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Ein gutes Team:<br />
Roger Baumeler<br />
mit seinen<br />
Kindern Marcel<br />
und Danielle.<br />
meistert das Trio problemlos. Auch<br />
wenn er sich hin und wieder blöde<br />
Sprüche anhören müsse, weil er von<br />
der Mutter seiner Kinder Alimente<br />
beziehe, so Baumeler, der mittlerweile<br />
zu 50 Prozent als Berfusschullehrer<br />
arbeitet. Ob seiner Tochter<br />
manchmal eine weibliche Bezugsperson<br />
fehle? «Nun ja, eine Zeit lang<br />
fragte sie wahllos Frauen, ob sie<br />
ihren Papi heiraten wollten. Aber seit<br />
ich eine neue Partnerin habe, hat sie<br />
damit aufgehört», meint Roger Baumeler<br />
lachend. Danielle grinst breit<br />
und zeigt eine grosse Zahnlücke. «Es<br />
gibt nichts, was ich Papi nicht erzählen<br />
würde», sagt sie. «Es ist gut so,<br />
wie es ist.»<br />
Das findet auch der achtjährige<br />
Bradie. Zumal er gerade Geburtstag<br />
hatte und diese Tatsache die Legosammlung<br />
in seinem Zimmer<br />
beachtlich erweiterte. Nur ein<br />
Geschenk fehlt noch. «Von Mami<br />
bekomme ich ein spezielles Ninjago-<br />
Set, wenn ich das nächste Mal bei ihr<br />
bin», erzählt er aufgeregt. Vor einem<br />
Jahr ging die Beziehung seiner<br />
Eltern in die Brüche, seither leben<br />
Bradie und sein Bruder Quentin, 10,<br />
bei ihrem Vater André Schaffner.<br />
Genau wie Roger Baumeler war<br />
auch Schaffner bereits zuvor mit den<br />
Kindern zu Hause. Vor gut drei Jahren<br />
hatten der gelernte Schriftenmaler<br />
und seine damalige Freundin<br />
beschlossen, die bisherigen Rollen<br />
zu tauschen. «Ich konnte mir das<br />
schon immer vorstellen, und sie<br />
Als sich das Paar trennte,<br />
war klar, dass sie auszieht.<br />
Ohne die Kinder.<br />
wollte mehr arbeiten, also versuchten<br />
wir es, und es hat bestens funktioniert.»<br />
Als sich das Paar trennte,<br />
war klar, dass sie auszieht und er mit<br />
den Kindern in der gemeinsamen<br />
Wohnung bleibt. Das Erstaunliche<br />
daran: André ist nicht Quentins<br />
leiblicher Vater. «Er trat in mein<br />
Leben, als er 18 Monate alt war. Für<br />
mich ist er mein Sohn», betont André<br />
Schaffner. Und: «Wir hätten ihn<br />
niemals von seinem Bruder ge -<br />
trennt.» Die Buben verbringen jeden<br />
Sonntag bei ihrer Mutter, Quentin<br />
ist jedes zweite Wochenende bei seinem<br />
biologischen Vater, den >>><br />
Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi<br />
Juni/Juli <strong>2017</strong>59