Eine Frage – drei Meinungen Mein Mann arbeitet während der Woche in Deutschland. Wenn er nach Hause kommt, ist unser Sohn, 7, ausser sich vor Freude, während unsere Tochter, 5, kaum Gefühle zeigt und sich verkriecht. Was können wir tun, damit die Tochter mit der Abwesenheit des Papas besser zurechtkommt? Renate, 41, Bülach ZH Nicole Althaus Freude erzwingen geht nicht. Vielleicht braucht Ihre Tochter einfach eine längere Aufwärmphase. Sorgen Sie dafür, dass die Kleine sich möglichst nicht abkühlt. Vielleicht genügt ein tägliches Skype-Gespräch schon, um den Papa auch wochentags in der Nähe zu haben. Der Papa könnte so jeden Abend «Gute Nacht» sagen und ein wichtiges, warmes Ritual auch in seiner Abwesenheit fortführen. Tonia von Gunten Fragen Sie Ihre Tochter, wie es ihr mit der Abwesenheit des Vaters geht. Sie empfindet offenbar andere Gefühle als ihr Bruder und zeigt sie auf ihre eigene Weise. Ihr Mann könnte etwas zur Beziehung mit ihr beitragen, indem er sich vermehrt auch aus der Ferne meldet und sich für das Leben der Kinder interessiert. Er könnte telefonieren, Videos senden und am Wochenende immer wieder bewusst Zeit mit einem Kind alleine verbringen. Peter Schneider Vielleicht könnte Ihr Mann unter der Woche öfter mit der Tochter telefonieren. Oder am Wochenende, wenn Ihre Tochter das möchte, auch einmal alleine etwas ganz Alltägliches wie Einkaufen mit ihr unternehmen. Freude kann man nicht erzwingen und die Trauer über die Abwesenheit höchstens mildern, aber auch nicht ganz ausschalten. Und je mehr man auf die Effekte irgendwelcher Massnahmen schielt, desto mehr geht die Sache ohnehin in die Hose. Nicole Althaus, 48, ist Kolumnistin, Autorin und Mitglied der Chefredaktion der «NZZ am Sonntag». Zuvor war sie Chefredaktorin von «wir eltern» und hat den Mamablog auf «Tagesanzeiger. ch» initiiert und geleitet. Nicole Althaus ist Mutter von zwei Kindern, 16 und 12. Tonia von Gunten, 43, ist Elterncoach, Pädagogin und Buchautorin. Sie leitet elternpower.ch, ein Programm, das frische Energie in die Familien bringen und Eltern in ihrer Beziehungskompetenz stärken möchte. Tonia von Gunten ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern, 10 und 7. Peter Schneider, 59, ist praktizierender Psychoanalytiker, Autor und SRF-Satiriker («Die andere Presseschau»). Er lehrt als Privatdozent für klinische Psychologie an der Uni Zürich und ist Professor für Entwicklungspsychologie an der Uni Bremen. Peter Schneider ist Vater eines erwachsenen Sohnes. Haben Sie auch eine Frage? Schreiben Sie eine E-Mail an: redaktion@fritzundfraenzi.ch Bilder: Anne Gabriel-Jürgens / 13 Photo, Pino Stranieri, HO 90 Juni/Juli <strong>2017</strong> Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
Schadenskizze Mobiliar Kunden sparen den Löwenanteil: mobiliar.ch/zoo Was immer kommt – wir helfen Ihnen rasch und unkompliziert. Die Mobiliar ist Hauptsponsorin des Zoo Zürich.