Nationaldenkmal - Gesellschaft Berliner Schloss eV
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<strong>Gesellschaft</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Schloss</strong> e.V.<br />
Ausführung des Denkmals. Am 7. November 1893 konnte<br />
mit der riesenhaften Reiterstatue begonnen werden,<br />
deren Modell bis zum 1. Januar 1895 fertig gestellt war.<br />
Bezüglich der Ausführung des architektonischen Hintergrundes<br />
zu dem Denkmal fand schließlich nach Aufhebung<br />
des Ihneschen Entwurfes ein von dem Architekten<br />
Halmhuber, einem Schüler Wallots, in Gemeinschaft mit<br />
Begas ausgearbeiteter Plan die Genehmigung des Kaisers.<br />
Bei der Vollendung der schwierigen Ausführung des<br />
Denkmals wurde Begas von folgenden, zum Teil aus<br />
seiner eigenen Schule hervorgegangenen Künstlern<br />
unterstützt: Werner Begas, des Meisters Sohn, K. Bernewitz,<br />
L. Cauer, Felderhoff, Gaul und Kraus.<br />
Am 18. August 1895, dem 25jährigen Gedenktage der<br />
Schlacht bei Gravelotte, fand die feierliche Grundsteinlegung<br />
statt. Die Enthüllung des Riesenwerks, welche am<br />
22. März 1897, dem hundertjährigen Geburtstage Kaiser<br />
Wilhelms I., vor sich ging, gestaltete sich unter Beteiligung<br />
der deutschen Fürsten zu einem großartigen Festtage für<br />
die ganze deutsche Nation.<br />
Beschreibung des Denkmals<br />
Das Reiterdenkmal Kaiser Wilhelms I. wird von einer<br />
monumentalen, aus gelblichem Sandstein bestehenden,<br />
mit dem Rücken sich gegen die Spree lehnenden, nach<br />
dem <strong>Schloss</strong> zu geöffneten Säulenhalle forumartig umgeben.<br />
Zwischen dem Denkmal und der sich bis zu einer<br />
Höhe von 12 m über dem Straßenniveau erhebenden<br />
Säulenhalle dehnt sich in einer beträchtlichen Breite ein<br />
zur Abhaltung von patriotischen oder Nationalfesten<br />
bestimmter Festplatz aus, zu welchem neun Stufen<br />
emporführen. Ein in Elfenbein und Schwarz gehaltener<br />
Mosaikfries, auf welchem die Wappen sämtlicher deutscher<br />
Bundesstaaten auf schwarzem Grunde abgebildet<br />
¿nd, umzieht die vorderste Kante dieses Platzes.<br />
Die in freien jonischen Stilformen gehaltene Säulenhalle,<br />
deren reiche Ornamentik mit den Kunstformen des (in der<br />
Westseite des <strong>Schloss</strong>es gelegenen Eosanderportales im<br />
harmonischen Einklang steht, ist an ihren beiden<br />
bogenförmig auslaufenden Enden von zwei pavillonartigen<br />
Kuppelbauten Àankiert. Ihren Hauptschmuck bilden<br />
zwei herrliche, in Kupfer getriebene, kühnbewegte Vierergespanne<br />
(Quadrigen), geführt von zwei heldenhaften<br />
Frauengestalten. Das südliche Gespann (von Bernewitz)<br />
Abb.27: Verhülltes Reiterstandbild während der Einweihungsfeierlichkeiten am 22. März 1897 (LAB)<br />
Abb.28: Reiterstandbild nach der Enthüllung am hundertjährigen Geburtstage Kaiser Wilhelms I. (LAB)<br />
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