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Evang. Kirchengemeinde Roth - Gemeindebrief Juni - August 2017

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Biblische Besinnung<br />

Irgendwas ist mit Luther<br />

„Denn ich schäme mich des <strong>Evang</strong>eliums<br />

nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig<br />

macht alle, die glauben (...). Denn darin wird<br />

offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt,<br />

welche kommt aus Glauben in Glauben; wie<br />

geschrieben steht (Habakuk 2,4): „Der<br />

Gerechte wird aus Glauben leben.“ Römer 1,<br />

16-17<br />

Die Zeilen aus dem Römerbrief haben irgendetwas<br />

gemacht mit Martin Luther, damals als er im<br />

<strong>August</strong>inerkloster war.<br />

Luther war ein Mensch, der nach Gerechtigkeit<br />

und richtigem Leben gesucht hat. Er war alles<br />

andere als perfekt: jähzornig war er, mit Geld<br />

konnte er nicht umgehen, manchmal hat er<br />

schnell geurteilt über andere Menschen, über<br />

Behinderte hat er schlecht gedacht und er war<br />

antisemitisch eingestellt. Luther wusste zeitlebens,<br />

dass er kein perfekter Mensch ist – kein<br />

Heiliger. Das war ihm sehr bewusst. Aus diesem<br />

Wissen heraus wurde aus Martin Luther, dem<br />

Mönch – Martin Luther der Reformator.<br />

Er haderte mit sich, Luther rang um richtiges<br />

Leben. Er wollte immer alles richtig machen und<br />

Gott gefallen. An alle Gebote Gottes wollte er sich<br />

halten und das schlug immer wieder fehl. Luther<br />

verzweifelte fast daran. Egal was er tat, es schien<br />

stets etwas daran zu geben, dass nicht perfekt war,<br />

etwas, dass gegen Gottes Gebote verstieß. Mal<br />

konnte er seinen Nächsten nicht lieben wie sich<br />

selbst, mal war er zu stolz, mal gierig.<br />

Dann las Luther den Römerbrief und folgender<br />

Satz blieb in seinem Herzen und in seinem<br />

Verstand hängen: „Der Gerechte wird aus<br />

Glauben leben“.<br />

Luther erkannte plötzlich: Wir Menschen können<br />

gar nicht perfekt sein! Aus unserem eigenen Tun<br />

und Handeln heraus ist das unmöglich. Wir sind<br />

nicht Gott, sondern nur Menschen – und das ist<br />

völlig in Ordnung! Gott liebt uns – so unperfekt<br />

wir auch sind. Und Gott tut noch mehr – er befreit<br />

uns. Gott allein macht uns gerecht – nur aus<br />

Gnade, weil er uns liebt. Wir Menschen brauchen<br />

nur zu glauben, so gut wir es eben können (Und<br />

auch darin brauchen wir nicht perfekt zu sein).<br />

Und daher schrieb Luther die 4 wichtigsten<br />

evangelischen Richtlinien:<br />

Allein aus Gnade …<br />

Allein aus Glauben…<br />

Allein aus Christus…<br />

Allein durch die Heilige Schrift…<br />

… sind wir gerechtfertigt!<br />

Vikarin Felizitas Böcher<br />

Foto: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de

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