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Handbuch Wägetechnische Applikationen - Waagen-Kissling GmbH

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<strong>Handbuch</strong> wägetechnische <strong>Applikationen</strong><br />

Teil 2<br />

Zählen


Vorbemerkung<br />

In vielen alltäglichen Einsatzbereichen ist die Waage oder der Wägewert nur Mittel zum Zweck:<br />

die eigentlich interessierende Größe wird aus dem Wägewert oder der Masse erst berechnet. Daher<br />

behandelt das <strong>Handbuch</strong> wägetechnische <strong>Applikationen</strong> die wichtigsten Anwendungen in<br />

einzelnen Heften mit jeweils in sich abgeschlossenem Themenkomplexen.<br />

Der nun vorliegende Teil 2 behandelt das Thema Zählen mit Hilfe von <strong>Waagen</strong>. Die wichtigste<br />

Frage, die sich bei der Applikation Zählen stellt, ist zweifellos die Frage nach der erzielbaren Genauigkeit<br />

– oder umgekehrt nach der Größe des unvermeidbaren Zählfehlers.<br />

Einen schnellen Überblick über den Zählfehler, der unter bestimmten Bedingungen erreicht (oder<br />

unterschritten) werden kann, geben vier Tabellen im Kapitel Auswahl der richtigen Zählwaage ab<br />

S. 20.<br />

Die genaue Berechnug des Fehlers für jeden Einzelfall ist mit Hilfe eines einfachen Datenblattes in<br />

der zu diesem <strong>Handbuch</strong> gehörenden EXCEL-Datei Z-GENAU.XLS möglich.<br />

Die Grundlagen für die Bestimmung von Stückzahlen auf der Basis von Wägewerten werden erläutert.<br />

Ebenso wird erklärt, welche Größen den Zählfehler wie bestimmen. Einige statistische Grundlagen,<br />

die zum besseren Verständnis des Zählvorganges und der Fehlerberechnung beitragen,<br />

werden am Anfang des <strong>Handbuch</strong>s Zählen dargestellt.<br />

Das Ziel des <strong>Handbuch</strong>s ist es, sartorius-Mitarbeitern und interessierten Kunden eine umfassende<br />

Zusammenstellung von Informationen zu den wichtigsten wägetechnischen <strong>Applikationen</strong> zur Verfügung<br />

zu stellen – sowohl zur Einarbeitung in das jeweilige Thema als auch zum gezielten Nachschlagen<br />

und Ergänzen oder Auffrischen des Kenntnisstandes.<br />

Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Anwendern in Labor und Industrie sollen dazu beitragen,<br />

daß das <strong>Handbuch</strong> wägetechnische <strong>Applikationen</strong> „lebt“ und sich mit seinen Benutzern weiterentwickelt<br />

– unter anderem in Form von kurzen Applikationsberichten. Diese werden im Lauf der Zeit<br />

das <strong>Handbuch</strong> ergänzen und interessante und neue Anwendungen allen zugänglich machen.<br />

Marketing Wägetechnik<br />

Oktober 1999


Indices<br />

Bedeutung der<br />

Formelzeichen<br />

ref bezogen auf die<br />

Referenzzahl oder das<br />

Referenzgewicht<br />

x gesuchte Größe<br />

(1) bezogen auf 1<br />

(repräsentatives) Teil<br />

i allgemeine Schreibweise<br />

für die fortlaufende<br />

Numerierung einzelner<br />

Werte<br />

1, 2, … fortlaufende Numerierung<br />

Zeichen Größe<br />

einzelner Meßwerte oder<br />

Einzelteile<br />

W Wägewert<br />

W<br />

gesprochen:<br />

W quer<br />

Mittelwert der<br />

Wägewerte<br />

x beliebiger Meßwert<br />

x<br />

gesprochen:<br />

x quer<br />

Mittelwert<br />

Δx Streubereich der<br />

Einzelwerte<br />

Δx Streubereich des<br />

Mittelwertes<br />

n Anzahl der Messungen<br />

oder Anzahl Einzelteile<br />

s Standardabweichung<br />

s 2<br />

s<br />

x<br />

Varianz, Streuung<br />

Variationskoeffizient,relative<br />

Standardabweichung<br />

t statistischer Faktor,<br />

STUDENT-Faktor<br />

P statistische Sicherheit


Inhalt:<br />

Zählen – ein kurzer Überblick.................................................................................................3<br />

Allgemeine Grundlagen..........................................................................................................4<br />

Beispiele für den Einsatz von „Zählwaagen“....................................................................................4<br />

Bestimmung der Stückzahl aus dem Wägewert................................................................................4<br />

Grundlagen der Statistik ..............................................................................................................5<br />

Der Mittelwert.........................................................................................................................5<br />

Bedeutung von Standardabweichung und statistischer Sicherheit......................................................6<br />

Berechnung des Zählfehlers ..................................................................................................11<br />

Fehler der Stückzahl..................................................................................................................11<br />

Vergleich der verschiedenen Einflußgrößen auf die Zählgenauigkeit...................................................11<br />

Bestimmung der Zählgenauigkeit.................................................................................................14<br />

Referenzoptimierung.............................................................................................................16<br />

Auswahl der „richtigen“ Zählwaage .....................................................................................18<br />

Bestimmung der geeigneten Ablesbarkeit einer Waage...................................................................18<br />

Entnahme der Referenzteile...................................................................................................24<br />

Anhang.................................................................................................................................26<br />

t-Faktor oder Student-Faktor zur Berechnung der Streubereiche ..........................................................27<br />

Diagramme zur Bestimmung der Zählgenauigkeit ...........................................................................28<br />

Berechnung der Zählgenauigkeit – Musterausdrucke der EXCEL-Datei Z-GENAU..................................42<br />

Fragen zum Thema Zählen....................................................................................................45<br />

Hinweise zur Beantwortung der Fragen.................................................................................46<br />

Register ................................................................................................................................48<br />

2 BK - Okt. 1999


Zählen – ein kurzer Überblick<br />

Aus den mithilfe von <strong>Waagen</strong> bestimmten Meßwerten wird häufig die eigentlich interessierende<br />

Information erst errechnet. Die wägetechnische Applikation Zählen wird überall dort eingesetzt,<br />

wo es darauf ankommt, schnell und zuverlässig die Anzahl einer großen Menge gleicher Teile<br />

zu bestimmen.<br />

Das Prinzip ist ganz einfach: aus dem Gewicht einer kleinen Anzahl von Einzelteilen (der Referenzstückzahl)<br />

wird der Mittelwert des Einzelteilgewichts berechnet. Das Gewicht einer großen Menge<br />

der gleichen Einzelteile (Mengengewicht) muß dann nur noch gemessen und durch diesen Mittelwert<br />

dividiert werden; man erhält so die Stückzahl der gewogenen Menge. Die Umrechnung von<br />

Gewicht in Stückzahl leistet heute die Software der <strong>Waagen</strong>, der Anwender muß nur noch zwei<br />

Wägungen durchführen und der Waage die Anzahl der Referenzstücke mitteilen.<br />

Die wichtigste Frage beim Zählen durch Wägen ist die nach der Zuverlässigkeit der Stückzahlangabe:<br />

„Sind wirklich die angezeigten 1000 oder möglicherweise nur 998 oder sogar<br />

1005 Schrauben auf der Waage?“<br />

Für die Antwort muß man nicht 1000 (oder ???) Teile einzeln nachzählen, der Fehler des Zählergebnis<br />

kann berechnet werden.<br />

Der Zählfehler wird durch zahlreiche Größen beeinflußt, die Zusammenhänge sind komplex.<br />

• Am stärksten beeinflußt wird der Gesamtfehler durch die Gleichmäßigkeit des Gewichts der<br />

Einzelteile. Das bedeutet: je geringer die immer vorhandenen (minimalen) Gewichtsunterschiede<br />

von Stück zu Stück sind, desto „genauer“ stimmt die von der Waage berechnete Gesamtstückzahl.<br />

Diese statistische Streuung des Stückgewichts wird durch die Standardabweichung<br />

der Einzelteile mathematisch beschrieben. Die Gewichtsunterschiede der Einzelteile sind normalerweise<br />

produktionsbedingt und können nicht ohne weiteres beeinflußt werden. Die erzielbare<br />

Zählgenauigkeit ist – unabhängig von der eingesetzten „Zählwaage“ – durch die Streuung der<br />

Einzelteilgewichte grundsätzlich begrenzt.<br />

• Der Gesamtfehler des Zählergebnis wird selbstverständlich durch die Wahl der Waage beeinflußt<br />

– dabei ist von entscheidender Bedeutung mit welcher Auflösung bei der Referenzgewichtsbestimmung<br />

gearbeitet wird. Im Vergleich dazu von untergeordneter Bedeutung ist die<br />

Auflösung bei der Mengengewichtsbestimmung bzw. bei der Gesamtstückzahlermittlung. Die<br />

Auflösung der Waage – oder der kleinste ablesbare Ziffernschritt müssen immer in einem geeigneten<br />

Verhältnis zum Einzelteilgewicht ausgewählt werden.<br />

• Verringert werden kann der Zählfehler durch die Verwendung größerer Referenzstückzahlen;<br />

sartorius-<strong>Waagen</strong> bieten dafür die sogenannte Referenzoptimierung an. Dabei wird durch eine<br />

definierte schrittweise Erhöhung der Referenzstückzahl eine bessere Anpassung des Berechnungsgrundlage<br />

zur Stückzahlbestimmung an die tatsächlichen Bedingungen der Gewichtsstreuung<br />

der Einzelteile erreicht.<br />

Die Bestimmung großer Stückzahlen mithilfe von <strong>Waagen</strong> ist eine schnelle und einfache Methode<br />

des Zählens. Die Auswahl einer geeigneten Waage und das Arbeiten mit einer angemessenen<br />

Referenzstückzahl führt zu optimalen Zählergebnissen – auf der Basis der durch die<br />

Gewichtsstreuung der Einzelteile gesetzten Grenzen.<br />

3 BK - Okt. 1999


Allgemeine Grundlagen<br />

Beispiele für den Einsatz von „Zählwaagen“<br />

Zählen ist heute die häufigste wägetechnische Applikation. Es ist weit verbreitet in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen wie<br />

• Wareneingangskontrolle<br />

• Fertigung<br />

• Lager<br />

• Verpackung<br />

• Versand<br />

und wird in allen Industriezweigen eingesetzt, z. B. in der<br />

• Feinmechanik<br />

• Elektronik und Elektrotechnik<br />

• Kunststoffindustrie<br />

• Papierherstellung<br />

• Knopfherstellung<br />

• in Druckereien, Buch- und Zeitschriftenverlagen<br />

• … .<br />

Bestimmung der Stückzahl aus dem Wägewert<br />

Der Grundgedanke des Zählens mit <strong>Waagen</strong> bzw. durch Wägen ist ganz einfach: Wenn die zu<br />

zählenden Teile alle das gleiche Gewicht haben, erhält man die Anzahl der Einzelteile, indem man<br />

den Wägewert der Gesamtmenge durch den Wägewert des einzelnen Teiles dividiert:<br />

Stückzahl =<br />

Wägewert der Gesamtmenge<br />

Wägewert des Einzelteils<br />

oder n Wx<br />

x = . ( 1)<br />

W<br />

(1)<br />

Dabei wird das mittlere Gewicht eines Einzelteils im ersten Schritt durch Wägung einer kleinen,<br />

abgezählten Menge von Einzelteilen – der sogenannten Referenzmenge – bestimmt:<br />

W Wref<br />

(1) = . ( 2)<br />

n<br />

ref<br />

Die beim Zählen mit der Waage verwendete Gleichung – ausgehend vom Gewicht der zu zählenden<br />

Teile W x (auch Mengengewicht genannt), dem Gewicht der Referenzteile W ref und der<br />

Anzahl der Referenzteile n ref – lautet also:<br />

n W nref<br />

x = x ⋅ ( 3)<br />

W<br />

ref<br />

Da in Wirklichkeit die Masse des Einzelteils von Stück zu Stück variiert, unterliegt die Ermittlung<br />

der Stückzahl einem statistischen Fehler. Das bedeutet, daß ab einer bestimmten Stückzahl der<br />

4 BK - Okt. 1999


Fehlerbereich beim Zählen durch Wägen so groß wird, daß nicht mehr sichergestellt ist, daß das<br />

Zählergebnis auf ein Teil genau ist. Wenn die berechnete Stückzahl um genau ± 0,5 von einer<br />

ganzen Zahl abweicht, z. B. 100,5, ist nicht sicher, ob die Stückzahl tatsächlich 100 oder 101<br />

beträgt.<br />

Je größer die Streuung der Einzelwerte der zu zählenden Teile um ihren Mittelwert ist, desto größer<br />

ist der Fehler, der bei der Stückzahlbestimmung auftreten kann.<br />

In den folgenden Abschnitten sollen die Grundlagen der Statistik – soweit sie zum Verständnis der<br />

Zählgenauigkeit erforderlich sind – kurz dargestellt werden. Der Zählfehler soll für verschiedene<br />

Bedingungen beispielhaft berechnet und in Diagrammen dargestellt werden.<br />

Schließlich sollen auch die systematischen Fehler, die bei der Bestimmung von Stückzahlen aus<br />

Wägewerten auftreten können, erläutert werden. Diese sind häufig größer als die statistischen oder<br />

zufälligen Fehler, sie lassen sich durch Einhalten bestimmter Arbeitsweisen (s. S. 24 Probenahme<br />

bei der Bestimmung des Referenzgewichts) aber weitgehend vermeiden, während statistische Fehler<br />

grundsätzlich immer auftreten.<br />

Grundlagen der Statistik<br />

In der Statistik werden anhand von Informationen, die aus kleinen Stichproben gewonnen werden,<br />

mithilfe geeigneter Rechenmodelle Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit gezogen. Die wichtigsten<br />

Größen zur Charakterisierung z. B. der Gleichmäßigkeit des Gewichts (der Masse) von<br />

„identischen“ Teilen sind der Mittelwert und die Standardabweichung.<br />

Der Mittelwert<br />

Der mittlere Wägewert W (gelesen W quer) einer größeren Anzahl „gleicher“ Teile berechnet sich<br />

aus der Summe der Einzelwerte W 1 bis W n, dividiert durch die Anzahl n der Einzelwerte. Allgemein<br />

ausgedrückt ist der Mittelwert x einer Meßreihe:<br />

n<br />

1<br />

x = ⋅<br />

n =<br />

∑<br />

i 1<br />

x i<br />

. ( 4)<br />

oder übertragen auf das Beispiel unten, bei dem sechs (n = 6) Einzelwägungen W 1 bis W 6<br />

durchgeführt wurden<br />

W + W + W + W + W + W<br />

W =<br />

6<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Es sollen zwei unterschiedliche Meßreihen mit „demselben“ Mittelwert betrachtet werden:<br />

( 5)<br />

5 BK - Okt. 1999


Meßwert Meßreihe 1 Meßreihe 2<br />

1 6 g 9,999 g<br />

2 8 g 9,998 g<br />

3 14 g 10,002 g<br />

4 12 g 10,000 g<br />

5 15 g 10,001 g<br />

6 5 g 10,000 g<br />

Der Mittelwert beider Meßreihen im oberen Beispiel ist :<br />

Anzahl der Einzelmessungen<br />

n<br />

Meßreihe 1 Meßreihe 2<br />

6 6<br />

Summe der Einzelergebnisse 60 g 60,000 g<br />

Mittelwert W 10 g 10,000 g<br />

Der Mittelwert aus einer Serie von Einzelmessungen für sich alleine gibt keine Auskunft über die<br />

Genauigkeit, die Reproduzierbarkeit, den Streubereich oder die Zuverlässigkeit der Messungen<br />

oder der untersuchten Teile. Je größer die Anzahl der Einzelmessungen n ist, desto besser beschreibt<br />

der Mittelwert dieser wenigen Meßwerte den „wahren Wert“ aller zugrundeliegenden<br />

Meßwerte.<br />

Übertragen auf die Aufgabenstellung Zählen bedeutet das, daß bei der Bestimmung des mittleren<br />

Teilegewichts aus einer großen Anzahl von Einzelteilen – einer großen Referenzstückzahl – der<br />

gefundene Mittelwert „richtiger“ ist, d. h. die Gesamtverteilung wird genauer beschrieben und damit<br />

wird auch das Zählergebnis genauer.<br />

Bedeutung von Standardabweichung und statistischer Sicherheit<br />

Die Standardabweichung ist die Größe, die die wichtigsten Informationen zur statistischen Beurteilung<br />

einer Meßreihe liefert. Aus ihr wird der Streubereich der Einzelwerte berechnet und zwar mithilfe<br />

von statistischen Faktoren z. B. für eine bestimmte statistische Sicherheit von 99 %.<br />

Die Standardabweichung s berechnet sich nach der allgemeinen Formel 1 zu<br />

s =<br />

n<br />

1<br />

⋅∑ ( xi − x)<br />

. ( 6)<br />

n −1 i= 1<br />

oder – bezogen auf das Beispiel mit n = 6<br />

s =<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

(W1 − W) + (W2 − W) + (W3 − W) +(W4 − W) +(W5 − W) +(W6 − W)<br />

6 -1<br />

1 Funktion zur Berechnung der Standardabweichung nach Gleichung (6) in EXCEL: STABW(...)<br />

6 BK - Okt. 1999<br />

2<br />

( 7)


Häufig wird auch die relative Standardabweichung, d. h. die Standardabweichung bezogen auf<br />

den Mittelwert s<br />

der Meßreihe in Prozent angegeben.<br />

W<br />

Teilweise findet man auch die Bezeichnung Streuung oder Varianz, damit wird der Wert s 2 bezeichnet,<br />

der aber keine andere Bedeutung hat als die Standardabweichung s selber.<br />

(Manchmal, z. B. in der Richtlinie OIML 2 R76, findet man auch die Angabe einer Näherung für<br />

die Standardabweichung einer Meßreihe aus 6 Einzelmessungen: Die Differenz von Maximalwert<br />

xmax − xmin<br />

und Minimalwert wird durch 3 dividiert: s = , für n = 6.)<br />

3<br />

Meßreihe 1 Meßreihe 2<br />

Standardabweichung s 4,24 g 0,00141 g<br />

relative Standardabw. s<br />

W<br />

in %<br />

Näherung der Standardabweichung<br />

in %<br />

42 % 0,014 %<br />

33 % 0,013 %<br />

Die folgende Abbildung zeigt die beiden Meßreihen des Beispiels. Diese beiden Meßreihen sind –<br />

trotz des „gemeinsamen“ Mittelwertes von 10 g bzw. 10,000 g – so unterschiedlich, daß sie nicht<br />

in einem Diagramm dargestellt werden können. Die 6 Einzelmeßwerte sind auf den Kurven durch<br />

Kreise markiert; aus diesen wenigen Einzelwerten wird auf die unendlich große Zahl der Werte<br />

geschlossen, die durch eine glockenförmige Kurve dargestellt werden.<br />

2 Organisation Internationale de Métrologie Légale<br />

7 BK - Okt. 1999


Anzahl der Einzelwerte n<br />

Anzahl der Einzelwerte n<br />

0,20<br />

0,15<br />

0,10<br />

0,05<br />

0,00<br />

300<br />

225<br />

150<br />

75<br />

0<br />

Meßreihe 2<br />

Meßreihe 1<br />

0 g 5 g 10 g 15 g 20 g<br />

Meßreihe 1<br />

Mittelwert = 10 g<br />

Standardabweichung<br />

s = 4,2 g<br />

9,990 g 9,995 g 10,000 g 10,005 g 10,010 g<br />

Mittelwert = 10,000 g<br />

Standardabweichung<br />

s = 0,0014 g<br />

Meßreihe 2<br />

Abbildung 1: Verteilungskurven für die Meßreihen des Beispiels – bei der Meßreihe 1 liegen nur wenige<br />

Einzelwerte in einem großen Bereich rechts und links vom Mittelwert, bei Meßreihe 2 liegen fast<br />

alle Einzelwerte in einem extrem engen Bereich um den Mittelwert W .<br />

Die Verteilungskurve (s. Abbildung 2) soll zunächst allgemein betrachtet werden: Wird eine bestimmte<br />

Größe x wiederholt unter identischen Bedingungen gemessen, so liegen die Meßwerte in<br />

einem bestimmten Bereich und der am häufigsten vorkommende Meßwert etwa in der Mitte dieses<br />

Bereiches – soweit nur zufällige Fehler auftreten. Die meisten Meßwerte weichen nur wenig vom<br />

8 BK - Okt. 1999


häufigsten Wert ab. Große Abweichungen von der Mitte des Bereiches sind selten. Wird die Häufigkeit<br />

n mit der die einzelnen Meßwerte auftreten über dem Meßwert x aufgetragen, so ergibt sich<br />

eine Verteilungskurve, die bei einer sehr großen Anzahl von Messungen in eine Glockenkurve – die<br />

Gaußsche Normalverteilung – übergeht.<br />

Das Maximum dieser Kurve, der häufigste Meßwert, ist der wahrscheinlichste Wert und entspricht<br />

dem arithmetischen Mittelwert x . Der Mittelwert aus wenigen Einzelwerten ist mit dem wahren<br />

Wert nicht identisch, nähert sich diesem aber mit zunehmender Anzahl n von Messungen an.<br />

Die zweifache Standardabweichung 2⋅s entspricht der Breite der Glockenkurve in ihren Wendepunkten.<br />

Innerhalb dieses Bereiches von x ± s liegen 68,3 % der Einzelwerte oder anders ausgedrückt:<br />

die Einzelwerte liegen mit einer statistischen Sicherheit von P = 68,3 % im Bereich von<br />

x ± s .<br />

Innerhalb des Bereiches der zweifachen und der dreifachen Standardabweichung um den Mittelwert<br />

( x ± 2s bzw. x ± 3s ) liegen 95,4 % bzw 99,73 % aller Werte der Verteilung.<br />

0,014<br />

0,012<br />

0,01<br />

0,008<br />

n<br />

0,006<br />

0,004<br />

0,002<br />

68,3 %<br />

95,4 %<br />

99,7 %<br />

0<br />

0 50 Mittelwert 100 150 200<br />

x -3s x -2s x - s<br />

x+s x +2s x +3s<br />

x<br />

Abbildung 2: Gauß-Normalverteilung<br />

Eine statistische Sicherheit von z. B. P = 95 % bedeutet, daß die jeweilige Aussage in 95 von<br />

100 Fällen zutrifft, bzw. daß 95 von 100 Wiederholmessungen im angegebenen Bereich liegen –<br />

oder, daß mit einer Wahrscheinlichkeit von 5 % die getrofffene Aussage falsch ist.<br />

Die beiden oben betrachteten Meßreihen aus je 6 Einzelmessungen mit den Mittelwerten von 10 g<br />

bzw. 10,000 g können nun bewertet werden, z. B. mit einer statistischen Sicherheit von 95 %:<br />

Den Streubereich der Einzelwerte Δx errechnet man aus der Standardabweichung multipliziert mit<br />

einem Faktor, dem t- oder Student-Faktor (man kann ihn in Statistik-Tabellen nachschlagen, s. auch<br />

Anhang S. 27). Der Faktor t ist abhängig von der erforderlichen oder gewünschten statistischen<br />

Sicherheit P und der Anzahl n der Meßwerte. Innerhalb der Grenzen von x + Δ x und x - Δ x liegen<br />

9 BK - Okt. 1999


mit der gewählten statistischen Sicherheit alle Einzelwerte der – der betrachteten Meßreihe zugrunde<br />

liegenden – Verteilung.<br />

Der Streubereich Δx berechnet sich zu<br />

Δx = t ⋅ s<br />

( 8)<br />

Für n = 6 und P = 95 % beträgt t = 2,57. Damit kann der Streubereich für die beiden Beispiele<br />

berechnet werden<br />

Meßreihe 1 Meßreihe 2<br />

x +s 14,2 g 10,001 g<br />

x - s 5,8 g 9,999 g<br />

Streubereich Δx = t ⋅ s 2,57⋅ 4,243 g 2,57⋅0,00141 g<br />

= 10,9 g = 0,00363 g<br />

x + Δx 10 g + 10,9 g<br />

= 20,9 g<br />

x - Δx 10 g - 10,9 g<br />

(= - 0,9 g)<br />

Interpretiert man die Ergebnisse, so folgt:<br />

10,000 g + 0,004 g<br />

= 10,004 g<br />

10,000 g - 0,004 g<br />

= 9,996 g<br />

• Mit einer statistischen Sicherheit von 68,3 % (genau genommen bezogen auf unendlich viele<br />

Meßwerte) liegen die Einzelwerte bei der Reihe 1 im Bereich von 5,8 g bis 14,2 g, bei der<br />

Reihe 2 im Bereich von 10,001 g bis 9,999 g.<br />

• Mit einer statistischen Sicherheit von 95 % bei einer Anzahl von n = 6 Meßwerten errechnet<br />

sich der Streubereich zu 10,9 g bzw. zu 10,004 g für die Meßreihen 1 bzw. 2.<br />

• Die Einzelwerte der Meßreihe 1 liegen also mit 95 %iger Sicherheit zwischen 0 und 20,9 g,<br />

bei einem Mittelwert von 10 g.<br />

• Die Einzelwerte der Meßreihe 2 liegen mit 95 %iger Sicherheit zwischen 9,996 g und<br />

10,004 g, bei einem Mittelwert von 10,000 g. 5 % der Einzelwerte liegen außerhalb dieses<br />

Bereichs von 9,996 g und 10,004 g.<br />

10 BK - Okt. 1999


Berechnung des Zählfehlers<br />

Fehler der Stückzahl<br />

Die wichtigste Frage, die sich beim Zählen durch Wägen stellt, ist zweifellos die Frage nach der<br />

erzielbaren Genauigkeit – oder nach der Größe des unvermeidbaren Zählfehlers.<br />

Die Anwendung der allgemeinen Regeln der Fehlerrechnung liefert unter Berücksichtigung der Fehler<br />

der Waage oder der <strong>Waagen</strong> und der Streuung des Gewichts der Einzelteile den in Gleichung<br />

(9) angegebenen Ausdruck für die Standardabweichung der Stückzahl:<br />

Dieser unübersichtlich erscheinende Ausdruck beinhaltet alle zufälligen Fehler (keine systematischen<br />

Fehler, s. S. 24), die einen Einfluß auf die Genauigkeit des Zählergebnis haben. Insgesamt<br />

sind das sechs verschiedene Größen:<br />

• die Anzahl der zu zählenden Teile nx • die Referenzstückzahl nref • das durchschnittliche Einzelgewicht eines Teils W (1)<br />

• die Streuung des Gewichts der Einzelteile sWref • die Streuung des Gewichts der Referenzmenge sW(1) • die Streuung des Gewichts der Gesamtstückzahl sW Unter der Voraussetzung, daß die Referenzstückzahl nref fehlerfrei bestimmt wurde, kann man die<br />

Fehler grundsätzlich zwei verschiedenen Einflüssen zuordnen:<br />

• dem Einfluß des Meßgerätes, d. h. der Waage und<br />

• dem Einfluß der statistischen Streuung des Gewichts der Einzelteile.<br />

Diese beiden grundsätzlichen Fehlerursachen gelten natürlich sowohl für die Bestimmung des Referenzgewichts<br />

W ref als auch für die Bestimmung des Mengengewichts W x.<br />

Nach Übergang auf die Standardabweichungen des Referenzgewichts bzw. des Mengengewichts<br />

ergibt sich schließlich die Gleichung für die Standardabweichung s x der zu zählenden Stückzahl<br />

n x:<br />

s<br />

x<br />

2<br />

2<br />

n s<br />

2 s n s<br />

x W<br />

W<br />

x<br />

W<br />

ref x (1)<br />

= ⋅ n<br />

2<br />

x<br />

n W W n W<br />

ref (1)<br />

(1)<br />

ref<br />

(1)<br />

⎛ ⎞<br />

⎜<br />

⎟ +<br />

⎝ ⎠<br />

⎛ ⎞ ⎛ ⎞<br />

⎜<br />

⎟ + ⎜ + ⎟ ⋅<br />

⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />

⎛ ⎞<br />

⎜<br />

⎟<br />

⎝ ⎠<br />

123 123 123<br />

Fehler des<br />

Referenzgewichts<br />

Fehler des<br />

Mengengewichts<br />

2<br />

Einzelteilstreuung<br />

Vergleich der verschiedenen Einflußgrößen auf die Zählgenauigkeit<br />

Die verschiedenen Größen beeinflussen das Endergebnis unterschiedlich stark:<br />

s<br />

2<br />

2<br />

n<br />

⎛n<br />

= ⋅ + ⋅ + +<br />

2<br />

n<br />

⎝ n<br />

2 x<br />

x<br />

ref<br />

Streuung des<br />

Streuung des x Einzelteil-<br />

( Referenzgewichts)<br />

1 ( Mengengewichts)<br />

⎜ nx⎟<br />

⋅(<br />

streuung )<br />

Betrachtet man die drei verschiedenen Fehleranteile, die als Summe die Standardabweichung der<br />

Gesamtstückzahl ergeben, so zeigt sich, daß<br />

• die Streuung des Mengengewichts mit dem Faktor 1 multipliziert wird<br />

ref<br />

11 BK - Okt. 1999<br />

2<br />

⎞<br />

⎠<br />

( 9)


• die Streuung des Referenzgewichts mit dem Faktor<br />

• die Streuung des Einzelteilgewichts mit dem Faktor<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

n x 2<br />

n ref 2<br />

n x 2<br />

n ref<br />

⎞<br />

⎟ multipliziert wird und<br />

⎠<br />

Einige Zahlenbeispiele für verschiedenen Werte von n x und n ref sind in der folgenden Tabelle angegeben.<br />

Sie zeigen, ebenso wie das folgende Diagramm (Abbildung 3), daß der Einfluß der<br />

Einzelteilstreuung den der Referenzgewichtsstreuung leicht um mehrere Zehnerpotenzen übersteigen<br />

kann.<br />

Streuung des<br />

Mengengewichts<br />

multipliziert mit<br />

Streuung des Referenzgewichts<br />

multipliziert mit<br />

+ nx<br />

⎞<br />

⎟ .<br />

⎠<br />

Einzelteilstreuung<br />

multipliziert mit<br />

nx nref nx²/nref² (nx²/nref)+nx<br />

100 10 1 100 1.100<br />

100 50 1 4 300<br />

1<br />

1.000 10 1 10.000 101.000<br />

1.000 50 1 400 21.000<br />

1.000 100 1 100 11.000<br />

10.000 10 1 1.000.000 10.010.000<br />

10.000 50 1 40.000 2.010.000<br />

10.000 100 1 10.000 1.010.000<br />

… ergibt nach Aufsummieren der drei Anteile sx 2<br />

Tabelle 1: Größenordnung der Faktoren, mit der die jeweilige Streuung multipliziert werden muß, bevor<br />

die drei Anteile zur Gesamtstreuung des Zählergebnis summiert werden.<br />

Der Faktor<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

n x 2<br />

n ref<br />

+ nx<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎛<br />

ist immer größer als ⎜<br />

⎠<br />

⎝<br />

n x 2<br />

n ref 2<br />

⎞ ⎛<br />

⎟ und ⎜<br />

⎠ ⎝<br />

n x 2<br />

n ref 2<br />

⎞<br />

⎟ ist immer größer als 1; das geht aus<br />

⎠<br />

den Zahlen in Tabelle 1 hervor, ergibt sich aber auch aus der folgenden Überlegung:<br />

Wenn die Referenzstückzahl n ref sehr groß wird im Vergleich zur Stückzahl n x (oder schließlich<br />

= n x), geht der Faktor n x 2<br />

n ref 2 gegen 1. Normalerweise ist n x >> n ref und damit ist n x 2<br />

n ref 2<br />

>> 1.<br />

2<br />

1 1<br />

n<br />

2<br />

Da n > n<br />

⎛ x ⎞<br />

ist, folgt ref ref n<br />

2<br />

< und damit ⎜<br />

n<br />

ref ref<br />

n 2⎟<br />

<<br />

⎝ ref ⎠<br />

n x 2<br />

⎛<br />

⎜ n<br />

⎞<br />

+<br />

n x ⎟ . Es kann also gezeigt werden, daß<br />

⎝ ref ⎠<br />

den größten Einfluß auf die Genauigkeit des Zählergebnis die Streuung des Gewichts der Einzelteile<br />

ausübt.<br />

Um den Einfluß dieser verschiedenen Fehlerquellen auf das Gesamtergebnis auf einen Blick erfassen<br />

zu können, ist das folgende Diagramm berechnet worden. Es zeigt auf der x-Achse die Referenzstückzahl<br />

und in Abhängigkeit davon auf der y-Achse den Faktor, um den der Einfluß der Einzelteilstreuung<br />

und der Referenzgewichtsstreuung größer ist als der Einfluß der Mengengewichtsstreuung.<br />

Das folgende Diagramm gilt für die Zählmengen von 1 000 Stück.<br />

Die Kurven zeigen, daß die Zählgenauigkeit am stärksten durch die Streuung der Einzelgewichte<br />

um ihren Mittelwert bestimmt wird. Der Einfluß ist um mehrere Zehnerpotenzen größer als der Einfluß<br />

der Streuung von Referenz- und Mengengewicht:<br />

12 BK - Okt. 1999


Bei einer Gesamtstückzahl von 1 000 und einer Referenzstückzahl von 100 ist der Einfluß der Einzelteilstreuung<br />

auf die Streuung des Zählergebnis ungefähr 10 000 mal größer als der Einfluß der<br />

Mengengewichtsstreuung – und immerhin noch 100 mal größer als der Einfluß der Referenzgewichtsstreuung.<br />

1.000.000<br />

100.000<br />

10.000<br />

1.000<br />

100<br />

10<br />

1<br />

Verhältnis des Einflusses von Referenzwaage,<br />

Mengenwaage und Einzelteilstreuung auf den<br />

Zählfehler<br />

Streuung des Mengengewichts<br />

Einzelteilstreuung<br />

Streuung des Referenzgewichts<br />

0 100 200 300 400 500<br />

Referenzstückzahl<br />

Abbildung 3: Verhältnis des Einflusses auf den Gesamtzählfehler bei einer zu zählenden Stückzahl von<br />

1 000 Teilen – die Zahlen auf der y-Achse geben an, mit welchem Faktor die Streuung von Mengengewicht,<br />

Referenzgewicht und Einzelteilgewicht in die Berechnung des Gesamtfehlers eingehen<br />

13 BK - Okt. 1999


Bestimmung der Zählgenauigkeit<br />

Nach der in Gleichung (9, S.11) angegebenen Beziehung kann die Standardabweichung s x der<br />

Stückzahl n x berechnet werden. Daraus erhält man dann durch Multiplikation mit dem t-Faktor die<br />

Aussage über die maximale Abweichung Δx von der Sollstückzahl der Zählaufgabe mit der gewünschten<br />

statistischen Sicherheit.<br />

2<br />

n s<br />

x W<br />

Δx<br />

= t ⋅ ⋅ 2<br />

n W<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

Δx<br />

= t ⋅s<br />

x<br />

ref<br />

(1)<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

2<br />

⎛ sW<br />

+ ⎜<br />

⎝ W<br />

(1)<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

2<br />

2 ⎛n<br />

⎞ s<br />

x<br />

W<br />

+ ⎜ + nx⎟<br />

⋅<br />

⎝ n ⎠ W<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

ref x (1)<br />

ref<br />

Soll der relative Fehler in % angegeben werden, muß Δx auf die Gesamtstückzahl n x bezogen<br />

werden:<br />

t s<br />

Δx (in %)<br />

n 100 x = ⋅<br />

⋅<br />

x<br />

Die Ergebnisse der Berechnung der Zählgenauigkeit sind für bestimmte repräsentative Bedingungen<br />

berechnet und graphisch dargestellt worden (siehe Anhang Abbildung 9 bis 20).<br />

So kann man sich schnell einen Überblick über die Größenordnung des Zählfehlers verschaffen.<br />

Das Ergebnis ist immer auf der y-Achse aufgetragen. Es entspricht der Standardabweichung s x bezogen<br />

auf die Sollstückzahl n x. Es sind jeweils die Kurven für eine statistische Sicherheit von 99 %<br />

(gestrichelte Linie) und von 99,9 % (durchgezogene Linie) dargestellt.<br />

In zwei verschiedenen Darstellungsformen wurden als unabhängige Größen eingesetzt und auf der<br />

x-Achse der Diagramme dargestellt:<br />

• die Standardabweichung der Einzelgewichte bezogen auf den Mittelwert des Einzelteilgewichts<br />

sW<br />

(1)<br />

W(1)<br />

.<br />

(1)<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

2<br />

( 10)<br />

• die Referenzstückzahl n ref (von 0 bis 500 jeweils in der oberen Darstellung, von 0 bis 100 in<br />

der unteren)<br />

Die für die jeweilige Kurve als konstant angenommenen Größen und die entsprechenden Zahlenwerte<br />

sind im Diagramm angegeben. Die Kurven sind berechnet für n x = 10 000; bei kleineren<br />

Stückzahlen n x verschieben sich die Kurven nach oben, d. h. der Zählfehler wird größer (s.<br />

Abbildung 7 und Abbildung 8).<br />

Die Diagramme sind jeweils für W (1) = 1 Digit 3 , W (1) = 10 Digit und für W (1) = 100 Digit dargestellt.<br />

Das mittlere Gewicht der Einzelteile in Bezug zur Ablesbarkeit der Waage entscheidet<br />

darüber, welches Diagramm zur Bestimmung des Zählfehlers verwendet werden muß.<br />

Für die Standardabweichungen s Wref<br />

und s Wx (nach Gleichung 9 oder 10) wird in Abbildung 9<br />

und 15 mit dem Wert 1 Digit, in Abbildung 10 und 16 mit dem Wert 10 Digit und in Abbildung<br />

13 und 19 mit dem Wert 100 Digit gerechnet, d. h. es wird davon ausgegangen, daß die Auflö-<br />

3 1 Digit ist der kleinste ablesbare Ziffernschritt einer Digitalen Meßwertanzeige.<br />

14 BK - Okt. 1999


sung der verwendeten Waage bei der Referenzbestimmung und bei der Mengenwägung gleich<br />

sind.<br />

Bei den Diagrammen (11,14, 17 und 20) wird mit einer um den Faktor 10 höheren internen Auflösung<br />

der Waage bei der Referenzgewichtsbestimmung gerechnet, d. h. s geht mit 0,1 Digit<br />

Wref<br />

in die Rechnung ein. Die Standardabweichung des Mengengewichts s Wx geht weiterhin mit 1<br />

Digit in die Rechnung ein.<br />

Entsprechendes gilt für die weiteren Diagramme (12 und 18): hier wird mit einer um den Faktor<br />

100 höheren internen Auflösung bei der Referenzgewichtsbestimmung 4 gerechnet, d. h. s geht Wref<br />

mit 0,01 Digit in die Berechnung der Zählgenauigkeit ein, s Wx mit 1 Digit.<br />

Die Diagramme bieten für viele Anwendungsfälle des Zählens eine gute Orientierugshilfe. Um für<br />

jeden Einzelfall die Zählgenauigkeit berechnen zu können, gehört zu diesem <strong>Handbuch</strong> die EXCEL-<br />

Datei Z-GENAU. Nach der Eingabe von 10 Einzelteilgewichten, der Ablesbarkeit der Waage und<br />

der Sollstückzahl sowie der Referenzstückzahl wird der relative Zählfehler mit 95 %, 99 % und<br />

99,9 % statistischer Sicherheit angegeben. Außerdem wird die maximale Abweichung von der<br />

Sollstückzahl angegeben und entschieden, ob „stückgenaues“ Zählen unter den gewählten Bedingungen<br />

möglich ist oder nicht. Musterausdrucke sind im Anhang (S. 43) zu finden.<br />

Wenn der absolute Fehler beim Zählen nicht größer sein darf als 1 Stück, dann muß die folgende<br />

Bedingung erfüllt sein:<br />

Δx = t ⋅ sx < 0,5 . ( 11)<br />

4 Dasselbe gilt auch, wenn eine separate Referenzwaage mit einer Ablesbarkeit von 1/100 der Mengen-<br />

waage verwendet wird.<br />

15 BK - Okt. 1999


Referenzoptimierung<br />

Wie im vorangehenden Kapitel zur Berechnung des Zählfehlers deutlich wird (und aus den Diagrammen<br />

9 bis 14 im Anhang), kann mit größeren Referenzstückzahlen im allgemeinen die Zählgenauigkeit<br />

verbessert werden.<br />

Da es sehr mühsam ist eine große Anzahl meist kleiner Einzelteile abzuzählen und sich vor allen<br />

Dingen leicht ein (systematischer) Zählfehler ergeben kann, der das gesamte Zählergebnis verfälscht,<br />

gibt es bei allen sartorius-<strong>Waagen</strong> mit der Applikation Zählen die Möglichkeit der Referenzoptimierung.<br />

Dabei wird ausgehend von einer kleinen Referenzstückzahl die Referenzstückzahl schrittweise erhöht,<br />

bis die gewünschte Referenzstückzahl erreicht ist. Bestimmte Bedingungen müssen dabei beachtet<br />

werden, damit sichergestellt ist, daß bei der Bestimmung der Referenzstückzahl der Zählfehler<br />

auf jeden Fall kleiner als 1 Stück ( < ± 0,5) ist.<br />

n + 2 ≤ n ≤ 2⋅ n<br />

( 12)<br />

1ref 2ref 1ref<br />

Im ersten Schritt wird zum Beispiel mit n 1ref = 10 abgezählten Einzelteilen das Referenzgewicht<br />

W 1ref bestimmt. Daraus errechnet sich – nach dem Auflegen weitere 2 bis 20 Einzelteile – mit dem<br />

Gewicht W 2ref die Stückzahl n 2ref nach der Beziehung (3) auf S. 4:<br />

n W n1ref<br />

= ⋅ . ( 13)<br />

2ref 2ref<br />

W<br />

1ref<br />

Die <strong>Waagen</strong>-Software von sartorius läßt die Referenzoptimierung zu,<br />

• wenn die aktuelle Stückzahl weniger als doppelt so groß ist wie die ursprüngliche Teilezahl<br />

(n 2ref ≤ 2 ⋅ n 1ref) ist,<br />

• wenn die Abweichung von der nächsten ganzen Zahl von n 2ref < ± 0,3 ist,<br />

• und solange die Stückzahl n ref < 100 ist.<br />

Sind diese Bedingungen erfüllt, wird der Wert n1ref<br />

W1ref<br />

zur Berechnung der Sollstückzahl oder für<br />

den nächsten Schritt der Referenzoptimierung ersetzt durch n2ref<br />

W<br />

und es ergibt sich<br />

n W n<br />

n<br />

2ref<br />

2ref<br />

= ⋅ oder n W 3ref 3ref<br />

x = x ⋅ . ( 14)<br />

W W<br />

2ref<br />

2ref<br />

Zum besseren Verständnis soll ein Beispiel betrachtet und mit Hilfe des folgenden Diagramms erläutert<br />

werden; das Diagramm entspricht – abgesehen von der Stückzahl nx – dem Diagramm 16 auf<br />

S. 37. (Die Diagramme 15 bis 20 können entsprechend verwendet werden.)<br />

• der Zählfehler soll maximal 0,5 % betragen,<br />

• die Gewichtsschwankung der betrachteten Teile beträgt sW1<br />

= 1 % entsprechend einer Stan-<br />

W(1)<br />

dardabweichung von sW1 = 0,012 g<br />

• ein Digit der Waage entspricht 0,1 g<br />

• das mittlere Einzelteilgewicht ist W (1) = 1,2 g entsprechend ∼ 10 Digit<br />

2ref<br />

16 BK - Okt. 1999


Da der vorgegebene Zählfehler nicht mehr als 0,5 % betragen darf, ergibt sich aus der Kurve (mit<br />

99,9 % statistischer Sicherheit) eine Referenzstückzahl von mindestens 80.<br />

Bei der Referenzoptimierung wird im ersten Schritt eine Referenzstückzahl von 10 gewählt. Dabei<br />

liegt der Zählfehler bei ∼ 3 %, d. h. bei 0,3 bezogen auf 10 Stück. Stückgenaues Zählen ist gewährleistet,<br />

also kann die Anzahl der Referenzteile um 10 erhöht werden.<br />

Bei einer Referenzstückzahl von 20 liegt der Zählfehler unter den gegebenen Bedingungen bei<br />

∼ 1,5 %, d. h. bei 0,3 bezogen auf 20 Stück. Wieder ist stückgenaues Zöhlen sicher gestellt.<br />

Erhöht man im nächsten Schritt also die Stückzahl auf 40 Teile, so beträgt der Zählfehler noch<br />

∼ 0,9 %, d. h. maximal 0,36 bezogen auf 40 Stück. Immer noch ist der Zählfehler kleiner als 1<br />

Stück oder < ± 0,5. Bei der nächsten Verdoppelung der Stückzahl erreicht man schon die Referenzstückzahl<br />

von 80 und damit kann der eigentliche Zählvorgang mit der gewünschten Zählgenauigkeit<br />

gestartet werden.<br />

Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

3.5%<br />

3.0%<br />

2.5%<br />

2.0%<br />

1.5%<br />

1.0%<br />

0.5%<br />

0.0%<br />

Abbildung 4: Erläuterung zur Referenzoptimierung<br />

W (1) = 10 digit - n x = 1 000<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

nref<br />

sW1/W(1)=1,0%<br />

17 BK - Okt. 1999


Auswahl der „richtigen“ Zählwaage<br />

Es gelten die allgemeinen Regeln zur Auswahl einer Waage. Berücksichtigt werden müssen vor<br />

allem<br />

• die voraussichtliche Maximallast oder das Mengengewicht, mit der die Waage belastet werden<br />

soll<br />

(Eventuell kann das Mengengewicht aufgeteilt werden in Teilmengen, die im Summenspeicher<br />

aufaddiert werden.)<br />

• die Ablesbarkeit, die durch die gewünschte Genauigkeit des Zählergebnis bestimmt wird. Diese<br />

wiederum hängt ab<br />

− von der absoluten Größe des Referenzgewichts,<br />

− von der Genauigkeit, mit der das (mittlere) Einzelteilgewicht abgelesen werden kann und<br />

− von der Genauigkeit, mit der das Referenzgewicht abgelesen werden kann<br />

Allgemein gilt: Eine waagenintern höhere Auflösung des Wägebereichs für die Referenzbestimmung<br />

– oder die Nutzung einer Referenzwaage mit höherer Auflösung als der der Mengenwaage<br />

– verbessert wesentlich die Zählgenauigkeit und vermindert außerdem die erforderliche<br />

Referenzstückzahl.<br />

Im folgenden sind vier Tabellen (s. Tabelle 2 bis 5) zusammengestellt, die die Auswahl einer passenden<br />

Waage erleichtern sollen. Alle Zahlen sind für eine statistische Sicherheit von 99,9 % berechnet.<br />

Bestimmung der geeigneten Ablesbarkeit einer Waage<br />

Als erstes muß entschieden werden, mit welcher Genauigkeit das Zählergebnis bestimmt werden<br />

soll – danach richtet sich, welche der Tabellen (Zählfehler < 1 %, < 0,5 %, < 0,1 % oder<br />

< 0,05 %) maßgeblich ist.<br />

Als nächster Parameter muß die relative Standardabweichung (<br />

s<br />

W (1)<br />

) der zu zählenden Teile<br />

bekannt sein – für vier verschiedene Werte (5 %, 1 %, 0,5 % und 0,1) sind Zahlenbeispiele den<br />

Tabellen zu entnehmen.<br />

Die Einzelteilgewichte sind in Digit angegeben, d. h. hier ist unmittelbar der Bezug zur Ablesbarkeit<br />

der Waage hergestellt. Bei Verwendung von Referenzwaagen oder <strong>Waagen</strong> mit höherer internen<br />

Auflösung bei der Referenzbestimmung sind die Zeilen mit � (10-fach höhere interne Auflösung)<br />

bzw. �� (100-fach höhere interne Auflösung) zu verwenden.<br />

Eine Ablesbarkeit von 100 Digit bezogen auf das mittlere Einzelteilgewicht mit 100-fach höherer<br />

interner Auflösung anstelle von nur 10-fach höherer Auflösung zur Referenzgewichtsbestimmung<br />

ergibt keinen praktischen Vorteil mehr.<br />

Die letzte Spalte der Tabellen gibt an, bei welcher Referenzstückzahl die entsprechenden Zählfehler<br />

erreicht bzw. unterschritten werden. Bei errechneten Referenzstückzahlen von > 500 ist die Erzielung<br />

des vorgegebenen Zählfehlers als „nicht möglich“ angegeben. Die kleinste Angabe der<br />

Referenzstückzahl beträgt 10, auch wenn der Fehler z. B. in Tabelle 1 unten bei einer Standardabweichung<br />

der Einzelteile von 0,1 % deutlich kleiner als 1 % ist und kleinere Referenzstückzahlen<br />

als 10 errechnet werden.<br />

18 BK - Okt. 1999


Beispiel:<br />

Der gewünschte Zählfehler soll ≤ 0,5 % sein – es muß also Tabelle 3 gewählt werden.<br />

Das mittlere Gewicht der Einzelteile beträgt 1,3 g; es wurde aus den Werten von 10 Teilen, wie<br />

im Abschnitt Grundlagen der Statistik S. 5 beschrieben, berechnet. (Zur Probennahme siehe auch<br />

Kapitel „Entnahme der Referenzteile“ S. 24.)<br />

Die Standardabweichung des Einzelteilgewichts beträgt 0,0125 g, damit ist die relative Standar-<br />

s 0,0125g<br />

dabweichung: = = 0,0096 = 0,96% ≈1%<br />

W 1,3g<br />

(1)<br />

In Tabelle 3 ist also der zweite Absatz von oben maßgeblich: Mit den Teilen des Beispiels läßt sich<br />

ein Zählfehler < 0,5 % bei einer Ablesbarkeit der Waage von 1 g (Einzelteilgewicht<br />

=1,3 g ≈ 1 Digit) nur dann erreichen, wenn bei der Referenzgewichtsbestimmung eine höhere<br />

Auflösung als bei der Mengengewichtsbestimmung verwendet wird. Bei Ablesbarkeiten von<br />

0,1 g oder 0,01 g (Einzelteilgewicht =1,3 g ≈ 10 Digit bzw. ≈ 100 Digit) ist – mit der in Spalte<br />

drei angegebenen Referenzstückzahl – der gewünschte Zählfehler unter verschiedenen Bedingungen<br />

zu erreichen:<br />

• Bei einer Ablesbarkeit der Waage von 1 g und 10-fach bzw. 100-fach höherer Auflösung für<br />

die Referenzgewichtsbestimmung kann der geforderte maximale Zählfehler bei Referenzstückzahlen<br />

von 92 bzw.45 unterschritten werden.<br />

• Bei einer Ablesbarkeit der Waage von 0,1 g und derselben Auflösung für die Referenz- und<br />

die Mengengewichtsbestimmung sind ebenfalls mindestens 92 Referenzteile erforderlich, bei einer<br />

10-fach höheren internen Auflösung sind mindestens 45 Referenzteile erforderlich. 44 Referenzteile<br />

reichen bei einer 100-fach höheren internen Auflösung aus um den gewählten Zählfehler<br />

von 0,5 % zu unterschreiten.<br />

• Mit Referenzstückzahlen von mindestens 45 bzw. 44 kann gearbeitet werden bei Ablesbarkeiten<br />

von 0,01 g und Referenzauflösung = Mengenauflösung bzw. 10- oder 100-fach höherer<br />

Referenzauflösung. Bei den Teilen des Beispiels sind hier die Bedingungen erreicht, bei denen<br />

auch eine höher auflösende <strong>Waagen</strong> kein „besseres“ Zählergebnis mehr ergibt.<br />

In allen Fällen ist n ref so hoch, daß die Funktion der automatischen Referenzoptimierung benutzt<br />

werden sollte. Dadurch erreicht man schnell – in drei oder vier Schritten – die erforderliche Referenzstückzahl.<br />

Dabei kann ein systematischer Zählfehler, der das gesamte Zählergebnis unbrauchbar<br />

macht, beim Abzählen der Referenzteile weitgehend ausgeschlossen werden.<br />

19 BK - Okt. 1999


Zählfehler < 1 %<br />

bei einer stat. Sicherheit von 99,9%<br />

relative Mindest-<br />

Standardabw. Einzelgewicht referenzder<br />

zu zählenden Teile W(1) stückzahl<br />

s/W(1) in Digit nref<br />

1 500<br />

1 � 285<br />

1 �� 280<br />

10 283<br />

5% 10 � 280<br />

10 �� 280<br />

100 280<br />

100 � 280<br />

100 �� 280<br />

1 336<br />

1 � 39<br />

1 �� 12<br />

10 40<br />

1% 10 � 12<br />

10 �� 11<br />

100 12<br />

100 � 11<br />

100 �� 11<br />

1 332<br />

1 � 35<br />

1 �� 10<br />

10 35<br />

0,5% 10 � 10<br />

10 �� 10<br />

100 10<br />

100 � 10<br />

100 �� 10<br />

1 330<br />

1 � 33<br />

1 �� 10<br />

10 33<br />

0,1% 10 � 10<br />

10 �� 10<br />

100 10<br />

100 � 10<br />

100 �� 10<br />

�: 10-fache interne Auflösung<br />

��: 100-fache interne Auflösung<br />

Tabelle 2: Auswahl einer geeigneten Waage bei einem akzeptierten Zählfehler von maximal 1 % für<br />

verschiedene relative Standardabweichungen der Einzelteile.<br />

(Berechnungsgrundlage sind 10 000 Stück, d. h. bei niedrigen Stückzahlen von zum Beispiel 100<br />

Teilen kann der Fehler bis zu ∼ 0,5 % größer sein als oben angegeben, s. auch Bilder 7 und 8.)<br />

Ein Zählfehler von ± 1,0 % entspricht stückgenauem Zählen bei einer Gesamtmenge von 50 Teilen.<br />

Bei 1000 Teilen kann die Abweichung vom Sollwert bis zu ± 10 Stück betragen.<br />

20 BK - Okt. 1999


Zählfehler < 0,5 %<br />

bei einer stat. Sicherheit von 99,9%<br />

relative Mindest-<br />

Standardabw. Einzelgewicht referenzder<br />

zu zählenden Teile W(1) stückzahl<br />

s/W(1) in Digit nref<br />

unabhängig von<br />

5% der Auswahl der nicht möglich<br />

Waage<br />

1 nicht möglich<br />

1 � 92<br />

1 �� 45<br />

10 92<br />

1% 10 � 45<br />

10 �� 44<br />

100 45<br />

100 � 44<br />

100 �� 44<br />

1 nicht möglich<br />

1 � 72<br />

1 �� 15<br />

10 72<br />

0,5% 10 � 14<br />

10 �� 11<br />

100 14<br />

100 � 11<br />

100 �� 11<br />

1 nicht möglich<br />

1 � 67<br />

1 �� 10<br />

10 67<br />

0,1% 10 � 10<br />

10 �� 10<br />

100 10<br />

100 � 10<br />

100 �� 10<br />

�: 10-fache interne Auflösung<br />

��: 100-fache interne Auflösung<br />

Tabelle 3: Auswahl einer geeigneten Waage bei einem akzeptierten Zählfehler von maximal 0,5 % für<br />

verschiedene relative Standardabweichungen der Einzelteile.<br />

(Berechnungsgrundlage sind 10 000 Stück, d. h. bei niedrigen Stückzahlen von zum Beispiel 100<br />

Teilen kann der Fehler bis zu ∼ 0,5 % größer sein als oben angegeben, s. auch Bilder 7 und 8.)<br />

Ein Zählfehler von ± 0,5 % entspricht stückgenauem Zählen bei einer Gesamtmenge von 100 Teilen.<br />

Bei 1000 Teilen kann die Abweichung vom Sollwert bis zu ± 5 Stück betragen.<br />

21 BK - Okt. 1999


Zählfehler < 0,1 %<br />

bei einer stat. Sicherheit von 99,9%<br />

relative Mindest-<br />

Standardabw. Einzelgewicht referenzder<br />

zu zählenden Teile W(1) stückzahl<br />

s/W(1) in Digit nref<br />

unabhängig von<br />

5% der Auswahl der nicht möglich<br />

Waage<br />

unabhängig von<br />

1% der Auswahl der nicht möglich<br />

Waage<br />

1 nicht möglich<br />

1 � nicht möglich<br />

1 �� 320<br />

10 nicht möglich<br />

10 � 283<br />

0,5% 10 �� 279<br />

100 283<br />

100 � 279<br />

100 �� 279<br />

1 nicht möglich<br />

1 � 355<br />

1 �� 42<br />

10 336<br />

10 � 39<br />

0,1% 10 �� 12<br />

100 39<br />

100 � 12<br />

100 �� 11<br />

�: 10-fache interne Auflösung<br />

��: 100-fache interne Auflösung<br />

Tabelle 4: Auswahl einer geeigneten Waage bei einem akzeptierten Zählfehler von maximal 0,1 % für<br />

verschiedene relative Standardabweichungen der Einzelteile.<br />

(Berechnungsgrundlage sind 10 000 Stück, d. h. bei niedrigen Stückzahlen von zum Beispiel 100<br />

Teilen kann der Fehler bis zu ∼ 0,5 % größer sein als oben angegeben, s. auch Bilder 7 und 8.)<br />

Ein Zählfehler von ± 0,1 % entspricht stückgenauem Zählen bei einer Gesamtmenge von 500 Teilen.<br />

Bei 1000 Teilen kann die Abweichung vom Sollwert bis zu ± 1 Stück betragen.<br />

22 BK - Okt. 1999


Zählfehler < 0,05 %<br />

bei einer stat. Sicherheit von 99,9%<br />

relative Mindest-<br />

Standardabw. Einzelgewicht referenzder<br />

zu zählenden Teile W(1) stückzahl<br />

s/W(1) in Digit nref<br />

unabhängig von<br />

5% der Auswahl der nicht möglich<br />

Waage<br />

unabhängig von<br />

1% der Auswahl der nicht möglich<br />

Waage<br />

unabhängig von<br />

0,5% der Auswahl der nicht möglich<br />

Waage<br />

1 nicht möglich<br />

1 � nicht möglich<br />

0,1% 1 �� 135<br />

10 nicht möglich<br />

10 � 92<br />

10 �� 45<br />

100 92<br />

100 � 45<br />

100 �� 44<br />

�: 10-fache interne Auflösung<br />

��: 100-fache interne Auflösung<br />

Tabelle 5: Auswahl einer geeigneten Waage bei einem akzeptierten Zählfehler von maximal 0,05 %<br />

für verschiedene relative Standardabweichungen der Einzelteile<br />

(Berechnungsgrundlage sind 10 000 Stück, d. h. bei niedrigen Stückzahlen von zum Beispiel 100<br />

Teilen kann der Fehler bis zu ∼ 0,5 % größer sein als oben angegeben, s. auch Bilder 7 und 8.)<br />

Ein Zählfehler von ± 0,05 % entspricht stückgenauem Zählen bei einer Gesamtmenge von 1000<br />

Teilen.<br />

23 BK - Okt. 1999


Entnahme der Referenzteile<br />

Beim Zählen durch Wägen wird aus der Anzahl der Referenzteile und dem Referenzgewicht der<br />

Faktor berechnet, mit dessen Hilfe aus dem Mengengewicht auf die Stückzahl geschlossen werden<br />

kann (siehe Gleichung 3).<br />

Dabei stellen die Referenzteile nur einen kleinen Anteil der Gesamtmenge der zu zählenden Teile<br />

dar. Man geht grundsätzlich davon aus, daß die Eigenschaften dieser kleinen Teilmenge den Eigenschaften<br />

der Gesamtmenge entsprechen, daß sie ein „repräsentatives Bild der Gesamtheit“<br />

darstellen. Nur dann ist die Anwendung der statistischen Formeln, die das Vorliegen einer Gauß-<br />

Normalverteilung voraussetzen, erlaubt. Von entscheidender Bedeutung für die Verwertbarkeit des<br />

Zählergebnis ist eine entsprechende Vorgehensweise bei der Probenahme.<br />

Im Kapitel „Berechnung des Zählfehlers“ (s. S. 11 ff) ist ausführlich der zufällige oder statistische<br />

Fehler der Stückzahlbestimmung behandelt worden. Der Fehler bei der Probenahme der Referenzteile<br />

als systematischer Fehler kann allerdings leicht wesentlich größer werden als der statistische<br />

Fehler. Das bedeutet, daß die Auswahl und das Abzählen der Referenzteile entsprechend<br />

sorgfältig vorgenommen werden muß.<br />

Rein theoretisch muß jedes einzelne Teil aus der Gesamtmenge dieselbe Wahrscheinlichkeit besitzen,<br />

in die Referenzprobe mit aufgenommen zu werden.<br />

In der Praxis bedeutet das, daß man aus einem großen Behälter an z. B. 10 verschiedenen Stellen<br />

(oben, unten, vorne, … ) mehrere Einzelteile entnimmt, diese untereinander wieder gut mischt, die<br />

Mischung zuerst halbiert, dann viertelt und achtelt und schließlich aus jeder Teilmenge reihum ein<br />

Teil für die Referenzprobe entnimmt. Oder man entnimmt während der Produktion von Kleinteilen in<br />

regelmäßigen Zeitabständen kleine Probemengen, die gemischt und anschließend aufgeteilt werden,<br />

um aus jeder Teilmenge Stücke für die Referenzgewichtsbestimmung herauszunehmen.<br />

Zu Schwierigkeiten kann es kommen, wenn z. B. Kleinteile an zwei Maschinen produziert werden<br />

und die Teile der Maschine 1 einen geringfügig anderern Mittelwert als die der Maschine 2 aufweisen.<br />

Diese Bedingungen werden in den Abbildungen 5 und 6 verdeutlicht.<br />

Man kann in diesem Fall entweder<br />

• nur Teile der Maschine 1 oder nur Teile der Maschine 2 zählen und kann dabei von einer geringeren<br />

Einzelteilstreuung ausgehen und entsprechend einer größeren Genauigkeit des Zählergebnis<br />

• oder man mischt die Teile von Maschine 1 und 2 in einem definierten Verhältnis, sowohl für die<br />

Probenahme bei der Referenzgewichtsbestimmung als auch beim Zählen, muß dann aber mit<br />

einer größeren Einzelteilstreuung und entsprechend einem größeren Zählfehler rechnen.<br />

Daß die Gesamtverteilung immer breiter wird, je weiter die Mittelwerte der einzelnen Verteilungen<br />

auseinanderliegen, wird aus dem Diagramm (Diagramm 5) deutlich. Damit wird auch die Standardabweichung<br />

bzw. die Streuung immer größer. Wie man in der Praxis unter solchen Bedingungen<br />

arbeitet, wird wesentlich vom akzeptablen Zählfehler abhängen. Wenn die Mittelwerte<br />

der einzelnen Verteilungen zu weit auseinanderliegen, ergibt die Summenverteilung (s. Bild 6) keine<br />

Gauß-Verteilung mehr und die Basis für die Anwendung der hier verwendeten statistischen Berechnungen<br />

ist nicht mehr gegeben! Das heißt, unter solchen Bedingungen dürfen die an den unterschiedlichen<br />

Maschinen produzierten Teile nicht gemeinsam gezählt werden.<br />

24 BK - Okt. 1999


n<br />

x 1<br />

x ( 1+2)<br />

Abbildung 5: Häufigkeitsverteilungen der von Maschine 1 produzierten Teile mit dem Mittelwert x 1<br />

und der von Maschine 2 produzierten Teile mit dem Mittelwert x 2 ; Häufigkeitsverteilung bei Zusam-<br />

menfassung der Teile von Maschine 1 und 2 mit dem Mittelwert x (1+ 2)<br />

n<br />

x 1<br />

Abbildung 6: Häufigkeitsverteilungen der von Maschine 1 produzierten Teile mit dem Mittelwert x 1<br />

und der von Maschine 2 produzierten Teile mit dem Mittelwert x 2 ; bei Zusammenfassung der Teile<br />

von Maschine 1 und 2 ergibt sich keine „Glockenkurve“ mehr, d. h. die Teile erfüllen nicht mehr die<br />

Grundvoraussetzung für die Anwendbarkeit der statistischen Berechnungen.<br />

x 2<br />

x 2<br />

25 BK - Okt. 1999


Anhang<br />

26 BK - Okt. 1999


t-Faktor oder Student-Faktor zur Berechnung der Streubereiche<br />

Zur Berechnung des Streubereichs Δx = t ⋅ s mit einer bestimmten statistischen Sicherheit benötigt<br />

man die t-Faktoren.<br />

t-Faktor<br />

statistische Sicherheit 95 % 99 % 99,9 %<br />

n = 6 2,57 4,03 6,86<br />

n = 10 2,26 3,25 4,781<br />

n = 20 2,09 2,86 3,883<br />

n = 50 2,009 2,678 3,469<br />

n= 100 1,984 2,626 3,390<br />

n = ∞ 1,960 2,576 3,291<br />

27 BK - Okt. 1999


Diagramme zur Bestimmung der Zählgenauigkeit<br />

Erläterungen zu den zu den folgenden Diagrammen finden sich im Kapitel (S.14 ff)<br />

Zählfehler für 99,9% statistische Sicherheit<br />

5,00%<br />

4,00%<br />

3,00%<br />

2,00%<br />

1,00%<br />

Abbildung 7: Relativer Zählfehler in Abhängigkeit von der relativen Standardabweichung der Einzelteile<br />

für verschiedene Sollstückzahlen nx<br />

Das Diagramm zeigt, daß je kleiner die zu zählende Gesamtmenge ist, desto größer wird der relative<br />

Zählfehler. Zum Beispiel ist bei einer relativen Standardabweichung von 3,0 % und einer Referenzstückzahl<br />

von 10 der Zählfehler gleich<br />

• 3,1 % bei 10 000 Stück<br />

• 3,2 % bei 1 000 Stück<br />

• und 3,3 % bei 100 Stück.<br />

Bei einer relativen Standardabweichung von 3 % und einer Referenzstückzahl von 100 ist der<br />

Zählfehler entsprechend<br />

• 1,0 % bei 10 000 Stück<br />

• 1,1 % bei 1 000 Stück<br />

• und 1,4 % bei 100 Stück.<br />

W(1) = 10 digit, 10-fache Referenzauflösung<br />

nx = 100 bis nx = 10000<br />

0,00%<br />

0,0% 1,0% 2,0% 3,0% 4,0% 5,0%<br />

sW(1)/W(1)<br />

n ref=10<br />

n ref=100<br />

100<br />

500<br />

1000<br />

10000<br />

100<br />

500<br />

1000<br />

10000<br />

28 BK - Okt. 1999


Zählfehler für 99,9% statistische Sicherheit<br />

5,00%<br />

4,00%<br />

3,00%<br />

2,00%<br />

1,00%<br />

W(1) = 10 digit, 10-fache Referenzauflösung<br />

nx = 100 bis nx = 10000<br />

s W1/W (1) = 0,1 %<br />

0,00%<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

nref<br />

Abbildung 8: Relativer Zählfehler in Abhängigkeit von der Referenzstückzahl für verschiedene Sollstückzahlen<br />

nx<br />

Das Diagramm zeigt, daß je kleiner die zu zählende Gesamtmenge ist, desto größer wird der relative<br />

Zählfehler. Zum Beispiel ist bei einer Referenzstückzahl von 80 und einer relativen Standardabweichung<br />

von 1,0 % und der Zählfehler gleich<br />

• 0,37 % bei 10 000 Stück (entsprechend ± 37 Stück)<br />

• 0,38 % bei 1 000 Stück (entsprechend ± 4 Stück)<br />

• und 0,59 % bei 100 Stück (entsprechend ± 1 Stück).<br />

s W1/W (1) = 5,0 %<br />

s W1/W (1) = 1,0 %<br />

Bei einer Referenzstückzahl von 80 und einer relativen Standardabweichung von 0,1 % ist der<br />

Zählfehler entsprechend<br />

• 0,10 % bei 10 000 Stück (entsprechend ± 10 Stück)<br />

• 0,10 % bei 1 000 Stück (entsprechend ± 1 Stück)<br />

• und 0,34 % bei 100 Stück, das entspricht ± 0,3 Stück und bedeutet, daß unter diesen Bedingungen<br />

100<br />

1000<br />

10000<br />

100<br />

1000<br />

10000<br />

100<br />

1000<br />

10000<br />

29 BK - Okt. 1999


Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

10,0%<br />

8,0%<br />

6,0%<br />

4,0%<br />

2,0%<br />

W(1) = 1 digit - nx = 10 000<br />

0,0%<br />

0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8%<br />

sW(1)/W(1)<br />

Abbildung 9: Relativer Zählfehler in Abhängigkeit von der Einzelteilstreung für verschiedene Referenzstückzahlen<br />

und ein mittleres Einzelteilgewicht von 1 Digit<br />

Referenzauflösung = Mengenauflösung.<br />

Bei bekannter relativer Standardabweichung der Einzelteile s<br />

W(1)<br />

W<br />

(1)<br />

nref=50<br />

nref=100<br />

nref=500<br />

in % kann für Referenzstückzah-<br />

len von 50, 100 oder 500 Stück der erreichbare Zählfehler auf der y-Achse abgelesen werden.<br />

30 BK - Okt. 1999


Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

10.0%<br />

8.0%<br />

6.0%<br />

4.0%<br />

2.0%<br />

W(1) = 10 digit - nx = 10 000<br />

0.0%<br />

0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8%<br />

sW(1)/W(1)<br />

nref=10<br />

nref=50<br />

nref=100<br />

nref=500<br />

Abbildung 10: Relativer Zählfehler in Abhängigkeit von der Einzelteilstreung für verschiedene Referenzstückzahlen<br />

und ein mittleres Einzelteilgewicht von 10 Digit<br />

Referenzauflösung = Mengenauflösung.<br />

Bei bekannter relativer Standardabweichung der Einzelteile s<br />

W(1)<br />

W<br />

(1)<br />

in % kann für Referenzstückzah-<br />

len von 10, 50, 100 oder 500 Stück der erreichbare Zählfehler auf der y-Achse abgelesen werden.<br />

31 BK - Okt. 1999


Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

10.0%<br />

8.0%<br />

6.0%<br />

4.0%<br />

2.0%<br />

W(1) = 10 digit - nx = 10 000<br />

10-fache Referenzauflösung<br />

0.0%<br />

0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8%<br />

sW(1)/W(1)<br />

Abbildung 11: Relativer Zählfehler in Abhängigkeit von der Einzelteilstreung für verschiedene Referenzstückzahlen<br />

und ein mittleres Einzelteilgewicht von 10 Digit<br />

Referenzauflösung = 10 ⋅ Mengenauflösung.<br />

Bei bekannter relativer Standardabweichung der Einzelteile s<br />

W(1)<br />

W<br />

(1)<br />

nref=10<br />

nref=50<br />

nref=100<br />

nref=500<br />

in % kann für Referenzstückzah-<br />

len von 10, 50, 100 oder 500 Stück der erreichbare Zählfehler auf der y-Achse abgelesen werden.<br />

Der Vorteil der höheren Referenzauflösung macht sich insbesondere bei niedrigen Werten der Einzelteilstreuung<br />

bemerkbar! Bei großer Einzelteilstreuung ist die Zählgenauigkeit durch diese<br />

„Ungleichmäßigkeit der Teile“ begrenzt.<br />

32 BK - Okt. 1999


Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

10.0%<br />

8.0%<br />

6.0%<br />

4.0%<br />

2.0%<br />

0.0%<br />

100-fache Referenzauflösung<br />

W(1) = 10 digit - nx = 10 000<br />

0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8%<br />

sW(1)/W(1)<br />

Abbildung 12: Relativer Zählfehler in Abhängigkeit von der Einzelteilstreung für verschiedene Referenzstückzahlen<br />

und ein mittleres Einzelteilgewicht von 10 Digit<br />

Referenzauflösung = 100 ⋅ Mengenauflösung.<br />

Bei bekannter relativer Standardabweichung der Einzelteile s<br />

W(1)<br />

W<br />

(1)<br />

nref=10<br />

nref=50<br />

nref=100<br />

nref=500<br />

in % kann für Referenzstückzah-<br />

len von 10, 50, 100 oder 500 Stück der erreichbare Zählfehler auf der y-Achse abgelesen werden.<br />

Der Vorteil der hohen Referenzauflösung macht sich insbesondere bei niedrigen Werten der Einzelteilstreuung<br />

bemerkbar, s. vorhergehendes Diagramm. Bei großer Einzelteilstreuung ist die Zählgenauigkeit<br />

durch die Gewichtstreuung der Einzelteile eingeschränkt.<br />

33 BK - Okt. 1999


Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

10.0%<br />

8.0%<br />

6.0%<br />

4.0%<br />

2.0%<br />

0.0%<br />

W(1) = 100 digit - nx = 10 000<br />

0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8%<br />

sW(1)/W(1)<br />

Abbildung 13: Relativer Zählfehler in Abhängigkeit von der Einzelteilstreung für verschiedene Referenzstückzahlen<br />

und ein mittleres Einzelteilgewicht von 100 Digit<br />

Referenzauflösung = Mengenauflösung.<br />

Bei bekannter relativer Standardabweichung der Einzelteile s<br />

W(1)<br />

W<br />

(1)<br />

nref=10<br />

n ref=50<br />

nref=100<br />

nref=500<br />

in % kann für Referenzstückzah-<br />

len von 10, 50, 100 oder 500 Stück der erreichbare Zählfehler auf der y-Achse abgelesen werden.<br />

Die Ergebnisse entsprechen denen, die man auch bei Verwendung einer Waage mit einer<br />

Ablesbarkeit entsprechend 10 Digit des Einzelteilgewichts bei 10-fach höherer Referenzauflösung<br />

erreicht.<br />

34 BK - Okt. 1999


Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

10.0%<br />

8.0%<br />

6.0%<br />

4.0%<br />

2.0%<br />

0.0%<br />

W(1) = 100 digit - nx = 10 000<br />

10-fache Referenzauflösung<br />

0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8%<br />

sW(1)/W(1)<br />

nref=10<br />

nref=50<br />

nref=100<br />

nref=500<br />

Abbildung 14: Relativer Zählfehler in Abhängigkeit von der Einzelteilstreung für verschiedene Referenzstückzahlen<br />

und ein mittleres Einzelteilgewicht von 100 Digit<br />

Referenzauflösung = 10 ⋅ Mengenauflösung.<br />

Bei bekannter relativer Standardabweichung der Einzelteile s<br />

W(1)<br />

W<br />

(1)<br />

in % kann für Referenzstückzah-<br />

len von 10, 50, 100 oder 500 Stück der erreichbare Zählfehler auf der y-Achse abgelesen werden.<br />

Der Vorteil der höheren Referenzauflösung macht sich (s. vorhergehende Abbildung) insbesondere<br />

bei niedrigen Werten der Einzelteilstreuung bemerkbar! Bei großer Einzelteilstreuung ist die Zählgenauigkeit<br />

durch die Streuung des mittleren Gewichts der Einzelteile begrenzt.<br />

35 BK - Okt. 1999


Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

3.0%<br />

2.0%<br />

1.0%<br />

0.0%<br />

10.0%<br />

8.0%<br />

6.0%<br />

4.0%<br />

2.0%<br />

0.0%<br />

W(1) = 1 digit – nx = 10 000<br />

sW1/W(1)=1%<br />

sW1/W(1)=5%<br />

sW1/W(1)=0,1%<br />

0 100 200 300 400 500<br />

nref<br />

W(1) = 1 digit - nx = 10 000<br />

sW1/W(1)=1%<br />

sW1/W(1)=5%<br />

sW1/W(1)=0,1%<br />

0 20 40 60 80 100<br />

nref<br />

Abbildung 15: Relativer Zählfehler in Abhängigkeit von der Referenzstückzahl für drei verschiedene<br />

Werte der Einzelteilstreuung und ein mittleres Einzelteilgewicht von 1 Digit<br />

36 BK - Okt. 1999


Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

3.0%<br />

2.0%<br />

1.0%<br />

0.0%<br />

5,0%<br />

4,0%<br />

3,0%<br />

2,0%<br />

1,0%<br />

0,0%<br />

W(1) = 10 digit - nx = 10 000<br />

sW1/W(1)=1%<br />

sW1/W(1)=5%<br />

sW1/W(1)=0,1%<br />

0 100 200 300 400 500<br />

nref<br />

W(1) = 10 digit - nx = 10 000<br />

sW1/W(1)=0,1%<br />

sW1/W(1)=1%<br />

s W1/W (1)=5%<br />

0 20 40 60 80 100<br />

nref<br />

Abbildung 16: Relativer Zählfehler in Abhängigkeit von der Referenzstückzahl für drei verschiedene<br />

Werte der Einzelteilstreuung und ein mittleres Einzelteilgewicht von 10 Digit<br />

37 BK - Okt. 1999


Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

3.0%<br />

2.0%<br />

1.0%<br />

0.0%<br />

2.0%<br />

1.5%<br />

1.0%<br />

0.5%<br />

0.0%<br />

W(1) = 10 digit - nx = 10 000<br />

sW1/W(1)=1%<br />

10-fache Referenzauflösung<br />

sW1/W(1)=5%<br />

sW1/W(1)=0,1%<br />

0 100 200 300 400 500<br />

nref<br />

W(1) = 10 digit - nx = 10 000<br />

sW1/W(1)=5%<br />

10-fache Referenzauflösung<br />

sW1/W(1)=0,1%<br />

sW1/W(1)=1%<br />

0 20 40 60 80 100<br />

nref<br />

Abbildung 17: Relativer Zählfehler in Abhängigkeit von der Referenzstückzahl für drei verschiedene<br />

Werte der Einzelteilstreuung und ein mittleres Einzelteilgewicht von 10 Digit<br />

38 BK - Okt. 1999


Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

3.0%<br />

2.0%<br />

1.0%<br />

0.0%<br />

1,0%<br />

0,8%<br />

0,6%<br />

0,4%<br />

0,2%<br />

0,0%<br />

W(1) = 10 digit - nx = 10 000<br />

sW1/W(1)=1%<br />

100-fache Referenzauflösung<br />

sW1/W(1)=5%<br />

sW1/W(1)=0,1%<br />

0 100 200 300 400 500<br />

nref<br />

W(1) = 10 digit - nx = 10 000<br />

100-fache Referenzauflösung<br />

sW1/W(1)=0,1%<br />

sW1/W(1)=1%<br />

0 20 40 60 80 100<br />

nref<br />

Abbildung 18: Relativer Zählfehler in Abhängigkeit von der Referenzstückzahl für drei verschiedene<br />

Werte der Einzelteilstreuung und ein mittleres Einzelteilgewicht von 10 Digit<br />

39 BK - Okt. 1999


Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

3.0%<br />

2.0%<br />

1.0%<br />

0.0%<br />

1.5%<br />

1.0%<br />

0.5%<br />

0.0%<br />

W(1) = 100 digit – nx = 10 000<br />

sW1/W(1)=1%<br />

sW1/W(1)=5%<br />

sW1/W(1)=0,1%<br />

0 100 200 300 400 500<br />

nref<br />

W(1) = 100 digit - nx = 10 000<br />

sW1/W(1)=1%<br />

sW1/W(1)=0,1%<br />

sW1/W(1)=5%<br />

0 20 40 60 80 100<br />

nref<br />

Abbildung 19: Relativer Zählfehler in Abhängigkeit von der Referenzstückzahl für drei verschiedene<br />

Werte der Einzelteilstreuung und ein mittleres Einzelteilgewicht von 100 Digit<br />

40 BK - Okt. 1999


Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

Zählfehler für 99% ( - - ) bzw. 99,9% statistische Sicherheit<br />

3,0%<br />

2,0%<br />

1,0%<br />

0,0%<br />

1.0%<br />

0.8%<br />

0.6%<br />

0.4%<br />

0.2%<br />

0.0%<br />

W(1) = 100 digit - nx = 10 000<br />

sW1/W(1)=1%<br />

10-fache Referenzauflösung<br />

sW1/W(1)=5%<br />

sW1/W(1)=0,1%<br />

0 100 200 300 400 500<br />

nref<br />

W(1) = 100 digit - nx = 10 000<br />

10-fache Referenzauflösung<br />

sW1/W(1)=0,1%<br />

sW1/W(1)=1%<br />

0 20 40 60 80 100<br />

nref<br />

Abbildung 20: Relativer Zählfehler in Abhängigkeit von der Referenzstückzahl für drei verschiedene<br />

Werte der Einzelteilstreuung und ein mittleres Einzelteilgewicht von 100 Digit<br />

41 BK - Okt. 1999


Berechnung der Zählgenauigkeit – Musterausdrucke der EXCEL-Datei Z-GENAU<br />

Mithilfe der EXCEL-Datei Z-GENAU.XLS kann einfach der Zählfehler für jede Zählaufgabe errechnet<br />

werden. Von mindestens 6, besser 10 sorgfältig ausgewählten repräsentativen (s. S. 24) Einzelteilen<br />

wird das Einzelgewicht bestimmt und in die grau unterlegten Felder eingegeben.<br />

Der Mittelwert und die Standardabweichung werden berechnet und als wesentliche Ergebnisse in<br />

gelben Feldern abgegeben. (Das minimale und das maximale Gewicht sowie die relative Standardabweichung<br />

werden zusätzlich in angegeben.)<br />

In weitere graue Felder müssen Eingaben gemacht werden: erforderlich sind<br />

• die (ungefähre) Zahl der zu zählenden Einzelteile,<br />

• die Referenzstückzahl,<br />

• die Ablesbarkeit der Waage<br />

• die (interne) Ablesbarkeit der Waage bei der Referenzbestimmung bzw. die Ablesbarkeit der<br />

Referenzwaage.<br />

Es werden die in den ersten beiden Kapiteln erläuterten Formeln zur Berechnung des Ergebnis angewandt.<br />

In dem Ergebnisfeld können dann die Standardabweichung des Zählergebnis als absolute Zahl<br />

und als Prozentwert abgelesen werden.<br />

Außerdem werden für die statistischen Wahrscheinlichkeiten von 95 %, 99 % und 99,9 % die<br />

maximale Abweichung von der Sollstückzahl und der relative Zählfehler angegeben.<br />

Die folgenden Seiten zeigen als Beispiel Ausdrucke für verschiedene Zählbedingungen.<br />

42 BK - Okt. 1999


Bestimmung der Zählgenauigkeit<br />

Die Zählgenauigkeit wird im wesentlichen durch die Streuung des Gewichts der Einzelteile beeinflußt.<br />

Deshalb müssen zunächst die Gewichte von 10 verschiedenen Einzelteilen bestimmt werden.<br />

Das kleinste Teilegewicht sollte mindestens 10 Digit - bei höheren geforderten Genauigkeiten<br />

100 Digit - der <strong>Waagen</strong>anzeige betragen.<br />

Teil Einzelgewicht mg Statistische Auswertung<br />

1 23,1000 mg größter Einzelwert 23,3000 mg<br />

2 23,2000 mg<br />

3 23,3000 mg kleinster Einzelwert 23,0000 mg<br />

4 23,2000 mg<br />

5 23,1000 mg maximale Abweichung 0,3000 mg<br />

6 23,2000 mg (größter minus kleinster Wert)<br />

7 23,1000 mg mittleres Gewicht d. Einzelteile 23,1600 mg<br />

8 23,2000 mg<br />

9 23,0000 mg Standardabweichung 0,0843 mg<br />

10 23,2000 mg relative Standardabweichung 0,36 %<br />

Notwendige Angaben zur Berechnung der Zählgenauigkeit<br />

Anzahl der zu zählenden Teile (Sollstückzahl) 300<br />

Referenzstückzahl 10<br />

1 Digit der verwendeten Waage 0,1 mg<br />

1 Digit der verwendeten (Referenz-)Waage oder der internen Auflösung 0,01 mg<br />

Mengengewicht 6 948 mg<br />

Ergebnis der Zählgenauigkeit<br />

Standardabweichung der Stückzahl 0,351<br />

Relative Standardabweichung der Stückzahl 0,12 %<br />

Statistische Wahrscheinlichkeit<br />

95% 99% 99,9%<br />

Maximale Abweichung von der Sollstückzahl ± 1 1 1<br />

Relativer Zählfehler ± 0,23% 0,30% 0,39%<br />

Stückgenaues Zählen ist möglich nein nein nein<br />

Erfüllt die Bedingung der FPVO ja ja ja<br />

43 BK - Okt. 1999


Bestimmung der Zählgenauigkeit<br />

Die Zählgenauigkeit wird im wesentlichen durch die Streuung des Gewichts der Einzelteile beeinflußt.<br />

Deshalb müssen zunächst die Gewichte von 10 verschiedenen Einzelteilen bestimmt werden.<br />

Das kleinste Teilegewicht sollte mindestens 10 Digit - bei höheren geforderten Genauigkeiten<br />

100 Digit - der <strong>Waagen</strong>anzeige betragen.<br />

Teil Einzelgewicht g Statistische Auswertung<br />

1 2,0020 g größter Einzelwert 2,0020 g<br />

2 2,0000 g<br />

3 2,0000 g kleinster Einzelwert 1,9980 g<br />

4 2,0010 g<br />

5 2,0000 g maximale Abweichung 0,0040 g<br />

6 2,0000 g (größter minus kleinster Wert)<br />

7 1,9980 g mittleres Gewicht d. Einzelteile 2,0001 g<br />

8 1,9990 g<br />

9 2,0000 g Standardabweichung 0,0011 g<br />

10 2,0010 g relative Standardabweichung 0,06 %<br />

Notwendige Angaben zur Berechnung der Zählgenauigkeit<br />

Anzahl der zu zählenden Teile (Sollstückzahl) 1 002<br />

Referenzstückzahl 10<br />

1 Digit der verwendeten Waage 0,1 g<br />

1 Digit der verwendeten (Referenz-)Waage oder der internen Auflösung 0,01 g<br />

Mengengewicht 2 004 g<br />

Ergebnis der Zählgenauigkeit<br />

Standardabweichung der Stückzahl 0,533<br />

Relative Standardabweichung der Stückzahl 0,05 %<br />

Statistische Wahrscheinlichkeit<br />

95% 99% 99,9%<br />

Maximale Abweichung von der Sollstückzahl ± 1 1 2<br />

Relativer Zählfehler ± 0,10% 0,14% 0,18%<br />

Stückgenaues Zählen ist möglich nein nein nein<br />

Erfüllt die Bedingung der FPVO ja ja ja<br />

44 BK - Okt. 1999


Fragen zum Thema Zählen<br />

1. Auf welcher Grundgleichung basiert das „Zählen durch Wägen“?<br />

2. Welche Größen beeinflussen die Zählgenauigkeit und welche hat den größten Einfluß?<br />

3. Wie beeinflußt die Referenzstückzahl die Genauigkeit des Zählergebnis?<br />

4. Was ist der Vorteil einer Referenzoptimierung? Innerhalb welchen Bereiches soll die Erhö-<br />

hung der Stückzahl liegen?<br />

5. Was versteht man unter einer „repräsentativen Probenahme“ und warum ist die Probenah-<br />

me bei der Auswahl der Referenzteile von so entscheidender Bedeutung?<br />

6. Können Sie die Standardabweichung für die folgende Reihe von Einzelmeßwerten bestim-<br />

men?<br />

11,10 g / 10,98 g / 10,96 g / 10,99 g / 11,02 g / 11,06 g / 11,02 g / 11,00 g / 11,03 g /<br />

10,92 g<br />

7. Falls Sie die Standardabweichung „zu Fuß“ berechnet haben, kennen Sie schon den Mittel-<br />

wert der oberen Meßwerte, falls Sie einfach die entsprechende EXCEL-Funktion benutzt ha-<br />

ben, dann setzten Sie jetzt bitte die Funktion zur Berechnung des Mittelwertes ein! Wie groß<br />

ist die relative Standardabweichung?<br />

8. Welche Waage empfehlen Sie jemandem, der Teile des Beispiels von Frage 6 „stückgenau“<br />

zählen will, in Einheiten von jeweils 800 Stück?<br />

45 BK - Okt. 1999


Hinweise zur Beantwortung der Fragen<br />

1. n W n<br />

x = x ⋅<br />

W<br />

ref<br />

ref<br />

2. Den größten Einfluß auf die Zählgenauigkeit hat die Streuung des Einzelteilgewichts.<br />

Andere Einflußgrößen: Referenzstückzahl, Mengenstückzahl, Streuung des Referenzge-<br />

wichts, Streuung des Mengengewichts<br />

3. Je größer die Referenzstückzahl, desto größer wird im allgemeinen die Zählgenauigkeit.<br />

4. Bei großen Referenzstückzahlen muß man nicht alle Teile einzeln abzählen sondern nur z.<br />

B. die ersten 10 oder 15. Die Wahrscheinlichkeit eines Zählfehlers bei der Referenzstück-<br />

zahlbestimmung wird herabgesetzt.<br />

Bei der Erhöhung der Referenzstückzahl bei der Referenzoptimierung soll die Stückzahl um<br />

mindestens 2 Teile erhöht werden, es darf höchstens die doppelte Anzahl der ursprüngli-<br />

chen Referenzstückzahl verwendet werden.<br />

5. Beschreibung einer Probenahme s. S. 24.<br />

Aus den Eigenschaften (hier dem Wägewert) von wenigen Teilen wird – mit Hilfe statisti-<br />

scher Methoden – auf die Eigenschaften einer großen Anzahl von Teilen geschlossen. Wenn<br />

die Referenzteile nicht die Gesamtheit aller Teile repräsentieren, fehlt die Grundvorrausset-<br />

zung für die Anwendbarkeit der statistischen Berechnungen.<br />

6. Die Berechnung erfolgt nach der allgemeinen Formel (Gleichung 6, Grundlagen der Stati-<br />

stik)<br />

s =<br />

n 1<br />

⋅ −<br />

n −1 ∑ ( xi x)<br />

i= 1<br />

2<br />

= ± 0,051g<br />

In EXCEL entspricht das der Funktion STABW(...) nicht der Funktion STABWN(…)!<br />

7. Der Mittelwert x beträgt 11,01 g. (Entspricht der EXCEL-Funktion MITTELWERT(…).)<br />

Die relative Standardabweichung beträgt s<br />

x<br />

= 0,0046 = 0,46% .<br />

8. Aus Tabelle 5, S. 23 folgt, daß stückgenaues Zählen bei 1000 Teilen bei einer relativen<br />

Standardabweichung der Einzelteile von 0,5 % nicht möglich ist. Aus Tabelle 4, S. 22, folgt,<br />

daß ein Fehler von ± 0,1 % oder ± 1 auf 1000 Teile z. B. bei einer Ablesbarkeit der Waage<br />

von 1 g und 100-facher interner Auflösung oder bei einer Ablesbarkeit der Waage von<br />

0,1 g und 10-facher interner Auflösung und einer Referenzstückzahl von 279<br />

(Referenzoptimierung einsetzen!) erreicht werden kann.<br />

Wenn Sie die EXCEL-Datei Z-GENAU.XLS verwenden, finden Sie heraus, daß bei einer Refe-<br />

renzstückzahl von 290 mit 95 %iger statistischer Sicherheit stückgenaues Zählen unter den<br />

vorgegebenen Bedingungen möglich ist, nicht jedoch mit 99 %iger oder sogar 99,9 %iger<br />

Sicherheit. Das bedeutet, von 100 Zählvorgängen werden 95 mal wirklich 800 Stück abge-<br />

46 BK - Okt. 1999


wogen werden, in 5 von 100 Fällen kann bei einer Anzeige im <strong>Waagen</strong>display von 800<br />

Stück die wirkliche Stückzahl auch 801 oder 799 betragen.<br />

47 BK - Okt. 1999


Register<br />

A<br />

Ablesbarkeit • 18<br />

Auflösung • 18<br />

D<br />

Digit • 14<br />

F<br />

Fehler • 5<br />

G<br />

Gaußsche Normalverteilung • 9<br />

Gaußverteilung • 24<br />

Genauigkeit • 11<br />

Gesamtheit • 24<br />

H<br />

Häufigkeitsverteilung • 25<br />

M<br />

Maximallast • 18<br />

Mengengewicht • 24<br />

Mittelwert • 5; 6<br />

Mittleres Gewicht • 4<br />

N<br />

Näherung der Standardabweichung • 7<br />

P<br />

Probenahme • 24<br />

Probenahmefehler • 24<br />

R<br />

Referenzgewicht • 16; 24<br />

Referenzmenge • 4<br />

Referenzoptimierung • 16<br />

Referenzstückzahl • 4, 16<br />

Relative Standardabweichung • 7; 18; 19; 42;<br />

45; 46<br />

S<br />

Standardabweichung • 6; 9; 24<br />

Statistische Sicherheit • 9<br />

Statistischer Fehler • 4; 24<br />

Streubereich der Einzelwerte • 9<br />

Streuung • 7; 24<br />

Stückgenaues Zählen • 15<br />

Stückzahl • 4; 24<br />

Summenverteilung • 24<br />

Systematischer Fehler • 5; 24<br />

V<br />

Varianz • 7<br />

Verteilungskurve • 8<br />

W<br />

Wägewert • 4; 5; 46<br />

Wahrer Wert • 6<br />

Wahrscheinlichkeit • 24<br />

Z<br />

Zählfehler • 11; 16; 24<br />

Zählgenauigkeit • 13; 14; 18<br />

Zählwaage • 3; 18<br />

Zufällige Fehler • 5<br />

48 BK - Okt. 1999

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