handfest 04 2012 DanIel-lukas 04 TobIas Igor
Das globale HanDwerk Igor Wiens (24), Auszubildender zum Feinwerkmechaniker Ich bin durch ein Jahrespraktikum zur Ausbildung gekommen, die ich auf drei Jahre verkürze. Es ist ein anspruchsvoller Beruf, es geht nicht nur um Drehen, Fräsen, Schleifen, es geht um hochkomplexe Konstruktionen und Millimeterarbeit. In unserem Betrieb ist alles sehr persönlich, man kennt sich, man hilft sich, das ist normal. Die Möglichkeiten nach der Ausbildung sind äußerst vielfältig. Man kann als Zerspanungsmechaniker arbeiten, den Meister machen, Maschinenbau studieren oder Berufsschullehrer werden. In meiner Freizeit dominiert das Skateboard und Gitarre spielen. Soziale Medien benutze ich eigentlich nur mal, um mich mit Freunden für Partys zu verabreden. Daniel-Lukas Schulze-Dasbeck (18), Auszubildender zum Feinwerkmechaniker Ich habe nur fünf Bewerbungen geschrieben und drei Zusagen erhalten. Ich konnte es mir also aussuchen und habe die richtige Entscheidung getroffen. Ich habe mich schon immer für Technik interessiert, schon als Kind, technische Zeichnungen von Autos gemalt oder Flugzeuge gebastelt. Mir gefällt am Beruf das passgenaue Arbeiten und das tolle Arbeitsklima hier. In meiner Freizeit nutze ich soziale Netzwerke wie Facebook eher selten, genauso wie meine Freunde auch. Ich glaube, es ist ein Klischee, dass unsere Generation immer vor dem Computer sitzt. Wir unternehmen eigentlich viel draußen: Grillen, Spielen und neue Leute kennenlernen. Willi Seiger (49), Unternehmer, Chef und Maschinenbaumechanikermeister Ich habe den Betrieb 1984 im Alter von 21 Jahren gegründet. Damals waren es noch 160 Quadratmeter, heute sind es inklusive Produktion 4000. Bei unseren Auszubildenden legen wir großen Wert auf Teamarbeit und die Leidenschaft zur Präzision. Es liegt natürlich auch an uns als Arbeitgeber, die Auszubildenden zu motivieren. Wir veranstalten zum Beispiel auch Sommer- und Winterfeste, fahren mit den Auszubildenden auf Messen und planen die Einführung eines Auslandssemesters. Da wir nach Mexiko, China oder Thailand liefern, ist der Anspruch an unsere Mitarbeiter ein anderer als noch vor 15 Jahren. Schließlich macht die Globalisierung auch nicht vor dem Handwerk halt. Die vielfältigen Möglichkeiten sprechen sich bei den Jugendlichen rum und das ist wahrscheinlich auch ein Grund, warum wir keinen Mangel an Auszubildenden haben. www.seiger.de handfest 04 2012 Die Firma ist für einen Handwerksbetrieb ungewöhnlich groß. „Wir sind auf Rang drei der Hersteller für Flachbettdrehmaschinen in Deutschland“, sagt Vertriebsleiter Peter Tembusch (52), der durch die Firma führt. 65 Mitarbeiter und bis zu acht Auszubildende hat der in Lippstadt beheimatete Betrieb. Da gibt es einiges zu erzählen. WIllI seIger