beschreibung und bewertung von raumnutzungsansprüchen - Jena
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LANDSCHAFTSPLAN DER STADT JENA<br />
TEIL A<br />
KAPITEL 4 - BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG VON RAUMNUTZUNGSANSPRÜCHEN UND SIEDLUNGSSTRUKTUR<br />
4.8.2 Zwätzen<br />
Lage im Raum<br />
Die alte Ortslage Zwätzen liegt nördlich des Stadtzentrums auf der westlichen Talseite. Die Siedlung<br />
befindet sich zwischen Heiligenberg im Süden <strong>und</strong> Galgenberg im Norden bei ca. 180 m NN.<br />
Das Umfeld der historischen Ortslage wird im Norden, Süden <strong>und</strong> Westen <strong>von</strong> Grünland– <strong>und</strong> Gartennutzung<br />
bestimmt, östlich reichen Wohn– <strong>und</strong> Gewerbenutzungen bis nah an die Ortslage heran.<br />
Das Zentrum <strong>Jena</strong>s ist 4 km entfernt. Durch die B 88, die die Ortschaft im Osten tangiert, ist Zwätzen<br />
in Nord–Süd–Richtung angeb<strong>und</strong>en.<br />
Foto 8 Ortslage Zwätzen (1998)<br />
Klimatische Bedingungen<br />
Der relativ dicht bebaute Ortkern gehört zu den Klimatopen mit hoher Überwärmungsfunktion. Nördlich,<br />
südlich <strong>und</strong> östlich des Ortskerns schließen Flächen mit geringerer Versiegelungsrate <strong>und</strong> demzufolge<br />
geringerer Überwärmungsfunktion an. Von der B<strong>und</strong>esstraße B 88 <strong>und</strong> der Saalebahn gehen<br />
deutliche Lärm–, Schadstoff– <strong>und</strong> Staubemissionen aus.<br />
Für die Kalt– <strong>und</strong> Frischluftproduktion sowie die Weiterleitung in die klimatisch belasteten Siedlungsbereiche<br />
sind die geneigten Wald– <strong>und</strong> Offenlandbereiche südlich, westlich <strong>und</strong> nördlich der Ortslage <strong>von</strong><br />
Bedeutung. In diesen Bereichen findet Kaltluftproduktion sowie kleinflächiger Kaltluftabfluss an den<br />
Hängen statt. Deshalb wurden diese Flächen einschließlich des Ortsrandes aus Gärten als Flächen<br />
mit mittlerer bzw. hoher Freiflächensicherungspriorität ausgewiesen.<br />
Historische Entwicklung<br />
Im Jahr 1182 wurde Zwätzen erstmals erwähnt. Die Siedlung wurde durch den Weinanbau <strong>und</strong> den<br />
seit etwa 1220 ansässigen Deutschen Ritterorden geprägt. 1922 wurde Zwätzen nach <strong>Jena</strong> eingemeindet.<br />
Mit der 1856 gegründeten Ackerbauschule entstanden erste Gebäude außerhalb des historischen<br />
Siedlungsraums. Die unregelmäßige Siedlungsstruktur wird durch eine <strong>von</strong> Osten zum Siedlungskern<br />
führende Straße mit eng aneinanderliegenden Hofstellen bestimmt, die auf den Ortskern trifft. Kirche<br />
<strong>und</strong> Gutshof sind die dominierenden Gebäude der Siedlung. Kleine Hofstellen im Siedlungskern weisen<br />
auf die landwirtschaftliche Erwerbstätigkeit der früheren Bewohner hin. Früher umschloss ein Ring<br />
aus Gärten die Siedlung. Heute sind diese Gärten teilweise schon überbaut.<br />
stock + partner, FREIE LANDSCHAFTSARCHITEKTEN, JENA<br />
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