Sicher unterwegs - Wagner Alarm
Sicher unterwegs - Wagner Alarm
Sicher unterwegs - Wagner Alarm
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Sonderausgabe Bahn 2010<br />
<strong>Sicher</strong> <strong>unterwegs</strong><br />
Technischer Brandschutz für<br />
Schienenfahrzeuge aus einer Hand<br />
Viele Menschen benutzen täglich den Schienenverkehr und vertrauen darauf, dass sie sich in einem sicheren Verkehrsmittel<br />
fortbewegen. Aufgrund einiger spektakulärer Brandfälle rückte daher das Thema Brandschutz in unterirdischen Personenverkehrsanlagen<br />
in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. In deren Folge wurden neue EU-Vorschriften zum Thema <strong>Sicher</strong>heit in<br />
Tunneln erlassen. Das Gefahrenpotenzial ist nicht zu unterschätzen, denn im Einsatzfall stehen die Hilfe leistenden Kräfte oft<br />
vor höchst schwierigen Aufgaben.<br />
Dabei erweisen sich die meist<br />
sehr langen Rettungswege<br />
aus den unterirdischen Anlagen<br />
als problematisch, vor allem<br />
wenn bereits große Mengen<br />
Rauchgase freigesetzt<br />
worden sind. Auch bleiben<br />
diese Rauchgase meist nicht<br />
auf den jeweiligen Schadensort<br />
begrenzt, sondern werden<br />
in andere Ebenen oder durch<br />
die Tunnelröhren in andere<br />
Bahnhöfe transportiert.<br />
Umfassende<br />
Brandschutzanforderungen<br />
Schienenfahrzeuge stellen<br />
zu dem komplexe Anforderungen<br />
an den Brandschutz.<br />
Triebwagen, Schaltschränke,<br />
Fahrgasträume und elektrische<br />
Einrichtungen im<br />
Unter flurbereich müssen ihre<br />
Be rücksichtigung finden. Erforderlich<br />
ist hierfür ein integratives<br />
Brandschutzkonzept,<br />
das sowohl eine schnelle, täuschungsalarmsichereDetektion<br />
als auch eine automatische<br />
Brandbekämpfung umfasst.<br />
Die <strong>Sicher</strong>heit von Fahrgästen<br />
und Personal hat dabei stets<br />
höchste Priorität.<br />
Beispiel Münchner U-Bahn<br />
Für die Münchner Verkehrsgesellschaft<br />
(MVG) beziehungsweise<br />
die Stadtwerke<br />
München (SWM), als Betreiber<br />
der Münchner UBahn,<br />
war dies Grund genug, das<br />
<strong>Sicher</strong>heitskonzept des gesamten<br />
Netzes zu überprüfen.<br />
Die UBahn bildet zusammen<br />
mit der SBahn das Rückgrat<br />
des öffentlichen Personennahverkehrs<br />
der bayerischen<br />
Landes hauptstadt München.<br />
Mit 98 UBahnhöfen besitzt<br />
sie eine der größten Dichten<br />
an Stationen pro Einwohner<br />
in Deutschland. Insgesamt<br />
254 UBahnen aus drei Generationen<br />
(Typ A, B und C) sind<br />
im ausgedehnten Streckennetz<br />
<strong>unterwegs</strong> und befördern<br />
täglich rund eine Million Fahrgäste.<br />
Eine Vorreiterrolle in<br />
Deutschland übernimmt die<br />
Münchner UBahn in punkto<br />
<strong>Sicher</strong>heit: Alle UBahnFahrzeuge<br />
werden bis 2015 mit<br />
neuester Brandschutztechnologie<br />
von WAGNER ausgerüstet.<br />
Beim Brandschutzkonzept war<br />
zu berücksichtigen, dass zu der<br />
sonst üblichen zehnminütigen<br />
Hilfsfrist der Berufsfeuerwehr<br />
München bei der UBahn aufgrund<br />
von Anmarschwegen<br />
und Rüstzeiten mindestens<br />
zehn weitere Minuten dazugerechnet<br />
werden müssen,<br />
bis mit der Brandbekämpfung<br />
im oder am Fahrzeug<br />
begonnen werden kann. Die<br />
Möglichkeit, bauliche Brandschutzmaßnahmen<br />
– wie<br />
eine Entrauchung – auszubauen,<br />
wurden ausgeschlos<br />
sen, da sie bei unterirdischen<br />
Verkehrsanlagen schnell an<br />
ihre Grenzen stoßen. So lassen<br />
sich Entrauchungsanlagen<br />
bei älteren Bauwerken<br />
aufgrund der Tiefe der Tunnel<br />
und Bahnhöfe technisch<br />
oftmals nicht oder nur mit<br />
erheblichem finanziellen Aufwand<br />
realisieren. Die Brandschutzlösung<br />
für die Münchner<br />
UBahnen musste also<br />
darauf ausgerichtet sein, die<br />
Ausbreitung eines Brandes<br />
und der dabei entstehenden<br />
Rauchgase mittels technischer<br />
Brandschutzanlagen zu<br />
verhindern, beziehungsweise<br />
auf ein verträgliches Maß zu<br />
reduzieren.<br />
Die Brandversuche<br />
Von der Technischen Aufsichtsbehörde<br />
(Regierung<br />
von Oberbayern) wurde vor<br />
dem Einbau möglicher Anlagen<br />
gefordert, an einem<br />
UBahnFahrzeug Brandversuche<br />
durchzuführen, um die<br />
Funktionalität der eingesetzten<br />
Branderkennungs und<br />
bekämpfungsanlagen durch<br />
einen Sachverständigen prüfen<br />
und bestätigen zu lassen.<br />
Diese öffentliche Ausschreibung<br />
für Brand und Lösch<br />
WAGNER®, OxyReduct®, TITANUS®, VisuLAN®, FirExting® sind eingetragene Markenzeichen der WAGNER Group GmbH, Langenhagen, Deutschland<br />
versuche gewann die Firma<br />
WAGNER. Zum ersten Mal<br />
überhaupt wurden damit Realbrandversuche<br />
in einem<br />
unterirdischen Schienenfahrzeug<br />
durchgeführt (siehe Seite<br />
2). Die Ergebnisse und die<br />
Funktionalität der Anlagen<br />
wurden durch den TÜV SÜD<br />
Rail geprüft und abgenommen.<br />
Das Resultat war klar<br />
und eindeutig: Alle Anforderungen<br />
wurden in vollem Umfang<br />
erfüllt.<br />
Die Brandschutzlösung<br />
aus einer Hand<br />
Die Münchner Stadtbetriebe<br />
entschlossen sich, in den<br />
tech nischen Brandschutz in<br />
allen UBahnen zu investieren<br />
und ein entsprechendes<br />
Brandschutzkonzept umzusetzen.<br />
Auch hier überzeugte<br />
WAGNER durch seine Kompetenz<br />
und liefert den technischen<br />
Brandschutz aus einer<br />
Hand. Die drei verschiedenen<br />
Baureihen der Münchner U<br />
Bahnen werden nun bis 2012<br />
schwerpunktmäßig mit drei<br />
Technologien aufgerüstet:<br />
Für technische Einrichtungen<br />
im Unterflurbereich kommen<br />
Stick stofflöschanlagen zum<br />
Einsatz.<br />
Ú(Fortsetzung auf Seite 2)
Seite 2<br />
Brandschutz für Schienenfahrzeuge<br />
Ú(Fortsetzung von Seite 1)<br />
<strong>Sicher</strong> <strong>unterwegs</strong><br />
Um eine möglichst schnelle<br />
Detektion und Lokalisierung<br />
eines Entstehungsbrandes zu<br />
erreichen, wird die Branderkennung<br />
mittels Rauchansaugsystemen<br />
umgesetzt.<br />
Diese Rauchansaugsysteme<br />
der TITANUS®Familie kommen<br />
auch in den Fahrgasträumen<br />
und im Fahrzeugführerraum<br />
zum Einsatz.<br />
Täuschungsalarmsicher können<br />
so bereits kleinste Mengen<br />
Rauch detektiert werden.<br />
Die Ansaugöffnungen des Sys <br />
tems sind nahezu unsichtbar<br />
und somit gegen Sabotage<br />
und Vandalismus geschützt.<br />
Ein Vorteil, der insbesondere<br />
für den Schienenverkehr von<br />
großem Nutzen ist. Im Fahr<br />
Editorial<br />
Christoph Kainz,<br />
Dipl.-Ing.,<br />
Geschäftsführer<br />
der WAGNER<br />
Bayern GmbH<br />
Sehr geehrte Geschäftsfreunde,<br />
liebe Leserinnen und Leser,<br />
ich freue mich außerordentlich,<br />
Ihnen anlässlich der Messe<br />
InnoTrans 2010 unsere erste<br />
WAGNER Impulse Rail vorstel len<br />
zu können. Das Thema Brandschutz<br />
in Schienenfahrzeugen<br />
hat einen sehr hohen Stellenwert<br />
erreicht und ist im Zulassungsverfahren<br />
für Neufahrzeuge be <br />
reits Standard. Die Anforder<br />
ungen sind komplex: Trieb<br />
wagen, Schaltschränke, Fahr <br />
gasträume und elektrische Einrichtungen<br />
müssen berücksichtigt<br />
werden.<br />
Immer öfter werden anla gen<br />
technische Brand schutz ein richtungen<br />
eingesetzt um konstruktiv<br />
notwendige Abweichungen<br />
im Fahrzeugbau zu kompensieren.<br />
Erforderlich sind integrative<br />
Brandschutzkonzepte, die eine<br />
schnelle, täuschungsalarmsichere<br />
Detektion sowie eine automatische<br />
Brandbekämpfung umfassen.<br />
Die WAGNER Bayern<br />
GmbH ist in der Lage, alle Brand <br />
schutzkomponenten aus dem<br />
eigenen Produktportfolio zu<br />
liefern. Damit setzen wir neue<br />
Maßstäbe im Bereich „Brandschutz<br />
für Schienenfahrzeuge“.<br />
Ihr Christoph Kainz<br />
gastbereich kommt zur Brandbekämpfung<br />
eine von der<br />
WAGNER Schweiz AG entwickelte<br />
automatische Wassernebelanlage<br />
zum Einsatz.<br />
Die Projektierung (Wasserbeaufschlagung,<br />
Wassermenge,<br />
Löschdauer) der Wassernebelanlage<br />
erfolgt in Abhängigkeit<br />
des Rettungskonzepts.<br />
Im Gegensatz zu anderen<br />
Wassernebeltechnologien ist<br />
diese ZweiphasenTechnologie<br />
in der Lage, feinste Wassertröpfchen<br />
bei niedrigem<br />
hydraulischen Druck von maximal<br />
10 bar an der Düse zu<br />
erzeugen. Dies ermöglicht<br />
den Einsatz von Material mit<br />
niedrigeren Druckanforderungen<br />
und damit auch geringerem<br />
Gewicht, das flexibel<br />
an die Gegebenheiten<br />
in Zügen angepasst werden<br />
kann. Die Montage ist einfach<br />
und schnell. Im Vergleich zu<br />
Hochdrucksystemen können<br />
Brandversuche<br />
so Kosten, Platz und Gewicht<br />
eingespart werden. Ein weiterer<br />
Vorteil: Die Wassertanks<br />
können individuell an die<br />
Platz verhältnisse angepasst<br />
werden, was insbesondere<br />
bei Nachrüstungen bestehender<br />
Züge vorteilhaft ist. Auf<br />
den Einsatz toxischer und ätzender<br />
Frostschutzmittel im<br />
Winter kann zudem verzichtet<br />
werden, da die Tanks beheizbar<br />
sind. Die “Löschung<br />
halber Wagen“ war dabei die<br />
favorisierte und angestrebte<br />
Lösung, weil es den Fahrgästen<br />
ermöglicht, im Falle eines<br />
Brandes in die andere Wagenhälfte<br />
auszuweichen. Der<br />
Brand wird gemäß den AR<br />
GERichtlinien so lange unter<br />
Kontrolle gehalten, bis die<br />
Rettungskräfte eintreffen beziehungsweise<br />
die fahrende<br />
UBahn den nächsten Bahnhof<br />
erreicht. Da die UBahnhöfe<br />
maximal zwei Fahrminu<br />
ten auseinanderliegen, ist eine<br />
Personengefährdung na he zu<br />
ausgeschlossen. Als zen traler<br />
Knotenpunkt des Gesamtsystems<br />
dient die Brandmelde<br />
anlage Rail138 mit Loop<br />
Technologie. Sie ist für den<br />
Einsatz in Schienenfahrzeugen<br />
zugelassen.<br />
Fazit<br />
Innovative, auf den Schienenverkehr<br />
zugeschnittene Systeme<br />
erobern mehr und mehr<br />
den Markt. Mit Techniken<br />
wie beispielsweise der neuen<br />
ZweiPhasenNiederdruck<br />
Wassernebeltechnologie oder<br />
modernsten Rauchansaug systemen<br />
eröffnet WAGNER ganz<br />
neue Dimensionen. Neben<br />
zahlreichen weiteren Prestigeobjekten<br />
sind der Transrapid<br />
in Shanghai, der ÖBB<br />
railjet, Schlafwagen der Deutschen<br />
Bahn AG, und auch<br />
der VelaroRUS, der zwischen<br />
St. Petersburg und Moskau<br />
ver kehrt, mit Brandschutztechnlogie<br />
von WAGNER<br />
aus gestattet. Diese langjährigen<br />
Erfahrungen konnten in<br />
München überzeugen, denn<br />
das hier aufgezeigte Brandschutzkonzept<br />
hat sich nach<br />
den Realbrandversuchen als<br />
die beste Lösung erwiesen.<br />
Umfassende Brandversuche führten zur<br />
besten Lösung<br />
Um die Funktionsfähigkeit der<br />
bei den Münchner UBahnen<br />
eingesetzten Branderkennungs<br />
und bekämpfungs<br />
an lagen im Vor feld sicher <br />
zustellen, führte WAGNER die<br />
von der Technischen Aufsichtsbehörde<br />
ge forderten Realbrandversuche<br />
durch. Dazu<br />
wurden verschiedene technische<br />
Brandschutzlösungen<br />
in einem von den Münchner<br />
Stadtwerken zur Verfügung<br />
ge stellten UBahnWagen<br />
(Bau reihe Typ A) getestet. Die<br />
Versuche fanden in realitätsnahen<br />
Situationen statt – sowohl<br />
bei stehendem Fahrzeug<br />
als auch während der Fahrt,<br />
bei geöffneten und geschlossenen<br />
Fenstern und bei Betrieb<br />
der Lüftungs und Heizungsanlage.<br />
Der TÜV SÜD<br />
Rail hat die Versuche abgenommen<br />
und die Funktionsfähigkeit<br />
der Anlagen getestet<br />
und bestätigt.<br />
Branderkennung im<br />
Fahrgastraum<br />
Die Auslösung der Branderkennung<br />
erfolgte gemäß den<br />
Vorgaben der ARGERichtlinie<br />
“Branderkennung in Schienenfahrzeugen“.<br />
Die Brander<br />
kennung wurde sowohl über<br />
Rauchansaugsysteme (mit geforderterZweimelderabhängigkeit<br />
zur Ansteuerung von<br />
Brandbekämpfungsanlagen)<br />
als auch über konventionelle<br />
Rauchmelder zum Vergleich<br />
realisiert. Die Auswertung der<br />
Versuche, die über eine Brand <br />
melderzentrale erfolgte, hat<br />
deutlich gezeigt, dass die<br />
frühzeitige und sichere Detektion<br />
nur durch die installierten<br />
Rauchansaugsysteme erfüllt<br />
werden konnte.<br />
Brandlöschung durch<br />
Stickstoff in den<br />
Technikcontainern<br />
Ein besonderes Gefährdungspotenzial<br />
liegt im Technikbereich<br />
der Unterflurcontainer.<br />
Sämtliche elektrischen Schaltgeräte<br />
und Wechselrichter finden<br />
hier ihren Platz. Aufgrund<br />
der guten Kapselung der Container<br />
kommt eine Gaslöschanlage<br />
mit dem Löschmittel<br />
Stickstoff zum Einsatz. Bei jedem<br />
der Versuche konnte die<br />
erforderliche löschfähige Konzentration<br />
erreicht, der Brand<br />
damit gelöscht und die notwendige<br />
Haltezeit von zehn<br />
Minuten erfüllt werden.<br />
Brandbekämpfung im Fahrgastraum<br />
mit Niederdruck-<br />
Wassernebellöschtechnik<br />
Innerhalb des Fahrgastraumes<br />
wurde das Löschverhalten<br />
einer Wassernebelfeinsprühanlage<br />
geprüft. Die Brandlast<br />
(ARGETestkissen) wurde<br />
zur Hälfte unter der Sitzbank<br />
positioniert, sodass nur 50%<br />
der Oberfläche einer direkten<br />
Beaufschlagung mit Wassertropfen<br />
ausgesetzt waren.<br />
Nach rund sechzig Sekunden<br />
stand die gesamte Oberfläche<br />
des Kissens im Vollbrand.<br />
Durch die dann ausgelöste<br />
Brandbekämpfungsanlage<br />
hat sich im Fahrgastraum ein<br />
stabiler Wassernebel ausgebreitet.<br />
Nach zehn Minuten<br />
wurde die Anlage außer Betrieb<br />
genommen. Ergebnis:<br />
Das Feuer war gelöscht, die<br />
Temperatur nicht gestiegen<br />
und die Rauchentwicklung<br />
hat während des Versuches<br />
zu keiner Beeinträchtigung<br />
von Personen und der freien<br />
Sicht geführt. Die Messung<br />
der Brandgase hat darüber<br />
hinaus deutlich gezeigt, dass<br />
keiner der Grenzwerte überschritten<br />
wurde, nicht einmal<br />
in unmittelbarer Umgebung<br />
des Brandherdes. Höchste Per <br />
sonensicherheit war so jederzeit<br />
gewährleistet. Auch nach<br />
weiteren zehn Minuten Wartezeit<br />
erfolgte keine Rückzündung.<br />
Die Schädigung des<br />
Sitzes und der Fahrzeugwände<br />
im Bereich des Brandherdes<br />
war zu vernachlässigen.
Sonderausgabe<br />
Das Interview<br />
Um solch einem Unglück vorzubeugen,<br />
entschloss sich<br />
die Bahn, alle KomfortSchlafwagen<br />
mit modernster Brand<br />
schutztechnik von WAGNER<br />
auszurüsten. Hochempfindliche<br />
Brandmelder, die zweistufig<br />
auf Rauch oder Temperatur<br />
anstieg reagieren, wur den<br />
so zum Beispiel in jedem<br />
Schlafwagenabteil, in den<br />
Nasszellen und Toiletten sowie<br />
in sämtlichen ElektroSchaltschränken<br />
und im Deckenbereich<br />
installiert. Per Knopf<br />
druck aktivierbare Handmelder<br />
sorgen so für zusätzliche<br />
<strong>Sicher</strong>heit in den Gängen der<br />
Waggons. Im Falle eines Brandes<br />
läuft eine Meldung optisch<br />
und akustisch auf einer<br />
Brandmelderzentrale im jeweiligen<br />
Serviceabteil auf.<br />
Wenn die Zentrale eine Gefahr<br />
registriert, reagieren die<br />
Brandmelder in den Abteilen<br />
mit lauten akustischen Signalen,<br />
sodass die Reisenden<br />
schnell und effektiv vor einer<br />
Gefahr gewarnt werden können.<br />
Mit sechzig Sekunden<br />
Zeitverzögerung erfolgt die<br />
<strong>Alarm</strong>ierung im ganzen Waggon.<br />
Seite 3<br />
„Maßnahmen, die den Personenschutz deutlich verbessern“<br />
Herr Prof. Ries, der<br />
Brandschutz in Schienenfahrzeugen<br />
gewinnt immer<br />
mehr an Bedeutung und<br />
ist im Zulassungsverfahren<br />
für Neufahrzeuge bereits<br />
Standard. Wie ist hier die<br />
Betrachtungsweise seitens<br />
der Feuerwehren?<br />
Natürlich gewinnt der Brandschutz<br />
immer weiter an Bedeutung.<br />
Letztendlich wird<br />
dieses sicherlich auch hervorgerufen<br />
durch einzelne spektakuläre<br />
Schadenfälle wie den<br />
Schlafwagenbrand in Nancy<br />
und die Brandkatastrophe in<br />
Kaprun, bei denen bedauerlicherweise<br />
Menschenleben<br />
zu beklagen waren. Im Bereich<br />
der Schienenfahrzeuge<br />
wurde bisher sehr stark auf<br />
die Brandeigenschaften der<br />
eingesetzten Materialien Wert<br />
gelegt. Das belegt auch die<br />
seit vielen Jahren geltende<br />
DIN 5510. Seit einigen Jahren<br />
ist nun zu beobachten, dass<br />
auch der anlagentechnische<br />
Brandschutz mit Branderkennung,<br />
Gaslöschung und Wassernebeltechnik<br />
stark an Bedeutung<br />
gewinnt. Dies alles<br />
Branderkennung<br />
sind zusätzliche Maßnahmen,<br />
die den Personenschutz deutlich<br />
verbessern und auch von<br />
den Feuerwehren begrüßt<br />
werden.<br />
Wann halten Sie solche<br />
zusätzlichen anlagentechnischenBrandschutzmaßnahmen<br />
in Schienenfahrzeugen<br />
für notwendig?<br />
Hier muss man sicherlich unterscheiden,<br />
ob die Fahrzeuge<br />
sich oberirdisch oder unterirdisch<br />
fortbewegen und wie<br />
die Zugangsmöglichkeiten der<br />
Feuerwehr im Schadenfall sind.<br />
Die wesentlich größere Gefährdung<br />
sehen wir natürlich<br />
bei unterirdischen Verkehrsanlagen.<br />
Hier tut sich die Feuerwehr<br />
bei den Löscharbeiten<br />
wesentlich leichter, wenn<br />
ein Entstehungsbrand durch<br />
automatische Brandbekämpfungsanlagen<br />
bereits eingedämmt<br />
werden konnte und<br />
mit einer weiteren Brandausbreitung<br />
nicht gerechnet werden<br />
muss. Denn gerade die<br />
unkontrollierbare Brand- und<br />
Rauchgasausbreitung in unterirdischen<br />
Verkehrsanlagen<br />
stellt die Feuerwehr vor eine<br />
sehr schwierige Aufgabe, die<br />
den Feuerwehrmännern auch<br />
einen zusätzlichen hohen körperlichen<br />
Einsatz abverlangt.<br />
Können anlagentechnische<br />
Brandschutzeinrichtun -<br />
gen herangezogen werden,<br />
um eventuelle bauliche Mängel<br />
zu kompensieren?<br />
Ich denke, dass diese Thematik<br />
ja bereits im Gebäudebrandschutz<br />
eine wesentliche Rolle<br />
spielt und tagtäglich realisiert<br />
wird. Wie in Gebäuden ist es<br />
hier sicherlich auch nötig, eine<br />
solche Kompensation durch<br />
Sachverständige beschreiben<br />
und begründen zu lassen.<br />
Wenn durch eine Brandbekämpfungsanlage<br />
innerhalb<br />
eines U-Bahn-Fahrzeuges verhindert<br />
werden kann, dass<br />
sich ein Vollbrand entwickelt,<br />
so fallen die Maßnahmen zur<br />
Rauchgasableitung sicherlich<br />
wesentlich geringer aus als<br />
ohne installierte Brandschutzanlage.<br />
Letztendlich ist dies<br />
immer eine Entscheidung<br />
im Einzelfall. Dass dieser Fall<br />
durchaus Anwendung findet,<br />
Der Schaffner alleine schafft’s<br />
nicht – Brandfrüherkennung,<br />
um Leben zu retten<br />
Das Feuer konnte jeden treffen: Eine Kochplatte im Dienstabteil des Schlafwagenschaffners<br />
verursachte 2003 einen Brand im Nachtzug von Paris<br />
nach München. Der Zug brannte im Bahnhof der französischen Stadt Nancy<br />
völlig aus. Zwölf von 21 Fahrgästen des Schlafwagens kamen ums Leben<br />
– Rauchmelder, die sie hätten warnen können, waren nicht installiert.<br />
Seitdem hat sich viel verändert, und aktiver Brandschutz ist für die Deutsche<br />
Bahn zu einem wichtigen Thema geworden.<br />
zeigt das Beispiel der U-Bahnen<br />
in München und Essen.<br />
Wie sieht Ihres Erachtens<br />
die Zukunft im Bereich der<br />
Verkehrsentwicklung aus<br />
und wie wird sich die Feuerwehr<br />
hierfür rüsten?<br />
Die Risiken für uns als Feuerwehr<br />
werden tagtäglich größer.<br />
Immer mehr Verkehrswege,<br />
auch der Straßenverkehr,<br />
werden in unterirdische Bereiche<br />
verlagert, um dem immer<br />
höheren Verkehrsaufkommen<br />
gerecht werden zu können.<br />
Mobilität spielt eine sehr große<br />
Rolle in unserem Leben.<br />
Auch möchte niemand gerne<br />
lange Wartezeiten, in welchen<br />
Bereichen oder Situationen<br />
auch immer, in Kauf nehmen.<br />
Für uns als Feuerwehr ist es<br />
deshalb wichtig, neue Entwicklungen,<br />
die dem Brandschutz<br />
dienen, zu verfolgen,<br />
diese zu diskutieren und in<br />
unsere Konzepte mit einzubeziehen.<br />
Unsere Spezialisten<br />
im Bereich des Vorbeugenden<br />
Brandschutzes sind in alle neuen<br />
Bauvorhaben integriert und<br />
können durch ihre praktischen<br />
Erfahrungen aus dem Bereich<br />
der Brandbekämpfung sehr<br />
gut beurteilen, wie der anlagentechnische<br />
Brandschutz<br />
in Verbindung mit den baulichen<br />
Brandschutzmaßnah men<br />
optimiert werden kann.<br />
Herr Prof. Ries, wir bedanken<br />
uns für dieses Gespräch.<br />
Prof. Reinhard Ries<br />
Frankfurt am Main<br />
Täuschungsalarme sind kein<br />
Thema mehr<br />
Mit dieser Technik lassen sich<br />
Täuschungsalarme weitgehend<br />
reduzieren. Gleichzeitig<br />
zeigt eine dynamische Fluchtweganzeige<br />
im Seitengang<br />
den Reisenden den schnellsten<br />
Weg aus dem Wagen.<br />
Deshalb musste die Brandmeldetechnik<br />
so konzipiert<br />
werden, dass sie zunächst<br />
jedes Abteil selektiv erfasst<br />
und auch selektiv warnt, denn<br />
nicht immer ist es notwendig,<br />
großen <strong>Alarm</strong> zu geben und<br />
so möglicherweise unnötig<br />
für Unruhe zu sorgen.<br />
VdS-Zulassung und<br />
Bahnnorm erfüllt<br />
Die eingesetzten Rauch und<br />
Brandmelder sorgen in den<br />
DBSchlafwagen und seit<br />
Ende 2009 auch in allen Liegewagen<br />
für eine sichere<br />
und angenehme Reise: Technik<br />
von WAGNER, damit die<br />
Fahrgäste ebenso schnell,<br />
pünktlich und gesund ihr Ziel<br />
erreichen. Zudem verfügen<br />
alle eingesetzten Geräte über<br />
die begehrte „Bahnnorm“<br />
und eine VdSZulassung.
Seite 4 Sonderausgabe<br />
Branderkennung<br />
Hochgeschwindigkeitszug auf der sicheren Spur:<br />
Velaro RUS mit Brandfrüherkennung und Löschung<br />
Moskau Siemens baut den ersten HochgeschwindigkeitsTriebzug Russlands, der seit Ende 2009 die Städte St. Petersburg und Moskau miteinander<br />
verbindet. Mit dem Velaro RUS, dem Nachfolger des ICE 3, hat Russland den weltweit modernsten Hochgeschwindigkeitszug bekommen, mit einer<br />
Reisegeschwindigkeit von bis zu 250 km/h. Eine spätere Hochrüstung auf 300 km/h ist möglich. Für den Einsatz in Russland werden u. a. vor dem<br />
Hintergrund der tiefen Temperaturen besondere Ansprüche gestellt, so auch im Brandschutz. Diesen Herausforderungen konnte sich WAGNER aufgrund<br />
der langjährigen Erfahrungen im Bahnbereich stellen und optimal lösen.<br />
In den letzten Jahren rückte das<br />
Thema Brandschutz in Schienenfahrzeugen<br />
mehr und mehr<br />
in den Blickpunkt der Öffent-<br />
Bayerischer <strong>Sicher</strong>heitspreis 2010<br />
Verleihung des Bayerischen<br />
<strong>Sicher</strong>heitspreises 2010<br />
München - Das gemeinschaftlich<br />
von der WAGNER Bayern<br />
GmbH und der WAGNER<br />
Schweiz AG entwickelte innovative<br />
Brandschutzkonzept<br />
für die Münchner U-Bahn<br />
wurde mit dem Bayerischen<br />
<strong>Sicher</strong>heitspreis 2010 in der<br />
Kategorie Brandschutz aus-<br />
lichkeit. Bedingt durch einige<br />
spek taku läre Brandfälle wurde<br />
klar, dass hier ein Gefahrenpotenzial<br />
vorliegt, welches im<br />
Einsatzfall die Hilfe leistenden<br />
Kräfte oft vor schier unlösbare<br />
Aufgaben stellt.<br />
In den meisten Fällen<br />
stellt die<br />
Erreichbarkeit<br />
der vom Schaden<br />
betroffenen Einheiten<br />
für die Feuerwehr<br />
das größte Problem dar,<br />
gezeichnet. Der Preis wurde<br />
durch den Staatsminister Jo -<br />
achim Herrmann überreicht.<br />
Unter mehr als zwanzig Bewerbern<br />
wurde die umfassende<br />
Lösung, die aus Branderkennung,<br />
-bekämpfung und -löschung<br />
besteht, ausgewählt. In<br />
der Laudatio wurde besonders<br />
hervorgehoben, dass WAG-<br />
NER einen wichtigen Beitrag<br />
zum Schutz der Personen beiträgt,<br />
die täglich den öffentlichen<br />
Personennahverkehr<br />
nutzen. Die WAGNER Bayern<br />
GmbH setzt mit seinen innovativen<br />
Technologien neue Maßstäbe<br />
im Bereich „Brandschutz<br />
für Schienenfahrzeuge“. Das<br />
gesamte Spektrum ist für den<br />
Einsatz in Schienenfahrzeugen<br />
zugelassen und wird mittlerweile<br />
weltweit eingesetzt.<br />
sei dies bei nicht anfahrbaren<br />
Gleisbereichen über Tage oder<br />
in Tunnelanlagen unter Tage.<br />
Um sich dieser Herausforderung<br />
zu stellen, werden mehr<br />
und mehr Schienenfahrzeuge<br />
mit automatischen Brandmelde-<br />
und Löschanlagen ausgerüstet.<br />
Pflichtenheft fordert automatische<br />
Überwachung<br />
Für den neuen HochgeschwindigkeitszugVelaro<br />
RUS forderte der<br />
Betreiber bereits<br />
im Pflichtenheft<br />
den Einbau<br />
einer automatischenÜberwac<br />
h u n g<br />
(Branderkennung)<br />
für<br />
die Fahrgast -<br />
bereiche und<br />
Elektro ver teiler -<br />
schrän ke sowie<br />
eine automatische,<br />
fremdenergieunabhängige<br />
Löschung für die Unterflurcontainer<br />
(Energieversorgung,<br />
Traktion).<br />
Zertifizierter Brandschutz<br />
Automatische<br />
Branderkennung<br />
Zur Umsetzung dieser Vorgaben<br />
kommt das Brandmeldesystem<br />
Rail138 zum Einsatz,<br />
welches an die Bedingungen<br />
im Bahnbereich angepasst ist.<br />
Besondere Multikriterienmelder<br />
erhöhen die Täuschungsalarmsicherheit.<br />
Die Brandmelderzentrale<br />
liefert alle<br />
relevanten Informationen an<br />
das Zugbussystem und den<br />
Zugkommandanten. Im Falle<br />
eines Brandes werden entsprechende<br />
Steuerhandlungen<br />
(z. B. Klima, Energieabschaltung)<br />
initiiert.<br />
Die Unterflurcontainer sind mit<br />
einer autarken Stickstofflöschanlage<br />
ausgerüstet, die aus<br />
einem kombinierten Detektions-<br />
und Löschschlauch besteht.<br />
Bei Überschreiten der<br />
Ansprechtemperatur schmilzt<br />
dieser Schlauch im Schadensbereich,<br />
und gibt damit den<br />
Weg für das Löschmedium<br />
Stickstoff frei. Zustände wie<br />
<strong>Alarm</strong> oder Schwund werden<br />
an die Brandmelderzentrale<br />
gemeldet. Bedingt durch den<br />
TÜV SÜD Rail zeichnet Brandschutz von<br />
WAGNER aus<br />
Im Juli 2010 erhielt die WAG-<br />
NER Bayern GmbH die offizielle<br />
Systembewertung zur Brandmelde-<br />
und Brandbekämpfungsanlage<br />
für den Einsatz<br />
in Schienenfahrzeugen vom<br />
TÜV SÜD Rail. Das Zertifikat<br />
wurde von Herrn Dr.-Ing. Jürgen<br />
Heyn an Christoph Kainz,<br />
Geschäftsführer der WAGNER<br />
Bayern GmbH übergeben.<br />
Impressum<br />
WAGNER-Impulse ist die Kundenzeitschrift der<br />
WAGNER Group GmbH. Zur Umweltent lastung<br />
auf chlor-/säurefrei gebleichtem Papier gedruckt.<br />
Fotos: MVG, Jan Kobel, Deutsche Bahn AG,<br />
Prof. Reinhard Ries, Siemens, ©iStockphoto.<br />
com/sebastian-julian, ©iStockphoto.com/nilsz<br />
Artikel-Nr.: 68-30-3350<br />
Herausgeber: WAGNER Group GmbH<br />
- Abteilung Kommunikation -<br />
Schleswigstraße 1-5, D-30853 Langenhagen<br />
Tel.: +49 (0)511-97383-0, Fax: -140<br />
info@wagner.de, www.wagner.de<br />
Mehrfachantrieb besteht die<br />
Möglichkeit, die betroffene Einheit<br />
im Schadenfall stromlos<br />
zu schalten und somit die Weiterfahrt<br />
zu ermöglichen.<br />
Fazit<br />
Die Züge bieten 604 Fahrgästen<br />
Platz, davon 104 in zwei<br />
Business- und 500 in acht Touristenklassewagen.<br />
Durch die<br />
Branderkennungssysteme und<br />
Löschanlagen von WAGNER<br />
sind die Fahrgäste während<br />
der Reise auch vor Bränden<br />
optimal geschützt.<br />
Mülheim/Ruhr<br />
Köln<br />
Hannover<br />
Frankfurt a.M.<br />
Stuttgart<br />
Hamburg<br />
Langenhagen<br />
München<br />
Berlin<br />
Leipzig<br />
Stammhaus<br />
Tochtergesellschaft<br />
Niederlassungen<br />
Zweigstelle<br />
WAGNER Group GmbH<br />
Stammhaus und Niederlassung, Langenhagen<br />
Tel. +49 (0)5 11 - 9 73 83 - 0<br />
info@wagner.de, www.wagner.de<br />
WAGNER Bayern GmbH<br />
Trausnitzstr.8, 81671 München<br />
Tel. +49 (0)89 - 45 05 51 - 0<br />
railsystems@wagner.de, www.wagner.de<br />
WAGNER Schweiz AG<br />
Industriestraße 44, CH-8304 Wallisellen<br />
Tel. +41 (0)44 - 8 32 54 00<br />
info@wagner-schweiz.ch,<br />
www.wagner-schweiz.ch<br />
Berlin & Zweigstelle Leipzig<br />
Tel. +49 (0)33 62 - 74 06 - 0<br />
Hamburg<br />
Tel. +49 (0)41 94 - 99 70 - 0<br />
Mülheim/Ruhr & Zweigstelle Köln<br />
Tel. +49 (0)2 08 - 4 19 95 - 0<br />
Frankfurt<br />
Tel. +49 (0)60 02 - 91 06 - 0<br />
Stuttgart<br />
Tel. +49 (0)71 41 - 48 87 98 - 0<br />
WAGNER Products GmbH<br />
Tel. +49 (0)5 11 - 9 73 83 - 0<br />
WAGNER UK Ltd.<br />
Tel. +44 (0)8 70 - 3 33 61 16<br />
WAGNER Austria GmbH<br />
Tel. +43 (0)22 62 - 6 42 62 - 0<br />
WAGNER Nederland B. V.<br />
Tel. +31 (0)30 - 2 20 02 64<br />
WAGNER Poland Sp. z o.o. i Sp. k.<br />
Tel. +48 (0)22 - 726 35 50<br />
WAGNER Middle East FZE<br />
Tel: +9 71 (0)42 99 08 87<br />
WAGNER China, Shanghai<br />
Tel. +86 (0)21- 68 82- 47 55 ext. 110