Redaktionsmitglied gesucht! - St. Margrethen
Redaktionsmitglied gesucht! - St. Margrethen
Redaktionsmitglied gesucht! - St. Margrethen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
132-4-2012<br />
„eTruck“ mit <strong>St</strong>. Margrether Bauteilen<br />
Dieses völlig neu konzipierte umweltfreundliche Fahrzeug enthält wichtige Bauteile des <strong>St</strong>. Margrether<br />
Unternehmens Heller AG.<br />
Kürzlich wurde von Nestlé und Renault<br />
mit grossem Aufwand ein neuer<br />
umweltfreundlicher Auslieferungs-<br />
LKW vorgestellt. Dieses völlig neu<br />
konzipierte Fahrzeug enthält auch<br />
wichtige Bauteile des <strong>St</strong>. Margrether<br />
Unternehmens Heller AG Kälte-Energie-Technik.<br />
Es handelt sich um den ersten<br />
LKW mit einem Gesamtgewicht von über<br />
13 Tonnen, der völlig elektrisch betrieben<br />
wird. So grosse Fahrzeuge waren bis anhin<br />
mit reinem Elektroantrieb nicht denkbar.<br />
Nun ist es aber gelungen, ein derartiges<br />
Nutzfahrzeug zu entwickeln. Der sogenannte<br />
„eTruck“ ist mit einem Fahr-Radius<br />
von 100 km kein Fern-, sondern ein <strong>St</strong>adtfahrzeug.<br />
Es ermöglicht die schadstofffreie<br />
Belieferung von Kunden der Frisco-Findus<br />
mit Tiefkühlprodukten im <strong>St</strong>adtgebiet.<br />
An der Entwicklung dieses zukunftsweisenden<br />
Gefährts war auch die<br />
Heller AG aus <strong>St</strong>. <strong>Margrethen</strong> beteiligt.<br />
Diese Firma, ein KMU-Betrieb mit heute 10<br />
Mitarbeitern, wurde 1958 von Max Heller<br />
gegründet, der vielen wohl noch als ehemaliger<br />
Chef des Zivilschutzes in Erinnerung<br />
ist. 1978 trat Paul Heller nach seiner<br />
Lehre als Maschinenzeichner in das Unternehmen<br />
ein, das er 1993 übernahm und<br />
seither selbständig leitet. Die Heller AG<br />
hat sich in den Jahren ihres Bestehens zunehmend<br />
auf alle Sektoren der Kälte- und<br />
Energie-Technik spezialisiert und geniesst<br />
heute in der Branche einen sehr guten Namen.<br />
So hat sie unter anderem die Kältetechnik<br />
für alle rund 140 Auslieferungsfahrzeuge<br />
der Frisco-Findus geliefert. Aber<br />
auch in anderen Bereichen ist sie tätig. So<br />
wurden beispielsweise im Auftrag der<br />
Paul Heller, Geschäftsführer und „Motor“ der Heller AG, beim Interview.<br />
<strong>St</strong>adler Rail in allen Panoramawagen des<br />
Bernina Express sowie in Bahnwagen der<br />
Südostbahn die Klimaanlagen installiert,<br />
bei der Leica diverse Industrieprozessanlagen<br />
gebaut oder gerade kürzlich bei<br />
der Migros Diepoldsau die Kühlanlagen<br />
erneuert. Daneben hat sie in allen Nestlé-<br />
Shops der Schweiz die Kälte-Technik installiert.<br />
Auch in <strong>St</strong>. <strong>Margrethen</strong> konnte sie<br />
verschiedene Aufträge ausführen. In mehreren<br />
Einfamilienhäusern hat sie Wärmepumpenheizungen<br />
eingebaut und Gastwirtschaftsbetriebe<br />
sowie Ladengeschäfte<br />
kältetechnisch ausgerüstet. Schliesslich<br />
stammen auch die Kälteeinrichtungen im<br />
Altersheim von der Heller AG.<br />
Für den eingangs erwähnten<br />
neuen „grünen“ LKW hat die Heller AG die<br />
gesamte Kühltechnik konzipiert und eingebaut.<br />
Im Grundsatz ist diese Technik im<br />
neuen Fahrzeug die gleiche wie bei den<br />
vorherigen mehr als 140 Kühlfahrzeugen,<br />
Paul Gerosa<br />
welche die Heller AG für Frisco-Findus<br />
bereits gebaut hat. Allerdings musste die<br />
gesamte Kühlmaschine neu konstruiert<br />
werden. Man habe ihm den bisherigen<br />
Platz im Unterboden „gestohlen“, wie Paul<br />
Heller, Verwaltungsrat und Geschäftsführer,<br />
sagt. Dieser Raum wurde neu für die<br />
Unterbringung der grossen Batterien benötigt.<br />
Die Komponenten der Kältetechnik<br />
mussten daher auf engstem Raum neu angeordnet<br />
werden.<br />
Die Tiefkühlanlage in diesem<br />
Fahrzeug ist an sich schon umweltfreundlich.<br />
Die notwendige Kälteenergie wird<br />
nachts an der <strong>St</strong>eckdose erzeugt und gespeichert.<br />
Sie genügt dann für einen ganzen<br />
Tag Auslieferungsbetrieb. Damit muss<br />
für die Kälteerzeugung tagsüber kein Motor<br />
mit entsprechenden Abgasen betrie-<br />
ben werden. Dieses Prinzip ist natürlich für<br />
den elektrisch betriebenen LKW ein wesentlicher<br />
Vorteil. Die gespeicherte elektrische<br />
Energie steht damit ausschliesslich<br />
für den Fahrbetrieb zur Verfügung.<br />
Nicht genug damit. Wenn schon<br />
umweltfreundliches Fahrzeug, so wollte die<br />
Heller AG auch einen Beitrag dazu leisten.<br />
Zum Einsatz gelangt daher ein neues Kältemittel,<br />
dessen Erderwärmungspotential<br />
gegenüber den bisherigen Kältemitteln um<br />
50% reduziert ist. Wie Paul Heller übrigens<br />
berichtet, ist eine amerikanische Chemiefirma<br />
daran, ein Kältemittel mit nochmals<br />
erheblich reduziertem Erderwärmungspotential<br />
zu entwickeln. Dieses Projekt untersteht<br />
derzeit noch der Geheimhaltung, verspricht<br />
aber eine neue umweltschonende<br />
Technik im Tiefkühlbereich.<br />
17