussite. Le travail fourni a été très<br />
bon dans tous les domaines et, grâce<br />
à la nouvelle maison de Mandach,<br />
le nombre de résidents a augmenté<br />
conformément aux prévisions. Même<br />
l’agriculture, un important pilier de nos<br />
finances, a été source d’une grande satisfaction.<br />
Que demander de plus? ▲<br />
Rapport<br />
du directeur du foyer<br />
Richard Märk-Meyer,<br />
éducateur social diplômé ES/FSO,<br />
coach diplômé CFS/GRC<br />
La devise choisie<br />
l’année passée était<br />
la suivante: «organiser<br />
l’avenir de façon<br />
active et créative». Avez-vous pu<br />
la mettre en œuvre et quels en ont été<br />
les effets?<br />
Oui, l’année dernière, nous nous sommes<br />
délibérément efforcés de trouver<br />
des solutions créatives. La créativité<br />
active que nous n’avons pas tardé à<br />
transformer en «créa(c)tivité» n’était<br />
pas en rapport avec l’aspect artistique.<br />
Au contraire, il a été question<br />
d’aborder de manière «créa(c)tive»<br />
les exigences auxquelles nous devons<br />
faire face quotidiennement au<br />
<strong>Tannenhof</strong>. Tout le monde sait que la<br />
maison de Mandach est occupée<br />
depuis le début de l’année dernière.<br />
Cela représente 12 résidentes et résidents<br />
supplémentaires et donc de<br />
nouveaux défis et de nouvelles situations.<br />
Dans ce contexte, une attitude<br />
«créa(c)tive» trouve toute son utilité.<br />
Et comment s’est déroulée cette<br />
année «créa(c)tive» à la Fondation?<br />
Toutes les chambres ont-elles pu être<br />
occupées?<br />
Toutes les chambres ont été occupées<br />
tout au long de l’année. Heureusement,<br />
les 12 nouvelles chambres ont<br />
été aussi très rapidement occupées.<br />
Cette année, nous avons de nouveau<br />
dû tenir une liste d’attente.<br />
Peut-on constater des tendances chez<br />
les résidents nouvellement installés?<br />
Nos résidents et résidentes sont en<br />
moyenne de plus en plus jeunes. Beaucoup<br />
d’entre eux souffrent aussi<br />
d’une maladie psychique qui rend difficile<br />
leur intégration dans la société.<br />
Les exigences envers tous nos collaborateurs<br />
sont donc de plus en plus<br />
élevées. Je me réjouis que nous ayons<br />
pu consolider l’équipe d’encadrement<br />
parallèlement à l’augmentation du<br />
nombre de résidents.<br />
En général, les foyers n’ont pas toujours<br />
très bonne réputation dans la<br />
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société. Avez-vous l’impression qu’il<br />
en va de même avec le <strong>Tannenhof</strong>?<br />
Il y a eu et il y a sûrement des foyers<br />
avec un passé plutôt sombre.<br />
Aujourd’hui, les foyers (et je ne parle<br />
pas que du <strong>Tannenhof</strong>) se sont professionnalisés<br />
et se sont ouverts sur<br />
l’extérieur. En outre, les prestations se<br />
sont nettement améliorées.<br />
La perception de temps à autre contradictoire<br />
des foyers s’explique bien<br />
souvent par le fait qu’y vivent dans un<br />
espace retreint des personnes qui sont<br />
en partie malades psychiquement, qui<br />
ont des problèmes de dépendance<br />
ou qui sont simplement dépassées<br />
par notre société et vice-versa. Mais<br />
cette concentration n’est qu’un reflet<br />
de notre société et tout le monde n’y<br />
jette pas volontiers un œil.<br />
Peut-on dire que vous bénéficiez du<br />
fait que le <strong>Tannenhof</strong> soit un peu isolé<br />
et soit donc plus ou moins une petite<br />
entité refermée sur elle-même?<br />
Je m’oppose radicalement à l’expres-<br />
sion «entité refermée». Nous sommes<br />
une institution ouverte et nous occupons<br />
notre place dans la société au sein<br />
de laquelle nous répondons d’ailleurs<br />
clairement à un besoin existant. Nos<br />
agriculteurs collaborent avec d’autres<br />
représentants du marché dans le Seeland<br />
et nous sommes en réseau avec<br />
d’autres institutions et offices. Nous<br />
ne sommes pas une île. Mais on peut<br />
en effet peut-être dire que le <strong>Tannenhof</strong><br />
est une sorte de petit village, qui<br />
est toutefois incontestablement fortement<br />
en lien avec son environnement.<br />
À quel point est-il important pour<br />
vous d’avoir des objectifs et quels objectifs<br />
vous et vos collaborateurs vous<br />
êtes-vous fixé pour l’année en cours?<br />
Cela fait à présent 10 ans que je suis<br />
directeur du <strong>Tannenhof</strong>. Au cours de<br />
ces années, il y a eu de nombreux<br />
changements. Nous voulons continuer<br />
à consolider ces nouvelles structures<br />
et ces nouveaux processus et, si<br />
nécessaire, les adapter. Nous tenons<br />
non seulement à consolider les valeurs<br />
créées, mais aussi et surtout<br />
à poursuivre le développement des<br />
processus agogiques dans les ateliers,<br />
dans l’agriculture et dans le domaine<br />
maraîcher. Nous voulons aussi rester<br />
en forme pour affronter les défis à
venir. Le marché du travail ne va sûrement<br />
pas aller en se simplifiant et<br />
nous allons devoir construire un pont<br />
entre la société «normale» et nos résidents<br />
et résidentes. ▲<br />
Espace silence<br />
Richard Märk-Meyer,<br />
amateur du silence<br />
Pourquoi un «espace silence»?<br />
De nos jours, le calme est un besoin<br />
essentiel. L’homme moderne est en<br />
quête de tranquillité.<br />
À une époque marquée par<br />
le bruit et l’urgence, on accorde<br />
une importance de<br />
plus en plus grande aux lieux<br />
à l’écart de l’agitation<br />
du quotidien.<br />
Le stress, les pensées négatives<br />
et les problèmes<br />
quotidiens déterminent<br />
de plus en plus notre<br />
vie. Si une maladie ou un<br />
coup du destin personnel viennent<br />
s’y ajouter, il est souvent difficile de<br />
se retrouver et d’envisager les étapes<br />
futures. Notre «espace silence» est<br />
censé aider à trouver du calme dans<br />
l’agitation du quotidien, à simplement<br />
laisser ses pensées vagabonder<br />
et trouver leur place. Le silence et la<br />
spiritualité sont certes liés mais nous<br />
sommes restés fidèles à la philosophie<br />
non confessionnelle du <strong>Tannenhof</strong>.<br />
Même l’espace a été conçu de manière<br />
«neutre». La conception et «le<br />
silence» se trouvent au centre. Notre<br />
espace est une oasis destinée à la méditation<br />
interne, un espace de bienêtre<br />
pour le corps, l’esprit et l’âme. ▲<br />
Agriculture<br />
Kurt Herren,<br />
responsable du département agriculture,<br />
directeur suppléant du foyer<br />
Après un hiver très doux, nous avons<br />
pu commencer à semer du blé et des<br />
oignons dès le 22 février. À Pâques,<br />
l’hiver est revenu, avec de la neige et<br />
des températures allant jusqu’à -6°C.<br />
Ce n’est que début avril que l’on a<br />
semé les betteraves à sucre, et les dernières<br />
pommes de terre ont été plantées<br />
le 7 mai.<br />
Sur notre parcelle de terre continuellement<br />
trempée au «Tonkin», toutes<br />
les conduites de drainage ont été rincées<br />
et en partie complétées avec de<br />
nouvelles conduites supplémentaires.<br />
Lorsque le niveau d’eau de la Broye<br />
est élevé, cette parcelle pose toujours<br />
problème. Le maïs qui a été semé ensuite<br />
a encore fortement souffert de<br />
la compaction du sol de l’année précédente.<br />
Toutes les céréales ont pu être livrées<br />
comme semences de multiplication.<br />
Les rendements ont été bons. La culture<br />
de seigle hybride a été tout à fait<br />
probante.<br />
En ce qui concerne les pommes de terre<br />
industrielles, la croissance des plants<br />
a légèrement reculé jusqu’à la récolte<br />
en fonction des variétés. La taille des<br />
tubercules, trop petite, a eu des répercussions<br />
partiellement négatives sur le<br />
rendement. Mais la qualité était satisfaisante.<br />
Suite à une panne technique<br />
de l’usine, il a fallu stocker une grande<br />
quantité de pommes de terre. Les dernières<br />
pommes de terre n’ont donc été<br />
récoltées qu’à la fin du mois d’octobre<br />
et recouvertes pour être protégées des<br />
premières neiges, ce qui a rendu la récolte<br />
bien plus difficile.<br />
Il faut mentionner à cette occasion<br />
qu’à partir de mi-août, l’arracheuse<br />
de pommes de terre a été utilisée tous<br />
les jours ouvrables où il n’a pas plu,<br />
que ce soit pour récolter des oignons,<br />
des céleris ou des endives. Pour cette<br />
équipe composée de 7 collaborateurs<br />
et résidents, cette époque a été<br />
marquée par un travail intensif sur la<br />
machine. C’est pourquoi ils méritent<br />
nos remerciements et notre reconnaissance!<br />
En ce qui concerne les betteraves à<br />
sucre, la modération du début de<br />
saison a été compensée par de bonnes<br />
conditions pendant l’été. On a<br />
de nouveau enregistré une récolte<br />
record. La récolte de pommes et de<br />
quetsches a été très bonne<br />
en termes de quantité.<br />
Dans l’engraissement bovin,<br />
les prix de boucherie ont été<br />
un peu supérieurs à ceux<br />
de l’année précédente au<br />
début de l’année. Les bons<br />
résultats de cette exploitation<br />
nous encouragent positivement<br />
pour l’avenir.<br />
Dans l’engraissement porcin,<br />
la production est enfin<br />
redevenue rentable. L’offre réduite a<br />
entraîné une hausse des prix.<br />
La certification réussie de toute<br />
l’exploitation conformément aux directives<br />
Swiss Cap a constitué un véritable<br />
défi pour nos collaborateurs et<br />
moi-même. ▲<br />
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Culture maraîchère<br />
Fritz Aeschlimann,<br />
responsable de la culture maraîchère<br />
Exploitation maraîchère<br />
Le rendement des cultures protégées<br />
a été très bon.<br />
La laitue délicate et croquante au<br />
printemps et le rampon vert et juteux<br />
en hiver sont très appréciés des consommateurs.<br />
Couper le rampon et le<br />
placer délicatement sur les grilles est<br />
un travail qui doit être réalisé avec<br />
soin. Il est difficile de trouver des résidents<br />
pour cette tâche. La flexibilité<br />
dont fait preuve notre équipe nous<br />
permet de surmonter facilement ce<br />
problème.<br />
Les concombres minces et épineux<br />
ainsi que les belles tomates rouges<br />
ont pu être vendus à bon prix aux négociants.<br />
Cette année, la culture des racines a<br />
été optimale. Nous les avons déterrées<br />
avec l’arracheuse de pommes de<br />
terre, la première moitié début octobre<br />
et le reste en novembre. Il est important<br />
de les stocker immédiatement<br />
à zéro degré. Le nombre et la qualité<br />
des racines récoltées sont jusqu’à<br />
aujourd’hui très positifs. ▲<br />
Contribution du<br />
psychiatre<br />
Matthias Walter, docteur en<br />
médecine, psychiatre externe de la<br />
Fondation <strong>Tannenhof</strong><br />
Dans la Fondation <strong>Tannenhof</strong>, les<br />
exigences auxquelles il faut répondre<br />
sur le plan psychiatrique et psychothérapique<br />
sont importantes. Et la<br />
tendance dont j’ai déjà parlé dans les<br />
rapports précédents s’est poursuivie<br />
aussi nettement au cours de l’année<br />
2008. La demande de consultations<br />
psychiatriques, d’interventions en cas<br />
de crise et de traitements médicamenteux<br />
continue d’augmenter. Cela<br />
est dû entre autres au fait qu’environ<br />
deux tiers des nouveaux résident(e)s<br />
passent directement d’une clinique<br />
psychiatrique au <strong>Tannenhof</strong>. Pour beaucoup<br />
d’entre eux, le <strong>Tannenhof</strong> est<br />
la seule possibilité d’avoir un hébergement<br />
de longue durée et d’être suivis,<br />
d’avoir une occupation et de bénéficier<br />
de soins médicaux. Ils n’ont pas<br />
vraiment d’alternative.<br />
Une autre nouveauté concernant les<br />
soins psychiatriques, et que j’avais<br />
déjà évoquée dans le rapport de<br />
l’année dernière, consiste à effectuer<br />
des analyses de cas avec toute<br />
l’équipe d’encadrement socio-pédagogique.<br />
Le résident ou la résidente<br />
concerné(e) est aussi convié(e) à ces<br />
réunions afin que les problèmes et les<br />
manques soient traités ouvertement<br />
et que les solutions nécessaires soient<br />
élaborées ensemble et définies de<br />
façon ferme. ▲<br />
Encadrement<br />
A. Flückiger, M. Jaberg,<br />
P. Bodenmann<br />
de l’équipe d’encadrement<br />
Le <strong>Tannenhof</strong>: une mosaïque<br />
Une mosaïque est un motif, ou une<br />
œuvre, sans relief, composé de pierres,<br />
de petits morceaux de verre, de<br />
pointes de toutes sortes et situé au<br />
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mur ou au sol. Pour être réalisée, la<br />
mosaïque nécessite aussi un support.<br />
Sur quel support, sur quelle base la<br />
mosaïque du <strong>Tannenhof</strong> est-elle réalisée?<br />
La surface ou le contexte dans<br />
lequel cette mosaïque est constituée<br />
correspond ainsi à la mission et au<br />
concept directeur du <strong>Tannenhof</strong>. Il<br />
offre aux femmes et aux hommes présentant<br />
des problèmes psychiques et<br />
sociaux sous des formes très diverses<br />
un «chez soi», la possibilité «d’être<br />
à la maison». Ce foyer accueille des<br />
personnes qui peuvent être soignées<br />
au sens large du terme, qui ont certes<br />
besoin d’être suivies mais ne nécessitent<br />
pas de traitement. Ce sont<br />
des personnes qui, pour réaliser une<br />
activité, ont besoin de plus de temps<br />
que celui que la société leur accorde.<br />
Le <strong>Tannenhof</strong> est là avant tout pour<br />
des personnes qui ne peuvent plus vivre<br />
de manière autonome et qui ont<br />
besoin d’une structure quotidienne.<br />
Son objectif est d’organiser en premier<br />
lieu un quotidien régulier et, en<br />
second lieu, une réinsertion adaptée à<br />
chaque situation. Nous respectons la<br />
personnalité de nos résident(e)s ainsi<br />
que leurs capacités, leurs inclinaisons,<br />
leurs particularités et nous mettons<br />
en œuvre des stratégies globales pour<br />
améliorer leur qualité de vie, leurs<br />
performances et leur compétence<br />
sociale. Nous offrons des possibilités<br />
de travail sensées dans l’agriculture,<br />
dans le domaine maraîcher, dans les<br />
ateliers, dans l’économie domestique
et dans l’atelier créatif. Nous rendons<br />
ainsi possible et favorisons un travail<br />
quotidien régulier. Les résidents peuvent<br />
apprendre à appréhender leurs<br />
propres possibilités et limites, à renforcer<br />
leur amour-propre et à développer<br />
leur autonomie. Voilà ce que<br />
permet cette mosaïque colorée!<br />
Pierre de mosaïque:<br />
l‘activité de loisir<br />
Les activités organisées tout au long<br />
de l’année sont aussi diverses que<br />
peuvent l’être les pierres d’une mosaïque.<br />
Chaque accompagnante et<br />
accompagnant planifie et organise<br />
«son» activité un peu différemment,<br />
en fonction de ses possibilités et de<br />
ses intérêts personnels et professionnels.<br />
Ce sont précisément ces différences<br />
qui rendent les excursions<br />
«colorées» et spéciales. Les loisirs des<br />
résident(e)s constituent la partie de<br />
leur vie qui n’est pas structurée de A<br />
à Z. ▲<br />
Économie<br />
domestique:<br />
une équipe flexible<br />
qui fonctionne<br />
Beatrice Zwahlen, responsable du<br />
département d’économie domestique<br />
«Un élément de la mosaïque<br />
en croissance: changement et ajustement»<br />
La nouvelle maison de<br />
Mandach – un élément venant<br />
compléter la mosaïque<br />
Nous avons souhaité que les nouvelles<br />
chambres soient occupées à la fois<br />
par des résident(e)s qui vivaient déjà<br />
au <strong>Tannenhof</strong> et par de nouveaux<br />
arrivants. Cela a été l’occasion pour<br />
l’économie domestique de nettoyer<br />
de fond en comble certaines chambres<br />
occupées depuis plusieurs années<br />
par des résident(e)s qui ont emménagé<br />
dans la maison de Mandach. Cela<br />
signifie que nous avons pu en une année<br />
nettoyer à fond environ la moitié<br />
de toutes les chambres (y compris les<br />
entrées et sorties normales).<br />
Last but not least<br />
Le groupe vert: notre petit<br />
dernier<br />
Si, l’année dernière, le groupe vert<br />
n’était encore qu’un concept à l’état<br />
de pensées et d’idées, il a peu à peu<br />
pris corps au début de cette année<br />
pour finalement devenir réalité.<br />
Ce groupe s’occupe notamment de<br />
l’entretien du terrain et a également<br />
cultivé pour la première fois dans un<br />
jardin créé spécialement à cet effet,<br />
des produits complémentaires pour la<br />
cuisine du foyer.<br />
Une quantité considérable d’ordina-<br />
teurs, de téléviseurs, etc. ont été dé-<br />
montés en pièces détachées l’année<br />
dernière. La collaboration avec la société<br />
Bühlmann a porté ses fruits. ▲<br />
Ateliers<br />
Ueli Zingg, nouveau responsable<br />
du département des ateliers<br />
Mais contrairement à une mosaïque,<br />
qui est tout à fait statique, le<br />
<strong>Tannenhof</strong> est en constante évolution<br />
et se transforme.<br />
Atelier créatif<br />
L’atelier créatif vient de passer une<br />
année inventive et riche en couleurs.<br />
De nouveaux produits ont été créés,<br />
certains ont été améliorés et d’autres<br />
ont été supprimés de la gamme.<br />
L’atelier créatif est ainsi en mutation<br />
perpétuelle et en constante évolution.<br />
Menuiserie<br />
La menuiserie a travaillé intensément<br />
et avec succès au cours de l’année<br />
passée. Elle se consacre de moins en<br />
moins à la fabrication de jouets et<br />
s’oriente de plus en plus vers la fabrication<br />
professionnelle de meubles.<br />
La production de meubles de qualité<br />
supérieure permet d’intégrer les résidents<br />
dans un processus de production<br />
complexe et de leur donner le sentiment<br />
satisfaisant d’avoir participé à la<br />
fabrication de produits aussi beaux.<br />
Atelier moulin<br />
Au <strong>Tannenhof</strong>, le nombre de résident(e)s<br />
dont les compétences ne<br />
sont pas suffisantes pour travailler<br />
dans l’agriculture et dans le domaine<br />
maraîcher augmente. Afin de pouvoir<br />
aussi intégrer ces résident(e)s<br />
dans un processus de travail pertinent,<br />
un nouvel atelier a été cons-<br />
truit. ▲<br />
L’Armée du Salut<br />
Major Samuel Winkler<br />
Aumônier Armée du Salut<br />
Travaillant depuis 38 ans comme officier<br />
de l’Armée du Salut, j’ai l’oc-<br />
casion depuis 6 ans de visiter 7 prisons<br />
en Suisse allemande et tous les<br />
deux mois je prends contact avec le<br />
personnel et les pensionnaires du<br />
«<strong>Tannenhof</strong>».<br />
Ma pierre dans cette<br />
mosaïque consiste<br />
à parler avec<br />
les résidents durant<br />
la pause de 15H.<br />
Ce qui me frappe<br />
c’est que ces<br />
femmes et ces<br />
hommes, malgré<br />
leurs circonstances,<br />
sont reconnaissants,<br />
ils apprécient<br />
pour la plupart leur<br />
lieu de vie. Ils ont<br />
traversé bien des épreuves et pour certains<br />
c’est comme s’ils étaient arrivés<br />
au port, un lieu calme où les tempêtes<br />
de la vie les atteignent moins.<br />
«Je fais appel à toi,<br />
Seigneur; je te dis: C’est<br />
toi qui es mon abri…»<br />
Par rapport aux prisons que je visite,<br />
je constate que le «<strong>Tannenhof</strong>» offre<br />
à chacun un lieu d’apaisement propice<br />
à méditer ces paroles du Psalmiste<br />
(Ps. 142.6) ▲<br />
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Bilan du point de vue<br />
médical<br />
Anton Schmid,<br />
docteur en médecine,<br />
médecin spécialiste FMH<br />
en médecine générale<br />
Cette année encore, nous avons pu<br />
constater au <strong>Tannenhof</strong> à quel point<br />
les signes cliniques des résidents<br />
peuvent être complexes. Si l’on ne<br />
regarde qu’un seul élément dans<br />
une mosaïque, on a une image erronée<br />
de l’ensemble. Il en va de même<br />
avec les maladies complexes. Si l’on<br />
ne considère qu’une partie du problème,<br />
on fait souvent fausse route.<br />
La médecine globale est aujourd’hui<br />
une expression à la mode. On affirme<br />
qu’elle a à voir avec le fait de ne pas<br />
soigner les patients avec de la chimie<br />
mais avec d’autres thérapies. La médecine<br />
globale vise toutefois plutôt<br />
à essayer de proposer un traitement<br />
complet. Pour cela, il ne faut pas travailler<br />
de manière isolée mais favoriser<br />
le travail en équipe, non seulement au<br />
sein du personnel spécialisé mais aussi<br />
au niveau de la collaboration entre<br />
les résidents. C’est le seul moyen de<br />
fournir un travail satisfaisant sur le<br />
long terme.<br />
Au <strong>Tannenhof</strong>, nous n’avons absolument<br />
pas d’autre choix que de<br />
pratiquer ce type de médecine. Le<br />
but n’est pas de résoudre tous les<br />
problèmes mais de retirer un maximum<br />
de la situation. Parfois, nous<br />
nous sentons frustrés parce que nous<br />
n’arrivons pas à convaincre certaines<br />
personnes de ne pas adopter un comportement<br />
de toute évidence nuisible,<br />
comme la dépendance au tabac<br />
ou à l’alcool, même si nous savons<br />
à quel point cela est réellement nocif.<br />
Une seule petite pierre n’est pas<br />
suffisante pour faire une mosaïque, il<br />
est nécessaire d’assembler perpétuellement<br />
des éléments qui s’adaptent<br />
les uns aux autres. Peut-être que<br />
la mosaïque, telle que nous nous<br />
l’imaginons, ne sera jamais terminée.<br />
Il est toutefois important de continuer<br />
à avancer pas à pas dans l’équipe et<br />
d’essayer d’intégrer les patients dans<br />
le travail. ▲<br />
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Administration<br />
Thomas Kessi,<br />
responsable du département<br />
administration<br />
L’administration a pour mission d’assembler<br />
les nombreux éléments colorés<br />
de la mosaïque et de veiller à<br />
ce qu’ils soient à leur place. Il s’agit<br />
de coordonner, de communiquer et<br />
d’organiser. Nous ne pouvons toutefois<br />
pas concevoir la mosaïque du<br />
<strong>Tannenhof</strong> en toute liberté. En 2008<br />
précisément, beaucoup de nouveautés<br />
sont venues s’y ajouter. Il a fallu<br />
appliquer les nouvelles prescriptions<br />
de la Direction de la santé publique et<br />
de la prévoyance sociale du canton de<br />
Berne en matière de contrat de pres-<br />
tation et de règlement des pensions<br />
pour les résident(e)s extérieur(e)s au<br />
canton. En outre, le foyer a accueilli<br />
12 nouveaux résidents. La mosaïque<br />
du <strong>Tannenhof</strong> est constamment agrandie,<br />
modifiée et adaptée aux besoins<br />
actuels.<br />
Foyer<br />
En 2008, avec les 12 nouvelles chambres<br />
de résidents, 29‘700 jours de<br />
séjour avaient été budgétés. Nous<br />
en avons cependant enregistrés<br />
31‘413, ce qui représente un taux<br />
d’occupation de 99%. Les 12 nouvelles<br />
chambres ayant été rapidement<br />
occupées, cela a provoqué une certaine<br />
agitation dans le fonctionnement.<br />
Les 33 entrées (les 12 nouvelles<br />
chambres y compris) et les 19 sorties<br />
correspondent à la moyenne de<br />
l’année précédente. Nous hébergeons<br />
actuellement des résident(e)s provenant<br />
de 13 cantons différents. Les<br />
53 résident(e)s du canton de Berne<br />
(61%) sont les plus nombreux, suivis
par 8 résident(e)s de Fribourg et 8 autres<br />
de Soleure. Il reste 27 résident(e)s<br />
qui viennent de 10 autres cantons.<br />
Comptes annuels<br />
Nous avons clôturé les comptes avec<br />
un déficit de CHF 274‘622.86, soit<br />
CHF 200‘000.– de moins que ce qui<br />
avait été prévu. La réduction de ce<br />
déficit s’explique par les 1‘713 jours<br />
de séjour qui n’avaient pas été prévus<br />
au budget et qui ont entraîné une<br />
augmentation des recettes issues des<br />
pensions.<br />
Dons<br />
Nous remercions de tout cœur toutes<br />
les donatrices et tous les donateurs<br />
pour leurs nombreux dons, pe-<br />
tits et grands, qui ont permis à nos<br />
résident(e)s de réaliser plus d’activités<br />
de loisir ou plus de voyages.<br />
Ce n’est qu’à présent que l’on se<br />
rend compte des nombreux changements<br />
qui s’y sont intégrés et en<br />
font dorénavant partie. Il me semble<br />
important de faire face aux défis engendrés<br />
par les mutations actuelles:<br />
dans le domaine administratif, il faut<br />
à présent se montrer disposé à innover,<br />
capable d’innover et capable de<br />
résoudre les problèmes. ▲<br />
«Après une année riche en événements,<br />
il est toujours intéressant de prendre le<br />
temps d’observer la mosaïque.»<br />
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Kunst ist willkommen auf dem <strong>Tannenhof</strong><br />
tafel_murs:plakat Murs 10.10.2008 10:19 Uhr Seite 1<br />
Achte auf Deine Gitterstäbe!<br />
Die Zwickmühle, in der die meisten Menschen gefangen sind, ist Leiden, wenn sie<br />
nicht bekommen, was sie wollen – und sie leiden, wenn sie es bekommen.<br />
Wir befinden uns in einem selbst gemachten Gefängnis, in dem die Gitterstäbe<br />
unsichtbar sind. Um aus diesem Gefängnis herauszukommen, müssen wir an unsere<br />
eigenen Kräfte glauben – jeder Mensch ist sein eigener Meister.<br />
Die Sonne am Himmel unseres gemeinsamen Lebens wird verdunkelt<br />
durch Wolken von Misstrauen, durch den Nebel von Unredlichkeit, durch<br />
Verdächtigung und Verstellung, durch die Nacht von Wut und Hass.<br />
Die Sonne in unserem Leben wird durch die Mauern blockiert,<br />
die wir zwischen den Menschen hochgezogen haben – unsichtbare,<br />
unheimliche Mauern in unserer eigenen Wohnung, in unserem engsten<br />
Familienkreis.<br />
Unerbittlich halten wir die Türen vor denen verschlossen, die wir nicht<br />
mehr sehen und hören wollen.<br />
Phil Bosmans (1922), belgischer Ordenspriester, Telefonseelsorger und Schriftsteller, «der moderne Franziskus»<br />
«Entre les murs»<br />
fausto 2008 – www.fausto.li<br />
Geschenk an die <strong>Stiftung</strong> <strong>Tannenhof</strong> durch Ch. und F. Margreth<br />
Donnation à la Fondation <strong>Tannenhof</strong> par Ch. et F. Margreth<br />
Herzlichen Dank für die grosszügige Geste und das Mitgestalten des <strong>Tannenhof</strong>s.<br />
Richard Märk-Meyer, Heimleiter, Oktober 2008<br />
www.art-metal.ch<br />
Versöhnung...<br />
...die einzige Hand, die die Wolken<br />
geduldig verdrängt.<br />
...das erste Licht am Morgen, das die<br />
Nacht allmählich vertreibt.<br />
...der Schlüssel, der<br />
undurchdringliche Türen endlich<br />
wieder öffnet.<br />
www.fausto.li<br />
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Gesamtergebnis 2008<br />
Bilanz<br />
Umlaufvermögen<br />
Heim<br />
Landwirtschaft<br />
<strong>Stiftung</strong><br />
Total Umlaufvermögen<br />
Anlagevermögen<br />
Heim<br />
Landwirtschaft<br />
<strong>Stiftung</strong><br />
Total Anlagevermögen<br />
Berichtigungsposten<br />
<strong>Stiftung</strong><br />
Total Berichtigungsposten<br />
Fremdkapital<br />
Heim<br />
Landwirtschaft<br />
<strong>Stiftung</strong><br />
Total Fremdkapital<br />
Eigenkapital<br />
Spenden<br />
Eigenkapital 01.01.<br />
Verlust<br />
Defizitbeiträge<br />
Eigenkapital 31.12.<br />
Total Eigenkapital<br />
Total<br />
Erfolgsrechnung<br />
Heimbetrieb<br />
Landwirtschaft<br />
<strong>Stiftung</strong><br />
Gesamterfolg<br />
Liegenschaften<br />
Amtliche Werte total<br />
Gebäudeversicherungswerte<br />
2‘673‘907.24<br />
-516‘613.36<br />
543‘036.09<br />
2007 2008<br />
Aktiven<br />
901‘156.74<br />
1‘337‘464.55<br />
254‘869.80<br />
2‘493‘491.09<br />
5‘578‘831.75<br />
871‘664.95<br />
791‘825.95<br />
7‘242‘322.65<br />
64‘000.00<br />
64‘000.00<br />
9‘799‘813.74<br />
Aufwand<br />
5‘720‘368.89<br />
1‘900‘544.55<br />
93‘336.52<br />
7‘714‘249.96<br />
7‘714‘249.96<br />
Passiven<br />
5‘593‘357.12<br />
802‘485.35<br />
602‘526.00<br />
6‘998‘368.47<br />
101‘115.30<br />
2‘700‘329.97<br />
2‘801‘445.27<br />
9‘799‘813.74<br />
Ertrag<br />
4‘956‘564.75<br />
2‘121‘312.60<br />
119‘759.25<br />
7‘197‘636.60<br />
516‘613.36<br />
7‘714‘249.96<br />
2‘700‘329.97<br />
-123‘904.11<br />
187‘263.54<br />
Aktiven<br />
1‘303‘650.52<br />
1‘856‘305.07<br />
237‘498.73<br />
3‘397‘454.32<br />
5‘010‘323.54<br />
1‘097‘377.90<br />
720‘061.95<br />
6‘827‘763.39<br />
64‘000.00<br />
64‘000.00<br />
10‘289‘217.71<br />
Aufwand<br />
6‘121‘178.26<br />
1‘855‘864.28<br />
63‘768.17<br />
8‘040‘810.71<br />
8‘040‘810.71<br />
Passiven<br />
6‘165‘618.60<br />
712‘351.10<br />
552‘162.00<br />
7‘430‘131.70<br />
95‘396.61<br />
2‘763‘689.40<br />
2‘859‘086.01<br />
10‘289‘217.71<br />
Ertrag<br />
5‘846‘555.40<br />
1‘943‘223.60<br />
127‘127.60<br />
7‘916‘906.60<br />
123‘904.11<br />
8‘040‘810.71<br />
11‘287‘000.00<br />
39‘856‘000.00<br />
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Bilanzen per 31. Dezember 2008<br />
Heim<br />
Aktiven<br />
Umlaufvermögen<br />
Flüssige Mittel<br />
Forderungen<br />
Vorräte<br />
Total Umlaufvermögen<br />
Anlagevermögen<br />
Maschinen und Einrichtungen<br />
- Wertberichtigung<br />
Fahrzeuge<br />
- Wertberichtigung<br />
Immobilien<br />
Baubeiträge BSV<br />
Baubeiträge Kanton<br />
- Wertberichtigung<br />
Total Anlagevermögen<br />
Total Aktiven<br />
Passiven<br />
Fremdkapital<br />
Kreditoren<br />
Guthaben Bewohner<br />
Kontokorrent Landwirtschaft<br />
Kontokorrent Liegenschaft<br />
Defizitbeiträge<br />
Darlehen<br />
Hypotheken<br />
Rückstellung Kunstankäufe<br />
Total Fremdkapital<br />
Eigenkapital<br />
Spenden und Sozialfonds<br />
Verlustvortrag 01.01.<br />
Defizitbeiträge<br />
Verlust Heim<br />
Verlustvortrag 31.12.<br />
Total Eigenkapital<br />
Total Passiven<br />
1‘040‘026.61<br />
-782‘387.01<br />
51‘648.00<br />
-50‘348.00<br />
18‘996‘580.50<br />
-4‘483‘596.00<br />
-5‘582‘033.00<br />
-3‘611‘059.35<br />
-3‘630‘929.78<br />
543‘036.09<br />
-763‘804.14<br />
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2007 2008<br />
247‘410.26<br />
518‘109.15<br />
135‘637.33<br />
901‘156.74<br />
257‘639.60<br />
1‘300.00<br />
5‘319‘892.15<br />
5‘578‘831.75<br />
6‘479‘988.49<br />
782‘304.46<br />
87‘297.75<br />
2‘995‘592.30<br />
1‘641‘621.60<br />
-543‘036.09<br />
439‘000.00<br />
4‘820‘000.00<br />
7‘791.00<br />
10‘230‘571.02<br />
101‘115.30<br />
-3‘851‘697.83<br />
-3‘750‘582.53<br />
6‘479‘988.49<br />
1‘106‘376.56<br />
-859‘985.42<br />
51‘648.00<br />
-51‘647.00<br />
19‘201‘614.75<br />
-4‘856‘596.00<br />
-5‘582‘033.00<br />
-3‘999‘054.35<br />
-3‘851‘697.83<br />
187‘263.54<br />
-274‘622.86<br />
200‘455.34<br />
952‘687.40<br />
150‘507.78<br />
1‘303‘650.52<br />
246‘391.14<br />
1.00<br />
4‘763‘931.40<br />
5‘010‘323.54<br />
6‘313‘974.06<br />
238‘368.80<br />
127‘722.34<br />
2‘284‘705.80<br />
1‘707‘310.20<br />
232‘736.46<br />
439‘000.00<br />
5‘120‘000.00<br />
7‘791.00<br />
10‘157‘634.60<br />
95‘396.61<br />
-3‘939‘057.15<br />
-3‘843‘660.54<br />
6‘313‘974.06
Landwirtschaft<br />
Aktiven<br />
Umlaufvermögen<br />
Flüssige Mittel<br />
Kontokorrent Heim<br />
Kontokorrent Liegenschaft<br />
Forderungen<br />
Vorräte<br />
Viehvermögen<br />
Total Umlaufvermögen<br />
Anlagevermögen<br />
Maschinen und Fahrzeuge<br />
Pflanzen<br />
Immobilien<br />
Total Anlagevermögen<br />
Total Aktiven<br />
Passiven<br />
Fremdkapital<br />
Kreditoren<br />
Rückstellungen<br />
Total Fremdkapital<br />
Eigenkapital<br />
Eigenkapital 01.01.<br />
Gewinn<br />
Eigenkapital 31.12.<br />
Total Eigenkapital<br />
Total Passiven<br />
Liegenschaft<br />
Aktiven<br />
Umlaufvermögen<br />
Flüssige Mittel<br />
Kontokorrent Heim<br />
Forderungen<br />
Darlehen<br />
Total Umlaufvermögen<br />
Anlagevermögen<br />
Immobilien<br />
- Wertberichtigung<br />
Total Anlagevermögen<br />
Aktive Berichtigungsposten<br />
Inventarwert Pächter<br />
Total Berichtigungsposten<br />
Total Aktiven<br />
Passiven<br />
Fremdkapital<br />
Kreditoren<br />
Kontokorrent Landwirtschaft<br />
ABCO 2000, Investitionen<br />
Rückstellungen<br />
Total Fremdkapital<br />
Eigenkapital<br />
Eigenkapital 01.01.<br />
Verlust/Gewinn<br />
Eigenkapital 31.12.<br />
Total Eigenkapital<br />
Total Passiven<br />
4‘413‘717.80<br />
220‘768.05<br />
1‘891‘119.22<br />
26‘422.73<br />
2007 2008<br />
367‘473.60<br />
2‘995‘592.30<br />
232‘249.40<br />
307‘104.55<br />
484‘286.40<br />
178‘600.00<br />
4‘565‘306.25<br />
300‘517.60<br />
17‘747.45<br />
553‘399.90<br />
871‘664.95<br />
5‘436‘971.20<br />
160‘996.90<br />
641‘488.45<br />
802‘485.35<br />
4‘634‘485.85<br />
4‘634‘485.85<br />
5‘436‘971.20<br />
62‘633.50<br />
1‘641‘621.60<br />
2‘236.30<br />
190‘000.00<br />
1‘896‘491.40<br />
1‘289‘663.95<br />
-497‘838.00<br />
791‘825.95<br />
64‘000.00<br />
64‘000.00<br />
2‘752‘317.35<br />
0.00<br />
232‘249.40<br />
567‘526.00<br />
35‘000.00<br />
834‘775.40<br />
1‘917‘541.95<br />
1‘917‘541.95<br />
2‘752‘317.35<br />
4‘634‘485.85<br />
87‘359.32<br />
1‘917‘541.95<br />
63‘359.43<br />
687‘529.02<br />
2‘284‘705.80<br />
195‘807.50<br />
327‘487.40<br />
619‘488.65<br />
221‘800.00<br />
4‘336‘818.37<br />
405‘304.40<br />
15‘647.45<br />
676‘426.05<br />
1‘097‘377.90<br />
5‘434‘196.27<br />
70‘862.65<br />
641‘488.45<br />
712‘351.10<br />
4‘721‘845.17<br />
4‘721‘845.17<br />
5‘434‘196.27<br />
68‘216.28<br />
1‘707‘310.20<br />
3‘282.45<br />
166‘000.00<br />
1‘944‘808.93<br />
1‘239‘299.95<br />
-519‘238.00<br />
720‘061.95<br />
64‘000.00<br />
64‘000.00<br />
2‘728‘870.88<br />
0.00<br />
195‘807.50<br />
517‘162.00<br />
35‘000.00<br />
747‘969.50<br />
1‘980‘901.38<br />
1‘980‘901.38<br />
2‘728‘870.88<br />
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Jahresrechnungen 2008<br />
Heimrechnung<br />
Aufwand<br />
Personalaufwand<br />
Medizinischer Bedarf<br />
Lebensmittel<br />
Haushalt<br />
Unterhalt und Reparaturen<br />
Aufwand für Anlagennutzung<br />
Energie und Wasser<br />
Schulung/Büro und Verwaltung<br />
Bewohner und Werkstätten<br />
Übriger Sachaufwand<br />
Total Aufwand<br />
Ertrag<br />
Kostgeldertrag<br />
Erträge aus Dienstleistungen<br />
Übrige Erträge<br />
Total Ertrag<br />
Aufwandüberschuss<br />
Landwirtschaftsrechnung<br />
Aufwand<br />
Direktkosten<br />
Zuteilbare Strukturkosten<br />
Pachtzinsen<br />
Maschinen und Zugkräfte<br />
Gebäude u. Einrichtungen<br />
Personalaufwand<br />
Allgemeiner Betriebsaufwand<br />
Total Aufwand<br />
Ertrag<br />
Getreide<br />
Kartoffeln<br />
Mais<br />
Zuckerrüben<br />
Freilandgemüse<br />
Gemüse unter Glas<br />
Konservengemüse<br />
Zichorien Treibraum<br />
Obstanlage/Futterbau<br />
Rindviehmast<br />
Schweinemast<br />
Waldarbeiten<br />
Arbeiten für Dritte<br />
Diverse Erträge<br />
Total Ertrag<br />
Erfolg Landwirtschaft<br />
Liegenschaftsrechnung<br />
Aufwand<br />
Unterhalt und Reparaturen<br />
Aufwand für Anlagennutzung<br />
Übriger Sachaufwand<br />
Total Aufwand<br />
Total Ertrag<br />
Ertragsüberschuss<br />
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Rechnung 2007 Rechnung 2008<br />
3‘198‘974.11<br />
6‘658.70<br />
281‘644.73<br />
105‘656.11<br />
381‘836.23<br />
725‘620.66<br />
140‘072.30<br />
194‘672.85<br />
569‘570.50<br />
115‘662.70<br />
5‘720‘368.89<br />
3‘606‘749.50<br />
1‘018‘061.05<br />
331‘754.20<br />
4‘956‘564.75<br />
763‘804.14<br />
573‘654.15<br />
47‘052.20<br />
147‘979.00<br />
293‘205.70<br />
163‘913.80<br />
613‘212.65<br />
61‘527.05<br />
1‘900‘544.55<br />
150‘066.00<br />
336‘607.40<br />
74‘784.65<br />
123‘167.85<br />
466‘632.35<br />
197‘745.85<br />
209‘498.60<br />
186‘371.10<br />
115‘060.25<br />
184‘966.85<br />
20‘755.25<br />
8‘812.00<br />
25‘496.55<br />
21‘347.90<br />
2‘121‘312.60<br />
220‘768.05<br />
52‘977.10<br />
23‘900.00<br />
16‘459.42<br />
93‘336.52<br />
119‘759.25<br />
26‘422.73<br />
3‘538‘337.29<br />
8‘686.60<br />
339‘515.47<br />
119‘955.60<br />
400‘395.43<br />
712‘657.71<br />
162‘469.15<br />
225‘170.21<br />
495‘198.80<br />
118‘792.00<br />
6‘121‘178.26<br />
4‘681‘165.95<br />
818‘476.95<br />
346‘912.50<br />
5‘846‘555.40<br />
274‘622.86<br />
577‘686.07<br />
60‘375.10<br />
147‘779.00<br />
281‘859.19<br />
97‘581.00<br />
623‘105.40<br />
67‘478.52<br />
1‘855‘864.28<br />
171‘120.55<br />
273‘510.35<br />
65‘072.50<br />
114‘966.25<br />
439‘788.60<br />
173‘423.30<br />
162‘454.05<br />
168‘719.65<br />
131‘667.70<br />
179‘714.85<br />
39‘312.75<br />
10‘439.90<br />
8‘223.00<br />
4‘810.15<br />
1‘943‘223.60<br />
87‘359.32<br />
30‘783.10<br />
21‘400.00<br />
11‘585.07<br />
63‘768.17<br />
127‘127.60<br />
63‘359.43
Organigramm<br />
Stand 1. April 2009<br />
33.4 100%-Stellen<br />
Bereichsleiter<br />
Administration<br />
Thomas Kessi<br />
Stv.: Richard Märk-Meyer<br />
Sekretatiat<br />
Buchhaltung<br />
Bewohner-<br />
administration<br />
Rosmarie Hauswirth, 1983<br />
Richard Märk-Meyer, 1998<br />
Anita Schneider, 1999<br />
Thomas Kessi, 2001<br />
Daniela Beyeler, 2001<br />
Sekretariat <strong>Stiftung</strong>srat<br />
Herrengasse 22, 3011 Bern<br />
Ärzte<br />
Psychiater/Seelsorger/ Psychologe<br />
Bereichsleiterin<br />
Hauswirtschaft<br />
Beatrice Zwahlen<br />
Stv.: Madeleine Minder<br />
Verpflegung<br />
Küche<br />
Reinigungs-<br />
Team<br />
Waschküche<br />
Gruppe-Grün<br />
Kiosk/<br />
Automaten<br />
Maria Wittwer, 1974<br />
Martin Wenger, 1991<br />
Albert Ferizi, 1994<br />
Manuela Dos Santos, 1997<br />
Beatrice Zwahlen, 1997<br />
Raijna Todorova, 1999<br />
Kadija Hunziker, 1999<br />
Dora Heydrich, 2001<br />
Erika Kammermann, 2001<br />
Suzana Ferizi, 2003<br />
Philipp Tschann, 2004<br />
Vesna Todorova, 2004<br />
Gérard Sutter, 2006<br />
Catherine Bucher, 2007<br />
Paula Stebler, 2008<br />
Mirjam Stämpfli, 2008<br />
Iris Hänggi, 2008<br />
Madeleine Minder, 2009<br />
Heidi Trummer, 2009<br />
Luzia Da Silva Ramos, 2009<br />
<strong>Stiftung</strong>srat<br />
Heimleitung<br />
Richard Märk-Meyer (seit 1998)<br />
Stv.: Kurt Herren<br />
Bereichsleiterin<br />
Betreuung<br />
Margrit Jaberg<br />
Stv.: Anton Flückiger<br />
Betreuungs-<br />
Team<br />
Pflege und<br />
Transporte<br />
Berufliche<br />
Ausbildung<br />
Pius Bodenmann, 1990<br />
Margrit Jaberg, 1999<br />
Herbert Brandenberg,<br />
1999<br />
Marina Inderbitzin, 2006<br />
Brigitte Beyeler, 2007<br />
Inmaculada Gutmann,<br />
2008<br />
Anton Flückiger, 2009<br />
Leitungsteam = Projektgruppe QM<br />
Heimleiter + 6 Bereichsleiter<br />
Leitungsteam<br />
Heimleiter und 6 BereichsleiterInnen<br />
Bereichsleiter<br />
Werkstätten/<br />
Beschäftigung<br />
Ulrich Zingg<br />
Stv.: pendent<br />
Reintegrationswerkstatt<br />
Schreinerei<br />
Atelier<br />
Märite und<br />
Aussenverkäufe<br />
Heidi Maurer, 1990<br />
Hans-Jörg Weyermann,<br />
1999<br />
Ulrich Zingg, 2008<br />
Franziska Bodenmann,<br />
2009<br />
Arbeitssicherung<br />
Markus Minder ➔ INSOS SECURIT<br />
Emanuel Jäggli ➔ BUL<br />
Technischer<br />
Dienst<br />
Markus Minder<br />
Stv.: Emanuel Jäggli<br />
Unterhalt<br />
Metallbau<br />
Markus Minder, 1996<br />
Bereichsleiter<br />
Landwirtschaft<br />
Kurt Herren<br />
(Bereichsl. Landwirtschaft)<br />
Fritz Aeschlimann<br />
(Leiter Gemüsebau)<br />
Ackerbau<br />
Stv. Dietrich Roth<br />
Gemüsebau<br />
Stv. Ueli Gafner<br />
Obstbau<br />
Tierhaltung<br />
Landwirtschaft<br />
Werkstatt<br />
Naturraum<br />
Kurt Herren, 1974<br />
Fritz Aeschlimann, 1978<br />
Emanuel Jäggli, 1983<br />
Ueli Gafner, 1995<br />
Christian Remund, 1999<br />
Dietrich Roth, 2003<br />
Bruno Tscharner, 2004<br />
Heinz Weber-Zaugg, 2008<br />
Antoine Reust, 2009<br />
| Für Geschenke und Mitbringsel: www.tannorama.ch | www.stiftung-tannenhof.ch | 39
Danke für die Früchte unserer Zeit<br />
Für die Früchte unserer Erde,<br />
für die Sonne und den Regen,<br />
für den Arbeitsplatz,<br />
für die Gesundheit.<br />
Für das Vertrauen,<br />
für die Wärme,<br />
für die Kreativität,<br />
für den Glauben,<br />
für die Freundlichkeit,<br />
für die Liebe.<br />
Für die Freunde,<br />
für das Angenommen sein,<br />
für jedes Lächeln,<br />
für jedes nette Wort,<br />
für die Hilfsbereitschaft,<br />
für die Geborgenheit in<br />
der Familie,<br />
für jedes neugeborene Kind!<br />
Danke für die Dankbarkeit!<br />
Hans Kittinger<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Tannenhof</strong><br />
Heim- und Wiedereingliederungsstätte<br />
3236 Gampelen<br />
Gesamtleitung, Heimleiter:<br />
Richard Märk-Meyer<br />
Tel. 032 312 05 05<br />
Fax 032 312 05 06<br />
info@stiftung-tannenhof.ch<br />
www.stiftung-tannenhof.ch<br />
www.tannorama.ch<br />
Herzlichen Dank an:<br />
Angehörige, Ärzte, Apotheker, Architekten, Behörden,<br />
Beistände, Berater, BewohnerInnen, BSV, Coiffeuse,<br />
Fotografin, Freunde des <strong>Tannenhof</strong>s, GEF, gute Geister,<br />
Handwerker, Hausärzte, Kunden, Künstler, Kunstliebhaber,<br />
Kurs-LeiterInnen, Leitungsteam, Lieferanten, Märit-Besucher,<br />
Märit-Helfer, Masseur, MitarbeiterInnen, Musiker, Optiker,<br />
Physiotherapeut, Podologin, Polizei, Psychiater,<br />
Regierunsstatthalter, Revisoren, Rotkreuz-Fahrer, Seelsorger,<br />
SozialarbeiterInnen, Spitex, Sponsoren, <strong>Stiftung</strong>sräte,<br />
Supervisoren, Vormunde, Zahnärzte, Zivis und sicher noch<br />
viele mehr...<br />
Alle leisten einen wichtigen Beitrag zum Wohle und<br />
Gedeihen des <strong>Tannenhof</strong>-Mosaiks.<br />
Thielle<br />
<strong>Tannenhof</strong><br />
Thielle<br />
Neuchâtel<br />
Ausfahrt Thielle<br />
Gampelen<br />
Gampelen<br />
Ins<br />
Cudrefin<br />
Ins<br />
A10<br />
Ausfahrt Gampelen<br />
Murten<br />
Kerzers<br />
Biel<br />
Lyss<br />
Solothurn<br />
Bern