WIR SIND HELDEN - handfest-online.de

Auf dem Wasser fühlt Stefan Baumgart (25) sich wohl. Wasserski und
Segeln zählen zu seinen Hobbys, da lag es nahe, sich auch beruflich
freizuschwimmen. In Werl hat er seine Lehre gemacht, danach ging
es zum Vertiefen der Kenntnisse in die Schweiz und anschließend
nach Travemünde. Beim Fraunhofer-Institut in Bremen folgte die
Ausbildung zum Klebefachmann, denn ohne diese speziellen Fachkenntnisse
kommt man nicht allzuweit im Kunststoffbau. Um die
nötigen Erfahrungen zu sammeln, sagt er, geht nichts ohne Praxis.
Im Januar 2007 gründete er mit seinem Vater den eigenen Betrieb.
Die ersten Aufträge hat er noch alleine oder mit familiärer Hilfe
ausgeführt. Doch schon bald mussten zusätzliche Mitarbeiter eingestellt
werden, um die Nachfrage zu bewältigen. Die Kunden kommen
größtenteils aus dem Ruhrgebiet, aber hin und wieder werden auch
Boote vom Gardasee oder aus dem Ijsselmeer an Land gezogen. Dann
wird lackiert, repariert und restauriert. „Am liebsten arbeite ich an
Holzschiffen, die haben eine ganz eigene Geschichte und Atmosphäre.
Und da wir keine Serienproduktion machen, ist es jedesmal eine
neue Herausforderung.“
handfest 04 2010
JEDEN TAG AUFS NEUE LERNEN
Die Kindheit hat Alexander Becker (21) in Sibirien verbracht, eine
Gegend, die bekanntermaßen von rauer Natur ist, nur: „Wir lebten
in einem Stadthaus mit kleinem Garten, also ganz konventionell.“ In
Deutschland hat er schnell seinen Platz gefunden, sagt er, die Mentalität
sei gar nicht so unterschiedlich und seit Alexander einen Ausbildungsplatz
hat, fühlt er sich vollständig integriert. „Holz ist mein
Material, ich habe schon früher für Freunde und Bekannte Tische oder
Spielzeuge hergestellt.“ An richtigen Booten zu arbeiten sei natürlich
eine ganz andere Nummer, da lerne man jeden Tag aufs Neue. Auch
das Segeln selbst will gelernt sein, wie der junge Bootsbauer sagt:
„Mein Chef hat mir eine Jolle geschenkt, und bei meinen ersten Versuchen
auf dem heimischen See bin ich ständig umgekippt.“
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