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KURT 06/2017

KURT ist das Stadt-, Kultur- und Szenemagazin für die Region Gifhorn

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Kopfüber<br />

ein Zwischenfazit ziehen: Ich glaube, ich bin<br />

bereit für den ersten Michelin-Stern! Vielleicht<br />

etwas voreilig, aber come on, Thomas Helmer<br />

moderiert auch den „Doppelpass“ – und<br />

vom Reden hat er keine Ahnung, geschweige<br />

denn vom Moderieren. Und über seinen<br />

Fußballsachverstand möchten wir erst gar<br />

nicht sprechen. Also kann man auch mich mal<br />

guten Gewissens in die cuisine championaise<br />

einführen. Aber bei aller<br />

Bescheidenheit muss ich wirklich<br />

sagen, dass ich Tim Mälzer,<br />

Steffen Henssler und meine<br />

Oma verstehen kann: Kochen<br />

kann anstrengend sein. Aber<br />

halt auch geil!<br />

Natürlich ist mein Menü<br />

jetzt noch nicht ganz massentauglich.<br />

Da werden Esslöffel-<br />

Einheiten auch mal mit Prisen<br />

vertauscht und Kräuter, die nicht<br />

mal Jamie Oliver in seinem Garten stehen<br />

hat, finden den Weg in die Pfanne. Aber bei<br />

„Chef‘s Table“ auf Netflix habe ich gelernt,<br />

dass man da Freigeist sein muss – und erst<br />

recht niemandem nach der Zunge kochen<br />

darf. Alles aus der Laune, Kochen ist Freiheit<br />

und Freiheit ist das, was mich von Nordkorea<br />

unterscheidet. Das würde ich tatsächlich gerne<br />

so beibehalten.<br />

Ich bin schon am Überlegen, ob ich nicht<br />

mal ein großes „Kopfüber“-Fantreffen machen<br />

sollte, wo ich alle Die-Hard-Anhänger bekoche<br />

und wir hören dann zusammen „Mein<br />

Teil“ von Rammstein. Oder ich mache ein<br />

Preisausschreiben. Eines von beiden – oder<br />

nichts davon. Denn ich bin ein Freigeist. Und<br />

außerdem habe ich auch abgenommen. Das<br />

war für mich eitlen Gockel ja die Hauptsache.<br />

Von Malte Schönfeld<br />

der Zucchini.<br />

Nun, nach gut einem<br />

Monat Selbstversuch<br />

darf man<br />

Zerbrecht Ihr Euch auch<br />

manchmal den Kopf über<br />

irgendetwas? Oder findet<br />

Ihr Maltes Ruf nach einem<br />

angeblich verdienten<br />

Michelin-Stern einfach<br />

nur anmaßend? Mailt an<br />

redaktion@kurt-gifhorn.de!<br />

Schnibbeln, stutzen, mahlen, teilen, filetieren,<br />

würzen, würfeln, wiegen, aufkochen,<br />

abschöpfen, brodeln lassen, schälen, brühen,<br />

vorheizen. Rein in den Topf, raus aus dem<br />

Ofen. Salzstreuer in der linken, Kochlöffel in<br />

der rechten Hand. Ich habe ein neues Handwerk<br />

für mich entdeckt, eigentlich Kunst, aber<br />

in vielen Haushalten noch verspottet. Dabei ist<br />

es wahrscheinlich das zweitälteste Gewerbe<br />

der Welt, hochgerechnet,<br />

ganz nach dem Bauch, und der<br />

knurrt bei mir immer.<br />

Ja – ein Satz, den man nur<br />

mit ganz viel Überwindung<br />

über die Leber bringt: Ich<br />

habe zugelegt. Und das liegt<br />

vor allem an meiner Vorliebe<br />

für griechische Küche...<br />

aber auch die italienische mag<br />

ich und in Spanien war ich auch<br />

mal eine Woche, da fühle ich mich<br />

besonders hingezogen. Fernost hat sowieso<br />

die Magie – und manchmal US-amerikanisch<br />

(= fettig) ist auch nicht verkehrt.<br />

Wie geil ist eigentlich Essen? Daraus entstand<br />

eine kleine Problemzone, eine akute<br />

Gürtelverknappung. Um nicht nur meine Klamotten<br />

zu schonen, sondern auch den Geldbeutel,<br />

denn auswärts speisen ist nur etwas<br />

für Könige oder Im-Leben-Stehende, musste<br />

ich mir etwas einfallen lassen. Die Lösung lag ja<br />

augenscheinlich auf dem Silbertablett: Schieb‘<br />

Dich selber in die Küche, Du Nimmersatt, und<br />

lerne die hohe Kunst des Kochens – von der<br />

Ästhetik der Aubergine bis hin zur Zeremonie<br />

16.<strong>06</strong>. Fünf Jahre nach<br />

Bekanntwerden des Nationalsozialistischen<br />

Untergrunds<br />

(NSU) erzählt das<br />

dokumentarische Theater<br />

Die NSU-Monologe von den<br />

jahrelangen Kämpfen der<br />

Familien dreier Opfer: Elif<br />

Kubaşık, Adile Şimşek und<br />

İsmail Yozgat. Vom Mut, in<br />

der ersten Reihe eines Trauermarsches<br />

zu stehen, und<br />

vom Versuch, die eigene Erinnerung<br />

an einen geliebten<br />

Menschen gegenüber der<br />

vermeintlichen Wahrheit der<br />

Behörden zu verteidigen. Die<br />

Produktion der Bühne für<br />

Menschenrechte entstand<br />

aus ausgiebigen Interviews,<br />

lediglich gekürzt, ohne<br />

sprachliche Veränderungen<br />

– ein Werk zeitgenössischer<br />

Geschichtsschreibung. Zu<br />

sehen ist es mit türkischen<br />

kunst & kultur<br />

„Die NSU-Monologe“:<br />

Bühne für Menschenrechte in Gifhorn<br />

Über das Kochen<br />

und englischen Übertiteln in<br />

Kooperation des Gifhorner<br />

Bündnisses „Bunt statt<br />

Braun“ mit den islamischen<br />

Gemeinden unserer Stadt am<br />

Freitag, 16. Juni, ab 19 Uhr<br />

in der St. Altfrid-Gemeinde,<br />

Pommernring 2, in Gifhorn.

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