audimax ING 7/8.2017: Karrieremagazin für Ingenieure
Von wegen Old School: Maschinenbau im Innovationshoch. Weitere Themen im Heft: Power Challenge - Ingenieure sorgen für mehr Energie und Studenten aufgepasst! Hol dir das Preisgeld des MINT-Awards Technik 2017. Und als weiteres Special: Formula Student 2017 - Runde um Runde im Rennfieber uvm.
Von wegen Old School: Maschinenbau im Innovationshoch. Weitere Themen im Heft: Power Challenge - Ingenieure sorgen für mehr Energie und Studenten aufgepasst! Hol dir das Preisgeld des MINT-Awards Technik 2017. Und als weiteres Special: Formula Student 2017 - Runde um Runde im Rennfieber uvm.
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<strong>ING</strong>ENIEUR<br />
im 12. Jahrgang • 7/8- 2017 • Juli - August 2017<br />
Power Challenge: <strong>Ingenieure</strong><br />
sorgen <strong>für</strong> mehr Energie<br />
Von wegen Old School:<br />
Maschinenbau im Innovationshoch<br />
MINT-Award Technik 2017:<br />
Hol dir das Preisgeld<br />
Formula Student 2017<br />
Runde um Runde<br />
im Rennfieber
SCIENCE TO<br />
BUSINESS
TOP-THEMA:<br />
FORMULA<br />
S T UDE N T GE R M A N Y<br />
Seiten 46 - 56<br />
INHALT<br />
ARBEITSWELTEN<br />
10 Luft- und Raumfahrt<br />
12 Energiebranche<br />
Im Fokus: Erneuerbare<br />
Energien. Plus: Geothermie<br />
im Check<br />
24 Maschinenbau<br />
26 Elektrotechnik<br />
Chancen, Trends und<br />
Wissenswertes im<br />
Branchenüberblick<br />
40 Kranbau<br />
42 Industrie 4.0<br />
KARRIERE<br />
08 Mensagespräch<br />
René Langheinrich von<br />
<strong>Ingenieure</strong> ohne Grenzen im<br />
Interview<br />
44 Matchmaker<br />
Brückenbauingenieur<br />
46 Formula Student Germany<br />
Combustion, Electric,<br />
Driverless: Einmal FSG<br />
im Überblick<br />
58 Naturwissenschaften<br />
Einsteigerwissen<br />
59 Frauen-MINT-Award<br />
<strong>audimax</strong> ehrt Top-<br />
Abschlussarbeiten<br />
62 Visions for Tomorrow<br />
Wie deutsche Unternehmen<br />
die Zukunft<br />
gestalten<br />
LEBEN<br />
72 Ab ins Ausland<br />
Von Erasmus, Reisefieber<br />
und Urlaub in der<br />
Heimat<br />
76 Haben will!<br />
Schönes <strong>für</strong> die<br />
Sommersaison<br />
77 Resterampe<br />
Wissensschnipsel &<br />
Kladderadatsch<br />
79 Umfrage<br />
Dein Nebenjob?<br />
STUDIUM<br />
45 MINT-Award Technik<br />
Hol dir 2.000 Euro <strong>für</strong> deine<br />
Abschlussarbeit<br />
80 Studienhilfe<br />
Wissenschaftlicher<br />
Schreibstil<br />
82 International<br />
Nina in China<br />
86 Masterforum<br />
Studiengänge im<br />
Kurzporträt<br />
WIE IMMER<br />
06 <strong>ING</strong>-News<br />
60 Karriere-News<br />
70 Leben<br />
78 Studium-News<br />
84 Rätsel & Impressum<br />
87 Inserentenverzeichnis<br />
90 Mut zur Lücke<br />
Judith Holofernes<br />
LASS ES DIR<br />
TÄTOWIEREN:<br />
ICH BIN EIN<br />
<strong>ING</strong>ENEIUR<br />
<strong>ING</strong>ENIUR<br />
<strong>ING</strong>ENEUR<br />
ICH BIN GUT IN<br />
MATHE.<br />
SCHRÖD<strong>ING</strong>ERS<br />
KATZE GEHT IN<br />
EINE BAR.<br />
UND NICHT.<br />
GEHT EIN<br />
NEUTRON IN<br />
DEN CLUB.<br />
TÜRSTEHER:<br />
»NUR FÜR<br />
GELADENE<br />
GÄSTE!«<br />
KEIN FAHRER, KEINE<br />
COMPETITION. DAS<br />
WAR GESTERN. Heute<br />
heißt die Devise auf der<br />
Formula Student Germany,<br />
dem größten studentischen<br />
Bolidenwettstreit:<br />
try it driverless.<br />
Zum ersten Mal lassen<br />
die Rennautobegeisterten<br />
am Hockenheimring<br />
ihre Wagen<br />
autonom auf<br />
der Strecke<br />
gegeneinander<br />
antreten.<br />
Worum es bei<br />
der FSG genau<br />
geht und welche<br />
Chancen sowie Erfahrungen<br />
die Teilnehmer<br />
mitnehmen, erfährst du<br />
ab Seite 46. Vollgas! +++<br />
Volle Power: <strong>Ingenieure</strong><br />
in der Energiebranche<br />
sind gefragt. Wie sieht<br />
die Energieversorgung<br />
der Zukunft aus und wie<br />
arbeiten <strong>Ingenieure</strong> in<br />
der tiefen Geothermie?<br />
Liest du ab Seite 12.<br />
+++ Gebohrt wird auch<br />
mal bei den <strong>Ingenieure</strong>n<br />
ohne Grenzen, etwa <strong>für</strong><br />
den Brunnenbau. Was<br />
die Hilfsorganisation<br />
leistet und wie auch<br />
du dich engagieren<br />
kannst, erzählt René<br />
Langheinrich im Mensagespräch.<br />
+++ Eine echte<br />
Grenzerfahrung hat Nina<br />
Niedballa gemacht. Sie<br />
berichtet von ihrem<br />
Praktikum in China.<br />
(Seite 82) +++ Lust auf<br />
Abenteuer bekommen?<br />
Dann schnupper kurz<br />
ins Reisespecial, pack<br />
den Backpack und raus<br />
mit dir!<br />
Viel Spaß dabei<br />
wünschen<br />
Team<br />
&<br />
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Fotos: Formula Student Germany, Markus Kästner
UNSERE<br />
BASIS:<br />
ENERGIE
Text: Eva Ixmeier<br />
Energie – die einen denken dabei an spirituelle<br />
Kraft, die anderen an die Energiezufuhr durch<br />
Lebensmittel, <strong>Ingenieure</strong>n kommen wahrscheinlich<br />
sofort die Energiewende und der Netzausbau in<br />
den Sinn. Für alle energiereichen Ings haben wir<br />
in unserem großen Special die Energiebranche<br />
genauer unter die Lupe genommen: von Umweltplanung<br />
über Anlagenkonzeption bis Trassenbau.<br />
Welche Aufgaben und Herausforderungen dort<br />
auf <strong>Ingenieure</strong> warten, liest du ab Seite 12.<br />
Foto: © mauritius images / Ikon Images / PW Illustration
NEWS<br />
TECH-<br />
ECK<br />
DAS. WILLST. DU. WISSEN.<br />
GARANTIERT. EINE LADUNG<br />
NEUIGKEITEN FÜR <strong>ING</strong>ENIEURE<br />
FLUGHAFEN-TOWER ADE<br />
Nur noch maximal zwei Standorte im Land will die britische Flugsicherung<br />
künftig <strong>für</strong> die Abwicklung ihrer zivilen Aufgaben nutzen. Die<br />
Kontrolltürme, die bislang auf jedem Flughafen stehen, werden dann von<br />
riesigen Rechenzentren ersetzt, auf deren Bildschirmen die Fluglotsen die<br />
aktuelle Verkehrslage beobachten können.<br />
NIE WIEDER UNKRAUT<br />
Das mühselige Unkraut jäten per Hand könnte bald Geschichte sein<br />
– mit einem kleinen wasserfesten Roboter, der angetrieben durch<br />
Sonnenenergie auf vier Rädern durch Blumen- und ch kurvt und unerwünschte<br />
Pflanzen kappt, sobald sie die Erde durchbrechen.<br />
KLEINSTADT FÜR<br />
AUTONOME AUTOS<br />
In Südkorea wird im Herbst die größte<br />
Teststrecke der Welt <strong>für</strong> selbstfahrende<br />
Autos eröffnet. Das Gelände<br />
namens K-City misst 360.000 Quadratmeter<br />
und simuliert typische<br />
Herausforderungen im Stadtverkehr<br />
wie Ampeln, Kreisverkehre und Parkplatzsuche.<br />
TERRAKOTTA ZUM AUFWÄRMEN<br />
Der italienische Student Marco Zagaria<br />
erfand eine simple Heizung,<br />
die einen Raum um bis zu drei Grad<br />
erwärmen kann. Bestandteile der<br />
Konstruktion: vier Teelichter, ein<br />
Metallgitter und zwei unterschiedlich<br />
große Terrakotta-Kuppeln. Die<br />
Mini-Öfen sollen bald in Serienproduktion<br />
gehen.<br />
DER W<strong>ING</strong>-MAN TIPP<br />
Sommerzeit ist Reisezeit. Da zieht's selbst<br />
fleißige Tüftler wie dich aus der Werkstatt<br />
und ab in die Ferne. Wer etwa nach England<br />
fährt, sollte sich darauf gefasst<br />
machen, im Bad häufig zwei<br />
Wasserhähne vorzufinden –<br />
einen <strong>für</strong> Heiß- und einen<br />
<strong>für</strong> Kaltwasser. Lauwarme<br />
Temperaturen sind dir<br />
lieber? Einfach zwei<br />
Löcher in eine 1,5-Liter-<br />
Flasche bohren und die<br />
beiden Wasserhähne hineinstecken.<br />
Drittes Loch<br />
in die Mitte schneiden, und<br />
fertig ist dein Ausfluss <strong>für</strong> die<br />
ideale Mischtemperatur.<br />
GROSSE DISTANZ, WENIG TREIBSTOFF<br />
Ziel des Shell Eco-Marathons ist es, ein Fahrzeug zu konstruieren,<br />
das eine bestimmte Distanz mit so wenig Treibstoff wie<br />
möglich zurücklegen kann. Das Gefährt des Racing-Teams<br />
der Stralsunder Hochschule verbrauchte beim diesjährigen<br />
Energieeffizienzwettbewerb in London auf der Renndistanz<br />
von 1,7 Kilometern am wenigsten und holte sich somit den<br />
ersten Platz. Grund <strong>für</strong> den Erfolg des mit Wasserstoff angetriebenen<br />
Fahrzeugs sei vor allem das geringe Leergewicht des<br />
Rennwagens von nur 22 Kilogramm gewesen.<br />
KATASTROPHENHELFER<br />
Mit dem DLR-Kamerasystem MACS<br />
könnte eine effizientere Rettung von<br />
Menschenleben nach einer Katastrophe<br />
möglich sein: Es liefert aktuelle Luftbilder,<br />
die direkt in digitale Karten eingefügt werden.<br />
So sehen Einsatzkräfte etwa, welche<br />
Zufahrtstraßen noch passierbar sind.<br />
DRIVE-E-PROGRAMM FÖRDERT NACHWUCHSTALEN-<br />
TE IM BEREICH ELEKTROMOBILITÄT<br />
Studierende mit Interesse <strong>für</strong> das Thema Elektromobilität<br />
können sich ab sofort <strong>für</strong> DRIVE-E, das Nachwuchsförderprogramm<br />
<strong>für</strong> Elektromobilität des Bundesministeriums<br />
<strong>für</strong> Bildung und Forschung und der<br />
Fraunhofer Gesellschaft bewerben. Die Bewerbungsfrist<br />
<strong>für</strong> den mit bis zu 6.000 Euro dotierten Studienpreis<br />
sowie die einwöchige kostenlose Akademie in Stuttgart<br />
läuft noch bis 1. August 2017. Weitere Infos und Bewerbung<br />
unter: www.drive-e.org<br />
Text: Julia Wolf, Illustration: © juliars, Gstudio Group, jugrozyan/Fotolia<br />
KLEINE AUFPASSER AUF HOHER SEE<br />
<strong>Ingenieure</strong> des Institut <strong>für</strong> Integrierte Produktion (IPH) arbeiten<br />
derzeit an der Entwicklung von Sensoren, die Belastung<br />
und Verschleiß der Zahnräder und Kupplungen direkt<br />
im Schiffsgetriebe selbst kontrollieren sollen, um Schäden<br />
frühzeitig festzustellen und so hohe Kosten aufgrund eines<br />
plötzlichen Ausfalls zu vermeiden.<br />
SCHWIMMENDES SOLARKRAFTWERK<br />
In einer überfluteten Bergbaugegend nahe der<br />
Provinz Hainan in China sorgt nun der weltweit<br />
größte schwimmende Solarpark <strong>für</strong> eine Stromleistung<br />
von 40 Megawatt. Die natürliche Wasserkühlung<br />
verhindert eine Überhitzung.<br />
DIY STROMERZEUGUNG<br />
Eine kanadische Firma hat eine Turbine<br />
zum selbst Zusammenbauen<br />
entwickelt, die einen Vier-Personen-Haushalt<br />
mit Strom versorgen<br />
kann. Voraussetzung: ein Fluss mit<br />
passender Fließgeschwindigkeit in<br />
der Nähe, in dessen Bett die Kunden<br />
die Turbine installieren können.<br />
DAS WELTKLIMA RETTEN<br />
<strong>Ingenieure</strong> der Technischen Universität<br />
Wien haben ein Verbrennungsverfahren<br />
entwickelt, bei<br />
dem CO2 in großem Maßstab<br />
aufgefangen wird, anstatt in die<br />
Atmosphäre zu entweichen.<br />
Bei der sogenannten ›Chemical<br />
Looping Combustion‹ wird Kohlendioxid<br />
ohne weiteren Energieaufwand<br />
isoliert und als Rohstoff<br />
verarbeitet oder gespeichert.<br />
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UND GUTES TUN – DAS KÖNNEN <strong>ING</strong>S MIT DER HILFS-<br />
ORGANISATION <strong>ING</strong>ENIEURE OHNE GRENZEN. WIE DAS<br />
FUNKTIONIERT, ERZÄHLT RENÉ LANGHEINRICH<br />
Interview: Petra Herr<br />
Herr Langheinrich, wie sind Sie zu <strong>Ingenieure</strong><br />
ohne Grenzen gekommen? Ich habe vorher<br />
in der Forschung an der TU Berlin gearbeitet<br />
und habe Verkehrswesen – Fachrichtung<br />
Luftfahrt studiert. Zum Verein bin ich<br />
schon viele Jahre vor meiner Einstellung<br />
ehrenamtlich gekommen, weil ich mich<br />
in der internationalen Zusammenarbeit<br />
engagieren wollte. Schließlich wurde ein<br />
hauptberufliches Engagement daraus.<br />
Was motiviert Sie, bei <strong>Ingenieure</strong><br />
ohne Grenzen zu arbeiten?<br />
Die Herausforderungen, die<br />
sich bei der internationalen<br />
Zusammenarbeit ergeben, begeistern<br />
mich. Ein Grundsatz<br />
von <strong>Ingenieure</strong> ohne Grenzen<br />
ist eine Zusammenarbeit auf<br />
Augenhöhe. Das stellt meiner<br />
Meinung nach eine Bereicherung<br />
<strong>für</strong> alle Beteiligten dar.<br />
»DIE PROJEKT-<br />
FINANZIERUNG<br />
ZÄHLT ZU<br />
UNSEREN WE-<br />
SENTLICHEN<br />
HERAUSFOR-<br />
DERUNGEN.«<br />
Klingt nach einer erfüllenden Aufgabe. Was<br />
war bisher Ihr persönlich größter Erfolgsmoment<br />
bei <strong>Ingenieure</strong> ohne Grenzen? Unsere<br />
akute Soforthilfe in Nepal nach dem Erdbeben<br />
2015. Wir konnten eine schnelle<br />
Ausreise unserer Mitarbeiter ermöglichen.<br />
Durch einen verlässlichen Partner vor Ort<br />
waren wir in der Lage, recht schnell Notunterkünfte<br />
<strong>für</strong> die betroffenen Menschen zu<br />
bauen. So hatten sie als die Monsunzeit begann,<br />
erstmal ein Dach über<br />
dem Kopf und konnten die<br />
provisorischen Unterkünfte,<br />
die sie sich aus Zeltplanen gebaut<br />
hatten, verlassen.<br />
Notunterkünfte bauen, Bedürftigen<br />
mit Technik-Knowhow<br />
helfen: Wie viele hauptberufliche<br />
<strong>Ingenieure</strong> beschäftigt<br />
der Verein – und wer kann sich<br />
bewerben? Bei uns arbeiten<br />
aktuell zwölf Mitarbeiter in<br />
Voll- und Teilzeit. Derzeit<br />
gibt es in der Geschäftsstelle<br />
in Berlin keine Vakanzen,<br />
aber ehrenamtliches Engagement in<br />
den über 30 Regionalgruppen ist<br />
jederzeit möglich.<br />
Was sind die Zielsetzungen<br />
des Vereins? <strong>Ingenieure</strong><br />
ohne Grenzen<br />
ist seit 2003<br />
weltweit tätig,<br />
um die Lebenssituation<br />
der<br />
Menschen<br />
durch den<br />
Aufbau einer<br />
Wasseroder<br />
Stromversorgung<br />
oder den Bau<br />
einer Sanitäranlage<br />
zu<br />
unterstützen.<br />
Wie sieht das Engagement des Vereins<br />
konkret aus? Der Verein setzt Projekte<br />
im Aus- und Inland um und engagiert<br />
<strong>für</strong> eine Vielzahl seiner Aktivitäten ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter. Während wir<br />
im Ausland die Lebensbedingungen<br />
von Menschen durch etwa Wasseroder<br />
Energieprojekte verbessern wollen,<br />
unterstützen wir in Deutschland<br />
derzeit Geflüchtete bei der Arbeitsmarktintegration.<br />
Welche Projektthemen gab es bisher?<br />
Grundsätzlich versuchen wir die Lebensbedingungen<br />
von Menschen in<br />
unseren Partnerländern zu verbessern.<br />
Dazu setzt der Verein auf eine<br />
Vielzahl technischer Implementierungen.<br />
Weiterhin ist bei unserer Arbeit<br />
auch der Bereich des gemeinsamen<br />
Lernens, Austausch von Wissen<br />
und Aufbau von Strukturen verstärkt<br />
im Fokus.<br />
Sie verfolgen dabei den Ansatz ›Hilfe<br />
zur Selbsthilfe‹ … Das Ziel eines jeden<br />
Projektes ist, dass die Menschen<br />
selbstständig die Anlagen warten<br />
und reparieren – auch nachdem unsere<br />
Mitarbeiter abgereist sind. Beim<br />
Zisternenbau in Tansania hat die<br />
Partnerorganisation zum Beispiel<br />
selbstständig weitergemacht und weitere<br />
Arbeiter ausgebildet, so dass sich<br />
Teams bilden konnten, die sich nun<br />
um viele Anlagen kümmern können.<br />
Wer initiiert Projekte wie den Brunnenbau<br />
in Tansania eigentlich? Da<strong>für</strong> gibt<br />
es mehrere Möglichkeiten: Projekte<br />
können durch die Eigeninitiative unserer<br />
Mitglieder und Mitarbeiter entstehen<br />
oder aus unserem weltweiten<br />
Netzwerk, aufgrund von Sofortmaßnahmen<br />
– etwa nach einer Katastrophe<br />
– oder durch Initiative der Förderer.<br />
Illustrationen: © Ramona Kaulitzki, undrey / Fotolia Fotos: © <strong>Ingenieure</strong> ohne Grenzen e.V., Quade / Fotolia<br />
<strong>Ingenieure</strong> ohne Grenzen ist derzeit in über 30 Ländern aktiv. Die<br />
Haupteinsatzgebiete liegen in Ost- und Westafrika.
MENSAGESPRÄCH <strong>ING</strong>ENIEURE OHNE GRENZEN<br />
René Langheinrich leitet<br />
die operative Arbeit, also<br />
projektspezifische Geschäfte<br />
im In- und Ausland, bei<br />
<strong>Ingenieure</strong> ohne Grenzen. Zu<br />
seinen Aufgaben zählen die<br />
Teamleitung, Projekt- und Programmentwicklungen<br />
sowie<br />
Machbarkeitsüberprüfungen.<br />
In seinem Studium des Verkehrswesen<br />
an der TU Berlin aß der<br />
Ingenieur am liebsten Milchreis.<br />
»HILFE ZUR SELBSTHILFE<br />
STEHT STETS IM VORDER-<br />
GRUND UNSERER ARBEIT.«<br />
Nachdem der<br />
Entschluss gefasst<br />
wurde, anzupacken:<br />
Wie geht es weiter?<br />
Ein Projekt<br />
beginnt in der<br />
Regel mit einer<br />
Machbarkeitsstudie. Je nach<br />
Komplexität werden hier<strong>für</strong><br />
ehrenamtliche und hauptamtliche<br />
Mitarbeiter entsendet.<br />
Anschließend binden wir am<br />
Projekt beteiligte Stakeholder<br />
ein. Dazu zählen lokale Partnerorganisation<br />
sowie Förderer<br />
in Deutschland. Vor Ort unterstützen<br />
einzelne <strong>Ingenieure</strong><br />
das Projekt mit technischem<br />
Wissen. Gemeinsam mit den<br />
Mitarbeitern aus der Partnerorganisation<br />
werden die Anlagen<br />
gebaut. Durch die Kooperation<br />
ist die Akzeptanz der neuen<br />
Anlagen bei den Menschen sehr<br />
hoch und sie sind in der Lage,<br />
Reparatur- und Wartungsarbeiten<br />
vorzunehmen.<br />
Wie stellen Sie sicher, dass die<br />
Projekte, die Sie durchführen,<br />
auch wirklich einen ›guten Zweck‹<br />
erfüllen? Wir kooperieren in<br />
den Partnerländern stets mit registrierten<br />
und erfahrenen Organisationen.<br />
Die enge Zusammenarbeit<br />
und der Austausch<br />
mit den Menschen vor Ort stellt<br />
sicher, dass wir die Bedürfnisse<br />
erkennen und so angepasste Lösungen<br />
liefern können.<br />
Welche Herausforderungen begegnen<br />
den engagierten <strong>Ingenieure</strong>n? Die Herausforderungen<br />
sind vielfältig: Viel<br />
Energie wird bereits in Deutschland<br />
in die Vorbereitung gesteckt, damit<br />
die ehrenamtlichen Mitarbeiter gut auf<br />
ihren Einsatz vorbereitet sind. Vor Ort<br />
geht es darum, ein Projekt mit Menschen<br />
unterschiedlicher Kulturen und<br />
Hintergründe umzusetzen und diese<br />
dabei in den Mittelpunkt zu rücken.<br />
Unsere Organisation unterstützt diesen<br />
Prozess vor Ort. Das bedeutet in<br />
der Regel die größte Herausforderung<br />
<strong>für</strong> unsere Mitarbeiter.<br />
Die Projekte des Vereins sind häufig in<br />
anderen Kulturkreisen angesiedelt. Wie<br />
bereiten sich die Helfer auf ihren Auslandseinsatz<br />
vor? Wir bieten ein Vorbereitungsprogramm<br />
an, dass Workshops<br />
und Seminare zum Thema praktische<br />
Projektarbeit umfasst, sowie die Themen<br />
Sicherheit, interkulturelles Verhalten,<br />
Kommunikation, Sensibilität<br />
und so weiter.<br />
Wie fallen die Reaktionen der helfenden<br />
<strong>Ingenieure</strong> nach dem ersten Einsatz meist<br />
aus? Häufig erfahren die Menschen<br />
den Aufenthalt als eine erfüllende Arbeit<br />
und Bereicherung, bei der ihnen<br />
bewusst wird, wie viel sie von den Menschen<br />
und Partnernorganisationen vor<br />
Ort lernen können und dabei ihre zuvor<br />
erdachte Projektidee mit den Menschen<br />
abgleichen. Viele sind auch nach<br />
Abschluss des Projekts noch lange in<br />
Kontakt mit den Menschen, die sie vor<br />
Ort kennengelernt haben. n<br />
Hilfe auf Spendenbasis:<br />
<strong>Ingenieure</strong> ohne Grenzen<br />
finanziert sich und seine<br />
Projekte durch Spenden, Fördermittel<br />
oder eine Mitgliedschaft,<br />
die die Arbeit auch im<br />
nächsten Jahr planbar macht.<br />
Die nachhaltige Verbesserung<br />
von Lebensbedingungen, wie<br />
beispielsweise durch diese<br />
Zisterne, ist Hauptziel der<br />
Hilfsorganisation.<br />
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LUFT- UND RAUMFAHRT<br />
ICH HEB AB<br />
Eine Karriere in der<br />
Luft- und Raumfahrt<br />
wirkt beflügelnd. Wir<br />
stellen spannende<br />
PROJEKTE aus<br />
Forschung und<br />
Entwicklung vor<br />
Text: Julia Wolf<br />
Mitbringen zum Abheben<br />
»Die Erfüllung unserer Kerngeschäftsaktivitäten<br />
erfordert ein hohes Maß an Kompetenz<br />
in komplexer Systemintegration. Daher<br />
benötigen <strong>Ingenieure</strong> neben einem breiten<br />
technischen Verständnis, das <strong>für</strong> die Inbetriebnahme<br />
dieser Systeme erforderlich ist,<br />
eine offene, flexible Denkweise und Lust am<br />
lebenslangen Lernen.« Sabine Thomas, zuständig<br />
<strong>für</strong> die Rekrutierung von <strong>Ingenieure</strong>n im Airbus Konzern<br />
English, please<br />
Da die Exportlastigkeit der deutschen Wirtschaft<br />
vor allem im Bereich der Luft- und<br />
Raumfahrttechnik sehr hoch ist, sollten <strong>Ingenieure</strong>,<br />
die in dieser Branche einsteigen möchten,<br />
gute Englischkenntnisse, Reisebereitschaft und<br />
Lust auf internationale Teams mitbringen.<br />
Top-Zukunft<br />
Globalen Marktprognosen zufolge ist bis<br />
zum Jahr 2030 mit einer Verdoppelung des<br />
weltweiten Flugzeugbedarfs zu rechnen.<br />
Heißt: Wachstum und Beschäftigung werden<br />
sich nach wie vor positiv entwickeln.<br />
Die Anzahl der Arbeitnehmer stieg im Jahr<br />
2016 etwa um ein Prozent, auf 106.800.<br />
Zahlen, bitte<br />
Angaben des Bundesverbands der Deutschen<br />
Luft- und Raumfahrtindustrie nach erwirtschaftete<br />
die Branche im Jahr 2016 einen<br />
Umsatz von rund 37,5 Milliarden Euro. Der<br />
Anteil der zivilen Luftfahrt betrug dabei 70,<br />
der Beitrag der Raumfahrt acht Prozent.<br />
D<br />
ie Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
in der Luft- und<br />
Raumfahrt sind vielfältig<br />
und zahlreich. Es geht um die<br />
Senkung von Klimaemissionen,<br />
längere Flugstrecken, selbstreinigende<br />
Toiletten, neue Technologien<br />
<strong>für</strong> die Gepäckbeförderung<br />
und Überschall-Flugzeuge. Aus<br />
der Fülle an Beispielen haben wir<br />
eines herausgepickt, um es genauer<br />
unter die Lupe zu nehmen:<br />
wie ein Lufttaxi den Stau überwinden<br />
kann.<br />
Das ist eine spannende und zukunftsträchtige<br />
Thematik, denn<br />
immer mehr große Metropolen<br />
leiden unter Dauer-Staus. New<br />
York zum Beispiel soll laut Prognosen<br />
von 2015 bis 2030 von<br />
18,5 auf 19,8 Millionen Einwohner<br />
wachsen, London von 10,3<br />
auf 11,4 Millionen. Die chinesischen<br />
Megastädte Peking und<br />
Shanghai bekommen bis 2030<br />
rund je sieben Millionen zusätzliche<br />
Einwohner und liegen dann<br />
bei 27 und 30 Millionen. Zudem<br />
wird sich die Anzahl der Metropolen<br />
über zehn Millionen Anwohner<br />
bis 2030 von derzeit 30<br />
auf 40 Stück erhöhen. Insgesamt<br />
wären dann eine halbe Milliarde<br />
Menschen von Stauproblemen<br />
betroffen.<br />
Mit dem Ausbau von Straße und<br />
Schiene alleine ist das Problem<br />
aufgrund der begrenzten Skalierbarkeit<br />
von Bodentransportsystemen<br />
nicht lösbar. Der Luftfahrtkonzern<br />
Airbus arbeitet<br />
daher im Rahmen des ›Urban Air<br />
Mobility‹-Programmes an Konzepten,<br />
die die dritte Dimension<br />
miteinbeziehen. Mit Hilfe des<br />
Lufttaxis ›CityAirbus‹ sollen Passagiere<br />
in Metropolregionen<br />
schnell und sicher von A nach B<br />
gelangen.<br />
Das Demonstrator-Projekt ›City-<br />
Airbus‹ ist auf die speziellen Anforderungen<br />
des Fliegens in Metropolen<br />
abgestimmt. Angetrieben<br />
mit elektrischem Strom sollen<br />
die Vehikel lokal keine Emissionen<br />
ausstoßen. Mulitcopter<br />
heißt das Prinzip: Die Antriebseinheiten,<br />
Propeller oder Rotoren,<br />
können so verteilt werden,<br />
dass das Luftfahrzeug besonders<br />
sicher und sparsam fliegt. Weil<br />
der CityAirbus auf eine geringe<br />
Reichweite ausgerichtet ist, etwa<br />
vom Flughafen in die Stadtmitte,<br />
werden keine großen, schweren<br />
Batterien benötigt. Ein solches<br />
Lufttaxi soll vier Passagiere auf<br />
festgelegten Routen transportieren.<br />
Per Smartphone-App lässt<br />
sich ein Mitflug buchen, der<br />
nicht mehr kosten soll als eine<br />
Taxifahrt mit dem Auto.<br />
»Metropolen wie Singapur und<br />
São Paolo sind an der Technologie<br />
sehr interessiert«, sagt Marius<br />
Bebesel, Projektleiter <strong>für</strong> den CityAirbus.<br />
»Wir brauchen die<br />
Partnerschaft mit den Kommunen,<br />
um gemeinsam mit ihnen<br />
die notwendige Infrastruktur<br />
und die Regularien <strong>für</strong> diese neue<br />
Form von Mobilität zu entwickeln.«<br />
Illustration: © rolffimages/Fotolia Quellen: BmWi, DLR, VDI<br />
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LUFT- UND RAUMFAHRT<br />
Richtig geladen<br />
Wissenschaftler des Deutschen Zentrums<br />
<strong>für</strong> Luft- und Raumfahrt (DLR)<br />
befassen sich in einem neuen Forschungsprojekt<br />
damit, den – aufgrund notwendiger Sicherheitschecks<br />
derzeit noch hohen – Testaufwand von<br />
Batterien zu reduzieren, die etwa Bordcomputer<br />
oder Sensoren von Satelliten mit Elektrizität<br />
versorgen. Das soll neben niedrigeren Kosten<br />
auch dazu führen, dass Satelliten rascher in den<br />
Weltraum gebracht werden können. Außerdem<br />
entwickeln die Forscher neue Batterietechnologien<br />
auf Lithium-Schwefel- und Lithium-Luft-Basis.<br />
Leicht und kräftig<br />
Das solarelektrische Ultraleichtflugzeug<br />
Elektra-2,<br />
das selbst nur 420 Kilogramm<br />
wiegt, kann bis zu 100 Kilogramm<br />
Nutzlast in rund 20 Kilometer<br />
Höhe transportieren. Der<br />
weltweit erste Prototyp dieser Art<br />
ermöglicht es somit zum Beispiel,<br />
Technologien <strong>für</strong> die Breitband-<br />
Internetversorgung zu testen, die<br />
die Satellitentechnik zunehmend<br />
komplettieren sollen.<br />
Forschen wie ein Pro …<br />
… kannst du als Bachelor- und Masterstudent<br />
der Luft- und Raumfahrttechnik<br />
an der Technischen Universität<br />
Braunschweig. Die Voraussetzungen sind<br />
dort optimal: Die TU kooperiert nicht nur<br />
im Niedersächsischen Forschungszentrum<br />
<strong>für</strong> Luftfahrt mit dem DLR, sondern auch<br />
mit Luft- und Raumfahrtunternehmen in der<br />
Region. Versuchsträger wie Forschungsflugzeuge,<br />
Windkanäle und Simulatoren bilden die<br />
Grundlage <strong>für</strong> die Forschung. Ziele: ein sicheres<br />
Fliegen und emissionsärmere Flugantriebe.<br />
Sternenstaub-Fänger<br />
Der 23-jährige Maschinenbaustudent<br />
Ihsan Kaplan hat mit seiner<br />
Idee, Meteoroiden einzufangen, einen<br />
internationalen Raumfahrtwettbewerb gewonnen.<br />
Nun darf er seine Messgeräte mit<br />
einem Stratosphärenballon, der im freien<br />
Flug eine Höhe von bis zu 35 Kilometern erreichen<br />
kann, ins All bringen. Wichtigstes<br />
Werkzeug ist ein Magnet, der Eisen- und Nickelteilchen<br />
einfangen soll. Anschließend<br />
will Kaplan zusammen mit seinem Team<br />
ein höhenabhängiges Profil über Anzahl<br />
und Dichte des kosmischen Staubs erstellen<br />
– das ist <strong>für</strong> die Materialforschung wichtig.<br />
Produktionsprozesse optimieren<br />
Die Luftfahrt bietet viele spannende Perspektiven – zum Beispiel auch aus dem<br />
Blickwinkel eines Consultants: »Schon aufgrund des komplexen Produktes ›Flugzeug‹<br />
an sich ist die Beratung in der Luftfahrtindustrie sehr vielseitig und herausfordernd.<br />
Bis vor wenigen Jahren war die Branche sehr stark durch Entwicklungsprojekte geprägt.<br />
Jetzt treten wir in eine neue Dekade ein, in der die Produktion und Auslieferung in den<br />
Vordergrund rückt. Produktionshochlauf und -effizienz sind wichtige Schlagworte, da<br />
die nun vollen Auftragsbücher auch abgearbeitet werden wollen. Hier setzen wir derzeit<br />
als Beratungsunternehmen an. Da der Lieferdruck momentan sehr hoch ist und auch<br />
noch weiter steigen wird, ist es notwendig, die Fertigung der Maschinen so effizient wie<br />
möglich zu gestalten. Wir sehen uns deshalb an, wie aktuelle Produktionsprozesse laufen<br />
und wie wir sie so gestalten können, dass sich die Anzahl an Flugzeugen erhöht, die<br />
monatlich ausgeliefert werden. Das gesteigerte Fertigungsziel erreichen wir gemeinsam<br />
mit unseren Kunden dadurch, dass wir entweder neue Produktionslinien planen oder<br />
bestehende genau analysieren und optimieren.« Thomas Reisenweber, Managing Partner bei P3<br />
„Im Rahmen meiner Promotion am<br />
Forschungszentrum Jülich führe ich<br />
Kammer-Experimente durch, in denen<br />
ich die von Bäumen ausgestoßenen<br />
orga nischen Verbindungen und ihre<br />
photochemische Umwandlung untersuche.<br />
Ich finde es toll, mit Experten<br />
zu forschen und genieße die Arbeitsatmosphäre<br />
in diesem erstklassigen Forschungszentrum.<br />
Es ist ein schönes<br />
Gefühl, dass meine Idee von der Promotion<br />
in Jülich jetzt Wirklichkeit ist.“<br />
Zhujun Yu, Doktorandin am<br />
Institut <strong>für</strong> Energie- und Klimaforschung (IEK-8)<br />
„Ich finde es toll, mit<br />
Experten zu forschen!“<br />
karriere@fz-juelich.de<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de www.fz-juelich.de/karriere<br />
– Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 11
E N E R G I E<br />
IN NEED: WIR<br />
BRAUCHEN ENERGIE(-<strong>ING</strong>S)<br />
KEINE FRAGE: WENN DEUTSCHLAND DIE ENERGIEWENDE PACKEN WILL, BRAUCHT ES MEHR KLUGE<br />
KÖPFE, DIE SZENARIEN DURCHDENKEN UND HAND ANLEGEN. DU WILLST DABEI SEIN? AUF DEN<br />
FOLGENDEN SEITEN VERSORGEN WIR DICH MIT INFOS ÜBER DIE ENERGIEBRANCHE<br />
Den Deutschen geht es sehr<br />
gut: Einer Studie von BCG zufolge<br />
rangiert Deutschland unter<br />
den Top Ten der Länder mit<br />
dem höchsten Wohlergehensindex<br />
weltweit. Sicher auch dadurch<br />
bedingt, dass unser Land<br />
eine Industrienation ist. Viel<br />
Wohlstand und viel Industrie,<br />
das heißt: Wir (ver-)brauchen<br />
jede Menge Energie. Allein<br />
2016 zapften deutsche Verbraucher<br />
etwa rund 525 Terawattstunden<br />
aus ihren Steckdosen.<br />
Zur Einordnung: mit<br />
einer Terawattstunde lässt sich<br />
ein Raum mittels einer 60-<br />
Watt-Glühbirne knapp zwei<br />
Millionen Jahre lang beleuchten.<br />
Im Vergleich zu unserem<br />
Bedarf verfügen wir allerdings<br />
nur über geringe Ressourcen<br />
an Biomasse, Wasserkraft und<br />
Geothermie, so die Folgerung<br />
im Bericht des ForschungsVerbunds<br />
Erneuerbare Energien.<br />
Deshalb stehen <strong>für</strong> die Inlandsversorgung<br />
mit regenerativen<br />
Energien besonders Sonnenenergie<br />
und Windkraft im Fokus<br />
– Energiequellen, die nur<br />
bedingt planbar sind. Um den<br />
Bedarf dennoch zu decken,<br />
werden verschiedene Szenarien<br />
erforscht, wie etwa der zellulare<br />
Ansatz im Projekt ›EnergiewabenGR‹<br />
des Instituts <strong>für</strong><br />
ZukunftsEnergieSysteme. Dabei<br />
werden Regionen in Waben<br />
unterteilt, die jeweils ihr Maximum<br />
an regenerativer Energie<br />
erzeugen. Bei Überschuss und<br />
Unterdeckung tauschen sie<br />
sich mit den Nachbarn aus.<br />
373<br />
Betriebe der<br />
Energieund<br />
Wasserversorgung<br />
gab es in<br />
Deutschland<br />
im Jahr 2016.<br />
2.407<br />
Millionen Euro<br />
beträgt der<br />
prognostizierte<br />
Umsatz der<br />
Energieversorgung<br />
in<br />
Deutschland <strong>für</strong><br />
das Jahr 2018.<br />
Prozent beträgt<br />
der prognostizierte<br />
Anteil an<br />
den wichtigsten<br />
Energiequellen<br />
am weltweiten<br />
Primärenergieverbrauch<br />
<strong>für</strong><br />
2035. Erneuerbare<br />
Energien<br />
machen der<br />
Studie zufolge<br />
lediglich 7,9<br />
Prozent aus.<br />
24,7<br />
239.000<br />
Beschäftigte<br />
zählte die<br />
Energie- und<br />
Wasserversorgung<br />
in<br />
Deutschland im<br />
Jahr 2016.<br />
14<br />
Milliarden<br />
US-Dollar<br />
wurden 2015 in<br />
Europa in<br />
Erneuerbare<br />
Energien<br />
investiert. Die<br />
USA gaben im<br />
gleichen Jahr<br />
46,4 Milliarden<br />
US-Dollar hier<strong>für</strong><br />
aus.<br />
59,8<br />
Windparkprojekte<br />
waren in der<br />
deutschen<br />
Nord-Ostsee-<br />
Region im April<br />
2016 in Betrieb.<br />
Sieben befanden<br />
sich im Bau und<br />
18 wurden<br />
genehmigt, aber<br />
noch nicht<br />
gebaut.<br />
Quellen: Statista, Statistisches Bundesamt, IMF, Bundesamt <strong>für</strong> Naturschutz, UNEP, Bloomberg New Energy Finance, Agentur <strong>für</strong> Erneuerbare Energien, BDEW, Gehalt.de,<br />
Studie ›Forschung <strong>für</strong> die Energiewende – Die Gestaltung des Energiesystems‹ FVEE, ›Wohlstand und Lebensqualität, Deutschland im internationalen Vergleich‹ BCG<br />
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GEHALT IN DER ENERGIEWIRTSCHAFT<br />
durchschnittliches Jahresbruttogehalt in Euro<br />
46.789<br />
Elektrotechnikingenieure<br />
47.406<br />
<strong>Ingenieure</strong> in der Projektabwicklung<br />
50.867<br />
<strong>Ingenieure</strong> in der Produktion<br />
In Baden-Württemberg und<br />
Nordrhein-Westfalen gab es<br />
2016 je 33 Studiengänge<br />
im Bereich Erneuerbare<br />
Energien. Das sind 1,3 und 0,8<br />
Prozent der Gesamtzahl der<br />
angebotenen Studiengänge<br />
im jeweligen Bundesland.<br />
In Bayern gab es 2016<br />
7.147 Unternehmen<br />
der Erneuerbare Energien-Branche.<br />
In Niedersachsen waren es 4.473,<br />
in Baden-Württemberg 4.023<br />
und in Sachsen-Anhalt 833.<br />
Erneuerbare Energien hatten<br />
2016 beispielsweise einen Anteil<br />
von 30,1 Prozent<br />
an der Nettostromerzeugung<br />
in Deutschland. 22 Prozent<br />
entfielen auf Braunkohle, 12,6<br />
Prozent auf die Kernenergie<br />
und 12,3 Prozent auf Erdgas.<br />
Energietrend im Visier: Zukunftsforscher<br />
Lars Thomsen über<br />
Elektromobilität und ihre Folgen<br />
Herr Thomsen, die Energiebranche unterliegt verschiedenen<br />
Trends, welche Entwicklung beeinflusst den Sektor gerade besonders?<br />
Die Elektromobilität. Auch wenn in zehn Jahren nur<br />
etwa 50 Prozent der Autos elektrisch fahren, wird das ein neues<br />
Segment <strong>für</strong> die Energiewirtschaft. Die Elektromobilität<br />
steht kurz vor einem Tipping Point. Das heißt, elektrische<br />
Fahrzeuge werden bald günstiger und besser als Verbrenner –<br />
dieser Umbruch steht in den nächsten 150 Wochen bevor:<br />
Elektromobilität wird ein Massenmarkt.<br />
Welche Auswirkungen hat dies konkret? Ein Elektroauto braucht<br />
im Jahr ungefähr so viel Energie wie ein kompletter Haushalt.<br />
Energieversorger könnten demnach die Abnahmemenge ihrer<br />
Kunden verdoppeln.<br />
Was bedeutet das <strong>für</strong> die Energiebranche? Dass sie dem Bedarf<br />
gerecht werden muss. Ein Elektroauto hat enorme Ladeströme<br />
bei der Schnellladung, um die 100 bis 300 Kilowatt. Das erfordert<br />
neue Strategien.<br />
Das ganze Interview zu Branchentrends und Energiewende findest<br />
du auf Seite 14.<br />
Fotos: © peshkova, denisismagilov, vege, bluedesign /Fotolia<br />
5<br />
SPARTEN<br />
FÜR<br />
<strong>Ingenieure</strong> in der<br />
Energiebranche<br />
1<br />
SOLARENERGIE<br />
Der große Boom<br />
ist zwar vorbei,<br />
dennoch liegt<br />
der Anteil an der<br />
Stromerzeugung durch<br />
Erneuerbare Energien<br />
bei 20 Prozent.<br />
2<br />
WASSERKRAFT<br />
Neue Formen<br />
sind Strömungsund<br />
Gezeitenkraftwerke<br />
auf<br />
See. Hierbei ist<br />
Turbinentechnik<br />
gefragt<br />
3<br />
FOSSILE<br />
ENERGIEN<br />
Als Back-up nach<br />
der Abschaltung<br />
der Kernkraftwerke<br />
und wenn Sonne<br />
und Wind nicht<br />
ausreichen.<br />
4<br />
KERNENERGIE<br />
Für den Rückbau<br />
der Kernkraftwerke<br />
werden<br />
Maschinenbauer,<br />
Verfahrenstechniker<br />
und Chemieingenieure<br />
gebraucht.<br />
5<br />
BIOENERGIE<br />
Rund um die Uhr<br />
verfügbar und<br />
flexibel einsetzbar<br />
nimmt sie eine<br />
große Rolle im<br />
Bereich Erneuerbare<br />
Energien ein.<br />
INFOS ZU DEN GEWÜNSCHTEN<br />
SKILLS GIBT'S AUF SEITE 22<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |<br />
13
E N E R G I E<br />
DIGITALISIERUNG, ENERGIEWENDE, FACHKRÄFTEMAN-<br />
GEL – ZUKUNFTSFORSCHER LARS THOMSEN WEISS,<br />
WAS DIE ENERGIEBRANCHE BESCHÄFTIGT<br />
Interview: Eva Ixmeier<br />
Herr Thomsen, welche Entwicklungen<br />
beschäftigen die<br />
Energiebranche derzeit? Künstliche<br />
Intelligenz, selbstlernende Systeme<br />
und Internet der Dinge. Durch<br />
diese Kombination verändert sich<br />
die Energiebranche extrem. Jedes<br />
System, das an ein Energienetz<br />
angeschlossen ist, wird zukünftig<br />
auch an das Informationsnetz angeschlossen<br />
und somit Teil des Internets<br />
der Dinge sein. Das heißt, die<br />
Schnittstelle zwischen Energie- und<br />
Informationssystemen ist eine große<br />
Herausforderung der nächsten<br />
Jahre.<br />
Welche Trends lassen sich neben der<br />
Digitalisierung in der Energiebranche<br />
in Deutschland beobachten? Zum<br />
Beispiel die Speicherung der Energie<br />
vor allem in Batterien und das<br />
Thema Smart Grid. Bislang haben<br />
wir das ganze Potenzial von Smart<br />
Grids noch nicht ausgeschöpft. In<br />
zehn Jahren wird es 800 Sensoren<br />
geben, die ein Haus steuern. Die zu<br />
managen, wird Aufgabe eines intelligenten<br />
Energieversorgers sein. Die<br />
Elektromobilität wird außerdem einen<br />
enormen Markt generieren.<br />
Wie wirken sich die Veränderungen<br />
der Branche auf die Verbraucher aus?<br />
Der Verbraucher wird immer mehr<br />
zum Prosument, das heißt Verbraucher<br />
fangen an, ihren eigenen Strom<br />
zu produzieren – mit einem Dach in<br />
Südausrichtung kann man schnell<br />
zum Produzenten werden. Gerade<br />
in Verbindung mit der Speicherung<br />
kann so ein hoher Autarkiegrad erreicht<br />
werden.<br />
Wie müssen Energieversorger darauf<br />
reagieren? Es entwickelt sich ein<br />
neues Kundenverständnis, denn mit<br />
einem Prosumenten wird anders<br />
umgegangen als mit einem Konsumenten:<br />
andere Abrechnungsformen<br />
und häufigere Kommunikation.<br />
Man wird in Zukunft nur gewinnen<br />
können, wenn die Dienstleistungsqualität<br />
gegenüber dem Kunden<br />
deutlich erhöht wird.<br />
Da<strong>für</strong> braucht es gute Mitarbeiter ...<br />
Es werden Mitarbeiter gesucht, die<br />
innovativ sind, sich mit hochtechnologisierten<br />
Themen und Künstlicher<br />
Intelligenz auskennen und<br />
die ein neues Stromnetz aufbauen<br />
können. Derzeit findet ein riesiger<br />
Kulturwandel statt, weil die Energieversorgungsbranche<br />
bisher keine<br />
Notwendigkeit hatte, innovativ zu<br />
sein. Es eröffnen sich dadurch enorme<br />
Chancen, auch <strong>für</strong> die, die bislang<br />
nicht daran gedacht haben, in die<br />
Energiewirtschaft zu gehen. Durch<br />
den Umbau zu einem smarten, regenerativen<br />
Energiesystem besteht ein<br />
großer Bedarf an Mitarbeitern. Das<br />
macht die Branche attraktiv <strong>für</strong> offene<br />
Menschen.<br />
Wie herausfordernd ist die Suche<br />
nach geeigneten Mitarbeitern? Die<br />
Knappheit an Talenten ist enorm.<br />
Denn viele der Talente sind nicht nur<br />
bei Energieunternehmen begehrt,<br />
sondern auch bei Softwareunternehmen,<br />
Automobilherstellern und<br />
Banken. Mitarbeiter, die in der Lage<br />
sind, innovativ, aktiv und agil die<br />
Projektentwicklung voranzutreiben,<br />
sind gefragt.<br />
Lars Thomsen ist<br />
Gründer von Future<br />
Matters. Er und sein<br />
Team beschäftigen<br />
sich mit der Zukunft<br />
von Energie, Mobilität<br />
und Künstlicher<br />
Intelligenz in den<br />
kommenden zehn<br />
Jahren und den zu<br />
erwartenden technischen<br />
Umbrüchen<br />
in dieser Zeit.<br />
Wo steht Deutschland auf dem Weg<br />
zur Energiewende? Wir haben schon<br />
viel erreicht, denn rund ein Drittel<br />
der Energieerzeugung kommt aus<br />
regenerativen Energien. Die Herausforderung<br />
ist die folgende: Wir<br />
können weitere regenerative Energien<br />
nur in das Netz integrieren,<br />
wenn wir auch das Thema Speicherung<br />
und intelligente Regelung<br />
in den Griff bekommen. Bislang<br />
konnte das Energienetz eine bestimmte<br />
Menge an Energie durch<br />
Sonne und Wind aufnehmen,<br />
jetzt brauchen wir Regelungen, die<br />
überschüssige Energie speichern<br />
können.<br />
Ist es realistisch, dass Deutschland<br />
die gesteckten Ziele erreicht? Bisher<br />
mussten diese Ziele aufgrund<br />
von politischen Vorgaben erreicht<br />
werden. Der Wendepunkt, der<br />
jetzt eintritt, ist durch das ökonomische<br />
Prinzip bedingt. Das heißt,<br />
die Energiewende wird nicht<br />
durch Förderung oder Umlagen<br />
finanziert, sondern ganz einfach,<br />
weil erneuerbare Energie billiger<br />
ist. Wenn eine Kilowattstunde aus<br />
einem Offshore-Windpark günstiger<br />
ist als eine aus einem Kohlekraftwerk,<br />
wird die Energiewende<br />
automatisch kommen. Ich möchte<br />
behaupten, dass in zehn Jahren<br />
aufgehört wird, fossile Kraftwerke<br />
zu bauen.<br />
Ist das auf die Energieversorgung<br />
weltweit übertragbar? Wir sind am<br />
Ende des fossilen Zeitalters angelangt.<br />
Kohle- und Gaskraftwerke<br />
sind nicht mehr konkurrenzfähig<br />
mit regenerativen Energien. Wir<br />
sehen weltweit einen Tipping<br />
Point hin zu regenerativen und dezentralen<br />
Systemen. Selbst solche<br />
vermeintlich schmutzigen Länder<br />
wie China haben das erkannt –<br />
China ist der größte Generator von<br />
regenerativer Energie der Welt.<br />
Insgesamt gelten die Trends in<br />
Deutschland auch international. n<br />
Foto: JORMA MUELLER PHOTOGRAPHY Illustration: © eyewave / Fotolia<br />
14 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
Festo<br />
Impulse setzen ...<br />
... <strong>für</strong> Ihre eigene Zukunft und <strong>für</strong><br />
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E N E R G I E<br />
Text: Petra Herr<br />
MANCHE<br />
MÖGEN´S HEISS<br />
A<br />
us Müll wird Strom? Es funktioniert relativ<br />
simpel: Hausmüll wie das Abschminktuch<br />
und der volle Staubsaugerbeutel werden in<br />
einem geschlossenen System, dem Dampferzeuger,<br />
verbrannt. Dabei entsteht Energie in Form von<br />
Dampf. Heiße Luft also, die schließlich in der Fernwärmeerzeugung<br />
genutzt wird. »Hier<strong>für</strong> wird über ein<br />
System von Wärmetauschern Wasser mit dem Dampf<br />
erhitzt und in das Fernwärmesystem der Region eingespeist«,<br />
erklärt Anja Teuscher, Leiterin der Instandhaltung<br />
an einem der Standorte von EEW Energy from<br />
Waste. »Für die Stromerzeugung wird der entstehende<br />
Dampf einer Turbine zugeführt, die wiederum einen<br />
Generator antreibt. Von dort wird der so entstandene<br />
Strom in das Stromnetz eingespeist.« Teuschers Arbeitgeber<br />
hat sich die Energieerzeugung aus Abfall zur<br />
Aufgabe gemacht – eine spannende Sparte <strong>für</strong> junge<br />
<strong>Ingenieure</strong>, die in der Energiebranche Fuß fassen wollen.<br />
Und dabei auch bereit sind, unkonventionelle Pfade<br />
zu beschreiten.<br />
WÄRMEQUELLEN<br />
ANZAPFEN FÜR DEN<br />
ENERGIEBEDARF –<br />
VIELLEICHT NICHT<br />
DIE PROMINENTESTE,<br />
ABER SICHER EINE<br />
DER INTERESSANTES-<br />
TEN SPARTEN FÜR<br />
ENERGIE<strong>ING</strong>ENIEURE<br />
Derzeit sind über<br />
350.000<br />
oberflächennahe und 33 tiefengeothermische<br />
Anlagen in Deutschland in Betrieb.<br />
Im Jahr 2016 hat Erdwärme<br />
hierzulande insgesamt151<br />
Gigawattstunden Strom und 12.273 Gigawattstunden<br />
Wärme zur Verfügung gestellt. Damit liefert<br />
Geothermie ein Prozent der erneuerbaren Wärme<br />
und 0,03 Prozent des erneuerbaren Stroms.<br />
Herausforderungen sind in der Geothermie aktuell noch<br />
die Konstruktion von Tiefenpumpen, die Handhabung<br />
von Ablagerungsprozessen bei Anlagen tiefer Geothermie<br />
sowie die bessere Integration von Wärmepumpen<br />
in den bestehenden Gebäudebestand nebst<br />
weiterer Steigerung der Effizienz der Wärmepumpen.<br />
Seit 2004 arbeitet die studierte Maschinenbauerin nun<br />
bei EEW, eingestiegen ist sie damals über ein duales<br />
Studium. »Meine täglichen Aufgaben bestehen darin,<br />
die gesamte Anlagentechnik und unsere Infrastruktur<br />
wie unsere Gebäude oder das Betriebsgelände in einem<br />
funktionierenden Zustand zu halten, da unsere Anlage<br />
24/7 in Betrieb ist«, erklärt Teuscher. Sind beispielsweise<br />
einzelne Komponenten defekt, überprüft sie, ob diese<br />
repariert oder ausgetauscht werden müssen. Außerdem<br />
müssen größere Reperaturen und Maßnahmen<br />
geplant organisiert und betreut werden. Dabei gilt es,<br />
alle Beteiligten von der Schlosserei, der Elektrowerkstatt,<br />
der Leittechnik oder dem Lager zu koordinieren<br />
– und quasi nebenbei noch mit kaufmännischem Auge<br />
das Budget und die Beschaffung zu überblicken. Der<br />
Austausch mit den Fachabteilungen aber auch die Beschäftigung<br />
mit Themen wie Brandschutz oder Arbeitssicherheit<br />
berreichert ihr Aufgabenspektrum um<br />
weitere Nuancen. Teuscher liebt diese Abwechslung:<br />
»Viele Dinge lassen sich zwar planen, auf manches<br />
muss ich aber auch einfach kurzfristig reagieren.« Dabei<br />
bleibt es längst nicht beim Delegieren aus dem Bürostuhl:<br />
» Der größte Reiz ist <strong>für</strong> mich die gesunde<br />
Mischung aus Bürojob und Praxisnähe. Ich<br />
bin regelmäßig selbst in Arbeitskleidung in der<br />
Anlage unterwegs«, so Teuscher.<br />
Um Wärmeenergienutzung geht es auch bei der<br />
Geothermie, einem weiteren, eher selten in den<br />
Fokus gerrückten Tätigkeitsfeld <strong>für</strong> Ingeniere in<br />
der Energiebranche. Jedoch wird hier keine<br />
Masse verbrannt – Geothermie nutzt Erdwärme.<br />
Grundsätzlich ließen sich dabei die oberflächennahe<br />
und die Tiefe Geothermie unterscheiden,<br />
erklärt Thorsten Weimann,<br />
Geschäftsführer des Bundesverbandes Geothermie.<br />
Ersteres werde beispielsweise <strong>für</strong> die<br />
Versorgung von Einfamilienhäusern genutzt,<br />
etwa über Erdwärmesonden, -kollektoren,<br />
-pfähle oder Grundwasserbohrungen.<br />
Wird in einer Erdregion<br />
tiefer als 400 Meter Energie abgeschöpft,<br />
handelt es sich um den<br />
zweiten Bereich, der drei Arten<br />
von Erdwärmenutzung umfasst:<br />
Hydrothermale Geothermie, Tiefe<br />
Erdwärmesonden und Petrothermale<br />
Geothermie. Letztere<br />
erschließt geotherme Energie<br />
über Tiefbohrungen in mehreren<br />
tausend Metern Tiefe. Weinmann<br />
schreibt seiner Branche ein großes<br />
Potenzial zu: »Gerade bei der Versorgung<br />
von Städten mit Wärme<br />
und Strom ist Erdwärme die Technologie<br />
der Zukunft. Beispielsweise<br />
plant die Stadt München bis<br />
2040 ihren Wärmebedarf zu großen<br />
Teilen aus Geothermie zu decken«,<br />
so der Experte. Auch wenn<br />
Geothermie genau wie das Konzept<br />
›Energy from Waste‹ vielleicht<br />
nicht in aller Munde sind –<br />
attraktive Jobs <strong>für</strong> energieaffine<br />
Ings warten hier jede Menge. ■<br />
Illustration: © eyewave / Fotolia Quellen: Zahlen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik <strong>für</strong> 2016 vom Februar 2017.<br />
16 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
DAS MÜSSEN EINSTEIGER DER<br />
ENERGIETECHNIK MITBR<strong>ING</strong>EN<br />
Gute technische Grundausbildung<br />
Die Fachrichtung ist dabei zweitrangig,<br />
wichtig ist, dass die Basisskills sitzen.<br />
BETÄTIGUNGSFELDER IN DER GEOTHERMIE<br />
Bohrtechnik Organisation, Realisierung und Begleitung von Bohrvorhaben<br />
in der Geothermie, einschließlich der Bohrplatzplanung, der Vorbereitung<br />
und Durchführung von Genehmigungsverfahren bei unterschiedlichen<br />
Ämtern sowie der Trassenplanung <strong>für</strong> Elektrizität und Fernwärme.<br />
Verfahrens- und Anlagentechnik Planung und Umsetzung von<br />
Anlagen <strong>für</strong> Tiefe Geothermie, insbesondere das Design von Thermalwassersystemen<br />
und die Auslegung der benötigten Armaturen und Instrumente,<br />
Modellierung und Simulation der Stromerzeugungsprozesse entsprechend<br />
dem Kalina-Prinzip oder dem Organic Rankine Cycle mit der dazugehörigen<br />
Anlagenperipherie wie Kühlungsanlagen und Sicherheitseinrichtungen.<br />
Strömungsmechanik Umfassende Betrachtung des strömungsmechanischen<br />
Verhaltens, der Kombination von Thermalwasser sowie<br />
unterschiedlichen Arbeitsmitteln in Geothermieanlagen zur optimalen<br />
Ausbeute der im Thermalwasser enthaltenen Energie.<br />
Schnelle Auffassungsgabe<br />
Energieingenieure sollten in der Lage sein, Zusammenhänge<br />
schnell zu analysieren und Lösungsalternativen<br />
anzubieten – gerne auch unkonventionelle.<br />
Einsatzbereitschaft<br />
Durch die täglich wechselnden Anforderungen ist<br />
dies – zumindest in einem Kraftwerk oder einer<br />
Müllverbrennungsanlage – kein Job, bei dem das<br />
Motto ›Dienst nach Vorschrift‹ zielführend ist.<br />
Kommunikationsskills<br />
In der Energiebranche treffen viele verschiedene Ing-<br />
Disziplinen aufeinander. Deshalb sollte es dir leicht<br />
fallen, dich mit deinen Fachkollegen abzustimmen.<br />
Auch direkter Kundenkontakt ist keine Seltenheit.<br />
Durchsetzungsfähigkeiten<br />
Abstimmen ist nur die halbe Miete. Manchmal<br />
gilt es, Stakeholder vom eigenen Standpunkt zu<br />
überzeugen und in die richtige Richtung zu lenken.<br />
ENERGIE<br />
PERSPEKTIVEN GESTALTEN _<br />
Innovative Ideen kennzeichnen unsere Erfolge und treiben uns an. Mit Leidenschaft errichten wir weltweit unsere Windenergieanlagen und<br />
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E N E R G I E<br />
PRAXIS<br />
CHECK<br />
Über die Schulter geschaut: So arbeiten<br />
<strong>Ingenieure</strong> in der Windenergiebranche<br />
WINDBÄNDIGERIN<br />
LUCIA BERNARD, Referentin in der Projektumsetzung Windenergie<br />
bei ENBW ENERGIE BADEN-WÜRTTEMBERG, studierte Maschinenwesen<br />
an der Uni Stuttgart. Bernard kam über ein Praktikum<br />
und die anschließende Werkstudententätigkeit zu EnBW.<br />
Meine Aufgaben Als Projektmanagerin koordiniere ich gemeinsam<br />
mit meinen Kollegen alle am Bau eines Windparks<br />
beteiligten Gewerke. Dazu zählen beispielsweise der Bau der<br />
Zufahrten und der Kabeltrasse ebenso wie die Errichtung der<br />
Anlagen selbst. Ziel ist es, beim ›Bauprojekt Windpark‹ den<br />
Zeitplan und das Budget einzuhalten und dabei insbesondere<br />
auf Qualität, Arbeitssicherheit und Umweltschutz zu achten.<br />
Mein Lieblingsprojekt … ist ein Windpark mit zwölf Anlagen.<br />
Bei einem so großen Projekt ist es wichtig, dass alle Parteien<br />
eng zusammenarbeiten. Die Projektgröße erfordert bereits im<br />
Vorfeld einen hohen Abstimmungsaufwand und wöchentliche<br />
Baustellentermine.<br />
Der Reiz … liegt <strong>für</strong> mich definitiv darin, mit meinen Projekten<br />
einen aktiven Beitrag zum Energiemix der Zukunft zu leisten.<br />
Darüber hinaus gibt es <strong>für</strong> mich nichts Spannenderes und Abwechslungsreicheres,<br />
als ein Bauprojekt aktiv mitzugestalten<br />
und am Ende mit dem Bild von sich drehenden Windrädern <strong>für</strong><br />
meine Arbeit belohnt zu werden.<br />
Neue Herausforderungen Im Bereich Wind Onshore startet dieses<br />
Jahr das Ausschreibungsverfahren. Das bedeutet, dass die<br />
Vergütungshöhe der erbauten Windenergieanlagen erstmalig<br />
wettbewerblich ermittelt wird. Dies stellt <strong>für</strong> uns eine neue Herausforderung<br />
dar, mit unseren Projekten zum Zuge zu kommen.<br />
Mitbringen Das Wort ›Berufsalltag› ist mir ein Fremdwort. Trotz<br />
guter Vorplanungen können sich äußere Einflussfaktoren ändern,<br />
auf die dann spontan reagiert werden muss. Wer Spaß<br />
dabei hat, sich wechselnden Herausforderungen zu stellen und<br />
neue Themen offen und motiviert anzupacken, der ist in der<br />
Windenergiebranche genau richtig.<br />
WINDAFFINER<br />
TÜVTLER<br />
JOONA HAIKONEN ist Experte <strong>für</strong> Windenergie und arbeitet<br />
seit zwei Jahren bei TÜV Süd. Studiert hat der Ingenieur Maschinenbau<br />
mit Schwerpunkt Strukturmechanik in Finnland.<br />
Herr Haikonen, worum geht es im Bereich Windenergie bei<br />
TÜV Süd? Unter anderem um die sogenannte Typenzertifizierung<br />
von On- und Offshore-Windenergieanlagen sowie<br />
Gutachten von Windparks. Ich bin in der Prüfung der<br />
Standfestigkeit und Lebensdauer von Windturbinen tätig.<br />
Was sind Ihre täglichen Aufgaben? Ich prüfe die Festigkeit<br />
einzelner Windturbinenkomponenten sowie größerer<br />
Baugruppen auf Normkonformität – also die Übereinstimmung<br />
mit den Vorgaben der einschlägigen Norm. Unsere<br />
Prüfungen erfolgen anhand von eigenen Berechnungen und<br />
Simulationen mit der Finite-Elemente-Methode. Zu meinen<br />
Aufgaben gehören auch Inspektionen von Fertigungsstätten<br />
im In- und Ausland, zum Beispiel in Spanien.<br />
Welches ist aktuell ihr liebstes Projekt? Die Prototypenzertifizierung<br />
eines neuartigen Windturbinenkonzeptes. Wir<br />
begleiten das Entwicklungsteam des Herstellers und haben<br />
die Möglichkeit, die Entwicklung ganz nah zu verfolgen.<br />
Was macht <strong>für</strong> Sie den Reiz an Ihrem Beruf aus? Durch die<br />
Vielfalt unserer Kunden sehe ich die unterschiedlichsten<br />
technischen Lösungen und bekomme somit einen sehr guten<br />
Branchenüberblick. Zudem ist die Arbeit sehr abwechslungsreich,<br />
da wir viele verschiedene Bauteile vom Rotorblatt<br />
bis hin zum Getriebe prüfen. Ein weiterer wichtiger<br />
Aspekt ist, dass ich als Projektleiter eine gesamte Windenergieanlage<br />
betreue und ein Verständnis über die Gesamtheit<br />
und Schnittstellen bekomme.<br />
Was sollten Absolventen mitbringen, die in der Energiebranche<br />
einsteigen wollen? Die Bereitschaft, immer etwas Neues<br />
zu lernen. Den Willen, aus Fehlern zu lernen. Den Mut, festgefahrene<br />
Vorgehensweisen zu hinterfragen. Daneben sind<br />
natürlich solide Grundkenntnisse aus dem Studium extrem<br />
wichtig.<br />
Illustration: © eyewave / Fotolia Fotos: privat Text: Petra Herr<br />
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Perfekt! Wir machen ja auch etwas mit<br />
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Die DIBAG ist eine deutschlandweit tätige Projektentwicklungs- und Bauträgergesellschaft mit Büros in München, Berlin, Düsseldorf und Stuttgart.<br />
Das Unternehmen plant und realisiert den Bau von komplexen Gewerbe- und Industrieprojekten, Büro- und Wohngebäuden, Einkaufszentren und Sonderprojekten mit dem<br />
Ziel, Ökonomie, Funktionalität und zeitgemäße Architektur zu vereinen.<br />
Damit dies gelingt, entwickeln rund 230 Mitarbeiter in den Bereichen Grundstücksakquisition, Standort- und Projektentwicklung, Neubau und Sanierung, Umwelt und<br />
Erschließung, Vermietung und Verwaltung stets bedarfsgerechte und individuelle Immobilienlösungen <strong>für</strong> Kunden aus Industrie, Gewerbe und Wohnen.<br />
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UMWELT<strong>ING</strong>ENIEUR / BAU<strong>ING</strong>ENIEUR FÜR DEN UNTERNEHMENSBEREICH<br />
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IHRE AUFGABEN<br />
• Planung, Bauleitung, Auswertung und Dokumentation von Erschließungs- und<br />
Abbruchmaßnahmen<br />
• Erstellung von Erschließungs- und Abbruchkonzepten<br />
• Kalkulation und Renditeberechnung<br />
• Ausschreibung und Vergabe<br />
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• Betreuung der Projektteams, auch Fremdüberwachung<br />
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IHR PROFIL<br />
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• Berufserfahrung in o.g. Bereichen<br />
• Gute Kenntnisse der VOB, HOAI, BauGB<br />
• Organisations- und Verhandlungsgeschick<br />
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EIN UNTERNEHMEN DER DOBL<strong>ING</strong>ER UNTERNEHMENSGRUPPE
E N E R G I E<br />
Status Quo<br />
Der Stromnetzausbau in Deutschland stellt <strong>für</strong> alle Beteiligten ein<br />
Mammutprojekt dar und bedingt viel Abstimmung. Denn am Ende<br />
muss die Bundesnetzagentur Wege <strong>für</strong> die Leitungen genehmigen,<br />
die möglichst wenig Einwirkungen auf Mensch und Umwelt mit sich<br />
bringen. »Für die Genehmigungsverfahren stehen die Raum- und<br />
Umweltverträglichkeit im Mittelpunkt. Hierbei sind zum Beispiel<br />
Siedlungsbereiche, Schutzgebiete und Ziele der Raumordnung der einzelnen<br />
Länder zu beachten«, betont Olaf Peter Eul, Pressesprecher <strong>für</strong><br />
die Bereiche Energie, Netzausbau und Post bei der Bundesnetzagentur.<br />
Aber auch juristische Aspekte wie die Abstände von elektrischen<br />
und magnetischen Feldern zu Wohnbereichen seien sicherzustellen<br />
und der Einfluss auf Landschaft und Boden zu bewerten. Zudem<br />
spiele der Artenschutz eine zentrale Rolle.<br />
Für die Bedarfsermittlung sind außerdem aufwendige<br />
elektrotechnische und strategische Umweltprüfungen<br />
zu den Vorschlägen der Übertragungsnetzbetreiber<br />
notwendig. Diese Maßnahmen sind zeitaufwendig und<br />
werden Deutschland weiterhin auf Trapp halten: »Im<br />
Übertragungsnetz Deutschlands sind insgesamt etwa 7.700<br />
Kilometer als vorrangig angesehene Hochspannungsleitungen<br />
neu zu bauen beziehungsweise zu verstärken. Davon<br />
sind bislang etwa 850 Kilometer realisiert. Wir stehen als<br />
Bundesnetzagentur jetzt am Anfang der Genehmigungsverfahren<br />
vieler wichtiger Vorhaben, darunter auch der<br />
großen Nord-Süd-Gleichstromverbindungen. Sie sind zum<br />
Gelingen der Energiewende unverzichtbar«, erklärt Eul.<br />
NETZWERKEN AUF<br />
HOHEM NIVEAU<br />
To Do<br />
Text: Eva Ixmeier<br />
<strong>ING</strong>-KNOW-HOW ZUM NETZAUSBAU<br />
Für die Umsetzung des erforderlichen Netzausbaus<br />
sind Spezialisten vieler verschiedener<br />
Fachrichtungen von <strong>Ingenieure</strong>n über Juristen bis<br />
hin zu Landschaftsplanern und Betriebswirten<br />
notwendig. Netzbetreiber wie TransnetBW oder<br />
Amprion suchen beispielsweise Absolventen der<br />
Elektrotechnik mit den Schwerpunkten Hochund<br />
Höchstspannungstechnik oder Gebäudeausstattungen,<br />
Bau-, Umwelt, Vermessungs- und<br />
Nachrichtentechnik.<br />
»<strong>Ingenieure</strong> sind beispielsweise bei der Prüfung des energiewirtschaftlichen Bedarfs unverzichtbar«,<br />
betont Olaf Peter Eul, Pressesprecher der Bundesnetzangentur.Weitere Aufgaben<br />
können zum Beispiel die Netzplanung oder Netzberechnung sein. Yvonne Surmann, Ingenieurin<br />
Netzberechnung, hat bei Amprion beides schon gemacht. Allen Interessierten <strong>für</strong> diese<br />
Tätigkeit rät sie, Spaß an der Programmierung mitzubringen. »Außerdem sollten sie kreativ in<br />
der Problemlösung sein sowie strukturiert und selbstständig arbeiten können. Zudem kann<br />
Geduld nicht schaden, da insbesondere Entscheidungen und Umsetzungen auf europäischer<br />
Ebene lange dauern können«, fügt die Ingenieurin hinzu. Norman Weber, Projektleiter bei<br />
TransnetBW, betont außerdem Flexibilität, Einfallsreichtum und Teamarbeit als wichtige<br />
Aspekte.<br />
Inside<br />
»Der Bereich, in dem ich arbeite ist unter anderem da<strong>für</strong> zuständig, dass die Systeme<br />
zur (Echtzeit-)Überwachung des Übertragungsnetzes funktionieren. Außerdem<br />
kümmern wir uns um die Softwaretools, die <strong>für</strong> Netzanalysen benutzt werden. Im<br />
Zusammenhang mit der Energiewende, der sich ändernden Belastung des Stromnetzes<br />
sowie dem dadurch notwendigen, immer enger werdenden Austausch mit unseren<br />
Nachbarländern müssen die Systeme kontinuierlich angepasst und erweitert werden.<br />
Zum Beispiel wurde vor einiger Zeit auf europäischer Ebene ein neuer Standard zum<br />
Austausch von Netzdaten beschlossen. Um die Daten in diesem neuen Format verarbeiten<br />
zu können, müssen unsere Netzberechnungsprogramme angepasst werden. An<br />
diesen Anpassungen bin ich beteiligt.« Yvonne Surmann, Ingenieurin Netzberechnung im<br />
Betrieb Leitsysteme und Netzanalysefunktionen bei Amprion<br />
»Ich steuere die Planung und operative Umsetzung aller Baumaßnahmen.<br />
Zudem koordiniere ich vom ersten Spatenstich bis zum<br />
Projektabschluss sämtliche Arbeiten <strong>für</strong> den Leitungsbau, den Bau der<br />
Umrichterstation sowie die zugehörige 380-kV-Schaltanlage. Dazu<br />
zählen Machbarkeitsuntersuchungen <strong>für</strong> mögliche Konverterstandorte,<br />
die Beauftragung von Umweltgutachten, Kostenschätzungen, Personalplanung<br />
und die Koordination der internen und externen Mitarbeiter.<br />
Im Rahmen der Bauabwicklung bin ich zusätzlich mit Themen wie<br />
Arbeits- und Umweltschutz, termin- und kostengerechter Abwicklung<br />
sowie Qualitätssicherung und Abnahme befasst.« Norman Weber, Teilprojektleiter<br />
Design & Bau <strong>für</strong> das Gleichstromprojekt Ultranet bei TransnetBW<br />
Illustrationen: © eyewave, rcx / Fotolia<br />
<br />
20<br />
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E N E R G I E<br />
Herausforderungen<br />
Die eigentliche Herausforderung bestehe darin, den Windstrom aus dem<br />
Norden in den verbrauchsstarken Süden Deutschlands zu transportieren, so<br />
Olaf Peter Eul, Pressesprecher der Bundesnetzagentur. Dies geschieht mit der<br />
Gleichstromtechnik, die einen verlustarmen Transport großer Mengen Strom<br />
über weite Strecken ermöglicht. »Für die beiden großen Vorhaben SuedLink<br />
und SuedOstLink haben wir die Genehmigungsverfahren mit einer umfassenden<br />
Öffentlichkeitsbeteiligung entlang der vorgeschlagenen Wege der Übertragungsnetzbetreiber<br />
gestartet«, sagt Eul. Solch große Infrastrukturprojekte<br />
gehen nur in Einklang mit der Öffentlichkeit. Manchmal sei es anspruchsvoll,<br />
die Akzeptanz hier<strong>für</strong> in der Gesellschaft zu schaffen. Ziel ist es aber immer,<br />
eine Netzbaumaßnahme so verträglich wie möglich <strong>für</strong> Mensch und Umwelt<br />
zu realisieren. Daher geht etwa TransnetBW schon frühzeitig – schon vor den<br />
offiziellen Genehmigungsverfahren – auf die Menschen zu und führt einen intensiven<br />
Dialog. Hierbei sei es besonders wichtig, technisch komplexe Themen<br />
allgemeinverständlich darzustellen, so Weber. Wenn es nicht gelingt, die Bürger<br />
mitzunehmen und in Folge langwierige Blockaden entstehen, wird es <strong>für</strong> alle<br />
Stromkunden teuer, da kostenintensive Ersatzmaßnahmen ergriffen werden<br />
müssten, um den Betrieb des Übertragungsnetzes zu gewährleisten, erklärt<br />
Yvonne Surmann von Amprion.<br />
Die zweite große Herausforderung sei die Dauer der<br />
Projekte von der Vorplanung bis hin zur Realisierung,<br />
so Norman Weber von Transnet BW. »Je<br />
länger sich ein Projekt in der Umsetzung befindet,<br />
umso mehr Maßnahmen müssen unsere Kollegen<br />
in der Netzsteuerung entwickeln, um den fehlenden<br />
Ausbau zu kompensieren«, fügt der Ingenieur<br />
hinzu. Das bedeutet, die beteiligten Mitarbeiter tun<br />
alles da<strong>für</strong>, ein Netzprojekt gründlich, detailliert<br />
und qualitativ hochwertig zu planen, sodass es<br />
zügig umgesetzt werden kann. Denn zunächst<br />
müssen die Genehmigungsbehörden vom Vorgehen<br />
überzeugt werden«, erklärt Weber. Hierbei sei<br />
vor allem fachliche Expertise, Verhandlungsfähigkeit<br />
und diplomatisches Geschick gefragt. »Generell<br />
gilt immer, <strong>für</strong> die vielen verschiedenen Interessen<br />
von Mensch, Natur und Umwelt die verträglichste<br />
Lösung zu entwickeln und <strong>für</strong> die Genehmigungsverfahren<br />
nachvollziehbar darzustellen«, fasst<br />
Weber zusammen.<br />
SOLARENERGIE<br />
Die Solarenergiebranche kann zwar<br />
nicht mehr denselben Zuwachs<br />
vermelden wie noch vor einigen<br />
Jahren, wird aber fester Bestandteil<br />
der regenerativen Energieversorgung<br />
bleiben. Innovative Köpfe<br />
sind gefragt: Zum Beispiel um das<br />
Thema Organisches Photovoltaik<br />
weiter voranzutreiben. Dies sei<br />
die Solartechnologie der Zukunft<br />
– die Module sind leicht, biegsam,<br />
transparent und leistungsstark.<br />
Wichtig sind hier<strong>für</strong> Kenntnisse in<br />
der Verbindungstechnik und im<br />
Anlagenbau sowie keine Scheu vor<br />
interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />
zu haben.<br />
WASSERKRAFT<br />
Für die Entwicklung von Maschinenkonzepten<br />
und Instandhaltungsstrategien<br />
sowie die Budgetierung der<br />
nötigen Maßnahmen werden ein<br />
Abschluss in Maschinenbau oder Elektrotechnik<br />
sowie Kenntnisse in der<br />
Steuerungs- und Turbinentechnik gern<br />
gesehen. Bei klassischen Wasserkraftwerken<br />
ist die Technologie bereits<br />
sehr ausgereift, mehr Pioniergeist<br />
ist bei Gezeiten- und Wellenkraftwerken<br />
gefragt, die die Energie des<br />
Meeres nutzen. Besondere Herausforderungen<br />
sind hierbei die hohen<br />
Investitionskosten und Verschleißerscheinungen<br />
an den Bauteilen durch<br />
aggressives Salzwasser.<br />
SKILL-CHECK<br />
Text: Eva Ixmeier<br />
ANDERE ENERGIEFORM, ANDERE ANFORDERUNGEN<br />
DAS SOLLTEST DU FÜR DEN EINSTIEG MITBR<strong>ING</strong>EN –<br />
VON KERNENERGIE BIS WASSERKRAFT<br />
KERNENERGIE<br />
Von Strahlungsmesstechniker über Projektingenieure <strong>für</strong> die Rückbauplanung und<br />
Endlagerung bis hin zu Verfahrenstechnikern – der Kernkraftsektor ist weiterhin<br />
massiv auf der Suche nach Nachwuchskräften. Allen Anforderungsprofilen<br />
gemeinsam ist eine gewisse Belastbarkeit und Verantwortungsbewusstsein.<br />
FOSSILE BRENNSTOFFE<br />
Gas- und Kohlekraftwerke werden zwar durch die Energiewende immer<br />
mehr in den Hintergrund geraten, ganz auf sie verzichten können wir<br />
jedoch in den nächsten Jahren nicht. Arbeitsplätze wird es besonders in<br />
Entwicklung und Instandhaltung von Kraftwerken geben. Gesucht werden<br />
Maschinenbauer, Verfahrens- und Umwelttechniker mit Freude an komplexen<br />
technischen Projekten.<br />
BIOENERGIE<br />
Versorgungs- oder Umwelttechniker sind gefragt, gerne auch mit praktischer<br />
Erfahrung in Landwirtschaft und Ackerbau, schließlich geht es bei der Biomasse<br />
etwa um Altholz, Grünschnitt, Ernterückstände oder tierische Exkremente.<br />
Außerdem kann erste Erfahrung in der technischen Anlagenplanung von Vorteil<br />
sein. Gewünschte Soft Skills: service- und problemlösungsorientiertes Denken und<br />
Handeln.<br />
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Human Resources stehen dir beratend zur Seite.<br />
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ich jederzeit zurückgreifen«,<br />
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Lambsdorff, ehemaliger<br />
Trainee bei der<br />
ALBA Group. Und weil<br />
Nachhaltigkeit <strong>für</strong> die<br />
ALBA Group auch intern<br />
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ist, entwickelt<br />
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Trainee optional ein ei-<br />
- Energieingenieure<br />
- Fertigungsingenieure<br />
genes<br />
- Maschinenbauer<br />
keitsprojekt.<br />
- Produktionstechniker<br />
- Prozessingenieure<br />
Wer<br />
- Qualitäts- und Projektmanager<br />
rungen<br />
- Umweltingenieure<br />
- Verfahrenstechniker<br />
-Wirtschaftsingenieure<br />
Zukunft<br />
Nachhaltig-<br />
Auslandserfah-<br />
sammeln<br />
möchte, kann dies an<br />
einem der weltweiten<br />
Standorte tun. Am besten<br />
eignet sich da<strong>für</strong> die zweite Phase des<br />
Traineeprogramms. Die Voraussetzungen<br />
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Projekte und Handlungsbedarf. Daher ist die<br />
zweite Station optional.<br />
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zu einem der führenden Recyclingund<br />
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weltweit. Intelligente Kreislaufführung<br />
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Treibhausgas-Emissionen reduziert<br />
und nicht zuletzt die Abhängigkeit der<br />
Wirtschaft von Primärrohstoffen deutlich verringert.<br />
Durch die Recyclingaktivitäten der<br />
ALBA Group konnten allein im Jahr 2015 fast<br />
5,9 Millionen Tonnen Treibhausgase und<br />
rund 51,8 Millionen Tonnen Primärrohstoffe<br />
eingespart werden. n<br />
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JAHREN ERHOLT SICH DIE BRANCHE<br />
Text: Florian Vollmers<br />
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2017 im deutschen Maschinen- und Anlagenbau<br />
geben. Doch nach Ablauf der ersten Jahreshälfte<br />
zeigt sich: Deutschlands Maschinenbauer haben<br />
mittlerweile viel mehr Rückenwind als prognostiziert.<br />
Eine kräftige Nachfrage aus dem In- und Ausland,<br />
insbesondere aus dem Euroraum, hat bereits im<br />
Januar 2017 die Auftragsbücher dieser sehr exportorientierten<br />
Branche gefüllt. Die Bestellungen stiegen im<br />
Vergleich zum Vorjahr insgesamt um ganze neun Prozent,<br />
wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA) mitteilte.<br />
Über eine Million Beschäftigte und mehr als 220 Milliarden<br />
Euro Jahresumsatz: Der überwiegend mittelständisch<br />
geprägte Maschinen- und Anlagenbau gilt<br />
als Schlüsseltechnologie in Deutschland. Kein Wunder,<br />
dass Maschinenbauer deshalb als wichtigster Arbeitgeber<br />
<strong>für</strong> Nachwuchsingenieure gelten. Zwischen<br />
2013 und 2016 stieg die Zahl der beschäftigten Technikexperten<br />
in der Branche um 8.000 auf 191.000. Der Anteil<br />
der <strong>Ingenieure</strong> an den Gesamtbeschäftigten liegt<br />
bei 16,7 Prozent. Überall dort, wo Maschinen und Anlagen<br />
entwickelt, gebaut und instand gesetzt werden,<br />
sind Maschinenbauingenieure gefragt. Vom Schiffsbau im<br />
hohen Norden bis zur Automobilbranche im Süden – weil<br />
sie überall und in nahezu allen Firmen und Branchen Beschäftigung<br />
finden, gelten sie auch als ›Könige der <strong>Ingenieure</strong>‹.<br />
Was ihre Jobchancen weiter verbessert: Die Entwicklungen<br />
der Branche kommen immer seltener vom Fließband<br />
und Maschinen werden immer individueller auf Kunden<br />
und Produkte zugeschnitten. Da es die Aufgabe des Bauingenieurs<br />
ist, sämtliche Gewerke zusammenzuführen und zu<br />
systematisieren, wächst seine Rolle, je komplexer das Bauprojekt<br />
ist. »Maschinenbauingenieure haben sehr gute Berufsaussichten,<br />
denn wir sehen einen Trend zur Individualisierung<br />
von Bauten«, bestätigt die Personalabteilung von<br />
Robert Bosch. In Deutschland zählt Bosch zu einem der<br />
größten Arbeitgeber <strong>für</strong> Maschinenbauingenieure.<br />
Doch noch ein weiterer Trend sorgt da<strong>für</strong>, dass sich Maschinenbauingenieure<br />
bei aktueller Branchenlage keine<br />
Sorgen machen sollten: Bis 2025 müssen geschätzt rund<br />
32.000 Stellen wiederbesetzt werden, weil ab 2020 auch<br />
im Maschinenbau die geburtenstarken Jahrgänge in Rente<br />
gehen. Eine Umfrage des VDMA hat ergeben, dass über<br />
die Hälfte der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer in<br />
den kommenden fünf Jahren mit einem massiv steigenden<br />
Bedarf an Nachwuchskräften rechnen. »Die Berufsperspektiven<br />
<strong>für</strong> Nachwuchsingenieure sind hervorragend. Einerseits weil sich die Technologien<br />
– nicht nur durch die Digitalisierung – schnell weiterentwickeln<br />
und weil gute neue Ideen deshalb mehr denn je gefragt sind in<br />
den Unternehmen«, sagt Prof. Dr. Eike Böhm, Vorstandsmitglied<br />
und Chief Technology Officer<br />
der Kion Group, dem weltweit führenden<br />
Hersteller von Gabelstaplern und Lagertechnik.<br />
»Andererseits gibt es auf dem Arbeitsmarkt schlicht<br />
nicht ausreichend gute Nachwuchskräfte, was die Perspektiven<br />
natürlich weiter verbessert.«<br />
Das Berufsbild heutiger <strong>Ingenieure</strong> in der Maschinenbauindustrie<br />
ist allerdings anspruchsvoller als noch vor wenigen<br />
Fotos: privat<br />
24 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
MASCHINENBAU<br />
Jahren. Sehr viele Unternehmen<br />
sind heute global aufgestellt, was<br />
den Willen und die Fähigkeit voraussetzt,<br />
auch in internationalen<br />
Kontexten zu arbeiten. »Zudem<br />
greift die Digitalisierung immer<br />
stärker in den Berufsalltag von <strong>Ingenieure</strong>n<br />
ein – und zwar sowohl<br />
was die immer mehr digitalen Produktentstehungsprozesse<br />
als auch<br />
was die mehr und mehr digitalisierten<br />
Produkte betrifft«, erklärt<br />
Kion-Vorstand Böhm. Die gestiegenen<br />
Erwartungen spiegeln sich<br />
auch in den Gehältern wieder:<br />
Nach einer aktuellen Erhebung von<br />
personalmarkt.de starten Nachwuchsbauingenieure<br />
mit einem<br />
durchschnittlichen Jahresgehalt<br />
von 41.779 Euro in den Beruf. Nach<br />
drei bis fünf Berufsjahren liegt dieser<br />
Wert bereits bei 44.901 Euro,<br />
während er im Gesamtdurchschnitt<br />
<strong>für</strong> diese Berufsgruppe bei<br />
48.336 Euro liegt (Stand: Mai<br />
2017).<br />
Der Essener Stahl-Verarbeiter<br />
ThyssenKrupp setzt vor allem<br />
auf den Großanlagenbau: Dort<br />
BIS 2025 MÜS-<br />
SEN 32.000<br />
STELLEN WIE-<br />
DERBESETZT<br />
WERDEN, WEIL<br />
AB 2020 IM<br />
MASCHINENBAU<br />
DIE GEBURTEN-<br />
STARKEN JAHR-<br />
GÄNGE IN RENTE<br />
GEHEN.<br />
beschäftigt der Konzern in seiner<br />
Sparte Industrial Solutions,<br />
zu der neben dem Anlagen- auch<br />
der Marineschiffbau gehört, weltweit<br />
rund 19.000 Mitarbeiter, davon<br />
gut 11.000 in Deutschland.<br />
»Der Geschäftsbereich Industrial Solutions<br />
ist ein führender Partner <strong>für</strong> Planung, Bau<br />
und Service rund um industrielle Anlagen<br />
und Systeme. Wir liefern weltweit schlüsselfertige<br />
Anlagen, die Maßstäbe setzen<br />
– zum Beispiel in den<br />
Bereichen Mining, Zement<br />
und Chemie«,<br />
berichtet Mark<br />
Helfmeier, Personalreferent<br />
Recruiting<br />
bei ThyssenKrupp Industrial<br />
Solutions. »Gerade durch die Anwendung<br />
ressourcenschonender Technologien<br />
bieten sich <strong>für</strong> <strong>Ingenieure</strong> hier spannende<br />
Berufsperspektiven.«<br />
Pikantes Detail: Der Anteil der <strong>Ingenieure</strong><br />
an den Belegschaften ist<br />
im ostdeutschen Maschinen- und<br />
Anlagenbau nach wie vor wesentlich<br />
höher als im gesamtdeutschen<br />
Maschinenbau. In ostdeutschen Maschinenbauunternehmen<br />
beträgt die<br />
Ingenieurquote 27,8 Prozent – in der<br />
gesamten Branche 16,7 Prozent. Die<br />
Unterschiede lassen sich auch 25 Jahre<br />
nach der deutschen Einheit noch immer<br />
mit der Unternehmensstruktur<br />
begründen. »In Ostdeutschland gibt<br />
es relativ gesehen viel mehr kleine Betriebe<br />
als in anderen Regionen. Je kleiner<br />
aber ein Unternehmen, desto größer<br />
der Anteil der <strong>Ingenieure</strong> unter<br />
den Mitarbeitern«, erklärt Reinhard<br />
Pätz, Geschäftsführer des VDMA Ost.<br />
Unterm Strich lautet das Fazit des<br />
Branchenchecks: Maschinenbauingenieure<br />
können positiv in die Zukunft<br />
blicken. Ein Drittel aller ausgeschriebenen<br />
Stellen <strong>für</strong> <strong>Ingenieure</strong> sind derzeit<br />
aus dem Bereich Maschinen- und<br />
Anlagenbau – Tendenz steigend. Der<br />
Bedarf an gut ausgebildeten Absolventen<br />
steigt weiter an, darin sind sich<br />
alle Branchenexperten einig. Da<strong>für</strong><br />
sprechen nicht nur die vollen Auftragsbücher<br />
der Arbeitgeber in der<br />
ersten Jahreshälfte 2017. ■<br />
IHR<br />
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Elektrotechnik-Special<br />
Es funkt<br />
zwischen uns<br />
Das muss echte Liebe sein: Elektrotechnik und die Zukunft haben gerade ein heißes Date – und sie passen<br />
ziemlich gut zusammen. Chancen, Trends und Wissenswertes im Branchenüberlick<br />
Text: Petra Herr<br />
Jeder fängt einmal an.<br />
Und damit kommt<br />
auch keiner am Thema<br />
Gehalt vorbei, auch<br />
Elektrotechnikingenieure<br />
nicht. Die erste Gehaltsverhandlung<br />
macht meist wenig Spaß,<br />
und schon im Vorstellungsgespräch<br />
wird häufig eine genaue Gehaltsvorstellung<br />
seitens des Kandidaten<br />
erwartet. Deshalb ist es sinnvoll,<br />
genau zu wissen, was du verlangen<br />
kannst. Die folgenden Faktoren<br />
spielen hier mit rein:<br />
Abschluss Master schlägt Diplom<br />
schlägt Bachelor. Absolventen einer FH<br />
oder eines Dualen Studiums haben in<br />
den letzten Jahren zwar aufgeholt, liegen<br />
aber noch immer unter dem Niveau<br />
von Uni- und TU-Ings. Am meisten verdient<br />
ein Ingenieur mit einer Promotion<br />
– ob eine entsprechende Stelle zur Verfügung<br />
steht, ist die andere Frage.<br />
Unternehmensgröße Großes Unternehmen<br />
füllt dicke Geldbörsen. Klingt<br />
nach Binsenweisheit, ist aber wahr. Bis<br />
zu 9.000 Euro kann der Unterschied zwischen<br />
kleinem Unternehmen und Konzern<br />
sein. Wer die 50.000-Euro-Marke<br />
gleich zu Beginn knacken will, wende<br />
sich an Letztere. Auch mit mehr Berufserfahrung<br />
lassen sich hier mehr Scheine<br />
holen.<br />
Standort Die gute Nachricht: Auf dem<br />
Land lebt es sich meist billiger. Die weniger<br />
gute: Hier werden auch niedrigere<br />
Löhne gezahlt. Darum sollten Einsteiger<br />
abwägen, wie viel ihnen das ruhige Landleben<br />
wert ist. Denn Unternehmen in Ballungszentren<br />
zahlen mehr. Außerdem:<br />
Das Gehaltsniveau einer Region kannst<br />
du besser abschätzen, wenn du dir die<br />
regionalen Tarifverträge ansiehst. Nicht<br />
tarifgebundene Arbeitgeber zahlen<br />
meist etwa 3.000 bis 4.000 Euro weniger.<br />
Einstiegsart Trainees verdienen weniger<br />
als Direkeinsteiger, werden da<strong>für</strong> in<br />
einem vorstrukturierten Programm mitunter<br />
auf Führungsposten ausgebildet.<br />
Fotos: © blende11.photo, adam121 / Fotolia Quellen: ingenieurkarriere.de Studie <strong>Ingenieure</strong>inkommen 2002 - 2016, www.zvei.org, www.vde.com, ZEW Branchenreport 2016, www.get-in-engineering.de, gehalt.de<br />
Milliarden Euro setzt die deutsche Elektroindustrie<br />
nach Schätzungen des Zentralverband<br />
Elektrotechnik- und Elektronikindustrie<br />
im Jahr 2017 um – drei Milliarden<br />
mehr als im Jahr zuvor. Tendenz: steigend.<br />
Euro brutto verdienen frischgebackene<br />
Elektrotechnik- und Elektronikingenieure<br />
durchschnittlich im Jahr.<br />
Euro – oder 1,8 Prozent – betrug das<br />
Plus, um das das Einstiegsgehalt von<br />
Elektrotechnik- und Elektronikingenieuren<br />
vom Jahr 2015 auf 2016 gestiegen ist.<br />
Prozent des Produktportfolios der<br />
deutschen Elektroindustrie sind Industriegüter,<br />
etwa <strong>für</strong> den Bereich Automation,<br />
Energietechnik oder Medizintechnik.<br />
Beschäftigte in Deutschland zählt<br />
die Elektroindustrie momentan.<br />
Patente meldet die deutsche<br />
Elektroindustrie pro Jahr an.<br />
48.150<br />
78<br />
182<br />
13.000<br />
865<br />
846.000<br />
26
Elektrotechnik-Special<br />
Einstiegsgehalt E-Technikingenieure<br />
nach Aufgabengebiet<br />
47.300 € 49.400 €<br />
46.500 €<br />
Produktion<br />
45.400 €<br />
Projektabwicklung<br />
44.200 €<br />
Vertrieb<br />
Konstruktion<br />
Instandhaltung<br />
4 Spezialisierungen <strong>für</strong> E-<strong>Ingenieure</strong><br />
57 Prozent der Unternehmen der<br />
deutschen Elektroindustrie betrieben<br />
im Jahr 2015 Forschung und Entwicklung.<br />
Insgesamt investierten die Unternehmen<br />
dabei über 19,6 Milliarden<br />
Euro in Innovationen.<br />
NACHRICHTENTECHNIK Du arbeitest<br />
etwa bei TV- und Rundfunkanstalten oder <strong>für</strong> Internet-<br />
und Telekommunikationsanbieter. Deine<br />
Aufgaben: Übertragunssysteme bauen, Netzwerkinfrastrukturen<br />
entwickeln oder Sende- und<br />
Empfangsanlagen optimieren.<br />
ANTRIEBSTECHNIK Antriebe aller Art<br />
– von Elektro, Hybrid- bis Biogas – sind dein Spezialgebiet.<br />
Du entwickelst und testest Konzepte<br />
und begleitest die Implementierung in die Maschine.<br />
REGELUNGSTECHNIK Die Messtechnik<br />
gibt die Führungsgrößen vor. Diesen<br />
näherst du deine Regelgrößen an und<br />
hältst dabei den Einfluss von Störungen<br />
gering. Du erstellst Labormuster, Prototypen<br />
und testest sie.<br />
MESSTECHNIK Du planst, entwickelst<br />
und wartest elektronische Produkte.<br />
Hier<strong>für</strong> legst beeinflussbare Größen fest<br />
und entwirfst Messmethoden und Systeme,<br />
um Daten zu erfassen und aufzuarbeiten.<br />
Bei uns werden Sie satt!<br />
Pilz ist ein international führendes, innovatives Unternehmen<br />
der sicheren Automation. Wir sind immer<br />
auf der Suche nach fi tten Nachwuchs kräften, die<br />
Spaß an kreativen Herausforderungen und lösungsorientiertem<br />
Denken haben. Pilz bietet Ihnen eine<br />
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27
?<br />
Herr<br />
Was in der Elektrotechnikbrache<br />
gerade passiert und worauf sich<br />
zukünftige E-Technik-ingenieure einstellen<br />
können, erklärt Ansgar Hinz,<br />
Vorstandsvorsitzender des VDE<br />
Interview: Petra Herr<br />
Perspektiven in der E-Technik<br />
ANSGAR HINZ,<br />
Vorstandsvorsitzender des Verband<br />
der Elektrotechnik Elektronik und<br />
Informationstechnik, VDE<br />
Hinz, wie geht es der deutschen Elektrotechnikbranche?<br />
Ausgezeichnet. Der Elektro- und<br />
IT-Anteil wächst an der Wertschöpfung in<br />
fast allen Branchen und die Elektroindustrie<br />
hat einen großen Anteil daran, dass Deutschland<br />
2016 wieder Exportweltmeister geworden<br />
ist. Die Ausfuhren der Elektrobranche<br />
haben zwischen Januar und November 2016<br />
gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent auf<br />
166,5 Milliarden Euro zugelegt. Das ist ein<br />
Siebtel aller deutschen Ausfuhren. 2017 könnte<br />
sogar der Branchenumsatz-Rekord von 182<br />
Milliarden Euro aus dem Jahr 2008 geknackt<br />
werden. Der einzige Unsicherheitsfaktor ist<br />
zurzeit, ob die internationale Handelspolitik<br />
künftig stärker in Richtung Protektionismus<br />
oder Freihandel tendiert.<br />
Welche Trendthemen bewegen die Branche<br />
aktuell?<br />
Alle. <strong>Ingenieure</strong> der Elektro- und Informationstechnik<br />
sind längst die Trendsetter,<br />
nicht nur der deutschen Wirtschaft. Sie treiben<br />
den digitalen Wandel voran und damit<br />
auch die Trendthemen der Zukunft: Energiewende,<br />
Elektromobilität und autonomes Fahren,<br />
Industrie 4.0, E-Health, Smart Living und<br />
viele andere mehr.<br />
Das klingt so, als müsste man sich als E-<br />
Techniker vorerst keine Sorgen machen?<br />
Unsere Welt wird immer vernetzter,<br />
elektrischer und digitaler.<br />
Damit steigt auch die Nachfrage nach<br />
<strong>Ingenieure</strong>n der Elektro- und Informationstechnik.<br />
92 Prozent unserer 1.300 Mitgliedsunternehmen<br />
und Hochschulen sind<br />
von den exzellenten Karriereperspektiven<br />
von Elektroingenieuren überzeugt. Etwa die<br />
Hälfte der Unternehmen rechnet damit, dass<br />
sie in den nächsten Jahren offene Stellen <strong>für</strong><br />
Elektroingenieure und IT-Experten nicht besetzen<br />
können. Die VDE-Arbeitsmarktstudie<br />
2016 bestätigt dieses Stimmungsbild.<br />
Unsere Experten haben ausgerechnet,<br />
dass in den nächsten zehn Jahren in<br />
Deutschland rund 100.000 <strong>Ingenieure</strong><br />
der Elektro- und Informationstechnik<br />
mehr benötigt werden, als hierzulande<br />
ausgebildet werden. Wenn die Anzahl<br />
der Studienanfänger nicht gravierend<br />
steigt, hilft nur noch das Werben um<br />
Elektroingenieure aus dem Ausland.<br />
Wo und wie können diese Nachwuchskräfte<br />
künftig einsteigen?<br />
Elektroingenieuren steht<br />
die ganze Welt offen. Hier spreche<br />
ich aus persönlicher Erfahrung.<br />
Neben der Elektrobranche suchen der<br />
Maschinen- und Automobilbau, die<br />
Luft- und Raumfahrtbranche sowie die<br />
Chemiebranche. Auch Unternehmensberatungen,<br />
die zunehmend die digitale<br />
Welt <strong>für</strong> sich entdecken, konkurrieren<br />
um Absolventen der Elektro- und Informationstechnik.<br />
Wir haben unsere<br />
6.000 Young Professionals im VDE<br />
gefragt, wie viele Bewerbungen sie versenden<br />
mussten, bis sie den ersten Vertrag<br />
in der Tasche hatten: Die Hälfte der<br />
Hochschulabsolventen verschickte bis<br />
zum Berufsstart weniger als fünf Bewerbungen<br />
und hatte spätestens nach drei<br />
Vorstellungsgesprächen den ersten Arbeitsvertrag<br />
in der Tasche. Unsere Mitgliedsunternehmen<br />
suchen aktuell insbesondere<br />
<strong>für</strong> die Bereiche Forschung<br />
und Entwicklung, Planung, Projektierung,<br />
Engineering und IT und Software.<br />
Aber auch in den Bereichen Produktion,<br />
Data Science und Analytics, Beratung<br />
und Dienstleistung, Marketing und<br />
Vertrieb sowie Qualitätsmanagement.<br />
Und nicht zu vergessen: Auch an Hochschulen<br />
fehlt es an wissenschaftlichem<br />
Nachwuchs.<br />
Foto: privat<br />
28
Im Zeitgeist des Wandels: Welche<br />
Qualifikationen bringt der ideale<br />
Elektrotechnikingenieur heute<br />
mit?<br />
Absolut notwendig ist<br />
die Fachkompetenz, das<br />
heißt: fundierte Kenntnisse<br />
der Elektrotechnik<br />
und die Fähigkeit, Hochschulwissen<br />
auf praktische<br />
Aufgabenstellungen<br />
zu übertragen und sich<br />
die fehlenden Kenntnisse<br />
selbstständig oder durch<br />
Weiterbildung zu erarbeiten.<br />
Befragt man Unternehmen<br />
allgemeiner nach ihren Wunschvorstellungen<br />
<strong>für</strong> <strong>Ingenieure</strong>, dann<br />
steht die Persönlichkeit der Kandidaten<br />
ganz oben auf der Liste.<br />
Zu welchem Bildungsabschluss<br />
raten Sie Studierenden?<br />
Die Frage ist nicht pauschal<br />
zu beantworten. Es<br />
gibt Positionen, beispielsweise in<br />
der Produktion oder im Vertrieb,<br />
in der ein Bachelor ausreichend<br />
ist. Bei anderen Positionen wird<br />
ein Masterabschluss vorausgesetzt.<br />
Das gilt gerade in der Forschung<br />
und Entwicklung, wo ein hohes<br />
theoretisches Wissen erwartet wird.<br />
Grundsätzlich ist es nicht falsch, ein<br />
Masterstudium zu absolvieren, es<br />
garantiert aber keine Karriere! Die<br />
Sporen müssen sich <strong>Ingenieure</strong> in<br />
der beruflichen Praxis verdienen.<br />
Und wie sieht es in Sachen Promotion<br />
aus?<br />
Die Promotion ist der<br />
Nachweis, dass die Person<br />
auf hohem Niveau wissenschaftlich<br />
arbeiten kann<br />
und dass sie über ausgeprägte<br />
Abstrak-tions- und<br />
Analysefähigkeiten verfügt.<br />
Dies sind exzellente Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> eine akademische Laufbahn<br />
oder eine sehr anspruchsvolle Tätigkeit<br />
in der Wirtschaft. So sieht<br />
die Mehrheit der frisch gebackenen<br />
Dr.-Ing. die Promotion als Sprungbrett<br />
<strong>für</strong> eine erfolgreiche Karriere<br />
in einem Unternehmen. Gegen eine<br />
Promotion spricht, dass sie zunächst<br />
einmal Zeit und Geld kostet und <strong>für</strong><br />
die individuelle Karriere vielleicht<br />
gar nicht notwendig ist – wenn zum<br />
Beispiel die angestrebte Stelle einen<br />
starken Praxisbezug hat, wie etwa in<br />
den Bereichen Marketing, Vertrieb<br />
oder Fertigung.<br />
»2017<br />
könnte der<br />
Umsatzrekord<br />
der<br />
Branche<br />
von 182<br />
Milliarden<br />
Euro<br />
geknackt<br />
werden.«<br />
Ihr Rat an die E-<strong>Ingenieure</strong> der<br />
Zukunft:<br />
Von Vorteil sind sicherlich<br />
aussagekräftige<br />
praktische Erfahrungen<br />
wie Praktika, Werkstudententätigkeit<br />
oder die Abschlussarbeit<br />
im Unternehmen.<br />
Für viele ergibt sich<br />
daraus ein Arbeitsvertrag noch<br />
vor der letzten Prüfung. Was den<br />
größten nicht-fachlichen Wunsch<br />
von Unternehmen betrifft: Ein<br />
Mitarbeiter, der zeigt, dass er über<br />
den Tellerrand schauen kann.<br />
Unternehmen registrieren beispielsweise<br />
sehr positiv, wenn ein<br />
Absolvent während des Studiums<br />
ein Auslandssemester oder ein<br />
Auslandspraktikum absolviert hat.<br />
Auch, ob er sich neben dem Studium,<br />
beispielsweise beim VDE, ehrenamtlich<br />
engagiert und vernetzt<br />
hat. Das alles sind Pluspunkte, die<br />
ein Absolvent während des Studiums<br />
sammeln kann und die ihm<br />
das gewisse Etwas geben. ■<br />
DER EINZIGE, DER IMMER<br />
UNTER STROM SEIN SOLLTE:<br />
DER AKKU IHRES AUTOS.<br />
E-MOBILITÄT – MIT DEN AUTOMOTIVE-<br />
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Elektrifizierung des<br />
Antriebsstrangs<br />
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Laden mit »Charging Pads«<br />
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mit komplexem<br />
Energiemanagement<br />
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und gewinnen beim Bremsen Energie zurück. FERCHAU,<br />
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Automotive und IT zusammen – <strong>für</strong> die E-Mobilität der Zukunft.<br />
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29
E-Technik goes Future<br />
Was<br />
ist<br />
Was?<br />
Spannende<br />
Projekte rund um<br />
Connected Mobility,<br />
Future Work und<br />
Smart Home<br />
Text: Julia Henke, Eva Ixmeier<br />
Smart Metering<br />
»Basierend auf meinen Erfahrungen erstelle ich<br />
neue Referenzdesigns, welche Lösungen <strong>für</strong> die<br />
einzelnen Subsysteme im Smart-Metering-Bereich beschreiben<br />
und von unseren Kunden gefragt sind. Es gibt zwar <strong>für</strong><br />
fast jede Problemstellung bereits eine technische Lösung, aber<br />
unser Ziel ist es, existierende Lösungen kontinuierlich zu verbessern;<br />
also noch genauer und stromeffizienter zu machen<br />
oder aber auch deutlich kostengünstiger. Dabei kann ich aus<br />
meinen Erfahrungen in der Hard- und Softwareentwicklung<br />
schöpfen sowie aus meinem Expertenwissen über Ultra-Low-<br />
Power Drahtlostechnologien, Mikrocontroller und Systemdesign.«<br />
Dipl.-Ing. Milen Stefanov, Systemingenieur im Fachbereich<br />
Grid Infrastructure and Industrial Transport Sector, Texas Instruments<br />
Wohnen mit IP<br />
»IP-basierte Konzepte werden herkömmliche<br />
Automationslösungen und Steuerungsanlagen<br />
in Gebäuden zunehmend verdrängen. Vorreiter sind<br />
intelligente, smarte Zweckgebäude, die neue Möglichkeiten<br />
an Ergonomie, Komfort und Energieeffizienz schaffen. IT-<br />
Experten und <strong>Ingenieure</strong> sind das intellektuelle Fundament<br />
solcher IoT-Konzepte.« Uli Schunk, Sprecher Euromicron<br />
Die Beweger<br />
»<strong>Ingenieure</strong> und<br />
IT-Experten gestalten<br />
in der Automobilbranche<br />
den größten Transformationsprozess<br />
seit der Erfindung<br />
des Autos: Die gesamten<br />
Produktentstehungs-, Herstellungs-<br />
und Vermarktungsprozesse<br />
verändern<br />
sich. Themen wie übergreifende<br />
Softwarearchitekturen,<br />
maschinelles Lernen und die<br />
Übersetzung von Sensordaten<br />
werden immer wichtiger. Bei<br />
Audi wollen wir intuitivste<br />
Bedienmethodik bei maximaler<br />
Sicherheit bieten. Das alles<br />
bedeutet ein sehr dynamisches<br />
Entwicklungstempo.« Christoph<br />
Steinberg, Leiter Personalreferate<br />
Technische Entwicklung, Audi<br />
Lernende<br />
Autos<br />
Mit dem ›Audi<br />
Q2 deep learning concept‹<br />
entwickeln <strong>Ingenieure</strong> und<br />
IT-Experten bei Audi eine<br />
Methode, mit dem künftige<br />
Fahrzeuge deutlich<br />
intelligenter einparken<br />
können als bisher. Denn<br />
sie finden selbstständig<br />
geeignete Parkbuchten<br />
und parken dort ein. Die<br />
Fähigkeit zum Einparken<br />
erwirbt das Fahrzeug mittels<br />
Deep Reinforcement<br />
Learning: Ein Algorithmus<br />
erkennt eigenständig<br />
die erfolgreichen<br />
Aktionen und verfeinert<br />
auf diese Weise die Parkstrategie<br />
immer weiter.<br />
Neue Rolle<br />
»Bei der Suche<br />
nach intelligenten<br />
Lösungen <strong>für</strong> das Ambient<br />
Assisted Living (AAL) werden<br />
<strong>Ingenieure</strong> und IT-Experten<br />
zu wichtigen Mitgliedern<br />
interdisziplinärer Teams. Weil<br />
sie mit Sozialwissenschaftlern,<br />
Altersforschern und Designern<br />
intensiv an technischen<br />
Ideen etwa <strong>für</strong> autonome,<br />
mobile Roboter oder Haushaltskontrollsysteme<br />
zusammenarbeiten,<br />
übernehmen sie<br />
eine <strong>für</strong> sie noch ungewohnte<br />
Rolle.« Prof. Katrin Hinz, Kommunikationsdesign,<br />
Hochschule<br />
<strong>für</strong> Technik und Wirtschaft Berlin<br />
Immer am<br />
Ball<br />
»Meine Position ist<br />
wirklich eine einzigartige Mischung<br />
aus profundem Wissen<br />
über Smart-Metering-Systeme,<br />
umfangreichem Applikationswissen<br />
und Kenntnissen aus dem<br />
Metering-Markt kombiniert<br />
mit dem Ideenaustausch mit<br />
unseren Kunden. Der Zugriff auf<br />
die neuesten Produktentwicklungen<br />
und die Kenntnis der<br />
Bedürfnisse und Probleme des<br />
Smart-Metering-Marktes, die<br />
gelöst werden müssen, erlaubt<br />
es mir, Designs <strong>für</strong> innovative<br />
Messlösungen zu definieren und<br />
zu bearbeiten.« Dipl.-Ing. Milen<br />
Stefanov, Systemingenieur im Fachbereich<br />
Grid Infrastructure and Industrial<br />
Transport Sector, Texas Instruments<br />
30
IN KOOPERATION MIT<br />
DRUCK | EXTRUSION | VERARBEITUNG<br />
<strong>Ingenieure</strong> packen das!<br />
Beim Weltmarktführer <strong>für</strong> Maschinen zur Produktion flexibler Verpackungen<br />
Okay, wir tüten keine Chips ein. Da<strong>für</strong> entwickeln und bauen wir<br />
innovative Maschinen und Systeme zum Herstellen und Bedrucken<br />
von Folien-, Kunststoffgewebe- und Papierverpackungen. Und<br />
mit denen lassen sich Produkte hervorragend schützen, haltbar<br />
machen und attraktiv präsentieren. Packen Sie mit an! Bei einem<br />
mittelständischen Arbeitgeber, der Ihnen nicht nur interessante<br />
Aufgaben und Perspektiven, sondern Raum <strong>für</strong> Entfaltung und<br />
Flexibilität bietet.<br />
NATIONALER<br />
ARBEITGEBER<br />
2017<br />
DEUTSCHLANDS<br />
BESTE ARBEITGEBER<br />
IM VERGLEICH<br />
wuh-group.com/karriere
Cyber Security<br />
Lücken im<br />
System<br />
Die Zahl der offenen<br />
Stellen <strong>für</strong> Cyber<br />
Security-Experten<br />
steigt. Genau wie<br />
die Ansprüche an<br />
das Know-how der<br />
Einsteiger<br />
Text: Julia Henke<br />
Digitalisierung rund um Industrie<br />
4.0 und das Internet<br />
of Things hat eine regelrechte<br />
Ideenexplosion ausgelöst: Über<br />
eine Trillion Sensoren, Steuersysteme<br />
und Endgeräte sind weltweit miteinander<br />
vernetzt. Aber das ist eben nur die eine Seite<br />
der Medaille. Die andere Seite ist eine massive<br />
Anfälligkeit dieser Systeme und der Boom einer<br />
neuen Berufsgruppe: Diebe 2.0. Offensichtlich<br />
werden sich Hochschulen, Institutionen und<br />
Industrieunternehmen der immensen Gefahr<br />
erst allmählich vollumfänglich bewusst. Anders<br />
ist es kaum zu erklären, dass die Ausgaben <strong>für</strong><br />
IT-Sicherheit laut Branchenverband Bitkom<br />
erst seit wenigen Jahren um jährlich rund sieben<br />
Prozent wachsen. Unabhängig davon, ob in<br />
Industrie, Forschungsunternehmen oder mittelständisch<br />
geprägten Unternehmen.<br />
Bei der Bundeswehr heißt es beispielsweise:<br />
»Wir haben über 20.000 IT-Spezialisten in der<br />
Bundeswehr, bieten derzeit aber fast 2.000 neue<br />
Stellen <strong>für</strong> IT-Fachkräfte. Gesucht werden Cyber-Forensiker,<br />
IT-Sicherheits-Spezialisten und<br />
Softwareprogrammierer.« Und: »Wir arbeiten<br />
intensiv daran, die klügsten Köpfe zu bekommen«,<br />
sagt Bernd Schneider, Oberstleutnant<br />
i.G., Referatsgruppenleiter Personelle Grundsatzangelegenheiten,<br />
Kommando Cyber- und<br />
Informationsraum. Hintergrund dabei sei unter<br />
anderem, dass Angriffsversuche über das Internet<br />
auf Ministerien, Bundesbehörden und die<br />
Streitkräfte inzwischen alltäglich sind.<br />
Auch Institutionen wie der TÜV Rheinland<br />
suchen derzeit intensiv: »Unsere Mitarbeiter<br />
unterstützen und beraten unsere Kunden beim<br />
Betrieb von Technologien zur Erkennung von<br />
gezielten Angriffen auf Unternehmensnetze<br />
und entwickeln innovative Detektions- und<br />
Verteidigungsmaßnahmen. Sie analysieren<br />
Zero-Day Attacken und zielgerichtete Angriffe<br />
auf Kundennetze und erstellen Handlungsempfehlungen<br />
zur Bekämpfung der Sicherheitsvorfälle.<br />
Allein in diesem Jahr wollen wir 20 bis<br />
30 Stellen durch ITler besetzen«, erklärt Andy<br />
Fuchs, Teamleiter Personalmarketing, TÜV<br />
Rheinland Service. Dabei ist die Spannbreite<br />
der Einsatzmöglichkeiten <strong>für</strong> IT-Experten groß:<br />
Im Bereich der klassischen Forschung gehört<br />
dazu beispielsweise das Fraunhofer-Institut <strong>für</strong><br />
sichere Informationstechnologie SIT, wo IT-<br />
Experten an einem ›Volksverschlüsselungssystem‹<br />
<strong>für</strong> E-Mails arbeiten oder das Fraunhofer-<br />
Institut <strong>für</strong> Graphische Datenverarbeitung IGD,<br />
wo Angriffe großflächig visualisiert werden. Bei<br />
Herstellern drahtloser Kommunikationstech-<br />
nik wie Rohde & Schwarz<br />
übernehmen <strong>Ingenieure</strong><br />
und IT-Experten neben<br />
der Entwicklung auch<br />
Aufgaben als Softwaretester<br />
oder Scrum Master,<br />
arbeiten <strong>für</strong> das Produktmarketing<br />
oder den technischen<br />
Vertrieb. Beim<br />
IT-Dienstleister Computacenter<br />
übernehmen zurzeit<br />
über 160 IT-Consultants<br />
neben der Beratung<br />
zu Security-Konzepten<br />
verstärkt auch die praktische<br />
Abwehrarbeit.<br />
Gesucht wird überall.<br />
Neben rund 300 spezialisierten<br />
Security Dienstleistern<br />
in Deutschland,<br />
die Personal aufstocken<br />
wollen, den allgemeinen<br />
Sicherheitsfirmen, die<br />
ihren Aufgabenbereich<br />
erweitern wollen und den<br />
Sicherheitsabteilungen<br />
großer Firmen sind es aber<br />
vor allem mittelständische<br />
Unternehmen, die einen<br />
teils massiven Nachholbedarf<br />
in Sachen Cyber<br />
Security haben. Laut der<br />
›Global Information Security<br />
Workforce‹-Studie<br />
beklagen über 50 Prozent<br />
der Unternehmen, keine<br />
Fachkräfte zu finden.<br />
Andererseits aber sind<br />
die Ansprüche an einen<br />
Job in der Cyber Security<br />
auch besonders hoch.<br />
Meist ist ein Hochschulabschluss<br />
zu wenig, um<br />
einen so sensiblen Bereich<br />
anvertraut zu bekommen.<br />
Andy Fuchs vom TÜV<br />
Rheinland bringt es auf<br />
den Punkt: »Manche Bewerber<br />
verlassen sich auf<br />
den Fachkräftemangel<br />
und gehen davon aus, sich<br />
die Jobs nach dem Studium<br />
aussuchen zu können.<br />
Das aber fällt ohne praktische<br />
Kenntnisse jedoch oft<br />
schwerer als gedacht.« n<br />
Inside!<br />
Zwei Einsteiger<br />
und ihre Aufgaben<br />
Als Security Analyst bei<br />
Computacenter ist Dr. Mara<br />
Grahl so etwas wie die Feuerwehr<br />
<strong>für</strong> IT-Systeme.<br />
»Kunden rufen uns beispielsweise<br />
an, weil ein akuter<br />
Malwarebefall die Kernprozesse<br />
eines Unternehmens<br />
lahmzulegen droht. Dann<br />
geht es darum, unter Zeitdruck<br />
verdächtige Vorgänge<br />
und schädliche Software<br />
mit Hilfe von Monitoring-<br />
Systemen und Spezialtools<br />
zu analysieren, forensisch<br />
nachzuvollziehen und entsprechende<br />
Abwehrmaßnahmen<br />
einzuleiten«, erzählt<br />
sie. In den vergangenen<br />
Jahren gab es beispielsweise<br />
viele Ransomwarevorfälle,<br />
bei denen es darum ging, die<br />
Verbreitung der Schadsoftware<br />
einzudämmen, Daten<br />
wiederherzustellen und <strong>für</strong><br />
die Zukunft Maßnahmen zu<br />
ergreifen.<br />
Alexander Fehse ist Softwareentwickler<br />
<strong>für</strong> die Rohde<br />
& Schwarz Cybersecurity<br />
in Leipzig. Dort ist er <strong>für</strong> die<br />
Implementierung der Gerätesoftware<br />
zuständig. »Bei<br />
der Entwicklung kommt<br />
es darauf an, verschiedene<br />
Mechanismen der Kryptologie<br />
zu kombinieren und<br />
die Verfahren immer ›state<br />
of the art‹ einzubauen«, sagt<br />
er. »Ich muss also ständig<br />
am Ball bleiben – das sorgt<br />
<strong>für</strong> Abwechslung«. Die Entwicklungen<br />
der vergangenen<br />
Jahre hätten gezeigt, wie<br />
umfassend IT-Systeme und<br />
Infrastrukturen immer mehr<br />
vor Cyberangriffen geschützt<br />
werden müssen. Da<strong>für</strong> die<br />
Technologie zu entwickeln,<br />
während sich auch die Anforderungen<br />
permanent weiterentwickeln,<br />
sei eines der<br />
zentralen Punkte, die Cybersecurity<br />
spannender machen<br />
als manch andere ingenieurwissenschaftliche<br />
Bereiche.<br />
32
Cyber Security<br />
Einbruch auf Bestellung<br />
Unternehmen müssen<br />
verstärkt auf Sicherheit setzen.<br />
Doch ob das System effektiv<br />
geschützt ist, zeigt sich erst<br />
dann, wenn Profi-Hacker ihren<br />
Daten-Dietrich auspacken<br />
Bis zum Jahr<br />
2020 werden<br />
weltweit 1,8<br />
Millionen<br />
Fachkräfte in<br />
Sachen Cybersicherheit<br />
fehlen, so die<br />
›Global Information<br />
Security<br />
Workforce‹-<br />
Studie.<br />
Text: Julia Henke<br />
Allein beim<br />
Bundesamt<br />
<strong>für</strong> Sicherheit<br />
in der Informationstechnik<br />
sind<br />
180 Stellen<br />
vakant.<br />
Auf die Frage, ob sie nicht schon<br />
einmal daran gedacht haben die<br />
Seiten zu wechseln, antworten<br />
die beiden Geschäftsführer von<br />
RedTeam Pentesting mit professioneller<br />
Nachsicht: »Klar, man könne die Seiten<br />
wechseln und nicht zum Vorteil, sondern zum<br />
Nachteil von Unternehmen und Institutionen in<br />
deren Datensysteme einbrechen. Aber warum?«<br />
Die Herausforderung <strong>für</strong> einen IT-Spezialisten<br />
sei doch in beiden Fällen die gleiche. Aber im<br />
einen Fall wartet nach acht Stunden der Feierabend,<br />
inklusive gutem Verdienst. Im anderen<br />
die JVA. Zumal ihr Job auch sonst kaum zu überbieten<br />
sei an Interessantem und Abwechslungsreichen,<br />
so die Hack-Profis weiter.<br />
Patrick Hof und Jens Liebchen sind Experten <strong>für</strong><br />
individuelle Penetrationstests, kurz Pentests. Gemeinsam<br />
mit einem derzeit achtköpfigen Team<br />
spezialisierter IT-Sicherheitsexperten greifen sie<br />
im Auftrag ihrer Kunden diesen Kunden an, um<br />
Sicherheitslücken in Netzwerken, Anwendungen<br />
oder Geräten aufzudecken. Die entscheidenden<br />
Werkzeuge da<strong>für</strong>: Kreativität und die<br />
Fähigkeit, sich cool in eine ›Angreiferperspek-<br />
tive‹ hineinzudenken. Denn wer<br />
bei RedTeam Pentesting arbeitet,<br />
muss auch die Nerven haben,<br />
live, also während der Abschlusspräsentation<br />
und vor den Augen<br />
der Kunden das System effektiv<br />
anzugreifen. Aber da<strong>für</strong> braucht<br />
es nicht allein die entsprechende<br />
Souveränität, sondern auch das<br />
Know-how. »Ohne grundlegende<br />
Kenntnisse beispielsweise zur<br />
Programmierung von Datenbanken<br />
geht es nicht. Deshalb haben<br />
alle Mitarbeiter bei uns eine akademische<br />
Ausbildung im Bereich<br />
IT«, sagt Liebchen. In der Regel<br />
arbeiten immer zwei von ihnen<br />
zwischen einer und drei Wochen<br />
von ihren Büros in Aachen aus an<br />
einem Einbruch, dann ist Präsentation<br />
beim Kunden vor Ort.<br />
Einer der Profi-Hacker ist Benjamin<br />
Grap. Er erklärt eine simple<br />
Methode, das Datenbanksystem<br />
eines Online-Shops durcheinanderzubringen:<br />
»Wenn ich statt<br />
einem Produkt nun zehn bestelle,<br />
zahle ich auch den zehnfachen<br />
Preis. Dieser Algorithmus ist<br />
im System hinterlegt. Was aber,<br />
wenn ich stattdessen negative<br />
Zahlen eingebe und minus zehn<br />
Produkte bestelle und die Bestellung<br />
mit der ›normalen‹ Order<br />
von weiteren zehn Produkten<br />
ergänze? Unter Umständen verrechnet<br />
das System dann den<br />
negativen Preis der ersten Produkte<br />
mit dem Preis des zweiten<br />
und ich erhalte 20 Produkte ohne<br />
Geld da<strong>für</strong> bezahlen zu müssen«,<br />
erklärt der 32-Jährige. Dass dem<br />
Team die Arbeit nicht ausgeht, sei<br />
offensichtlich, sagt Geschäftsführer<br />
Hof. Wo früher nur wenige<br />
Computer angreifbar gewesen<br />
wären, habe das Internet der Dinge<br />
nun die Einbruchsmöglichkeiten<br />
und damit ihre Aufgaben<br />
vervielfacht. Einbrüche können<br />
sich also auch auszahlen. ■<br />
„Wir sorgen da<strong>für</strong>, dass unsere innovativen Lösungen<br />
die Anforderungen unserer Kunden erfüllen.“<br />
Yu Zhenlei (Service Manager), Marie Duvivier (Projektmanager Qualität),<br />
Bruno Fuhge (Innovationsingenieur)<br />
Über 16.000 Beschäftigte in unseren fünf Teilkonzernen Metall, Controls,<br />
Defence, Aerosystems und Metering arbeiten an den Technologien von<br />
heute und morgen. Werden Sie Teil einer einzigartigen Unternehmenstradition<br />
der Stabilität und des gelebten Vertrauens. Bewerben Sie sich jetzt und<br />
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in vielen Bereichen von Alltag und Arbeitswelt sowie Ihre konkreten<br />
Karrieremöglichkeiten in unserer internationalen Gruppe.<br />
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33
Medizintechnik<br />
Ein gutes<br />
Gefühl<br />
Mit 12.263 Patentanträgen führt die<br />
Medizintechnik die Zahl der angemeldeten Innovationen<br />
in Deutschland an.<br />
In der deutschen Gesundheitswirtschaft arbeiten<br />
zurzeit rund<br />
Menschen.<br />
Die Zahl der Beschäftigten ist in den vergangenen<br />
zehn Jahren um<br />
gestiegen und<br />
wächst weiter.<br />
Keine andere ingenieurwissenschaftliche<br />
Disziplin hat in den<br />
vergangenen zehn<br />
Jahren so bedeutende<br />
Fortschritte<br />
gemacht wie die<br />
Medizintechnik.<br />
Text: Julia Henke<br />
» ONE<br />
apple<br />
a<br />
day keeps<br />
the doctor<br />
away.« Seit fast 150 Jahren hält sich dieser Sinnspruch.<br />
Und ebenso lange heißt es von offizieller<br />
Seite: denkste! Denn so einfach ist es natürlich<br />
nicht. Ein Apfel hin und wieder mag nicht<br />
schlecht sein, aber wir brauchen trotzdem Ärzte<br />
und Pflegepersonal – und diese wiederum<br />
brauchen medizintechnische Produkte, die sie<br />
unterstützen. Mehr noch: Die Kostenexplosion<br />
im Gesundheitswesen und der demographische<br />
Wandel machen es nötig, dass Technik und Automation<br />
einen immer bedeutenderen Teil bei<br />
Versorgung und Pflege übernehmen.<br />
Während Ärzte und Pflegepersonal nah an den<br />
Patienten arbeiten, sorgen Medizintechniker<br />
im Hintergrund da<strong>für</strong>, dass die Möglichkeiten<br />
in Diagnostik und Behandlung vielfältiger<br />
werden. Herzschrittmacher, Knieprothesen,<br />
Röntgengeräte, Kernspintomographen – in der<br />
Medizintechnik werden die unterschiedlichsten<br />
Produkte, Geräte und Verfahren entwickelt. Die<br />
Medizinprodukte-Hersteller beschäftigen in<br />
Deutschland 210.000 Mitarbeiter in rund 1.250<br />
größeren und 11.300 Kleinunternehmen. »Seit<br />
Jahren ist die Medizintechnik ein Jobmotor und<br />
wird es auch noch bleiben. Dabei sind vor allem<br />
<strong>Ingenieure</strong> gefragt«, sagt Carol Petri vom<br />
Bundesverband Medizintechnologie. Vier von<br />
fünf Unternehmen haben offene Stellen, jede<br />
dritte davon soll idealerweise mit einem Ingenieur<br />
besetzt werden. Gesucht wird vor allem<br />
im Bereich Forschung und Entwicklung. Aber<br />
auch <strong>für</strong> den Vertrieb, in Marketing und der<br />
Medizintechnik-Kommunikation und im Key<br />
Account Management gibt es Bedarf. Dabei<br />
sind neben der Ausbildung erste Erfahrungen<br />
etwa durch Praktika im medizintechnischen<br />
Bereich Voraussetzung <strong>für</strong> den Einstieg.<br />
Oder <strong>Ingenieure</strong> entscheiden sich noch während<br />
des Studiums <strong>für</strong> einen medizintechni-<br />
schen Schwerpunkt. So<br />
wie Thomas Fränkler.<br />
Der Medizininformatiker<br />
arbeitet bei dem<br />
Medizin- und Sicherheitstechnik-Unternehmen<br />
Dräger in Lübeck.<br />
An der Medizintechnik<br />
haben ihn vor allem die<br />
Dynamik der Branche<br />
und die Vielfalt der<br />
Aufgaben fasziniert.<br />
»Als Informatiker geht<br />
es ohnehin immer darum,<br />
kreativ zu sein.<br />
In der Medizintechnik<br />
kann ich diesen Ansatz<br />
intensiv nutzen«, sagt<br />
er. Bei Dräger entwickelt<br />
er als Software-<br />
Projektleiter in enger<br />
Absprache mit anderen<br />
<strong>Ingenieure</strong>n und den<br />
Kunden Beatmungsgeräte.<br />
Mit ihnen kann<br />
der Patient maschinell<br />
beatmet oder bei seiner<br />
Atmung unterstützt<br />
werden. »Durch Aufgaben<br />
wie diese kommt<br />
neben dem Reiz an der<br />
technischen Entwicklung<br />
noch die Sinnhaftigkeit<br />
dazu«, sagt<br />
Fränkler.<br />
Das sieht Vivienne Paton<br />
ähnlich. Sie hat in<br />
Hamburg Mediziningenieurwesen<br />
studiert<br />
und absolviert derzeit<br />
bei Siemens Healthineers<br />
die dritte Station<br />
ihres 24-monatigen<br />
34
Medizintechnik<br />
Traineeprogramms. So lernte<br />
sie Unternehmensbereiche<br />
wie beispielsweise Digital<br />
Health Services kennen, wo<br />
sie an Cloud-Lösungen <strong>für</strong><br />
Medizinprodukte mitgearbeitet<br />
hat. Auf einer anderen<br />
Station in den USA hat sie<br />
sich mit der Entwicklung von<br />
Software <strong>für</strong> Kardiologieanwendungen<br />
vertraut gemacht<br />
und – zurück im Headquarter<br />
in Erlangen – im Bereich Customer<br />
Services Erfahrungen<br />
zu Magnetresonanztomographen<br />
gesammelt. »Techniken<br />
zu entwickeln, mit denen<br />
Ärzte in den Menschen quasi<br />
hineinsehen können sind ein<br />
Beispiel, warum mich die Medizintechnik<br />
so interessiert«,<br />
sagt Paton. Hinzu komme die<br />
intensive Zusammenarbeit<br />
mit den Ärzten und das Gefühl,<br />
Positives zu bewirken. n<br />
In kaum einem anderen ingenieurwissenschaftlichen<br />
Bereich ist eine Promotion<br />
<strong>für</strong> die Karriere in einem Unternehmen<br />
so entscheidend<br />
wie in der Medizintechnik.<br />
Allein in Deutschland werden<br />
im Jahr 2030 voraussichtlich<br />
mehr als 28 Millionen<br />
Menschen 60 Jahre und<br />
älter sein. Pflege und Versorgung<br />
durch medizintechnische<br />
Geräte müssen dann<br />
zum Standard gehören.<br />
Schon heute verfügen ältere<br />
Menschen in Europa<br />
über mehr als drei Billionen<br />
Euro. Medizintechnische<br />
Entwicklungen im Bereich<br />
Ambient Assistent Living<br />
in Verbindung mit Smart<br />
Home sind zu einem wesentlichen<br />
Wirtschaftsfaktor<br />
geworden.<br />
GLÄNZENDE AUSSICHTEN<br />
»Die Berufsaussichten in der Medizintechnologie-Branche sind<br />
<strong>für</strong> <strong>Ingenieure</strong> und Medizintechniker, aber auch <strong>für</strong> Marketingspezialisten<br />
im Allgemeinen ausgezeichnet. Der Bedarf an<br />
<strong>Ingenieure</strong>n wird nach Expertenmeinung weiter steigen. Ein<br />
Grund ist der Erfolg der medizintechnischen Unternehmen aus<br />
Deutschland auf dem Weltmarkt. Gut ausgebildetes Personal<br />
wird vor allem <strong>für</strong> Forschung und Entwicklung, aber auch <strong>für</strong><br />
den Bereich Zulassungsfragestellungen gesucht. Medizinprodukte<br />
und ihr Weg von der Idee zum Markt werden zunehmend<br />
komplexer, sodass das Know-how und die personellen Ressourcen<br />
in den Unternehmen ständig verbessert werden müssen.«<br />
Manfred Beeres, Bundeverband Medizintechnologie<br />
ZWISCHEN TECHNIK UND MEDIZIN<br />
»Durch modernste IT-Technik wird es möglich, Organe eines<br />
Patienten anhand verschiedener Daten so zu beschreiben, dass<br />
sich ein virtuelles Patientenmodell erstellen lässt, um dann im<br />
Computer den weiteren Krankheitsverlauf und mögliche Auswirkungen<br />
eines bestimmten Therapieansatzes zu simulieren.<br />
Auf diese Weise lässt sich die individuell sinnvollste Behandlungsmethode<br />
finden. Eine optimale Anpassung von medizintechnischen<br />
Systemen erfordert von Experten deshalb<br />
oftmals nicht nur technisches, sondern darüberhinausgehend<br />
auch biologisches und unter Umständen sogar pharmazeutisches<br />
Wissen.« Prof. Dr. Schmitz-Rode, Chairman Applied Medical Engineering<br />
RWTH Aachen University und stellvertretender Vorsitzender der<br />
Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Biomedizinische Technik (DGBMT) im VDE<br />
SATZERGÄNZUNG...<br />
Tobias Teriet<br />
beendet, was wir<br />
begonnen haben.<br />
Seit Kurzem ist<br />
der junge Ingenieur<br />
Teil des Roche-<br />
Teams. Zuvor<br />
absolvierte der<br />
Projektleiter Gebäudeautomation<br />
den Studiengang<br />
Elektrotechnik mit<br />
dem Vertiefungsfach<br />
Automatisierung<br />
Wer bei Roche einsteigt, … kann<br />
sich auf ein sehr innovatives Unternehmen<br />
freuen, das mir als<br />
Ingenieur vielseitige Herausforderungen<br />
bietet. Was ich auf den<br />
ersten Blick von einem Gesundheitsunternehmen<br />
nicht erwartet<br />
habe, hier treffen viele Bereiche der<br />
Ingenieurwissenschaften aufeinander:<br />
Sondermaschinenbau, hoch<br />
anspruchsvolle Verfahrenstechnik<br />
und spannende Großprojekte, um<br />
nur einen kleinen Einblick zu geben.<br />
Ich habe mich <strong>für</strong> Roche entschieden,<br />
weil … ich nach einem Umfeld<br />
gesucht habe, in dem mir entsprechende<br />
Möglichkeiten geboten<br />
werden, mich persönlich und beruflich<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Meine ersten 100 Tage bei Roche …<br />
sind gespickt mit spannenden Eindrücken<br />
und der Zusammenarbeit<br />
mit stets hilfsbereiten Arbeitskollegen.<br />
Von Anfang an plane und<br />
verantworte ich meinen Arbeitstag<br />
selbst, was ich sehr schätze.<br />
Teamarbeit heißt bei Roche … auf<br />
Augenhöhe miteinander Ziele zu<br />
entwickeln und zu erreichen.<br />
Bewerber sollten … motivierte und<br />
weltoffene Charaktere sein, die eigene<br />
Ideen mitbringen und sich aktiv<br />
in eine motivierende Arbeitsatmosphäre<br />
einbringen wollen.<br />
Weiterbildung … halte ich <strong>für</strong> unerlässlich,<br />
um am Ball der Zeit zu<br />
bleiben. Ein umfangreiches Programm<br />
zur persönlichen und fachlichen<br />
Entwicklung ermöglicht es,<br />
eigene Stärken auszubauen. Genau<br />
diese individuellen Inhalte bieten<br />
unsere Trainingsprogramme.<br />
Einstiegsmöglichkeiten bei Roche …<br />
bestehen aus verschiedenen Wegen<br />
mit unterschiedlichen Ausrichtungen.<br />
Ein Einstieg während des Studiums<br />
kann in Form verschiedener<br />
Praktika oder einer Abschlussarbeit<br />
sein. Nach dem Studium ist der<br />
Start als Trainee in einem ›Start Up<br />
Programm‹ möglich oder selbstverständlich<br />
auch der Direkteinstieg.<br />
Ich begann meinen Direkteinstieg<br />
als Projektleiter <strong>für</strong> Gebäudeautomation.<br />
Vom ersten Tag an fühlte<br />
ich mich in meinem Team sehr<br />
wohl und werde in meiner Entscheidung<br />
nach Mannheim zu ziehen<br />
immer wieder bestätigt. n<br />
Foto: privat<br />
35
Status Quo<br />
Quo Vadis<br />
Elektroingenieur?<br />
Mit der Studie<br />
›Young Professionals<br />
der Elektro- und<br />
Informationstechnik‹<br />
bringt der VDE Licht<br />
in Situation und<br />
Erwartungen des<br />
Berufs<br />
Text: Julia Henke<br />
Anforderungen, Arbeitszahlen, Auslandsaufenthalt:<br />
Die wichtigsten Fragen und<br />
Antworten im Überblick.<br />
Wie empfinden junge Elektroingenieure<br />
ihren Berufseinstieg?<br />
Die Mehrheit der Berufseinsteiger beschreibt ihren Job<br />
als kreativ und abwechslungsreich (71 Prozent) mit guten<br />
Karriereaussichten (61 Prozent) und als krisensicher (46<br />
Prozent). 17 Prozent geben an, bereits Personalverantwortung<br />
zu haben, 56 Prozent streben diese an und 26<br />
Prozent erwarten sie innerhalb der nächsten drei Jahre.<br />
Bei der Wahl ihrer Tätigkeit setzen die Young Professionals<br />
auf die Zukunftstechnologien: 23 Prozent aller<br />
Befragten arbeiten im Bereich Smart Grid, knapp ein<br />
Fünftel bewegt sich auf dem Arbeitsfeld der E-Mobility<br />
(19 Prozent), im Bereich der Medizintechnik sind 15 Prozent<br />
und im Bereich Industrie 4.0 rund 14 Prozent der<br />
Befragten tätig. 12 Prozent ordnen ihre Tätigkeit dem<br />
Smart Home zu, neun Prozent beschäftigen sich mit<br />
Smart Cities.<br />
53 Prozent der Elektroingenieure und<br />
Informationstechniker verschicken bis zum<br />
Berufsstart weniger als fünf Bewerbungen.<br />
Elektroingenieure und Informationstechniker<br />
benötigen durchschnittlich höchstens<br />
Vorstellungsgespräche. Dann<br />
haben Sie ihren Arbeitsvertrag<br />
in der Tasche.<br />
Fast 50 Prozent der Elektroingenieure<br />
und Informationstechniker absolvieren<br />
mindestens eines ihrer Praktika im Ausland<br />
Wird von den <strong>Ingenieure</strong>n viel verlangt?<br />
Ja. Der Beruf gibt viel, fordert aber auch viel. Die Arbeit<br />
eines Ingenieurs bedeutet ständige Verfügbarkeit, häufige<br />
Überstunden und Wochenendarbeiten: Rund ein Viertel<br />
der Befragten stimmt dieser Aussage voll und ganz zu<br />
(24 Prozent). Auch wenn Familie und Freunde fast allen<br />
Befragten wichtiger ist als die Karriere – 41 Prozent stimmen<br />
hier voll und ganz zu, 52 Prozent mehr oder weniger<br />
–, akzeptieren 81 Prozent, ihr Privatleben einschränken<br />
zu müssen, um beruflich voranzukommen. Allerdings<br />
sind nur zwölf Prozent der Meinung, dass sie ihre sozialen<br />
und familiären Bedürfnisse nicht mit beruflichen<br />
Pflichten in Einklang bringen können. Die Motivation<br />
der Young Professionals, sich <strong>für</strong> die berufliche Karriere<br />
zu engagieren, ist dennoch hoch: Rund elf Tage im Jahr<br />
nehmen die Befragten durchschnittlich an internen und<br />
externen Weiterbildungsveranstaltungen teil.<br />
Wie wichtig sind Work-Life-Balance und ein überdurchschnittliches<br />
Gehalt?<br />
Sagen wir so: Es gibt andere Faktoren, die den jungen<br />
Elektroingenieuren deutlich wichtiger sind: Eine Tätigkeit,<br />
mit der sie sich gut identifizieren können, stand <strong>für</strong><br />
64 Prozent der Bewerber bei der Suche nach einem Arbeitsplatz<br />
an erster Stelle. Ein angenehmes Arbeitsumfeld<br />
mit netten Kollegen halten 60 Prozent <strong>für</strong> sehr wichtig.<br />
Zudem sollte ihnen ihr künftiger Arbeitgeber eine langfristige<br />
Perspektive bieten können (53 Prozent). Flexible<br />
Arbeitszeiten sind <strong>für</strong> 44 Prozent der Befragten sehr<br />
wichtig. In einem internationalen Umfeld zu arbeiten, ein<br />
überdurchschnittliches Gehalt zu beziehen und vom Arbeitgeber<br />
beim Thema Kinderbetreuung unterstützt zu<br />
36
Status Quo<br />
werden, stufen jeweils nur etwa<br />
15 Prozent der Befragten bei der<br />
Suche nach einem Job als sehr<br />
wichtig ein.<br />
Wie sieht es mit der Lust aus,<br />
auch mal ins Ausland zu gehen?<br />
Die Bereitschaft <strong>für</strong> einige Zeit ins<br />
Ausland zu gehen, ist bereits bei<br />
Studierenden hoch. Vor dem Jobeinstieg<br />
hat knapp die Hälfte ein<br />
Praktikum im Ausland absolviert,<br />
davon die meisten in den USA.<br />
Insgesamt haben 16 Prozent der<br />
Befragten ein Auslandssemester<br />
eingelegt. Berufserfahrungen im<br />
europäischen Ausland oder in<br />
den USA zu sammeln und da<strong>für</strong><br />
– wenn nötig – auch die Familie<br />
mitzunehmen, können sich mehr<br />
als die Hälfte der Young Professionals<br />
vorstellen. Für 41 Prozent der<br />
Befragten käme ein beruflicher<br />
Aufenthalt in Asien in Betracht.<br />
Zu weiteren beliebten Ländern<br />
zählen Australien, Kanada und<br />
Neuseeland. Auch die süd- und<br />
mittelamerikanischen Staaten<br />
sind <strong>für</strong> einige attraktiv. n<br />
Elektroingenieure und Informationstechniker<br />
bilden Qualifikationen aus,<br />
die beruflich von übergeordneter Bedeutung<br />
sein können: Dazu gehören<br />
das Denken in dynamischen Systemen<br />
und Prozessen, die strukturierte<br />
Suche nach den Ursachen und das<br />
Beheben von Fehlern in Systemen<br />
sowie der Umgang mit komplexen<br />
Systemhierarchien, Schnittstellen<br />
und Wirkungszusammenhängen.<br />
Die VDE-Experten zeigen in ihrer<br />
Studie, dass die Gründungsneigung<br />
von Elektroingenieure und Informationstechniker<br />
hierzulande wenig<br />
ausgeprägt ist. Der wichtigste Grund<br />
da<strong>für</strong> ist sicherlich die besonders<br />
gute Arbeitsmarktsituation, die einer<br />
Vollbeschäftigung gleichkommt.<br />
Ein Fünftel aller Vorstände in einem<br />
DAX-Unternehmen sind <strong>Ingenieure</strong>.<br />
Nach Wirtschaftswissenschaftlern<br />
(50 Prozent) sind sie damit noch vor<br />
den Juristen (13 Prozent) die am<br />
stärksten vertretene Berufsgruppe.<br />
Was leisten <strong>Ingenieure</strong> der Elektro- und Informationstechnik?<br />
In einem Thesenpapier unterstreicht der VDE die Bedeutung<br />
der Elektroingenieure. Der Tenor: »<strong>Ingenieure</strong> der Elektro- und<br />
Informationstechnik entwickeln in zentralen Bereichen Wirtschaft<br />
und Gesellschaft weiter und tragen damit erheblich zum<br />
Wohlstand unserer Gesellschaft bei. Arbeitswelt und Kommunikation<br />
gehören genauso dazu wie Energieversorgung und<br />
Mobilität. Hinzu kommen Impulse <strong>für</strong> Medizin und Bildung.<br />
Außerdem können sie aufgrund ihrer breiten Qualifikation in<br />
vielen Berufsbereichen eingesetzt werden – von klassischer Forschungs-<br />
und Entwicklungsarbeit über Fertigung, Betrieb und<br />
Service bis hin zu Marketing, Vertrieb oder Lehrtätigkeit.«<br />
Kompetenz und Können<br />
Laut VDE-Thesenpapier verfügen Elektroingenieure über eine<br />
so breite Qualifikation, das ihr Einsatz in vielen Berufsbereichen<br />
möglich ist. Die Ingenieurberufe reichen demnach von klassischer<br />
Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten über Fertigung,<br />
Betrieb und Service bis hin zu Marketing, Vertrieb oder Lehrtätigkeit.<br />
Und dass sowohl in Fach- als auch in Führungskarrieren.<br />
<strong>Ingenieure</strong> seien deshalb in jeder Art von Unternehmen und<br />
Institutionen zu finden. Auch deshalb – so der VDE – sollte es<br />
<strong>Ingenieure</strong>n nahezu als Pflicht erscheinen, ihre Sachkompetenz<br />
auch in politische Entscheidungen einzubringen.<br />
3 MINUTEN<br />
Dr. Björn Askevold,<br />
Manager Corporate<br />
Innovation,<br />
berichtet in drei<br />
Minuten von<br />
seinem Berufseinstieg<br />
über das<br />
Personalentwick-<br />
Anzeigenplatz frei<br />
lungsprogramm<br />
›Cross Divisional<br />
Development Program<br />
Innovation‹<br />
bei Altana<br />
»Nach dem Chemiestudium mit anschließender<br />
Promotion an der Technischen<br />
Universität München und<br />
einem PostDoc an der Harvard Medical<br />
School hat mich das Personalentwicklungsprogramm<br />
›Cross Divisional<br />
Development Program Innovation‹,<br />
CDDPI, von Altana <strong>für</strong> den Berufseinstieg<br />
in der chemischen Industrie überzeugt.<br />
Das zweijährige Programm <strong>für</strong> Nachwuchskräfte<br />
mit naturwissenschaftlichem<br />
Hintergrund setzt sich aus<br />
verschiedenen Bausteinen zusammen:<br />
Neben dem aktiven Kennenlernen der<br />
vier Geschäftsbereiche des Spezialchemikalienherstellers<br />
stehen unterschiedliche<br />
Projekte in allen Divisionen im<br />
Fokus. Neben klassischen Forschungsund<br />
Entwicklungsarbeiten sind so auch<br />
divisionsübergreifende, beziehungsweise<br />
strategische Projekte zentraler<br />
Bestandteil. Bei der Projektauswahl<br />
wird im Speziellen darauf geachtet,<br />
dass die Nachwuchskräfte auch an ausländischen<br />
Standorten eingesetzt werden.<br />
Daher gewinnen sie schnell einen<br />
fundierten Einblick in die Struktur und<br />
die facettenreichen Aufgabenbereiche<br />
innerhalb der international agierenden<br />
Unternehmensgruppe.<br />
Am CDDPI begeistert mich nicht nur<br />
die Möglichkeit, die verschiedenen<br />
Funktions- und Geschäftsbereiche mit<br />
ihren unterschiedlichen Produkten,<br />
Zielmärkten und Besonderheiten kennenzulernen,<br />
sondern vor allem auch<br />
ein breites Netzwerk im Unternehmen<br />
aufzubauen, vertiefende Kenntnisse<br />
im Bereich der langfristigen Innovationsstrategie<br />
zu erlangen und sich betriebswirtschaftliche<br />
Fähigkeiten zu<br />
erarbeiten. Im Rahmen unterschiedlichster<br />
Aufgabenfelder und Projektziele<br />
erweitert man ständig seinen<br />
Horizont und legt den Grundstein <strong>für</strong><br />
die weitere Laufbahn innerhalb des<br />
Unternehmens. Sowohl die offene Arbeitsatmosphäre<br />
als auch die einzigartige<br />
Unternehmenskultur mit der<br />
hohen Wertschätzung der Mitarbeiter<br />
– welche ich schon im Laufe eines Praktikums<br />
während des Promotionsstudiums<br />
kennenlernen durfte – begeistern<br />
mich jeden Tag aufs Neue.<br />
Im Anschluss an das Programm steht<br />
die ganze Bandbreite an weiterführenden<br />
Aufgabenfeldern innerhalb der<br />
Altana Gruppe offen. In Abhängigkeit<br />
der eigenen Interessen wird im Unternehmen<br />
nach geeigneten Positionen<br />
gesucht. Daher freue ich mich schon<br />
heute darauf, mich auch in Zukunft<br />
neuen Herausforderungen stellen zu<br />
dürfen und somit am Unternehmenserfolg<br />
mitzuwirken.« n<br />
37<br />
Foto: privat
VDE YoungNet<br />
Jeder anders<br />
– alle aktiv<br />
?Herr Pillmann, rund 60 Hochschulgruppen<br />
sind derzeit im VDE aktiv. Von<br />
München bis Wismar, von Aachen bis<br />
Cottbus …<br />
… wobei man die Gruppen<br />
und ihre Aktivitäten nicht<br />
über einen Kamm scheren sollte.<br />
Jede Gruppe setzt andere Schwerpunkte.<br />
Gemeinsam aber ist allen die Idee, dass<br />
sich Studenten der Elektrotechnik und<br />
Informationstechnik besser kennenlernen<br />
sollten, gemeinsam Spaß haben und so gut<br />
wie möglich vorbereitet und informiert<br />
sein müssen, wenn sie Prüfungen bewältigen<br />
wollen oder in ihren Beruf starten.<br />
Natürlich gibt es dabei Klassiker, die fast<br />
jede Hochschulgruppe anbietet: Dazu gehören<br />
Tutorials, Stammtische oder auch<br />
Kamingespräche, zu denen Vertreter von<br />
Unternehmen eingeladen werden. Aber<br />
es gibt auch eine Vielzahl weiterführender<br />
Events – von einer Stadtrally über die<br />
Fahrzeug-entwicklung <strong>für</strong> die Formula<br />
Student Germany bis hin zu eigengestalteten<br />
Unterrichtseinheiten <strong>für</strong> Schulen.<br />
Welche Großveranstaltungen des<br />
YoungNet sind <strong>für</strong> das zweite Halbjahr<br />
geplant?<br />
Dazu gehört vorneweg die<br />
siebte YoungNet Convention<br />
2017 in München, zu der<br />
rund 300 Studenten aus ganz<br />
Deutschland erwartet werden.<br />
Weitere Highlights dürften die<br />
Jungmitgliedersitzung und das Treffen<br />
der Bundesteams sein. Hier tauschen die<br />
Teilnehmer ihre Erfahrungen in der Hochschulgruppenarbeit<br />
aus und besprechen<br />
bundesweite Aktionen.<br />
Das VDE YoungNet<br />
unterstützt die Aktivitäten<br />
der Hochschulgruppen<br />
und<br />
Initiativen junger<br />
Elektroingenieure<br />
Interview: Julia Henke<br />
STEPHAN PILLMANN ist Leiter der<br />
Geschäftsstelle im VDE YoungNet.<br />
Inwieweit kann das VDE YoungNet Einfluss<br />
nehmen, beispielsweise auf Fragen zur Zukunft<br />
der Ingenieursausbildung?<br />
Einerseits nehmen wir aktiv<br />
Einfluss, beispielsweise durch<br />
unsere Vertreter im Ausschuss<br />
Ingenieurausbildung des VDE. Da<strong>für</strong><br />
arbeiten wir Vorschläge und Konzepte aus.<br />
Andererseits ist Bildungspolitik in der Regel ein<br />
träges Unterfangen. Es kann also sein, dass ein<br />
Aktiver einen Vorschlag macht, aber bereits im<br />
Berufsleben steht, wenn dieser dann umgesetzt<br />
wird.<br />
Im VDE YoungNet mitzuarbeiten bedeutet<br />
auch, sich zeitlich engagieren zu müssen.<br />
Was bringt das YoungNet den Studierenden<br />
und Young Professionals?<br />
Jeder, der ein Ehrenamt übernimmt,<br />
weiß, dass er Zeit investieren<br />
muss. Das ist im Sportverein nicht anders<br />
als bei der Feuerwehr oder im YoungNet.<br />
Die Motive, sich zu engagieren, sind bei den<br />
einzelnen Studierenden – und das YoungNet<br />
hat über 8.000 Mitglieder – sehr unterschiedlich.<br />
Hauptgründe sind aber, dass sich die Studierenden<br />
in ihrer Hochschulgruppe wohlfühlen<br />
und persönliche, fachliche und berufliche<br />
Netzwerke ausbilden können. Ein dritter wichtiger<br />
Grund sind die vielfältigen Seminare und<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten, die wir anbieten.<br />
Sei es im Bereich von Bewerbungen, dem Ausbau<br />
sozialer Kompetenzen oder auch durch<br />
eher technisch geprägte Veranstaltungen.<br />
Wie sieht die Zukunft des YoungNet aus?<br />
Es wird sich weiterentwickeln<br />
– genau wie der VDE und die Ingenieurwissenschaften<br />
insgesamt.<br />
Konkret heißt das beispielsweise, dass wir den<br />
Aufbau der Hochschulgruppen vorantreiben<br />
werden. Noch ist das YoungNet nicht an jeder<br />
Hochschule präsent. Zusätzlich werden wir<br />
die Serviceangebote, unsere Dienstleistungen<br />
und die Plattform, die wir den Studierenden<br />
bieten, weiter verbessern und natürlich unsere<br />
Kontakte jenseits des VDE ausbauen, um <strong>Ingenieure</strong><br />
aus anderen Ländern intensiver kennenzulernen.<br />
n<br />
Foto: © Privat<br />
38
KRANBAU<br />
LIFTIN<br />
YOU HIGHER<br />
Text: Florian Vollmers<br />
G<br />
D<br />
eutschlands höchster Punkt ist derzeit nicht<br />
die Zugspitze – sondern ein Kran: Auf dem<br />
Berggipfel entsteht noch bis Ende dieses Jahres<br />
eine neue Pendelbahn, die ab Dezember<br />
2017 Besucher vom Eibsee zum Zugspitzgipfel bringen<br />
soll. Die Eibsee-Seilbahn wird die weltweit höchste<br />
Stahlstütze mit 127 Metern bekommen. Ein Rekord:<br />
Keine andere Seilbahn der Welt überwindet mit 3.207<br />
Metern Abstand von der Stütze bis zur Bergstation<br />
eine größere Entfernung.<br />
Der Hightech-Kran, der diesen Gipfelbau möglich<br />
macht, heißt ›Flat-Top 150 EC-B 6 Litronic‹ und wurde<br />
von Deutschlands größtem Hersteller von Kränen und<br />
Hebezeugen Liebherr entwickelt: In 2.975 Metern<br />
Höhe ist der Super-Kran mit 50 Metern Ausladung<br />
und einer Hakenhöhe von 18,6 Metern im Einsatz. Um<br />
den enorm hohen Windgeschwindigkeiten von bis zu<br />
280 Kilometern pro Stunde und der Kälte bis minus 25<br />
Grad Stand halten zu können, wurde der ›150 EC-B‹ als<br />
besonders widerstandsfähige Sonderanfertigung bereitgestellt<br />
– <strong>für</strong> die spezielles Ingenieurwissen notwendig<br />
war.<br />
»Der customized-Anteil in solchen Projekten ist sehr<br />
hoch – entsprechend groß ist der Bedarf an <strong>Ingenieure</strong>n<br />
<strong>für</strong> die Planung und Umsetzung solcher Kundenanforderungen«,<br />
bestätigt Juliane Friedrich vom Fachverband<br />
Fördertechnik und Intralogistik des<br />
Branchenverbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA). »In der Intralogistik – dazu zählen<br />
wir neben Kränen und Hebezeugen auch Flurförderzeuge,<br />
Stetigförderer und Lagertechnik – bieten sich<br />
aus unserer Sicht attraktive Berufschancen <strong>für</strong> junge<br />
<strong>Ingenieure</strong>.«<br />
Liebherr ist ein hoch spezialisiertes Technologieunternehmen,<br />
das breit gefächerte berufliche Entwicklungsmöglichkeiten<br />
bietet. »<strong>Ingenieure</strong> finden bei uns<br />
sowohl in den klassischen Bereichen Konstruktion<br />
und Entwicklung oder Produktionssteuerung sehr<br />
gute Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten«, sagt<br />
Liebherr-Personalleiterin Christina Geiß. »Aber auch<br />
<strong>Ingenieure</strong> bauen<br />
Kräne und Hebemaschinen,<br />
die<br />
immer stärker mit<br />
der digitalen Welt<br />
vernetzt sind<br />
NUMMER 1<br />
Mit aktuell 225 Mitgliedsfirmen, die ein Produktionsvolumen<br />
von circa 20 Milliarden Euro (2015) erwirtschaften,<br />
ist der Fachverband Fördertechnik und Intralogistik<br />
der bedeutendste Intralogistik-Fachverband Europas.<br />
Nummer zwei in Deutschland:<br />
Fördertechnik und Intralogistik<br />
stellen nach der Antriebstechnik die<br />
zweitgrößte Fachbranche im deutschen<br />
Maschinen- und Anlagenbau.<br />
Hersteller von Kränen und Hebezeugen<br />
zählen zur sogenannten<br />
Intralogistik-Branche: Sie umfasst<br />
die Organisation, Steuerung,<br />
Durchführung und Optimierung des<br />
innerbetrieblichen Materialflusses,<br />
der Informationsströme sowie des<br />
Warenumschlags in Industrie, Handel<br />
und öffentlichen Einrichtungen.<br />
im technischen Projektmanagement und im<br />
Kundenservice gibt es interessante Perspektiven,<br />
die vielen Absolventen so nicht bekannt<br />
sind.«<br />
Neben den klassischen Maschinenbau- und Logistik-Studiengängen,<br />
die komplett an der<br />
Hochschule stattfinden, gibt es zunehmend<br />
auch duale Studiengänge, bei denen das Studium<br />
im Wechsel zwischen einem Kranbauunternehmen<br />
und einer Hochschule erfolgt, weiß<br />
Prof. Dr.-Ing. Johannes Fottner vom Lehrstuhl<br />
<strong>für</strong> Fördertechnik Materialfluss Logistik an der<br />
Technischen Universität München. »Die Branche<br />
ist neben den bekannten großen Unternehmen<br />
geprägt durch einen starken Mittelstand«,<br />
erklärt Prof. Fottner. Zu den Megatrends der<br />
Branche zählt der Experte nicht<br />
nur die Verbesserung des Bedienkomforts<br />
von Kran und Hebemaschine<br />
sowie Effizienzsteigerung<br />
und Kostensenkung, sondern<br />
auch eine zunehmende Vernetzung,<br />
Automatisierung und Flexibilitätssteigerung.<br />
Hersteller wie Liebherr, Tadano<br />
Faun oder Abus Kransysteme haben<br />
ihre Produkte längst in ein digitales<br />
Zeitalter überführt. »Zu<br />
den wichtigsten Trends gehört<br />
die Digitalisierung«, sagt auch<br />
Liebherr-Personalleiterin Christina<br />
Geiß. »Damit unsere Mitarbeiter<br />
die Herausforderungen der<br />
Zukunft meistern können, bieten<br />
wir umfangreiche Aus- und Weiterbildungsprogramme<br />
an, die<br />
die individuelle Förderung ergänzen.«<br />
Schließlich baue das Unternehmen<br />
auf kompetente Mitarbeiter,<br />
»die der Firmengruppe<br />
über Jahre hinweg treu bleiben«. n<br />
Illustrationen: © fotohansel, robu_s/Fotolia<br />
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KRANBAU<br />
KRAN-TYPOLOGIE<br />
Lift by Funk<br />
Auch bei Kränen und Hebezeugen geht der Trend unverkennbar<br />
hin zu drahtloser Bedienung: Der Einsatz von Bluetooth, LTE,<br />
ZigBee oder WLAN bei der Steuerung ist groß im Kommen.<br />
Kran-Typologie<br />
Kranbau liefert Maschinen <strong>für</strong> die Bereiche Industriekräne, Arbeitsplatzkräne,<br />
Einschienenbahnen, Schwenkkräne, explosionsgeschützte Kräne,<br />
Elektroseilzüge, Kettenzüge, Bandzüge und handbetriebene Hebezeuge.<br />
GEHALT & JOBS<br />
Soviel verdienst du<br />
45.545 Euro jährliches Einstiegsgehalt beziehen <strong>Ingenieure</strong> bei Herstellern<br />
von Kränen und Hebezeugen nach einer aktuellen Gehaltsstudie.<br />
Damit liegen sie im Mittelfeld zwischen Ingenieurbüros (41.500<br />
Euro) und den Spitzenverdienern im Fahrzeugbau (49.000 Euro).<br />
Kräne sind zukunftssicher<br />
»Die Branche der Kräne und Hebezeuge ist zukunftssicher, denn<br />
Material und Waren müssen immer bewegt werden.« Juliane Friedrich<br />
vom Fachverband Fördertechnik und Intralogistik des VDMA.<br />
Kran-Kategorien<br />
Das sogenannte Standard Lifting befasst sich mit Standardaufgaben,<br />
das Heavy Lifting mit dem Verheben von hohen Gewichten.<br />
Kran-Führerschein<br />
Anbieter von Kränen müssen sich zertifizieren. So garantiert beispielsweise<br />
die DIN EN ISO 9001 2000 das Qualitätsmanagement.<br />
Interkulturelle Kompetenz<br />
Kranhersteller wie auch alle anderen Unternehmen in der Intralogistikbranche<br />
agieren weltweit, Projekte im Ausland gehören zum<br />
Tagesgeschäft. »Interkulturelle Kompetenz spielt deshalb ebenso<br />
eine Rolle wie die Fähigkeit, in internationalen Teams zu agieren«,<br />
so der VDMA über Anforderungen an den Ing-Nachwuchs.<br />
7 FRAGEN ???<br />
Ein Auslandspraktikum<br />
in Asien –<br />
Viktor Tzivnev hat<br />
diesen Schritt gemeinsam<br />
mit dem<br />
Bauunternehmen<br />
Bauer gewagt. Für<br />
ein Jahr lang<br />
arbeitet der<br />
Maschinenbauingenieur<br />
zwischen<br />
Bachelor- und<br />
Masterstudium bei<br />
Bauer in Malaysia<br />
und China<br />
Viktor, warum hast du dich <strong>für</strong> ein Auslandspraktikum<br />
bei Bauer entschieden?<br />
Vor zwei Jahren absolvierte ich schon ein<br />
Praxissemester in der Hydraulikabteilung<br />
von Bauer und schrieb im Anschluss<br />
meine Bachelorarbeit im Unternehmen.<br />
Seit Studienbeginn reizte es mich, ein<br />
Auslandspraktikum zu machen – und<br />
dass das mit Bauer bestens funktionieren<br />
würde, wusste ich spätestens nach dem<br />
ersten Praktikum.<br />
Worin zeichnet sich Bauer als Arbeitgeber<br />
aus? Die Firma kümmert sich wirklich<br />
hervorragend um Praktikanten. Zudem<br />
ist der Kontakt zu den Vorgesetzten sehr<br />
eng, die Betreuung ist gut aufgebaut. Und<br />
dadurch, dass Bauer ein globales Unternehmen<br />
ist, können Mitarbeiter sich<br />
sowohl fachlich als auch persönlich toll<br />
weiterentwickeln.<br />
Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?<br />
Einen typischen Arbeitstag gibt es dabei<br />
eigentlich nicht. Da ich die Hälfte meines<br />
Praktikums in China und die andere<br />
in Malaysia verbringe, habe ich viele unterschiedliche<br />
Aufgaben zu erledigen.<br />
Zum Beispiel kümmere ich mich um die<br />
Konstruktionsveränderungen, wenn wir<br />
eine Komponente oder Baugruppe verbessern.<br />
Ich durfte aber auch schon einmal<br />
mit einem Kollegen in den Norden<br />
Malaysias reisen, um einen Zulieferer zu<br />
besuchen.<br />
Was ist bisher dein spannendstes Projekt?<br />
Mein Hauptprojekt: die Entwicklung<br />
der neuen Bauer Greifermaschine.<br />
Hier<strong>für</strong> erstelle ich Konzepte und führe<br />
Berechnungen durch. Es ist sehr spannend<br />
zu sehen, wie sich alles von der ersten<br />
Idee zur Realisierung entwickelt. Weil<br />
eines der Konzepte nun auch tatsächlich<br />
umgesetzt wird, habe ich mein Praktikum<br />
um ein Semester verlängert.<br />
Was war ganz anders, als du es vorher<br />
gedacht hättest? Ich bin wirklich überrascht,<br />
wie viel Verantwortung ich übertragen<br />
bekomme. Dass meine Meinung<br />
zählt, macht mich stolz. Außerdem kann<br />
ich sehr frei arbeiten, neuen Ideen sind<br />
hier keine Grenzen gesetzt – ich darf<br />
mich austoben.<br />
Wie hast du dich auf den Auslandsaufenthalt<br />
vorbereitet? Organisatorisch<br />
hat sich Bauer um alles gekümmert: die<br />
Wohnung besorgt, den Transport gebucht<br />
und das Visum beantragt. Da ich<br />
schon einmal in Asien war, hatte ich auch<br />
keine Bedenken bezüglich der kulturellen<br />
Unterschiede. Deshalb habe ich lediglich<br />
mein Englisch aufgefrischt ein paar<br />
Vokabeln Chinesisch und Malay gelernt,<br />
meinen Koffer gepackt und dann ging es<br />
los.<br />
Wie wird es nach deinem Praktikum beruflich<br />
<strong>für</strong> dich weiter gehen? Zuerst werde<br />
ich mich darauf konzentrieren, den<br />
Master abzuschließen. Eine Zukunft mit<br />
Bauer kann ich mir danach aber sehr gut<br />
vorstellen. ■<br />
Foto: privat<br />
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INDUSTRIE 4.0<br />
OHNE SOFTWARE IST DAS <strong>ING</strong>ENIEURWESEN NICHT<br />
MEHR VORSTELLBAR. EINE ENTWICKLUNGS<strong>ING</strong>E-<br />
NIEURIN, EIN PROJEKTKOORDINATOR UND EIN<br />
GRÜNDER BEANTWORTEN DIE AKTUELLE FRAGE<br />
NACH DEN KOMPETENZEN FÜR <strong>ING</strong>ENIEURE 4.0<br />
ȟber die vielen Disziplinen hinweg entscheidend: die Begriffe<br />
der einzelnen Gewerke zu klären und verstehen«.<br />
Er<br />
Text: Katja Edelmann<br />
misst einen Meter mal einen Meter, ist vierzig Zentimeter<br />
hoch, mobil im Raum unterwegs und kann 1,5 Tonnen befördern.<br />
Beladen mit Montageteilen navigiert der kleine Logistik-Assistent<br />
vom Hochregallager zur Fertigungsinsel, versorgt<br />
Mitarbeiter mit Montageteilen, fährt mit dem fertigen<br />
Produkt zum Warenausgang. Seit 2014 drehen Roboter die<br />
programmierten Runden in der Schaufensterfabrik von SEW-<br />
Eurodrive. Der Hersteller <strong>für</strong> Antriebstechnik hat eine Smart<br />
Factory aufgebaut, in der mobile Assistenten in der Fertigung<br />
helfen und Abläufe erproben. Tanja Walz hat die Schaufensterfabrik<br />
von Anfang an miterlebt. Die Wirtschaftsingenieurin<br />
hat im Unternehmen vor dreieinhalb Jahren ihre Bachelorarbeit<br />
über ›Serviceorientierte Architektur <strong>für</strong> eine<br />
wandelbare Fabrik‹ geschrieben. Währenddessen arbeitete sie<br />
sich in die Systeme und Architekturen ein, lernte die Technologien,<br />
die SEW nutzt, kennen: »Ich hatte Vorkenntnisse in<br />
Programmierung, zu Lean-Produktion, Logistik und Betriebsabläufen<br />
aus dem Studium. Im Betrieb ist es wichtig,<br />
kontinuierlich dazuzulernen, offen und kreativ <strong>für</strong> Neues zu<br />
bleiben.«<br />
Disziplinentango<br />
Die Ingenieurin arbeitet interdisziplinär zwischen IT- und<br />
Prozesswissen, mit Technologen, Steuerungstechnikern,<br />
Software- und Systementwicklern. In der Abteilung Forschung<br />
und Technik beschäftigt sie sich mit Pilotprojekten<br />
und Lösungen, manchmal als Konzept <strong>für</strong> die interne Logistik,<br />
ein andermal <strong>für</strong> Kunden aus der Automobil- oder Holzindustrie.<br />
Das Ziel: Software und Betriebsprozesse so zu verzahnen,<br />
dass eine neue vernetzte Anwendung und ein Vorteil<br />
entsteht. Das kann eine geringere Durchlaufzeit in der Montage<br />
sein oder die Losgröße eins. »Die Kunst ist, die verschiedenen<br />
Systemlandschaften zu integrieren und mit dem vorhandenen<br />
Wissen in der Anwendung zurechtzukommen. Selbst<br />
ein Generalist muss sich heute tiefgründig mit Technologien<br />
beschäftigen«. Zudem ist <strong>für</strong> Walz Kommunikationsfähigkeit<br />
Basiswissen zählt nach wie vor<br />
Abstimmung und berufsfeldübergreifende Zusammenarbeit<br />
sind auch <strong>für</strong> Christian Klettner Tagesgeschäft. Im globalen<br />
Projekt ›BASF 4.0‹ koordiniert der Automatisierungsingenieur<br />
die Digitalisierung von Produktions- und Technikabläufen.<br />
»Das Kerngeschäft der BASF ist die Chemie. IT und Automatisierungstechnik<br />
sind unterstützende Gewerke. Man sitzt auf<br />
der Anwenderseite.« Klettner beauftragt IT- und Automatisierungslieferanten<br />
mit digitalen Applikationen, wie etwa <strong>für</strong> die<br />
Augmented-Reality-Anwendung, die Mitarbeiter der Instandhaltung<br />
bei Kontrollgängen an Produktionsanlagen auf einem<br />
Tablet nutzen. Das Potenzial <strong>für</strong> digitale Anwendungen ist<br />
hoch. BASF rekrutiert stetig neue Leute <strong>für</strong> das Projekt. »Es gibt<br />
viele ITler, die sich gut mit großen Systemarchitekturen, Big<br />
Data und Netzwerktechnologien auskennen. Ihnen fehlt aber<br />
oftmals das Applikations-Know-how, die Verfahrenstechnik<br />
einer Produktionsanlage«, plädiert Klettner <strong>für</strong> profundes Ingenieurwissen.<br />
»Denn ohne Umsetzungskompetenz keine<br />
Beurteilungskompetenz.« Er muss sowohl die Produktions-,<br />
Technik- und Sicherheitsprozesse kennen, als auch die Systeminfrastruktur.<br />
Studierenden rät er, in der Praxis verschiedene<br />
Felder und Seiten ausprobieren, um den eigenen Schwerpunkt<br />
zu finden.<br />
Wagnis Selbstständigkeit<br />
Robin Streiter ist einer, der gern etwas probiert und Neues<br />
wagt. Der Ingenieur <strong>für</strong> Informations- und Kommunikationstechnik<br />
ist auf dem Weg, Unternehmer im Bereich Mobilität<br />
4.0 zu werden. Schon im Studium an der TU Chemnitz hat er<br />
mit Freunden Produkte und Geschäftsideen zusammengesponnen.<br />
Während der Diplomarbeit fing er Feuer <strong>für</strong> das Thema<br />
Satellitennavigation. Der 34-Jährige testete in der Forschungsumgebung<br />
sowohl neue Satellitentechnologien als<br />
auch sein Studienwissen. Zusammen mit einem Softwareentwickler,<br />
einem Hardware-Experten und einem BWLer hat<br />
Streiter Anfang des Jahres die Firma Naventik gegründet. Streiter<br />
ist der Strippenzieher, der dem Team einen Rahmen gibt,<br />
die Kollegen verstehen muss und Forschungsgelder akquiriert.<br />
Das Start-up will eine softwarebasierte Technologie der Signalverarbeitung<br />
namens ›Pathfinder‹ auf den Markt bringen.<br />
Diese soll den klassischen Chip in mobilen Geräten ersetzen,<br />
preisgünstiger sein, bessere Leistung bringen, Orte genauer<br />
bestimmen als bisher. Noch bis Anfang 2018 nutzt die Hochschulausgründung<br />
die Infrastruktur des Lehrstuhls, um das<br />
Produkt marktreif zu machen. »Danach müssen wir selber <strong>für</strong><br />
den Umsatz sorgen, Investoren und Anwendungsgebiete bei<br />
Kunden finden. Wir haben uns voll dazu kommittet. Es gibt<br />
keine Option, auszusteigen«, sagt Streiter, ein Ingenieur 4.0,<br />
der keine Angst davor hat, etwas falsch und dann weiterzumachen.<br />
■<br />
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forschungsorien tierten Healthcare-Unternehmen geworden – und<br />
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treiben uns zu neuen Höchstleistungen an, dies zeigen auch die<br />
bahnbrechenden wissenschaftlichen Erfolge der Vergangenheit.<br />
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BRÜCKENBAU<br />
It’s a match!<br />
Der Matchmaker bringt’s zusammen: Was den Job<br />
ausmacht – und wie der ideale Bewerber aussieht<br />
Brückenbauingenieur<br />
Jobprofil<br />
Idealbewerber<br />
Aufgabenbereich Erstellen von Bauun-<br />
terlagen // Umsetzung von Planungsvor-<br />
gaben in Abstimmung mit der Planungs- und<br />
Projektleitung, den Kunden und den Projekt-<br />
beteiligten // Kommunikation und Koordinati-<br />
on mit Kunden, Baustellenpersonal sowie der<br />
Projekt- und Bauleitung // Berichterstattung über<br />
die Bauentwicklungen // Qualitätskontrolle und<br />
Controlling // Kostenüberwachung und Abrechnung<br />
// Erstellen von Machbarkeitsstudien // statische<br />
Berechnungen<br />
Zielsetzung Organisation aller Aktivitäten, die<br />
den reibungslosen und termingerechten Baustellenablauf<br />
sicherstellen<br />
Einsatzorte Baustellen auf der ganzen Welt – von<br />
der Fußgängerbrücke einer deutschen Kleinstadt bis<br />
zu Afrikas längster Hängebrücke<br />
Arbeitsbereiche Stadt- und Verkehrsplanung<br />
Einstiegsgehalt zwischen 3.300 und 4.800 Euro<br />
Bruttomonatsgehalt<br />
Arbeitgeber Bau- und Verkehrsunternehmen, Ingenieurbüros,<br />
öffentlicher Dienst im Bauamt oder in<br />
der Bauaufsichtsbehörde<br />
Studienabschluss Abschluss im Bauingenieurwesen<br />
– Bachelor oder Master<br />
Praktika erste praktische Erfahrung wird bei<br />
den meisten Bauunternehmen gefordert – ein<br />
Praxissemester ist bei vielen Studiengängen aber<br />
ohnehin fester Bestandteil<br />
Soft Skills selbstständige Arbeitsweise, Einsatzbereitschaft,<br />
Kommunikations- und Teamfähigkeit,<br />
Flexibilität, Mobilität, methodisch-analytisches-konzeptionelles<br />
Denken, selbständiges<br />
Handeln und Verantwortungsbereitschaft<br />
Fachlicher Hintergrund Interessenten sollten<br />
Grundwissen im Massiv-, Stahl- und konstruktiven<br />
Ingenieurbau mitbringen<br />
Plus im Lebenslauf Durch erste Erfahrungen<br />
mit Baustoffen und Bauvorschriften hebst du<br />
dich von der Masse ab<br />
Das gewisse Etwas Projektmanagementkenntnisse<br />
sind ein großer Pluspunkt bei der<br />
Bewerbung<br />
Text: Eva Ixmeier<br />
Quelle: Gehalt.de Illustration: © swillklitch / Fotolia<br />
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von Elektrofahrzeugen noch verbessert werden kann. Denn gerade der geringe Aktionsradius<br />
hemmt die Verbreitung dieser Mobilitätsform derzeit noch. Aber auch Brandgefahr, Lebens- und<br />
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eingesendeten Arbeiten werden von einer Jury aus Lehrenden und Experten aus der Wirtschaft bewertet. Die beste eingereichte<br />
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Die DIBAG ist eine deutschlandweit tätige Projektentwicklungs- und Bauträgergesellschaft mit Büros in München, Berlin, Düsseldorf und Stuttgart.<br />
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Ziel, Ökonomie, Funktionalität und zeitgemäße Architektur zu vereinen.<br />
Damit dies gelingt, entwickeln rund 230 Mitarbeiter in den Bereichen Grundstücksakquisition, Standort- und Projektentwicklung, Neubau und Sanierung, Umwelt und<br />
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EIN UNTERNEHMEN DER DOBL<strong>ING</strong>ER UNTERNEHMENSGRUPPE
FSG-ABC<br />
FORMULA STUDENT-ABC<br />
Text: Viktoria Feifer<br />
Arbeitsaufwand<br />
»Eine Teilnahme<br />
am Projekt<br />
Formula Student<br />
kann schnell zu<br />
einem Fulltime-Job<br />
werden, in dem man<br />
40 bis 60 Stunden<br />
pro Woche arbeitet.«<br />
Gordon Aust, High<br />
Speed Karlsruhe<br />
Bereicherung<br />
Die Teilnahme an<br />
der Formula Student<br />
steigert die Fachkompetenz<br />
der Studierenden.<br />
Benedikt Wohner vom Formula<br />
Student-Team TUfast<br />
glaubt, dass man durch das<br />
bearbeiten und reflektieren<br />
der technischen Lösungen in<br />
den Einzel- und im Gesamtprojekt<br />
am meisten lernt.<br />
Combustion<br />
So wird eine Wettbewerbsklasse<br />
der FSG bezeichnet,<br />
bei der Rennwagen mit Verbrennungsmotor<br />
an den Start gehen. Seit<br />
2010 gibt es <strong>für</strong> elektrisch angetriebene<br />
Boliden zusätzlich die Wettbewerbsklasse<br />
Electric. Und erstmals in<br />
der Geschichte der Formula Student<br />
rollen in diesem Jahr autonom<br />
fahrende Boliden im Rahmen der<br />
Klasse Driverless über den Asphalt.<br />
Dynamische<br />
Disziplin<br />
Der Langstreckentest,<br />
auch Endurance<br />
genannt, ist die<br />
wichtigste unter den dynamischen<br />
Disziplinen:<br />
Die Fahrzeuge müssen<br />
auf einer 22 Kilometer<br />
langen Strecke ihre Zuverlässigkeit<br />
und Effizienz<br />
unter Beweis stellen.<br />
Gewinner<br />
»Unser Team hat<br />
es verdient zu gewinnen,<br />
weil CAT-Racing<br />
das beste Beispiel da<strong>für</strong> ist,<br />
dass ein bunt durchgewürfelter,<br />
verrückter Haufen<br />
wie wir funktioniert. Wir<br />
sind mit Herz und Seele<br />
bei der Sache und arbeiten<br />
zusammen, um das Beste<br />
herauszuholen!« Tobias<br />
Kerbsties, CAT-Racing<br />
Herausforderung<br />
»Eine Herausforderung<br />
ist die Konstruktionsphase<br />
selbst.<br />
Dabei ist die Zuteilung<br />
von entsprechenden<br />
Schreibrechten<br />
<strong>für</strong>s CAD unter den<br />
einzelnen Konstrukteuren<br />
sinnvoll.« Max<br />
Müller-Welt, Running<br />
Snail Racing Team<br />
Interesse<br />
»Studierende, die an<br />
der FSG teilnehmen,<br />
studieren größtenteils in<br />
den <strong>für</strong> SKF interessanten<br />
Studiengängen wie<br />
Maschinenbau, Elektrotechnik<br />
oder Wirtschaftsingenieurwesen<br />
und stellen<br />
somit unsere Zielgruppe<br />
künftiger Arbeitnehmer<br />
dar.« Jana Hümmer, Business<br />
Communication Specialist, SKF<br />
Jury<br />
Bewertet<br />
werden die<br />
Leistungen der<br />
studentischen<br />
Teams von<br />
einer Expertenjury,<br />
die aus der<br />
Motorsport-,<br />
Automobilund<br />
Zulieferindustrie<br />
kommt.<br />
Motivation<br />
»Mich hat es<br />
gereizt, mein<br />
thereotisches Wissen in<br />
der Praxis umzusetzen.«<br />
Benedikt Langer, Team<br />
Scuderia Mensa Wiesbaden<br />
Networking<br />
»Wir treffen<br />
bei der FSG engagierte<br />
und technikbegeisterte<br />
Studenten, die<br />
mitbringen, was wir uns<br />
von unseren zukünftigen<br />
Mitarbeitern wünschen:<br />
Einsatzbereitschaft,<br />
Kreativität und Teamgeist!«<br />
Claudia Desselmann,<br />
Personalmarketing, Brose<br />
Officials<br />
Regelwerk, Finanzen,<br />
Sponsoring,<br />
Planung, Umsetzung des<br />
Events und und und – alles<br />
Aufgaben der ehrenamtlich<br />
tätigen Board, Executive<br />
Committee und Operative<br />
Team Member. Dazu<br />
gehören etwa Mitarbeiter<br />
von verschiedenen Unternehmen<br />
und Hochschulen.<br />
Party<br />
Gute Stimmung<br />
ist auf der<br />
Formula Student Germany<br />
allgegenwärtig.<br />
Viele sprechen von dem<br />
unvergleichlichen Spirit<br />
der Veranstaltung. Bei<br />
der Mahle-Party im Anschluss<br />
an die Siegerehrung<br />
feiern alle Teams<br />
dann ausgelassen.<br />
Scrutineering<br />
Bevor die Fahrzeuge<br />
auf die Rennstrecke<br />
dürfen, müssen sie<br />
die Technische Abnahme,<br />
auch Scrutineering<br />
genannt, bestehen<br />
– etwa in punkto Technik<br />
und Sicherheit.<br />
Team<br />
»Wir setzen auf ein interdisziplinäres<br />
Team, in dem viele<br />
Studienrichtungen vertreten sind. Organisiert<br />
in Modulstrukturen, können<br />
so alle technischen und wirtschaftlichen<br />
Herausforderungen bewältigt<br />
werden. Ein besonderes Augenmerk<br />
wird hier auf eine gute Schnittstellenarbeit<br />
gelegt.« Laura Rudolph, Elbflorace<br />
Unterstützung<br />
»Als Sponsor bei der FSG<br />
tauschen wir uns mit den<br />
Teams aus aller Welt auf Augenhöhe<br />
aus. Jedes Jahr bringen wir dadurch<br />
wertvolle Inspirationen mit<br />
ins Unternehmen, zum Beispiel in<br />
punkto Antriebe und Karosserie.«<br />
Antje Maas, Leiterin Internationales<br />
Personalmanagement, Audi<br />
Vorteile<br />
Durch die Mitarbeit in<br />
einem Formula Student<br />
Team ergeben sich Vorteile <strong>für</strong><br />
den Einstieg ins Berufsleben:<br />
»Projekterfahrung im Team sowie<br />
Praxiserfahrung und Anwendung<br />
während des Studiums sind extrem<br />
hilfreich«, glaubt Benedikt Wohner<br />
vom Formula Student-Team TUfast.<br />
Yeah!<br />
»Der Moment, wenn das Auto zum ersten Mal fährt, ist ein magischer Augenblick, in dem alle Sorgen und Probleme bei<br />
der Entwicklung vergessen scheinen und die Freude nicht größer sein könnte.« Rick Boessenkool, UMD Racing<br />
46 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
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FORMULA STUDENT GERMANY<br />
Erfolg<br />
»Für den Erfolg bei der FSG<br />
ist die technische Konstruktion<br />
genauso wichtig wie die<br />
Finanzierung und das Design. Jedes<br />
Teammitglied hat dabei seine eigene<br />
Rolle und erst durch das Zusammenspiel<br />
entsteht ein Ganzes.<br />
Teamfähigkeit ist also eine wichtige<br />
Schlüsselqualifikation, um im Wettbewerb<br />
erfolgreich zu sein.« Diana<br />
Jarzombek, Talent Acquisition, BASF<br />
Formel 1<br />
Anders als bei der<br />
beliebten Motorsport-Serie<br />
gewinnen<br />
bei der Formula Student<br />
nicht die Studierenden<br />
mit dem schnellsten<br />
Auto, sondern das<br />
Team mit der besten<br />
Gesamtleistung in den<br />
statischen und dynamischen<br />
Disziplinen.<br />
DIE MISCHUNG<br />
MACHT’S!<br />
BEI DER FORMULA STUDENT STEHT NICHT<br />
NUR DIE REINE <strong>ING</strong>ENIEURLEISTUNG IM<br />
FOKUS. AUCH BWLLER, GEISTIS UND CO.<br />
SIND HIER GEFRAGT<br />
Text: Viktoria Feifer<br />
Konstruktionswettbewerb<br />
»Die Formula Student ist<br />
ein internationaler Contest. Neben<br />
dem FSG-Finale in Hockenheim<br />
gibt es auch Wettbewerbe in Österreich,<br />
Großbritannien, Indien,<br />
China oder den USA. Der Event in<br />
Deutschland ist aber mit Abstand<br />
der größte und auch professionellste<br />
dieser weltweiten Serie.« Thorsten<br />
Walz, Director Channel Business<br />
Development, Siemens PLM Software<br />
Questions<br />
Bei Fragen<br />
auf dem FSG-<br />
Gelände stehen einem<br />
die sogenannten Redshirts<br />
– das sind rund<br />
90 freiwillige Helfer,<br />
die rote T-Shirts tragen<br />
– mit Rat und Tat<br />
zur Seite. Sie sorgen<br />
<strong>für</strong> den reibungslosen<br />
Ablauf des Events.<br />
Weltweit<br />
Studentische<br />
Teams aus<br />
über 50 Nationen konzipieren<br />
und konstruieren<br />
im Rahmen der Formula<br />
Student einen Rennwagen.<br />
Leistung<br />
»In der Vorbereitung<br />
auf die Rennwoche<br />
am Hockenheimring<br />
müssen die Studententeams<br />
über Monate hinweg<br />
Höchstleistungen erbringen.<br />
Hier ist exzellentes Projektmanagement,<br />
Durchhaltevermögen<br />
und Teamgeist<br />
gefragt.« Andreas Marti,<br />
Geschäftsführer Personal und<br />
Arbeitsdirektor, Faurecia<br />
Rentabel<br />
»Mir hat die Mitarbeit im<br />
Rennteam der Uni Stuttgart<br />
in punkto Erfahrung und Networking<br />
viel gebracht: Ich konnte mit verschiedenen<br />
Unternehmen in Kontakt<br />
treten und mir ein Bild von deren Anforderungen<br />
und Wünschen in Bezug<br />
auf Berufseinsteiger machen.« Helena<br />
Ortwein, Technische Projektkoordinatorin<br />
in der ISP Applikation, Robert Bosch<br />
X-treme<br />
Das AMZ Racing<br />
Team der ETH<br />
Zürich hält den Beschleunigungsrekord<br />
<strong>für</strong> Elektroautos:<br />
in 1,5 Sekunden<br />
von Null auf Hundert.<br />
Ziel »Unser Ziel beim diesjährigen Wettbewerb ist, unsere<br />
Universität samt Auto und Team würdig zu präsentieren.«<br />
Mike Zitelmann, Horse Power Hannover<br />
Illustrationen: © Formula Student Germany, blankstock / Fotolia<br />
Hauptsächlich geht es zwar um die<br />
Konstruktion und Produktion eines<br />
Rennwagens, aber die reine<br />
Ingenieurleistung reicht <strong>für</strong> den<br />
Erfolg bei der Formula Student<br />
Germany (FSG) bei weitem nicht<br />
aus. Organisation, Finanzübersicht,<br />
Marketing und Recruiting –<br />
alles Aufgaben, denen sich die<br />
Teammitglieder ebenso widmen<br />
müssen. »<strong>Ingenieure</strong> sind meist<br />
nicht begeistert, wenn es darum<br />
geht, der technischen Umsetzung<br />
wirtschaftliche Fragen gegenüberzustellen«,<br />
weiß Daniel Schmidt,<br />
Technischer Leiter des Evolution<br />
Racing Teams der HTW Saar und<br />
der Universität des Saarlandes.<br />
Und genau da kommen Studierende<br />
aus anderen Fachrichtungen<br />
wie den Wirtschafts-, Geistes- und<br />
Sozialwissenschaften ins Spiel.<br />
Controlling, Marketing und Co.<br />
bieten ihnen die Möglichkeit, die<br />
an der Uni erworbenen theoretischen<br />
Studieninhalte auch praktisch<br />
anzuwenden. »Die Studierenden<br />
lernen beispielsweise mit<br />
Geld umzugehen und knappe Ressourcen<br />
richtig einzusetzen«, sagt<br />
Barbara Texter, Head of Employer<br />
Branding bei Continental Germany.<br />
»Sie müssen Materialien einkaufen,<br />
Sponsoren suchen und<br />
überzeugen.«<br />
Jan-Henning Born beispielsweise<br />
studiert BWL und ist bei wob-racing<br />
<strong>für</strong> das Personalmarketing<br />
zuständig: »Meine Aufgabe ist es,<br />
Recruiting-Maßnahmen zu konzipieren<br />
und durchzuführen«, erzählt<br />
der 23-Jährige. Auch die Planung<br />
und Organisation von<br />
internen Veranstaltungen, wie<br />
Teambuilding Events und die Repräsentation<br />
des Teams auf Messen,<br />
bei denen es um die Kontaktaufnahme<br />
zu potenziellen<br />
Sponsoren geht, fallen in sein Aufgabenfeld.<br />
Aufs große Ganze kommt es an<br />
Bei der FSG gewinnen also die<br />
Teams mit dem besten Gesamtpaket.<br />
Daher ist es wichtig, dass die<br />
verschiedenen Fachrichtungen<br />
gut zusammenarbeiten. Die Mitarbeit<br />
in einem interdisziplinären<br />
Team war auch <strong>für</strong> Dorothee<br />
Amante, die im Team wob-racing<br />
<strong>für</strong> den Bereich Controlling zuständig<br />
ist, der ausschlaggebende<br />
Grund bei der Formula Student<br />
teilzunehmen. Gleichzeitig ist das<br />
gegenseitige Verständnis der technischen<br />
und wirtschaftlichen Abteilungen<br />
<strong>für</strong>einander aber auch<br />
eine große Herausforderung.<br />
Denn egal von welcher Seite – ob<br />
von der technischen oder wirtschaftlichen<br />
– <strong>für</strong> die jeweils andere<br />
Fachrichtung ist es gar nicht so<br />
einfach, sich in Arbeitsabläufe und<br />
Bedürfnisse hineinzudenken. In<br />
den meisten Teams wird das – wie<br />
es scheint – aber mit Bravour gemeistert.<br />
Eine gewisse Begeisterung <strong>für</strong> den<br />
Rennsport mitzubringen, ist sicherlich<br />
nicht verkehrt. Am wichtigsten,<br />
so findet Daniel Schmidt<br />
vom Evolution Racing Team, sei jedoch<br />
der Wille, über den eigenen<br />
Tellerrand hinauszuschauen. Denn<br />
letztlich soll die Mitarbeit in einem<br />
Formula Student Team vor allem<br />
Spaß machen und zur persönlichen<br />
Entwicklung beitragen. n<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 47
TEILNEHMER-ERWARTUNGEN<br />
Text: Julia Wolf<br />
GROSSE GEFÜHLE<br />
Wir haben nachgefragt, was die Teilnehmer<br />
der FSG am meisten bewegt,<br />
was sie antreibt und begeistert<br />
Wir können kaum den Moment erwarten, wenn …<br />
»… das Auto endlich der Öffentlichkeit präsentiert wird.«<br />
Simon Dentler, High-Octane Motorsports<br />
FSG in drei Worten:<br />
»Zusammenhalt, Innovation, Leidenschaft.«<br />
Mike Zitelmann, Teamleitung bei Horse Power Hannover<br />
Warum freuen Sie sich auf das Event?<br />
»Unsere Teams haben sich bis zu diesem Tag durch so<br />
manche Hochs und Tiefs gekämpft. Jetzt geht es um alles<br />
– am Ring beweisen sie, was sie monatelang an Knowhow<br />
in ihre Boliden gesteckt haben. Diese Teilnehmer<br />
sind die Gestalter unserer Technologie von morgen! Wir sind<br />
mächtig stolz auf sie. Auch an der Rennstrecke wollen wir ihnen mit<br />
Rat und Tat aus der Praxis zur Seite stehen – und helfen, mit guter<br />
Stimmung die Nerven zu beruhigen!«<br />
Christian Willenberg, Talent Acquisition bei IAV<br />
Was wird die größte Herausforderung auf der FSG sein?<br />
»Durchzuhalten. Sich gegen die Topteams der Welt, die<br />
sich jährlich in Hockenheim versammeln, zu behaupten,<br />
verlangt vollen Einsatz, volle Konzentration und den Willen,<br />
die Herausforderung FSG zu bestehen. Der beste Antrieb<br />
da<strong>für</strong>? Leidenschaft.« Tobias Kerbsties, CEO von CAT-Racing<br />
Auf der FSG treffen sich …<br />
» … hochtalentierte Nachwuchsingenieure aus aller<br />
Welt, die mit viel Leidenschaft <strong>für</strong> Innovation, Ehrgeiz,<br />
Zielstrebigkeit und Mut oft ungewöhnliche, kreative<br />
und vor allem inspirierende Lösungen präsentieren, die schon<br />
bald die Mobilität der Zukunft prägen könnten.«<br />
Andreas Marti, Geschäftsführer Personal und Arbeitsdirektor bei Faurecia<br />
Worauf freuen Sie sich am meisten?<br />
»Wir freuen uns darauf, zu sehen, mit welcher Leidenschaft<br />
die Studenten ihre selbstkonstruierten Rennwagen<br />
bauen und die verschiedenen Disziplinen meistern.«<br />
Claudia Desselmann, Personalmarketing bei Brose Fahrzeugteile<br />
Was macht die Faszination der FSG aus?<br />
»Bei der FSG treffen Fachkompetenz, Automobilbegeisterung,<br />
Emotion und Siegeswillen aufeinander. Das macht<br />
sie zu einem faszinierenden und sehr emotionalen Wettbewerb<br />
und zugleich zu einer hervorragenden Plattform <strong>für</strong><br />
uns, um mit hoch motivierten Talenten in Kontakt zu kommen.«<br />
Carl-Alexander Kirchner, Personalmarketing bei BMW<br />
Was muss der FSG-Sieger 2017 draufhaben?<br />
»Der FSG-Sieger 2017 braucht nicht nur gute Nerven<br />
und Improvisationstalent, sondern auch technisches<br />
Know-how, Ahnung von Businessplänen sowie ein<br />
Händchen <strong>für</strong> den Rennsport. Da dies alles jedoch unmöglich<br />
eine einzige Person leisten kann, ist das Wichtigste: Teamfähigkeit.<br />
Denn nur wer im Team zusammenhält und gut zusammenarbeitet,<br />
hat die Chance, FSG 2017 zu gewinnen!«<br />
Klaus Fronius, Hochschulbeauftragter bei Etas<br />
Welche Chance willst du auf der FSG nutzen?<br />
»Ich stehe kurz vor meinem Masterabschluss und bin daher auf<br />
der Suche nach einer Stelle, bei der ich meine Masterarbeit anfertigen<br />
kann. Demnach werde ich dieses Jahr – intensiver als die<br />
Jahre zuvor – in Kontakt mit den großen Firmen treten, um Stellen zu finden.»<br />
Benedikt Langer, Team Captain bei Scuderia Mensa<br />
Das Beste an der FSG ist, …<br />
»… dass wir jedes Jahr aufs Neue mit tausenden Studenten<br />
aus aller Welt zusammenkommen, gemeinsam<br />
mitfiebern, einander helfen und abschließend<br />
gemeinsam feiern.«<br />
Max Müller-Welt, Running Snail Racing Team<br />
Die FSG bringt mich persönlich weiter, weil …<br />
»… ich hier Erfahrungen sammeln kann, die in keinem<br />
Hörsaal vermittelt werden können.«<br />
Rick Boessenkool, Teamleiter bei UMD Racing<br />
Wir fiebern dem Augenblick entgegen, wenn …<br />
»… sich auf dem Event jeder in den Armen liegt – egal<br />
ob Kerl oder Mädel, egal, was sie studieren, egal, was sie<br />
im Detail zur Rennsaison beigetragen haben. Wir arbeiten<br />
monatelang zusammen und haben trotz aller Reibereien und unterschiedlicher<br />
Charaktere letztendlich alle ein Ziel: Wir wollen den<br />
Rennwagen so optimal wie möglich zu den Events bringen.«<br />
Miguel Stoll, Vorstand & technischer Gesamtteamleiter bei Rennschmiede Pforzheim<br />
Fotos: privat, Copyright by Rainer Häckl Illustrationen: © Formula Student Germany, blankstock / Fotolia<br />
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in Berlin, Wolfsburg oder Ingolstadt<br />
Das Auto der Zukunft ist unsere Herausforderung, Software <strong>für</strong> Fahrzeugelektronik<br />
im Volkswagen-Konzern unser Kerngeschäft. Wir arbeiten an den großen Trends<br />
der Automobilbranche, wie E-Mobilität, automatisches Fahren und Connected Cars.<br />
Steig bei uns ein. Wir freuen uns auf Deine Bewerbung!<br />
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Interview: Viktoria Feifer<br />
Herr Vollrath, seit 2006<br />
findet die Formula Student<br />
Germany, kurz FSG, jährlich<br />
am Hockenheimring statt.<br />
Wie hat sich der Konstruktionswettbewerb<br />
seit den<br />
Anfängen entwickelt? Ganz<br />
gewaltig! Anfangs haben<br />
30 bis 40 studentische Teams am<br />
Wettbewerb hier in Deutschland<br />
teilgenommen. Inzwischen gibt<br />
es ein Limit von 115 Teams – und<br />
auf der Warteliste stehen nochmals<br />
über 40. Es hat sich aber nicht nur<br />
die Anzahl der Teams erhöht, der<br />
Konstruktionswettbewerb selbst<br />
hat sich auch weiterentwickelt:<br />
Zusätzlich zur Formula Student<br />
Combustion, FSC, wurde im Jahr<br />
2010 die Formula Student Electric,<br />
FSE, eingeführt. Mit der Formula<br />
Student Driverless, FSD, folgt nun<br />
eine weitere Wettbewerbsklasse,<br />
bei der es um die Fragestellung<br />
›Wie weit kann ein Auto autonomisiert<br />
werden?‹ geht. Damit bereiten<br />
wir die Studierenden auf die<br />
Aufgaben und das Arbeitsfeld von<br />
morgen vor.<br />
Ist das generell das Ziel des Wettbewerbs?<br />
Ja, so sieht etwa der Verein<br />
Deutscher <strong>Ingenieure</strong>, VDI, die<br />
FSG – als ein Ausbildungskonzept,<br />
durch welches die Studierenden<br />
parallel zum theoretischen Wissen,<br />
das sie sich an den Hochschulen<br />
aneignen, praktische Erfahrungen<br />
sammeln können. Sie erhalten<br />
eine Aufgabe, die sie innerhalb eines<br />
überschaubaren Zeitrahmens<br />
– einem Jahr – erledigen müssen.<br />
Diese soll aus technischer sowie<br />
aus emotionaler Sicht spannend<br />
sein. Deswegen steht ein Rennwagen<br />
im Fokus des Wettbewerbs<br />
und nicht etwa eine Land- oder<br />
Waschmaschine.<br />
Warum ist die FSG <strong>für</strong> Automobilhersteller<br />
und -zulieferer sowie<br />
<strong>für</strong> die teilnehmenden Teams eine<br />
rentable Veranstaltung? Der enge<br />
Austausch mit den Studierenden<br />
WIE HAT SICH DIE FORMULA STUDENT GERMANY<br />
GEWANDELT UND WAS ERWARTET UNS IN ZUKUNFT?<br />
EIN FSG-EXPERTE STEHT REDE UND ANTWORT<br />
ist sicherlich ein zentraler Punkt.<br />
Die FSG fördert Teamarbeit und<br />
ein striktes Projektmanagement.<br />
Außerdem werden die Studierenden<br />
von den Hochschulen und der<br />
Industrie unterstützt: Beispielsweise<br />
können praktische Arbeiten,<br />
die die Studierenden im Rahmen<br />
der Formula Student leisten, an<br />
einigen Hochschulen in Studien-,<br />
Bachelor- oder Masterarbeiten integriert<br />
werden. Eine tolle Sache!<br />
Und nicht zu vergessen: Die Teams<br />
treten mit Unternehmen aus der<br />
Automobilbranche in Kontakt und<br />
lernen diese besser kennen.<br />
Stimmt es, dass die FSG von Jahr zu<br />
Jahr professioneller geworden ist?<br />
Das kann man so sagen. Es gibt ein<br />
internationales Regelwerk, nach<br />
dem die Teams ihre Autos konstruieren.<br />
Das sind die Rahmenbedingungen.<br />
Jedes Team kann darüber<br />
hinaus aber individuelle Lösungswege<br />
wählen. Die FSG ist also auch<br />
ein Wettbewerb der Ideen. So entwickelt<br />
sich das Niveau kontinuierlich<br />
weiter und die Teams bauen<br />
auf den Erfahungen ihrer Kommilitonen<br />
aus dem Vorjahr auf.<br />
Also eine Bereicherung <strong>für</strong> den<br />
Wettbewerb … Natürlich, denn es<br />
gibt immer neue und spannende<br />
Ansätze. Bei der Einführung der<br />
FSE beispielsweise wurde der Verbrennungsmotor<br />
nicht nur stur<br />
durch einen Elektroantrieb ersetzt.<br />
Die Studierenden haben all die<br />
Möglichkeiten ausgenutzt, die das<br />
System E-Antrieb mit sich bringt,<br />
zum Beispiel den Vierradantrieb.<br />
Zudem stehen die Teams – nicht<br />
nur am Event in Hockenheim, sondern<br />
auch schon im Vorfeld – in<br />
Dr. Ludwig<br />
Vollrath ist Vorstandsmitglied<br />
der<br />
Formula Student<br />
Germany. Er hilft<br />
seit den Anfängen<br />
des Konstruktionswettbewerbs<br />
in Deutschland<br />
ehrenamtlich bei<br />
dessen Planung und<br />
Durchführung.<br />
Kontakt und informieren sich,<br />
was die anderen machen. Dadurch<br />
lernen sie voneinander und<br />
das bereichert den Wettbewerb.<br />
Sie haben die FSD bereits angesprochen.<br />
Welche Erwartungen<br />
haben Sie an die neue Wettbewerbsklasse?<br />
Ich bin sehr<br />
gespannt, schließlich stehen wir<br />
vor einem Neuanfang. Mit der<br />
Zielsetzung – ein Vorjahresfahrzeug<br />
<strong>für</strong> die autonome Funktion<br />
umzurüsten – und dem Regelwerk<br />
<strong>für</strong> die FSD haben wir eine<br />
Herausforderung geschaffen, die<br />
es nun zu meistern gilt. Das ist<br />
eine sehr umfassende Aufgabe,<br />
von der ich zwar weiß, wie sie die<br />
Studierenden technisch umsetzen.<br />
Aber ich wage noch nicht zu<br />
sagen, was uns tatsächlich in Hockenheim<br />
erwarten wird.<br />
Wie wird sich die FSG in den kommenden<br />
Jahren weiterentwickeln?<br />
Mit der FSD haben wir ein neues<br />
Tor aufgestoßen. Diese Entwicklung<br />
muss nun vorangebracht<br />
werden. Ob es in vier Jahren<br />
wieder etwas Neues geben wird,<br />
dazu kann ich aktuell noch nichts<br />
sagen. Wir werden aber in der Tat<br />
darüber nachdenken, wie sich die<br />
Herausforderungen an die Automobile<br />
in Zukunft gestalten. Gerade<br />
im Hinblick auf den Antrieb<br />
der Zukunft.<br />
Was wünschen Sie sich <strong>für</strong> den<br />
diesjährigen Wettbewerb? Dass der<br />
Event organisatorisch gut läuft,<br />
sicher ist, die Stimmung, die wir<br />
aus den Vorjahren kennen, wieder<br />
die Selbe ist – und natürlich<br />
schönes Wetter! n<br />
Foto: privat Illustrationen: © Formula Student Germany, blankstock / Fotolia<br />
50 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
GASTBEITRAG DES DEUTSCHEN JUNGFORSCHERNETZWERKES - JUFORUM E.V.<br />
WISSENSCHAFT<br />
ERLEBEN<br />
Impressionen des 18. Jungforscher-<br />
Congresses: Zukunftsperspektiven<br />
entdecken<br />
Das Jungforschernetzwerk dankt allen Teilnehmern des JungforscherCongresses<br />
<strong>für</strong> eine großartige Woche und freut sich schon auf nächstes Jahr.<br />
Über 100 Studierende und Promovierende<br />
aus ganz Deutschland und<br />
Österreich sind dem Ruf zum diesjährigen<br />
JungforscherCongress in<br />
die Metropolregion Köln-Bonn gefolgt.<br />
Dort hatten sie die Gelegenheit zum interdisziplinären<br />
Austausch mit Experten aus<br />
Wirtschaft und Wissenschaft.<br />
Sechs Tage volles Programm, Action und<br />
jede Menge Spaß – in zahlreichen Exkursionen<br />
erhielten die Teilnehmenden einen<br />
spannenden Einblick in wissenschaftliche<br />
Einrichtungen wie das Deutsche Zentrum<br />
<strong>für</strong> Luft- und Raumfahrt, das<br />
Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Altersforschung<br />
oder das Forschungszentrum Jülich.<br />
Darüber hinaus lernten sie das Themenfeld<br />
Forschung und Entwicklung als Triebfeder<br />
der Innovation im wirtschaftlichen<br />
Sektor näher kennen. Unternehmen wie<br />
Evonik Industries, Boge Elastmetall und<br />
Bayer öffneten die Türen <strong>für</strong> den Dialog<br />
mit den dort Forschenden.<br />
Einen weiteren Höhepunkt stellte das<br />
Symposium dar. Es diskutierten zahlreiche<br />
Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Forschung<br />
rund um das Thema ›Zukunftsperspektiven<br />
<strong>für</strong> Jungforscher in MINT-<br />
Fächern‹. Nach einer rundum gelungenen<br />
Woche ließen die Teilnehmenden den<br />
Congress am Sonntagmorgen bei einem<br />
gemeinsamen Brunch ausklingen und verließen<br />
Köln mit vielen neuen Freundschaften<br />
und Erfahrungen. Ausgerichtet<br />
wurde die Veranstaltung vom Deutschen<br />
Jungforschernetzwerk - juFORUM. Gemäß<br />
dem Motto ›Von Studierenden <strong>für</strong> Studierende‹<br />
hat sich der gemeinnützige Verein<br />
das Ziel gesetzt, jungen naturwissenschaftlich-technisch<br />
begeisterten Menschen<br />
eine Plattform zum interdisziplinären<br />
Dialog zu bieten. Seinen mehr als 400 Mitgliedern<br />
bietet das Netzwerk mit verschiedensten<br />
Workshops und Exkursionen die<br />
Möglichkeit, einmal über den eigenen Tellerrand<br />
zu blicken und sich mit Gleichgesinnten<br />
auszutauschen. Der Jungforscher-<br />
Congress 2018 wird in Heidelberg<br />
stattfinden. n<br />
Foto: Jungforschernetzwerk - juFORUM<br />
SICHERHEIT<br />
Mit<br />
auch nach dem Studium das Rennen machen.<br />
Studierende und Absolventen (m/w) gesucht.<br />
Kommen Sie in unser Team, ob als Praktikant, <strong>für</strong> eine Abschlussarbeit<br />
oder um Ihre Karriere nach dem Studium als Sachverständiger oder Prüfingenieur<br />
zu starten. DEKRA ist eine internationale Experten organisation<br />
und steht als verlässlicher Partner im automobilen und industriellen Bereich<br />
<strong>für</strong> abwechslungsreiche und zukunftssichere Arbeitsplätze in der Region.<br />
Mehr Informationen<br />
zum Thema Karriere bei DEKRA:<br />
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DRIVERLESS / COMBUSTION / ELECTRIC<br />
DAS SAGEN DIE TEAMS<br />
ZUKUNFTSMUSIK<br />
ERSTMALS SCHICKEN DIE FORMULA STUDENT<br />
TEAMS AUCH AUTONOME FAHRZEUGE INS<br />
RENNEN. DAS ERWARTET UNS<br />
Text: Viktoria Feifer<br />
A<br />
utonomes Fahren – ein<br />
Trendthema der Automobilindustrie,<br />
das die Organisatoren<br />
der Formula Student<br />
Germany, FSG, inspirierte, eine neue<br />
Wettbewerbsklasse ins Leben zu rufen:<br />
die Formula Student Driverless.<br />
Im August 2017 ist es nun endlich so<br />
weit: Bei der FSG werden 15 studentische<br />
Teams erstmals autonom fahrende<br />
Boliden an den Start schicken.<br />
Die Erwartungshaltung ist groß: »Wir<br />
hoffen auf experimentierfreudige<br />
Teams, die wir auf der Suche nach innovativen<br />
Lösungen unterstützen<br />
können«, so Christoph Hahn, Education<br />
Technical Specialist bei Mathworks.<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> die neue Wettbewerbsklasse<br />
ist – ganz klar – ein neues<br />
Regelwerk. »Dieses gibt die Eckdaten<br />
vor«, sagt Ludwig Vollrath vom Vorstand<br />
der Formula Student, »aber wie<br />
die Teams diese im Detail umsetzen,<br />
ob sie beispielsweise Kameras oder<br />
ein Radarsystem zur Streckenerkennung<br />
nutzen, ist weitestgehend ihnen<br />
überlassen.« Am Hockenheimring<br />
erwarten die FSD-Teams dann – wie<br />
bei Formula Student Combustion<br />
und Formula Student Electric auch –<br />
statische und dynamische Disziplinen.<br />
Die dynamischen Disziplinen beinhalten<br />
einen Beschleunigungstest, einen<br />
Handlingkurs und den sogenannten<br />
Track Drive – eine unbekannte,<br />
etwa 400 bis 500 Meter lange Strecke.<br />
»Zusätzlich bewerten wir noch die Effizienz,<br />
also den Verbrauch«, weiß<br />
Vollrath. In den statischen Disziplinen<br />
werden Business Plan, Kostenanalyse<br />
und das Engineering Design<br />
abgefragt. Neu ist die Disziplin <strong>für</strong> das<br />
autonome Design. Dabei müssen die<br />
Teams das Verhalten ihres Rennwagens<br />
auf der Strecke erklären. Sprich:<br />
Wie wurde die Aufgabe gelöst? Und<br />
welches sind die Gründe <strong>für</strong> ein unvorhergesehenes<br />
Verhalten auf der<br />
Strecke? Dabei hinterfragen die Juroren<br />
etwa den Softwarecode oder die<br />
Sensorik. Diese Herangehensweise<br />
wirkt sich auf die Organisation und<br />
den Ablauf der Veranstaltung aus:<br />
»Wir lassen zunächst die autonomen<br />
Fahrzeuge fahren, während die anderen<br />
Teams sich noch mit den statischen<br />
Disziplinen auseinandersetzen«,<br />
erklärt Ludwig Vollrath. Dann<br />
wird gewechselt.<br />
Bei allen Wettbewerbsklassen der<br />
FSG, aber gerade im Hinblick auf autonom<br />
fahrende Boliden, hat Sicherheit<br />
oberste Priorität. Bevor die Fahrzeuge<br />
auf die Strecke dürfen, werden<br />
sie in einem umfassenden Sicherheitsscheck<br />
geprüft. Zudem werden<br />
die autonomen Boliden mit Kontrollleuchten<br />
ausgestattet sein, die den<br />
Status des Fahrzeugs anzeigen. Beispielsweise<br />
leuchtet ein blaues Signal,<br />
wenn das Auto bereit ist. Und ein gelbes,<br />
wenn der Bolide autonom fährt.<br />
Das Remote Emergency System, das<br />
in allen FSD-Rennwagen verbaut sein<br />
muss, ist eine zusätzliche Sicherheitsvorschrift:<br />
Über den Stop-Button<br />
können die Boliden im Notfall per<br />
Fernsteuerung gestoppt werden. Außerdem<br />
kann dem Auto über die<br />
Fernsteuerung das Go-Signal gesendet<br />
werden.<br />
Damit kann eigentlich nichts schief gehen<br />
und alle Beteiligten können sich<br />
auf einen spannenden Wettbewerb<br />
freuen. Bei den Teams jedenfalls ist die<br />
neue Wettbewerbsklasse sehr gut angekommen:<br />
»Alle Plätze, die wir zur<br />
Verfügung stellen können, sind aktuell<br />
ausgebucht«, sagt Ludwig Vollrath.<br />
Schon jetzt ein Erfolg <strong>für</strong> die FSD! n<br />
Fehlerfrei fahren<br />
»Unser Konzept <strong>für</strong> das erste Jahr ist nicht, dass<br />
wir ein absolutes High-End-Auto auf die Strecke<br />
bringen. Unser Ziel ist, dass das autonome<br />
Auto fährt und über<br />
den Parcours kommt. Dabei<br />
peilen wir keine großen Geschwindigkeiten<br />
an. Vielmehr<br />
soll es über die Strecke<br />
schleichen und möglichst<br />
keinen Fehler machen. Dabei<br />
setzen wir in der Sensortechnik<br />
größtenteils auf Kameras. Die größte Herausforderung<br />
im Wettbewerb ist ganz klar das 100-seitige<br />
Reglement der FSG. Das Auto umzubauen, ist kein<br />
Problem. Das Auto so umzubauen, dass es auch<br />
bei der Rennserie in Hockenheim zugelassen wird,<br />
das ist eine Herausforderung. Aber auch das Track<br />
Drive Event hat es in sich. Unter den dynamischen<br />
Disziplinen ist das die größte Hürde. Denn auf der<br />
unbekannten Strecke können Sonderfälle eintreten,<br />
die wir in der Entwicklung oder Kameraerkennung<br />
nicht beachtet haben. Und ist das Auto erst<br />
einmal von der Strecke abgekommen, wird es auch<br />
nicht mehr auf die Strecke kommen. Hier lautet die<br />
Devise also: auf dem Parcours bleiben.«<br />
Erik Zeidler, zuständig <strong>für</strong> den Bereich Sensorik im Team Starcraft<br />
der TU Ilmenau<br />
Von Anfang an oben mitspielen<br />
Als wir zum ersten Mal von der neuen Wettbewerbsklasse<br />
gehört haben, wurde sofort der<br />
Erfindergeist einiger Teammitglieder geweckt.<br />
Nach einigen Überlegungen hat sich schnell herauskristallisiert,<br />
dass wir nicht nur mit der Unterstützung<br />
unserer Sponsoren<br />
rechnen können, sondern auch<br />
die geeigneten Voraussetzungen<br />
mit einem sehr gut<br />
funktionierenden Altfahrzeug<br />
zur Verfügung haben.<br />
Deshalb haben wir uns <strong>für</strong><br />
den Driverless-Werbewerb angemeldet.<br />
Unser Konzept basiert<br />
ausschließlich auf der Nutzung von Kameradaten<br />
und verzichtet bewusst auf Systeme wir Radar<br />
oder LiDAR. Die größte Herausforderung ist mit<br />
Sicherheit, die optischen Signale soweit zu verarbeiten,<br />
dass die Aktoren entsprechend darauf reagieren<br />
können. Durch Deep Learning Verfahren<br />
können wir die <strong>für</strong> unseren Anwendungsfall relevanten<br />
Objekte bei diversen Witterungs- und sich<br />
ändernden Umgebungsverhältnissen sicher detektieren.<br />
Wir glauben, dass uns auch das am Ende<br />
einen entscheidenden Vorsprung verschafft, um<br />
an den Rennevents besser als unsere Konkurrenz<br />
abzuschneiden.<br />
Benjamin Dörries, Gruppenleiter des FSD-Teams Ecurie Aix der<br />
RWTH Aachen<br />
Fotos: privat Illustrationen: © Formula Student Germany, blankstock / Fotolia<br />
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COMBUSTION VS. ELECTRIC<br />
DIE WICHTIGSTEN UNTERSCHIEDE AUF DEN PUNKT GEBRACHT<br />
Simon Keller, Projektleiter, HHN Racing<br />
Interview: Julia Wolf, Viktoria Feifer<br />
Laura Rudolph, Projektleiterin, Elbflorace<br />
Simon, womit können Verbrenner vor allem überzeugen?<br />
»Ein Verbrenner ist sehr einfach mit Energie zu versorgen.<br />
Während ein Elektroauto mehrere Stunden auf der Ladestation<br />
verbringt, ist ein Verbrenner in ein bis zwei Minuten<br />
<strong>für</strong> seine nächste, volle Reichweite bereit. Für echte Motorsport-<br />
Fans zählt natürlich auch die emotionale Seite, wie der mechanische<br />
Sound und das Ansprechverhalten.«<br />
Die größten Schwachstellen von Verbrennern …<br />
»… liegen in den vielen Verschleißteilen sowie in den Beschleunigungsnachteilen<br />
im Vergleich zu einem Elektroantrieb.«<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans-Christian Reuss, Leiter Lehrstuhl <strong>für</strong> Kraftfahrzeugmechatronik an der Universität Stuttgart<br />
Herr Prof. Reuss,<br />
wie unterscheiden<br />
sich Combustion<br />
und Electric<br />
hinsichtlich der Sicherheit?<br />
Die Entwicklung eines<br />
jeden Rennwagens <strong>für</strong> die<br />
Formula Student unterliegt<br />
einem Reglement, das den<br />
Studenten bewusst viele Freiheiten<br />
in der Konstruktion<br />
lässt, um ihre Kreativität und<br />
die Entwicklung individueller<br />
Lösungen zu fördern. Da<br />
die Sicherheit jedoch höchste<br />
Priorität hat, gilt es, zahlreiche<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
einzuhalten. Die<br />
Entwicklung des elektrisch<br />
angetriebenen Fahrzeugs<br />
enthält besondere Herausforderungen,<br />
vor allem beim<br />
Aufbau der Hochvoltkomponenten.<br />
Die Leistung der<br />
Akkus darf 80 Kilowatt nicht<br />
übersteigen. Je nach Austragungsort<br />
liegt die maximale<br />
Akkuspannung bei 400 beziehungsweise<br />
600 Volt.<br />
Inwieweit können sich FSG-<br />
Teams an bestehenden Lösungen<br />
<strong>für</strong> Verbrenner- und<br />
E-Autos orientieren? Wenn<br />
ein Team das Konzept <strong>für</strong><br />
ein neues Fahrzeug entwirft,<br />
Laura, welche Besonderheiten weisen E-Autos auf?<br />
»E-Rennwagen bestechen insbesondere durch hohe<br />
Beschleunigungswerte. Zudem eröffnet das elektrische<br />
System viele Möglichkeiten zur Implementierung von<br />
Regelungs- und Rekuperationssystemen.«<br />
Welches sind die größten Schwachstellen von E-Autos?<br />
»Im elektrischen System kann es zu ungewollten Wechselwirkungen<br />
durch elektrische und elektromagnetische Effekte kommen.<br />
Daher schenken wir der elektromagentischen Verträglichkeit in der<br />
Konzeption und Fertigung besondere Aufmerksamkeit.«<br />
sind grundsätzlich gute und<br />
neue Ideen gefragt. Natürlich<br />
orientiert es sich am<br />
Entwicklungsprozess des<br />
eigenen Vorjahresfahrzeugs<br />
und an denen der Wettbewerber,<br />
an bewährten und<br />
neuen Lösungen aus der Automobilindustrie<br />
und nicht<br />
zuletzt an Inhalten aus den<br />
Lehrveranstaltungen. Wegen<br />
der hohen Komplexität<br />
der Verbrennungsmotoren<br />
entscheiden sich die meisten<br />
Combustion-Teams <strong>für</strong><br />
einen Motorradantrieb, den<br />
sie modifizieren und bezüglich<br />
seiner Nebenaggregate,<br />
wie dem Kühlsystem, an das<br />
Fahrzeug adaptieren. Die<br />
elektrischen Teams müssen<br />
hier mehr Eigenleistung erbringen.<br />
Fotos: privat, Jürgen Wittke, FKFS Illustrationen: © blankstock / Fotolia<br />
BENTELER<br />
Kann man <strong>für</strong> mehrere<br />
Automobilhersteller<br />
gleichzeitig arbeiten?<br />
Be it all at BENTELER.<br />
Ja, bei BENTELER ist alles möglich. Denn weltweit vertrauen die<br />
führenden Automobilhersteller auf die Produkte der BENTELER<br />
Gruppe. Vielseitigkeit, die Sie bei uns auch im täglichen Umgang<br />
mit den innovativen Multimateriallösungen erleben und die dazu<br />
beiträgt, dass Ihnen bei uns nie langweilig wird. Entdecken Sie<br />
ein Umfeld voller Möglichkeiten und bewerben Sie sich jetzt.<br />
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53
SPONSOR<strong>ING</strong><br />
STARTHILFE GEBEN<br />
Kohle <strong>für</strong>s Kurven und Konstruieren? Darum machen<br />
Firmen <strong>für</strong> FSG-Nachwuchstalente gerne mal was locker<br />
DESHALB ENGAGIEREN<br />
SICH SPONSOREN<br />
»Die Formula Student bietet Studierenden die<br />
Chance, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen<br />
und Herausforderungen im Team zu meistern.<br />
Sie arbeiten mit Herzblut an einem Projekt und<br />
machen dabei interdisziplinäre Erfahrungen,<br />
die sie im universitären Alltag nicht sammeln<br />
können. Es ist uns ein großes Anliegen, dieses<br />
Engagement zu unterstützen, denn wir sind<br />
überzeugt, dass junge Talente mit frischen<br />
Ideen und außerordentlichem Einsatz <strong>für</strong> die<br />
Mobilität der Zukunft enorm wichtig sind.«<br />
Karin Görl, Employer Branding, Schaeffler<br />
»Zum einen engagieren wir uns <strong>für</strong> die Teams,<br />
weil wir junge Nachwuchstalente mit Begeisterung<br />
<strong>für</strong> technische Fragestellungen unterstützen<br />
möchten. Zum anderen nutzen wir die FSG zur<br />
Rekrutierung. Darüber hinaus freut uns natürlich<br />
auch die Verbindung von sportlicher Herausforderung<br />
mit zukunftsweisenden Technologien und<br />
nachhaltigen Aspekten, beispielsweise durch<br />
die FSE oder die Bewertung der Energieeffizienz.<br />
Bei all diesen Zukunftsthemen ist die FSG<br />
auf der Höhe der Zeit und daher ein perfekter<br />
Übungsraum <strong>für</strong> angehende <strong>Ingenieure</strong>.«<br />
Svenja Wagner, Personalmarketing, Porsche<br />
Text: Julia Wolf<br />
E<br />
s ist wie in einem ›richtigen‹ Unternehmen:<br />
Ohne Geld geht es einfach nicht.<br />
Ohne kreative und fleißige Mitarbeiter<br />
aber auch nicht. Und genau das ist der<br />
springende Punkt: Firmen wissen, dass sich ihre<br />
Sponsoringaktivitäten in Zukunft auszahlen<br />
werden – spätestens, wenn sie die FSG-erprobten<br />
Nachwuchskräfte als feste Mitarbeiter mit<br />
ins Boot holen. Aber von vorne.<br />
SO GEHT SPONSOR<strong>ING</strong><br />
Simon Dentler steht in dunklem Anzug und<br />
Krawatte neben der Bühne und wirkt sichtlich<br />
erleichtert. Gerade hat er mit seinem Kollegen<br />
Markus Rübner souverän durch einen wichtigen<br />
Abend geführt: Das High Octane Motorsports-Team<br />
hat seinen Boliden der aktuellen<br />
Saison, den ›FAUmax kappa‹, beim Rollout in<br />
den Räumen des Automobilzulieferers Schaeffler<br />
zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert.<br />
Auch so funktioniert Sponsoring: Eine<br />
tolle Veranstaltungslocation zur Verfügung zu<br />
stellen, ist eines von vielen Beispielen, die zur<br />
Unterstützung einer Rennmannschaft beitragen<br />
können.<br />
Schaeffler gehört zu den Sponsoren, die das<br />
Team schon seit vielen Jahren begleiten. Daneben<br />
kommen auch neue Unterstützer hinzu.<br />
»Manche Unternehmen haben wir einfach angeschrieben,<br />
bei anderen kam der Kontakt über<br />
Freunde, Professoren oder die Familie«, erzählt<br />
Dentler. Der Wirtschaftsingenieurstudent<br />
weiß, wie sein Team Unternehmen <strong>für</strong> eine Zusammenarbeit<br />
gewinnen kann: »Das wichtigste<br />
Argument ist der Kontakt zu überdurchschnittlich<br />
motivierten und erfahrenen Studenten. Natürlich<br />
ist es <strong>für</strong> die Förderer auch nicht uninteressant,<br />
ihr Unternehmen positiv in den Köpfen<br />
junger Nachwuchsingenieure zu platzieren.«<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, legen Unternehmen<br />
sehr viel Kreativität an den Tag. Ihr Beitrag<br />
reicht weit über das reine Geldsponsoring hinaus<br />
– Dentlers Einschätzungen zufolge ist das<br />
sogar die seltenste Form der Unterstützung. Für<br />
das Team ist sie dennoch sehr wichtig, da es<br />
zum Beispiel die Miete der Werkstatt sonst<br />
selbst tragen müsste. Am häufigsten kommen<br />
Sponsoren dem Team mit Fertigungsleistungen<br />
entgegen, sagt der High Octane-Projektleiter.<br />
Das heißt, dass die Unternehmen an ihren Maschinen<br />
Bauteile fertigen, die die Jungingenieure<br />
vorher konstruiert haben.<br />
In vielen Fällen greifen FSG-Teams aber auch<br />
auf Teile aus dem Standardsortiment verschiedener<br />
Hersteller zurück – zum Beispiel auf das<br />
von Norelem. Der Vollsortimenter unterstützt<br />
Teams mit Produkten aus dem firmeneigenen<br />
Katalog. Der Einsatz von Standardkomponenten<br />
ermöglicht es den Teams, Effizienz zu maximieren<br />
und entscheidende Zeit einzusparen,<br />
die bei maßgeschneiderter Fertigung nötig<br />
wäre. Denn »wie im Profi-Rennsport stehen die<br />
Teams unter Zeitdruck und müssen schnell vorankommen«,<br />
weiß Marcus Schneck, Geschäftsführer<br />
bei Norelem.<br />
Foto: Formula Student Germany Illustrationen: © Formula Student Germany, blankstock / Fotolia<br />
54 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
Bei so viel Druck ist die richtige Vorbereitung das A und O.<br />
Norelem bietet daher das zweitägige ›norelem Race Camp‹<br />
an, bei dem sich 300 Studenten aus ganz Europa mit Experten<br />
austauschen und ihre Boliden auf der Rennstrecke testen<br />
können.<br />
Martin Frick, Leiter Personalmarketing bei ZF Friedrichshafen,<br />
bezeichnet das ›ZF Race Camp‹ gar als ein Flaggschiff<br />
der Sponsoringaktivitäten seines Unternehmens.<br />
Mehr als 500 Studenten bereiten sich bei diesem Event auf<br />
den Wettbewerb vor. »Unsere <strong>Ingenieure</strong> und IT-Fachleute<br />
stehen den Studenten dort mit Rat und Tat zur Seite«,<br />
berichtet Frick stolz. Diese Beratungsleistungen sind <strong>für</strong><br />
die Teilnehmer der FSG sehr<br />
wichtig. Laura Rudolph, Projektleiterin<br />
bei Elbflorace,<br />
verdeutlicht das: »Natürlich<br />
sind finanzielle und materielle<br />
Mittel essenziell, darüber<br />
hinaus streben jedoch beide<br />
Seiten eine enge Zusammenarbeit<br />
im Know-how-Bereich an.«<br />
Die Studenten können also einiges<br />
aus der Partnerschaft<br />
mitnehmen: Geld- und Produktspenden,<br />
Fertigungsleistungen,<br />
Know-how – und<br />
wertvolle Kontakte.<br />
DAS BR<strong>ING</strong>T SPONSOR<strong>ING</strong><br />
Und was haben nun die Unternehmen<br />
davon? Na, ebenfalls<br />
ganz viel Vitamin B, denn der<br />
gesamte Konstruktionswettbewerb<br />
an sich ist die Netzwerkplattform<br />
schlechthin. So<br />
sieht das auch Katrin Plieninger,<br />
HR Manager Talent Acquisition<br />
bei Voith: »Es ist uns ein<br />
Anliegen, den Ingenieurnachwuchs<br />
zu fördern. Außerdem<br />
eröffnet sich <strong>für</strong> Voith die<br />
Möglichkeit, durch diese Partnerschaft<br />
mit engagierten und<br />
motivierten Studierenden in<br />
den Austausch zu kommen.«<br />
»Die FSG animiert<br />
Studenten<br />
permanent und<br />
aus eigenem Antrieb<br />
zu Neuentwicklungen.<br />
Sehr<br />
spannend ist aus<br />
Sicht eines Sponsors<br />
auch der<br />
Technologietransfer<br />
– in beide<br />
Richtungen.«<br />
Carl-Alexander<br />
Kirchner, BMW<br />
»Teil der Kooperationen:<br />
Rennwagen auf<br />
Messen und<br />
Firmenfesten<br />
ausstellen.«<br />
Simon Dentler,<br />
High Octane<br />
Motorsports<br />
Telemotive<br />
A Place to Be!<br />
Die Telemotive AG ist einer der namhaftesten Automobilzulieferer<br />
<strong>für</strong> Engineering-Leistungen sowie<br />
Datenlogger, Laborelektronik und Testtools.<br />
Zu den Kernkompetenzen zählen Konnektivität, Fahrerassistenz<br />
und Elektromobilität. Das Leistungsspektrum<br />
reicht von Systemintegration über Technologieberatung<br />
bis hin zu Hard- und Softwareentwicklung.<br />
Das Unternehmen ist an mehreren deutschen Standorten<br />
vertreten. Zum Kundenportfolio zählen nationale sowie<br />
internationale Automobilkonzerne und Zulieferer. Seit<br />
2016 ist das Unternehmen Teil des globalen Automobilzulieferers<br />
Magna International und gehört der Magna<br />
Steyr-Gruppe an.<br />
KREATIV<br />
Offene Unternehmenskultur fördert Ideen.<br />
EINZIGARTIG<br />
Mischung aus Erfindergeist und Eigenverantwortung.<br />
INNOVATIV<br />
Arbeiten an den Spitzentechnologien der Zukunft.<br />
TOP-KUNDEN<br />
Die großen und bekannten Automobilhersteller.<br />
Erfahren Sie mehr:<br />
www.telemotive.de/karriere<br />
Telemotive<br />
Your Place.<br />
Als sehr engagiert, projekterfahren, kreativ und interdisziplinär<br />
denkend bezeichnet Martin Frick von ZF die Studenten,<br />
die bei der Formula Student mitmachen. »Das sind<br />
Schlüsselqualifikationen, die wir bei unseren künftigen<br />
Mitarbeitern suchen«, verrät der Personalmarketingleiter.<br />
Daneben hätten sie die Möglichkeit, mit den Studenten ins<br />
Gespräch zu kommen und zu zeigen, welche attraktiven<br />
Themen die Automobilbranche zu bieten habe. Gut zu wissen:<br />
In den vergangenen Jahren haben die Personaler bei ZF<br />
über hundert Nachwuchsingenieure eingestellt, die sie über<br />
die Formula Student kennengelernt haben.<br />
Simon Dentler vom High Octane-Team ist das bewusst: »Es<br />
gibt viele Gelegenheiten, Sponsoren näher kennenzulernen«,<br />
sagt er. Das hilft, Berührungsängste zu verlieren – und<br />
hat schon dem einen oder anderen Alumnus einen Job<br />
beim Förderer verschafft. n<br />
Mühlhausen | München | Böblingen | Ingolstadt | Wolfsburg
KLISCHEE-WAHRHEITS-CHECK<br />
SO LÄUFT'S<br />
WIRKLICH<br />
Text: Julia Wolf<br />
Du willst ernsthaft mitreden? Dann<br />
nimm dir die Wahrheit zu Herzen –<br />
und räum auf mit ollen FSG-Klischees<br />
ES IST TOTAL EINFACH, IN DAS FSG-TEAM DER EIGENEN UNI AUFGE-<br />
NOMMEN ZU WERDEN. »Es ist zwar einfach, ins FSG-Team aufgenommen<br />
zu werden – die Herausforderung hierbei ist aber, auch dabei zu<br />
bleiben. Wenn die nötige Motivation und Eigenverantwortung fehlen,<br />
macht das Projekt und der Wettbewerb keinen Spaß, sodass man das<br />
Team ziemlich sicher wieder verlassen wird.« Mike Zitelmann, Teamleitung,<br />
Horse Power Hannover<br />
BEI DER FSG SIND FRAUEN FEHL AM PLATZ. »Frauen sind in technischen<br />
Studiengängen und damit auch in den Teams zwar meist immer<br />
noch eher in der Unterzahl, widerlegen derlei Klischees aber<br />
jährlich eindrucksvoll in allen denkbaren technischen wie nichttechnischen<br />
Rollen. Sexismus, Intoleranz und dergleichen haben in der<br />
Formula Student keinen Platz.« Max Müller-Welt, Running Snail Racing<br />
Team<br />
DIE FSG IST NUR ETWAS FÜR <strong>ING</strong>ENIEURE. »Die Vielfalt an Aufgaben<br />
rund um die Fahrzeugentwicklung in einem modernen Unternehmen<br />
sowie bei der FSG ist gewaltig. So gibt es zahlreiche Partnerbereiche<br />
der <strong>Ingenieure</strong>, vom Design über Finanzen, Business Plan bis hin zu<br />
Einkauf und Marketing. Daher brauchen auch die FSG-Teams echte<br />
Profis aus diesen Bereichen!« Carsten Brust, Manager Talent Acquisition,<br />
Adam Opel<br />
DIE TEAMS KUPFERN SOWIESO NUR VOM VORJAHRESMODELL AB.<br />
»Diese Aussage ist definitiv nicht korrekt. In der Natur des Ingenieurs<br />
ist es verankert, immer neue Dinge zu erfinden und zu erforschen.<br />
Jeder möchte gerne seine eigenen Ideen einbauen und anderen<br />
Personen zeigen. Der Ingenieur identifiziert sich mit seinem<br />
eigenen Bauteil – was unmöglich ist, wenn nur die Dinge aus dem<br />
Vorjahresmodell verwendet werden. Dennoch ist es nicht verkehrt,<br />
diese zu betrachten und zu verbessern. Einen guten Ingenieur zeichnet<br />
schließlich nicht nur die Kreativität, sondern auch das Feingefühl<br />
aus, mit den Bauteilen bis ans äußerste Limit zu gehen.« Benedikt<br />
Langer, Team Captain, Scuderia Mensa HS RheinMain Racing<br />
DIE FAHRZEUGE SIND TOTAL KLEIN. »Es ist wahr, dass die Boliden um<br />
einiges kleiner sind als ›normale‹ Rennwagen. Doch genau das hat auch<br />
seinen Reiz: Die Kunst ist es nämlich, aus einem kleineren Fahrzeug mit<br />
vergleichsweise wenig Leistung das Beste herauszuholen und so eine<br />
exzellente Performance zu erzielen.« Jan Buschmann, Bauteilverantwortlicher<br />
Lenkung, E-Team Duisburg-Essen<br />
MIT DER HERSTELLUNG EINES ›ECHTEN‹ FAHRZEUGS HAT DER BAU EI-<br />
NES FSG-AUTOS NICHTS ZU TUN. »Die Studierenden stemmen in einer<br />
Formula Student Saison ein Gesamtfahrzeugprojekt, von der ersten<br />
Skizze bis zum fahrenden Fahrzeug. Die Methoden und Kompetenzen<br />
sind hierbei identisch zur Fahrzeugentwicklung in der Automobilindustrie,<br />
die da<strong>für</strong> wesentlich mehr Zeit braucht – die Formula Student bereitet<br />
deshalb optimal auf das Arbeitsleben vor.« Carl-Alexander Kirchner,<br />
Personalmarketing, BMW<br />
BEI DER FSG GEHT’S NUR UM<br />
SCHNELLIGKEIT – WIE BEI DER FOR-<br />
MEL 1. »Da die FSG ein interdisziplinärer<br />
Wettbewerb ist, geht es nicht<br />
nur um das Rennen an sich, sondern<br />
um mehrere unterschiedliche<br />
Disziplinen wie Kostenkalkulation,<br />
regelkonforme Abnahme und Marketingpräsentation.<br />
Das Spannende<br />
ist, dass dabei die Leistung des<br />
kompletten Teams im Vordergrund<br />
steht und nicht lediglich die des<br />
Fahrers.« Thorsten Walz, Director<br />
Channel Business Development, Siemens<br />
PLM Software<br />
DIE JURYMITGLIEDER SIND<br />
PARTEIISCH. »Klares Nein! Unsere<br />
Jurymitglieder bewerten<br />
die Leistung nur nach objektiven<br />
Kriterien. Welches Team<br />
dahinter steht, spielt dabei<br />
überhaupt keine Rolle. Hier<br />
würden wir uns auch selbst<br />
schaden: Wir wollen die besten<br />
Talente <strong>für</strong> eine Karriere bei<br />
uns begeistern – und nicht nur<br />
die Cracks der von uns gesponserten<br />
Teams.« Barbara Texter,<br />
Head of Employer Branding<br />
Germany, Continental<br />
IMMER NUR RUNDEN DREHEN – NICHT SON-<br />
DERLICH SPEKTAKULÄR! »Das Besondere<br />
an der FSG ist nicht, dass ein Formelfahrzeug<br />
auf der Rennstrecke seine Runden dreht, sondern<br />
dass das Fahrzeug aus den Ideen und der<br />
Leidenschaft der Teams entstanden ist. ›Nicht<br />
sonderlich spektakulär‹ <strong>für</strong> denjenigen, der<br />
den FSG-Spirit nicht kennt, eine einzigartige<br />
und lebensbereichernde Erfahrung <strong>für</strong><br />
wahre Enthusiasten der Rennserie.« Tobias<br />
Kerbsties, CEO, CAT-Racing<br />
BEI DER FSG TRETEN NUR<br />
TEAMS AUS DEUTSCH-<br />
LAND AN. Falsch. Die<br />
Formula Student Germany<br />
ist ein internationaler<br />
Wettbewerb, bei<br />
dem Teams aus rund 30<br />
verschiedenen Ländern<br />
am Hockenheimring gegeneinander<br />
antreten.<br />
56 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |<br />
DER WETTBEWERB IST REINE FREIZEITBESCHÄFTIGUNG – FÜR STUDI-<br />
UM UND KARRIERE BR<strong>ING</strong>T DIE TEILNAHME NICHTS. »Im Gegenteil:<br />
Bei Audi gibt es tolle Erfolgsgeschichten, die mit einem Kontakt bei<br />
der FSG begonnen haben. Bei keiner anderen Gelegenheit können die<br />
jungen Tüftler besser zeigen, was in ihnen steckt: Pioniergeist, Effizienz,<br />
Improvisationstalent. Werte, die wir bei Audi teilen. In unseren<br />
Augen ist die FSG ein wertvolles Sprungbrett und davon abgesehen<br />
ein Event, der die verschiedenen Teams und Sponsoren mit viel Spaß<br />
eng zusammenschweißt.« Antje Maas, Leiterin Internationales Personalmanagement,<br />
Audi<br />
Illustrationen: © Formula Student Germany, blankstock / Fotolia
Du bist<br />
spielentscheidend<br />
mit Deinem Studium:<br />
• Maschinenbau<br />
• Elektro- & Informationstechnik<br />
• Mechatronik<br />
• Fahrzeugtechnik<br />
• Wirtschaftsingenieurwesen<br />
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Warum wir zu den weltweit führenden Anbietern maßgefertigter innerbetrieblicher Logistiklösungen<br />
rund um Gabelstapler, Lagertechnik, Software, Dienstleistungen und Service gehören?<br />
Weil wir eine super Mannschaft haben! Weil bei uns jede Position mit den richtigen Mitarbeitern<br />
besetzt ist, wir uns gegenseitig helfen und durch das perfekte Zusammenspiel perfekte Lösungen<br />
entstehen. Nimm auch Du in einem hervorragend aufgestellten Unternehmen eine ganz besondere<br />
Position ein, bei der Du Dich neuen Herausforderungen eigenverantwortlich stellst und sich Dein<br />
Einsatz auszahlt. Spiel ganz oben mit: www.still.de/karriere<br />
first in intralogistics
NATURWISSENSCHAFTEN<br />
SCHNELLES WISSEN<br />
DURCHSTARTEN ALS NAWI<br />
WE LOVE QUEREINSTEIGER<br />
DIESE BRANCHEN<br />
BRAUCHEN NAWIS<br />
Text: Petra Herr<br />
SOLL ICH PROMOVIEREN?<br />
DR. RER. NAT. ALS NAWI, JA ODER NEIN<br />
– AUDIMAX HAT NACHGEFRAGT<br />
AUTOMOBILINDUSTRIE<br />
Klassische Einsatzbereiche sind hier Forschung und Entwicklung.<br />
Lukrativ: Rund 6.000 Euro beträgt das Bruttomonatsgehalt eines<br />
Projektleiters in Forschung und Entwicklung. Weitere Möglichkeiten<br />
<strong>für</strong> Nawis in Automotive: Produktion, Vertrieb, Qualitätskontrolle<br />
oder die Patentabteilung.<br />
FINANZDIENSTLEISTUNG & VERSICHERUNGEN<br />
Insbesondere (Wirtschafts-)Mathematiker mit dem Schwerpunkt<br />
Finanzmathematik haben hier gute Chancen. In der DZ Bank<br />
betreut Inga-Kerstin Brinkmann die Mitarbeiter der Konzern-Risikocontrollings,<br />
wo die meisten Mathematiker des Unternehmens<br />
arbeiten: »Hier beschäftigen sich die Experten unter anderem mit<br />
Marktpreis-, Liquiditäts- oder Kreditrisiken«, erklärt Inga-Kerstin<br />
Brinkmann. »Sie entwickeln Modelle <strong>für</strong> das Risikomanagement<br />
und setzen diese in der Messung, Überwachung und Steuerung der<br />
Risiken ein.«<br />
CONSULT<strong>ING</strong><br />
»Mit abgeschlossenem Studium stehen Naturwissenschaftlern und<br />
Mathematikern viele Wege offen, bei uns einzusteigen. Direkt nach<br />
dem Bachelor oder Master, nach der Promotion oder als Professional<br />
mit erster Berufserfahrung – je nach Abschluss starten sie auf<br />
einer anderen Stufe. Wir stellen unsere Teams bewusst so auf, dass<br />
sich darin vielfältige Fähigkeiten und Hintergründe zusammenfinden.<br />
Daher sind nur die Hälfte unserer Berater Wirtschaftswissenschaftler,<br />
die andere Hälfte hat andere Abschlüsse, darunter viele<br />
Naturwissenschaftler und Mathematiker. Vorkenntnisse in BWL<br />
sind nicht zwingend notwendig, die bekommen unsere Neueinsteiger<br />
in einem zweiwöchigen BWL-Crashkurs vermittelt.«<br />
Philipp Jostarndt, Partner und verantwortlich <strong>für</strong> das Recruiting bei BCG<br />
ÖFFENTLICHER DIENST<br />
Unter dem Sammelbegriff verbergen sich Jobs in den vier<br />
Bereichen Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherungen<br />
einschließlich der Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit. Gesucht werden Experten<br />
derzeit auch in der staatlichen Sicherheit, etwa beim Bundesamt<br />
<strong>für</strong> Sicherheit in der Informationstechnik. »Naturwissenschaftler<br />
können unmittelbar nach dem Bachelor, Master oder der<br />
Promotion beim BSI einsteigen und arbeiten sofort im Team mit.<br />
Durch eine intensive Einarbeitung und ein umfangreiches Fortbildungsprogramm<br />
können sie dabei alles zur IT-Sicherheit lernen<br />
und vertiefen, was im Studium gegebenenfalls nicht vorkam. Wir<br />
bieten <strong>für</strong> Studierende aber auch Praktika sowie die Betreuung von<br />
Abschlussarbeiten an«, sagt ein Sprecher des BSI.<br />
Etwa ein Drittel der promovierenden<br />
Akademiker sind Naturwissenschaftler<br />
und Mathematiker – die Promotionsquote<br />
liegt 20 Prozent über dem<br />
Durchschnitt. Warum ist das so? Es ist<br />
anzunehmen, dass die Promotion auf<br />
dem Arbeitsmarkt <strong>für</strong> NaturwissenschaftlerInnen<br />
auch eher gefordert<br />
wird als auf anderen Arbeitsmärkten.<br />
Im Übrigen liegt die geschätzte<br />
Erfolgsquote der Promotion in Mathematik<br />
und Naturwissenschaften<br />
nach Daten des Statistischen Bundesamtes<br />
bei 77 Prozent – und damit<br />
höher als in anderen Fächergruppen.<br />
Was spricht als Nawi <strong>für</strong> – und was<br />
gegen eine Promotion? Unserer Ansicht<br />
nach sollte immer individuell<br />
abgewogen werden. Wir wissen aus<br />
verschiedenen Studien, dass eine<br />
Promotion im Durchschnitt 3,5 bis<br />
4,5 Jahre dauert. Auch wenn in den<br />
Naturwissenschaften die Promotionsdauer<br />
tendenziell eher am unteren<br />
Rand dieser Zeitspanne liegt,<br />
muss das persönliche Interesse an<br />
der Forschungsarbeit dennoch stark<br />
ausgeprägt sein, um über eine so lange<br />
Zeit zu einem Thema oder Themenkomplex<br />
intensiv zu forschen.<br />
Inwiefern zahlt sich der Doktortitel <strong>für</strong><br />
Nawis später auf dem Gehaltszettel<br />
aus? Für die Naturwissenschaften<br />
wird in diversen Studien ein um circa<br />
14 Prozent höheres Einkommen<br />
promovierter Nawis errechnet. Die<br />
Höhe der errechneten Rendite variiert<br />
allerdings zwischen verschiedenen<br />
Studien sowie je nach Fächergruppe.<br />
Außerdem lassen sich Gehaltsvorteile<br />
kausal nicht immer eindeutig auf die<br />
Promotion zurückführen.<br />
Promotion ist nicht gleich Promotion.<br />
Wo liegen die Unterschiede? Zum<br />
einen im Beschäftigungsverhältnis:<br />
In der Fächergruppe Mathematik,<br />
Naturwissenschaften sind 14 Prozent<br />
der Promovierenden ohne<br />
Beschäftigung. Das heißt, sie finanzieren<br />
ihre Promotion privat oder<br />
über ein Promotionsstipendium.<br />
86 Prozent gehen einer regulären<br />
Beschäftigung in der Wissenschaft,<br />
der Wirtschaft, an außeruniversitären<br />
Forschungseinrichtungen oder sonstigen<br />
Institutionen nach. Insgesamt<br />
sind 71 Prozent der promovierenden<br />
Naturwissenschaftler und Mathematiker<br />
im entsprechenden Fach an<br />
einer Hochschule beschäftigt. Zum<br />
anderen zeigen sich Unterschiede<br />
im Betreuungsverhältnis: Neben der<br />
klassischen Individualpromotion gibt<br />
es Promotionsprogramme, die sich<br />
in der Regel durch Mehrpersonenbetreuung,<br />
begleitendes Kursprogramm<br />
und verbindliche Betreuungsvereinbarungen<br />
auszeichnen.<br />
Wie arbeitet ein Doktorand? Promovierende<br />
sind – zumindest an Hochschulen<br />
– meist befristet beschäftigt<br />
und arbeiten im Durchschnitt knapp<br />
acht Stunden pro Tag. Damit übersteigt<br />
die tatsächliche Arbeitszeit<br />
häufig die vertragliche Arbeitszeit,<br />
da ein wesentlicher Anteil der Promovierenden<br />
in Teilzeit beschäftigt ist.<br />
Da die meisten Promovierenden an<br />
Hochschulen beschäftigt sind, werden<br />
sie hier in der Regel nach dem Tarifvertrag<br />
<strong>für</strong> den öffentlichen Dienst<br />
der Länder (TV-L) bezahlt, oftmals<br />
in der Entgeltgruppe 12 oder 13. ■<br />
Die Fragen wurden beantwortet von Dr. Stefan<br />
Krabel und Dr. Nicolas Winterhager vom Institut<br />
<strong>für</strong> Innovation und Technik<br />
58 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
ANZEIGE<br />
FRAUENFÖRDERUNG …<br />
… WIRD AN DER ANDRÁSSY UNIVERSITÄT BUDAPEST GROSS GESCHRIEBEN<br />
Talentierte weibliche Nachwuchsführungskräfte fördern. Das ist das<br />
Hauptziel des Programms ›Diversität und Digitalisierung‹ an der Andrássy<br />
Universität Budapest (AUB). In Kooperation mit sechs renommierten<br />
Partnerunternehmen in Ungarn werden talentierte Studentinnen<br />
im deutschsprachigen Masterstudiengang ›Management<br />
and Leadership‹ an der AUB finanziell und ideell gefördert: mit Stipendien<br />
in Höhe der aktuellen Studiengebühren, Mentoringprogrammen<br />
sowie Möglichkeiten<br />
<strong>für</strong> Betriebs -<br />
praktika. So fungiert die<br />
AUB als Vermittler zwischen<br />
den Unternehmen<br />
und po ten ziellen weiblichen<br />
Nachwuchsführungskräften<br />
und gewährleistet<br />
exzellente<br />
akademische Studienbedingungen,<br />
die sie effizient<br />
auf ihre Aufgaben in<br />
der Führungsebene vorbereiten.<br />
Themen rund<br />
um die Digitalisierung<br />
stehen dabei besonders<br />
im Mittelpunkt.<br />
Gleichzeitig soll das Programm ›Diversität und Digitalisierung‹, das<br />
unter der Schirmherrschaft der Deutsch-Ungarischen Industrie- und<br />
Handelskammer (DUIHK) und der Deutschen Botschaft Budapest<br />
steht, zur Vertiefung der deutsch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen<br />
beitragen und den Fachkräftemangel in der Region bekämpfen.<br />
Denn Führungskräfte, die in einem komplexen Umfeld agieren,<br />
über unternehmerische Querschnittskompetenzen verfügen, die<br />
Chance der Digitalisierung<br />
aktiv nutzen und<br />
Veränderungsprozesse<br />
gestalten können, werden<br />
in allen wettbewerbsfähigen<br />
Unternehmen<br />
gebraucht. n<br />
FRAUEN<br />
POWER PUR<br />
<strong>audimax</strong> und die Deutsche Telekom ehrten Absolventinnen <strong>für</strong> ihre herausragenden<br />
Abschlussarbeiten mit dem internationalen Frauen-MINT-Award<br />
Anfang Juni hieß es »Welcome and congratulations«,<br />
denn <strong>audimax</strong> und die Deutsche<br />
Telekom ehrten die Gewinnerinnen<br />
des vierten Frauen-MINT-Awards – mit besonderer<br />
Freude wurden auch internationale Gäste<br />
begrüßt. Unter ihnen Sowmya Ravidas aus Indien.<br />
Die Absolventin der Aalto University in Finnland<br />
erhielt den internationalen Sonderpreis des global<br />
ausgeschriebenen Awards. Sie bekam 500 Euro <strong>für</strong><br />
ihre Masterarbeit ›Incorporating Trust in Network<br />
Function Virtualization‹, eingereicht <strong>für</strong> das Wachstumsfeld<br />
›Netze der Zukunft‹.<br />
Über den Gesamtsieg und 3.000 Euro Siegprämie<br />
durfte sich Lisa Eckey freuen. Die Absolventin der<br />
Ruhr Universität Bochum überzeugte mit ihrer<br />
Masterarbeit ›Smart Contracts Enforced by Blockchain‹<br />
im Wachstumsfeld ›Cyber Security‹ die hochkarätige<br />
Jury. »Ich freue mich über jedes Interesse an<br />
den Erkenntnissen meiner Arbeit und der zugrundeliegenden<br />
Technologie der kryptographischen<br />
Währungen«, zeigt sich die Doktorandin sehr erfreut<br />
über ihren Sieg.<br />
Claudia Nemat, Vorstandsmitglied Deutsche Telekom<br />
AG, Technologie und Innovation sowie Patin<br />
des Awards, übergab in feierlichem Rahmen im<br />
Bonner Headquarter der Deutschen Telekom noch<br />
weitere Preise. Denn pro Ausschreibungsrunde gibt<br />
es nicht nur einen themenübergreifenden Frauen-<br />
MINT-Award, sondern auch die jeweils besten Arbeiten<br />
aus fünf weiteren Themenbereichen werden<br />
mit 500 Euro prämiert: ›Automotive Technologies‹<br />
war das Thema, in dem dieses Jahr Larissa Triess<br />
von der Universität Stuttgart mit ihrer Bachelorarbeit<br />
›Extended Human Upper Body Detection‹<br />
die Jury überzeugte. Die Masterarbeit ›Real-Time<br />
Hand-Object Tracking Using a Single Depth Camera‹<br />
brachte Franziska Müller von der Universität<br />
des Saarlandes Glück (›Industrie 4.0‹). Yvonne<br />
Strassner, Universität Frankfurt, holte sich mit ihrer<br />
Bachelorarbeit ›Strategie <strong>für</strong> die Auswahl von Regressionstestfällen<br />
<strong>für</strong> die mobile Testautomatisierung‹<br />
im Feld ›Digital Life‹ die Siegerprämie, Paula<br />
Becker von der TU Braunschweig gewann mit ihrer<br />
Masterarbeit ›Solutions for Integrated Network<br />
Management: Market Analysis, Business Models<br />
& Technical Requirements‹ (›Netze der Zukunft‹).<br />
Angela Baudach von der DHBW Mannheim konnte<br />
sich mit ihrer Bachelorarbeit ›Information Security<br />
and Information Security Awareness – Impact of<br />
Culture and Measures for Improvement‹ den Sieg<br />
im Wachstumsfeld ›Cyber Security‹ sichern.<br />
»Als Physikerin übernehme ich gerne die Patenschaft<br />
<strong>für</strong> den Frauen-MINT-Award. Mein Appell,«<br />
so Claudia Nemat, »an alle jungen Frauen: Seid<br />
mutig. Nutzt die Chance, die euch MINT bietet – es<br />
warten spannende Berufe und interessante Entwicklungsmöglichkeiten<br />
auf euch.« Genau das ist<br />
auch Appell und Ziel des Awards.<br />
Infos gibt es unter www.frauen-mint-award.de<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 59
Auch wenn sich die Versicherungsfälle der Hannover Rück gelegentlich um<br />
Sandstürme und Verwüstungen drehen, werden Sie bei uns nicht auf eine<br />
staubige Unternehmenskultur treffen. Vielmehr auf Teamgeist, Kollegialität<br />
und Raum <strong>für</strong> eigene Ideen. Haben Sie als Multitalent sowohl an konzeptioneller<br />
Arbeit als auch am Tagesgeschäft Spaß? Bei uns können Sie Ihr<br />
ökonomisches oder mathematisches Talent an vielen Stellen einbringen.<br />
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Leserliebling<br />
des Monats<br />
Wir sind alles andere als<br />
staubig.*<br />
58<br />
Prozent der Studenten wählen ihr Studienfach,<br />
weil sie nach dem Abschluss<br />
mit einem sicheren Job sowie einem<br />
geregelten Einkommen rechnen.<br />
arriere<br />
Du entscheidest: Welche Anzeige im Heft gefällt dir am<br />
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Euer Top-Motiv der Ausgabe 4-2017 seht ihr links:<br />
Hannover Rück. Euch allen ein dickes »Danke!« <strong>für</strong>s<br />
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dieses Mal Jonas Keller freuen. Herzlichen Glückwunsch!<br />
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BITTE VORSPRECHEN –<br />
SOFTWARE WÄHLT BEWERBER ANHAND IHRER SPRACHE AUS<br />
Kaum zu glauben: Bewerber quatschen 15 Minuten lang über Belangloses – etwa<br />
darüber, wie sie normalerweise ihren Sonntag verbringen – und werden dann ausgewählt<br />
oder abgelehnt. Wichtig ist nicht der Inhalt der Erzählungen. Vielmehr zählt,<br />
wie schnell der Kandidat spricht, wieviele Pausen er macht, was er betont und wie<br />
komplex er seine Sprache gestaltet. Allein mittels dieser Aspekte ließe sich ein ausführliches<br />
Persönlichkeitsprofil anfertigen, versprechen die Erfinder der Technologie.<br />
Unternehmen könnten dann anhand dieses Profils entscheiden, ob der Bewerber<br />
aufgrund der ermittelten Eigenschaften <strong>für</strong> eine vakante Stelle geeignet ist oder nicht.<br />
Interessant <strong>für</strong>:<br />
Termine<br />
28.06. T5 Jobmesse Ort: Berlin Info:<br />
www.t5-karriereportal.de 12.07. Car<br />
Connects Ort: München Info: muenchen.carconnects.de<br />
13.07. JURAcon Ort: Düsseldorf<br />
Info: www.iqb.de<br />
15.07. PANDA<br />
digital Ort: München Info: www.we-are-panda.<br />
com/portfolio/panda-digital-muenchen 30.08.<br />
Jobmesse Chemnitz Ort: Chemnitz Info: www.<br />
jobmesse-chemnitz.de 06.09. Jobmesse Dresden<br />
Ort: Dresden Info: www.jobmesse-dresden.<br />
de 06.09. Jobmesse Rostock Ort: Rostock<br />
Info: www.jobmesse-rostock.de 13.09. Jobmesse<br />
Erfurt Ort: Erfurt Info: www.jobmesseerfurt.de<br />
13.09. Jobmesse Hamburg Ort:<br />
Hamburg Info: www.jobmesse-hamburg.de<br />
16.09. Jobmesse Leipzig Ort: Leipzig Info: www.<br />
jobmesse-leipzig.de 20.09. Jobmesse Nürnberg<br />
Ort: Nürnberg Info: www.jobmesse-nuernberg.<br />
de 20.09. Jobmesse Halle Ort: Halle Info:<br />
www.jobmesse-halle.de<br />
23.09. PANDA<br />
digital Ort: Berlin Info: www.we-are-panda.com/<br />
portfolio/panda-digital-berlin 25.09.<br />
Career Venture information technology fall Ort:<br />
Stuttgart Info: www.career-venture.de<br />
30.10. Career Venture business & consulting fall<br />
Ort: Frankfurt Info: www.career-venture.de<br />
<strong>ING</strong> IT JURA<br />
NaWi MINT WiWi<br />
Alle Frauen<br />
NACHWUCHSWISSENSCHAFTLER<br />
UND YOUNG PROFESSIONALS MIT<br />
INNOVATIVEN IDEEN GESUCHT<br />
Am 8. November 2017 versammelt das Falling<br />
Walls Lab hundert Talente in Berlin und fördert<br />
den interdisziplinären Austausch. Jeder Teilnehmer<br />
hat drei Minuten Zeit, um die hochkarätige<br />
Jury zu überzeugen. Die drei Besten werden zu<br />
›Falling Walls Young Innovators of the Year‹ gekürt<br />
und sprechen auf der international bekannten<br />
Falling Walls Conference am nächsten Tag. Bewirb<br />
dich jetzt <strong>für</strong> einen von über 55 Vorentscheiden<br />
weltweit, auch in Deutschland – als Gewinner<br />
reist du zum Finale nach Berlin und wirst Teil der<br />
Falling Walls Lab Community. Weitere Infos und<br />
Bewerbung unter www.falling-walls.com/lab/apply<br />
Text: Julia Wolf Quelle: univativ Fotos: © otsphoto, rcfotostock / Fotolia<br />
Karrierefrage<br />
»Wann und wie thematisieren Bewerber<br />
das Gehalt im Vorstellungsgespräch?«<br />
Sandra Schumacher, Karriere- und Gehaltscoach<br />
»Für das Thema Gehalt im Vorstellungsgespräch gilt<br />
eine unausgesprochene Regel: Sprechen Sie als Bewerber<br />
nie zuerst über Geld. Erst klären, ob der Job<br />
inhaltlich passt und die Richtung stimmt. Im letzten<br />
Teil des Gesprächs, manchmal auch erst im zweiten<br />
Gespräch, kommt dann das Gehalt zur Sprache, in<br />
der Regel durch den Arbeitgeber. Wenn nichts<br />
kommt, kannst du am Ende des Gesprächs gern<br />
zusammenfassen: ›Spannende Position mit tollen<br />
Möglichkeiten – wie ist der weitere Bewerbungsprozess<br />
und wann sprechen wir über die finanziellen<br />
Rahmenbedingungen?‹«<br />
60<br />
60 | www.<strong>audimax</strong>.de www.<strong>audimax</strong>.de – Die Die Jobbörse Jobbörse <strong>für</strong> <strong>für</strong> Akademiker<br />
Akademiker
BRAIN trifft POWER.<br />
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Wo Jennifer Stratmann und das Baltic Racing Team auf beste Studienbedingungen mit viel Praxisnähe<br />
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Entstanden in Zusammenarbeit mit der
Visions for Tomorrow<br />
Foto: © Alexander Limbach / Fotolia<br />
Inhalt<br />
• Arbeiten der Zukunft:<br />
Industrie 4.0<br />
• Volkswagen<br />
• Daimler<br />
• Capgemini<br />
• Boehringer Ingelheim<br />
• MINT Zukunft schaffen<br />
Wie deutsche Unternehmen die Zukunft gestalten:<br />
Digitalisierung, Arbeiten und Industrie 4.0 – fünf Innovationsträger im Porträt
FUTURE MADE IN GERMANY VISIONS FOR TOMORROW<br />
INDUSTRIE 4.0: DAS SAGT DER FACHMANN<br />
Industrie 4.0 - FAQs<br />
Wie ist das eigentlich?<br />
Ein paar Einblicke in<br />
Industrie 4.0<br />
Interview: Katrin Knorr<br />
Herr Dr. Eichhorst, was<br />
sind die wichtigsten Bausteine<br />
<strong>für</strong> eine Fabrik der<br />
Zukunft? Die wichtigsten<br />
Bausteine in der Industrie<br />
4.0 werden sein, dass die<br />
Produktion sich in einem<br />
wesentlich höheren Maße<br />
selbst steuert und die Maschinen<br />
untereinander<br />
kommunizieren. Gleichzeitig wird die<br />
Produktion auch deutlich flexibler werden,<br />
weil mehr Daten zur Verfügung<br />
stehen und stark kundenorientierte<br />
Produkte erstellt werden können. Eine<br />
Massenproduktion von Unikaten wird<br />
möglich werden.<br />
Heißt das, das Handwerk wird bald<br />
ersetzbar sein? Das Handwerk bleibt<br />
garantiert noch längere Zeit erhalten.<br />
Gerade im Umgang mit räumlichen<br />
Situationen, der Montage von Anlagen<br />
und auch im Gebäudebereich wird es<br />
weiterhin eine Rolle spielen.<br />
Und wie sieht es mit dem klassischen<br />
Fabrikarbeiter aus? Die menschenleere<br />
Fabrik wird es wohl nicht geben.<br />
Arbeitnehmer, die einfache Produktionstätigkeiten<br />
ausführen, werden<br />
aber weniger gefragt sein. Gebraucht<br />
werden Koordinatoren. Menschen, die<br />
sich mit der Steuerung beschäftigen<br />
und die Kompetenz haben, Störungen<br />
zu beseitigen.<br />
Werden dann auch vermehrt Akademiker<br />
gefragt sein? Bei Leuten, die weiterhin<br />
in diesem industriellen Bereich<br />
arbeiten, ist eine Tendenz zur höheren<br />
Qualifikation zu beobachten. Ich würde<br />
vermuten, dass sich eine industrielle<br />
Facharbeiterausbildung vielleicht in<br />
Zukunft mit Bachelor und Master überlappen<br />
wird. Das Duale Studium zum<br />
Beispiel entspricht dieser Komplexität<br />
schon recht gut.<br />
Es gibt Geschichten aus Japan, wo<br />
Roboter als Pflegekräfte eingesetzt<br />
werden. Das macht dem Verbraucher<br />
natürlich Angst, bald in einer robotergesteuerten<br />
Welt zu leben … Also da<br />
gibt es ganz deutlich Grenzen! Das<br />
ist natürlich technisch möglich und<br />
WIE WIRD INDUSTRIE 4.0 UNSER LEBEN<br />
VERÄNDERN? DR. WERNER EICHHORST,<br />
KOORDINATOR FÜR ARBEITSMARKTPOLITIK<br />
EUROPA AM FORSCHUNGSINSTITUT<br />
ZUR ZUKUNFT DER ARBEIT (IZA), GIBT<br />
SPANNENDE EINBLICKE<br />
vielleicht auch in Teilen<br />
praktikabel, beispielsweise<br />
wenn man einen bettlägrigen<br />
Patienten hochheben möchte. Hier kann die<br />
physisch anstrengende Arbeit der Pflegekräfte<br />
technisch unterstützt werden. Auch interaktive<br />
Medien können das Wohlbefinden von<br />
Pflegebedürftigen verbessern. Aber ich sehe<br />
hier weiterhin in großem Umfang eine Rolle<br />
von menschlicher Arbeit und insbesondere<br />
menschlicher Zuwendung. Das kann eine Maschine<br />
nicht leisten.<br />
Aber welche Vorteile entstehen <strong>für</strong> uns als<br />
Verbraucher dann durch Industrie 4.0? Es wird<br />
dazu führen, das wir individuellere Erzeugnisse<br />
bestellen können. Die Vorteile von Massenproduktion<br />
werden mit Unikaten verknüpft.<br />
Die Produktivitätserhöhung kann außerdem<br />
dazu führen, dass Produkte <strong>für</strong> uns auch günstiger<br />
werden. Die Frage ist natürlich aber immer,<br />
was davon wir auch wirklich brauchen<br />
und bereit sind, zu kaufen.<br />
Viele Studierende machen sich Gedanken,<br />
wie sie hinsichtlich des Wandels zu Industrie<br />
4.0 ihr Studium anpassen müssen. Was empfehlen<br />
Sie? Ich denke, dass die Studiengänge<br />
in Deutschland schon passen. Die Entwicklung<br />
der letzten Jahre wird sich einfach fortsetzen,<br />
wir wachsen nur mehr in den steuernden,<br />
gestaltenden Bereich hinein. Auch die<br />
Bereiche Marketing, Kundenorientierung und<br />
-betreuung nehmen gegenüber operativen Tätigkeiten<br />
zu. Gleichwohl würde ich aber schon<br />
sagen, dass solide Fachkompetenz wichtig<br />
bleibt.<br />
Wie schätzen Sie die Lage von Deutschland<br />
in der Entwicklung ein? Bei Innovationen im<br />
maschinellen Bereich und der Entwicklung von<br />
Robotern sind wir schon sehr weit. Das gilt <strong>für</strong><br />
Großunternehmen und KMU. Der Arbeitsmarkt<br />
ist in einer guten Verfassung, auch <strong>für</strong> Berufseinsteiger.<br />
Gerade Akademiker haben jetzt offene<br />
Türen und sollten sich keine Sorgen machen. n<br />
Warum heißt Industrie 4.0 auch ›vierte industrielle<br />
Revolution‹? Innovationen haben<br />
die Industrie schon immer verändert. Die<br />
Erfindung des elektronischen Webstuhls<br />
galt als erste industrielle Revolution. Die<br />
zweite industrielle Revolution machte die<br />
Massenproduktion möglich, die dritte führte<br />
zu einer weiteren Automatisierung durch<br />
Elektronik und die IT. Und Industrie 4.0? Sie<br />
wird es ermöglichen, die moderne Informations-<br />
und Kommunikationstechnik mit der<br />
Produktion zu verknüpfen. Was das<br />
heißt? Kundenorientierte Massenproduktion<br />
bei geringeren<br />
Kosten und höherer Qualität<br />
– eine echte Revolution.<br />
Wie wird Industrie 4.0 in Deutschland vorangetrieben?<br />
Um die vierte industrielle Revolution<br />
voranzutreiben, wurde die Plattform<br />
Industrie 4.0 gegründet. Die Verbände Bitkom,<br />
VDMA und ZVEI sind Mitglieder, denn<br />
die Verzahnung von IT und Industrie muss<br />
branchenübergreifend angegangen werden.<br />
Auch Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft,<br />
Politik und von den<br />
Gewerkschaften haben sich der<br />
Plattform angeschlossen.<br />
Was ist eine ›Smart Factory‹? Sie<br />
kann sich zu großen Teilen selbst steuern.<br />
Maschinen koordinieren Fertigungsprozesse,<br />
Roboter übernehmen Montagearbeiten und<br />
Transportfahrzeuge erledigen logistische<br />
Aufgaben ohne menschliche Führung. Der<br />
Mensch behält den Überblick über sämtliche<br />
Prozesse und analysiert Daten<br />
der Fabrik.<br />
Betrifft Industrie 4.0 die gesamte<br />
Wirtschaft? In allen<br />
Branchen, die sich industrieller<br />
Prozesse bedienen, wird Industrie 4.0 Einzug<br />
halten, beispielsweise in der Landwirtschaft.<br />
Individuelle, kundenorientierte Fertigung<br />
wird von kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
genauso wie von Großkonzernen<br />
gefordert werden.<br />
Wie beeinflusst Industrie 4.0 unseren<br />
Arbeitsalltag? Wir werden<br />
uns vermehrt um Koordination<br />
und Steuerung kümmern. Schnelles<br />
Reagieren wird im Störungsfall<br />
notwendig. Da die Industrie aus IT-, Automatisierungs-<br />
und Softwarebestandteilen<br />
bestehen wird, werden interdisziplinäre Experten<br />
gebraucht.
FUTURE MADE IN GERMANY VISIONS FOR TOMORROW<br />
4.0 WIRD STANDARD<br />
Text: Eva Ixmeier<br />
WIE DIE DIGITALISIERUNG UNSER ARBEITEN VERÄNDERT<br />
CHANCEN<br />
GRENZEN<br />
FLEXIBILITÄT Durch eine stärkere Vernetzung von Produkten und<br />
Maschinen steigt die Effizienz, Kosten sinken und Ressourcen werden gespart.<br />
Außerdem behalten Unternehmen durch Monitoring und<br />
transparente Abläufe jederzeit den Überblick und können so flexibel<br />
und schnell auf Veränderungen am Markt reagieren und auf individuelle<br />
Kundenwünsche eingehen. Aber Digitalisierung und Arbeiten 4.0<br />
bringt nicht nur auf Unternehmensseite eine höhere Flexibilität, sondern<br />
auch <strong>für</strong> den Arbeitnehmer: »Mitarbeiter werden unabhängig von<br />
einem festen Arbeitsort und -zeiten«, erklärt Prof. Dr. Andreas Moring,<br />
Campusleiter der BiTS Unternehmer-Hochschule. Gleichzeitig sei das<br />
aber auch eine Herausforderung, denn Arbeitnehmer müssen in der<br />
Lage sein, Arbeit und Freizeit zu trennen, obwohl sie theoretisch immer<br />
erreichbar sind. Eine weitere Chance sieht Moring darin, relativ<br />
einfach Ideen umzusetzen, zu testen und zu entwickeln, da der Aufwand,<br />
um zum Beispiel Prototypen zu entwickeln oder ein Produkt oder einen<br />
Service zu testen, viel geringer ist als in der analogen Welt.<br />
EMPATHIE VS. STANDARD Szenarien von menschenleeren<br />
Fabriken und Pflegerobotern in Altenheimen können beängstigend<br />
sein. Aber wie wahrscheinlich sind sie? Es gebe durchaus<br />
Bereiche, in denen immer weniger Menschen arbeiten – überflüssig<br />
sind sie deshalb aber nicht. »Das betrifft alle Prozesse, die<br />
sich standardisieren lassen – von der Produktion über medizinische<br />
Diagnosen bis hin zu Jahresabschlüssen der Wirtschaftsprüfer.<br />
Gleichzeitig wird aber der Kundenservice-Bereich und die<br />
technische Weiterentwicklung wichtiger, hier werden mehr<br />
Menschen gebraucht«, prophezeit Moring. Alles, was also mit<br />
Kreativität, Empathie und Innovation zu tun hat, können Maschinen<br />
nicht übernehmen, da<strong>für</strong> braucht es Menschen. Das heißt,<br />
in einem Altenheim können durchaus Roboter zum Einsatz<br />
kommen, aber eben nur <strong>für</strong> standardisierte Vorgänge wie Geschirr<br />
spülen oder Putzen. Der Kontakt zu den Menschen und<br />
die Kommunikation wird immer Pflegern vorbehalten sein.<br />
ANFORDERUNGEN<br />
METHODENWISSEN Der Stellenwert von<br />
Fachwissen wird kleiner, dagegen werden<br />
Methodenwissen und soziale Kompetenzen<br />
immer mehr an Bedeutung gewinnen, so<br />
Prof. Moring. Diese sind nicht einfach so zu<br />
erlernen, sondern müssen durch Erfahrung<br />
angeeignet werden. »Hohe Anforderungen<br />
an die persönliche Reife, Projektmanagementerfahrung<br />
und Entscheidungsfähigkeit werden<br />
also schon beim Berufseinstieg verlangt«,<br />
sagt Moring. Daher sollten Studenten bereits<br />
früh viel Praxiserfahrung, entweder<br />
durch Praktika, Werkstudententätigkeit<br />
oder eigene Projekte sammeln. Methodenwissen<br />
wie zum Beispiel über agile Methoden<br />
oder Organisationsfähigkeit wird nicht<br />
in jedem Studium vermittelt, sondern vor<br />
allem Geisteswissenschaftler oder Juristen<br />
müssen sich dieses selbst beibringen. In<br />
technischen Studiengängen finden Inhalte<br />
zu Projektmanagement und Methodenwissen<br />
öfter statt. Der Studiengang ›Digital<br />
Business & Data Science‹ an der BiTS Hochschule<br />
integriert diese Inhalte beispielsweise<br />
neben klassischen Managementfächern<br />
und technischen Vorlesungen. »Diese Skills<br />
werden in Zukunft nicht mehr nur von<br />
technischen Absolventen gefordert, sondern<br />
auch von Sozial- oder Geisteswissenschaftlern«,<br />
erklärt Moring.<br />
HERAUSFORDERUNGEN<br />
Fotos: Kay Herschelmann, © Alexander Limbach/Fotolia<br />
IT-SICHERHEIT Digitalisierung und Vernetzung<br />
bringen durchaus auch Herausforderungen<br />
und Gefahren mit sich. IT-Sicherheit<br />
wird beispielsweise immer wichtiger, um<br />
Hackerangriffe auf sensible Infrastrukturen wie<br />
die Energieversorgung oder Patientendaten zu<br />
verhindern und persönliche Daten zu schützen.<br />
INTERDISZIPLINARITÄT Du denkst als Geisti<br />
betrifft dich die Digitalisierung nicht? Weit gefehlt,<br />
weiß Prof. Moring: »Soziologen oder Politikwissenschaftler<br />
müssen schon jetzt – und<br />
in Zukunft noch viel mehr – Kompetenzen<br />
mitbringen, um Daten zu analysieren und mit<br />
großen Datenbeständen umzugehen.« Auch<br />
mit dem Bereich digitale Kommunikation hätten<br />
viele Geistis zu tun, denn wer in Zeiten von<br />
Fake News keine Ahnung habe, wie digitale<br />
Kommunikation funktioniert, habe schlechte<br />
Karten. »Mit den Theorien von Max Weber<br />
kommt man im 21. Jahrhundert nicht mehr<br />
so weit«, so Moring. Absolventen nicht-technischer<br />
Studiengänge bräuchten hier<strong>für</strong> nicht<br />
die technische Kompetenz, um zu verstehen,<br />
wie jede einzelne Technologie funktioniert,<br />
aber die Anwendungskompetenz verschiedener<br />
Tools und Oberflächen sei wichtig. Eine<br />
gewisse Neugier und Technikaffinität sei unabdingbar.<br />
FACHKRÄFTEMANGEL Die Anforderungen<br />
an Nachwuchskräfte steigen: Skills, die bisher<br />
nur von Führungskräften erwartet werden,<br />
zählen heute schon beim Berufseinstieg, so<br />
Prof. Moring. Außerdem sei es wichtig, sich<br />
nicht nur auf das Fach, welches studiert wird,<br />
zu konzentrieren, sondern das große Ganze<br />
im Blick zu haben. Die Suche nach geeignetem<br />
Personal wird dadurch immer schwieriger.
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FUTURE MADE IN GERMANY VISIONS FOR TOMORROW<br />
DIE ZUKUNFT<br />
IST DIGITAL<br />
wird sich vom Hardware-Unternehmen<br />
zum integrierten Hardware-, Software- und<br />
Services-Unternehmen wandeln. Neben der<br />
besten digitalen User Experience in den Produkten<br />
und Services ist eine best-in-class digitale<br />
Employee- und Team-Experience notwendig.<br />
Daran arbeiten wir.«<br />
D<br />
ie ganze Welt und unser gesamtes Leben<br />
befinden sich in Zeiten digitalen Umbruchs.<br />
Dies betrifft nicht nur Produkte<br />
und Dienstleistungen von Volkswagen,<br />
sondern auch die Art und Weise, wie im Unternehmen<br />
zusammengearbeitet wird. Die digitale Transformation<br />
geht vom Digital Costumer über Digital<br />
Products bis hin zu einer Digital Company. Die IT<br />
und der Bereich Digitalisierung haben dabei die<br />
Verantwortung, die digitale Transformation voranzutreiben,<br />
zusammen mit allen Marken und Fachbereichen<br />
des Unternehmens. Die neue IT-City<br />
zeigt den Wandel deutlich: Sie ist <strong>für</strong> den Volkswagen<br />
Konzern der zentrale Standort <strong>für</strong> seine ITund<br />
Digitalisierungskompetenz in Wolfsburg. Der<br />
campusartige Bürokomplex ist auf agiles Arbeiten<br />
ausgerichtet – mit Arbeitsinseln <strong>für</strong> Projektteams,<br />
Meetingpoints, vollvernetzten Konferenzräumen<br />
sowie Rückzugsräumen <strong>für</strong> konzentriertes Arbeiten.<br />
Ziel ist, die Zusammenarbeit von Spezialisten<br />
und Teams unterschiedlicher Abteilungen und Bereiche<br />
des Unternehmens zu fördern und zu festigen.<br />
Zudem setzt die IT-City <strong>für</strong> das Unternehmen<br />
Maßstäbe rund um die Digitalisierung von Arbeitsund<br />
Geschäftsprozessen. So ersetzen mobile Endgeräte<br />
Festnetztelefone und feste Arbeitsplatzrechner.<br />
Dies unterstützt die Zusammenarbeit in agilen<br />
Teams und sichert den Beschäftigten mehr Flexibilität<br />
bei der täglichen Arbeit.<br />
Die Zukunft von Volkswagen ist digital<br />
Die Volkswagen Mitarbeiter arbeiten an Innovationen<br />
und neuen Mobilitätslösungen. Die Automobilindustrie<br />
wird sich neu erfinden, dabei spielen<br />
Themen wie autonomes Fahren und künstliche Intelligenz<br />
eine große Rolle. Megatrends, die diese<br />
Entwicklungen beeinflussen, sind Nachhaltigkeit,<br />
Urbanisierung und Digitalisierung. Die Weiterentwicklung<br />
der Elektrifizierung führt zu Null-Emission<br />
und Trends wie Shared Mobility und Transport-on-Demand<br />
bringen neue Mobilitätslösungen<br />
mit Transport-as-a-Service-Fahrzeugen hervor.<br />
Connectivity und Automatisierung ermöglichen<br />
vollvernetzte, selbstfahrende Fahrzeuge. »Unsere<br />
Aufgaben sind so vielfältig und interessant wie nie<br />
zuvor. IT in einem globalen Mobilitätsunternehmen<br />
bedeutet: internationale Zusammenarbeit,<br />
agiles Arbeiten in schnellen kreativen Teams und<br />
modernste Technologie«, betont Dr. Martin Hofmann,<br />
Chief Information Officer des Volkswagen<br />
Konzerns. Und Johann Jungwirth, Chief Digital Officer<br />
des Konzerns, ist sich sicher: „Die digitale<br />
Transformation ist real, der Volkswagen Konzern<br />
IM WANDEL DER<br />
DIGITALISIERUNG<br />
SETZT VOLKSWAGEN<br />
AUF VISIONÄRE<br />
PROJEKTE UND<br />
ARBEITEN 4.0<br />
Das Volkswagen Werk<br />
Wolfsburg ist nicht nur Europas größte<br />
Automobilfabrik, sondern ebenso<br />
Unternehmenssitz von Konzern und<br />
Marke, Kernorganisation der IT und<br />
Standort der weltgrößten Forschungsund<br />
Entwicklungsabteilung <strong>für</strong> Automobile.<br />
Entsprechend vielfältig sind<br />
die Arbeitsplätze mit Teambüros, aber<br />
auch Scrum-Bereichen, Ruheräumen<br />
oder Lab-Atmosphäre. Modernes und<br />
flexibles Arbeiten wird bei Volkswagen<br />
groß geschrieben.<br />
Mehr Informationen gibt es unter<br />
www.volkswagen-karriere.de und<br />
www.facebook.com/volkswagen.<br />
karriere<br />
Ein Konzern im Wandel<br />
Um diesen Wandel zu einem weltweit führenden<br />
Anbieter nachhaltiger Mobilität zu<br />
vollziehen, experimentieren die Volkswagen<br />
IT-Labs mit Zukunftstechnologien. IT-Experten<br />
vom Data Lab in München und vom<br />
Code Lab in San Francisco entwickeln und<br />
erproben beispielsweise erstmals Softwarelösungen<br />
wie Verkehrsflussoptimierung<br />
mit Hilfe eines D-Wave Quantencomputers.<br />
Auch in Berlin, Barcelona und in<br />
Wolfsburg gibt es diese Innovationsinseln<br />
der IT – alle gut vernetzt mit Forschungseinrichtungen<br />
und der Start-up-Welt und mit<br />
Freiheiten, Konzepte einfach auszuprobieren.<br />
Innovative Projekte<br />
Dass der Volkswagen Konzern die digitale<br />
Transformation konsequent vorantreibt,<br />
zeigt die Studie Sedric zum selbstfahrenden<br />
Auto genauso wie zukunftsweisende Projekte<br />
mit internationalen, strategischen Kooperationspartnern.<br />
Beispielhaft hier<strong>für</strong> ist das<br />
Kooperationsprojekt zwischen<br />
Volkswagen und IBM, bei dem<br />
die Zukunft der Wissens- und<br />
Büroarbeit ins Unternehmen<br />
gebracht werden soll. Da<strong>für</strong><br />
startet ein Projekt mit Studenten.<br />
Ziel ist es, einen Concierge<br />
Service basierend auf dem Roboter<br />
›Pepper‹ und der Watson<br />
Technologie zu entwickeln und<br />
verschiedene Use Cases wie<br />
Spracherkennung, Face Recognition<br />
und Informationsausgabe<br />
selbstständig zu programmieren.<br />
Das Ganze wird in<br />
interdisziplinären Teams und<br />
mit agilen Arbeitsweisen auf<br />
den Weg gebracht. Wer also die<br />
Zukunft der Mobilität mitgestalten<br />
möchte, ist bei Volkswagen<br />
hervorragend aufgehoben.<br />
Das Unternehmen bietet spannende<br />
Aufgaben, vielfältige Einstiegsmöglichkeiten,<br />
moderne<br />
und flexible Formen der Zusammenarbeit,<br />
innovative Technologien,<br />
umfangreiche Qualifizierungs-<br />
und Weiter entwicklungsangebote<br />
sowie ein attraktives<br />
und dynamisches Vergütungssystem.<br />
Foto: Volkswagen AG, © Alexander Limbach/Fotolia
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FUTURE MADE IN GERMANY VISIONS FOR TOMORROW<br />
Fotos: © Alexander Limbach / Fotolia, Daimler AG<br />
Daimler sucht Talente mit ›Digital Skills‹, um die Zukunft<br />
3<br />
der Mobilität zu gestalten<br />
D<br />
ie Welt verändert<br />
sich rasant: die Art<br />
zu arbeiten, sich zu<br />
informieren und zu<br />
kommunizieren. Alles ist<br />
schneller, direkter und läuft<br />
beinahe in Echtzeit. Mensch<br />
und Roboter agieren zum<br />
Teil schon Hand in Hand.<br />
Autos fahren mit Strom aus<br />
der Steckdose. Mitarbeiter<br />
arbeiten zunehmend mobil<br />
und flexibel von überall.<br />
Auch Daimler befindet sich<br />
im größten Wandel seiner<br />
Unternehmensgeschichte.<br />
Das Ziel: Vom Automobilhersteller<br />
zum globalen Mobilitätsdienstleister<br />
werden.<br />
Doch was heißt das konkret?<br />
Die Digitalisierung spielt in<br />
allen Bereichen des Unternehmens<br />
eine große Rolle:<br />
in der Produktion und produktnahen<br />
Bereichen, wie<br />
dem Autonomen Fahren,<br />
im Recruiting und auch in<br />
der Gestaltung neuer Jobinhalte.<br />
Der Trend geht hin zu<br />
mehr IT, weniger Mechanik.<br />
Berufsbilder verschwimmen<br />
miteinander. Vielleicht<br />
wird es in Zukunft einen<br />
›Roboter-Berater‹ oder ›Daten-Artist‹<br />
geben. Doch <strong>für</strong><br />
Daimler ist klar, dass auch<br />
zukünftig der Mensch immer<br />
im Mittelpunkt stehen<br />
wird. Umso mehr kommt<br />
es auf den richtigen Mix aus<br />
digitalen Experten und erfahrenen<br />
Fachleuten an, die<br />
voneinander lernen. Schnelle<br />
Entscheidungen sollen größere<br />
Gestaltungsspielräume<br />
schaffen.<br />
Daimler geht diesen Wandel<br />
mit der Initiative Leadership<br />
2020 aktiv an. Das Unternehmen<br />
will damit eine<br />
Kulturveränderung anstoßen,<br />
noch agiler werden und<br />
die Stärke eines Weltkonzerns<br />
mit der Flexibilität der<br />
Gründerszene verbinden.<br />
Der Konzern möchte die digitale<br />
Transformation vorantreiben<br />
und investiert in<br />
Elektromobilität, Vernetzung,<br />
autonomes Fahren und die<br />
Sharing Economy. Und das<br />
nicht nur <strong>für</strong> Autos, sondern<br />
auch <strong>für</strong> Trucks, Vans<br />
und Busse. Das Unternehmen<br />
will die Mobilität der<br />
Zukunft ganzheitlich gestalten.<br />
Da<strong>für</strong> sucht Daimler<br />
Talente mit unkonventionellen<br />
Denkansätzen, die<br />
eine digitale Affinität mitbringen<br />
und die anstehenden<br />
Herausforderungen als<br />
Chancen sehen. Change the<br />
game – gemeinsam mit<br />
Daimler.<br />
Futuristischer Innenraum im Concept EQ<br />
mit einzigartiger 3D-Ansicht<br />
Fragen an<br />
Tina Kirschner<br />
Entwicklung<br />
Fahrerassistenzsysteme<br />
Frau Kirschner, was machen<br />
Sie bei Daimler? Ich bin Ingenieurin bei Mercedes-Benz<br />
Cars in der Assistenzsystementwicklung<br />
und arbeite aktuell an der Systemauslegung<br />
des hochautomatisierten<br />
Fahrens. Studiert habe ich Technische Kybernetik.<br />
Was fasziniert Sie am Autonomen Fahren?<br />
Wir haben hier die Chance, an etwas völlig<br />
Neuem mitzuarbeiten. Das hochautomatisierte<br />
Fahren war vor einigen Jahren noch<br />
reine Zukunftsfantasie. Wir beschäftigen<br />
uns mit Fragestellungen, die zuvor noch niemand<br />
beantwortet hat. Das ist eine tolle Herausforderung<br />
und gleichzeitig eine große<br />
Chance und Verantwortung. Deshalb setzen<br />
wir uns nicht nur mit der technischen Umsetzung,<br />
sondern auch mit den rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen auseinander.<br />
Welche Talente sucht Ihr Team? Wer bei<br />
uns arbeitet, sollte Spaß an neuen Themen<br />
haben und Herausforderungen systematisch<br />
angehen. Wir suchen kommunikative Teamplayer,<br />
die Verantwortung übernehmen wollen<br />
und trotz vieler kleiner Details den<br />
Blick <strong>für</strong> das große Ganze nicht<br />
verlieren.<br />
Schon heute Realität: Mensch-Roboter-Kooperation<br />
beim Einbau der Batterie in ein Hybridfahrzeug<br />
DAIMLER IM WEB<br />
facebook.com/daimlercareer<br />
instagram.com/daimlercareer<br />
daimler.com/karriere
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FUTURE MADE IN GERMANY VISIONS FOR TOMORROW<br />
THEMA<br />
WUNDERTECHNOLOGIE<br />
FÜR WAHLEN?<br />
Blockchain könnte laut<br />
des IT-Unternehmens<br />
Capgemini die Wahlen<br />
sicherer machen<br />
Capgemini<br />
Interesse an einer Mitarbeit in einem<br />
der weltweit größten IT-Unternehmen?<br />
Dann ganz einfach CV mit Wunschstandort,<br />
Starttermin und Interessensgebiet<br />
an bewerbungsspecial@capgemini.com<br />
senden.<br />
A<br />
bstimmungsergebnisse angezweifelt,<br />
Berichterstattung verfälscht, Prognosen<br />
verirrt. Mit öffentlichen Eindrücken<br />
dieser Art mehrt sich ein bürgerlicher<br />
Verdacht: Die Demokratie sei in der Krise<br />
und das Vertrauen in ihre Funktionen am<br />
schwinden. Wahlen bilden den Nukleus demokratischer<br />
Systeme und die bedürfen einer Auffrischung.<br />
Wir leben in der digitalen Moderne<br />
und doch folgen Volksabstimmungen noch einer<br />
fast vorzeitlichen Methode. Dabei könnten<br />
wir Wahlen auch mit Hilfe der Blockchain digital<br />
abhalten. Ganz ohne menschliches Zutun in der<br />
Auszählung und in voller Selbstregulation durch<br />
Technologie. Betrugsversuche und -vorwürfe<br />
wären damit passé. Keiner kann das Ergebnis<br />
manipulieren. Das EU-Parlament spielt bereits<br />
mit dem Gedanken und untersucht die Tauglichkeit<br />
der Bitcoin-Blockchain <strong>für</strong> digitale Urnengänge.<br />
Die digitale Wahl könnte in etwa so ablaufen:<br />
Der Bundeswahlleiter versendet Wahltokens an<br />
registrierte Wahlberechtigte. Das unterbindet<br />
Betrug durch zu viele Stimmzettel direkt von<br />
vornherein. Wer wahlberechtigt ist, bekommt<br />
automatisch einen Token. Der Wähler kann mit<br />
Hilfe dieses Tokens seine Stimme abgeben. Wie<br />
dieser Token zum Wähler findet und wie der ihn<br />
dann zurückspielt, ist hochflexibel. Ob ganz traditionell<br />
mit Papier und aufgedruckten Codes,<br />
die zum Urnengang im Wahllokal berechtigen,<br />
oder modern per E-Mail, Webbrowser oder<br />
Smartphone-App, beides ist möglich. Zum Einsatz<br />
kommt hier eine sogenannte geschlossene<br />
Blockchain, die nicht beliebig, sondern nur <strong>für</strong><br />
Wahlberechtigte einmalig zur Stimmabgabe geöffnet<br />
ist. Jeder Nutzer kann die Blockchain hosten,<br />
einsehen und auch überprüfen.<br />
So einfach wäre die Blockchain im Wahlsystem<br />
integriert. Aber was bringt sie uns nun im Detail?<br />
• Kein Wahlbetrug, keine Korruption: Stimmen<br />
können weder in die Urne hineingeschmuggelt<br />
werden, noch unten wieder rausfallen. Jeder<br />
Wahlberechtigte hat nur eine Stimme und nur<br />
diese zählt.<br />
• Aufwind <strong>für</strong> die Demokratie: Mehr Transparenz,<br />
verteiltes Hosting und individuelle Prüfung<br />
stärken das Vertrauen in systemische<br />
Strukturen.<br />
• Flexibilität <strong>für</strong> Wähler: Egal, ob zuhause<br />
oder im Ausland, morgens oder<br />
abends, gesund oder erkrankt, ob via<br />
Web, E-Mail oder Smartphone, wählen<br />
geht immer und überall.<br />
• Unabhängigkeit der Auswertung: Jeder<br />
Wahlberechtigte mit Blockchain-<br />
Zugang kann die abgegebenen Stimmen<br />
überprüfen, seien es nun Medien oder<br />
engagierte Bürger. Die Stimmauszählung<br />
läuft ganz ohne Wahlhelfer.<br />
So leicht wie es klingt, ist es leider nicht.<br />
Der Teufel steckt im Detail. Wahlen lassen<br />
sich nicht einfach mir nichts, dir<br />
nichts in digitale Dimensionen verlagern.<br />
Sei die Blockchain auch der sicherste<br />
Schutz vor Wahlbetrug, der<br />
Schutz der Privatsphäre bildet aktuell<br />
noch einen Schatten im Licht ihrer vielen<br />
Talente. Die Transparenz von Transaktionen<br />
– ein Vorteil bei Lizenzvergaben<br />
und Finanzabwicklungen – wird<br />
zum Nachteil <strong>für</strong> demokratische Abstimmungen.<br />
Denn eine Stimme muss<br />
geheim bleiben, so fordert es das Grundgesetz<br />
Artikel 38.<br />
Kann die Blockchain also auch sicherstellen,<br />
dass eingereichte Stimmen ihren<br />
Gebern nicht mehr zugeordnet werden<br />
können? Stoßen wir hier an eine unüberwindbare<br />
Hürde? Ja und nein. Technisch<br />
lässt sich eine Entpersonalisierung<br />
sicherlich umsetzen. Jeder Nutzer hat<br />
ein namenloses Nummernkonto, über<br />
das der codierte Wahltoken und die<br />
Stimmabgabe laufen. Das Konto wird<br />
dann inklusive der Wahlinformation an<br />
die Blockchain geheftet und steht zur<br />
Auszählung bereit, mit namenlosem<br />
Zeichengewirr als Absender. Anonymisierung<br />
ist somit möglich, aber einen<br />
hundertprozentigen Schutz vor Datenspionage<br />
kann und wird es im digitalen<br />
Raum niemals geben.<br />
Zu Parlamentswahlen über die Blockchain<br />
ist es bisher in keinem Land gekommen.<br />
Wird die Sicherheitssorge<br />
letztlich zum Dealbreaker <strong>für</strong> eine<br />
Blockchain-Bundestagswahl?<br />
Text: Andreas Lutz, Software Engineer bei Capgemini Foto: © Alexander Limbach / Fotolia
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FUTURE MADE IN GERMANY VISIONS FOR TOMORROW<br />
DIGITALE<br />
TALENTE RETTEN<br />
LEBEN<br />
BOEHR<strong>ING</strong>ER <strong>ING</strong>ELHEIM SETZT<br />
AUF DIGITALE TRANSFORMATION<br />
Boehringer Ingelheim, ein weltweit führendes<br />
Pharmaunternehmen, will an die<br />
Spitze, wenn es um digitale Gesundheitslösungen<br />
geht. Mit BI X, einem digitalen<br />
Labor, beschleunigt Boehringer Ingelheim<br />
diesen Transformationsprozess.<br />
Mikrochips, die innere Organe aufpäppeln,<br />
oder digitale Tabletten, die wissen, dass der<br />
Patient sie eingenommen hat – laut der Bitkom-Studie<br />
›Digitale Transformation der<br />
Wirtschaft‹ aus dem Jahr 2016 gehen zahlreiche<br />
Vorstände und Geschäftsführer in<br />
deutschen Pharmaunternehmen davon aus,<br />
dass solche Gesundheitslösungen bereits in<br />
zehn Jahren zum Alltag gehören.<br />
»Für BI X suchen wir Pioniere:<br />
Menschen, die bereit sind, in<br />
die Welle der Digitalisierung<br />
einzutauchen.«<br />
Um diese Vision wahr werden zu lassen,<br />
braucht es nach Ansicht von Boehringer Ingelheim<br />
nicht nur IT-Know-how, sondern<br />
auch Abenteuerlust: Das Unternehmen vergleicht<br />
die Mitarbeiter seines neuen digitalen<br />
Labors daher gerne mit einem Team von<br />
Surfern. »Für BI X suchen wir Pioniere, Menschen,<br />
die bereit sind, in die Welle der Digitalisierung<br />
einzutauchen und neue Wege zu<br />
finden, Menschen und Tieren Gesundheit zu<br />
bringen oder zu erhalten«, sagt Simone Menne,<br />
Mitglied der Unternehmensleitung von<br />
Boehringer Ingelheim mit Verantwortung<br />
<strong>für</strong> Finanzen und im Unternehmen Sponsor<br />
<strong>für</strong> BI X. Ihr Kollege Michael Schmelmer,<br />
Chief Information Officer (CIO) von<br />
Boehringer Ingelheim, ergänzt: »Mit Hilfe<br />
von BI X werden wir neue passende Surfbretter<br />
entwickeln und bauen.«<br />
Boehringer Ingelheim:<br />
Globaler Player<br />
Innovative Medikamente <strong>für</strong> Mensch und<br />
Tier – da<strong>für</strong> steht das forschende Pharmaunternehmen<br />
Boehringer Ingelheim seit mehr<br />
als 130 Jahren. Es zählt zu den 20 führenden<br />
Unternehmen der Branche. Für die drei<br />
Geschäftsbereiche Humanpharmazeutika,<br />
Tiergesundheit und biopharmazeutische<br />
Auftragsproduktion arbeiten weltweit rund<br />
50.000 Mitarbeiter in mehr als 100 Ländern.<br />
2016 erwirtschaftete Boehringer Ingelheim<br />
einen Umsatz von rund 15,9 Milliarden Euro.<br />
Die Aufwendungen <strong>für</strong> Forschung & Entwicklung<br />
entsprechen mit mehr als drei Milliarden<br />
Euro fast 20 Prozent des Umsatzes.<br />
Mehr über Boehringer Ingelheim erfährst du<br />
unter<br />
www.boehringer-ingelheim.de.<br />
Die ersten Wellenreiter treten voraussichtlich<br />
im August an. In ihrem digitalen Labor<br />
arbeiten sie weitgehend eigenständig, als<br />
eine Art Start-up innerhalb des Mutterhauses,<br />
das BI X vollumfänglich finanziert.<br />
Bis Ende 2018 soll das Surferteam 50<br />
Mitglieder haben. Derzeit sucht<br />
Boehringer Ingelheim <strong>für</strong> BI X nach<br />
UX-Designern, Data Scientists, Backend-<br />
und Frontend-Engineers und<br />
Scrum Mastern.<br />
»Wer surfen lernen will, muss es aushalten,<br />
vom Board zu fallen«, findet Menne<br />
– das ist Teil des Konzepts von BI X. Dieses<br />
Scheitern begreift Boehringer Ingelheim<br />
als Chance, dazuzulernen und innovative<br />
Ideen zu entwickeln. Um<br />
neben den laufenden Projekten Neues<br />
ausprobieren zu können, haben BI X-<br />
Mitarbeiter ein bestimmtes Zeitkontingent<br />
zur freien Verfügung.<br />
Befassen wird sich BI X unter anderem<br />
mit Projekten aus Bereichen wie App-<br />
Entwicklung, Big Data und Sensortechnik.<br />
Jedes Projekt durchläuft dabei verschiedene<br />
Stadien: Von der Idee bis zum<br />
ersten Prototyp sollen nur drei Monate<br />
vergehen, nach einem Jahr soll die jeweilige<br />
Lösung oder das neue Produkt<br />
marktfähig sein. Alle BI X-Projekte haben<br />
eines gemeinsam: Sie unterstützen<br />
Boehringer Ingelheim dabei, die Gesundheitsversorgung<br />
zu verbessern.<br />
Wie das funktioniert, zeigt Boehringer<br />
Ingelheim schon heute: Das Unternehmen<br />
engagiert sich beispielsweise in der<br />
internationalen Angels Initiative, die die<br />
Behandlung von Schlaganfallpatienten<br />
verbessern will. Dazu wertet Boehringer<br />
Ingelheim riesige Mengen an Behandlungsdaten<br />
von Schlaganfallpatienten<br />
aus. So wird sichtbar, welche Schritte zu<br />
welchem Zeitpunkt entscheidend sind,<br />
um Patienten bestmöglich zu versorgen<br />
und so ihr Leben zu retten oder schwerwiegende<br />
Behinderungen zu verhindern.<br />
Mehr über BI X erfährst du unter<br />
www.bix-digital.com.<br />
Foto: © Alexander Limbach / Fotolia, Shutterstock/iko
FUTURE MADE IN GERMANY VISIONS FOR TOMORROW<br />
IT´S MINT<br />
O´CLOCK<br />
Text: Petra Herr<br />
M<br />
ittlerweile ist die Zahl auf das Level der<br />
Einwohnerzahl der Großstadt Halle an<br />
der Saale in Sachsen-Anhalt angestiegen:<br />
237.500 Arbeitskräfte fehlen deutschen<br />
Unternehmen derzeit in den MINT-Bereichen Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaften und<br />
Technik. Dem MINT-Frühjahrsreport 2017 des Institut<br />
der deutschen Wirtschaft Köln zufolge der<br />
höchste Stand seit dem Jahr 2011. 430.400 offene<br />
MINT-Stellen gab es allein im April diesen Jahres.<br />
Im akademischen Bereich klafft die Fachkräftelücke<br />
vor allem im IT-Sektor: über 40 Prozent der fehlenden<br />
akademischen MINT-Arbeitskräfte weist<br />
allein diese Branche auf. Die Sachlage ist demnach<br />
ebenso ernst wie deutlich: Deutschland braucht<br />
mehr MINT-Nachwuchs. Und genau darum kümmert<br />
sich die Initiative ›MINT Zukunft schaffen‹.<br />
Die Schirmherrin der Initiative könnte kein idealeres<br />
Rollenvorbild sein: Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel steht als studierte Physikerin <strong>für</strong> den beherzten<br />
Einsatz zur MINT-Förderung: »Innovation<br />
und Wachstum in Deutschland hängen maßgebend<br />
von den MINT-Kompetenzen engagierter<br />
Fachkräfte und Hochqualifi zierter ab«, so die Bundeskanzlerin.<br />
Um den Bedarf an qualifizierten Bewerbern<br />
<strong>für</strong> MINT-Ausbildungsberufe und -Studiengänge<br />
zu decken, will die Initiative<br />
Bildungsbarrieren ausräumen und eine positive<br />
Wahrnehmung des MINT-Spektrums in der Gesellschaft<br />
verankern. Dabei nimmt ›MINT Zukunft<br />
schaffen‹ alle Bildungsbereiche ins Visier: Sowohl<br />
in der frühkindlichen Bildung, den allgemeinbildenden<br />
Schulen, der Berufs- als auch der Hochschulbildung<br />
setzen die zahlreichen Maßnahmen<br />
an. Dazu zählen beispielsweise MINT-Schülerlabore,<br />
MINT-Praktika oder MINT-Konferenzen. Der<br />
gemeinsame Nenner: Sie alle wollen jungen Menschen,<br />
Eltern, Lehrkräften und einer breiten Öffentlichkeit<br />
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />
und Technik näherbringen. Getragen<br />
werden die verschiedenen Ansätze sowohl von Institutionen<br />
wie Unternehmen, wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen, Verbänden oder Stiftungen, als<br />
auch von ehrenamtlich tätigen Privatpersonen.<br />
Flüchtlinge helfen, MINT-Bedarf zu decken<br />
Positives Potenzial zur Abhilfe beim MINT-Nachwuchsbedarf<br />
schlummert im Zustrom der Flüchtlinge.<br />
Im akademischen Bereich macht der Anteil<br />
der zugewanderten MINT-Kräfte 16,6 Prozent aus,<br />
13 Prozent unter beruflich qualifizierten MINT-<br />
DAS MINT-FEUER IN<br />
JUNGEN MENSCHEN<br />
WECKEN – DAS<br />
WILL DIE INITIATIVE<br />
›MINT ZUKUNFT<br />
SCHAFFEN‹<br />
Seit nunmehr fünf Jahren ist<br />
<strong>audimax</strong> strategischer Partner<br />
der Initiative ›MINT Zukunft<br />
schaffen‹. Als Kuratoriumsmitglied<br />
prämiert das Medienhaus<br />
in Kooperationen mit Partnern<br />
wie der Deutschen Telekom<br />
herausragende Abschlussarbeiten<br />
in den MINT-Bereichen.<br />
Der MINT-Award wurde<br />
unlängst beispielsweise im<br />
Bereich IT, Technik und Frauen-<br />
MINT-Förderung verliehen.<br />
Den Hauptsiegern winkt dabei<br />
ein Preisgeld von bis zu 3.000<br />
Euro. Infos zu den Awards und<br />
Teilnahmebedingungen unter<br />
www.mint-award.de.<br />
Kräften. 161 Milliarden Euro trugen die<br />
434.500 zugewanderten erwerbstätigen<br />
MINT-Akademiker und 1.186.500 beruflich<br />
qualifizierten MINT-Kräfte im Jahr 2016 zur<br />
Wertschöpfung bei. »Ohne die jüngsten Zuwanderungserfolge<br />
wäre die Fachkräftelücke<br />
um fast die Hälfte höher. Die Zuwanderer<br />
sichern mit ihrer wirtschaftlichen<br />
Integration auch die MINT-Erfolge der Unternehmen«,<br />
sagt Thomas Sattelberger, Vorstandsvorsitzender<br />
der Initiative ›MINT Zukunft<br />
schaffen‹.<br />
MINT-Förderung <strong>für</strong> die Hochschulbildung<br />
Die gemeinnützige Initiative hat eine gesamtgesellschaftliche<br />
Vision. Konkret auf<br />
den Hochschulbereich bezogen, will ›MINT<br />
Zukunft schaffen‹ erreichen, dass sich mehr<br />
als ein Drittel der Studienanfänger <strong>für</strong> ein<br />
MINT-Fach entscheiden. Aktuell tun dies lediglich<br />
etwa 20 Prozent. Außerdem wird forciert,<br />
den Frauenanteil unter den MINT-Studierenden<br />
zu steigern. Denn das MINT<br />
Männersache sei, ist ein überholtes Klischee<br />
aus vergangenen Zeiten. Kommunikations-,<br />
Vernetzungs- und Teamkompetenz – typisch<br />
weibliche Qualitäten – gehören heute<br />
zum festen Bestandteil von Ingenieurarbeit.<br />
Hat sich ein Studierender außerdem <strong>für</strong> ein<br />
MINT-Fach entschieden, sollte er es im Idealfall<br />
auch beenden. Abbrecherquoten, die aktuell<br />
bei bis zu 38 Prozent im MINT-Bereich<br />
liegen, sollen gesenkt, die Qualität des Studiums<br />
jedoch gleichzeitig erhöht werden. Erreicht<br />
werden soll dies durch einen<br />
stärkeren Praxisbezug sowie<br />
eine verbesserte Lehre, etwa<br />
durch Didaktikschulungen der<br />
Lehrenden.<br />
Die Arbeitsmarktaussichten <strong>für</strong><br />
MINT-Absolventen sind rosig.<br />
Die voranschreitende Digitalisierung<br />
der privaten und beruflichen<br />
Lebenswelt befeuert diese<br />
Entwicklung. Damit das M in<br />
MINT nicht <strong>für</strong> den (Fachkräfte-)<br />
Mangel steht, leistet die Initiatvie<br />
der deutschen Wirtschaft ›MINT<br />
Zukunft schaffen‹ als Multiplikationsplattform<br />
der MINT-Förderung<br />
weiter ihren dringend benötigten<br />
Dienst an der<br />
Gemeinschaft.<br />
Mehr Infos zur Initiative ›MINT<br />
Zukunft schaffen‹ unter<br />
www.mint-zukunft-schaffen.de<br />
Foto: © Alexander Limbach / Fotolia Quellen: MINT-Frühjahrsreport 2017, mint-zukunft-schaffen.de
Ins Leben startet heute <strong>für</strong> dich Petra.<br />
Was sie besonders am Sommer mag: wenn Pflastersteine<br />
abends noch ihre Wärme auf die nackten Füße abstrahlen.<br />
eben<br />
74<br />
Prozent<br />
der Deutschen glauben an die Liebe<br />
<strong>für</strong>s Leben. Volles Vertrauen wird dabei als mit<br />
Abstand wichtigster Aspekt <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />
Beziehung bewertet.<br />
Erinnern<br />
1.000 D<strong>ING</strong>E, DIE UNS IN SCHULE<br />
UND STUDIUM GENERVT HABEN.<br />
HEUTE: UNITOILETTEN<br />
DER CLUB – TAKIS WÜR-<br />
GER Hans, den Protagonisten<br />
des Romans, mag man als<br />
Leser sofort. Er ist verletzlich,<br />
obwohl er Boxer ist, ihm fliegen<br />
die Herzen der anderen<br />
Figuren zu, obwohl er zu den<br />
scheuen Menschen zählt. Mit<br />
ihm durchleben wir ein eiskaltes<br />
Intrigenspiel im Elitecollege<br />
Cambridge. Chauvinismus,<br />
Vergewaltigung und<br />
der Durst nach Rache spinnen<br />
dabei die Handlungsfäden<br />
rund um Hans. Spannend<br />
bleibt es bis zum Ende, obwohl<br />
das Werk von Takis Würger<br />
an mancher Stelle etwas vorhersehbar<br />
und konstruiert<br />
wirkt. CHEYENNE – THIS<br />
MUST BE THE PLACE Sean<br />
Penn läuft zur Höchstleistung<br />
auf: Als gealterter Rockstar<br />
mit Lippenstift und toupierter<br />
Mähne kämpft er sich urkomisch<br />
aus der Lebenskrise<br />
des gelangweilten Millionärs.<br />
Von Dublin nach New York<br />
und schließlich in die Weiten<br />
der USA begibt er sich auf die<br />
Suche nach sich selbst. Um<br />
den verstorbenen Vater zu rächen,<br />
reist er den Spuren des<br />
Sehen, lesen, hören<br />
Vergegenwärtigen<br />
Nazischergen hinterher, der<br />
den Senior einst peinigte. Begleitet<br />
wird er dabei von ungewöhnlichen<br />
Charakteren, die<br />
alle wie Cheyenne am Rand<br />
der Gesellschaft angesiedelt<br />
sind. Die Kombination der<br />
Protagonisten, der langsame,<br />
bildgewaltige Erzählstil sowie<br />
der wundervolle Soundtrack<br />
des Ex-Talking Heads Frontmann<br />
David Byrne verleihen<br />
dem Film Tiefgang und Ausdrucksstärke.<br />
Perfekte Wahl<br />
<strong>für</strong> verregnete Sommerabende.<br />
FAKE SUGAR – BETH<br />
DITTO Oh là là, Indiequeen<br />
Beth Ditto lässt von sich hören.<br />
Ihr Soloalbum Fake Sugar<br />
sprudelt nur so vor Energie<br />
und zeigt: Diese starke Frau<br />
weiß genau, wie man Beine<br />
zum Tanzen bringt.<br />
Songs wie ›Fire‹ lassen<br />
Freunde von mitreißenden<br />
Gitarrenriffs<br />
bestimmt nicht kalt.<br />
Danke Beth, auch<br />
ohne Gossip kriegen<br />
wir nie genug von dir.<br />
EIN GANZES LEBEN<br />
Der Autor Robert<br />
Seethaler hält, was der<br />
Titel verspricht:<br />
Er erzählt die<br />
Geschichte von<br />
Andreas Egger<br />
von seiner Geburt<br />
1902 im Alpental,<br />
der entbehrungsreichen<br />
Kindheit<br />
auf dem Hof des<br />
grausamen Ziehvaters,<br />
dem arbeitsreichen<br />
Leben als einer<br />
der ersten Seilbahnbauer<br />
bis hin zur Begegnung<br />
mit Liebe,<br />
Schmerz und schließlich<br />
dem Tod. 79 Jahre<br />
auf 160 Seiten. Eine<br />
Ode an die Bergwelt<br />
und die Menschen, die<br />
in ihr leben.<br />
»Interessante Selbstgespräche setzen einen klugen Partner voraus.«<br />
HERBERT GEORGE WELLS, ENGLISCHER SCHRIFTSTELLER, * 1866 † 1946<br />
Sanitäranlagen. Dieser Begriff impliziert eigentlich<br />
etwas, das sauber, rein und hygienisch ist. Nicht so<br />
die Toilette in der Uni. Wer das nicht glaubt, muss<br />
lediglich beim Eintritt kurz tief einatmen: Es riecht<br />
einfach zu jeder Zeit und in allen Hochschulen<br />
nach Mief, Urinstein und altem Fisch. Lecker. Doch<br />
das Studierendenklosett ist <strong>für</strong> alle Sinne ein Erlebnis:<br />
Die Geräuschkulisse bietet dem Ohr eine<br />
Sinfonie aus Pinkelstrahl, Plumpstönen, leisen<br />
und lauten Telefongesprächen, Lästersalven sowie<br />
Kichern von Gemeinsamgehern und gelegentlichem<br />
Stöhnen. Auch das Auge kommt<br />
nicht zu kurz: Auf dem ›Stillen Örtchen‹ schreit<br />
es förmlich von den Wänden. Hier scheint die<br />
Antifa ein Sprachrohr, Aufkleberbanden duldsame<br />
Klebeflächen und mitteilungsbedürftige<br />
Kommilitonen eine Projektionsfläche ihrer<br />
geistigen Ergüsse gefunden zu haben. Und<br />
was ihnen bei großem und kleinem Geschäft<br />
nicht alles einfällt: Von durchgenudelten Kalenderspruch-Klassikern<br />
wie ›Träume nicht<br />
dein Leben, lebe deinen Traum‹, über Platzhirschmanieren<br />
à la ›Maya und Aline waren<br />
hier. 18.05.15‹ bis zu zotigen Witzen und<br />
künstlerisch gestalteten Geschlechtsteilen.<br />
Richtige Konversationen lassen sich<br />
nachverfolgen: Die einen diskutieren Habermas,<br />
die anderen schreiben einfach<br />
nur ein saftiges ›Penis‹ dazu. Obwohl<br />
dieser Ort so wenig ansehlich war und<br />
es einfach nie Klopapier gab – langweilig<br />
war es auf der Unitoilette nie.<br />
Text: Petra Herr Quelle: parship.de, statista.de Fotos: Hersteller, © otsphoto / Fotolia Barfuss/ kucherav<br />
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PETRA HERR<br />
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1. 3.<br />
Auslandssemester. Läuft so: Du schreibst<br />
dich bei einer Hochschule ein und absolvierst<br />
dort eine bestimmte Menge an<br />
ECTS-Punkten. Der Vorteil: Du pimpst deine<br />
Sprachkenntnisse und schließt fast automatisch<br />
internationale Freundschaften.<br />
Schattenseite: Die Studiengebühren können<br />
saftig sein, drum sieh dich nach Stipendien<br />
um. Das Niveau der Kurse kann variieren.<br />
Tipp: Informier dich, welche Partnerschaften<br />
deine Uni hat.<br />
4.<br />
Volunteering. Läuft so: Du arbeitest <strong>für</strong> Lau und<br />
tust dabei Gutes. Der Vorteil: Wer gibt, dem wird<br />
gegeben. Und Karmapunkte regnet's sowieso.<br />
Schattenseite: Manche Organisationen haben sich<br />
aufs Abkassieren von gutwilligen Touris spezialisiert.<br />
Abzockgefahr. Tipp: Informiere dich vorab<br />
gründlich, wie seriös die Organisation ist. Und ob<br />
wirklich ein ›guter Zweck‹ verfolgt wird. Alternativ:<br />
Selbst organisieren.<br />
Auslandspraktikum. Läuft so: Du arbeitest<br />
in einem Unternehmen und hast am<br />
Wochenende frei. Der Vorteil: Du erfährst<br />
intensiv eine andere Arbeitskultur und Lebensweise.<br />
Schattenseite: Arbeit schmeckt<br />
eben nach Arbeit, egal wo. Richtig Urlaub<br />
machen ist das nicht. Und eine Bezahlung<br />
ist auch nicht immer drin. Geht wo: Die<br />
Welt steht dir offen.<br />
Au Pair. Läuft so: Du kümmerst dich im<br />
Land deiner Wahl um die Kinder der Familie<br />
deiner Wahl. Der Vorteil: Du hast vor Ort<br />
quasi eine Ersatzfamilie und verdienst dir<br />
einiges an Taschengeld. Schattenseite: Freizeit<br />
hast du nur nach Vereinbarung. Dein<br />
Fokus: das Wohl der Kids. Geht wo: Überall,<br />
wo es zahlungskräftige Eltern mit betreuungsbedürftigen<br />
Kindern gibt.<br />
Work & Travel. Läuft so: Du suchst dir eine meist<br />
körperliche Arbeit wie Obst ernten oder Kellnern.<br />
Dann reist du eine Weile. Und wieder von vorn. Der<br />
Vorteil: Du bist finanziell unabhängig und lernst<br />
Land und Leute kennen. Schattenseite: Miese Jobs<br />
können auch mal dabei sein – die Wahl hast du<br />
nicht immer. Geht wo: Klassiker sind Neuseeland,<br />
Australien und Kanada. Tipp: Informier dich, ob du<br />
ein Arbeitsvisum brauchst.<br />
INTERVIEW:<br />
JULIA WOLF<br />
ERASMUS FEIERN<br />
ERASMUS WIRD 30! GRUND GENUG, BEI RICHARD KÜHNEL, VERTRETER DER EU-KOMMISSI--<br />
ON IN DEUTSCHLAND, NACHZUFRAGEN, WAS DAS BESONDERE AM PROGRAMM FÜR JUNGE<br />
MENSCHEN MIT FERNWEH IST – UND WIE DEIN AUFENTHALT ZUM ERFOLG WIRD<br />
Herr Kühnel, was ist Erasmus+ genau? Erasmus+<br />
ist heute das weltweit größte Austauschprogramm<br />
<strong>für</strong> Auslandsaufenthalte von Studenten,<br />
Azubis und Lehrern. Über Erasmus+<br />
können Menschen aus ganz Europa unterschiedliche<br />
Kulturen erfahren und sich so aus<br />
ihrer Komfortzone locken lassen.<br />
Wie hat sich das Programm im Laufe der Zeit<br />
entwickelt? Es hat klein begonnen: Im ersten<br />
Jahr, 1987, gab es 3.200 Pioniere. 2015 nahmen<br />
678.000 Menschen teil. Zunächst ging es um<br />
den Austausch von Studenten, später kamen<br />
aber etwa auch Auszubildende, Praktikanten<br />
und junge Unternehmer hinzu. Seit 1987 haben<br />
neun Millionen junge Leute teilgenommen,<br />
davon 1,3 Millionen aus Deutschland.<br />
Ist der europäische Gedanke noch so entscheidend?<br />
Ja. Gerade heute, da die verbindende<br />
europäische Identität gestärkt werden muss,<br />
eröffnet Erasmus+ allen gesellschaftlichen<br />
Gruppen die Chance, direkt an Europa teilzuhaben<br />
und ihre eigenen Erfahrungen zu machen.<br />
Wie wird das Angebot in Zukunft aussehen?<br />
Erasmus+ wächst und wird noch um weitere<br />
Bausteine ergänzt, neu sind bereits Erasmus-<br />
Pro <strong>für</strong> längerfristige Arbeitspraktika von<br />
Auszubildenden und Erasmus <strong>für</strong> Jungunternehmer.<br />
Wie das Programm zukünftig<br />
gestaltet werden soll, können auch Studierende<br />
aktiv mitbestimmen unter app.wetipp.com/<br />
erasmusplusgeneration.<br />
Damit der Auslandsaufenthalt zum Erfolg wird,<br />
ist es wichtig, … dass die Studierenden bereit<br />
sind, hundertprozentig in das Abenteuer und<br />
die neue Welt einzutauchen. Alltag kehrt so gut<br />
wie nie ein während eines Erasmus-Stipendiums,<br />
immer wieder sind kleine alltägliche Herausforderungen<br />
zu meistern. Die Hauptsache<br />
ist, das Austauschstudenten Freundschaften<br />
schließen und begreifen, wie die Menschen im<br />
Land ticken und was sie bewegt. Dabei kann<br />
die Gasthochschule oft mit Erasmus-Clubs<br />
oder uniinternen Veranstaltungen helfen.<br />
Worin besteht der Mehrwert des Programms – <strong>für</strong><br />
Studenten und <strong>für</strong> Europa? Nur auf direktem,<br />
unmittelbarem Weg lassen sich eigene Erfahrungen<br />
machen, die Menschen ihr ganzes<br />
Leben über prägen und damit ein Verständnis<br />
<strong>für</strong> gelebte Vielfalt schaffen. Über Erasmus+<br />
gelingt das ziemlich gut: 83 Prozent der ins<br />
Ausland gegangenen Studierenden erklären,<br />
sie fühlen sich nach ihrem Aufenthalt mehr<br />
als Bürger Europas. Erasmus ist eine Schule <strong>für</strong><br />
modernes Europäertum. n<br />
72 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
THE ULTIMATE<br />
URLAUBSPLAYLIST<br />
CHECK DAS AUS<br />
TEXT: JULIA WOLF<br />
1. HOLD ON – ALABAMA SHAKES<br />
Schon die ersten Basstöne erzeugen<br />
Tiefenentspannung. Die Reise<br />
kann los gehen …<br />
2. ESCAPE – JACK JOHNSON<br />
Die Brandung im Blick, die Bambusmatte<br />
unter dem Po. Schlückchen<br />
Piña Colada gefällig?<br />
3. I'M THE ONE – DJ KHALED<br />
Zum Start in die Partynacht<br />
unter den Sternen.<br />
4. MILK & TOAST & HONEY – ROXETTE<br />
Wenn's mal regnet. Old School<br />
chillen deluxe.<br />
5. AFTERGOLD – BIG WILD<br />
Tropisch gute Laune garantiert.<br />
Macht den Abschied erträglich.<br />
TEXT: PETRA HERR<br />
GUT INFORMIERT REIST'S SICH EINFACH LEICHTER.<br />
WIR ZEIGEN DIR, WO DU ZUVERLÄSSIGE INFOS EINHOLEN KANNST<br />
Gesundheit ist das A und O. Deshalb<br />
solltest du unbedingt da<strong>für</strong> sorgen, dass<br />
du gut geschützt und vorbereitet in den<br />
Urlaub oder das Auslandssemester aufbrichst.<br />
Wertvolle Infos zu allen erdenklichen<br />
Zielen findest du zum Beispiel auf<br />
www.crm.de. Das Centrum <strong>für</strong> Reisemedizin<br />
klärt unter anderem über notwendige<br />
Schutzimpfungen und eine angemessene<br />
Reiseapotheke <strong>für</strong> die gewünschte Destination<br />
auf.<br />
Sicherheit Zuverlässiger Anlaufpunkt ist<br />
hier<strong>für</strong> das Auswärtige Amt. Unter dem<br />
Reiter ›Reise und Sicherheit‹ kannst du<br />
Angaben zu jedem Land abrufen. Diese<br />
teilen sich auf in ›Aktuelle Hinweise‹ und<br />
›Landesspezifische Sicherheitshinweise‹.<br />
Auch nützlich: Die Travel Risk Map, die dir<br />
auf einen Blick zeigt, wie risikoreich eine<br />
Reise in die einzelnen Länder der Erde ist.<br />
www.internationalsos.com/risk-outlook<br />
Rechte Flug verspätet, Gepäck verloren,<br />
Wanzen im Bett – auf Reisen läuft auch<br />
mal was schief. Handelt es sich um ein<br />
tatsächliches Problem, lohnt es sich, auf<br />
seine Rechte zu bestehen. Welche das sind<br />
und was zu tun ist, erfährst du etwa auf<br />
www.reiserecht-portal.de. Ein Rechtsanwalt<br />
beantwortet hier klassische Fragen und<br />
gibt anschauliche Beispiele.<br />
Geld Mit ausländischer Währung völlig<br />
ungewohnte Preise bezahlen – da kannst<br />
du schnell mal den Überblick über deine<br />
Finanzen verlieren. Tipp: Lade dir eine<br />
Währungrechner-App mit Offline-<br />
Option herunter. So weißt du auch ohne<br />
Kopfrechnen, wie viel du in Euro ausgeben<br />
würdest. Und dann noch bequem Cash<br />
ziehen: Besorg dir eine Kreditkarte, mit<br />
der du weltweit kostenlos Geld abheben<br />
kannst, etwa die DKB Visa Card.<br />
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Ob Auslandssemester, Städtetrip oder<br />
Weltreise – mach deinen Liebsten eine<br />
Freude und schick ihnen mal wieder eine<br />
handschriftlich verfasste Postkarte! Ein<br />
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ter Griffzone liegt er bequem in der Hand,<br />
sodass sich die Postkarte aus Hawaii quasi<br />
fast von alleine schreibt. Das Ergebnis: ein<br />
Hingucker! Denn die Feder aus robustem<br />
Edelstahl verspricht ein sauberes Schriftbild,<br />
dem du mit Kreativität eine ganz<br />
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Viel Spaß beim Urlaubspost<br />
verschicken wünscht Pelikan!<br />
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ALLE SCHREIB- UND<br />
REISEBEGEISTERTEN<br />
an Deutschlands Hochschulen<br />
FOTO: Pelikan, © pit24/ Fotolia
al ehrlich !<br />
Die Kolumne<br />
Diesmal: <strong>audimax</strong>-Redakteurin Julia plädiert <strong>für</strong> Urlaubsreisen in naheliegende Orte.<br />
Da sind sie wieder, die sommerlichen<br />
Instagram-Facebook-Posts:<br />
Schnappschuss von der Harbour<br />
Bridge in Sydney. Elefantenreiten<br />
in Thailand. Selfie vor dem Machu<br />
Picchu. Müssen es denn immer prestigeträchtige<br />
Fernreiseziele sein? Ich<br />
sage nein. Und plädiere <strong>für</strong> Strecken<br />
kurzer bis mittlerer Distanz.<br />
Klar, die Steiermark mag nicht so<br />
sexy sein wie eine Rundreise durch<br />
Brasilien. Wunderschön ist es dort<br />
dennoch – und als i-Tüpfelchen hat<br />
die Fahrt in die Schladminger Tauern<br />
einen nicht zu verachtenden<br />
Nebeneffekt, gerade <strong>für</strong> finanziell<br />
gebeutelte Studenten: Die Anreise<br />
ist recht billig! Das tut auch dem<br />
Gewissen gut. So richtig in Urlaubsstimmung<br />
kommt<br />
dieses dann erst<br />
recht, wenn wir<br />
uns noch etwas<br />
anderes ansehen:<br />
den ökologischen<br />
Fußabdruck.<br />
Es ist kein<br />
Geheimnis: Das<br />
Flugzeug ist der Klimakiller<br />
Nummer<br />
eins. Auch wenn wir uns<br />
›als Ausgleich‹ vielleicht vegan ernähren,<br />
bleibt das so. Aber kaum<br />
jemand kann sich vorstellen, dass<br />
selbst ein Flug von Deutschland<br />
nach Malle die CO2-Bilanz genauso<br />
in Mitleidenschaft<br />
zieht wie ein<br />
Jahr Autofahren.<br />
Nicht auszudenken,<br />
was dann<br />
ein Trip nach<br />
Neuseeland alles<br />
anrichten<br />
kann. Ein Verzicht<br />
auf den<br />
nächsten Billigflug<br />
kann also dem eigenen<br />
Seelenfrieden immens auf die<br />
Sprünge helfen. Das Umsteigen<br />
auf andere Verkehrsmittel – wir<br />
hätten da etwa Auto, Bus, Bahn,<br />
Tret- und Esel im Angebot – kann<br />
übrigens deine persönliche Reiseerfahrung<br />
völlig auf den Kopf stellen.<br />
Denn du merkst endlich wieder,<br />
was Ferne wirklich bedeutet.<br />
Vor allem, wenn du die Reisekilometer<br />
aus eigener Kraft zurücklegst.<br />
Also, hör auf, die entlegensten<br />
Winkel der Welt besser zu<br />
kennen als deine eigene Heimat! In<br />
wenigen Stunden Fahrt kannst du<br />
wunderbare Orte erreichen – und<br />
dann schnell posten, damit jeder<br />
weiß: #warumindieferneschweifen<br />
#heimatliebe #saveclimate<br />
#savemoney.<br />
Du siehst das ganz anders als unsere Redakteurin Julia? Dann antworte ihr! Mail an wolf@<strong>audimax</strong>.de.<br />
WELCHER REISETYP BIST DU?<br />
TEXT:<br />
PETRA HERR<br />
WIR ALLE REISEN GERN. ABER EBEN NICHT ALLE AUF DIE SELBE ART UND WEISE.<br />
CHECK AUS, IN WELCHE SCHUBLADE DU PASST<br />
Für die Übernachtung …<br />
… Übernachtung? Party ist angesagt! Geschlafen<br />
wird mittags am Strand.<br />
… leg ich gern ein paar Scheine auf den Tisch.<br />
Denn mein Haupt bette ich vorzugsweise auf<br />
ägyptische Seide.<br />
… erkundige ich mich bei Locals am Straßenrand.<br />
Reiseführerhostel sind mir zu Mainstream.<br />
Kulinarisch soll meine Reise …<br />
… vor allem aus landestypischer Kost bestehen.<br />
Ich probiere alles – vom peruanischen Meerschwein<br />
bis zum Kugelfisch in Bangkok.<br />
… mir die erlesensten Speisen bieten. Einmal<br />
die gebackene Gänsetopfleber mit Périgord<br />
Trüffel, bitte.<br />
… saufen, saufen, Pizza!<br />
Mein bisheriges Highlight:<br />
Sterne gucken in der Gobi Wüste. Allein unter<br />
Bären und Echsen.<br />
Steil gehen zu Avici beim Tomorrow Land.<br />
Mega fett.<br />
Ein Gläschen 1811 Chateau d’Yquem auf dem<br />
Katamaran vor den Malediven.<br />
Das Fortbewegungsmittel meiner Wahl:<br />
Meine Füße – sie tragen mich an die besten<br />
Spots.<br />
First Class-Flug, der SUV – ach, da bin ich<br />
vielseitig.<br />
Mit der Rikscha kurve ich von Club zu Club.<br />
Alternativ mit Jose, dem Großraumtaxifahrer.<br />
Geht gar nicht im Urlaub.<br />
Spaßbremsen und Veganer.<br />
Pauschaltouris mit fixer Reiseroute.<br />
Wie langweilig.<br />
Zu viele Menschen. Die schaden meinem<br />
Teint, der will in Ruhe bräunen.<br />
Mein liebstes Reisedomizil<br />
Ganz klar, Palma de Mallotze. Oder doch<br />
Siófok? Ballermann vs Balaton, verdammt<br />
schwere Entscheidung.<br />
Vietnam. Aber nicht die Halong Bucht.<br />
Das macht ja jeder.<br />
Dubai, St. Tropez oder die Hamptons.<br />
Kniffelig.<br />
Antworten auszählen.<br />
Abgleichen. Du bist eindeutig<br />
Karl König Ballermann<br />
Wo geht’s hier zum nächsten<br />
Döner? Denn Döner macht<br />
schöner …<br />
Luxus Leander<br />
Man reiche mir mein Fernglas.<br />
Und das Beste vom Besten.<br />
Hopp, hopp.<br />
Inga Individuella<br />
Fuck Mainstream. Ich liebe<br />
alles, was gerade nicht in ist.<br />
Meine Bucketlist ist endlos.<br />
74 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
WORDS MAKE ME FEEL …<br />
REISEFIEBER & CO.<br />
TEXT:<br />
JULIA WOLF<br />
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»MIX IT YOURSELF«<br />
MIT APEROL!<br />
JA, ES GIBT SIE, WÖRTER DIE UNS AUTOMATISCH IN EINE<br />
BESONDERE STIMMUNG VERSETZEN. DÜRFEN WIR VORSTELLEN:<br />
Reisefieber Dieses aufgeregte<br />
Kribbeln in der Bauchgegend<br />
am Abend vor der Abreise. Der<br />
nervöse Blick in die gepackten<br />
Taschen: »Hab ich wirklich alles<br />
Wichtige dabei?« Das Gefühl<br />
hat wohl jeder schon einmal<br />
erlebt. Der Duden<br />
beschreibt's ganz sachlich als<br />
›Aufgeregtheit, innere Unruhe<br />
vor Beginn einer Reise‹. Tatsächlich<br />
wird der Ausdruck<br />
aber meist anders verwendet,<br />
nämlich wenn jemanden ›das<br />
Reisefieber gepackt hat‹. Dann<br />
ist der Betroffene begeistert<br />
von der Idee, neue Orte zu entdecken,<br />
und am liebsten ständig<br />
unterwegs.<br />
Fernweh Meist verheißen die<br />
Wörtchen mit ›weh‹ drin,<br />
nichts Gutes. Doch obwohl –<br />
oder gerade weil – die Sehnsucht<br />
nach fernen Ländern<br />
auch mit einem nostalgischen<br />
Gefühl der Entbehrung verknüpft<br />
ist, steht Fernweh oft<br />
am Anfang einer abenteuerlichen<br />
Zeit des Aufbrechens. Ins<br />
Englische übersetzt heißt das<br />
dann übrigens …<br />
… Wanderlust Witzig, denn<br />
wenn Briten, Amis und Co.<br />
von ›wanderlust‹ sprechen und<br />
damit ihre Reisesehnsucht<br />
meinen, denken wir in der Regel<br />
wirklich nur an eine fröhliche<br />
Wanderung durchs Grüne.<br />
Egal ob am See mit Freunden, zu<br />
zweit mit dem Liebsten oder auf<br />
der nächsten Gartenparty –<br />
Aperol passt einfach zu jeder<br />
Gelegenheit! Mit neuem frischem<br />
Look und aufregenden Drinkvarianten<br />
startet Aperol in die<br />
heißen Sommermonate.<br />
Ganz groß auf dem Cocktailschirmchen<br />
steht hier: Mix It<br />
Yourself!! Mit den neuen Drinks<br />
unterstreicht Aperol seine außergewöhnliche<br />
Mixability und<br />
vor allem, dass der italienische<br />
Aperitif-Klassiker mehr kann<br />
als nur Spritz! Mixt euch eure<br />
ganz persönliche Aperol-Time<br />
und interpretiert Mamas Lieblingsdrink mal ganz<br />
anders: Berry Flamingo, Rhubarb Monkey oder auch Mexican Punch<br />
sind nur einige der spritzigen neuen Drinks bei Aperol, die eure<br />
Geschmacksknospen auf Hochtouren bringt und euch bei den<br />
heißen Temperaturen abkühlen.<br />
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noch Zeit bis zum nächsten Urlaub<br />
überbrücken müssen, können beim<br />
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die sowohl Freunde des fruchtigen<br />
Sierra Tequila Silver als auch<br />
Liebhaber von aromatischem Kaffee<br />
begeistert. Charakteristische Noten<br />
von schonend gerösteten Bohnen,<br />
Nougat und sonnengetrockneten<br />
Früchten verleihen dem Likör das<br />
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mit den brandneu aufgelegten City-<br />
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Wissensüberbleibsel<br />
aus der Redaktion<br />
Eine aktuelle Studie zeigt: glutenfreie<br />
Ernährung ist nicht nur<br />
was <strong>für</strong> Zöliakie-Patienten,<br />
sondern auch <strong>für</strong> Trendsetter.<br />
Doch Vorsicht: Wer ersatzweise<br />
stets zu Reis greift,<br />
könnte zu viele Schadstoffe wie<br />
Arsen im Körper ansammeln.<br />
Dann vielleicht doch lieber ein<br />
paar dicke Scheiben Brot mit<br />
lecker Aufstrich essen<br />
– zum Beispiel in den Geschmackssorten<br />
Twix, Bounty oder<br />
Maltesers Teasers. Diese Schokoriegel<br />
gibt’s im Supermarkt inzwischen<br />
auch als Streichmasse.<br />
Yummy!<br />
Ein Klassiker auf dem Frühstücksbrötchen<br />
ist und bleibt<br />
Nutella. Ungesund, nicht? Ironischerweise<br />
nahm der Journalist<br />
David Allegretti drei Kilogramm<br />
ab, als er sich <strong>für</strong> ein Experiment<br />
eine Woche lang ausschließlich<br />
von der beliebten<br />
Nuss-Nougat-Creme ernährte.<br />
Nutella ist übrigens nicht überall<br />
gleich. Es gibt zwei verschiedene<br />
Versionen. In<br />
den nordeuropäischen Ländern<br />
enthält die braune Masse mehr<br />
Kakao, in den südeuropäischen<br />
mehr Fett. Geschmäcker sind eben<br />
verschieden!<br />
Stichwort Geschmack: Bekanntlich<br />
spaltet sich ja die Menschheit<br />
in Liebhaber von süßen<br />
beziehungsweise salzigen Knabbereien.<br />
Die US-amerikanische<br />
Lebensmittelindustrie beweist<br />
jedoch: es geht auch beides –<br />
und verkauft Kartoffelchips mit<br />
Schokoladenüberzug. Freaky!<br />
Schoki soll sich ja negativ auf<br />
unsere Gesundheit auswirken.<br />
Großes Aber: Forschungen der<br />
Hull Universität zufolge ist<br />
Schokolade ein besseres<br />
Heilmittel gegen Husten als<br />
Honig oder Zitrone. Hust, hust!<br />
Um Erkältungen von vornherein zu<br />
vermeiden, lohnt es sich, viel<br />
frisches Obst zu essen. Das<br />
dachte sich wohl auch Hawaiian<br />
Airlines. Die Fluggesellschaft<br />
erlaubt es ihren Passagieren,<br />
die von der gleichnamigen<br />
Südseeinsel nach Nordamerika<br />
reisen, eine Kiste frische<br />
Ananas oder Papaya mitzunehmen<br />
– ganz ohne Aufpreis.<br />
Apropos Essen und Bezahlung: Ein<br />
Gericht hat entschieden, dass<br />
ein italienischer Vater, von<br />
Beruf Pizzabäcker, den Unterhalt<br />
<strong>für</strong> seine Tochter sehr wohl in<br />
Form von Essenslieferungen<br />
bezahlen darf. So blieb<br />
die Klage seiner Exfrau wirkungslos,<br />
die darin kritisierte,<br />
dass er immer Pizzen anstatt<br />
Geld schickte. Mamma mia!<br />
Praktisch, da musste die Mutter<br />
gar nicht mehr kochen. Es gibt<br />
übrigens Menschen, die regelrecht<br />
Angst vor dieser Tätigkeit<br />
haben. Mageirocophobie<br />
heißt das dann.<br />
Wo wir gerade bei Phobien sind<br />
– wir hätten da noch ein ziemlich<br />
unglaubliches Phänomen<br />
auf Lager: Cathisophobie.<br />
Dieser Begriff bezeichnet die<br />
Angst, sich hinzusetzen. Verrückt!<br />
Diese Panik ist Couchpotatoes<br />
völlig fremd. Ob sie's sich auch<br />
auf einem rostfreien Edelstahlsofa<br />
gemütlich machen<br />
würden? Das gibt's als teuerstes<br />
Sofa der Welt vom Architekten<br />
Ron Arad <strong>für</strong> ganze 231.000 Euro.<br />
Pricey!<br />
Ein Sofa macht im Laufe seines<br />
Lebens ja so einiges mit – und<br />
wird durchschnittlich Zeuge von<br />
293 Streits, 1.174 Küssen und<br />
1.369 Liebkosungen.<br />
Natürlich eignet sich die Couch<br />
prima zum Schmusen. Das Kuschelhormon<br />
Oxytocin wird<br />
auf Kuschelparties in den USA<br />
einfach mal als Lutschtablette<br />
verteilt. Wer's braucht ...<br />
Ziemlich kuschelig finden wir<br />
übrigens auch: Pandabären. Auf<br />
Isländisch heißen die süßen Säugetiere<br />
übrigens Bambusbjörn.<br />
<strong>audimax</strong>-Webentwickler<br />
Björn ist Namensvetter. Ob er<br />
auch eine Vorliebe <strong>für</strong> die<br />
Pflanze hat? Wer weiß!<br />
Text: Julia Wolf Foto: © weyo / Fotolia<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 77
studium<br />
Prozent der deutschen Bachelorabsolventen beendeten<br />
ihr Studium im Jahr 2015 innerhalb der Regelstudienzeit.<br />
Im Master schafften dies damals nur 30,7 Prozent.<br />
41<br />
GEBEN UND NEHMEN Das<br />
Projekt ›Wohnen <strong>für</strong> Hilfe‹<br />
bringt bundesweit die zusammen,<br />
die voneinander profitieren<br />
können: Studierende und<br />
Auszubildende mit kleinem<br />
Geldbeutel, die nach einer<br />
günstigen Bleibe suchen und<br />
Senioren, die im Alltag etwas<br />
Unterstützung und meist auch<br />
Gesellschaft brauchen. Pro<br />
Quadratmeter der zur Verfügung<br />
gestellten Wohnfläche<br />
packt der junge beim alten<br />
Mitbewohner mit an. Rasenmähen,<br />
Einkaufen oder<br />
Neuigkeiten des Monats<br />
UNI-POESIE, LEERE PORTEMONNAIES UND<br />
PLAGIATSPRÄVENTION<br />
78 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker<br />
Bedarfssätze durch das Forschungsinstitut<br />
<strong>für</strong> Bildungs- und Sozialökonomie<br />
abgleichen. Das Fazit: Die festgelegten<br />
Bedarfssätze seien zu niedrig und sollten<br />
dringend erhöht werden. Sie unterschritten<br />
den Grundbedarf um etwa 70<br />
Euro monatlich, auch die Wohnpauschale<br />
und der Krankenkassen- und<br />
Pflegeversicherungszuschlag sollten<br />
aufgestockt werden, so das DSW. AUS<br />
ALLEN KONTINENTEN Den größten Anteil<br />
an ›Bildungsausländern‹ stellen hierzulande<br />
mit mehr als 28 Prozent Studis<br />
aus dem asiatischen und pazifischen<br />
Raum, gefolgt von jenen aus West-,<br />
Nord- und Südeuropa (20,4 Prozent)<br />
sowie Mittel- und Südosteuropa (13,9<br />
Prozent). Gaststudenten aus Nahost<br />
und Nordafrika, Mittel- und Südosteuropa<br />
sowie Osteuropa und Zentralasien<br />
machen jeweils etwa ein<br />
Zehntel der Bildungsausländer aus.<br />
Studierende aus Latein- und Nordamerika<br />
sowie Afrika und der<br />
Subsahara bilden den kleinsten<br />
Teil des internationalen Mosaiks.<br />
PRÄVENTIVMASSNAHME<br />
›VroniPlag Wiki‹ – klingt wie<br />
eine bayerische Zahncreme, ist<br />
aber die Webseite eines Konglomerats<br />
an ehrenamtlichen Plagiatssuchern.<br />
Sie deckten in der<br />
Vergangenheit bereits Fälle wie<br />
die Plagiate in der Dissertation<br />
Ursula von der Leyens auf. Obacht:<br />
Nicht zu verwechseln ist<br />
das Wiki mit ›VroniPlag‹, der<br />
Unternehmensgründung<br />
von Martin Heidingsfelder,<br />
zusammen Spazierengehen<br />
– wie die Vereinbarung<br />
aussieht, wird individuell<br />
festgelegt. Infos unter www.<br />
wohnenfuerhilfe.info POE-<br />
TISCHE PROFESSORIN Vor-<br />
Lesung vom Feinsten: Die<br />
vielfach prämierte Schriftstellerin<br />
Juli Zeh erhält<br />
die diesjährige Grimm-<br />
Gastprofessur an der<br />
Universität Kassel. Ende<br />
Juni wird die Trägerin des<br />
Thomas-Mann-Preises<br />
ein Seminar am Institut ex-ehrenamtlicher Plagiatsjäger<br />
<strong>für</strong> Germanistik, eine<br />
und Initiator von<br />
öffentliche Vorlesung VroniPlag Wiki. Nach dem<br />
sowie eine öffentliche Ausschluss aus dem Wiki<br />
Lesung an der Uni Kassel bietet er nun hauptberuflich<br />
halten. SCHIEFLAGE<br />
neben der Jagd auch<br />
Das Deutsche Studentenwerk<br />
(DSW) ließ die<br />
Leistungen zur Plagiatsvermeidung<br />
an: Gegen<br />
Lebenshaltungskosten Entlohnung lektoriert<br />
von Studierenden und er wissenschaftliche<br />
die Höhe der BAföG- Arbeiten.<br />
Nebenjobrakete<br />
BALLONJÄGER<br />
Sonnenauf- und -untergang bestimmen deine<br />
Arbeitszeiten: von April bis Oktober jagst du entweder<br />
in den frühen Morgenstunden oder bis tief<br />
in die Nacht Heißluftballons. Angestellt bist du<br />
meist auf Minijobbasis bei einem Ballonfahrtanbieter.<br />
Dein Job: Bei Aufbau und Abfahrt des Ballons<br />
kräftig mit anpacken, dann vom Boden aus per<br />
Auto mit Anhänger die Fahrtroute des Ballons verfolgen<br />
– der Pilot versorgt dich notfalls per Funk mit<br />
den Koordinaten – und schließlich bei der Landung<br />
den Ballon sicher auf den Boden und Gestell wie Fluggäste<br />
wieder zurück zum Standpunkt bringen. Was du<br />
da<strong>für</strong> brauchst: Teamgeist und Muskeln, die du auch<br />
gerne bereit bist, einzusetzen. Außerdem einen Führerschein<br />
der Klasse 3, da du ja mit Anhänger fahren musst.<br />
Was du bekommst: Deinen Lohn und adrenalinreiche<br />
Arbeitsstunden in der Natur – und natürlich jede Menge<br />
Sonnenauf- und -untergänge.<br />
Wettbewerb<br />
WEBVIDEOS FÜR DIE WISSENSCHAFT<br />
Dein Talent: Videodreh. Deine Leidenschaft: das Internet. Beides trifft<br />
zu? Dann mach mit beim Wettbewerb ›Fast Forward Science‹. Die Initiative<br />
Wissenschaft im Dialog sucht hier nach Webvideos zu aktueller<br />
Forschung und Wissenschaft. Genre und Thema können frei gewählt werden,<br />
Einsendeschluss ist der 31. Juli 2017. Zu gewinnen gibt es zwischen<br />
200 und 3.000 Euro und eine Teilnahme am Forum Wissenschaftskommunikation.<br />
Die Ausschreibung und alle weiteren Infos findest du unter:<br />
www.fastforwardscience.de<br />
Bock auf Barcamp: Ideen und Tipps rund um die Produktion von Webvideos<br />
<strong>für</strong> die Wissenschaft werden beim Fast Forward Science-Barcamp am 24. Juni<br />
2017 in Berlin ausgetauscht. Webvideomacher und solche, die es werden wollen,<br />
fachsimpeln dabei über die besten Formen der Zuschaueransprache und<br />
die Feinheiten eines gelungenen Storytelling. Die Teilnahme am Barcamp ist<br />
kostenfrei. Infos und Anmeldung unter: www.fastforwardscience.de/barcamp<br />
Fotos: © otsphoto, ACP prod, Kori/Fotolia Quelle: Wissenschaftweltoffen.de, DSW, www.uni-kassel.de, vroniplag.de
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Ich betreue als Werkstudentin<br />
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Abteilung die interne<br />
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Ich arbeite acht bis zehn<br />
Stunden an der Supermarktkasse.<br />
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STUDIENHILFE<br />
KANN ICH DAS SO<br />
Text: Stefan Kühtz<br />
SCHREIBEN?<br />
WIE DU DEN RICHTIGEN STIL FÜR<br />
DEINE HAUSARBEIT FINDEST, ERKLÄRT<br />
BUCHAUTOR STEFAN KÜHTZ<br />
Irgendwie hast du als Student zwar ein Gefühl da<strong>für</strong>, wie der<br />
fertige wissenschaftliche Text klingen soll. Aber wenn dann der<br />
eigene Text geschrieben werden muss, fangen die Unsicherheiten<br />
an: Kann ich das so ausdrücken? Ist mein Stil zu umgangssprachlich?<br />
Welche Formulierungen sind erlaubt?<br />
Oft ist es nicht der fachliche Inhalt, der das akademische Schreiben<br />
zum Problem macht, sondern die Suche nach der richtigen<br />
sprachlichen Verpackung. Und genau da kann Vieles schief laufen:<br />
Manche Hausarbeiten klingen so blumig wie ein Erlebnisbericht<br />
vom letzten Sommerurlaub, andere sind so spröde wie<br />
eine Steuererklärung.<br />
Die lähmende Angst, nicht den richtigen Ton zu treffen, ist vor<br />
allem eins: ein Zeitfresser! Manche schieben die lästige Schreibarbeit<br />
ewig vor sich her und behelfen sich schließlich unter Zeitdruck<br />
mit langweiligen Standardsätzen, andere feilen wochenlang<br />
an jedem einzelnen Wort und finden kein Ende.<br />
Umgekehrt heißt das: Wer geübt ist im wissenschaftlichen Formulieren,<br />
liefert nicht nur sprachlich bessere Texte ab, sondern<br />
schont auch seine Nerven – und spart dabei noch jede Menge<br />
Zeit!<br />
S<br />
ZWISCHENTÖNE<br />
SACHLICH<br />
STYLE FOLLOWS FUNCTION<br />
Bevor du in die Schreibfrust-Falle tappst, kann es helfen, wenn<br />
du dir erst einmal bewusst machst, welche Funktion dein wissenschaftlicher<br />
Text eigentlich erfüllen soll – und welche nicht.<br />
Grundsätzlich ist ein wissenschaftlicher Text dazu gedacht, fachspezifische<br />
Inhalte oder Erkenntnisse eines Experten <strong>für</strong> andere<br />
Experten des Faches präzise und eindeutig darzulegen, um so<br />
einen reibungslosen Informationsaustausch zu gewährleisten.<br />
Der Stil muss demnach neutral und sachbezogen sein, denn<br />
der fachliche Sachverhalt steht im Mittelpunkt. Unpassend ist<br />
dabei alles, was dem Text einen erzählenden oder berichtenden<br />
Ton verleiht. In der Regel solltest du also Formulierungen in der<br />
Zeitform der Vergangenheit oder in der Ich-Form vermeiden.<br />
Definitiv ungeeignet sind zudem alle Wendungen oder Füllwörter,<br />
die eher <strong>für</strong> gesprochene Sprache typisch sind. Deine Hausarbeit<br />
sollte sich nicht wie eine Plauderei in der Mensa anhören.<br />
PRAKTISCHE TIPPS<br />
1. Finde das richtige Niveau Ungünstig ist es immer, wenn<br />
der Leser einer Hausarbeit – also die Lehrkraft – sich als Experte<br />
nicht ernst genommen fühlt, weil der Text so klingt, als wäre er<br />
<strong>für</strong> ein Grundschulkind geschrieben. Verwende von Anfang an<br />
die übliche Fachterminologie und erkläre keine Banalitäten. In einer<br />
Hausarbeit über Goethes späte Lyrik musst du beispielsweise<br />
nicht erst erläutern, was ein Reim ist. Dieses Fachwissen darfst du<br />
getrost voraussetzen. Erklären oder definieren solltest du nur diejenigen<br />
Fachbegriffe, die ganz zentral <strong>für</strong> die Arbeit sind, die verschiedene<br />
Definitionen zulassen oder die nicht zum Standardvokabular<br />
deines Faches gehören. Im Zweifelsfall: nachfragen!<br />
2. Weg mit den Füllwörtern Lass alles weg, was Aussagen<br />
ungenau macht oder relativiert. Ausdrücke wie ›mehr oder weniger‹,<br />
›ungefähr‹, ›etwa‹, ›im Großen und Ganzen‹, ›halbwegs‹<br />
oder ›irgendwie‹ wirken so, als nähmest du es mit der Präzision<br />
nicht so genau. Dieser Eindruck darf auf keinen Fall entstehen!<br />
3. Achte auf Zwischentöne Bei der Wortwahl solltest du auf<br />
die Nebenbedeutungen achten, denn manche Wörter sind nicht<br />
wertneutral. So kann zum Beispiel ein Unternehmen – neutral<br />
formuliert – die Möglichkeit <strong>für</strong> eine Expansion wahrnehmen.<br />
Wenn du hingegen von einer »Chance zur Expansion« sprichst,<br />
bekommt der Sachverhalt die Zusatzbedeutung der ›guten Gelegenheit‹<br />
und dann hast du unterschwellig deine persönliche<br />
Bewertung einfließen lassen. Das geht nur dann, wenn klar ist,<br />
dass an dieser Stelle im Text auch wirklich eine subjektive Bewertung<br />
erfolgen soll. Das kann zum Beispiel durch eine entsprechende<br />
Kapitelüberschrift verdeutlicht werden.<br />
FÜLLWÖRTER<br />
FACHTERMINOLOGIE<br />
80 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker<br />
4. Bleib sachlich Der Anspruch auf Neutralität, Sachlichkeit<br />
und Präzision schließt logischerweise auch andere kreative<br />
Formulierungsweisen aus, die vor allem im essayistischen oder<br />
feuilletonistischen Schreiben zu finden sind. Dazu gehören<br />
- Ironie und Sarkasmus,<br />
- Andeutungen,<br />
- kühne Metaphern und Vergleiche sowie<br />
- Wort- und Sprachspielereien.<br />
G<br />
H<br />
Illustration: @ cienpiesnf / Fotolia
STUDIENHILFE<br />
UND DAS IST DIE GUTE NACHRICHT<br />
Beim wissenschaftlichen Formulieren musst du<br />
nicht besonders kreativ oder ästhetisch formulieren,<br />
sondern vor allem zweckmäßig. Literarische<br />
Qualität wird hier nicht erwartet. Manche Schreibregel,<br />
die du noch aus der Schule kennst, gilt deshalb<br />
auch nicht mehr uneingeschränkt: Du hast bei<br />
Deutschaufsätzen gelernt, dass du Wortwiederholungen<br />
vermeiden sollst. Beim wissenschaftlichen<br />
Schreiben geht das nicht immer, weil es <strong>für</strong> manchen<br />
wissenschaftlichen Sachverhalt eben nur ein<br />
bestimmtes Wort gibt, das sich auch nicht durch ein<br />
anderes ersetzen lässt, ohne dass es ungenau wird.<br />
Schreibst du etwa in Jura eine Hausarbeit über das<br />
Erbrecht, dann kann es sein, dass dieses Wort sehr<br />
oft im Text auftaucht, weil es kein anderes Wort da<strong>für</strong><br />
gibt. Das ist dann sprachlich zwar nicht besonders<br />
elegant, aber es ist nicht zu ändern.<br />
Und dann ist da noch die Sache mit dem Satzbau:<br />
Hartnäckig hält sich der Irrglaube, dass man komplizierte<br />
Sachverhalte auch nur in komplizierten<br />
Satzkonstruktionen unterbringen kann. Dabei<br />
ist genau das Gegenteil der Fall. Wenn es inhaltlich<br />
kompliziert wird, sollten die Informationen<br />
in leicht verständliche Satzstrukturen verpackt<br />
werden, damit sich der Leser ganz auf den Inhalt<br />
konzentrieren kann und nicht erst den Satzbau<br />
entschlüsseln muss. Dabei ist es wichtig, die Sinn-<br />
bezüge zwischen den Informationen sprachlich<br />
zu verdeutlichen. Das geht mit Überleitungen wie<br />
›Daraus ergibt sich …‹ oder Konjunktionen wie ›so<br />
dass‹, ›indem‹ oder ›sofern‹. Wenn du dazu neigst,<br />
Bandwurmsätze zu produzieren, kannst du dich<br />
selber leicht kontrollieren: Sobald ein Satz bei normaler<br />
Schriftgröße mehr als drei Zeilen umfasst,<br />
solltest du misstrauisch werden. Oft kannst du den<br />
Satz dann in mehrere einzelne zerlegen und damit<br />
die Verständlichkeit und Lesbarkeit deines Textes<br />
deutlich erhöhen.<br />
Dein Ziel hast du erreicht, wenn dein Text zügig<br />
lesbar ist, ohne dass der Leser dabei über sprachliche<br />
Widrigkeiten stolpert. Das kannst du testen,<br />
indem du Kommilitonen bittest, den Text probehalber<br />
zu lesen. Am besten ist es, wenn die Testleser<br />
mit dem Thema der Arbeit nur wenig vertraut<br />
sind, weil sie sonst in Versuchung geraten, vorwiegend<br />
auf den Inhalt zu achten.<br />
Und zum Schluss: Wissenschaftliches Schreiben ist<br />
immer auch Übungssache. Also nicht ärgern, wenn<br />
es am Anfang noch etwas länger dauert. Es wird<br />
von Mal zu Mal leichter und schneller gelingen,<br />
weil du dir im Laufe deines Studiums einen Grundstock<br />
an Formulierungen aneignest, die du dann<br />
beim nächsten Mal schnell wieder parat hast. ■<br />
SCHACHTELSATZ DES GRAUENS<br />
»Im Großen und Ganzen ist der<br />
Punkt der folgende: Die Interpretation<br />
Goethes später Lyrik bedarf<br />
Basiskenntnisse des Gesamtwerks,<br />
wobei bedacht werden<br />
muss, dass im Zusammenhang<br />
mit den epochalen Besonderheiten<br />
eine intensive Auseinandersetzung<br />
mit all jenen weiteren Autoren<br />
notwendig ist, die Bezüge und<br />
Parallelen zu explizit analysierten<br />
Versatzstücken, wie etwa …<br />
Na, nur Bahnhof verstanden?<br />
So bitte nicht. Weitere Tipps und<br />
konkrete Formulierungsvorschläge<br />
<strong>für</strong> deine wissenschaftlichen<br />
Arbeiten findest du hier:<br />
Kühtz, Stefan: ›Wissenschaftlich<br />
formulieren. Tipps und Textbausteine<br />
<strong>für</strong> Studium und Schule.‹ 4. Auflage.<br />
Paderborn: Schöningh 2016, utb-<br />
Band 3471.<br />
Die automotive Karriere-Messe <strong>für</strong> Studierende, Absolventen und (Young-)Professionals<br />
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12. Juli 2017<br />
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www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 81
INTERNATIONAL<br />
AUF DEM BODEN DER<br />
TATSACHEN<br />
IM LAND DER MITTE<br />
NINA IN CHINA – SO ULKIG SICH DAS ANHÖRT, WAR ES<br />
NICHT IMMER. EIN UNGESCHÖNTER ERFAHRUNGSBE-<br />
RICHT, DER ZEIGT, DASS ES IM AUSLANDSPRAKTIKUM<br />
AUCH MAL RAU ZUGEHEN KANN<br />
<strong>audimax</strong>-Serie<br />
Das Leben<br />
anderswo<br />
Das Anderswo<br />
Chengdu ist die Hauptstadt<br />
der Provinz Sichuan und seine<br />
talwärtige, von Bergen umringte<br />
Lage sorgt zusammen mit der<br />
subtropischen Luftfeuchtigkeit<br />
<strong>für</strong> ganzjährigen Nebel. Lieblingsessen<br />
des abgebrühten<br />
Sichuan-Chinesen: Hot Pot, ein<br />
scharfes Gericht, das sich die Einheimischen<br />
in die Augen schmieren<br />
können, ohne auch nur mit<br />
der Wimper zu zucken. Löst bei<br />
Ausländern regelmäßig Schreikrämpfe<br />
aus.<br />
»<br />
Wenn nicht <strong>für</strong> dein ausländisches Aussehen, wo<strong>für</strong><br />
sollte ich dich sonst einstellen?« Ich konnte nicht<br />
glauben, dass er mir das ernsthaft so sagte. Wir hatten<br />
darüber gesprochen, nachdem ich dieses Mal, das vierte<br />
Mal, nicht auf irgendwelche Fake-Firmen und Ausbeuterchefs<br />
reinfallen wollte.<br />
Mit meinen Praktika erlebte ich drei Griffe ins Klo in nur<br />
drei Monaten. Und dann, als ich eigentlich schon aufgeben<br />
wollte, fand ich diese witzige kleine Firma am Po von<br />
Chengdu. Mitten in der staubigen Betonwüste der High-<br />
Tech-Zone. Mit Kollegen, die noch der pubertäre Bartflaum<br />
zierte, und einem kleinen Hund, der seinen Herrchen,<br />
meinen Chefs, treuer war als alles andere. Ein<br />
Glückstreffer! Dachte ich.<br />
Ich bin mir im Nachhinein immer noch nicht sicher, ob<br />
schlechte Praktika zu den lokalen Spezialitäten gehören,<br />
oder ob Praktika grundsätzlich eine üble Sache sind. Eine<br />
Wahl hatte ich aber auch nicht, denn das Praktikum ist fester<br />
Bestandteil meines Wirtschaftssinologiestudiums.<br />
Meiner Wahrnehmung nach werden Ausländer in China<br />
in der Regel nicht <strong>für</strong> ihre Fähigkeiten eingestellt, sondern<br />
<strong>für</strong> ihr exotisches Aussehen. Es gibt zwar mittlerweile viele<br />
ausländische Bewohner in China, verglichen mit der<br />
chinesischen Bevölkerungszahl sind diese aber immer<br />
noch Exoten (Anmerkung d. Red.: 0,05 Prozent beträgt<br />
der Ausländeranteil der Chinesischen Bevölkerung. Quelle:<br />
Bundeszentrale <strong>für</strong> politische Bildung). Einen ›eigenen‹,<br />
weißen Ausländer zu haben, kam mir etwa vergleichbar<br />
damit vor, ein teures Auto oder ein Exemplar einer seltenen<br />
Hunderasse zu besitzen, das man vor Kollegen oder<br />
der Konkurrenz zur Schau stellen kann. Meiner Meinung<br />
nach irgendwie entwürdigend. Für jene, die ohne viel Talent<br />
trotzdem schnell und viel Geld machen wollen, kann<br />
das aber natürlich auch ein Vorteil sein. Denn das sogenannte<br />
›White Monkey Business‹ wird in der Regel gut bezahlt.<br />
Für Praktikanten gilt dieser Deal meiner Erfahrung<br />
nach jedoch nicht.<br />
Eine geschickte Wurfhand und eine<br />
große Schale: So wird in Chengdu paniert.<br />
Meine chinesischen Arbeitszeiten variierten stark, abhängig<br />
jeweils von Firma und Branche. Im ersten Praktikum<br />
erlebte ich zusammen mit einem deutschen Chef auch<br />
deutsche Arbeitszeiten und eine deutsche Arbeitsmoral –<br />
im zweiten Praktikum arbeitete ich fast ausschließlich von<br />
zu Hause und mit dem letzten Praktikum hätte ich im<br />
Prinzip meinen Mietvertrag kündigen können, denn ich<br />
wohnte nun nahezu in der Firma. Was ich da<strong>für</strong> bekam?<br />
Nicht viel, außer der (Grenz-)Erfahrung und den wirklich<br />
großartigen Arbeitskollegen, ohne die ich die Arbeitszeiten<br />
hier gar nicht ausgehalten hätte. Dabei empfand ich<br />
das Leben in der Firma nicht einmal als besonders effektiv.<br />
Im Gegenteil. Oft wurde ich gefragt, wie das Leben und<br />
Arbeiten in Deutschland so ist. Wenn ich dann von Acht-<br />
Stunden-Arbeitstagen und einem freien Wochenende erzählte,<br />
staunten die chinesischen Kollegen nicht schlecht.<br />
Niemand konnte sich vorstellen, wie wir in Deutschland<br />
so ›wenig‹ arbeiten und dabei so eine gute und stabile<br />
Wirtschaft haben können. Ein wenig stolz erklärte ich<br />
dann, dass in Deutschland Arbeit und Privates strikt getrennt<br />
werden. Dass wir konzentriert sind und effizient.<br />
Eine solche Arbeitsmoral, so mein Eindruck, können sich<br />
in China wiederum die Wenigsten vorstellen.<br />
Weil man sich die morgendliche Rush Hour in einer chinesischen<br />
Großstadt etwa so unterhaltsam vorstellen<br />
muss, wie eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung, legte<br />
ich mir <strong>für</strong> die etwa 16 Kilometer meines morgendlichen<br />
Arbeitsweges einen chinesischen Elektroroller zu. Ich erinnere<br />
mich noch sehr genau an die Worte meines Mitstudenten<br />
Salim, der mir folgenden nützlichen Tipp zusammen<br />
mit seinem Roller verkaufte: »Wenn irgendetwas<br />
klappert, einfach schneller fahren.« Dieser Satz hatte den<br />
Kern des chinesischen Pragmatismus wie den Nagel auf<br />
den Kopf getroffen. Diese Einstellung war etwas, das ich in<br />
Deutschland sehr vermisse: Sich einfach mal keine Sorgen<br />
zu machen. Sorglosigkeit und eine ausgeprägte Ich-Mentalität<br />
führen auch zur wichtigstens Regel im chinesischen<br />
Straßenverkehr: Hupe kommt vor Bremse.<br />
Nase am Spieß: Streetfood in Chengdu,<br />
<strong>für</strong> europäische Augen ein<br />
ungewöhnlicher Anblick.<br />
Fotos: © Nina Niedballa; Rina Oshi / Fotolia Text: Nina Niedballa<br />
82<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
Der große Buddha von Leshan<br />
misst 71 Meter und ist in eine<br />
Steinwand gemeißelt. Die Sehenswürdigkeit<br />
gehört zu den Highlights<br />
der Region um Chengdu.<br />
Die ersten Menschen, denen ich morgens begegnete, waren<br />
die Kellerleute. Das Chengduener Paar mittleren Alters betriebt<br />
dort eine Art Tiefgarage mit 24-Stunden-Service. Die<br />
beiden waren sagenhaft freundlich und teilten mit mir ihr<br />
sprichwörtlich letztes Hemd. Ihre in der Nachbarschaft bekannte<br />
Lebendvogelendlagerung brachte ihnen einmal sogar<br />
einen echten Wanderfalken ein, der aber glücklicherweise<br />
ausgewildert werden konnte, bevor ihm anderes zustoßen<br />
sollte.<br />
Mein nächster Stop: die Bao’ans. Die Wachleute eines Wohnviertels<br />
sind wie ein organisches Messgerät zur Bestimmung<br />
des sozialen Status seiner Einwohner: Reiche Leute haben<br />
extrem freundliche und zuvorkommende Bao’ans, die ihren<br />
Job als Wachposten tatsächlich ernst nehmen. Wer in einer<br />
günstigen Wohnung lebt, hat die anderen. Wir hatten die anderen.<br />
Auf dem Weg zur Arbeit reihte ich mich dann ein in den<br />
Strom der beräderten Säulen des chinesischen Wirtschaftswunders:<br />
den einfachen Arbeitern. Klaglos tragen sie das<br />
ganze Land auf ihren staubigen Schultern und teilten jeden<br />
Morgen ein Stück des Arbeitsweges mit mir, um noch ein<br />
paar Lasten mehr zu stemmen. Schlecht gelaunt waren sie<br />
dabei nicht. Im Gegenteil. Meistens waren sie zu mehreren<br />
nebeneinander als mobile Straßenblockaden unterwegs, unterhielten<br />
sich, rauchten, waren laut und ausgelassen – wie<br />
unsereiner nach der Arbeit in der Kneipe. Nur dass sich diese<br />
Menschen das Bier in der Kneipe gar nicht leisten können. Ich<br />
beobachtete sie oft auf meinem Weg. Wenn ich an diese Menschen<br />
denke, traue ich mich nicht mehr, über meine Probleme<br />
zu klagen. Auf der Straße mochte ich aussehen wie eine<br />
von ihnen. Aber das war ich eben nicht. Ich bin privilegiert.<br />
Und das wurde mir in China jeden Tag aufs Neue bewusst. n<br />
Unbedingt<br />
ausprobieren<br />
Trockensnowboarden<br />
im American<br />
Extreme Sports<br />
Park: Wintersport<br />
in<br />
subtropischer<br />
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öffentlichen Toiletten<br />
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Einmaliges<br />
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mit einem<br />
Wanderfalken<br />
fernzusehen<br />
ist mit Worten<br />
nicht zu beschreiben.<br />
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Die Wellnesshotels<br />
in Chengdu.<br />
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Absolute Return Fonds, Private Equity, Infrastruktur sowie Rohstoffe<br />
insbesondere aus den Disziplinen:<br />
Betriebswirtschaftslehre | Volkswirtschaftslehre | Rechtswissenschaften<br />
(Wirtschafts-) Mathematik | Physik<br />
Nebel ist in der Region um<br />
Chengdu ein ständiger Begleiter.<br />
Das Preisgeld von insgesamt € 10.000,- wird an die Gewinner folgender<br />
Kategorien ausgelobt:<br />
Bachelorarbeiten<br />
Dissertationen/Habilitationen<br />
Diplom-/Masterarbeiten Sonstige Wissenschaftliche Arbeiten<br />
Teilnehmen können Studierende, Doktoranden sowie wissenschaftliche<br />
Mitarbeiter deutscher Hochschulen und Forschungseinrichtungen.<br />
Die Jury besteht aus hochrangigen Wissenschaftlern und Experten aus der Praxis.<br />
Abgabetermin: 28. Februar 2018<br />
Informationen : Detaillierte Informationen und Teilnahmebedingungen<br />
finden Sie unter:<br />
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Rubrik Wissenschaftsförderung
SOUVERÄN STUDIEREN. BESSER ARBEITEN.<br />
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GEWINN-<br />
SPIEL<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
6<br />
10 11 12<br />
13 14<br />
1<br />
15<br />
16<br />
7<br />
5<br />
17<br />
18 19 20<br />
21 22 23 24 25<br />
26 27<br />
2<br />
28 29<br />
30 31 32 33<br />
34 35<br />
1 2 3 4 5 6<br />
3<br />
7 8<br />
Waagerecht 1 Empfiehlt sich immer in Sachen Wohnungstür und manchmal bzgl. Verträgen 13 Eingeborener<br />
May’scher Prägung 14 Verbund jener, die auf höchstem Niveau operieren (Abk.) 15 Dient der Verköstigung der<br />
Jüngsten 16 Wo Mama zum Shoppen und Papa zum Training hingehen – oder andersherum 18 Verständigungsfähiger<br />
Vierbeiner, der Mister 19 Den galt’s abzustecken vor der Goldsuche (engl.) 20 Folgt verweiblichend manchem<br />
Chris 21 Erstgenannt in Sachen Kuh und Esel 23 Begehrtes Objekt mancher Paparazzi 26 Die ersten sind<br />
nicht nur beim Klavierunterricht in der Regel schräg 28 Artikulation mit gewissen Schwankungen 30 Tätigkeit,<br />
der Differenzen vorausgehen 32 In größeren Hotels lässt sie sich an der Zimmernummer ablesen 34 Des Bundes<br />
der Völker Nachfolgerin (Abk.) 35 Der Kampf um ihn entbrennt bei Fehlwurf (engl.) 36 Indiziert Rückgeführtes<br />
Senkrecht 1 Einkommensquelle derer, die nicht vom Ererbten leben 2 Wer dort willkommen geheißen wird,<br />
mag abheben 3 Gemeinsamkeit in Sachen Torf und Reiterei 4 Stellt mehr als die Hälfte der südamerikanischen<br />
Westküste 5 Die Hauptstadt kam erst in den 80ern in die Atlanten 6 Einen ungünstigen Augenblick <strong>für</strong> den Aufbruch<br />
warf ihr K. Rogers vor 7 Ein Stück der Briten 8 Was lassen sich führende Radfahrer nicht gern? 9 Sitz dort,<br />
wo auch Bügel üblich sind 10 Der eine Uli stand im Tor, der andre zeichnet nach wie vor 11 Tätigkeit, die 1 senkr.<br />
im englischen Sprachraum ermöglicht 12 Moment mal! 17 Seine Anziehungskraft hängt quasi von den Polen ab<br />
22 Der klimpernde Teil von Cash 24 Transportmittel, das wir 13 waager. verdanken 25 Sie erkennt nicht nur<br />
der Textilfachmann im Feingewebe 27 Ein im Spiegel 29 Ganz besonders groß ist jenes vom Big Brother 30<br />
27er-Bund – noch (Abk.) 31 Es gab Zeiten, da verfügte es über Ländereien auf allen Kontinenten (Abk.) 33 Ziert<br />
Kofferraumklappen von Autos mit gewissen Ladern<br />
36<br />
4<br />
8<br />
© SeHer<br />
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Je länger der Tag auf dem Festival, desto größer<br />
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Theo steht vor drei Säcken, die mit Knöpfen gefüllt sind. An jedem<br />
Sack hängt ein kleines Schild. Sack 1 ist mit ›Rote Knöpfe‹, Sack<br />
2 mit ›Rote und blaue Knöpfe‹ und Sack 3 mit ›Blaue Knöpfe‹ beschriftet.<br />
Leider sind alle Säcke falsch beschriftet, weil die Schilder<br />
vertauscht wurden. Theo darf einen Sack auswählen, aus dem ihm<br />
ein einziger Knopf gezeigt wird. Welchen Sack muss Theo wählen,<br />
um allen drei Säcken die richtigen Schilder zuordnen zu können?<br />
Theo muss Sack 2 wählen. Da alle Säcke falsch beschriftet sind,<br />
weiß er, dass Sack 2 ein Sack ist, in dem sich nur Knöpfe einer<br />
Farbe befinden. Angenommen, Theo zieht einen roten Knopf, so<br />
steht fest: Sack 2 enthält nur rote Knöpfe. Da alle Säcke falsch<br />
beschriftet sind, ist Theo somit klar: Sack 1 enthält nur blaue<br />
Knöpfe und in Sack 3 sind rote und blaue Knöpfe gemischt. Zieht<br />
Theo zuerst einen blauen Knopf, so ändert sich die Zuordnung<br />
der Schilder zu den Säcken entsprechend.<br />
84 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker<br />
Illustrationen: © ylivdesign/Fotolia; Bifi<br />
Impressum<br />
VERLAG <strong>audimax</strong> MEDIEN GmbH, Hauptmarkt 6-8 • 90403 Nürnberg<br />
• Zentrale: 0911. 23 77 9-0, Fax: 0911. 20 49 39 • E-Mail: info@<strong>audimax</strong>.de<br />
Herausgeber: Oliver Bialas<br />
REDAKTION Fon: 0911. 23 77 9-24, -41 und -38 (Online)<br />
Mail: leserbriefe@au di max.de<br />
BV3<br />
Heftentwicklung und Redaktionskonzeption: Barbara Martin<br />
Chefredaktion: Petra Herr, Eva Ixmeier (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion: Viktoria Feifer, Julia Wolf<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Katja Edelmann, Julia Henke, Kathrin Knorr,<br />
Stefan Kühtz, Nina Niedballa, Florian Vollmers<br />
Gestaltung: Nadine Distler, Janina Rüsseler<br />
Titelbild: © FSG - Ole Kroeger, Schindler<br />
Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz<br />
Vertrieb: Dipl.-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 0911. 23 77 9-23<br />
ANZEIGEN Fon: 0911. 23 77 9-40 Mediaberatung: Ana Baltazar, Markus Erhardt,<br />
Ivo Leidner, Josefine Lorenz, Stephanie Rogers-Graf, Dr. Rowena Sandner, Antje<br />
Schmidtpeter • Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 31 vom 01.01.2017. <strong>audimax</strong><br />
erscheint mo natlich in der Vorlesungszeit und ist politisch unabhängig. Wir<br />
drucken, zertifiziert mit dem ›Blauen Engel‹, besonders CO2-neutral und energiesparend.<br />
Für die Vollständigkeit und Richtigkeit von Ter minan ga ben wird keine<br />
Gewähr über nom men. Für uns un verlangt gesandte Ma nus kripte, Fotos und Illus<br />
wird nicht gehaftet. Bezug per Abo: siehe www.<strong>audimax</strong>.de/abo.<br />
Verbreitete Auflage laut IVW 01/17: 61.050 Expl., ISSN 1863-2866<br />
Das nächste <strong>audimax</strong> <strong>ING</strong>. erscheint am 15.09.2017.<br />
Hinweis: Der Lesbarkeit halber wird in allen Artikeln die männliche Schreibweise<br />
verwendet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer immer gleichermaßen<br />
angesprochen.
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umweltverträglichen Aufsuchung<br />
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leisten möchtest, dann solltest du<br />
MIN<strong>ING</strong> ENGINEER<strong>ING</strong> an der<br />
Technischen Universität Clausthal<br />
studieren. Im Anschluss an den viersemestrigen<br />
Master erwarten dich<br />
Führungsaufgaben im Bereich des<br />
Energie- und Rohstoffingenieurwesens.<br />
Der Unterricht findet auf Englisch<br />
statt. www.tu-clausthal.de<br />
Text: Viktoria Feifer
MINT MINDED COMPANY<br />
MINT MINDED COMPANY<br />
75 Mehr als Unternehmen<br />
sind als ›MINT Minded<br />
Company‹ 2017 zertifiziert.<br />
WIR HABEN SIE – DIE MINT-<br />
ARBEITGEBER 2017: MIT DEINER<br />
HILFE EHRT AUDIMAX UNTERNEH-<br />
MEN FÜR IHR MINT-ENGAGEMENT<br />
Deine Stimme zählt, denn wir suchen wieder nach<br />
MINT Minded Companies. Per E-Mail, auf unserer<br />
Webseite und auf Karrieremessen rufen wir unsere<br />
Leser dazu auf, uns Unternehmen vorzuschlagen,<br />
die sich nachweislich in besonderer Weise um den<br />
MINT-Gedanken verdient gemacht haben – egal, ob<br />
Familienunternehmen, Mittelständler oder Großkonzerne.<br />
Nach Durchsicht der vielen tausend Nennungen<br />
<strong>für</strong> 2017 und Prüfung der vorgeschlagenen<br />
Unternehmen, haben wir den nominierten Unternehmen<br />
die frohe Botschaft überbracht. Mehr als 75<br />
Unternehmen haben sich daraufhin durch das Unterschreiben<br />
der 10-Punkte-Erklärung ›MINT Welcomes‹<br />
als ›MINT Minded Company‹ 2017 zertifiziert.<br />
Darunter sind zum Beispiel Carmeq, Vaillant,<br />
Gameforge, LichtBlick, Denso, Telemotive, Datev<br />
und Bayer.<br />
Das Außergewöhnliche an unserem Arbeitgebersiegel:<br />
Im Gegensatz zu den meisten anderen Arbeitgeberzertifikaten<br />
ist ›MINT Minded Company‹ nicht<br />
käuflich erwerbbar oder mit sonstigen Kosten verbunden.<br />
<strong>audimax</strong> will sich mit dem Siegel keine goldene<br />
Nase verdienen, sondern die Unternehmen auszeichnen,<br />
die sich aktiv dem MINT-Fachkräftemangel<br />
entgegenstellen, sich <strong>für</strong> mehr MINT-Frauen an Hochschulen<br />
einsetzen und durch gezielte Maßnahmen das<br />
MINT-Image in der Gesellschaft geraderücken.<br />
<strong>audimax</strong> engagiert sich seit vielen Jahren als strategischer<br />
Partner und Kuratoriumsmitglied in der Wirtschaftsinitiative<br />
›MINT Zukunft schaffen‹ und geht<br />
mit dem Arbeitgebersiegel einen weiteren Weg, um<br />
den MINT-Gedanken in der öffentlichen Wahrnehmung<br />
zu vertiefen.<br />
Du kannst uns auch weiterhin bei der Suche nach<br />
den besten MINT-Arbeitgebern unterstützen, denn<br />
die Nominierungsrunde <strong>für</strong> 2018 hat bereits begonnen.<br />
Du kennst ein Unternehmen, das alle geforderten<br />
Kriterien erfüllt? Dann verrate es uns<br />
per E-Mail an projektleitung@mint-minded-company.de.<br />
Alle weiteren Informationen findest du auf<br />
www.mint-minded-company.de. ■<br />
Illustrationen: © jemastock, timboosch / Fotolia<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
INSERENTENVERZEICHNIS 7/<strong>8.2017</strong><br />
Mit dem QR-Code wirst du direkt verlinkt zum jeweiligen Unternehmensprofil<br />
im Career-Center auf www.<strong>audimax</strong>.de<br />
Dr. Ing. h.c. F.<br />
Porsche AG<br />
Porscheplatz 1<br />
70435 Stuttgart<br />
www.porsche.de<br />
Kontakt:<br />
Personalmarketing<br />
Fon: 0711 911-22911<br />
www.porsche.de/karriere<br />
www.facebook.com/<br />
porschekarriere<br />
Branche: Automobil<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Entwicklung, Produktion und<br />
Vertrieb exklusiver Sportwagen.<br />
Tochtergesellschaften: Entwicklungs-<br />
und Finanzdienstleistungen,<br />
Unternehmensberatung<br />
und Design.<br />
The Boston<br />
Consulting Group<br />
Ludwigstraße 21<br />
80539 München<br />
karriere.bcg.de<br />
Kontakt:<br />
Verena Kielau<br />
Fon: 0211-3011-3244<br />
Branche:<br />
Strategische Unternehmensberatung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
The Boston Consulting Group<br />
(BCG) ist die weltweit führende<br />
Strategieberatung. BCG berät<br />
Unternehmen in allen wichtigen<br />
Industrien und Märkten der<br />
Welt. Gemeinsam mit ihren<br />
Kunden entwickelt BCG neue<br />
Strategien und steigert Effizienz<br />
sowie Unternehmenswert.<br />
Carmeq GmbH<br />
Carnotstraße 4<br />
10587 Berlin<br />
www.carmeq.com/karriere.html<br />
Kontakt:<br />
Personalabteilung<br />
Fon: 030-3983537-100<br />
career@carmeq.com<br />
Branche:<br />
Automobilindustrie, Elektrotechnik,<br />
IT, Softwareentwicklung,<br />
Unternehmensberatung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Das Auto der Zukunft ist unsere<br />
Herausforderung, Software <strong>für</strong><br />
Fahrzeugelektronik im Volkswagen-Konzern<br />
unser Kerngeschäft.<br />
Wir arbeiten an den großen<br />
Trends der Automobilbranche, wie<br />
E-Mobilität, automatisches Fahren<br />
und Connected Cars. Steigen Sie<br />
bei uns ein!<br />
Windmöller &<br />
Hölscher KG<br />
Münsterstr. 50<br />
49525 Lengerich<br />
www.wuh-group.com/karriere<br />
Kontakt:<br />
Johannes Büning<br />
Fon: 05481 14 3559<br />
Johannes.Buening@wuh-group.com<br />
Branche:<br />
Maschinenbau<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Seit 1869 entwickelt, fertigt und<br />
vertreibt W&H Maschinen und Lösungen<br />
<strong>für</strong> flexible Verpackungen.<br />
Aus der Produktion von Maschinen<br />
<strong>für</strong> Falzkapseln ist ein weltweit<br />
einzigartiges Portfolio von Extrusionsanlagen,<br />
Druckmaschinen<br />
sowie Verarbeitungsmaschinen<br />
zur Herstellung industrieller<br />
S a c k s y s t e m e e n s t a n d e n .<br />
Siehe Anzeige Seite 92 02<br />
Siehe Anzeige Seite xx2<br />
Siehe Anzeige Seite 49 Siehe Anzeige Seite xx 31<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 87
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
INSERENTENVERZEICHNIS 7/<strong>8.2017</strong><br />
Mit dem QR-Code wirst du direkt verlinkt zum jeweiligen Unternehmensprofil im Career-Center auf www.<strong>audimax</strong>.de<br />
Festo AG<br />
Ruiter Straße 82<br />
73734 Esslingen<br />
www.festo.com/karriere<br />
Kontakt:<br />
Alena Frank, Hochschulmarketing<br />
Fon: 0711 347 56103<br />
Branche:<br />
Automatisierungstechnik, industrielle<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Festo ist weltweit einer der führenden<br />
Anbieter von Automatisierungstechnik<br />
<strong>für</strong> die Fabrik- und<br />
Prozessautomation sowie mit<br />
der Didactic Weltmarktführer in<br />
der industriellen Aus- und Weiterbildung.<br />
Festo beschäftigt rund<br />
18.700 Mitarbeiter weltweit, der<br />
Jahresumsatz beträgt 2,64 Mrd.<br />
Euro. Weltweit ist Festo mit 61 Gesellschaften<br />
mit 250 Regionalbüros<br />
in 176 Ländern vertreten.<br />
Siehe Anzeige Seite xx15<br />
Texas Instruments<br />
Deutschland GmbH<br />
Haggertystraße 1<br />
85356 Freising<br />
http://careers.ti.com<br />
Kontakt:<br />
Personalabteilung<br />
Fon: 08161-804040<br />
Branche:<br />
Halbleitertechnik<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Analoge & Digitale Halbleiter, Data<br />
Converters, Power Management,<br />
Microcontrollers, Digital Signal<br />
Processing<br />
VENSYS Energy AG<br />
Im Langental 6<br />
66539 Neunkirchen<br />
www.vensys.de<br />
Kontakt:<br />
Andreas Barbian<br />
Personalabteilung<br />
Fon: 06821 9517-0<br />
personal@vensys.de<br />
Branche:<br />
Windenergie<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Getriebelose Windenergieanlagen<br />
Service <strong>für</strong> Windenergieanlagen<br />
Siehe Anzeige Seite xx 19<br />
Enercon GmbH<br />
Dreekamp 5<br />
26605 Aurich<br />
Kontakt:<br />
Simone Philipp<br />
Fon: 04941-927 244<br />
Branche:<br />
Erneuerbare Energien<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Windenergieanlagen, Solarwechselrichter,<br />
Wasserkraftwerke<br />
Rheinmetall<br />
Automotive AG<br />
Karl-Schmidt-Straße 2-8<br />
74172 Neckarsulm<br />
www.rheinmetall-automotive.<br />
com/karriere<br />
Kontakt:<br />
Interessierte wenden sich bitte<br />
an die jeweiligen Ansprechpartner,<br />
die bei den Stellenanzeigen<br />
genannt sind.<br />
Branche:<br />
Automobilzulieferer<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Komponenten und Module zur<br />
Schadstoff- und Verbrauchsreduzierung<br />
<strong>für</strong> Pkw/Lkw,<br />
Magnetventile und Aktuatoren,<br />
Ventiltriebsysteme, Öl-, Wasserund<br />
Vakuumpumpen, Kolben <strong>für</strong><br />
Pkw/Nkw sowie Großkolben,<br />
Motorblöcke, Gleitlager und<br />
Strangguss, Motorenteile sowie<br />
Komponenten <strong>für</strong> den weltweiten<br />
Ersatzteilemarkt<br />
Siehe Anzeige Seite 25 xx<br />
Forschungszentrum<br />
Jülich GmbH<br />
Personalentwicklung und<br />
Recruiting<br />
52425 Jülich<br />
www.fz-juelich.de/karriere<br />
Kontakt:<br />
Henning Eggert<br />
Fon: 02461-61-5809<br />
karriere@fz-juelich.de<br />
Branche:<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler aus verschiedenen<br />
Disziplinen, wie z.B. Physik, Chemie,<br />
Biologie, Medizin, Ingenieurwissenschaften,<br />
Informatik forschen in den<br />
Bereichen Energie & Umwelt sowie<br />
Information & Gehirn und arbeiten<br />
an den Grundlagen <strong>für</strong> zukünftige<br />
Schlüsseltechnologien<br />
Pilz GmbH & Co. KG<br />
Felix-Wankel-Straße 2<br />
73760 Ostfildern<br />
www.pilz.de/karriere<br />
Kontakt:<br />
Karin Hänsler<br />
Fon: 0711-3409-635<br />
Branche:<br />
Automatisierungstechnik<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Pilz ist mit weltweit rund 2.200<br />
Mitarbeitern international<br />
agierender Technologieführer in der<br />
Automatisierungstechnik. In diesem<br />
Bereich entwickelt sich Pilz zum<br />
Komplettanbieter mit Lösungen <strong>für</strong><br />
Sicherheits- und Steuerungstechnik.<br />
Dazu gehören innovative Produkte<br />
aus den Bereichen Sensorik,<br />
Steuerungs- und Antriebstechnik<br />
sowie Dienstleistungen rund um die<br />
Maschinensicherheit.<br />
Siehe Anzeige Seite 27 xx<br />
Veolia Deutschland<br />
Unter den Linden 21<br />
10117 Berlin<br />
www.veolia.de<br />
Kontakt:<br />
Franziska Sieber<br />
franziska.sieber@veolia.com<br />
Branche:<br />
Umweltdienstleistungen<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Als führender Umweltdienstleister<br />
mit 160 Jahren Erfahrung<br />
unterstützt Veolia weltweit Städte<br />
und Industrieunternehmen dabei,<br />
den Umgang mit Ressourcen<br />
dauerhaft nachhaltig zu gestalten.<br />
Veolia hilft seinen Kunden, ihre<br />
Klimabilanz zu verbessern und so<br />
ihre Entwicklung mit dem Schutz<br />
der Umwelt in Einklang zu bringen.<br />
In Deutschland arbeiten rund<br />
12.000 Beschäftigte in den drei sich<br />
ergänzenden Geschäftsbereichen<br />
Wasser, Entsorgung und Energie.<br />
Siehe Anzeige Seite xx 39<br />
Siehe Anzeige Seite 17 xx<br />
Siehe Anzeige Seite 11 17<br />
Siehe Anzeige Seite xx 21<br />
88 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
FERCHAU<br />
Engineering GmbH<br />
Roche Deutschland<br />
Diehl Stiftung &<br />
Co. KG<br />
STILL GmbH<br />
Telemotive AG<br />
Steinmüllerallee 2<br />
51643 Gummersbach<br />
ferchau.com<br />
Kontakt:<br />
Frau Alexa Wigger<br />
Fon: 02261-3006-120<br />
bewerber@ferchau.com<br />
Branche:<br />
Engineering-Dienstleistungen<br />
(entwickeln, konstruieren,<br />
dokumentieren, projektieren,<br />
programmieren und berechnen)<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die FERCHAU Engineering GmbH ist<br />
mit über 100 Niederlassungen und<br />
Standorten Deutschlands Nr. 1 <strong>für</strong><br />
Engineering und IT.<br />
Sandhofer Straße 116<br />
68305 Mannheim<br />
careers.roche.com/germany<br />
Kontakt:<br />
Telefonnummern Ihrer persönlichen<br />
Ansprechpartner finden Sie<br />
auf den jeweiligen Stellenaussch<br />
reibungen.<br />
Branche:<br />
Healthcare, Diagnostika, Biotechnologie,<br />
Life Science, Pharma<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Weltweiter Anbieter von Diagnostika,<br />
Laborsysteme, Monitoring-<br />
Systeme, Schnelltests, Geräte,<br />
Reagenzien, biotechnologisch<br />
hergestellte<br />
Wirkstoffe.<br />
Stephanstraße 49<br />
90478 Nürnberg<br />
www.diehl.com/de/karriere.html<br />
Kontakt: Laura Haupmann<br />
Fon: 0911-9472216<br />
perspektiven@diehl.com<br />
Branche:<br />
Metall-und Elektroindustrie,<br />
Luftfahrtindustrie, Verteidigung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Kupfer- und Messinghalbzeuge,<br />
Synchronringe <strong>für</strong> die Fahrzeugindustrie,<br />
Steuerung <strong>für</strong> die<br />
Haus- und Heizungstechnik, Flight<br />
Controlsysteme, Cockpit-Displays<br />
und innovative Lichtsysteme <strong>für</strong><br />
die Luftfahrtindustrie, Integrierte<br />
Systemlösungen im Bereich der<br />
Kabinenausstattung, intelligente<br />
Verteidigungssysteme,<br />
Sytemlösungen zur Messung von<br />
Energieverbrauch, Smart Metering<br />
sowie Energiedienstleistungen.<br />
Berzeliusstraße 10<br />
22113 Hamburg<br />
www.still.de/karriere<br />
Kontakt:<br />
Jenny Atan Muin<br />
Fon: 040-7339-2561<br />
personalmarketing@still.de<br />
Branche:<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
STILL bietet maßgefertigte<br />
innerbetriebliche Logistiklösungen<br />
weltweit und realisiert das<br />
intelligente Zusammenspiel von<br />
Gabelstaplern und Lagertechnik,<br />
Software, Dienstleistungen und<br />
Service.<br />
Breitwiesen<br />
73347 Mühlhausen<br />
w w w . t e l e m o t i v e . d e<br />
Kontakt:<br />
Marie Scholz<br />
Fon: 07335-18493-43<br />
bewerbung@telemotive.de<br />
Branche:<br />
Ingenieurdienstleistung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Ingenieurdienstleistungen im<br />
Automotivebereich.<br />
blue PiraT<br />
blue PiraT mini<br />
blue PiraT Remote Control Voice<br />
Telemotive System Link<br />
Telemotive Live View<br />
Telemotive System Client<br />
Telemotive Easy Track<br />
Telemotive AUTOSAR Solutions<br />
Siehe Anzeige Seite 29<br />
Siehe Anzeige Seite 43<br />
Siehe Anzeige Seite 1133<br />
Siehe Anzeige Seite xx 57 Siehe Anzeige Seite 55 xx<br />
Dekra Automobil<br />
GmbH<br />
Berufswelten<br />
Energie & Wasser<br />
BENTELER-Group<br />
TenneT TSO GmbH<br />
DIBAG Industriebau AG<br />
Handwerkstraße 15<br />
70565 Stuttgart<br />
www.dekra.de/karriere<br />
Kontakt:<br />
Stefanie Wolf<br />
Fon: 0711-78611873<br />
stefanie.wolf@dekra.de<br />
Branche:<br />
Technische und sicherheitsorientierte<br />
Dienstleistungen<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Unseren Kunden stehen wir im<br />
automobilen und industriellen<br />
Bereich zur Seite. Wir sind<br />
der verlässliche Partner mit<br />
vielfältigen Dienstleistungen wie<br />
Fahrzeug- und Industrieprüfungen,<br />
Zertifizierungen und Beratung.<br />
www.berufsweltenenergie-wasser.de<br />
Kontakt:<br />
info@berufswelten-energiewasser.de<br />
Branche:<br />
Energie- und Wasserwirtschaft<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Stellenmarkt <strong>für</strong> Studenten, Unternehmensporträts,<br />
Master-Studiengänge,<br />
Bewerbungstipps,<br />
Infos zu Praktikum und Werkstudenten,<br />
Termine von Jobmessen,<br />
Brancheninformationen<br />
Residenzstraße 1<br />
33104 Paderborn<br />
www.career.benteler.de<br />
Kontakt:<br />
Axelle Winkelmann<br />
axelle.winkelmann@benteler.com<br />
Branche:<br />
Automotive, Stahl, Maschinenbau,<br />
Handel<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Als Full-Service-Supplier nahezu<br />
aller großen Fahrzeughersteller<br />
weltweit bieten wir kundenorientierte<br />
Lösungen <strong>für</strong> ein breites<br />
Produktspektrum. Darüber hinaus<br />
entwickelt, produziert und handelt<br />
BENTELER Rohre<br />
<strong>für</strong> zahlreiche<br />
Verwendungen und<br />
Anwendungsgebiete.<br />
Bernecker Straße 70<br />
95448 Bayreuth<br />
https://karriere.tennet.eu/<br />
Kontakt:<br />
Alexandra Mönch<br />
Human Resources Germany<br />
Fon: 0921-50740-4087<br />
alexandra.moench@tennet.eu<br />
Branche:<br />
Höchstspannungsnetzbetreiber/<br />
Offshore-Windenergie<br />
Lilienthalallee 25<br />
80939 München<br />
www.dibag.de<br />
Kontakt:<br />
Bewerbungen an<br />
personal@dibag.de<br />
Branche:<br />
(Gewerbe-) Immobilien<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die deutschlandweit tätige Projektentwicklungs-<br />
und Bauträgergesellschaft<br />
mit Büros in München, Berlin,<br />
Düsseldorf und Stuttgart plant und<br />
realisiert den Bau von Gewerbe- und<br />
Industrieprojekten, Büro- und Wohngebäuden,<br />
Einkaufszentren und Sonderprojekten.<br />
Rund 230 Mitarbeiter<br />
entwickeln in den Bereichen Grundstücksakquisition,<br />
Standort- und<br />
Projektentwicklung, Neubau und<br />
Sanierung, Umwelt und Erschließung,<br />
Vermietung und Verwaltung Immobilienlösungen<br />
<strong>für</strong> Kunden aus<br />
Industrie, Gewerbe und Wohnen.<br />
Siehe Anzeige Seite xx 51 Siehe Anzeige Seite xx 21<br />
Siehe Anzeige Seite xx 53<br />
Siehe Anzeige Seite xx 23<br />
Siehe Anzeigen Seite Seite xx19 & 45<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 89
<strong>audimax</strong><br />
MUT ZUR LÜCKE<br />
beweist<br />
Judith Holofernes<br />
Fotos: © victor zastolˇskiy / Fotolia, info@marcosensche.com<br />
Judith Holofernes wurde am 12. November 1976 als Judith Holfelder-von der Tann in West-Berlin<br />
geboren. Ihr Künstlername Holofernes spielt auf die Geschichte von Judith und Holofernes im Alten Testament an. Die ersten<br />
musikalischen Erfahrungen sammelte die Künstlerin als 14-jährige Straßenmusikerin in Freiburg, wo sie bis zu ihrem Abitur mit<br />
ihrer Mutter lebte. Ihren Durchbruch erlebte sie als Frontfrau von ›Wir sind Helden‹. Die Musikerin, Autorin und Songschreiberin<br />
lebt mit ihren Kindern und ihrem Mann Pola Roy, auch ein ehemaliges Bandmitglied von ›Wir sind Helden‹, in Berlin.<br />
Mut zur Lücke beweist das nächste Mal: Kraftklub<br />
Und im<br />
nächsten <strong>audimax</strong>?<br />
• Tipps zum Semesterstart<br />
• Traineeprogramme im Porträt<br />
• Consulting & Wirtschaftsprüfung<br />
Wann?<br />
Ab 15. September 2017<br />
an deiner Hochschule!<br />
90 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
Unsere Vision von morgen<br />
ist Ihre Chance von heute.<br />
www.porsche.de/karriere<br />
Spannende Aufgabenbereiche, flexible Arbeitszeiten und ein kollegiales Umfeld –<br />
Porsche hat als Arbeitgeber einiges zu bieten. Informieren Sie sich über die<br />
vielfältigen Einstiegsmöglichkeiten und schreiben Sie mit am nächsten Kapitel<br />
der Geschichte des Sportwagens.