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06-07/2017

Fritz + Fränzi

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Psychologie & Gesellschaft<br />

Juhui, Ferien …<br />

oje, die Kinder haben frei<br />

Ferien sind toll, und die Kinder freuen sich auf die schulfreie Zeit.<br />

Ganz im Gegensatz zu den Eltern, die während der Schulferien<br />

oft mit Betreuungs lücken konfrontiert sind. Gedanken über<br />

ein familiäres Dilemma. Text: Susan Edthofer<br />

Meistens klappt die Verbindung von<br />

Beruf und Familie im normalen Alltag<br />

relativ gut. Angebote wie Mittagstisch<br />

und Aufgabenhilfe entlasten.<br />

Ganz anders sieht es während der<br />

Ferien aus. Was macht man mit Kindern, die fünf oder<br />

gar sechs Wochen zu Hause sind? Auch wenn Eltern<br />

ebenfalls Ferien einplanen, mehr als zwei, drei Wochen<br />

haben sie wohl kaum frei, und die Sommerpause ist<br />

damit längst nicht abgedeckt. Und auch im Frühling,<br />

Herbst und Winter fällt die Schule ein paar Wochen aus.<br />

Doch die wenigsten Familien können es sich zeitlich<br />

oder finanziell leisten, jedes Mal zu verreisen. Auf der<br />

Suche nach Betreuungsmöglichkeiten kommen nicht<br />

selten Grosseltern, Gotte, Götti und Freunde zum Einsatz<br />

– vorausgesetzt, sie wohnen in der Nähe, sind<br />

gesundheitlich auf der Höhe und haben Zeit. Wie bei<br />

einem Puzzlespiel werden die schulfreien Tage aufgesplittet<br />

und Lösungen gesucht, die allen behagen.<br />

Lösungen für Betreuungslücken<br />

Um unnötigem Stress entgegenzuwirken, lohnt es sich,<br />

die Schulferien frühzeitig zu planen. Vor allem bei jüngeren<br />

Kindern muss eine lückenlose Betreuung gewährleistet<br />

sein. Doch auch ältere Kinder sollten nicht tagelang<br />

sich selber überlassen werden. Auf der Suche nach<br />

familienfreundlichen Modellen sind Gesellschaft und<br />

Politik gefordert. Weil Schulferien zahlreiche Familien<br />

vor ein Problem stellen, bietet die öffentliche Hand in<br />

grösseren Städten Kinderbetreuung an.<br />

In der Regel sind die Kosten abhängig vom Einkommen<br />

der Eltern. Für Familien mit tiefem Einkommen<br />

sind zusätzliche Auslagen trotzdem kaum tragbar und<br />

immer noch zu hoch. Und ausserhalb der Städte fehlen<br />

solche Angebote meist gänzlich. Auf dem Land sind<br />

Familien oftmals auf Verwandte oder ein gut funktionierendes<br />

Nachbarschaftsnetz angewiesen. Doch auch<br />

die tollsten, flexibelsten Nachbarinnen und Nachbarn<br />

möchte man nicht unnötig strapazieren. Bestimmt hilft<br />

man sich gerne gegenseitig aus, doch zu häufig möchte<br />

man nicht anfragen, und zu lange sollte ein<br />

Einsatz ebenfalls nicht dauern.<br />

Freizeitangebote in der Region nutzen<br />

Zum Glück gibt es attraktive Alternativprogramme, die<br />

Eltern entlasten und Kinder ausfüllen. Der Ferienpass<br />

ist ein massgeschneidertes Ferienangebot für Daheimgebliebene.<br />

In verschiedenen Gemeinden der Schweiz<br />

führt Pro Juventute rund 7500 Programme durch. Aus<br />

einem breiten Angebot wählen die Kinder Tageskurse,<br />

Wochenkurse oder ein Lager aus. Beispielsweise können<br />

sie einen Tag auf einem Bauernhof verbringen, sich kreativ<br />

betätigen, Höhlen erforschen, Sportarten ausprobieren<br />

und neue Medien kennenlernen. Dass spannende<br />

und abwechslungsreiche Ferientage auch zu Hause möglich<br />

sind, entlastet Eltern enorm.<br />

«Spannende<br />

Ferientage sind<br />

auch zu Hause<br />

möglich.»<br />

Susan Edthofer ist Redaktorin<br />

im Bereich Kommunikation<br />

von Pro Juventute.<br />

Was Eltern tun können – vier Tipps<br />

• Tauschen Sie sich mit anderen Eltern aus. Oft entwickelt man<br />

Lösungen zusammen. Vielleicht ist auch eine gemeinsame<br />

Kinderbetreuung in der Nachbarschaft eine Option.<br />

• Fragen Sie Grosseltern, Gotte, Götti rechtzeitig an, ob Ihr Kind<br />

ein paar Tage zu Besuch kommen darf.<br />

• Schauen Sie sich frühzeitig nach den Ferienprogrammen<br />

in Ihrer Region um.<br />

• Viele Unternehmen unterstützen die Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie. Versuchen Sie, mit Ihrem Chef, Ihrer Chefin über die<br />

Schulferien eine familienfreundliche Regelung der Arbeitszeit<br />

auszuhandeln.<br />

Pro Juventute Elternberatung<br />

Bei Pro Juventute Elternberatung können Eltern und Bezugspersonen von<br />

Kindern und Jugendlichen jederzeit telefonisch (058 261 61 61) oder online<br />

(www.projuventute-elternberatung.ch) Fragen zum Familienalltag, zu<br />

Erziehung und Schule stellen. Ausser den normalen Telefongebühren fallen<br />

keine Kosten an. Auf www.projuventute.ch/Ferienpass.20.0.html finden<br />

sich die Ferienpass-Angebote der verschiedenen Regionen.<br />

40 Juni/Juli <strong>2017</strong> Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi

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