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06-07/2017

Fritz + Fränzi

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Editorial<br />

Bild: Geri Born<br />

Nik Niethammer<br />

Chefredaktor<br />

«Wir glauben immer noch,<br />

eine erfolgreiche<br />

Lebens bewältigung hänge von<br />

Wissen und Fertigkeiten ab.<br />

In der Vergangenheit war dies<br />

zweifelsohne der Fall, das gilt<br />

aber nicht für die Zukunft.»<br />

Remo Largo, Frit+Fränzi, September 2001.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

«Fritz und Fränzi sind schulpflichtige Kinder. Hausaufgaben, Lernschwächen,<br />

Sackgeld, Gewalt, Drogenkonsum, Freizeitgestaltung, Ernährung – was vom<br />

ersten Schultag bis zur 9. Klasse Thema werden kann, sind die Inhalte dieses<br />

neuen Magazins.» Mit diesen Worten begrüsste Ellen Ringier, Präsidentin der<br />

Stiftung Elternsein und Herausgeberin von Fritz+Fränzi, die Leserinnen und<br />

Leser der ersten Ausgabe. Das war im September 2001.<br />

Die Kernaussage der Titelgeschichte («Armutsrisiko Kinder. Was sie<br />

kosten, fordern und verprassen») lautete: «Ein Teenager kostet rund<br />

700 Franken im Monat.» (Heute betragen die direkten Kinderkosten<br />

laut Bundesamt für Statistik bei Paaren mit einem Kind durchschnittlich<br />

sogar 942 Franken pro Monat.) Weitere Themen im ersten Heft:<br />

«Buben sind anders, Mächen auch. Sind diese Unterschiede vererbt<br />

oder anerzogen?». (In der modernen Verhaltensforschung geht man<br />

davon aus, dass jegliches Verhalten eine genetische Grundlage hat und<br />

gleichzeitig durch Umwelteinflüsse moduliert wird.) Und der Kinderarzt<br />

Remo Largo prangerte den Leistungsdruck an, der von der Schule<br />

und den Eltern ausgeht. (In diesen Tagen hat Largo<br />

sein neustes Buch veröffentlicht: «Das passende<br />

Leben. Was unsere Identität ausmacht und wie wir<br />

sie leben können». Seine Kritik an der Bildungspolitik<br />

ist ungebrochen: Sie sei eine Planwirtschaft,<br />

die Ziele durchsetze, wie etwa den Lehrplan 21<br />

oder Frühfranzösisch – obwohl das den Kindern<br />

nicht entspreche. «Deshalb leiden schon Jugendliche<br />

an Burnout», so Largo.<br />

Mit diesem Heft halten Sie die 125. Ausgabe von Fritz+Fränzi<br />

in den Händen. Die Themen, die Eltern von schulpflichtigen<br />

Kindern während den letzten 16 Jahren umtrieben, sind weitgehend<br />

dieselben geblieben. Einzig die Herangehensweise hat<br />

sich im Lauf der Jahre verändert. Heute ist der Wunsch nach Meinung, Erklärung<br />

und Analyse, die Sehnsucht nach Einordnung so gross wie nie. Wir betreiben<br />

keine Problembewirtschaftung, erheben nie den Zeigefinger, versprechen keine<br />

schnelle Lösung. Wir versuchen ernsthaft, sorgfältig und nachhaltig zu recherchieren,<br />

nehmen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, ernst und versuchen bei jedem<br />

noch so schwierigen Thema eine Botschaft zu vermitteln: Bei aller Anstrengung<br />

macht es grosse Freude, Eltern zu sein.<br />

Im Namen von Verlag und Redaktion danke ich Ihnen herzlich für Ihr Interesse<br />

und Ihre Treue. Mit dieser Doppelnummer wünsche ich Ihnen viel Lesevergnügen.<br />

Die nächste Ausgabe von Fritz+Fränzi erscheint am 15. August. Bis dahin<br />

angenehme Tage. Kommen Sie gut durch den Sommer. Und bleiben Sie munter.<br />

Herzlichst – Ihr Nik Niethammer<br />

Fritz+Fränzi 1/2001<br />

Thema: Armutsrisiko Kinder<br />

Nach der Erstausgabe<br />

im September 2001<br />

erschien im Dezember<br />

die zweite Ausgabe.<br />

Bis 2009 waren es jeweils<br />

sechs Hefte pro Jahr,<br />

seit 2010 sind es zehn.<br />

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