Redaktionsmitglied gesucht! - St. Margrethen

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12.12.2012 Aufrufe

132-4-2012 Text Angelika Müller-Ruess * Bild Raquel Rubio Inhalt Miss Handicap – Finalistin Raquel Rubio 3 u Miss Handicap – Finalistin Raquel Rubio 5 u Rolf Hasler – Alphirt auf der Clavadeler Alp 9 u Abschied und Dank u 60 Jahre Gallus-Denkmal 11 u Freiwilligenarbeit im SOS-Kinderdorf 13 u Othmar Jost – Modellbauer aus Leidenschaft 14 u Pfr. Emil Teindel: Alles Gute zur Pensionierung 15 u Willkommen in St. Margrethen 17 u „eTruck“ mit St. Margrether Bauteilen 19 u Die Überfliegerin – Bikerin Jolanda Neff 23 u Chinderhus Rägebogä – Sommerschlussfest u Start der Waldspielgruppe Waldstübli 25 u Einladung zum Senioren-Mittagstisch u St.Mazamba 2013 u Seniorenausflug führte nach Falera 26 u Adventskalender im Dorf 2012 u AXA Winterthur Hauptagentur Hanspeter Büchi 28 u Veranstaltungskalender u Impressum Raquel Rubio ist in St.Margrethen aufgewachsen und in die Schule gegangen. Sie ist mit einem offenen Rücken, Spina bifida, auf die Welt gekommen. Miss Handicap Finalistin Raquel Rubio. Ihr Oberkörper ist nicht betroffen, von der Hüfte abwärts ist sie jedoch gelähmt. Trotz der Behinderung lebt sie heute selbstständig in der eigenen Wohnung, zusammen mit ihrem Freund. Zur Hausgemeinschaft gehören die beiden Kater Juanito und Carlito. Die Katzennamen verraten es: Die Familie Rubio kommt ursprünglich aus Spanien. Im Gespräch betont Raquel immer wieder, wie sehr sich ihre Eltern und Ihr älterer Bruder für sie eingesetzt haben. Zum Beispiel dafür, dass sie ganz normal wie andere Kinder im Dorf in die Schule gehen konnte. Den Eltern gelang es, die Verantwortlichen der Schulgemeinde zu überzeugen, dass Lösungen möglich sind: Unterricht im Erdgeschoss, wenn es keinen Lift im Gebäude gibt. Für die Schülerin im Rollstuhl haben die Lehrkräfte von der ersten bis zur sechsten Klasse ihr Schulzimmer ins Parterre im Schulhaus Wiesenau gezügelt. Dafür empfindet Raquel Rubio eine grosse Anerkennung. Den Einsatz für Menschen mit einer Behinderung möchte Raquel von ihren Eltern übernehmen und weiterführen. Das verlangt Mut! An der Miss Handicap Wahl teilnehmen, heisst für Raquel Rubio, mit ihrem Anliegen, mit ihrer eigenen Betroffenheit, an die Öffentlichkeit gehen. Ihren Schritt versteht sie als Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Menschen mit einer Behinderung. Das Thema öffentlich machen, soll dazu beitragen, Berührungsängste abzubauen, um Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen. Die junge Frau aus St. Margrethen ist eine von sechs Finalistinnen am Event, wo sich auch sechs junge Männer zur Wahl des Mister Handicap stellen. Diese Begegnungen bedeuten Raquel Rubio viel. Sich gemeinsam auf den Anlass vorbereiten, vernetzt Menschen mit einer Behinderung. Unter den Finalistinnen und Finalisten sind nicht nur Rollstuhlfahrer vertreten. Es ist sehr spannend und wichtig für Raquel zu erfahren, in welchen Bereichen andere Menschen mit einer Behinderung, ob sichtbar oder nicht, Hilfe benötigen. Am Leben teilnehmen, nicht aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden, seinen Betrag in der Gesellschaft auf seine individuelle Weise leisten, ein gleichgestelltes Mitglied sein, hier wollen Raquel Rubio und die andern Kandidaten ihr Engagement aufbauen. „Um ein Schönheitsideal geht es bei der Wahl nicht,“ sagt Raquel entschieden. Auch Menschen mit einer Behinderung haben das Recht, dass man ihnen zuhört, genau deshalb braucht es eine Botschafterin und einen Botschafter, die diese vertreten. Nach der Schulzeit hat Raquel Rubio eine zweijährige Bürolehre im Hotel Dom in St.Gallen gemacht. Nachher hat sie anderthalb Jahre dort gearbeitet. Seit 2004 arbeitet sie im Physioteam Zeni in Heerbrugg als Telefonistin. Hier schätzt sie die hohe Akzeptanz und den Kontakt zu den Menschen. Beruflich hat sie sich zur Arztsekretärin H+ weitergebildet. Sie kann gut kommunizieren. Am Wochenende geht sie gern mit ihrem Partner und Freunden ins Erica, aber auch da ist ihr bewusst, dass sie auf Hilfe angewiesen ist. Ihre Lieblingspizzeria ist das Da Franco. Im Da Franco ist der Weg über eine Treppe zum WC ein Problem für sie. Also liegt ein Verweilen bei einem zweiten Glas Wein nicht drin. Baulich ist noch viel zu tun. „Dass ich alleine vor einem Gebäude stehe und wieder nach Hause gehen muss, das kommt vor.“ Sie erklärt auch, dass sie gelernt hat, Hilfe anzunehmen, zuzulassen. Zum Beispiel auch, dass ihre Mutter ihr hilft die Fenster putzen. „ Aber wenn mein Freund sagt, wir gehen wandern, dann kann ich nicht nein sagen, denn dann wird 3

132-4-2012 der Rucksack gepackt.“ Dann führt der Weg zwar nicht über Stock und Stein in die Berge, aber halt ebenaus. Dann gehts trotzdem mit dem Gottemeitli in den Walter Zoo. „Natürlich stosse ich an Grenzen. Vieles geht nicht mehr“, räumt die junge Frau ein. „Aber ich habe eine unersetzbare Familie, einen liebevollen Freund und einen wertvollen Freundeskreis.“ Geben Sie Raquel Rubio Ihre Stimme! Infos unter www.misshandicap.ch Miss Mister Handicap Wahl am 13. Oktober 2012 im KKL Luzern Voting per Teilnahme an der Wahlnacht in Luzern am 13. Oktober 2012 Voting per SMS MHC 10 an die Nummer 9234 Preis: 1.50 CHF / SMS Voting per Postkarte MHC 10 an folgende Adresse Miss Handicap Organisation Allmendstrasse 7, 3041 Bern Text Guido Schneider * Fotos Paul Gerosa Rolf Hasler – Alphirt auf der Clavadeler Alp bei Davos Dass ein St. Margrether eine grosse Alp als Alphirt bewirtschaft, findet die Mosaik-Redaktion besonders erwähnenswert. Darum besuchte eine Zweierdelegation Rolf Hasler auf der Alp im Bündnerland - ein erlebnisreicher, interessanter und bei herrlichem Bergwetter erholsamer Besuch. Rolf Hasler ist 1976 in St. Margrethen geboren. Seine Eltern sind Ursula und Werner Hasler. Sein Vater diente in den 80er Jahren während zwei Amtsperioden unserer Gemeinde als Gemeinderat. Rolf erlebte mit seinen beiden Schwestern Karin und Marianne an der Blumenstrasse 5 eine naturbezogene Jugendzeit, die ihn bereits damals prägte und seinen späteren Entschluss, Alphirt zu werden, wesentlich beeinflusste. Er besuchte die Primar- und Sekundarschule in St. Margrethen und machte anschliessend eine Lehre als Mechaniker bei Leica Heerbrugg. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Lehre arbeitete er während drei Jahren bei SFS Heerbrugg. Was bewegte ihn, Alphirt zu werden und seinen Beruf als Mechaniker zu verlassen? „Die Liebe zum Tier und zur Natur und das Interesse an der Landwirtschaft waren die Triebfedern, den Berufswechsel vorzunehmen und mich zum Landwirt und Alphirten ausbilden zu lassen“, sagte Rolf Hasler spontan. Er besuchte das landwirtschaftliche Ausbildungszentrum „Plantahof“ in Landquart, an welchem er die alpwirtschaftliche Ausbildung erhielt. Die praktische Arbeit eines Alphirten lernte er auf einer Alp in Elm im Glarnerland kennen, wo er bei einer Hirtenfamilie in einem lehrreichen Aufenthalt mit Familienanschluss während drei Jahren das Hirtenhandwerk ausüben konnte. Seit Sommer 2004 führt er nun die Clavadeler Alp bei Davos als Alphirt. Rolf Hasler (links) beim Interview auf der Restaurant-Terrasse der Clavadeler Alp. Blick von der Clavadeler Alp ins Davoser Parsenngebiet. Die Clavadeler Alp liegt auf 2028 m ü. M. am Rande der Baumgrenze hoch über Davos am Fusse des Jakobshorns und am Eingang zum schönen Sertigtal. Die saftigen Alpweiden erstrecken sich nördlich bis zum Brämabüel und bedecken eine Fläche von etwa 200 Hektaren. Die Bergbahnen und Skilifte deuten darauf hin, dass im Winter in diesem Gebiet ein Hochbetrieb des Wintersports von Davos herrscht. Auch im Sommer bietet es Wanderern und Bikern interessante, sportliche Möglichkeiten. Während dieser Zeit führt auf der Alp eine Wirtin ein urchiges Restaurant und einen erholsamen Treffpunkt. Dem Alphirten Rolf Hasler sind 60 Kühe, 50 Jungvieh (Rinder), 50 Schweine und 5 Hühner anvertraut. Das Vieh gehört drei Clavadeler Bauern. Die Milch wird in der eigenen Alpkäserei von einem Sennen zu dem bekannten Davoser Alpkäse, zu 5

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Text Angelika Müller-Ruess * Bild Raquel Rubio<br />

Inhalt Miss Handicap – Finalistin Raquel Rubio<br />

3 u Miss Handicap –<br />

Finalistin Raquel Rubio<br />

5 u Rolf Hasler – Alphirt<br />

auf der Clavadeler Alp<br />

9 u Abschied und Dank<br />

u 60 Jahre Gallus-Denkmal<br />

11 u Freiwilligenarbeit<br />

im SOS-Kinderdorf<br />

13 u Othmar Jost –<br />

Modellbauer aus Leidenschaft<br />

14 u Pfr. Emil Teindel:<br />

Alles Gute zur Pensionierung<br />

15 u Willkommen in <strong>St</strong>. <strong>Margrethen</strong><br />

17 u „eTruck“ mit<br />

<strong>St</strong>. Margrether Bauteilen<br />

19 u Die Überfliegerin –<br />

Bikerin Jolanda Neff<br />

23 u Chinderhus Rägebogä –<br />

Sommerschlussfest<br />

u <strong>St</strong>art der Waldspielgruppe<br />

Waldstübli<br />

25 u Einladung zum<br />

Senioren-Mittagstisch<br />

u <strong>St</strong>.Mazamba 2013<br />

u Seniorenausflug<br />

führte nach Falera<br />

26 u Adventskalender im Dorf 2012<br />

u AXA Winterthur Hauptagentur<br />

Hanspeter Büchi<br />

28 u Veranstaltungskalender<br />

u Impressum<br />

Raquel Rubio ist in <strong>St</strong>.<strong>Margrethen</strong> aufgewachsen<br />

und in die Schule gegangen.<br />

Sie ist mit einem offenen Rücken,<br />

Spina bifida, auf die Welt gekommen.<br />

Miss Handicap Finalistin Raquel Rubio.<br />

Ihr Oberkörper ist nicht betroffen,<br />

von der Hüfte abwärts ist sie jedoch gelähmt.<br />

Trotz der Behinderung lebt sie<br />

heute selbstständig in der eigenen Wohnung,<br />

zusammen mit ihrem Freund. Zur<br />

Hausgemeinschaft gehören die beiden<br />

Kater Juanito und Carlito. Die Katzennamen<br />

verraten es: Die Familie Rubio kommt<br />

ursprünglich aus Spanien. Im Gespräch<br />

betont Raquel immer wieder, wie sehr<br />

sich ihre Eltern und Ihr älterer Bruder für<br />

sie eingesetzt haben. Zum Beispiel dafür,<br />

dass sie ganz normal wie andere Kinder<br />

im Dorf in die Schule gehen konnte. Den<br />

Eltern gelang es, die Verantwortlichen der<br />

Schulgemeinde zu überzeugen, dass Lösungen<br />

möglich sind: Unterricht im Erdgeschoss,<br />

wenn es keinen Lift im Gebäude<br />

gibt. Für die Schülerin im Rollstuhl haben<br />

die Lehrkräfte von der ersten bis zur sechsten<br />

Klasse ihr Schulzimmer ins Parterre im<br />

Schulhaus Wiesenau gezügelt. Dafür empfindet<br />

Raquel Rubio eine grosse Anerkennung.<br />

Den Einsatz für Menschen mit einer<br />

Behinderung möchte Raquel von ihren<br />

Eltern übernehmen und weiterführen. Das<br />

verlangt Mut!<br />

An der Miss Handicap Wahl teilnehmen,<br />

heisst für Raquel Rubio, mit ihrem<br />

Anliegen, mit ihrer eigenen Betroffenheit,<br />

an die Öffentlichkeit gehen. Ihren Schritt<br />

versteht sie als Sensibilisierung für die<br />

Bedürfnisse von Menschen mit einer Behinderung.<br />

Das Thema öffentlich machen,<br />

soll dazu beitragen, Berührungsängste<br />

abzubauen, um Menschen mit und ohne<br />

Behinderung zusammenzubringen. Die<br />

junge Frau aus <strong>St</strong>. <strong>Margrethen</strong> ist eine von<br />

sechs Finalistinnen am Event, wo sich auch<br />

sechs junge Männer zur Wahl des Mister<br />

Handicap stellen. Diese Begegnungen bedeuten<br />

Raquel Rubio viel. Sich gemeinsam<br />

auf den Anlass vorbereiten, vernetzt Menschen<br />

mit einer Behinderung. Unter den<br />

Finalistinnen und Finalisten sind nicht nur<br />

Rollstuhlfahrer vertreten. Es ist sehr spannend<br />

und wichtig für Raquel zu erfahren,<br />

in welchen Bereichen andere Menschen<br />

mit einer Behinderung, ob sichtbar oder<br />

nicht, Hilfe benötigen. Am Leben teilnehmen,<br />

nicht aus der Gemeinschaft ausgeschlossen<br />

werden, seinen Betrag in der<br />

Gesellschaft auf seine individuelle Weise<br />

leisten, ein gleichgestelltes Mitglied sein,<br />

hier wollen Raquel Rubio und die andern<br />

Kandidaten ihr Engagement aufbauen.<br />

„Um ein Schönheitsideal geht es bei der<br />

Wahl nicht,“ sagt Raquel entschieden.<br />

Auch Menschen mit einer Behinderung<br />

haben das Recht, dass man ihnen zuhört,<br />

genau deshalb braucht es eine Botschafterin<br />

und einen Botschafter, die diese vertreten.<br />

Nach der Schulzeit hat Raquel Rubio<br />

eine zweijährige Bürolehre im Hotel Dom<br />

in <strong>St</strong>.Gallen gemacht. Nachher hat sie anderthalb<br />

Jahre dort gearbeitet. Seit 2004<br />

arbeitet sie im Physioteam Zeni in Heerbrugg<br />

als Telefonistin. Hier schätzt sie die<br />

hohe Akzeptanz und den Kontakt zu den<br />

Menschen. Beruflich hat sie sich zur Arztsekretärin<br />

H+ weitergebildet. Sie kann gut<br />

kommunizieren. Am Wochenende geht<br />

sie gern mit ihrem Partner und Freunden<br />

ins Erica, aber auch da ist ihr bewusst, dass<br />

sie auf Hilfe angewiesen ist. Ihre Lieblingspizzeria<br />

ist das Da Franco.<br />

Im Da Franco ist der Weg über eine<br />

Treppe zum WC ein Problem für sie. Also<br />

liegt ein Verweilen bei einem zweiten Glas<br />

Wein nicht drin. Baulich ist noch viel zu tun.<br />

„Dass ich alleine vor einem Gebäude stehe<br />

und wieder nach Hause gehen muss, das<br />

kommt vor.“ Sie erklärt auch, dass sie gelernt<br />

hat, Hilfe anzunehmen, zuzulassen.<br />

Zum Beispiel auch, dass ihre Mutter ihr<br />

hilft die Fenster putzen. „ Aber wenn mein<br />

Freund sagt, wir gehen wandern, dann<br />

kann ich nicht nein sagen, denn dann wird<br />

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