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handfest 04 2010 14 PERSPEKTIVE BooTSBAUER/IN /// Der Beruf des Bootsbauers hat seine Besonderheiten. Zum einen wird den Auszubildenden der Umgang mit verschiedensten Materialien und ihrer Verarbeitung beigebracht, die heute im Bootsbau gängig sind. Das umfasst den Bereich der glasfaserverstärkten Kunststoffe (GFK), Compositwerkstoffe, Holz und Metall. Ein Compositwerkstoff ist die Kombination verschiedener Stoffe zu einem neuen Material, zum Beispiel Holz und Glasfaser oder Schaum und Glasfaser. Im Bereich Metall finden Stahl und Aluminium Verwendung. Zum anderen lernt der Bootsbauer, Gegenständen eine gewölbte dreidimensionale Form zu geben, in der es keine Winkel gibt. Deshalb sind Bootsbauer nicht nur auf Werften gesuchte Arbeitskräfte, sondern werden auch im Bau von Flügeln für Windkraftanlagen und im Flugzeugbau für die Leitwerke eingesetzt. Da immer mehr Bauteile in verschiedenen Industriebereichen aus Compositmaterialien hergestellt werden, ist die Nachfrage nach Fachkräften groß. Am schönsten ist es aber immer noch, ein Boot zu bauen oder eine alte Yacht zu restaurieren. Diese Arbeit endet stets mit dem Stapellauf, der ein spannendes Ereignis ist. Deutscher Boots- und Schiffbauer-Verband www.dbsv.de
IM RICHTIGEN ELEMENT „Mein Vater ist zur See gefahren, er war in der Marine, und eigentlich wollte ich auch gerne Kapitän werden, aber es ist schwer, dort Fuß zu fassen und zunächst müsste man natürlich Nautik studieren.“ Mit dem Abitur in der Tasche hat Lisa Hülsmann (20) eigentlich die Voraussetzungen für ein Studium, doch nach ihrem Praktikum hat sie sich für die Lehre zur Bootsbauerin entschieden. Eine gute Wahl, wie sie heute sagt, nette Kollegen, schönes Klima und die Begeisterung hat auch nicht nachgelassen. „Wenn ich ein Marinemuseum sehe, muss ich immer noch hinein und mir alles anschauen. Einmal möchte ich auch durchs Wattenmeer segeln und wer weiß, vielleicht studiere ich ja eines Tages Yachtdesign.“ handfest 04 2010 MEIN MATERIAL Für Sven Ziesmer (17) ist es der erste Tag bei den Baumgarts. Als Praktikant darf er zwar vorerst nur die einfachen Dinge tun, aber das macht nichts, er ist ja hier, um zu lernen, und er weiß, dass Verantwortung und Vertrauen erst aufgebaut werden müssen. Aber es ist ein Anfang, denn trotz seiner Fachoberschulreife hat er auch nach 30 Bewerbungen noch keine Zusage für einen Ausbildungsplatz. Früher hat er mit seinem Großvater Lauben zusammengebaut, aus Holz, dem Material, mit dem er auf jeden Fall arbeiten möchte. „Eigentlich wollte ich gerne Tischler werden, aber an Schiffen zu arbeiten ist mindestens ebenso interessant. Ich würde mich natürlich riesig freuen, hier einen Ausbildungsplatz zu bekommen.“ 15
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IM RICHTIGEN ELEMENT<br />
„Mein Vater ist zur See gefahren, er war in <strong>de</strong>r Marine, und eigentlich<br />
wollte ich auch gerne Kapitän wer<strong>de</strong>n, aber es ist schwer, dort Fuß<br />
zu fassen und zunächst müsste man natürlich Nautik studieren.“ Mit<br />
<strong>de</strong>m Abitur in <strong>de</strong>r Tasche hat Lisa Hülsmann (20) eigentlich die<br />
Voraussetzungen für ein Studium, doch nach ihrem Praktikum hat sie<br />
sich für die Lehre zur Bootsbauerin entschie<strong>de</strong>n. Eine gute Wahl, wie<br />
sie heute sagt, nette Kollegen, schönes Klima und die Begeisterung<br />
hat auch nicht nachgelassen. „Wenn ich ein Marinemuseum sehe,<br />
muss ich immer noch hinein und mir alles anschauen. Einmal möchte<br />
ich auch durchs Wattenmeer segeln und wer weiß, vielleicht studiere<br />
ich ja eines Tages Yacht<strong>de</strong>sign.“<br />
<strong>handfest</strong> 04 2010<br />
MEIN MATERIAL<br />
Für Sven Ziesmer (17) ist es <strong>de</strong>r erste Tag bei <strong>de</strong>n Baumgarts. Als<br />
Praktikant darf er zwar vorerst nur die einfachen Dinge tun, aber das<br />
macht nichts, er ist ja hier, um zu lernen, und er weiß, dass Verantwortung<br />
und Vertrauen erst aufgebaut wer<strong>de</strong>n müssen. Aber es ist<br />
ein Anfang, <strong>de</strong>nn trotz seiner Fachoberschulreife hat er auch nach<br />
30 Bewerbungen noch keine Zusage für einen Ausbildungsplatz. Früher<br />
hat er mit seinem Großvater Lauben zusammengebaut, aus Holz,<br />
<strong>de</strong>m Material, mit <strong>de</strong>m er auf je<strong>de</strong>n Fall arbeiten möchte. „Eigentlich<br />
wollte ich gerne Tischler wer<strong>de</strong>n, aber an Schiffen zu arbeiten ist<br />
min<strong>de</strong>stens ebenso interessant. Ich wür<strong>de</strong> mich natürlich riesig freuen,<br />
hier einen Ausbildungsplatz zu bekommen.“<br />
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